Die Lehre vom Hören – Douglas L. Oliver
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0:07 - 0:10Du hörst das sanfte Rauschen der Wellen,
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0:10 - 0:12das weit entfernte Krächzen einer Seemöwe.
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0:12 - 0:16Aber dann stört ein
nerviges Summen die Ruhe, -
0:16 - 0:19es kommt näher, und näher, und näher.
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0:19 - 0:22Bis ... klatsch!
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0:22 - 0:26Du erledigst die angreifende Mücke
und es kehrt wieder Ruhe ein. -
0:27 - 0:29Wie hast du das Geräusch
von weitem erkannt -
0:29 - 0:32und den Verursacher
so genau ins Ziel genommen? -
0:32 - 0:35Die Fähigkeit, Geräusche zu erkennen
und ihre Herkunft zu identifizieren, -
0:35 - 0:39verdanken wir unserem Hörsystem.
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0:39 - 0:43Das hat zwei Hauptbestandteile:
das Ohr und das Gehirn. -
0:43 - 0:47Die Aufgabe des Ohrs ist es, Schallenergie
in neurale Signale zu verwandeln; -
0:47 - 0:51die des Gehirns ist es, die Informationen
dieser Signale zu empfangen -
0:51 - 0:52und zu verarbeiten.
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0:52 - 0:54Um zu verstehen wie das funktioniert,
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0:54 - 0:58können wir einem Geräusch
auf seiner Reise ins Ohr folgen. -
0:58 - 1:00Die Quelle des Geräuschs
macht Vibrationen, -
1:00 - 1:03die sich als Druckwellen
durch Partikel in der Luft, -
1:03 - 1:06Flüssigkeiten oder Feststoffe verbreiten.
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1:06 - 1:08Aber unser inneres Ohr, Cochlea genannt,
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1:08 - 1:12ist eigentlich mit salzwasserähnlichen
Flüssigkeiten gefüllt. -
1:12 - 1:16Das erste Problem ist also,
wie man diese Schallwellen, -
1:16 - 1:18wo immer sie auch herkommen,
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1:18 - 1:20in Wellen in der Flüssigkeit umwandelt.
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1:20 - 1:24Die Lösung ist das Trommelfell,
auch Myrinx genannt, -
1:24 - 1:27und die winzigen Knochen des Mittelohrs.
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1:27 - 1:30Diese wandeln die großen
Bewegungen des Trommelfells -
1:30 - 1:34in Druckwellen in der
Flüssigkeit der Cochlea um. -
1:34 - 1:36Wenn Schall in unseren Gehörgang eintritt,
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1:36 - 1:40trifft er auf das Trommelfell,
sodass es wie eine Trommel vibriert. -
1:40 - 1:44Das vibrierende Trommelfell stößt
gegen einen Knochen, genannt Hammer, -
1:44 - 1:47der auf den Amboss schlägt
und den dritten Knochen bewegt, -
1:47 - 1:49genannt Steigbügel.
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1:49 - 1:53Seine Bewegung drückt die Flüssigkeit
innerhalb der langen Kammern der Cochlea. -
1:53 - 1:54Dort angelangt,
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1:54 - 1:59werden die Schallvibrationen endlich
zu Vibrationen der Flüssigkeit, -
1:59 - 2:01und bewegen sich wie eine Welle
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2:01 - 2:03von einem Ende der Cochlea
zum anderen fort. -
2:03 - 2:08Eine Oberfläche, Basilarmembran genannt,
erstreckt sich entlang der Cochlea. -
2:08 - 2:12Sie ist gesäumt von Haarzellen
mit speziellen Bauteilen, -
2:12 - 2:14genannt Stereozilien,
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2:14 - 2:16die sich mit den Vibrationen
der Cochleaflüssigkeit -
2:16 - 2:18und der Basilarmembran bewegen.
