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rC3 Vorspannmusik
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Herald: ...und Beschleuniger von Krisen
ist. Wohin wachsen wir also? Lasst uns
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über den Rückbau geldbasierter
Versorgungssysteme sprechen, über
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Deglobalisierung und
Technologieunabhängigkeit. An dieser
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Stelle bitte begrüßt und mit allen nötigen
Emojis im Chat
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Professor Dr. Niko Paech
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Einen wunderschönen
guten Tag, meine sehr verehrten Damen und
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Herren. Ich möchte mich für die
freundliche Einladung zur Remote Chaos
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Experience ganz herzlich bedanken. Der
Titel meiner Ausführungen lautet
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"Globalisierung, Digitalisierung und die
Wachstumsfrage". Und die Agenda meines
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Vortrags hat folgendes Aussehen. Zunächst
möchte ich auf eine ganz sporadische
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Situationsanalyse und den Stand der
aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte eingehen,
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um dann mit Ihnen einen kleinen Abstecher
in die Welt der Wachstumskrisen, aber auch
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der Wachstumskritik zu unternehmen. Das
beides ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
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Das heißt, ich kann mich hier nur auf drei
Ebenen der Wachstumskritik für heute
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beschränken. Daran anknüpfend möchte ich
Sie Einblick nehmen lassen in das von mir
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in die Diskussion eingebrachte Konzept der
sogenannten Postwachstumsökonomie. Dabei
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handelt es sich um ein geordnetes
Rückbauprogramm für Industrie- und
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Konsumgesellschaften. Und dieser Rückbau
muss natürlich, weil der Markt zwei Seiten
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hat, eben auch dann auf zwei Ebenen
erfolgen. Mit Suffizienz ist gemeint,
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eine völlig neue Perspektive zu entwickeln
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für den Zusammenhang zwischen
Konsum, Mobilität,
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naja, Technologie auf der einen Seite und
Lebensqualität auf der anderen Seite. Und
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die Subsistenz markiert hier, dass wir
eine ganz andere Güterproduktion brauchen,
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eine, die graduell zumindest
deglobalisiert und deindustrialisiert ist,
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das heißt, die in gewisser Weise zur
Konsequenz hat, dass aus Konsumenten,
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sogenannte Prosumenten werden. Ich spreche
hier in diesem Zusammenhang von
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interaktiver Güterproduktion. Sollte die
Zeit dann noch reichen, würde ich auf
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mögliche Transformationsszenarien
eingehen. Zur aktuellen Situation wäre zu
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sagen, dass gemäß des Konzepts des Country
Overshoot Days immer mehr Länder auf
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diesem Planeten ökologisch brutalst über
ihre Verhältnisse leben. Was ist damit
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gemeint? Das ist ja eine sehr wertende
Aussage. Nun, das Overshoot-Day-Konzept
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beruht darauf, alle pro Jahr verfügbaren
ökologischen Ressourcen, die natürlich
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begrenzt sind, auf diesem Planeten,
egalitär auf alle derzeit lebenden
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Menschen gleich zu verteilen. Demnach hat
dann jedes Land entsprechend seiner
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Population ein ganz bestimmtes jährliches
Budget an ökologischen Quellen- und
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Senkenfunktionen und müsste mit diesem
Budget 365 Tage auskommen. Wenn wir uns
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nun aber anschauen, wann die Länder dieses
Planeten bereits ihre Ressourcen, die
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eigentlich bis zum 31.12. um 0 Uhr 0
reichen müssten, tatsächlich dann
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verbraucht haben, dann sehen wir, dass die
Bundesrepublik Deutschland schon am 3. Mai
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diesen Tag erreicht hat und seit
Aufzeichnung dieser Daten, die dann einmal
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jährlich publiziert werden, rückt dieser
Tag in Deutschland, aber auch in allen
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anderen Ländern, immer näher an den
Jahresanfang heran. Das Größte unter den
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ökologischen Problemen, da erzähle ich
Ihnen natürlich nichts Neues oder
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Spannendes, ist der Klimawandel. Hier
sehen Sie abgetragen über die Monate, wie
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sich seit Aufzeichnung valider oder
brauchbarer Klimadaten die
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durchschnittliche Erdtemperatur entwickelt
hat. Und Sie sehen auch, dass wir uns der
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1,5-Grad-Restriktion, die ja auf der
inzwischen legendär verklärten Pariser
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Klimaschutzkonferenz verkündet wurde,
bedrohlich genähert haben. Wenn wir großes
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Glück haben, erreichen wir vielleicht
einen Wert zwischen 1,5 und 2 Grad. Dafür,
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damit dies Realität wird, alles zu tun,
ist das Gebot der Stunde. Zwei Reaktionen
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gibt es auf diese Gemengelage. Und damit
beschreibe ich das Terrain der durchaus
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kontrovers geführten
Nachhaltigkeitsdebatte. Zum einen erleben
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wir, dass das Konzept des sogenannten
grünen Wachstums oder des Green Growths
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oder der Green Economy die Debatte
dominiert. Sowohl in der Politik als auch
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in der Wissenschaft und natürlich erst
recht in den Medien. Damit ist gemeint,
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dass zeitgenössische Wohlstandsmodell,
basierend auf Konsum, immer mehr Mobilität
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und sonstiger Inanspruchnahme
industriegemachter Bequemlichkeit nicht
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einzuschränken oder strukturell zu
verändern, sondern nur die Inhalte, d. h.
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die Güter, die Technologien, die Science
(?) so zu verändern, dass das selber auf
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Wachstum beruhende Wohlstandsmodell
neuerdings eben ökologisch verträglich
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wird. Hier ist also der technische
Fortschritt, wie man so sagen will, der
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Dreh- und Angelpunkt einer Transformation
mit Zielrichtung ökologische
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Überlebensfähigkeit. Die ökologische
Effizienz, auf die ich noch eingehe, ist
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hier als eine Strategie oder Teilstrategie
zu benennen, dann aber auch die
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erneuerbaren Energieträger und drittens
die geschlossenen,
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entweder technischen oder
biologischen Kreisläufe.
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Dem gegenübergestellt
erleben wir im Moment,
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wenngleich mehr in der Nische befindlich,
eben auch eine Nachhaltigkeitsdebatte,
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die wachstumskritisch ist. Das heißt also,
hier ist der kulturelle Wandel, also ein
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völlig neues Verständnis von dem, was
gutes und vor allem verantwortbares Leben
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ist. Hier erleben wir also den kulturellen
Wandel als Schrittmacher der Wende. Und
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hier haben wir dann kein Schnittmengen-
modell, das suggeriert, dass die
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Wirtschaft weiter wachsen kann und damit
eben soziale Probleme gelöst werden können
-
und zugleich die Ökosphäre stabilisiert
werden kann. Sondern hier haben wir eher
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eine Logik, die also dann als
Teilmengenkonstruktionen dargestellt ist,
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die kompatibel ist mit den Gesetzen der
Thermodynamik, nämlich dass die Ökologie
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nicht verhandelbar ist und auch nicht mit
sich handeln lässt. D.h. technischer
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Fortschritt kann nicht bewirken, dass die
Wachstumsgrenzen nach außen verrückt
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werden. Das bedeutet, dass also die
Gesellschaft als Ganzes eingebettet sein
-
muss in die ökologischen Grenzen und nicht
darüber hinaus wachsen kann. Und die
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Ökonomie wiederum ist ein Teilsystem der
Gesellschaft und stellt keinen Selbstzweck
-
dar, sondern ein Mittel zum Zweck, d. h.
der Befriedigung der materiellen
-
Bedürfnisse jener Menschen, die innerhalb
dieses Systems ihr Dasein fristen. Hier
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sind vor allem maßvolle Lebensstile oft
auch als Suffizienz bezeichnet, ein
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relevanter Schrittmacher, ebenso aber wie
die partielle und wohlgemerkt nur
-
punktuelle Selbstversorgung, d. h. der
Ausstieg aus einer technisierten,
-
globalisierten, industrialisierten
Güterversorgung. Wenn wir uns also vor
-
allem das Paradigma des grünen Wachstums
und damit die sogenannte
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Entkopplungungsstrategie näher anschauen,
dann stellen wir fest, dass hier so viele
-
theoretische und empirische Widersprüche
lauern, dass man diese Strategie nicht
-
ernsthaft in Erwägung ziehen kann. Aber
eins nach dem anderen. Zunächst möchte ich
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noch eine andere Ebene der Wachstumskritik
mit Ihnen beschreiten, die aber dann
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überleitet zu genau diesem Problem,
nämlich der Unmöglichkeit eines
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sogenannten grünen Wachstums. Und diese
Ebene, die ich als erstes also beschreiben
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möchte, bezeichne ich von ihrer,
ja, von ihre Funktionsweise her,
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wenn man so sagen will,
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als Produktivitätsfalle. Wenn wir
mal die Frage stellen, wie es überhaupt zu
-
diesem exorbitanten Reichtum kommen
konnte, den wir derzeit auf dem Planeten
-
Erde erzielen und der noch vor wenigen
Jahrzehnten selbst für die Reichsten der
-
Reichen Science-Fiction gewesen wäre, vor
allem in Bezug auf die vielen technischen
-
und mobilitätsbasierten Möglichkeiten,
über die wir verfügen.
