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35C3 - Genom-Editierung mit CRISPR/Cas

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    35c3 Vorspannmusik
  • 0:19 - 0:25
    Herald-Angel: Genforschung ist unser
    nächstes Thema und Genforschung ist ja
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    seit dem Bekanntwerden der Forschungen von
    einem chinesischen Forscher Jiankui He -
  • 0:31 - 0:36
    das war in den letzten Wochen in der
    Presse - eine neue Dimension kann man
  • 0:36 - 0:40
    schon sagen vorgestoßen. Das erste mal was
    passiert, was vorher ethisch so ein
  • 0:40 - 0:46
    bisschen kritisch zu betrachten ist, was
    immer noch kritisch ist. Und diese Gen-
  • 0:46 - 0:51
    Schere, die da benutzt wurde nennt sich
    CRISPR/Cas9 und es scheint scheinbar
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    leicht mittlerweile mit solchen Sachen
    sich auseinanderzusetzen, sowas zu
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    benutzen. Wir werden heute vielleicht mal
    hören, was kann dieses CRISPR, was macht
  • 1:00 - 1:05
    denn CRISPR und was für Auswirkungen hat
    das auf unsere Zukunft. Wie gefährlich ist
  • 1:05 - 1:09
    sowas und was für Nutzen kann man daraus
    ziehen. Auf all diese Fragen geben die
  • 1:09 - 1:17
    drei hier heute uns eine Antwort. Die 3
    das ist: André Lampe, das ist - jetzt muss
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    ich schnell mal nachschauen - KaLeiMai und
    die Adora Belle und die drei werden uns
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    jetzt erzählen, was man mit CRISPR alles
    machen kann und gibt ihnen nochmal ein
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    richtig richtig tollen Applaus und dann
    sind wir gespannt.
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    Applaus
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    André Lampe: Ja, schönen guten Tag. Das
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    ist Katrin, das ist Anna, ich bin André
    und wir wollen über Genom-Editierung mit
  • 1:47 - 1:55
    CRISPR/Cas sprechen: “Eine neue Hoffnung”
    oder “Angriff der Klonkrieger”? Wer sich
  • 1:55 - 2:02
    jetzt fragt, was? Was war das nochmal mit
    der Schere, die er erwähnt hat. Naja, es
  • 2:02 - 2:06
    war häufig in der Presse zu lesen: "Wann
    ist eine Pflanze eine Gentechnik-
  • 2:06 - 2:13
    Pflanze?", "Das Sein steht über dem
    Design" - die Geschichte mit den CRISPR-
  • 2:13 - 2:18
    Babys, "Der letzte Tabubruch der
    Gentechnik?" gab es auch als Schlagzeile.
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    Aber auch: "Megatrend Gen-Schere: bis zu
    290% mit CRISPR Therapeutics und co - so
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    geht es weiter" von Der Aktionär. Der
    liebe Kollege Lars Fischer - Hallo Lars -
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    hat geschrieben "Der Kampf um die Genshere
    fängt erst an" und da kommt das Wort
  • 2:36 - 2:43
    Patentanwalt drin vor. Aber was eigentlich
    CRISPR/Cas genau tut und wie es
  • 2:43 - 2:50
    funktioniert, das wird uns jetzt Anna ganz
    genau erklären.
  • 2:50 - 2:56
    Anna: Ich werd euch jetzt eine ganz ganz
    kleine minikurze Einleitung zu DNA nochmal
  • 2:56 - 3:03
    geben um euch alle abzuholen. Die DNA, der
    Code, der in unseren Zellen steckt und den
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    wir brauchen, den wir verändern können mit
    CRISPR. Die DNA hat einen Mittler, die RNA.
  • 3:11 - 3:17
    Die haben ein Leseraster: Immer drei Basen
    bilden eine Aminosäure. Das bedeutet, wenn
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    ich den Leserahmen ein bisschen ändere,
    dann verschiebt sich natürlich verschieben
  • 3:21 - 3:26
    sich Dinge und Dinge ändern sich. Drei
    Basen einer Aminosäure, viele Aminosäuren
  • 3:26 - 3:31
    ergeben ein Protein, ein Protein ist dann
    wiederum das, was in unseren Zellen viele
  • 3:31 - 3:36
    Dinge tun kann und für die meisten Sachen,
    die in der Zelle so passieren auch
  • 3:36 - 3:42
    verantwortlich ist, also viele Proteine.
    Und wir sehen auch hier an dieser Codon-
  • 3:42 - 3:50
    Sonne - heißt das Ding - dass vier Basen
    für 20 Aminosäuren codieren können. Und da
  • 3:50 - 3:53
    gibt es einige Überschneidungen und
    manchmal kann die Anderung einer einzigen
  • 3:53 - 4:00
    Base zu einer komplett neuen Aminosäure
    führen und damit eben auch zu einem
  • 4:00 - 4:06
    komplett anderen Protein. Was ist jetzt
    dieses CRISPR? CRISPR ist ein bakterielles
  • 4:06 - 4:11
    Immunsystems. Das wurde entdeckt und
    angewendet von Jennifer Doudna, Emmanuelle
  • 4:11 - 4:17
    Charpentier und Feng Zhang. Das sind die
    Patenthalter auf jeden Fall und die haben
  • 4:17 - 4:21
    mit dem Haustier aller Biologen gespielt,
    das E.coli Bakterium, das bei uns im Darm
  • 4:21 - 4:27
    wohnt und E.coli Bakterien können, wie wir
    auch, krank werden. Die können von Phagen
  • 4:27 - 4:32
    angegriffen werden, das sind quasi Viren
    für Bakterien, die dann ihre DNA
  • 4:32 - 4:39
    einschleusen und das arme E.coli krank
    machen. Und die DNA im E.coli sorgt dann
  • 4:39 - 4:45
    dafür, dass das E.coli ganz viele neue
    kleine Baby-Phagen produzieren muss. Und
  • 4:45 - 4:49
    das findet es nicht gut, denn daran stirbt
    es normalerweise und die Phagen können
  • 4:49 - 4:57
    dann weiter andere E.coli infizieren. Was
    macht jetzt CRISPR dabei? Wenn jetzt eine
  • 4:57 - 5:05
    Phage angreift und ihre DNA injiziert,
    dann kann das E.coli diese DNA zerstückeln
  • 5:05 - 5:15
    und in der CRISPR Region abspeichern. Das
    führt dann dazu, wenn erneut eine Phage
  • 5:15 - 5:23
    angreift, dass die DNA entdeckt wird von
    den gespeicherten Sequenzen und mit dem
  • 5:23 - 5:29
    Cas-Protein, daher kommt das Cas aus
    CRISPR/Cas, dann zerstört wird. Und so ist
  • 5:29 - 5:36
    das E.coli sicher vor dem Phagenangriff.
    Wichtig dabei ist, dass Cas9 an einer
  • 5:36 - 5:41
    Sequenz schneidet, die NGG heißt, also
    zwei Basen müssen G sein - Guanin - und
  • 5:41 - 5:50
    eine Base kann irgendeine Base sein. Die
    kommt quasi überall im Genom vor. Jetzt
  • 5:50 - 5:54
    würde Cas dann aber quasi überall im Genom
    schneiden. Damit es das nicht tut, braucht
  • 5:54 - 6:02
    es eine Guide-RNA aus 20 Basen mit einer
    Erkennungssequenz, um spezifisch zu
  • 6:02 - 6:07
    schneiden. Wie kann man das dann anwenden?