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2:18 - 2:20Diese Bewegung erzeugt ein Signal,
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2:20 - 2:26das durch die Haarzelle in den Hörnerv
und dann zum Gehirn wandert, -
2:26 - 2:29wo es als bestimmtes Geräusch
interpretiert wird. -
2:29 - 2:32Wenn ein Geräusch die
Basilarmembran vibrieren lässt, -
2:32 - 2:34bewegt sich nicht jede Haarzelle --
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2:34 - 2:39nur ausgewählte Zellen,
abhängig von der Geräuschfrequenz. -
2:39 - 2:42Das hat mit der Feinkonstruktion
der Membran zu tun. -
2:42 - 2:45An einem Ende ist die Basilarmembran steif
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2:45 - 2:51und vibriert nur bei Geräuschen
mit kurzer Wellenlänge und hoher Frequenz. -
2:51 - 2:53Das andere Ende ist flexibler
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2:53 - 2:58und vibriert nur bei Geräuschen mit
langer Wellenlänge und niedriger Frequenz. -
2:58 - 3:00Die Geräusche der Seemöwe und der Mücke
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3:00 - 3:04lassen also verschiedene Stellen
der Basilarmembran vibrieren, -
3:04 - 3:07wie wenn man verschiedene Tasten
auf einem Klavier spielt. -
3:07 - 3:09Aber das ist nicht alles.
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3:09 - 3:13Das Gehirn hat noch eine andere
wichtige Aufgabe zu erfüllen: -
3:13 - 3:16identifizieren, woher ein Geräusch kommt.
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3:16 - 3:20Dazu vergleicht es die Geräusche,
die durch die Ohren kommen, -
3:20 - 3:22um die Quelle im Raum zu verorten.
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3:22 - 3:27Ein Geräusch direkt vor uns erreicht
beide Ohren zur gleichen Zeit. -
3:27 - 3:31Man hört es auch mit der gleichen
Intensität in jedem Ohr. -
3:31 - 3:34Ein Geräusch mit niedriger Frequenz,
das von einer Seite kommt, -
3:34 - 3:39erreicht das nähere Ohr jedoch
Mikrosekunden vor dem ferneren. -
3:39 - 3:43Und Hochfrequenz-Geräusche klingen
intensiver für das nähere Ohr, -
3:43 - 3:46weil sie für das fernere Ohr
durch den Kopf blockiert werden. -
3:46 - 3:50Diese Informationstränge erreichen
spezielle Teile des Hirnstamms, -
3:50 - 3:54die Zeit- und Intensitätsunterschiede
zwischen den Ohren analysieren. -
3:54 - 3:59Sie senden die Resultate ihrer Analyse
hoch zum Hörzentrum. -
3:59 - 4:02Jetzt hat das Gehirn alles,
was es braucht: -
4:02 - 4:05die Aktivitätsmuster, die uns sagen,
was das Geräusch ist, -
4:05 - 4:08und die Information, wo es herkommt.
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4:08 - 4:11Nicht jeder hat ein normales Gehör.
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4:11 - 4:15Hörverlust ist die dritthäufigste
chronische Krankheit der Welt. -
4:15 - 4:19Laute Geräusche und manche Drogen
können Haarzellen abtöten, -
4:19 - 4:23was Signale davon abhält,
vom Gehör ins Gehirn zu wandern. -
4:23 - 4:28Krankheiten wie Osteosklerose lassen
die kleinen Knochen im Ohr erstarren, -
4:28 - 4:30sodass sie nicht länger vibrieren.
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4:30 - 4:33Auch beim Tinnitus
macht das Gehirn seltsame Dinge, -
4:33 - 4:37sodass wir Geräusche hören, wo keine sind.
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4:37 - 4:38Aber wenn es funktioniert,
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4:38 - 4:41ist unser Gehör ein unglaublich
elegantes System. -
4:41 - 4:45Unsere Ohren umfassen ein ausgefeiltes
Stück biologischer Maschinerie, -
4:45 - 4:48das die Kakophonie von Vibrationen
in der Luft um uns herum -
4:48 - 4:52in genau abgestimmte
elektrische Impulse verwandelt, -
4:52 - 4:54die zwischen Klatschen, Wassertropfen,
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4:54 - 4:57Seufzen und Fliegen unterscheiden können.
- Title:
- Die Lehre vom Hören – Douglas L. Oliver
- Speaker:
- Douglas L. Oliver
- Description:
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Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/the-science-of-hearing-douglas-l-oliver
Die Fähigkeit, Geräusche zu erkennen und ihre Herkunft zu identifizieren, verdanken wir unserem Hörsystem. Es hat zwei Hauptbestandteile: das Ohr und das Gehirn. Die Aufgabe des Ohrs ist es, Schallenergie in neurale Signale umzuwandeln; die des Gehirns ist es, die Informationen dieser Signale zu empfangen und zu verarbeiten. Um zu verstehen, wie das funktioniert, folgt Douglas L. Oliver einem Geräusch auf seiner Reise ins Ohr.
Lektion von Douglas L. Oliver, Animation von Cabong Studios.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 05:18
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