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Da gibt es verschiedene Antworten,
verschiedene Narrative,
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möchte ich fast sagen,
die sich in den Sozial-
-
und damit auch Wirtschaftswissenschaften,
aber auch in den Geisteswissenschaften
-
finden. Ein roter Faden, der sich durch
all diese Narrative zieht ist, dass es
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– natürlich – 4 industrielle Revolutionen
waren, die also menschliche Gesellschaften
-
aus der Not befreit haben. Wobei dann
unter Not zu verstehen war, dass jede Art
-
der Transformation von Materie in Güter
sich eigentlich nur speisen konnte aus der
-
handwerklichen, der manuellen, der
körperlichen Arbeit der Individuen einer
-
Gesellschaft. Und wenn dann alle
arbeitsfähigen Menschen ausgelastet waren,
-
dann war damit auch ein Output-Niveau
erreicht, das über Jahrtausende hinweg
-
nicht wachsen konnte. Erst mit der
industriellen Revolution Nr. 1 – das war
-
die Etablierung der Dampfmaschine, mit der
man dann Manufakturen, Werkstätten und zum
-
Teil auch die Agrarproduktion
mechanisieren konnte –
-
gelang es plötzlich, aus diesem engen
Korsett
-
der begrenzten Produktion auszubrechen,
indem die menschliche Hand
-
jetzt nicht mehr direkt
den Spaten oder den Hobel anfasst, sondern
-
einen Schalter umlegt und damit Kräfte
entfesselt, die weit über die
-
Energievorräte eines menschlichen Körpers
hinausreichen. So konnte also bei gleicher
-
Beschäftigung also die Produktion
potenziert werden. Und das setzte sich
-
so fort mit entsprechenden Wachstumsraten
über die 2. industrielle Revolution, also
-
die Elektrifizierung, dann die 3., die vor
allem die erste Welle der
-
Computerisierung, der Mikroelektronik und
damit auch der Automatisierung mit sich
-
brachte. Und jetzt erleben wir gerade den
Beginn einer noch viel furioseren
-
industriellen Revolution, nämlich der
sogenannten Industrie 4.0, die darauf
-
beruht, absolut alles, was in irgendeiner
Form in Verbindung mit Wertschöpfung
-
steht, zu digitalisieren. Das Ganze mündet
ein – also alle 4 industriellen
-
Revolutionen – in die Erhöhung, teilweise
sprunghafte Erhöhung, der
-
Arbeitsproduktivität. Das heißt, wir
brauchen immer weniger Arbeitskräfte, um
-
ein bestimmtes Quantum an Produktion zu
gewährleisten. Und das hat natürlich dann
-
verschiedene Nebenwirkungen, außer dass
wir immens reich geworden sind. Mit wir
-
meine ich natürlich nicht den globalen
Süden oder noch nicht den globalen Süden,
-
der noch dort ist ja mit einer
atemberaubenden Geschwindigkeit
-
festzustellen, dass also unser Industriemodell
kopiert wird. Also das heikle Verhältnis,
-
das damit herauf beschworen wird, spielt
sich ab zwischen technischen,
-
ökonomischen, ökologischen und schließlich
auch sozialen Belangen. Denn genau
-
dieselbe Technologieentwicklung, die uns
so reich hat werden lassen, bedingt ja
-
auch mit weniger Arbeitskraft in der Lage
zu sein, ein bestimmtes Output-Niveau zu
-
erreichen. Und dies, das hat schon Karl
Marx sehr trefflich beschrieben, kann dann
-
eben auch zu sozialen Krisen führen, weil
wir dann eben Massenarbeitslosigkeit
-
befürchten müssen. Aber die Grundidee
eigentlich der Entwicklung aller
-
Industriestaaten und zwar ganz egal,
ob wir von sozialistischen
Planwirtschaften oder
-
kapitalistischen Marktwirtschaften reden,
ist, das hinreichendes Wachstum dafür
-
sorgt, dass die Früchte der Technisierung
eben nicht einmünden in soziale Krisen.
-
Das heißt, wenn bei VW beispielsweise eine
neue Generation der Robotik dafür sorgt,
-
dass man nur noch halb soviel Arbeiter
braucht und Arbeiterinnen, um einen
-
bestimmten Output zu erzeugen und dann die
Gefahr besteht, dass man die Hälfte der
-
Belegschaft freisetzen muss, dann müsste
schlicht und ergreifend der Output nur
-
verdoppelt werden und schon würde trotz
des technischen Fortschritts erreicht
-
werden, dass alle Menschen an Bord bleiben
können, die dort bislang auch beschäftigt
-
waren. Aber was uns jetzt ins Haus steht
an sprunghafter Steigung der
-
Arbeitsproduktivität, das ist absolut
epochal. Die sogenannte Industrie 4.0
-
beruht auf verschiedenen Paradigmen, die
Sie alle wahrscheinlich besser kennen als
-
ich, als Teilnehmer dieser Konferenz. Also
künstliche Intelligenz. Also ?
-
Intelligenz, Robotik, ein soge-
nanntes Internet der Dinge, Fab-Labing,
-
3D-Druck, BigData, vor allem in der
wissensintensiven Wirtschaft und
-
Dienstleistungswirtschaft,
Beratungswirtschaft, auch
-
Finanzwirtschaft. Dann, eine völlig
erweiterte Möglichkeit von Sensorik etwa
-
in Fertigungsstätten oder dort, wo
Endfertigung stattfindet. Vor allem dann
-
eben dort auch digitale Endgeräte mit der
sogenannten SLAM-Charakteristik und den
-
weiteren Entwicklungen, die sich daraus
eben ergeben haben. Wenn wir nun also die
-
Frage stellen, wie es also aussieht mit
dem Zusammenhang zwischen technischem
-
Fortschritt und der Stabilisierung einer
modernen Gesellschaft, dann ist die Frage
-
relevant: Wie viel Arbeit braucht eine
Volkswirtschaft? Und die Arbeitsnachfrage
-
hängt eben ab. 1. vom Output der
Volkswirtschaft – hier dargestellt als Y – und
-
dem pro Output-Einheit notwendigen Input
an Arbeitskräften. Und dieser Quotient ist
-
eben der, der sich permanent verändert
durch technischen Fortschritt. Und wir
-
stehen damit an einer Eskalationsstufe.
Wenn wir hinreichendes Wachstum bei
-
technischem Fortschritt erzielen, dann
haben wir zwei Pluspunkte, nämlich einmal
-
Vollbeschäftigung. Trotz der eben
Automatisierung – oder Rationalisierung
-
nennt man das ja auch oft so im Volksmund
– und einem höheren Einkommens- und
-
Konsumniveau. Denn: Wenn die Technik die
Produktivität erhöht, dann sind
-
diejenigen, die einen Job haben, gesegnet
damit, ein höheres Einkommen zu erhalten.
-
Das heißt, sie können dann auch das, was
zusätzlich produziert wird, durch den
-
technischen Fortschritt, also die
gewonnene Produktivität, eben auch kaufen
-
können. Und das ist das Märchen vom
immerwährenden Wohlstand. Und dem
-
gegenübergestellt eben die Tragödie. Würde
das Wachstum nicht hinreichen, um also
-
tatsächlich Beschäftigungslosigkeit zu
vermeiden, dann drohen soziale Krisen. Ich
-
sag nochmal Karl Marx hat dazu schon als
Pionier sehr viel geschrieben. Was sich
-
daraus ergibt, lässt sich im Sinne einer
Eskalation sehr gut darstellen, wenn wir
-
zwei Wachstumsraten mal unterscheiden.