    Das hier ist eine Tierzelle und da haben
  • 6:07 - 6:14
    wir die DNA mit einer Cas behandelt und es
    entsteht ein sogenannter DNA Bruch, das
  • 6:14 - 6:19
    heißt die DNA geht kaputt. Und da machen
    wir uns jetzt die Reparaturmechanismen der
  • 6:19 - 6:24
    Zelle zu zunutze. Das passiert nämlich
    häufiger mal in der Zelle, dass die DNA
  • 6:24 - 6:31
    mal kaputt geht und dieser Bruch wird
    registriert und dann kann er entweder mit
  • 6:31 - 6:35
    einer Klebermethode einfach wieder
    zusammengepappt werden, aber da gehen
  • 6:35 - 6:40
    manchmal so ein paar Basen flöten, oder es
    können einfach ein paar Basen wieder neu
  • 6:40 - 6:46
    dazwischen geraten. Das kommt dann zu
    sogenannten "insertions and deletions",
  • 6:46 - 6:51
    also "indels", die zu einer Verschiebung
    des Leserasters führen und damit das Gen
  • 6:51 - 6:59
    zerstören können. Die andere Methode ist,
    dass sich die DNA zur Reparatur eine
  • 6:59 - 7:03
    Vorlage sucht und wir Biologen können
    diese Vorlage natürlich mittels einem
  • 7:03 - 7:08
    kleinen Stück DNA auch einfach mitliefern,
    so designed, wie wir sie haben wollen und
  • 7:08 - 7:17
    dann einfügen lassen durch diesen anderen
    Reparaturmechanismus. Was machen wir jetzt
  • 7:17 - 7:22
    damit im Labor in der Grundlagenforschung?
    Wir können dafür sorgen, dass Zellen etwas
  • 7:22 - 7:25
    produzieren was sie vorher nicht
    produziert haben. Wir können dafür sorgen,
  • 7:25 - 7:29
    dass sie nicht mehr produzieren. Wir
    können dafür sorgen, dass sie etwas, was
  • 7:29 - 7:33
    sie produzieren ein bisschen anders bauen
    und wir können dafür sorgen, dass
  • 7:33 - 7:37
    vielleicht auch strukturelle Elemente in
    der DNA verändert werden können. Und das
  • 7:37 - 7:43
    alles durch ein Einfügen von Sequenzen
    oder durch eine Verschiebung des
  • 7:43 - 7:48
    Leserasters. Das ist sehr wichtig für die
    Grundlagenforschung, weil das bedeutet
  • 7:48 - 7:52
    eigentlich nur, dass wir irgendwas
    verändern und dann gucken, was eigentlich
  • 7:52 - 7:58
    passiert.
    Katrin: Danke Anna, für diese
  • 7:58 - 8:02
    grundlegenden Einführung in das Thema.
    Bevor wir jetzt zu konkreteren
  • 8:02 - 8:05
    Anwendungsbeispielen kommen, möchte ich
    nochmal kurz ein paar Technik-Vergleiche
  • 8:05 - 8:09
    ziehen, was sicherlich hier in dieser
    Community das Prinzip dahinter ein
  • 8:09 - 8:14
    bisschen plastischer macht. Und zwar:
    CRISPR/Cas als bakterielles Immunsystem
  • 8:14 - 8:19
    ist wirklich gut vergleichbar mit
    Virenscannern. Cas9 ist das Protein, der
  • 8:19 - 8:24
    Virenscanner, der am Ende tatsächlich die
    neu-reinkommende Viren-DNA zerstört und
  • 8:24 - 8:30
    die Signaturen, die er dabei benutzt sind
    quasi diese Guide-RNAs. Was auch öfter mal
  • 8:30 - 8:36
    genannt wird, ist der Vergleich mit Suchen
    und Ersetzen im Texteditor oder in Word
  • 8:36 - 8:40
    und Gen-Skalpell und Gen-Schere, habt ihr
    ja auch vorhin in den Schlagzeilen
  • 8:40 - 8:46
    gesehen. Und die dabei mitschwingende
    Konnotationen, dass das sehr präzise wäre
  • 8:46 - 8:50
    und ist stimmt auch, aber wir sollten im
    Hinterkopf behalten, dass wir ja schon
  • 8:50 - 8:54
    in einem biochemischen System hier sind
    und nicht in einem Binärsystem,
  • 8:54 - 8:56
    wo es nur eins oder null gibt.
  • 8:56 - 9:00
    Z.B. können sich RNA oder DNA
    Moleküle, die nicht 100 Prozent
  • 9:00 - 9:05
    zusammenpassen trotzdem zusammen lagern
    und deswegen kann auch Cas9 und die
  • 9:05 - 9:11
    anderen CRISPR-associated proteins
    schneiden an Stellen auf die eigentlich
  • 9:11 - 9:15
    nicht gezielt wurde. Das heißt für die
    technikaffinen Leute hier ist vielleicht
  • 9:15 - 9:20
    der Vergleich mit so einer nicht ganz
    hundertprozentig eindeutigen RegEx
  • 9:20 - 9:25
    interessant. Und das bedeutet, dass
    sogenannte off-target Effekts auftreten
  • 9:25 - 9:31
    und das sind im Prinzip Nebenwirkungen.
    Und genau daran hängt auch im restlichen
  • 9:31 - 9:35
    Vortrag dann öfter mal die Diskussion über
    Restrisiko dieser Technik oder
  • 9:35 - 9:42
    Nebenwirkungen beim Einsatz von
    CRISPR/Cas. Und damit zurück zu Anna.
  • 9:42 - 9:46
    Anna: Um diesen off-target Effekt ein
    bisschen zu verringern, hat man sich
  • 9:46 - 9:50
    natürlich auch ein bisschen was
    ausgedacht. Wie gesagt hat Cas9 eine
  • 9:50 - 9:54
    gewisse Fehlertoleranz, allerdings
    versucht man über Bioinformatik
  • 9:54 - 9:59
    Tools natürlich, Sequenzen zu finden, die
    besonders eindeutig sind.
  • 9:59 - 10:04
    Genauso kann man aber eine
    Nickase verwenden,
  • 10:04 - 10:08
    die ein bisschen anders schneidet,
    die brauch nämlich zwei Guide-RNAs,
  • 10:08 - 10:13
    um die Sequenz zu finden, damit
    braucht man 40 Basen und hat
  • 10:13 - 10:18
    dementsprechend wieder eine geringere
    Wahrscheinlichkeit, dass da ein off-target
  • 10:18 - 10:22
    Effekt passiert. Es gibt unterschiedliche
    Cas-Proteine, die unterschiedlich gut
  • 10:22 - 10:26
    schneiden und unterschiedlich spezifisch
    schneiden. Und dann gibt es noch Anti-
  • 10:26 - 10:35
    CRISPR Proteine, die auch CRISPR wieder
    deaktivieren können. Das ist jetzt erstmal
  • 10:35 - 10:39
    so was zu den Grundlagen, also CRISPR wird
    die Grundlagenforschung erheblich
  • 10:39 - 10:43
    erleichtern. Es ist einfach günstig,
    schnell und präzise. Jetzt kommen wir ein
  • 10:43 - 10:51
    bisschen zu CRISPR in der Medizin und da
    ist natürlich die große Frage: Ist denn
  • 10:51 - 10:57
    eine Heilung von genetischen Krankheiten
    möglich? Also rein theoretisch könnte man
  • 10:57 - 11:04
    sagen: Ja, wenn die Krankheit nur auf
    einem Gen liegt. Und wenn häufig dieselbe
  • 11:04 - 11:12
    Mutation dort ist, dann kann man immer
    wieder die gleiche Guide-RNA anwenden. So
  • 11:12 - 11:16
    Sachen wie Gendoping, wo man sagt wir
    machen Leute größer schneller und so
  • 11:16 - 11:23
    weiter. Das liegt meistens auf sehr vielen
    Genen und muss deswegen eben... ist
  • 11:23 - 11:27
    deswegen sehr sehr schwierig Hand zu haben
    und dementsprechend würde man sagen, dass
  • 11:27 - 11:33
    das eher unpraktikabel ist. Die Frage ist
    auch immer, wie kriegen wir CRISPR/Cas
  • 11:33 - 11:38
    denn in die Zelle rein. Die muss ja in die
    Zelle, die muss ja zur DNA und dort
  • 11:38 - 11:42
    schneiden und umbauen. Und das einfachste
    wird wahrscheinlich sein, Stammzellen aus
  • 11:42 - 11:46
    dem Körper zu gewinnen, dann extern zu
    behandeln und wieder zurückzuführen. Man
  • 11:46 - 11:52
    kann aber natürlich auch Viren verwenden.
    Aber das wird eine der größeren Hürden
  • 11:52 - 11:57
    sein. Klinische Studien gibt es bereits.
