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Woher stammen mathematische Zeichen? – John David Walters

  • 0:07 - 0:10
    Im 16. Jahrhundert schrieb
    der Mathematiker Robert Recorde
  • 0:10 - 0:13
    das Buch "The Whetstone of Witte",
  • 0:13 - 0:16
    um englischen Studenten
    Algebra zu unterrichten.
  • 0:16 - 0:20
    Aber er war es leid, immer wieder
    die Wendung "ist gleich" zu verwenden.
  • 0:21 - 0:22
    Seine Lösung?
  • 0:22 - 0:27
    Er ersetzte sie durch zwei
    parallele horizontale Linien,
  • 0:27 - 0:31
    denn so wie er es sah,
    konnten keine zwei Dinge gleicher sein.
  • 0:32 - 0:35
    Hätte er statt zwei Linien
    vier benutzen können?
  • 0:35 - 0:36
    Natürlich.
  • 0:36 - 0:38
    Oder vertikale Linien?
  • 0:38 - 0:40
    Einige taten das sogar.
  • 0:40 - 0:45
    Für das Aussehen des Gleichheitszeichens
    gibt es eigentlich keinen Grund.
  • 0:45 - 0:48
    Irgendwann etablierte es sich,
    ähnlich wie ein Meme.
  • 0:48 - 0:51
    Immer mehr Mathematiker verwendeten es,
  • 0:51 - 0:54
    schließlich wurde es
    zum Standardzeichen für Gleichheit.
  • 0:55 - 0:59
    Die Mathematik ist voller Zeichen:
    Linien, Punkte, Pfeile,
  • 0:59 - 1:03
    englische und griechische Buchstaben,
    Hoch- und Tiefstellungen.
  • 1:03 - 1:06
    Es wirkt wie ein wirres Durcheinander.
  • 1:06 - 1:09
    Diese Fülle an Zeichen
    kann einschüchternd wirken,
  • 1:10 - 1:12
    und man fragt sich, woher sie alle kommen.
  • 1:13 - 1:17
    Wie Recorde zu seinem
    Gleichheitszeichen bemerkte,
  • 1:17 - 1:21
    stimmen Symbol und Darstellung
    manchmal überein.
  • 1:22 - 1:25
    Ein weiteres Beispiel ist
    das Pluszeichen bei Additionen.
  • 1:25 - 1:30
    Es ist eine Verdichtung
    des lateinischen "et", also "und".
  • 1:30 - 1:33
    Manchmal ist die Wahl
    der Zeichen willkürlicher.
  • 1:33 - 1:40
    Der Mathematiker Christian Kramp etwa
    wählte das Ausrufezeichen für "Fakultät",
  • 1:40 - 1:44
    nur weil er eine Abkürzung
    für solche Ausdrücke brauchte.
  • 1:45 - 1:49
    All diese Zeichen wurden von Mathematikern
    erfunden oder übernommen,
  • 1:49 - 1:52
    um Wiederholungen zu vermeiden
  • 1:52 - 1:56
    oder mathematische Ideen
    knapper zu formulieren.
  • 1:57 - 1:59
    Viele mathematische Symbole
  • 1:59 - 2:03
    stammen aus dem lateinischen
    oder griechischen Alphabet.
  • 2:04 - 2:08
    Buchstaben stellen oft unbekannte Mengen
  • 2:08 - 2:11
    und Beziehungen zwischen Variablen dar.
  • 2:11 - 2:15
    Sie stehen auch für bestimmte
    häufig vorkommende Zahlen,
  • 2:15 - 2:20
    die sich kaum oder gar nicht
    in Dezimalform schreiben lassen.
  • 2:21 - 2:26
    Auch Mengen und ganze Gleichungen
    lassen sich mit Buchstaben darstellen.
  • 2:26 - 2:29
    Zur Darstellung von Vorgängen
    gibt es andere Zeichen.
  • 2:29 - 2:32
    Einige sind als Kürzel besonders wertvoll,
  • 2:32 - 2:36
    da sie Wiederholungen komprimieren.
  • 2:37 - 2:39
    Statt die Addition
    einer Zahl zu wiederholen,
  • 2:39 - 2:44
    verwendet man ein Malzeichen,
    um Platz zu sparen.
  • 2:44 - 2:48
    Bei einer Potenzzahl zeigt der Exponent,
  • 2:48 - 2:51
    wie oft die Zahl mit sich selbst
    multipliziert werden muss.
  • 2:51 - 2:54
    Außerdem werden lange Zahlenfolgen
  • 2:54 - 2:57
    mit einem großen Sigma zusammengefasst.
  • 2:57 - 3:03
    Diese Zeichen verkürzen lange Rechnungen
    zu leichter handhabbaren Termen.
  • 3:05 - 3:10
    Symbole enthalten auch knappe Anweisungen
    zur Durchführung von Berechnungen.
  • 3:10 - 3:14
    Nehmen wir als Beispiel
    diesen Rechenvorgang:
  • 3:14 - 3:17
    Wähle eine beliebige Zahl
    und multipliziere sie mit zwei,
  • 3:17 - 3:21
    ziehe davon eins ab,
    multipliziere den Rest mit sich selbst;
  • 3:21 - 3:26
    teile dann durch drei und füge
    für das Endergebnis eins hinzu.
  • 3:27 - 3:32
    Ohne Zeichen hätten wir es
    mit solch riesigen Menge Text zu tun.
  • 3:32 - 3:36
    Mit ihnen drücken wir Inhalte
    kompakt und elegant aus.
  • 3:36 - 3:40
    Wie bei Gleichungen kommunizieren
    diese Zeichen manchmal durch ihre Form.
  • 3:40 - 3:43
    Viele sind jedoch willkürlich.
  • 3:43 - 3:47
    Sie zu verstehen heißt,
    ihre Bedeutung zu kennen
  • 3:47 - 3:51
    und sie wie alle Sprachen in diversen
    Kontexten aus dem Effeff zu beherrschen.
  • 3:52 - 3:55
    Beim Kontakt mit Wesen
    einer außerirdischen Kultur
  • 3:55 - 3:58
    hätten wir es vermutlich
    mit völlig anderen Zeichen zu tun.
  • 3:59 - 4:03
    Denken sie aber ähnlich wie wir,
    haben sie vermutlich Zeichen,
  • 4:04 - 4:08
    die mit unseren direkt
    übereinstimmen könnten.
  • 4:09 - 4:11
    Sie hätten ihr eigenes Malzeichen,
  • 4:11 - 4:15
    ein Zeichen für die Kreiszahl
    und natürlich für "ist gleich".
Title:
Woher stammen mathematische Zeichen? – John David Walters
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Mathematik ist voller Zeichen: Linien, Punkte, Pfeile, englische und griechische Buchstaben, Hoch- und Tiefstellungen. Es kann wie ein wirres Durcheinander aussehen. John David Walters zeigt die Ursprünge mathematischer Zeichen und erklärt, warum sie auch heute noch so wichtig sind.

Lektion von John David Walters, unter Regie von Chris Bishop.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:30

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