Wachstumsraten der volkswirtschaftlichen
-
Produktion – oder Sie können auch sagen des
Bruttoinlandsproduktes, das würde hier
-
rein heuristisch jetzt von der
Argumentation her keinen Unterschied
-
machen –, nämlich das mindestens
erforderliche Wachstum, das bei einer ganz
-
bestimmten Automatisierung durch
technischen Fortschritt also dann vonnöten
-
ist, um Vollbeschäftigung zu erhalten; und
das tatsächlich mögliche Wachstum. Das
-
hängt natürlich nicht von der
Produktivität ab, sondern das hängt
-
einfach davon ab, welche limitierenden
Faktoren dem Wachstum Grenzen setzen. Und
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wenn wir mal so ein bisschen auf die
Historie dieser 4 industriellen Revolution
-
schauen und mal zunächst nur das nötige
Wachstum, um die Volkswirtschaft stabil zu
-
halten – wenn wir uns mal dieses Wachstum
näher anschauen, stellen wir fest, dass es
-
permanent natürlich höher gewesen als in
der Epoche vorher. Das heißt, je mehr
-
Technik wir einsetzen können, um die
Produktivität zu steigern, umso mehr muss
-
die Wirtschaft wachsen, um zu verhindern,
dass auf diese Weise eben Arbeitskräfte
-
freigesetzt werden. Und die These, die ich
hier schon, also über der Eintragung
-
Industrie 4.0 versuche, graphisch zu
kommunizieren, lautet: Jetzt werden wir
-
ein noch viel, viel höheres Wachstum
brauchen, um die immensen
-
Produktivitätsfortschritte bedingt durch
die Digitalisierung sozial und politisch
-
aufzufangen. Wenn wir uns jetzt die andere
Wachstumsrate angucken, also nicht die
-
theoretisch erforderliche, um
Vollbeschäftigung trotz Automatisierung zu
-
haben, sondern jene, die überhaupt möglich
war – Das ist die Rückschau bis zur dritten
-
industriellen Revolution – oder die
vermutlich möglich sein wird – Ab da haben
-
wir ja keine Empirie mehr, sondern das ist
schlicht und ergreifend meine These, die
-
ich aufstelle – dann stellen wir fest:
Während der ersten 3 industriellen
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Revolutionen haben wir mit der Brechstange
und unter Plünderung des Planeten
-
irgendwie gerade erreichen können, dass
das nötige, – für die Vollbeschäftigung –
-
nötige Wachstum dem Möglichen entsprach.
Wir haben sogar eine Phase erlebt, wo das
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Wachstum in Deutschland so boomte, dass
trotz anfänglicher 3. industrieller
-
Revolution sogar ein Arbeitskräftemangel
vorlag. Das ist die Zeit, als sie viele
-
Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der
Türkei haben überreden können, in
-
Deutschland die Zelte aufzuschlagen und
hier zu arbeiten. Wir sollten diesen
-
Menschen vielleicht sogar dankbar dafür
sein. Aber was uns jetzt droht, ist, dass
-
wir in ein doppeltes Dilemma schlingern.
Erstens: Noch nie zuvor war Mitteleuropa so
-
reich wie jetzt und stand noch nie unter
einem solchen Wachstumsdruck, weil der
-
technische Fortschritt, den wir anstrengen
durch die Digitalisierung, eben durch die
-
Freisetzung von Arbeitskräften eben eine
Zerreißprobe bedeutet. Gleichzeitig
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standen wir noch nie vor solch eklatanten
Wachstumsgrenzen. Denken wir an den
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Klimawandel, den Artenschwund, die
Verringerung der Ressourcenvorräte, vieles
-
andere mehr. Das muss ich Ihnen hier
überhaupt nicht näher erläutern. Und diese
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Kluft wird nicht durchhaltbar sein. Oder
doch? Oder gelingt es doch, das mögliche
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Wachstum so zu steigern, dass wir trotz
ökologischer Grenzen in der Lage sind, den
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digitalen Fortschritt politisch und sozial
integer zu meistern? Nun, damit komme ich
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auf die zweite Ebene der Wachstumskritik,
festgemacht an der Frage, ob es denn nicht
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doch so etwas wie grünes Wachstum geben
kann, mit dem wir in der Lage sein können,
-
tatsächlich die beste aller Welten zu
erreichen. Eine bequeme, auf technischem
-
Fortschritt beruhende Güterproduktion und
Vollbeschäftigung und damit eben auch eine
-
gerechtere Verteilung natürlich des
Überschusses einer Volkswirtschaft. Nun
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hier habe ich eine kleine Karikatur für
Sie. Die stammt aus einem Medium, das in
-
Frankreich Verbreitung findet und den
Namen "La décroissance" hat. Das ist die
-
Postille der wachstumskritischen Bewegung
in Frankreich, also der Décroissance-
-
Bewegung. Und Sie können vielleicht ja am
Stil dieser Karikatur erkennen, dass hier
-
die Macherinnen und Macher von Charlie
Hebdo diejenigen sind, die auch dieses
-
Journal am grafisch gestalten. Jetzt mal
weniger lustig, wie sieht grünes Wachstum
-
denn überhaupt in Theorie und Praxis aus?
Eigentlich ist es ganz simpel.
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Es gibt zwei technologische Tricks.
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Der eine wird als Effizienz
bezeichnet und was ich hier
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mache, ist, dass ich diese Logik nur
anwende auf den Klimawandel, zu mehr
-
reicht die Vortragszeit nicht. Und da geht
es natürlich um Energie und die
-
ökologische Effizienz würde dann als eine
der beiden Greengrowth-Strategien bedeuten
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möglichst wenig Primärenergie pro
Wertschöpfung Einheit, pro
-
Produktionsergebnis, können Sie auch
sagen, einzusetzen. Und die zweite
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Strategie als Teil oder als zweiter
Stützpfeiler des grünen Wachstums ist die
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sogenannte ökologische Konsistenz. Hier
geht es nicht darum, Ressourcen
-
– in diesem Fall Primärenergie –
einzusparen, sondern die Qualität
-
der Umwandlung und der Auswahl
-
von Ressourcen so zu optimieren,
dass die Schadintensität einer
-
verbrauchten Input-Einheit, also
Primärenergie-Einheit möglichst gering
-
ist. Das heißt hier konkret bezogen auf
das Beispiel Klimaschutz die
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CO2-Intensität einer Primärenergie-Einheit
zu minimieren und die erneuerbaren
-
Energieträger und das ist das Paradigma
der deutschen Energiewende. Naja, das ist
-
natürlich dann alles nichts anderes als
eine Strategie der Vermehrung der Nutzung
-
erneuerbarer Energieträger. Und der
Gesamteffekt lässt sich dann als
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verminderte CO2-Emission pro Wertschöpfung
seiner darstellen. Und wenn Sie das
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grafisch mal anschauen wollen, sieht das
so aus wie hier rechts auf der Folie Das
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Bruttoinlandsprodukt BIP abgekürzt soll
weiter wachsen. Hurra! Unser Wohlstand
-
wird nicht eingeschränkt, aber die
CO2-Emissionen sollen entweder nicht so
-
schnell wachsen, das nennt man relative
Entkopplung, bringt aber gar nichts oder
-
sogar absolut gesenkt werden.
Also das CO2-Niveau.
-
Und das müssen wir auch, weil in
-
der B.R.D. verbrauchen
die Menschen im Durchschnitt 12 Tonnen an
-
CO2-Äquivalenten pro Kopf und Jahr und wir
müssten runter auf eine Tonne laut Angabe
-
des Umweltbundesamtes, dass ja im Auftrag
der Bundesregierung eben auch tätig ist.
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Das heißt, wir müssten also die Pro-Kopf-
Emission in Deutschland um den Faktor 12
-
verringern. Also gut, das ist eben dann
das, was das grüne Wachstum, wenn es
-
diesen Namen verdienen wollte, leisten
müsste. Und das scheitert auf mind.
-
den folgenden 4 Ebenen. Zunächst einmal
scheint ja eine geradezu religiöse
-
Überschätzung des technischen Fortschritts
vorzulegen, keineswegs nur in Politik und
-
Medien, sondern mehr noch eigentlich in
den Universitäten, die ich inzwischen als
-
"churches of progress" bezeichnen würde.
Zweitens vernachlässigen wir ein besonders
-
interessantes Phänomen in hoch modernen,
aufgeklärten Konsumgesellschaften, nämlich
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das, was ich unter ökologischem
Versteckspiel oder auch ökologischem
-
Ablasshandel verstehe. Zu den
Grundbedürfnissen des Homo sapiens zählt
-
nämlich nicht nur die Deckung essentieller
Bedürfnisse und vielleicht noch einiger
-
Bedarfe, die darüber hinausgehen, sondern
auch natürlich so etwas wie soziale und
-
psychische Integrität. Und das setzt
voraus, kognitive Dissonanzen zu
-
verarbeiten oder in irgendeiner Form zu
tilgen. Und die kognitive Dissonanz, die
-
einen besonders mit Umweltbewusstsein und
Bildung ausgestatteter Homo sapiens
-
erleidet, wenn er eine Kreuzfahrt bucht,
einen SUV kauft oder sich jedes
-
Vierteljahr ein neues Smartphone leistet,
ist beträchtlich.