    Das sind 20 erste Studien, momentan auf
  • 11:57 - 12:03
    clinicaltrials.gov gemeldet. Unter dem
    Stichwort CRISPR ganz interessant,
  • 12:03 - 12:08
    darunter die Erschaffung von CAR-T-Zellen
    gegen Krebs. Das sind Immunzellen, die aus
  • 12:08 - 12:14
    Patienten gewonnen werden und das macht
    man heute schon bereits, die verändert man
  • 12:14 - 12:19
    derzeit etwas anders. Aber man könnte das
    eben jetzt mit CRISPR probieren und das
  • 12:19 - 12:24
    könnte natürlich sehr viel günstiger und
    vielleicht sogar noch besser
  • 12:24 - 12:28
    funktionieren. Andere Erkrankungen die da
    jetzt kamen waren Beta-Thalassämie, eine
  • 12:28 - 12:35
    Anämie-Erkrankung und das Herausschneiden
    von viralen Sequenzen von HPV, dem humanen
  • 12:35 - 12:40
    Papilloma-Virus. Dann habt ihr vielleicht
    mitbekommen, gab es diese Pressemeldung:
  • 12:40 - 12:44
    eine Erbkrankheit mittels Genkorrektur
    wurde anscheinend bereits geheilt. Wenn
  • 12:44 - 12:48
    man dann aber weiter gelesen hat,
    kam dann auch raus, dass es sich
  • 12:48 - 12:49
    erstmal um Mausmodell gehandelt hat.
  • 12:49 - 12:52
    Da hat man die
    Leberzellen behandelt. Diese Mäuse hatten
  • 12:52 - 13:00
    Phenylketonurie. Da ist ein Gen betroffen.
    Das kann aber über 850 unterschiedliche
  • 13:00 - 13:04
    Mutationen haben, die zu Krankheiten
    führen. Das bedeutet man hat jetzt erst
  • 13:04 - 13:10
    mal eine Mutation geheilt. Es würden aber
    noch weitere bestehen. Nichtsdestotrotz
  • 13:10 - 13:13
    ist es natürlich interessant aber man
    sollte eben immer auch kommunizieren in
  • 13:13 - 13:18
    welchem Modell man sich das erstmal
    angeschaut hat. Ja und dann kommen wir zu
  • 13:18 - 13:25
    der ganz interessanten Thematik der
    Keimbahn. Das bedeutet die Anwendung von
  • 13:25 - 13:31
    CRISPR im Embryo, im Spermium oder der
    Eizelle. Und da ist natürlich, dass dann die
  • 13:31 - 13:36
    CRISPR Veränderungen in jeder Zelle des
    daraus entstehenden Lebewesens zu finden
  • 13:36 - 13:41
    sein wird, auch wieder in den neuen
    Keimzellen. Es wird dann auf die nächste
  • 13:41 - 13:47
    Generation und die folgenden Generationen
    auch weiter übertragen. Das Potenzial ist
  • 13:47 - 13:54
    natürlich, dass dadurch Erbkrankheiten
    schon in allen Zellen direkt genetisch
  • 13:54 - 13:59
    korrigiert werden und der Mensch dann
    gesund auf die Welt kommt und die
  • 13:59 - 14:03
    Erfolgsquote in Embryonen scheint sogar
    etwas höher zu sein als in normalen
  • 14:03 - 14:10
    Zellen. Man hat jetzt in einer Publikation
    etwa 70 Prozent gefunden und dann stellt
  • 14:10 - 14:15
    sich die Frage jetzt, bevor wir zur Ethik
    kommen ist das eigentlich sinnvoll, denn
  • 14:15 - 14:20
    wir müssen uns überlegen dass bei uns
    jedes gehen doppelt vorhanden ist. Wenn
  • 14:20 - 14:24
    wir das weiter vererben vererben wir
    zufällig eines und der andere Partner
  • 14:24 - 14:29
    vererbt ein anderes. Das bedeutet, es
    können natürlich auch Embryonen entstehen
  • 14:29 - 14:35
    die gesund sind wenn wir ein gesundes Gen
    haben. Und dann wäre es vielleicht weniger
  • 14:35 - 14:42
    kontrovers, Embryonen auszuselektieren,
    denn nichts anderes macht man mit CRISPR
  • 14:42 - 14:47
    ja auch. Wenn man sie dann editiert hat
    muss man die, wo die Editierung nicht
  • 14:47 - 14:53
    geklappt hat ja auch wieder aussortieren.
    Aber man umgeht den Keimbahn-Eingriff. Die
  • 14:53 - 14:58
    ethischen Probleme sind eben wie gesagt
    diese Entsorgung von den Embryonen. Und
  • 14:58 - 15:02
    bei CRISPR weiterhin die off-target-
    effects und dass es eben schwierig ist von
  • 15:02 - 15:06
    einem Embryo für so eine medizinische
    Behandlung eigentlich eine
  • 15:06 - 15:11
    Einverständniserklärung zu bekommen.
    Dementsprechend hat man sich eigentlich
  • 15:11 - 15:16
    fast weltweit zu einem Moratorium zur
    Keimbahn Therapie entschlossen allerdings
  • 15:16 - 15:21
    sind die noch unterschiedlich weltweit und
    die UNESCO versucht gerade, einen
  • 15:21 - 15:27
    globalen Standard zu finden. Und dann war
    es mir auch noch einmal kurz wichtig etwas
  • 15:27 - 15:32
    Bio Hacking zu sagen: Da gibt es jetzt
    schon einige Leute die da in CRISPR eine
  • 15:32 - 15:39
    große Hoffnung setzen und da ist es
    einfach wichtig: das Beste was passieren
  • 15:39 - 15:43
    kann ist, dass erstmal gar nichts passiert
    mit dem CRISPR. Aber ihr könnt auch eine
  • 15:43 - 15:47
    allergische Reaktion bekommen auf
    Inhaltsstoffe. Oder ihr könnt natürlich
  • 15:47 - 15:54
    auch irgendwelchen anderen Mist machen.
    Dementsprechend würde ich da auf die
  • 15:54 - 15:58
    Grundsätze von einer anderen Community
    verweisen: seid immer sicher, seid
  • 15:58 - 16:06
    vernünftig und macht es im Einverständnis.
    Daher die kurze Zusammenfassung: in der
  • 16:06 - 16:11
    Medizin für manche Erkrankungen ist es
    durchaus vorstellbar CRISPR anzuwenden. Im
  • 16:11 - 16:16
    Embryo ist es vielleicht gar nicht immer
    nötig bei und bei Bio-Hackern wäre es
  • 16:16 - 16:22
    natürlich wichtig, sich auch einer Ethik
    mal zu stellen. Und, so, jetzt gebe ich ab
  • 16:22 - 16:27
    an den André zu den CRISPR Babies.
    André: Genau, wo wir gerade schon von
  • 16:27 - 16:34
    Ethik gesprochen haben: MIT Technology
    Review hatte exklusiv: Chinesische
  • 16:34 - 16:42
    Wissenschaftler haben die ersten CRISPR-
    Babies austragen lassen. WTF did he do.
  • 16:42 - 16:50
    He, das ist Dr. Jiankui He, den wir da
    rechts sehen der hat anscheinend die
  • 16:50 - 16:55
    ersten CRISPR Babys austragen lassen, Lulu
    und Nana. Das sind nicht die wirklichen
  • 16:55 - 17:00
    Namen, das sind die Namen unter denen sie
    wissenschaftlich diskutiert werden. Und er
  • 17:00 - 17:07
    hat dabei eine Gen-Veränderung gemacht.,
    nämlich im Gen CCR5, das hat er
  • 17:07 - 17:13
    deaktiviert. Das Gen CCR 5 ist für den
    gleichnamigen Rezeptor CCR5 zuständig.
  • 17:13 - 17:21
    Dieser Rezeptor benutzt das HI-Virus um
    eine Zelle zu infizieren. Die bindet
  • 17:21 - 17:25
    zunächst an eine andere Geschichte, die an
    der Oberfläche von der Zelle ist und
  • 17:25 - 17:31
    benutzt dann den CCR5, um tatsächlich ihre
    Information in die Zelle reinzubringen und
  • 17:31 - 17:37
    damit eine Infektion auszulösen. Sein
    Vorgehen war amateurhaft, das sage nicht
  • 17:37 - 17:41
    ich, das sagen ganz ganz viele Kollegen.
