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Memories of Murder (2003) - Ensemble Staging

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    Hallo, ich bin Tony
    und das ist Every Frame a Painting.
  • 0:11 - 0:14
    Da gibt es ein tolles Zitat von
    Alexander Mackendrick. Er sagt:
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    "Was ein Regisseur wirklich leitet,
    ist die Aufmerksamkeit der Zuschauer ...
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    ... Regie führen ist eine Frage der Hervorhebung...
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    ... Man hebt hervor was wichtig ist ...
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    ... indem man anderes weniger hervorhebt."
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    Heute betonen die meisten Regisseure
    durch Schnitt von Nahaufnahme...
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    ... zu Nahaufnahme ...
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    ... zu Nahaufnahme.
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    Aber zu viel Nähe ist anstrengend,
    vor allem für die Schauspieler.
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    - Sag, also nun bist du ein Mechaniker,
  • 0:49 - 0:54
    also perfektionierst du nah, nah, näher,
    rüber. rüber. rüber ...
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    Da bleibe ich stur und sage:
    "Pass auf, ich mache das nicht länger,
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    denn du hast bereits alles was du brauchst
    um dem Publikum zu erzählen,
  • 1:01 - 1:04
    was sie darüber wissen müssen,
    was hier passiert.
  • 1:04 - 1:08
    Heute betrachten wir das mal anders.
    Anstelle der normalen Einstellung ...
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    packen wir alle Schauspieler
    in das selbe Bild
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    und lassen sie zusammen spielen.
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    Anders ausgedrückt, reden wir über
    "Gruppen-Inszenierung".
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    Dabei geht darum, etwas hervorzuheben
    ohne zu schneiden.
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    Zuerst sollte man daran denken, dass wir
    denjenigen ansehen, der spricht ...
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    und denjenigen der angesprochen wird.
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    Dies wird oft mit einer zweiten
    Technik kombiniert:
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    Wenn jemand wichtiger ist,
    platziere ihn näher am Licht ...
  • 1:40 - 1:42
    oder näher zur Kamera.
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    Wenn jemand kaum wahrnehmbar sein soll,
    stelle ihn weiter weg,
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    vielleicht aus dem Schärfebereich.
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    Natürlich ist Aufmerksamkeit relativ.
    Manchmal bringt man die Zuschauer dazu
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    auf etwas zu achten,
    selbst wenn es unscharf ist.
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    Indem es sich bewegt.
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    Wir achten besonders auf Handwegungen
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    und Bewegung der Augen.
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    Man kann den Blick auch dadurch lenken,
    indem man etwas in die Bildmitte rückt.
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    Tatsächlich ist das einer der Running Gags
    des Films.
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    Charaktere in der Mitte der Einstellung,
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    die stets die Verdächtigen angreifen.
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    Was uns zu Nr. 5 bringt:
    Die Platzierung der Schauspieler.
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    Wie werden die Charaktere in Beziehung
    zur Kamera gebracht?
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    Sehen wir ihr Ganzes Gesicht oder nur 3/4?
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    Im Profil oder ein anderer Winkel,
    bei dem wir das Gesicht gar nicht sehen.
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    Wenn man mehrere Schauspieler in einer
    Einstellung hat, braucht man Abwechslung.
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    Der Zuschauer muss einen Charakter
    jetzt nicht anschauen: Dreh ihn herum.
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    Beachte, wie man dadurch Kontrast erzeugt.
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    Die drei Polizisten rechts sehen sich an,
    während Detective Seo wegschaut.
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    Tatsächlich ist er in der ersten
    Filmhälfte immer im Hintergrund platziert.
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    Er sieht sich Dokumente an,
    die alle anderen ignorieren.
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    Das bringt uns zu Nr. 7:
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    Die Kamera subtil zu bewegen.
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    Man beachte wie sich hier der Fokus von
    vier Personen...
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    ... auf zwei Personen verengt.
    Wobei hier unsere Aufmerksamkeit
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    von einer Seite der Diskussion zur anderen
    wechselt und den Gewinner vorausgreift.
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    Zuletzt dürfen wir nicht vergessen,
    dass Menschen soziale Wesen sind:
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    Wir sehen dahin, wo andere hinsehen.
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    Zusammenfassend überlegen wir mal warum
    Bong Joon-ho etwas so inszenieren würde.
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    Das ist meine Lieblingseinstellung
    im ganzen Film.
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    Zuerst sieht es wie eine Story aus:
    Ein Streit zwischen zwei Polizisten.
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    Und Bong scheint nur wenig zu tun,
    er lenkt unseren Blick
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    von Detective Park zu Detective Seo.
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    Aber in der Bildmitte erregt etwas
    unsere Aufmerksamkeit
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    und wir bemerken einen weiteren Charakter,
    Detective Cho macht
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    hinten mit einer Hostess herum.
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    Nun haben wir also zwei Geschichten,
    Vordergrund und Hintergrund.
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    Und Bong lässt sie gegeneinander spielen.
    Das Ernste im Kontrast zu
  • 4:35 - 4:39
    dem Albernen. Während sich die Szene
    entwickelt, nähert er die Kamera langsam,
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    was beide Frauen verdeckt und die
    Aufmerksamkeit auf das Hauptpaar lenkt.
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    Und er lässt die Schauspieler die Handlung
    mit den Händen erzählen,
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    vor allem als der Streit seinen
    Höhepunkt erreicht.
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    Doch plötzlich erscheint der
    Chief in der Szene.
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    In diesem Moment zahlt sich die
    "Gruppen-Inszenierung" aus.
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    Wir haben eine unerwartete dritte Handlung
    und sie unterbricht die beiden anderen.
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    Mit einem Gag.
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    Ab jetzt ist der Rest der Szene
    die dritte Geschichte,
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    wie der Chief seinen Plan den
    Serienkiller zu fassen darstellt.
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    Aber warum in einer Einstellung?
    Ich denke es unterstreicht das Motiv.
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    Die erste Handlung ist ein belangloser
    Streit. Die Zweite pure Lust.
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    Keiner dieser Polizisten ist am Arbeiten,
    sie sind nur egoistisch.
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    Erst bei der dritten Handlung denken sie
    über die Opfer und den Fall nach.
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    Der Chief stellt buchstäblich die
    moralische Mitte des Bildes dar.
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    Und wenn Bong diese Szene "normal"
    gedreht hätte,
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    dann könnten wir die Verbindung
    zwischen der ersten
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    und der zweiten Handlung nicht sehen.
    Sowie von beiden
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    zur dritten.
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    Das ist die Art von Regiearbeit, die heute
    unglaublich selten geworden ist.
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    Und sie zeigt die Wirkung einer
    Gruppenszene,
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    gegenüber dem Schnitt von einem
    Gesicht zum anderen.
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    - Weil manchmal, da möchte ich einfach an
    diesem Ort bleiben, mit den Darstellern,
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    lass die Schauspieler machen und
    versuche nicht mir zu helfen die Geschichte
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    zu erzählen indem du näher an mein
    Gesicht gehst. Lass mich das machen.
Title:
Memories of Murder (2003) - Ensemble Staging
Description:

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Video Language:
English
Duration:
06:47

German subtitles

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