-
Was kann man tun, um diese
kognitive Dissonanz zu beseitigen?
-
Indem ganz einfach das gelingt,
indem zusätzlich
-
zu den bisherigen ruinösen ökologischen
Aktivitäten dann eben auch noch die
-
Photovoltaikanlage aufs Dach gesetzt wird.
ökofairer Kaffee getrunken wird oder
-
Unterwäsche von Hess Natur gekauft wird.
So wächst also beides um die Wette, das
-
Schmutzigste und weniger Schmutzige und
das kann natürlich innerhalb ökologischer
-
Grenzen auch nicht darstellbar sein. Und
vor allem ist dieses ökologische
-
Versteckspiel eine Stabilisierung. Einer
ökosuizidalen Lebensweise. Dann drittens
-
haben wir eine massive Unterschätzung
sogenannter Rebound-Effekte. Das sind also
-
die Nebenwirkungen der eingesetzten
technologischen oder sonstigen Innovation
-
mit dem Ziel immer, die Wirtschaft von
ökologischen Schäden zu entkoppeln. Da
-
haben wir einkommensbedingte Rebound-
Effekte, die darauf beruhen, dass wenn wir
-
effizientere in diesem Fall also um beim
Beispiel zu bleiben, energieeffizientere
-
Technologien einsetzen, dass wir dann ja
auch am Geld sparen. Und dieses eingesparte
-
Geld kann dann wieder investiert werden
für den – wenn's sein muss – schmutzigsten
-
Konsum. Muss nicht so sein, aber laut
aller vorliegenden Studien ist es
-
teilweise schon der Fall und ein viel,
viel eklatanter Rebound-Effekt. Das ist
-
der materielle Rebound-Effekt beruht
darauf, dass bis heute noch nie eine
-
Technologie erfunden oder auch nur
ersonnen oder geschweige denn praktiziert
-
wurde, die es vermochte, einen
ökologischen Schaden zu beseitigen, ohne
-
ihn räumlich, stofflich, zeitlich oder
systemisch zu verlagern. Das muss man sich
-
klarmachen. Auch Photovoltaikanlagen und
Windkraftanlagen fallen ja nicht vom
-
Himmel. Und vor allem Sie kommen nicht
ohne Platzbedarf aus. Das heißt, sie
-
verlagern eigentlich ein ökologisches
Problem in einen bestimmten
-
Aggregatzustand, in diesem Fall gasförmig,
einfach nur in einen anderen physischen
-
und damit ökologisch relevanten
Aggregatzustand. Das ist alles. Das heißt
-
übrigens nicht, dass Wind und Sonne
schlechte Energiequellen sind. Es heißt
-
nur, dass sie das Wachstumsproblem nicht
lösen können. Das ist gemeint. In der 4.
-
Ebene, die ich auch ohne Anspruch auf
Vollständigkeit noch kurz benenne, geht
-
es mir darum, die Handlungsunfähigkeit und
das Versagen moderner Politik
-
herauszustellen. Oft wird ja geklagt
darüber: Ah, der Markt ist böse und er schafft
-
das natürlich nicht. Eine ökologische
Wende herbeizuführen. Völlig richtig. Das
-
würde ich sofort unterschreiben. Aber die
Politik, die versagt, muss dann eben bitte
-
auch genannt werden. Also zur
Techniküberschätzung. Hier sehen wir mal
-
das Wunderwerk der deutschen Energiewende.
Und nochmal: Die Bundesrepublik
-
Deutschland gilt auf dem internationalen
Parkett als Musterschüler des
-
Klimaschutzes! Und nicht nur das, sondern
auch vor allem als Musterschüler des
-
grünen Wachstums. Denn wir sind ja nicht
nur Klimaschutzweltmeister, sondern wir
-
haben also, wenn wir mal von der Schweiz
und vielleicht Neuseeland oder Schweden
-
absieht. Wir haben einen irre hohen
Lebensstandard, vielleicht mit den
-
höchsten auf diesem Planeten halt. Und die
Königsdisziplin der deutschen Energiewende
-
ist nichts anderes, als den Anteil der
erneuerbaren Energieträger an der gesamten
-
Energieverbrauchsmenge kontinuierlich zu
steigern. Und was in Deutschland geschehen
-
ist, vor allem auch mit der Brechstange
gegen die letzten Landschaften, wenn wir
-
von Windenergie vor allem reden und
Biogas, aber auch Photovoltaik-
-
Freiflächenanlagen, das kann sich sehen
lassen. Das ist auch gar nicht zu
-
verstecken. Ganze Landschaften sind
umgewandelt worden und das Ergebnis ist,
-
dass an der gesamten Primärenergiemenge,
die wir in Deutschland verbrauchen, gerade
-
mal 15 % regenerativ sind. Und das ist zum
Teil sogar eine sehr katastrophale
-
Energieerzeugung, weil nämlich etwa die
nicht mehr ganz, aber bis vor kurzem die
-
Hälfte davon Bioenergie ist. Und
Bioenergie hat keine positive CO2-Bilanz,
-
erhöht die CO2-Mengen. Das wissen wir
inzwischen auf Basis von vielen Studien
-
zur Öko-Bilanzierung der sogenannten
Bioenergie. Also das ist die Elektrizität,
-
die aus Biomassekraftwerken kommt. Und
Wind und Sonne sind dann also weitaus
-
kleiner als einfach nur 15 %. Da sagen
viele, naja, man muss halt den
-
Endenergieverbrauch eher anschauen, weil
der Endergieverbrauch im Vergleich zum
-
Primärenergieverbrauch schon die
Umwandlungsverluste, vor allem thermischer
-
Art, bei der Nutzung fossiler
Energieträger, weil dies alles
-
eingerechnet wird. Was wir sehen, ist
wirklich kein Silberstreif am Horizont.
-
Also der Klimaschutz-Musterschüler
verharrt auf einem irre hohen Niveau an
-
Endenergieverbräuchen, bei entsprechend
kleinem Teil eben nur an erneuerbaren
-
Energieträgern. Und wenn wir das mal im
europäischen Vergleich sehen, dann muss
-
man folgendes konstatieren: Deutschland
ist das Klimaschutzschmuddelkind. Alle
-
Länder, die noch schlechter dastehen als
Deutschland im im europäischen Vergleich,
-
was den Anteil der erneuerbaren
Energieträger am Endenergieverbrauch
-
anbelangt, sind also in gewisser Weise
überhaupt nicht bestrebt, überhaupt
-
Klimaschutz zu betreiben. Wenn ich mir
etwa Polen anschaue und ähnliche Länder.
-
Deutschland liegt unter dem europäischen
Durchschnitt, also die meisten Länder
-
haben einen wesentlich höheren Anteil an
erneuerbaren Energieträgern. Woran liegt
-
das? Dabei haben die nicht einmal so
verschandelte Landschaften wie dort, wo in
-
Deutschland die Energiewende tobt, ganz
einfach: Sie sparen mehr Energie. Sie
-
frönen möglicherweise nicht demselben
Wachstumsdogma wie die Bundesrepublik
-
Deutschland. Wenn man sich dann die
Bruttostromerzeugung anschaut, wird einem
-
schwindlig und Sie wissen ganz genau,
warum die nach wie vor steigt, trotz
-
angeblicher Effizienz. Richtig, es ist die
Digitalisierung. Wenn wir uns die
-
CO2-Emission anschauen, stellen wir fest,
naja, es hat da so ein paar Einbrüche
-
gegeben im Hinblick auf die
makroökonomisch betrachtete Höhe der CO2-
-
Mengen energiebedingt. Nur: Das hat nichts
mit grünem Wachstum, auch nichts mit
-
technologischer Entkopplung zu tun.
1. Die energieintensivsten Bestandteile
-
der Produktionsketten, die für unseren
Wohlstand in Deutschland maßgeblich sind,
-
werden nach und nach, Tendenz steigend,
verlagert. Natürlich nach China, Indien
-
und in einige andere Länder auch. So kann
man natürlich die eigene umweltökonomische
-
Gesamtrechnung in Bezug auf CO2 wunderbar
aufhübschen. Aber es sind dann Fake News
-
zu behaupten, wir hätten es geschafft, in
Deutschland irgendwie einen Fortschritt in
-
Sachen Klimaschutz zu erreichen. Dann
gibt's den Honecker-Degrowth-Effekt. Nun,
-
der Zusammenbruch der DDR hat in den 90er
Jahren der B.R.D. den
-
Ruf eingebracht, doch mal zu zeigen, wie
es wirklich geht mit Klimaschutz auf der
-
einen Seite und der Bewahrung eines
rekordverdächtigen Wohlstandsniveaus. Die
-
Lehman Brothers haben Ähnliches geleistet.