    Er hat bisher auch noch nichts
  • 17:41 - 17:46
    veröffentlicht, aber er war Ende November
    auf einer Konferenz, wo er einen Vortrag
  • 17:46 - 17:51
    gehalten hat und da gibt es einen
    interessanten Twitter Thread von einem
  • 17:51 - 17:54
    Wissenschaftler, wo andere
    mit eingestiegen sind.
  • 17:54 - 17:59
    Die haben quasi jede Folie einzeln
    kommentiert und genau auseinandergenommen.
  • 17:59 - 18:04
    Was ist jetzt an dem Vorgehen und an der
    Methode eher so ein bisschen fragwürdig?
  • 18:04 - 18:10
    Da sind Sie zu diesem Schluss "amateurhaft"
    gekommen. Und es gab Probleme mit der
  • 18:10 - 18:17
    Einverständniserklärung. Es ist wohl nicht
    ganz klar, ob die Eltern - der Mann war
  • 18:17 - 18:23
    wohl HIV-positiv und sie haben sich für
    eine Studie angemeldet aber es ist ein
  • 18:23 - 18:25
    bisschen umstritten
    oder nicht ganz klar ersichtlich,
  • 18:25 - 18:28
    ob denen bewusst war,
    dass sie sich für eine neue
  • 18:28 - 18:32
    Methode anmelden, die zum
    ersten Mal überhaupt so ausprobiert
  • 18:32 - 18:37
    wurde. Aber es gab doch noch mehrere
    Probleme. Das ist alles ein bisschen
  • 18:37 - 18:43
    komisch und die Experimente sind im
    Geheimen abgelaufen. Aber er hat ganz
  • 18:43 - 18:49
    offensichtlich eine PR-Kampagne geplant.
    Da würde ich jetzt erstmal pauschal sagen,
  • 18:49 - 18:56
    das ist mindestens fishy. Da ist noch viel
    viel mehr, da gibt's eine tolle
  • 18:56 - 19:00
    Zusammenfassung, da werde ich auch gleich
    nochmal einen Link zeigen. Aber was ich am
  • 19:00 - 19:05
    faszinierendsten an der ganzen Geschichte
    finde ist, dass CCR5 ausschalten nicht
  • 19:05 - 19:12
    gleichbedeutend ist, mit immun gegen HIV.
    Was man macht, wenn man CCR ausschaltet:
  • 19:12 - 19:18
    Man nimmt dem HIV-Virus ein mögliches
    Einfallstor. Aber es gibt noch andere
  • 19:18 - 19:23
    Möglichkeiten für den HI-Virus, eine Zelle
    zu infizieren. Mehr noch: Manche
  • 19:23 - 19:30
    Veränderung, also manches Abschalten von
    CCR 5 führt dazu, dass man anfälliger ist
  • 19:30 - 19:37
    für ganz andere Krankheiten und es gibt
    sogar zugelassene Medikamente, die quasi
  • 19:37 - 19:42
    einfach nur durch Einnehmen einer Pille,
    CCR5 abschalten können. Also genau das tun
  • 19:42 - 19:47
    können, was er mit CRISPR CAS realisiert
    hat. Abgesehen davon gibt es mehrere
  • 19:47 - 19:51
    Methoden, wenn man so eine künstliche
    Befruchtung macht, dafür zu sorgen, dass
  • 19:51 - 19:59
    Embryonen nicht HIV positiv sind. Im
    Prinzip war das mit Kanonen auf Spatzen
  • 19:59 - 20:05
    schießen. Man fragt sich: Warum? Weil es
    so viele andere Möglichkeiten gegeben
  • 20:05 - 20:08
    hätte das zu tun. Wer davon mehr erfahren
    möchte: Es gibt einen großartigen Artikel
  • 20:08 - 20:13
    von Ed Yang in "The Atlantic", der hat das
    auseinandergenommen, alles was komisch ist
  • 20:13 - 20:18
    mit sehr sehr vielen Links daran und den
    Twitter-Thread hab ich hier auch verlinkt,
  • 20:18 - 20:25
    das findet ihr nachher auch in den Slides
    die wir alle zur Verfügung stellen. Also
  • 20:25 - 20:29
    nochmal kurz zusammengefasst: anscheinend
    erste CRISPR-Babys ausgetragen. Die
  • 20:29 - 20:35
    Zielsetzung ist vollkommen seltsam und das
    Vorgehen mindestens bemerkenswert. Katrin!
  • 20:35 - 20:43
    Katrin: Das war jetzt alles ganz schön
    hart geworden, kommen wir doch zum total
  • 20:43 - 20:50
    entspanntem Thema von Gentechnik in der
    Nahrungsmittelindustrie bzw. in der
  • 20:50 - 20:54
    wunderschönen Landwirtschaft. Die Hoffnung,
    die hier besteht dass CRISPR CAS uns
  • 20:54 - 20:59
    helfen kann, schneller, billiger und vor
    allem auch dezentraler, weil die Methode
  • 20:59 - 21:03
    eben so einfach ist, Sorten zu erstellen
    die auf irgendeine Art und Weise irgendwie
  • 21:03 - 21:08
    idealer sind für uns. Und wie das genau
    funktioniert, oder die Wertschöpfungskette
  • 21:08 - 21:14
    quasi, gucken wir uns jetzt mal an. Der
    Dreh- und Angelpunkt dieser Hoffnung ist
  • 21:14 - 21:17
    dass wir immer besser verstehen und eine
    immer größere Wissensbasis aufbauen
  • 21:17 - 21:23
    darüber, welche Mutationen oder genetischen
    Variationen konkret dafür verantwortlich
  • 21:23 - 21:26
    sind, dass bestimmte Eigenschaften in einem
    Nutztier oder in einer Nutzpflanze
  • 21:26 - 21:31
    auftreten. Und ja, das ist wie vorhin auch
    gesagt, nicht immer eine monogenetische
  • 21:31 - 21:38
    1-zu-1-Beziehung. Aber es ist halt auch
    nicht immer eine total überkomplexe
  • 21:38 - 21:42
    verwurschtelte Beziehung. Woher kommt
    dieses Wissen jetzt? Woher kommt dieser
  • 21:42 - 21:46
    Wissensschatz? Auf der einen Seite
    natürlich dadurch, dass wir in der
  • 21:46 - 21:49
    Grundlagenforschung immer besser
    erforschen können und immer mehr darüber
  • 21:49 - 21:53
    lernen, wie die Stoffwechselwege
    funktionieren. Also grob gesagt welches
  • 21:53 - 21:58
    Enzym macht denn genau welche Reaktion,
    baut was im Körper auf oder baut was von
  • 21:58 - 22:03
    der Zelle ab. Und ich glaube es gibt auch
    Talk hier auf dem Kongress entweder morgen
  • 22:03 - 22:06
    oder er war heute schon, der heißt
    Information Biology, vom Abstract her
  • 22:06 - 22:11
    würde ich sehr empfehlen, dass man sich den
    auch anguckt der wird bestimmt auf dieser
  • 22:11 - 22:16
    Schiene noch ein bisschen mehr erklärt
    werden. Die zweite Schiene dieses Wissens
  • 22:16 - 22:21
    ist natürlich die Genom-Sequenzierung. Die
    folgt so teilweise dem mooreschen Gesetz
  • 22:21 - 22:25
    auch wie aus der Prozessor Technik, mit
    dem Unterschied dass es noch schneller
  • 22:25 - 22:29
    noch viel billiger wird. Das heißt wir
    haben auf der einen Seite zwar immer mehr
  • 22:29 - 22:33
    Daten und durch die müssen wir uns
    natürlich auch Big-Data-mäßig durchwühlen,
  • 22:33 - 22:37
    andererseits können wir auch darauf
    vertrauen, dass durch Fortschritte in der
  • 22:37 - 22:41
    Bioinformatik, der Algorithmik und
    natürlich auch einfach in der rohen
  • 22:41 - 22:45
    Computing Power die zur Verfügung steht
    immer mehr von diesem Erkenntnisprozess,
  • 22:45 - 22:52
    welche Mutationen genau vorliegen,
    automatisiert werden können. Und das führt
  • 22:52 - 22:56
    zu der interessanten Situation, finde ich,
    dass wir uns diese Mutationen und diese
  • 22:56 - 23:00
    Verbindungen zu welchen Eigenschaften die
    auslösen, vorstellen können wie so ein
  • 23:00 - 23:07
    Süßigkeitenregal. Und CRISPR CAS hilft uns
    dabei, aus diesem großzügigen Angebot
  • 23:07 - 23:12
    auszuwählen, was wir denn genau verbessern
    möchten. Wir haben ja schon seit 10, 15,
  • 23:12 - 23:18
    20000 Jahren die Landwirtschaft und die
    klassische Züchtung mit selektieren,
  • 23:18 - 23:22
    kreuzen, selektieren, rück-kreuzen und so
    weiter und so fort. Und das hat schon
  • 23:22 - 23:26
    Jahrtausende lang funktioniert ohne dass
    wir überhaupt wissen, was Gene und
  • 23:26 - 23:32
    Mutationen waren damals. Und das hat dazu
    geführt, so grob gesagt dass wir in den
  • 23:32 - 23:36
    Zucht Sorten vor allem solche Mutationen
    angesammelt haben, die eben für uns
  • 23:36 - 23:40
    nützlich sind. Ich sage mal so
    Ertragssteigerung, größere Früchte solche
  • 23:40 - 23:45
    Dinge. In den Wildsorten dagegen finden
    wir oft noch Mutationen, die zum Beispiel
  • 23:45 - 23:50
    für die Anpassung an die Umwelt gut sind.
    Also Schädlings-Resistenz, Dürre-
  • 23:50 - 23:53
    Resistenz, aber auch zum Beispiel
    Aromavielfalt. Das kennt ihr
  • 23:53 - 23:58
    wahrscheinlich von den ganz besonders
    großen Tomaten: schmeckt nicht mehr so
  • 23:58 - 24:03
    richtig lecker. Jedenfalls nicht mehr so
    wie eine Kirschtomate zum Beispiel. Diese
  • 24:03 - 24:08
    Situation versetzt uns in die Lage, dass
    über diese Probleme im Prinzip nachdenken
  • 24:08 - 24:13
    können wie in der Software-Entwicklung
    über patchen. Also Mutationen sind git-
  • 24:13 - 24:19
    commits und wir können sie mergen,
    rebasen, cherry-picken und dadurch eben
  • 24:19 - 24:26
    solche idealen Sorten quasi erstellen.
    Hinterfragt werden darf natürlich immer,
  • 24:26 - 24:30
    was genau ideal bedeutet: für verschiedene
    Akteure in diesem Spiel natürlich
  • 24:30 - 24:34
    unterschiedliche Dinge. Also für uns so
    ist lecker und gesund wahrscheinlich ein
  • 24:34 - 24:38
    bisschen interessanter als für den
    Produzenten schnelle Wachstums-
  • 24:38 - 24:42
    geschwindigkeit gute Lagerfähigkeit.
    Gesamtgesellschaftlich sollten wir aber
  • 24:42 - 24:46
    natürlich auch bedenken, dass infolge des
    Klimawandels, wir wahrscheinlich auch
  • 24:46 - 24:53
    größere Teile unserer Nahrungsproduktion
    resilienter machen müssen gegen stärkere
  • 24:53 - 24:57
    Klimaeinflüsse, gegen vielleicht
    überraschende neue Schädlinge und so
  • 24:57 - 25:03
    weiter. Ein konkretes Beispiel für eine
    solche ideale Sorte wurde kürzlich
  • 25:03 - 25:10
    publiziert hier, am Beispiel der Wild- und
    der Kirschtomaten. Die gemeine Wildtomate
  • 25:10 - 25:16
    seht ihr hier ungefähr, ist so
    Erbsen-groß und mit wenigen edits,
  • 25:16 - 25:18
    ich glaub es waren 4
    in diesem konkreten Beispiel
  • 25:18 - 25:22
    - also intentionell
    eingebrachten Mutationen -
  • 25:22 - 25:27
    kamen diese Forschergruppe hier schon in
    eine Richtung, die der Kirschtomate, die
  • 25:27 - 25:31
    wir aus dem Laden kennen, auch etwas
    ähnlicher sieht. Das lässt sich auch
  • 25:31 - 25:36
    quantifizieren, also das Fruchtgewicht
    hier verdoppelt, verdreifacht ungefähr -
  • 25:36 - 25:40
    wie gesagt mit wenigen Mutationen - und
    auch die Tatsache, dass die Pflanze
  • 25:40 - 25:44
    überhaupt mal ein paar mehr Früchte
    ansetzt, lässt sich auch einrichten.
  • 25:44 - 25:50
    Manchmal wird das biologische auch
    wirtschaftspolitisch relevant. Er kennt
  • 25:50 - 25:55
    vielleicht dieses Hybrid-Saatgut
    Geschäftsmodell. Das ist eigentlich so
  • 25:55 - 25:59
    eine Abofallen. Man kann das Saatgut
    kaufen und man kriegt einen doch
  • 25:59 - 26:05
    garantiert relativ hohen Ertrag, sehr
    guten Ertrag. Das Problem allerdings ist
  • 26:05 - 26:09
    dabei, dass die Pflanzen, die dann hoch
    wachsen natürlich irgendwo auf dem Feld
  • 26:09 - 26:14
    stehen und dabei werden sie bestäubt. Beim
    Beispiel Reis hier durch den Wind und
  • 26:14 - 26:19
    genau bei dieser Bestäubung geht dieser
    Hybrid Effekt verloren und man braucht
  • 26:19 - 26:23
    sich gar nicht mehr die Mühe machen diese
    sehr gute Ernte teilweise einzubehalten,
  • 26:23 - 26:27
    um sie in der nächsten Saison wieder
    auszusehen, denn dann ist die nächste
  • 26:27 - 26:31
    Ernte eher so mittel. Und auch hier wurde
    kürzlich gezeigt und wieder nur mit sehr
  • 26:31 - 26:36
    wenigen Mutationen, dass man den Reis so
    beschubsen kann, dass er nicht mehr auf
  • 26:36 - 26:40
    eine Bestäubung wartet, sondern die
    Reiskörner einfach durch Klonen selber
  • 26:40 - 26:46
    erstellt und dadurch bleibt der Hybrid-
    Effekt vorhanden, in der ersten Ernte. Man
  • 26:46 - 26:49
    kann Teile davon wieder aussehen und man
    hat diesen Effekt über mehrere
  • 26:49 - 26:53
    Generationen hinweg, sodass wir so ein
    bisschen fragen können: Ist nicht diese
  • 26:53 - 26:58
    Abofallen dann vielleicht so langsam
    Geschichte? Bei diesen ganzen
  • 26:58 - 27:05
    interessanten Möglichkeiten sollten wir
    natürlich auch die Rechtslage beachten. Da
  • 27:05 - 27:09
    gab es ja auch ein paar aktuelle Urteile
    dazu. Aber zunächst mal sollten wir noch
  • 27:09 - 27:13
    ein paar Jahrzehnte zurückgehen, nämlich
    zunächst mal zu der klassischen
  • 27:13 - 27:18
    Gentechnik. Dabei wird ja ein Gen
    transferiert in eine andere Spezies und
  • 27:18 - 27:24
    das ist ein Vorgang, der zumindest in
    Europa streng reguliert ist. Es gibt aber
  • 27:24 - 27:28
    jetzt noch viel ältere Verfahren, die sich
    alle so unter Mutagenese-Züchtung
  • 27:28 - 27:34
    zusammenfassen lassen. Zum Beispiel stellt
    man einfach eine radioaktive Quelle mal in
  • 27:34 - 27:38
    die Mitte von einem Garten, lässt dann die
    Pflanzen wachsen und guckt dann mal so im
  • 27:38 - 27:42
    Laufe der Zeit, welche interessanten
    Eigenschaften sich entwickeln. Und wenn
  • 27:42 - 27:46
    man da etwas interessantes findet, dann
    züchtet man quasi klassisch weiter.