Man müsste jetzt noch Klaus Wowereit
-
nennen, der der beste Klimaschutzmanager
aller Zeiten, ist halt nicht so ein guter
-
Flughafenmanager anscheinend oder
politischer Manager. Aber dass er den BER
-
so verzögert hat, heißt, dass er die
schlimmste CO2-Schleuder Berlins damit
-
eben auch verzögert hat. Aber noch
wichtiger ist mir der 4. Aspekt: Das
-
legendäre, als Klimaschutzdurchbruch
verklärte EEG in Deutschland. Bedeutet ja,
-
dass wenn ich Anlagen aufstelle und
erneuerbaren Strom produziere, dann kriege
-
ich eine verdammt hohe Vergütung, nicht
vom Staat, sondern von den
-
Energiekonzernen, die durch das EEG dazu
verdonnert werden. So weit so gut. Und wenn
-
ich dann jetzt plötzlich so mehrere solcher
Windparks eröffnet habe – hoffentlich nicht
-
unbedingt im Mittelgebirge, wo ich noch
mehr Landschaft zerstöre, sondern an
-
geeigneter Stelle – und ich damit so viel
Energie erzeuge, dass ich Kohle oder
-
Braunkohlekraftwerke herunterfahren kann.
Hurra, hab ich dann CO2-Emissionen
-
eingespart? Punkt 1: Das klappt ja schon
deshalb nicht, weil die Übertragungsnetze
-
und die Speicherkapazitäten so weit davon
entfernt sind, sich auf das Niveau zu
-
entwickeln, das wir bräuchten, um
eventuell erneuerbare Energieträger
-
hernehmen zu können, damit wir Braun- und
Steinkohle ersetzen. Klammer zu. Aber
-
selbst wenn, dann haben wir folgendes
Problem: Es gibt nämlich außer dem EEG
-
noch ein viel wichtigeres Rahmenwerk, was
den gesetzlichen Klimaschutz anbelangt.
-
Und das ist der europäische
Emissionshandel. Das heißt so viel wie,
-
dass jeder Betreiber eines fossilen
Kraftwerks natürlich im Umfang der
-
durchschnittlichen jährlichen Emissionen
Emissionszertifikate, also Lizenzen
-
braucht. Und die sind Geld wert. Wenn also
jemand seine Emissionen senkt, dann unter
-
Umständen auch deshalb, um dann die
Zertifikate, die nicht mehr benötigt
-
werden, auf dem dafür vorgesehenen Markt
zu verkaufen. Wenn also in Deutschland
-
jemand ein Kohlekraftwerk runter fährt,
weil es nicht mehr gebraucht wird durch
-
den Ausbau von Windkraft, dann werden die
Zertifikate nicht verbrannt im Kamin,
-
sondern die werden schön hübsch verkauft.
Und dann findet sich natürlich irgendwo in
-
Europa ein anderer Kraftwerksbetreiber,
der sich freut, dass er diese Zertifikate
-
günstig kriegt. Denn wenn der bisherige
Halter der Zertifikate sie nicht los wird,
-
dann wird der Preis solange gesenkt, bis
die Zertifikate einen Käufer oder eine
-
Käuferin finden. Und wer sind die Käufer?
Das sind diejenigen, die die
-
ineffizientesten Kraftwerke haben, weil
für die ist es ja eine Option, lieber
-
Zertifikate zu kaufen, als durch
technischen Fortschritt in irgendeiner
-
Form CO2 zurückzuhalten was übrigens
– Klammer auf – auch nicht wirklich klappt
-
– Klammer zu –. Das heißt, das Ganze ist am
Ende ein Nullsummenspiel. Deswegen können
-
wir an den Verläufen der CO2-Emissionen in
der Bundesrepublik Deutschland überhaupt
-
nicht erkennen, ob wir irgendeinen
Fortschritt in Sachen Klimaschutz erzielt
-
haben. Und wenn wir uns dann eben
anschauen, wie die Verlagerung der
-
energiebedingten CO2-Emissionen weltweit
erfolgt, dann ist das wirklich exorbitant.
-
Das heißt, wir verlagern immer mehr nach
außerhalb, auch Europas, also nicht nur
-
innerhalb Europas. Eine zweite
Sollbruchstelle des Wachstumsdogmas liegt
-
dort, wo wir nochmal zurückkehren
vielleicht zu der Frage, woher unser
-
Wohlstand kommt. Ich habe schon gesagt, es
sind 4 industrielle Revolutionen, die
-
maßgeblich dafür sind, aber die gehen
natürlich einher mit einer entgrenzten
-
Produktion. D. h. die Technisierung der
Produktion bedingt auch eine Zerlegung
-
jeglicher Produktionsprozesse in einzelne
spezialisierte, isolierte und
-
standardisierte Einzelprozesse. Und die
schieben wir dann auf der Erdoberfläche,
-
die dann zu einer globalen Produktionsstätte
wird, immer genau dahin, wo die geringsten
-
betriebswirtschaftlichen Kosten sind, wo
keine Steuern gezahlt werden, wo es keine
-
Gewerkschaften gibt oder die
Gewerkschafter gerade im Knast sitzen und
-
so weiter und so fort. Und so kann man
natürlich die Gesamtkosten entlang der
-
Kette, an deren Ende dann die
Wohlstandsartefakte baumeln, die wir uns
-
sozusagen gönnen – die Kosten natürlich
senken. Und wenn dann diese gesenkten
-
Kosten noch über Märkte, auf den
Konkurrenz herrscht, über Preissenkungen
-
weitergegeben werden: Hurra! Dann kann sich
wirklich jeder Menschen Samsung Galaxy
-
leisten, was früher mal ein Wunderwerk der
Technik war. Diese Art der Produktion hat
-
aber eben die Charakteristik eines
Kartenhauses. Die Komplexität, die
-
Risiken, die Verletzlichkeit und der
Verlust vor allem auch an Autonomie und
-
Kontrolle über das, was da wie produziert
wird, bedeutet, dass wir eine immer höhere
-
soziale Fallhöhe auch erreicht haben. Das
heißt, wenn auch noch so weit entfernt ein
-
Störereignis eintritt, kann passieren,
dass die gesamte Kette, das gesamte Netz
-
plötzlich in Erosion versetzt wird. Und
die letzten Krisen das Platzen der New
-
Economy, die Peak-Oil-Krise Mitte der
Nullerjahre, dann die Lehman-Brothers-
-
Krise, jetzt die Corona-Pandemie. Und mal
sehen, was dann noch alles kommt an
-
Finanzkrisen, Inflationskrisen, vielleicht
Eurokrisen und so weiter und so fort. Das
-
alles führt dazu, dass das Modell, in dem
wir uns bewegen, eben immer fragiler wird.
-
Und einhergegangen mit dieser Art des
Wirtschaftens ist eben auch eine
-
Verkümmerung der Fähigkeit, sich zumindest
graduell selbst zu versorgen. Und Corona
-
ist in dieser Gemengelage für mich
eigentlich eher so ein Prozess der
-
Aufdeckung. Was hier aufgedeckt wird, ist
ein Zielkonflikt zwischen einer
-
technisierten und globalisierten
Minimierung betriebswirtschaftlicher
-
Kosten, was sich dann niederschlägt in
volkswirtschaftlichen Wachstum auf der
-
einen Seite und der Resilienz, d.h. der
Krisenrobustheit auf der anderen Seite.
-
Wenn alles mit allem verbunden ist – und
das ist das Resultat der Digitalisierung –,
-
dann geht eben auch alles den Bach runter,
wenn an bestimmten Stellen eben die
-
exogenen Schocks oder Ereignisse für
Schaden sorgen. Und das wirft uns zurück
-
auf die Ebene, da, wo gefragt wird, ob der
Spatz in der Hand dann nicht vielleicht
-
besser ist als die Taube auf dem Dach.
Denn der Spatz in der Hand heißt, etwas
-
bescheidener zu sein, aber dafür die
Sicherheit zu haben, dass eine bestimmte
-
Versorgungsleistung auch erbracht werden
kann. Corona-Viren und CO2-Moleküle haben
-
da also tatsächlich eine ähnliche
Eigenschaft. Sie ... werfen uns
-
zurück vor die ursprüngliche
Fragestellung, also am Vorabend der ersten
-
industriellen Revolution: Was geben wir
alles auf? Was ist der Preis dafür, dass
-
wir diesen globalisierten, technisierten
Wohlstand eben nutzen? Und diese
-
Wachstumsfrage, an die uns eben nicht nur
der Corona-Effekt führt, lässt uns
-
natürlich auch einen ganz neuen Diskurs in
Augenschein nehmen, der da überschrieben
-
ist mit Resilienz, also Krisenstabilität.