  • 27:46 - 27:51
    Wissenschaftlich gesehen gehört ja jetzt
    die Genom-Editierung eigentlich ganz klar
  • 27:51 - 27:55
    zu den Mutageneseverfahren. Und sie ist
    sogar gezielt im Gegensatz zu dieser
  • 27:55 - 28:03
    Schrotflinten-artigen ungezielten älteren
    Methode. Der EU-Gerichtshof hat aber
  • 28:03 - 28:08
    festgestellt oder klargestellt und
    geurteilt im Juli, glaub ich, 2018, dass
  • 28:08 - 28:12
    nur die althergebrachten
    Mutageneseverfahren weiterhin ausgenommen
  • 28:12 - 28:18
    bleiben von der Gentechnikregulierung und
    dass die Genom-Editierung als neuartiges
  • 28:18 - 28:22
    Mutageneseverfahren aber eben
    zusammengefasst wird mit der klassischen
  • 28:22 - 28:27
    Gentechnik, mit der Begründung, dass ein
    neues Verfahren, wo wir eben noch nicht so
  • 28:27 - 28:33
    ganz die Nebenwirkungen (also off-target
    effects, z.B.) kennen, wo wir aber schon
  • 28:33 - 28:36
    sicher sind, dass es schneller, billiger,
    von mehr verschiedenen Laboratorien
  • 28:36 - 28:42
    durchgeführt werden kann. Genau deswegen
    haben wir das Vorsorgeprinzip und genau
  • 28:42 - 28:46
    deswegen benutzen wir hier die etwas
    strengere Regulierung, die wir auch schon
  • 28:46 - 28:53
    haben, sodass wir zusammenfassen können
    hier vielleicht ein bisschen resigniert,
  • 28:53 - 28:57
    dass im Labor funktionieren viele dieser
    Ansätze. Wir können also sowohl die Zucht
  • 28:57 - 29:03
    als auch die Wildsorten upgraden quasi.
    Gerade in der EU stellt sich aber jetzt in
  • 29:03 - 29:07
    den nächsten Jahren die Frage, wie sich
    diese Gesetzgebung weiterentwickelt und
  • 29:07 - 29:12
    angepasst wird an den aktuellen
    Wissenschaftsstadt und wie eventuell die
  • 29:12 - 29:17
    Ideale, die ich vorhin kurz dargestellt
    hatte sowohl für Konsumenten als auch für
  • 29:17 - 29:23
    Produzenten, dann umgesetzt werden. Die
    großen Firmen, das lernen wir aus der
  • 29:23 - 29:26
    Vergangenheit, haben natürlich
    Rechtsabteilungen, die sich mit solchen
  • 29:26 - 29:31
    Regularien auseinandersetzen können. Damit
    gebe ich zurück zu André zu der
  • 29:31 - 29:36
    Zusammenfassung.
    André: Genau, Zusammenfassung. Wie
  • 29:36 - 29:40
    funktionierte CRISPR/Cas jetzt also? Es
    ist günstig, schnell, präzise sowie wie
  • 29:40 - 29:47
    Rogue One. Wir markieren mit Cas eine
    Schnittstelle und wenn wir dann die
  • 29:47 - 29:53
    Reparaturvorlage mitliefern, dann sind wir
    quasi schon fertig mit der Methode. Wir
  • 29:53 - 29:58
    haben gesehen, dass es die
    Grundlagenforschung wirklich erleichtert.
  • 29:58 - 30:01
    Das heißt wir können viel mehr Wissen
    ansammeln wie die Biologie an sich
  • 30:01 - 30:07
    funktioniert, wie Krankheiten entstehen
    und sehr sehr viel Grundlagenforschung
  • 30:07 - 30:12
    machen. Man kann manche Krankheiten
    heilen, manche mit Einschränkungen.
  • 30:12 - 30:18
    Eingriffe in die Keimbahn ist unter
    Umständen gar nicht notwendig, weil es
  • 30:18 - 30:22
    andere Methoden gibt, aber da stellen sich
    noch ethische Probleme - da werden wir
  • 30:22 - 30:26
    auch gleich zu kommen. CRISPR-Babys: Ich
    hab das mal mit Jar Jar Binks
  • 30:26 - 30:35
    illustriert, weil es ist Realität und man
    weiß nicht genau, warum.
  • 30:35 - 30:45
    Lachen und leichter Applause
    Dankeschön. Wir können sehr gerichtet
  • 30:45 - 30:52
    züchten und das könnten sehr sehr viele
    tun, weil wir uns in dieser Mutagenese,
  • 30:52 - 30:58
    also in derselben Pflanze aufhalten, also
    nur dort eine Mutation machen. Das Problem
  • 30:58 - 31:04
    ist in der Landwirtschaft damit ist die
    Rechtslage interessant. Tatsächlich ist
  • 31:04 - 31:10
    sie ähnlich wie beim Leistungsschutzrecht
    oder bei den Copyrightfiltern: die Kleinen
  • 31:10 - 31:16
    trifft es auf jeden Fall und die größere
    Firmen - ich möchte jetzt keine Namen
  • 31:16 - 31:21
    nennen... die werden sich um sowas mit
    einer gut ausgestatteten Rechtsabteilung
  • 31:21 - 31:29
    wahrscheinlich nur einmal lächelnd am Popo
    kratzen. Was kann CRISPR/Cas? Was kann es
  • 31:29 - 31:35
    nicht? Erstmal: Forschung beschleunigen.
    Wir können besser und effizienter mehr
  • 31:35 - 31:38
    Wissen anhäufen, sowohl in der
    Grundlagenforschung - über die
  • 31:38 - 31:44
    grundsätzliche Funktion der Biologie bis
    hin zu Krankheiten und wie es dazu kommt -
  • 31:44 - 31:48
    aber auch in der angewandten Forschung,
    dass wir schauen können, was funktioniert
  • 31:48 - 31:52
    unter bestimmten Bedingungen besser, was
    funktioniert unter bestimmten Bedingungen
  • 31:52 - 31:56
    schlechter. Da geht es einfach mit
    CRISPR/Cas sehr sehr viel schneller. Erste
  • 31:56 - 32:02
    klinische Studien zur Therapieansätze gibt
    es bereits, 20 Stück. In Nahrungspflanzen
  • 32:02 - 32:09
    funktioniert das im Labor sehr sehr gut.
    Anscheinend wurden erste Embryos editiert
  • 32:09 - 32:13
    - das ist jetzt noch nicht wertend. Was
    kann es nicht? Es kann nicht sein, was
  • 32:13 - 32:18
    nicht genetisch ist. Wenn die Ursache
    nicht irgendwo im Genom versteckt ist,
  • 32:18 - 32:25
    dann ist CRISPR/Cas halt nur CRISPR/Cas.
    Nicht alle genetischen Krankheiten können
  • 32:25 - 32:33
    damit geheilt werden. Es kann nichts
    verbessert werden, wie Größe, Intelligenz,
  • 32:33 - 32:41
    Gendoping haben wir gehört. CRISPR/Cas ist
    ein Werkzeug, ein mächtiges Werkzeug, aber
  • 32:41 - 32:47
    ein Werkzeug und es kommt darauf an, wie
    wir es benutzen. Und dementsprechend
  • 32:47 - 32:56
    kommen wir jetzt zu dem welche Fragen
    wirft Genom-Editierung auf? Welcher Ethik
  • 32:56 - 33:00
    folgen wir? Durch die CRISPR/Cas
    Diskussion wurden wir, glaub ich,
  • 33:00 - 33:04
    eingeholt von einigen ethischen Fragen,
    die wir aufgeschoben hatten, wo wir keine
  • 33:04 - 33:08
    Lust hatten, uns vielleicht damit zu
    beschäftigen. Die werden jetzt drückender,
  • 33:08 - 33:14
    weil CRISPR/Cas so schnell, präzise,
    billig und sowas ist. Das fängt bei der
  • 33:14 - 33:18
    Diskussion, die wir bei Anna hatten, mit
    den Embryos an, aber das geht über alle
  • 33:18 - 33:23
    Bereiche, die wir hatten weiter. Diese
    Diskussion hätte eigentlich an vielen
  • 33:23 - 33:30
    Stellen schon längst geführt werden
    sollen. Angst vor dem Unbekannten? Hm,
  • 33:30 - 33:35
    ja.. Ich meine aus der Reaktion als es um
    Landwirtschaft ging hat man das gemerkt:
  • 33:35 - 33:40
    grüne Gentechnik. Da ist man jetzt nicht
    sofort ein totaler großer Fan, wenn man
  • 33:40 - 33:45
    einmal eine meine Straßenumfrage macht und
    so hatte ich das Gefühl bei euch auch. Ich
  • 33:45 - 33:48
    will niemandem unterstellen, dass das
    total aus Unkenntnis ist, aber wir haben
  • 33:48 - 33:53
    hier ja gerade eine Methode, die so viel
    möglich macht, dass die
  • 33:53 - 33:57
    Wissenschaftskommunikation, also die
    Wissenschaft viel mehr erklären muss,
  • 33:57 - 34:01
    damit es nicht zu einer Angst vor dem
    Unbekannten kommt, aber ich glaube... naja
  • 34:01 - 34:06
    sagen wir mal, wir müssen am unbekannten
    arbeiten, dass es bekannter wird.
  • 34:06 - 34:10
    Akzeptanz durch Passivität. Vielleicht
    geht auch das eine oder andere an uns
  • 34:10 - 34:15
    vorbei und wird dann einfach so gemacht.
    Wir kriegen das gar nicht mit. Das ist
  • 34:15 - 34:19
    eine offene Frage: Wird das eventuell
    passieren, weil CRISPR/Cas in so vielen
  • 34:19 - 34:24
    Bereichen eingesetzt werden kann. Wer
    sollte so etwas entscheiden. Da spreche
  • 34:24 - 34:28
    ich jetzt ganz persönlich. Ich bin
    Wissenschaftler. Um Gottes Willen, lasst
  • 34:28 - 34:33
    das nicht bloß Wissenschaftler
    entscheiden. Das war's jetzt wohl mit der
  • 34:33 - 34:38
    Akademie der Wissenschaften. Winke winke.
    Aber so ist das halt. Auf keinen Fall...
  • 34:38 - 34:44
    Das sollte die Gesellschaft entscheiden,
    ein Mix aus verschiedenen Personengruppen,
  • 34:44 - 34:49
    würde ich jetzt mal sagen. Aber schwierig.
    Reaktionsgeschwindigkeit von Gesetzgebung
  • 34:49 - 34:55
    auf Wissenschaft. Da haben wir es mit dem
    EuGH-Urteil auf jeden Fall das
  • 34:55 - 35:00
    Vorsorgeprinzip wurde ja gezogen, auch
    eine interessante Geschichte. Aber wirkt
  • 35:00 - 35:04
    sich das nicht.... Das funktioniert
    eventuell nicht so gut auf Patente und
  • 35:04 - 35:09
    Monopole durch große Konzerne. Das ist
    etwas mit dem man sich auseinandersetzen
  • 35:09 - 35:15
    sollte, liebe Politik! Atomic Gardening
    ist ok, also radioaktive Quelle ins Feld
  • 35:15 - 35:18
    und dann mal gucken was passiert und dann
    ein bisschen weiter kreuzen, aber gezielte
  • 35:18 - 35:22
    Mutagenese nicht? Das möchte ich als Frage
    mal diskutiert wissen, dass man das so
  • 35:22 - 35:27
    nebeneinander stellt. Ich kann sehen, wo
    da das ethische Problem ist rein auf der
  • 35:27 - 35:30
    technischen Seite, aber wie wollen wir
    miteinander argumentieren. Ich möchte
  • 35:30 - 35:36
    darüber reden. CRISPR Demokratisierungs-
    und Dezentralisierungspotenzial. Wie kann
  • 35:36 - 35:41
    man das nutzen? Warum leisten wir uns
    locked-up science - heute morgen
  • 35:41 - 35:45
    großartiger Talk, locked-up science, kann
    ich nur empfehlen. Warum leisten wir uns
  • 35:45 - 35:49
    Wissenschaft, die hinter einer Paywall
    liegt und nicht der Allgemeinheit zur
  • 35:49 - 35:54
    Verfügung stellt, wenn wir solche Themen
    vor der Brust haben? Und, können wir als
  • 35:54 - 35:59
    Gesellschaft überhaupt noch diskutieren?
    Wir haben lange hin und her überlegt, ob
  • 35:59 - 36:03
    wir ganz ganz viele Antworten ans Ende
    stellen, aber wir würden auch gerne viel
  • 36:03 - 36:07
    mehr Antworten geben, aber wir haben auch
    all diese Fragen. Einige davon
  • 36:07 - 36:13
    beschäftigen sich mit der Wissenschaft,
    einige gehen uns alle was an. Wir können
  • 36:13 - 36:17
    leider nicht viele Antworten geben außer
    euch zu erklären wie in verschiedenen
  • 36:17 - 36:21
    Bereichen CRISPR/Cas funktioniert und ich
    hoffe das haben wir einigermaßen getan.
  • 36:21 - 36:26
    Herzlichen Dank für Zuhören. CRISPR/Cas
    ist ein Werkzeug, was wir damit tun,
  • 36:26 - 36:31
    darüber müssen wir reden.
    Das war Anna, Katrin, mein Name ist André.
  • 36:31 - 36:33
    Herzlichen Dank für's Zuhören.
  • 36:33 - 36:48
    Applaus
  • 36:48 - 36:54
    Angel: Herzlichen Dank, André, Kathrin und
    Anna. Wir haben noch ein paar Minütchen
  • 36:54 - 36:59
    für Q&A, für eure Fragen an den
    Mikrofonen. Kommt schnell zu den
  • 36:59 - 37:07
    Mikrofonen. Wir haben wenig Zeit, aber ein
    zwei Fragen kriegen wir noch hin. Mikrofon
  • 37:07 - 37:09
    drei.
    Mikrofon 3: Ich hab noch nicht verstanden,
  • 37:09 - 37:15
    warum mit CRISPR/Cas... jetzt sagen wir
    mal eine Verbesserung des Menschen nicht
  • 37:15 - 37:20
    möglich sein soll. Also wenn ich mir jetzt
    z.B. vorstelle, ich pack in den Embryo ein
  • 37:20 - 37:25
    zusätzliches Gen für Wachstumshormone,
    dann könnte der ja sehr wohl größer
  • 37:25 - 37:28
    werden.
    Anna: Ja das kann man natürlich machen.
  • 37:28 - 37:33
    Das Problem ist halt, dass du dann
    natürlich auch schauen musst, wie geht es
  • 37:33 - 37:37
    den Menschen dabei. Du hast jetzt beim
    Menschen relativ lange Generationenfolge
  • 37:37 - 37:42
    und wenn wir das mal ohne die ganze Ethik
    diskutieren, dann du schmeißt ein Gen
  • 37:42 - 37:44
    rein. Du weißt nicht genau was passiert,
  • 37:44 - 37:47
    wenn du dieses Gen doppelt drin hast,
    außer dass vielleicht
  • 37:47 - 37:50
    ein bisschen stärker wird. Und dann musst
    du halt gucken, okay was passiert jetzt
  • 37:50 - 37:54
    mit dem Typen. Okay der ist jetzt drei
    Zentimeter größer geworden oder 20, hat
  • 37:54 - 38:02
    dafür aber sonstige andere Probleme, weil
    nicht jedes Protein macht nur das Eine,
  • 38:02 - 38:06
    sondern die sind immer mit anderen
    Proteinen wieder verkettet und anderen
  • 38:06 - 38:09
    Hormonen und machen andere Sachen.
    Dementsprechend kannst du nicht einfach
  • 38:09 - 38:14
    irgendwas doppelt reinhauen und dann
    passiert auch das Doppelte. So
  • 38:14 - 38:20
    funktioniert Biochemie leider nicht.
    Angel: Mikrofon Nummer 4.
  • 38:20 - 38:24
    Mikrofon 4: Ah, sorry, ich seh euch nicht
    gut.
  • 38:24 - 38:28
    A: Wir dich auch nicht.
    Mikrofon 4: Meine Frage ist: Es wurde
  • 38:28 - 38:33
    häufiger gesagt, das wird uns
    nicht.....(unverständlich).. Kann ich mir
  • 38:33 - 38:40
    das zuhause aufbauen? Kann ich zuhause am
    Genom spielen? Oder reden wir schon über
  • 38:40 - 38:45
    einen Laborbezug von 50/60 Leuten?
    Katrin: Also 50/60 ganz sicher nicht. Eher
  • 38:45 - 38:50
    so vielleicht 5, so ein Team halt. Dollar
    Beträge hab ich jetzt auch nicht im Kopf,
  • 38:50 - 38:54
    aber es ist so zum Beispiel in der
    Richtung, du kannst die Guide-RNA im
  • 38:54 - 38:58
    Internet bestellen und du kriegst sie nach
    einer Woche geliefert.