Es gibt in der Tat so etwas wie eine
-
kleine Dogmenhistorie des Denkens in
Kategorien von Resilienz, nämlich dass der
-
Spatz in der Hand, ich sage es nochmal,
unter Umständen die bessere Lösung ist im
-
Vergleich zur Taube auf dem Dach. Ich will
jetzt auf die einzelnen Autoren, die ich
-
abermals ohne Anspruch auf Vollständigkeit
vermerkt habe, nicht eingehen. Will nur
-
sagen, dass resiliente Systeme natürlich
kleinräumig, genügsam, autonom,
-
flexibel, vielfältig sind und
gekennzeichnet sind durch eine viel
-
geringere Komplexität und geringere
Distanz zwischen Verbrauch und Produktion.
-
Was übrigens den Nebeneffekt hat, dass wir
dann Produktionsbedingungen eventuell eben
-
auch demokratischer, selbsttätiger
gestalten können. Genügsamkeit ist aber
-
eine Voraussetzung dafür, denn die Abkehr
von der großen globalisierten Wirtschaft
-
bedeutet immer, dass wir nicht dasselbe
Wohlstandsniveau aufrechterhalten können.
-
Ja. Damit sind wir letzten Endes schon an
dem Punkt, wo es um einen Lösungsvorschlag
-
geht, den ich als Postwachstumsökonomie
bezeichne und der sich aus einer zunächst
-
einmal groben oder makroökonomischen
Perspektive folgendermaßen skizzieren
-
lässt. Wir sind also durch die 4
industriellen Revolutionen, vermittels eines
-
exponentiellen Anstiegs der
Wohlstandsproduktion, immer reicher
-
geworden, haben aber tatsächlich die
Belastungsgrenzen der Ökosphäre
-
durchbrochen und müssen jetzt durch einen
Rückbau, weil die Technik nicht weiter
-
hilft – Das habe ich ja an Hand eines
simplen Beispiels versucht grob zu
-
skizzieren – und müssen durch einen
Rückbau praktisch der Gütermengen, der
-
Produktionskapazitäten, dafür sorgen, dass
wir wieder innerhalb ökologischer Grenzen
-
verbleiben können. Und in diesem
Zusammenhang habe ich versucht, die
-
sogenannte Postwachstumsökonomik, eine
ökologisch orientierte, auf den Grundlagen
-
der Thermodynamik basierende Teildisziplin
der Wirtschaftswissenschaften zu
-
etablieren. Und hier will ich Ihnen nur
ganz kurz sagen, dass es hier um 3
-
wichtige Aspekte geht. Um Wachstumskritik
aus theoretischer und empirischer, also in
-
jeder Hinsicht wissenschaftlicher Sicht.
Dann aber auch die Frage nach dem
-
Wachstumszwängen. Und 3. schließlich – und
darauf will ich jetzt ganz kurz noch
-
eingehen – 3. schließlich geht es in der
Postwachstumsökonomk darum, was sind denn
-
dann zukunftstaugliche, nicht mehr auf
Wachstum beruhende Versorgungssysteme, die
-
sich demokratisch, freiheitlich, friedlich
auch wirklich umsetzen lassen? Und diese
-
verschiedenen Versorgungsmuster will ich
heute nur ganz, ganz grob zusammenfassend
-
noch skizzieren und sie lassen sich
unterteilen oder lassen sich erstrecken,
-
eigentlich auf die beiden Seiten eines
Marktes, nämlich auf die Nachfrage- und
-
Angebotsseite. Also die Angebotsseite
nehme ich als Nächstes, als Übernächstes
-
dran. Erstmal möchte ich den Blick mit
Ihnen werfen auf die Nachfrageseite. Es
-
gibt viel Wissen inzwischen darüber, weil
wirklich multi-disziplinär dazu geforscht
-
wurde. Über den Zusammenhang zwischen
individuellem Wohlbefinden, Sie können
-
auch sagen, Lebensqualität oder
Lebenszufriedenheit auf der einen Seite
-
und der Verfügbarkeit von Konsum,
Mobilität, Digitalisierung und sonstiger
-
Industrie gemachter Bequemlichkeit auf der
anderen Seite. Was wir hier erkennen, ist
-
das eine ganz, ganz grobe extrakthafte
Skizzierung der wesentlichen Inhalte oder
-
Ergebnisse dieser Forschung ist: Kein
Konsum, ist auch keine Lösung, völlig
-
klar. Aber für Konsum gilt dasselbe wie
für jede Medizin, nämlich dass die Dosis
-
das Gift macht. Wir erleben im Moment eine
Sättigungserscheinung ausgerechnet in den
-
reichsten Konsum- und
Industriegesellschaften. Die
-
durchschnittliche psychische Gesundheit
geht zurück. Orientierungslosigkeit,
-
Stress, Burn-out, digitale Demenz oder
eben auch Aufmerksamkeitsdefizite. Dies
-
alles greift um sich. Womit ich sagen will
ist, dass der Großteil – wir reden von 90%
-
– der Bevölkerung moderner
Konsumgesellschaften über
-
ein Nutzen steigerndes, Lebensqualität
erhöhendes Reduktionpotenzial verfügt, um
-
endlich stressfrei in der Lage zu sein,
die nicht vermehrbare menschliche
-
Aufnahmekapazität und auch die nicht
vermehrbaren psychischen Ressourcen auf
-
ein bestimmtes Quantum an Wohlstand zu
richten, um das dann auch tatsächlich
-
ausschöpfen zu können, statt in einer
Lawine der Multi-Optionalität zu
-
versinken. Das ist, um es ganz kurz und
prägnant zu charakterisieren, der aktuelle
-
Zustand, den wir also durchleben. Dazu
habe ich ein kleines Büchlein zusammen mit
-
Manfred Folkers vorgelegt. Hier geht es um
eine buddhistische und eine eher
-
knallharte ökonomische Analyse der
Möglichkeiten einer reduktiven Wende. Wenn
-
wir uns jetzt die Angebotsseite hingegen
anschauen, dann müssen wir die Frage
-
stellen, wie denn das, was dann noch
übrig bleibt, nach einer Entrümpelung der
-
Gesellschaft, wie das produziert werden
kann? Und das verteilt sich auf 3
-
Produktionssysteme. Und zwar ist es so,
dass derzeit ... dass diese 3
-
Produktionssysteme hinlänglich bekannt
sind. Wir haben einmal die globalisierten,
-
kapitalintensiven, technisierten,
industrialisierten Wertschöpfungsketten,
-
die uns, wie ich das ja heute grob
beschrieben haben, so reich haben werden
-
lassen, uns aber auch an einen
ökologischen Abgrund geführt haben. Und da
-
hilft uns die technologische Entwicklung
eben nicht weiter. Dieser Teil der
-
Wirtschaft muss zurückgebaut werden, aber
bitte nicht auf Null, sondern vielleicht
-
auf 50 %. Und das auch nicht von heute auf
morgen im Sinne einer Rosskur, sondern
-
geordnet durch einen allmählichen
kulturellen und hoffentlich auch
-
politischen Wandel. Dann müssen aber die
beiden anderen Produktionssysteme, nämlich
-
die Regionalökonomie, die weniger komplex,
weniger technisiert ist und natürlich
-
kürzere Distanzen zwischen Verbrauch und
Produktion aufweist und die reine lokale
-
Subsistenzwirtschaft, – Sie können sagen
Eigenarbeit, Selbermachen,
-
Selbstversorgung – diese beiden Bereiche
müssen dann eben auch ausgebaut werden.
-
Wenn wir diese Transformation unter dem
Aspekt gelingender gesellschaftlicher,
-
sozialer Gerechtigkeit und Stabilität
betrachten, haben wir sofort ein Problem.
-
Wie können wir denn Vollbeschäftigung
gewähren, wenn die Wirtschaft langsam aber
-
sicher um 50 % gemessen an ihrer
Wertschöpfung zurückgebaut wird? Natürlich
-
durch Arbeitszeitverkürzung, durch eine
gerechte Verteilung der dann noch
-
erforderlichen monetär entgoltenen
Arbeitszeit. Nur mal angenommen, eine 20
-
Stundenwoche wäre tatsächlich zu
etablieren, würde auf die Akzeptanz der
-
Gesellschaft stoßen, dann hätten wir
Vollbeschäftigung auch bei einem rapiden
-
Rückgang der Produktion und damit der
ökolomischen Belastung. Und wir haben 20
-
Stunden, die dann sozusagen als ein Bonus
verbleiben, die wir als Ressourcenbasis
-
betrachten können, um ergänzend zu
herkömmlichen Erwerbsmodellen eigene
-
Leistung zu erbringen in der Subsistenz.
Also wir würden dann einen kulturellen
-
Wandel anzetteln müssen, der dazu führt,
dass aus Konsumenten und Konsumentinnen,
-
Prosumenten und Prosumentinnen werden. Was
sind das für Leute? Die sehen genauso aus
-
wie Sie und ich, sind gut gebildet,
arbeiten aber nur noch im
-
Lebenszeitdurchschnitt und das ist
wirklich nur ein ganz grober Richtwert und
-
nicht irgend so ein Rasenmäher-Prinzip
oder sowas. Arbeiten eben nur noch 20
-
Stunden. Aber nutzen jetzt die
freigewordene Zeit, die marktfreie Zeit
-
wie ich sie nenne, handwerkliche
Kompetenzen, die auch durch ein
-
verändertes Bildungs- und Erziehungssystem
wieder gefördert werden müssen. Und vor
-
allem neue soziale Netze, Verbindungen,
Gebilde und Bewegungen nutzen diese 3 Ebenen
-
um kollaborativ, gemeinschaftlich ein, man
könnte sagen eine Nebenökonomie
-
aufzubauen, in der wir selbst
gemeinschaftlich produzieren, Dinge
-
gemeinschaftlich nutzen. Dinge reparieren.
Und damit natürlich auch Vieles tun für
-
unsere Gesundheit und unsere
Selbstwirksamkeit. Auch hier gibt es so
-
viele Studien aus der
Bildungswissenschaft, auch aus der
-
Psychologie, die zeigen, dass die
Entfremdung der hochtechnisierten, auch
-
digitalisierten Arbeit, die uns krank zu
machen droht, allein dadurch rückgängig
-
gemacht werden kann, indem wir wieder auch
Verrichtungen, die manueller
-
künstlerischer, handwerklicher oder
agrarischer Art sind, wieder tatsächlich
-
etablieren. Das heißt ja nicht, dass wir
plötzlich nur so arbeiten, sondern das
-
Modell, um das es hier geht es ein duales
Modell, das zwei Standbeine hat. Das eine
-
Standbein – ich wiederhole das nochmal, weil
es so oft falsch verstanden wird – heißt:
-
Wir sind gebildet, wir haben eine
Industrie und wir verteilen die damit
-
einhergehende Arbeitszeit gerecht auf
alle, damit wir auch Geld verdienen und
-
die andere Hälfte, deswegen "duales
Versorgungssystem" besteht darin, dass wir
-
die freigestellte Zeit benutzen, um mit
anderen gemeinsam eben eine Ökonomie der
-
Selbstversorgung aufzubauen. Stellen wir uns
doch mal vor, wir würden dort, wo wir
-
leben, mit unserer Peergroup oder auch mit
Nachbarinnen und Nachbarn zu fünft eine
-
Waschmaschine, ein Auto, einen
Staubsauger, vielleicht einen Rasenmäher,
-
eine kleine Werkstatt und so weiter
teilen. Dann denken sie erstmal: Ahja! Das
-
schlägt der Wachstumskritiker vor, um den
Planeten zu retten. Nein! Das schlage ich
-
vor, um unseren Geldbeutel zu retten, weil
ich dann natürlich sehr viel weniger Geld
-
brauche. Von allem nur ein Fünftel. Wenn
wir dann noch über die Kapazität verfügen,
-
in eigenen Gärten oder in der solidarischen
Landwirtschaft und anderswo auf viel
-
günstigere, aber eben auch durch eigene
Mitwirkung erzeugte Nahrungsmittel eben
-
auch Geld zu sparen, sogar noch qualitativ
höhere Nahrungsmittel zu haben. Wenn wir
-
dann noch die Nutzungsdauer der Produkte,
mit denen wir uns umgeben, verdoppeln
-
können durch Instandhaltung, durch
Reparatur, durch Upgrading, Updating und
-
so weiter, dann sparen wir so viel Geld,
dass es uns nicht weh tut. In einer Welt
-
zu leben, in der wir eben durchschnittlich
ein geringeres Geld Einkommen haben. Dafür
-
haben wir aber ein anderes Einkommen.
Eines, das man nicht in Geld messen kann.
-
Eines, das zu tun hat Lebensqualität mit
Krisenresilienz und vor allem auch mit
-
einer Verantwortbarkeit für das 21.
Jahrhundert. Ich möchte Ihnen an dieser
-
Stelle für die Aufmerksamkeit danken. Und
möglicherweise gibt es ja noch die …
-
Chance, dass wir ins Gespräch miteinander
kommen.
-
Herald: So Hallo, vielen Dank für den
tollen Vortrag, Niko Paech. Dankeschön!
-
Wir machen jetzt noch ein Q&A. Das machen
wir per Jitsi. Sorry, dass das heute
-
Mittag nicht direkt geklappt hat, aber das
ist alles kein Problem, weil wir haben die
-
Fragen gesammelt und werden die jetzt
stellen. Hallo Niko, schön, dass du da
-
bist.
Niko: Hallo nochmal, vielen herzlichen
-
Dank für die Einladung.
H: So, dann steigen auch direkt ein. Die
-
erste Frage ist: Was siehst du denn als
Wege in eine Postwachstumsökonomie? Und
-
wie könnten diese global beschritten
werden?
-
N: Zunächst einmal ist es so, dass die
globale Ebene überhaupt erst verändert
-
werden kann, wenn es irgendwo auf diesem
Planeten einen Staat gibt, der erstmal als
-
Beispiel vorlebt und vorführt, wie eine
Postwachstumsökonomie funktioniert. Das
-
heißt, wir werden nicht top-down von
irgendeiner Weltregierung ausgehend oder
-
auf Basis internationaler Vereinbarungen
zu der Lösung kommen, dass sich jetzt
-
plötzlich alle mit einer
Postwachstumsökonomie einverstanden
-
erklären, obwohl das der einzige Weg ist,
die ökologische Überlebensfähigkeit der
-
menschlichen Zivilisation zu wahren. Nein,
es wird so sein, dass der Wandel in
-
Richtung Postwachstumsökonomie genauso
verläuft, wie jeder andere Wandel bisher
-
auch verlaufen ist. Es wird Nischen geben,
es wird Avantgardisten geben und es wird
-
irgendwann ein Land geben – vielleicht ja
Deutschland, das wäre mein Wunsch – das
-
tatsächlich ernst macht mit der Umsetzung
eines solchen Konzeptes. Und genau dann
-
und nur dann werden sich die Menschen
anderswo – etwa in Afrika, Asien,
-
Lateinamerika – werden sich damit vielleicht
anfreunden können, weil sie dann sinnlich
-
erfahren können und nicht nur theoretisch,
dass es kein Gang nach Canossa oder in die
-
Höhle oder ins Mittelalter ist, eine
ökologisch verantwortbare Daseinsform
-
tatsächlich auch zu praktizieren.
H: ... Danke Dir! Dann, wie spielenden denn
-
psychologische Faktoren deiner Meinung
nach eine Rolle? Also auch zum Thema
-
kognitive Dissonanz.
N: Die Psychologie spielt in der
-
wachstumskritischen
Nachhaltigkeitsforschung natürlich an 2
-
Stellen eine prominente Rolle. Zunächst
einmal, wenn wir das Misslingen aller
-
bisherigen Versuche, eine nachhaltige
Entwicklung zu initiieren, mal Revue
-
passieren lassen, dann stellen wir fest,
dass das Phänomen der kognitiven Dissonanz
-
hier maßgeblich ist. Das heißt, wir haben
in der Bundesrepublik Deutschland ein
-
unglaublich prägnantes Phänomen, das, ich
würde mal sagen gefühlt seit 30 Jahren
-
feststellbar ist, nämlich, dass wir jedes
Jahr neue Rekorde aufstellen, was die
-
Verbreitung, die Nutzung und auch das
Anpreisen nachhaltiger Lösungen anbelangt.