  • 38:58 - 39:07
    Anna: 2-3 Euro, also die Sequenz.
    Katrin: Auf jeden Fall in diesem Rahmen:
  • 39:07 - 39:12
    eine Uniarbeitsgruppe mit einem Prof und 5
    Doktoranden oder so machen kann oder wie
  • 39:12 - 39:16
    in dem Fall in China ein Arzt mit
    wahrscheinlich einer Handvoll
  • 39:16 - 39:20
    Krankenschwestern, Krankenpflegern und
    noch 1-2 anderen Ärzten, die dann mal ein
  • 39:20 - 39:26
    Jahr lang die Klappe halten können. Und
    vorher waren es vielleicht eher 50/60
  • 39:26 - 39:29
    Leute. Aber es ist schon eine
    Größenordnung billiger.
  • 39:29 - 39:33
    Angel: Super. Mikrofon 1.
    Mikrofon 1: Wie kann ich eigentlich bei
  • 39:33 - 39:37
    einem Organismus kontrollieren, dass es
    nur großteils in einem Zelltyp stattfindet
  • 39:37 - 39:40
    oder nur in einem Organ. Gibt es da
    Möglichkeiten das einzuschränken?
  • 39:40 - 39:46
    Anna: Also z.B. kannst Du Viren nehmen,
    die nur bestimmte Zellen befallen. Also
  • 39:46 - 39:54
    bei dem Phenylketonurie-Paper hat man
    Adenoviren glaube ich genommen um eben die
  • 39:54 - 39:59
    Leber gezielt anzugreifen. Wie gezielt das
    jetzt im Endeffekt war, kann ich nicht
  • 39:59 - 40:06
    genau sagen. Aber du kannst eben z.B. eben
    das Virus nehmen, oder Du filterst eben
  • 40:06 - 40:11
    die bestimmten Zellen heraus. Das kann man
    Blutzellen gut machen und die dann eben
  • 40:11 - 40:13
    behandeln.
    André: Also, vielleicht um das nochmal
  • 40:13 - 40:19
    einzuschränken: Der wurde jetzt nicht
    krank gemacht. Also in dem Virus SARS,
  • 40:19 - 40:23
    CRISPR/Cas ist rein und hat dann das
    gemacht und man wusste dass der Virus,
  • 40:23 - 40:29
    das, nur die Leber targeted.
    Angel: Super, Mikrofon Nummer 2 nehmen wir
  • 40:29 - 40:31
    noch.
    Mikrofon Nr. 2: Ja, Danke für den coolen
  • 40:31 - 40:34
    Talk. Ich wollte mich meinem
    Vorredner anschließen. Ich habe auch
  • 40:34 - 40:37
    gesehen dass es so Do-it-yourself Kits zu
    bestellen gibt mittlerweile,
  • 40:37 - 40:41
    experimentiert zu Hause, deswegen wollte
    ich fragen: Was kann man damit realistisch
  • 40:41 - 40:45
    machen? Kann ich jetzt Bakterien upgraden
    und in die Umwelt entlassen und ist zu
  • 40:45 - 40:50
    befürchten, dass das sowas zu einem
    Problem wird, weil das wird ja nur
  • 40:50 - 40:54
    einfacher und billiger in Zukunft.
    Anna: Also ich glaube das ist einer von
  • 40:54 - 40:57
    diesen beiden Bio Hackern ist das, der das
    anbietet und das ist von der FDA nicht
  • 40:57 - 41:03
    zugelassen dieses Paket.
    Katrin: Das war nicht die Frage, hat
  • 41:03 - 41:07
    jemand korrekterweise...
    Anna: Also ja ok, rein theoretisch ist
  • 41:07 - 41:11
    das, also ich weiß nicht was in diesen
    Kits jetzt drin ist, aber wenn ich in mein
  • 41:11 - 41:16
    altes Labor gehe und mir meine alten
    CRISPR-Sachen hole, dann kann ich da quasi
  • 41:16 - 41:22
    ein Protein ausknocken, an dem ich
    gearbeitet habe. Das könnte ich halt schon
  • 41:22 - 41:27
    versuchen, aber ich muss dann halt auch...
    Ich kann jetzt per se mit meinen Sachen
  • 41:27 - 41:31
    nicht in Bakterien gehen, weil die dieses
    Gen nicht haben, aber ich könnte das
  • 41:31 - 41:35
    theoretisch zu Hause glaube ich machen.
    André: Um das vielleicht auch nochmal so
  • 41:35 - 41:40
    ein bisschen präziser zu machen. Also, es
    kommt jetzt darauf an, wenn wir jetzt
  • 41:40 - 41:45
    Superhelden-Bösewicht denken,
    Superschurke, Insel, Vulkan und so weiter
  • 41:45 - 41:50
    und so fort. Ich überlege mir jetzt ich
    möchte ein Todesbakterium züchten. Das ist
  • 41:50 - 41:54
    jetzt nicht so einfach, also man kann
    jetzt nicht, sagen wir mal, wenn man nur
  • 41:54 - 41:58
    die Idee hat: Ich schneide jetzt an drei
    einfachen Sachen raus. Es kann halt
  • 41:58 - 42:03
    einfach auch sein, dass dieses Bakterium
    dann in der Umwelt einfach draufgeht. Das
  • 42:03 - 42:10
    ist jetzt, das ist tatsächlich nicht so
    einfach, dass man da jetzt sagt
  • 42:10 - 42:17
    Angel: Da war die Frage jetzt nicht ganz
    klar, ganz kurz nochmal.
  • 42:17 - 42:20
    Mikrofon 2: Ich kann ja Glück haben. Ich
    kann ja irgendwelchen Unsinn jetzt zu
  • 42:20 - 42:26
    Hause machen, völlig unqualifiziert und
    entlasse Sachen in die Umwelt, die nicht
  • 42:26 - 42:29
    in der Umwelt sein sollten. Ist das
    realistisch oder ist das sehr
  • 42:29 - 42:32
    unwahrscheinlich, sowas?
    André: Es ist sehr unwahrscheinlich, weil
  • 42:32 - 42:36
    Glück... Die Wahrscheinlichkeit ist, dass
    du mit zufälligen Sachen da irgendwas
  • 42:36 - 42:41
    machst, eins zu einer Billion, so? In dem,
    Größenordnung...?
  • 42:41 - 42:46
    Anna: Dass die doppelt schneidet, oder?
    André: ...dass du mit Glück ein Super-
  • 42:46 - 42:53
    Bakterium, aber ich würde mal gefühlt in
    dem Bereich müsstest du Glück haben.
  • 42:53 - 42:56
    Anna: Also du müsstest dich auch schon
    auskennen: Welche Gene fügst du ein, damit
  • 42:56 - 42:59
    dieses Bakterium zu einem Super-Bakterium
    wird. Damit musst du dich eigentlich erst
  • 42:59 - 43:03
    mal mit Bakterienforschung beschäftigen,
    wenn du das machen willst. Das wird so ein
  • 43:03 - 43:09
    paar Jahre dauern das kann man natürlich
    tun und dann ist halt das Problem, dass
  • 43:09 - 43:14
    besonders virulente Bakterien meistens
    sehr schnell töten und dementsprechend
  • 43:14 - 43:18
    sich nicht weit verbreiten. Das ist dann
    vielleicht relativ lokal eingedämmt mit
  • 43:18 - 43:24
    deinem Super-Bakterium. Also die Natur
    schützt uns ein bisschen, aber per Zufall
  • 43:24 - 43:30
    was zu erzeugen ist immer sehr schwierig.
    Das würde ja auch generell die Natur für
  • 43:30 - 43:34
    uns zufällig machen.
    Angel: Mit diesem schönen Schlusssatz
  • 43:34 - 43:38
    nochmal herzlichen Dank an Katrin, Anna
    und André und nochmal einen Riesen Applaus
  • 43:38 - 43:40
    für die drei.
  • 43:40 - 43:45
    Applaus
  • 43:45 - 43:51
    Abspannmusik
  • 43:51 - 44:09
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2019. Mach mit und hilf uns!
Title:
35C3 - Genom-Editierung mit CRISPR/Cas
Description:

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Video Language:
German
Duration:
44:09

German subtitles

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