-
Alles, was irgendwie mit nachhaltiger
Entwicklung, Klimaschutz oder dergleichen
-
zu tun hat, erreicht also ständig neue
Höchstmarken. Gleichzeitig erreichen auch
-
die Pro-Kopf in Anspruch genommenen
ökologischen Ressourcen immer weiter einen
-
neuen Rekord. Das heißt soviel wie, dass
der Mensch als ein Wesen, das nicht alle
-
naturgegebenen Charakteristika überwinden
kann, nicht nur Grundbedürfnisse hat, die
-
man als anthropologische Konstanten
bezeichnen muss, sondern dass der Homo
-
Sapiens offensichtlich auch nach
psychischer Stabilität strebt. Das heißt
-
soviel wie, dass je gebildeter ein Mensch
ist und je ausgeprägter sein
-
Umweltbewusstsein ist, desto stärker ist
die kognitive Dissonanz, wenn er ein
-
Flugzeug besteigt oder jedes Vierteljahr
ein neues Smartphone kauft. Und um nun
-
tatsächlich ein psychisches Gleichgewicht
wieder herzustellen, kauft derselbe Mensch
-
eben Demeter Brühewürfel oder eben
Unterwäsche von Hess Natur oder trinkt nur
-
öko-fairen Latte Macchiato. Auf diese
Weise wächst beides um die Wette. Einmal
-
das Zerstörerische und das nur etwas
weniger Zerstörerische. An der 2. Stelle,
-
wo die Psychologie eine Rolle spielt, da
geht es einfach um
-
Nachhaltigkeitskommunikation. Wir stehen
immer vor der Frage, wie können Menschen
-
motiviert werden, abzulassen von einer
öko-suizidalen Lebensführung? Was
-
motiviert sie? Und hier haben wir
natürlich in der kognitiven Psychologie
-
und auch sonst in der Umweltpsychologie
unglaublich gute Hilfestellung. Auch aus
-
der Psychologie wissen wir, dass die
Intention eines Menschen nicht im stillen
-
Kämmerlein entsteht oder alleine Folge von
Vererbung oder von anderen prägenden
-
Merkmalen ist, die unabänderlich sind.
Nein, der Mensch ist ein soziales Wesen.
-
Das heißt, der Mensch lernt aus seiner
Umgebung. Und das ist psychologisch
-
natürlich sehr relevant, wohl aber auch
kulturwissenschaftlich. Deswegen bin ich
-
immer ein großer Freund. Wenn sich ...
also der der Zusammenarbeit mit
-
Umweltpsychologen.
H: Okay, danke. Wenn Politik und
-
Wirtschaft uns keine Lösung bieten, wie
kommen wir denn zu einer Lösung oder zu
-
einer Revolution? Wie erreichen wir
rechtzeitig die breite Masse der
-
Bevölkerung?
N: Also zunächst einmal, ich würde nicht
-
sagen, dass die Wirtschaft keine Lösung
bietet. Ich kritisiere das Wachstum, aber
-
nicht irgendeine Wirtschaft. Alles, was
mit der Produktion und der Nutzung und
-
Verteilung von knappen Gütern zu tun hat,
ist irgendeine Form der Wirtschaft. Was
-
ich selber vorstelle unter dem
Begriffsmantel Postwachstumsökonomie ist
-
auch eine Wirtschaft. Natürlich gibt es
wirtschaftliche Lösungen, sonst wäre ich
-
nicht Ökonom geworden und auch die Politik
könnte irgendwann handlungsfähig werden.
-
Aber beides, die Wirtschaft und die
Politik, können nur eine Transformation in
-
Richtung Postwachstumsökonomie vollziehen,
wenn sich autonom in der Zivilgesellschaft
-
ein Plural an verschiedenen Bewegungen
bildet, die nicht einfach nur labern und
-
kritisieren und fordern und die Welt
scheiße finden, sondern die anfangen,
-
tatsächlich durch vorgelebte Beispiele,
übrigens auch auf unternehmerischer Ebene,
-
und natürlich in Netzwerken, in neuen
Institutionen, in neuen Projekten, in
-
neuen Reallaboren oder auch
avantgardistischen Zirkeln, in Peer
-
Groups, in neuen Nachbarschaften usw., die
anfangen, das vorzuleben, von dem sich
-
nach bestem Wissen und Gewissen sagen
lässt, wenn der Rest der Welt dies auch
-
täte, dann würden wir würdig,
demokratisch, frei, selbstbestimmt und
-
ökologisch verantwortbar leben. Nur über
die horizontale Verbreitung und soziale
-
Interaktion des Neuen können wir eine
kritische Masse erreichen, die auch von
-
den Medien, von anderen Institutionen
wahrgenommen wird. Und erst dann kann die
-
Politik reagieren, und zwar in einer
Demokratie. In China kann sie eher
-
regieren - reagieren, Entschuldigung -
weil sie eben autoritär regiert. So wollte
-
ich das sagen. Aber ich bin ja überzeugter
Demokrat. Und das heißt, dass eine
-
gewählte Regierung niemals etwas anderes
sein kann als ein perfekter Spiegel der
-
Lebensrealität der Wählermehrheit. Und wer
etwas anderes will, muss mir dann
-
erklären, was sein oder ihr
Demokratieverständnis ist. Das heißt, ich
-
kann nicht die Politik von hier aus
verändern. Ich muss die Gesellschaft als
-
solche verändern, damit die Politik
tatsächlich den Mut aufbringen kann, ohne
-
abgestraft zu werden, tatsächlich dann auch
Rahmenbedingungen für eine Wirtschaft ohne
-
Wachstum zu etablieren.
H: Ja, darauf aufbauend Wie könnten denn
-
politische Szenarien in Richtung
Postwachstum aussehen?
-
N: Also wie gesagt, jede Politik, die noch
verhelfen kann dazu, dass wir ökologisch
-
überleben, kann nur eine Politik der
Restriktion sein. Eine Politik der
-
Verminderung unserer Ansprüche. Das sagt
man nicht gern in der Öffentlichkeit, aber
-
ich hab ja in dieser Hinsicht auch nichts
mehr zu verlieren. Deswegen glaube ich,
-
dass wenigstens einige das sagen müssen.
Das heißt also, bevor die Politik das tun
-
kann, muss die Bevölkerung zumindest in
Teilen das schon eingeübt haben, denn
-
niemand ist so schizophren – Da sind wir
übrigens wieder bei der Psychologie – eine
-
Politik zu wählen, die einen dazu zwingt,
das zu tun, was Mann oder Frau freiwillig
-
nicht zu tun gedenkt. Ok. Aber wenn
tatsächlich solche Mehrheiten da wären,
-
ist es ganz einfach: Jeder Mensch hätte am
1.1. eines neuen Jahres ein bestimmtes
-
Budget z.B. an CO2-Emissionen, die er oder
sie noch freisetzen dürfte, an Abfall, an
-
Flächenbeanspruchung usw.. Mit diesem
Budget muss gewirtschaftet werden. Was die
-
Politik auch tun kann ist, sie muss
unbedingt es den öffentlichen und privaten
-
Unternehmen leichter machen, Arbeitszeit
zu verkürzen. Denn wir können soziale
-
Gerechtigkeit, Freiheit und Stabilität am
Ende auch die Demokratie nur bewahren,
-
wenn der Rückbau der Wirtschaft einhergeht
mit Verteilungsgerechtigkeit. Und das
-
vollzieht sich am ehesten auf der Ebene
der Verteilung der knapper gewordenen
-
Arbeitszeit, wenn die Wirtschaft kleiner
wird. 3. muss die Politik das
-
Bildungssystem umgestalten. Universitäten
müssen geschlossen und teilweise
-
zurückgebaut werden. Wir haben einen viel
zu großen Hochschulbereich, der aus
-
Menschen, Konsumenten und Weltreisende
macht. Wir brauchen eine Bildung, die
-
Menschen dazu befähigt, wieder
handwerklich, manuell, substanziell zu
-
arbeiten. Und natürlich brauchen wir
Universitäten, aber nicht so viele wie
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jetzt. Das heißt, der Bildungsbereich muss
Menschen dazu befähigen, auch
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deindustrialisiert und deglobalisiert mit
weniger Technologie in die Lage zu kommen.
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Also eben auch, sich zu versorgen.
H: Ja, super. Danke. Sorry, ich hatte hier kurz
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technische Schwierigkeiten.
[Gerede im Hintergrund]
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Gibt es denn zu dem Thema detaillierte
Vorlesungen online von dir?
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[Gerede im Hintergrund]
N: Es gibt von mir natürlich eine Menge
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Vorlesungen, aber ... und die sind
natürlich jetzt während der Corona-
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Pandemie logischerweise online. Aber die
sind jetzt nicht öffentlich, weil sonst
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natürlich alle, die sich bei uns
einschreiben, fragen, warum sie sich den
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einschreiben, wenn alles was an den
Universitäten läuft, öffentlich ist. Aber
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... aber weißt du, ich bin nicht
jemand, der da so eine Art Wächterfunktion
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hat. Also wer einfach in eine
Veranstaltung von mir kommt, wird nicht
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gefragt, wer er ist, wie er heißt und
welche Berechtigung er oder sie hat. Ich
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habe das erlebt in der Präsenzzeit in der
Prä-Corona-Zeit, dass plötzlich Leute in
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Vorlesungen kamen und sich da verstohlenen
irgendwohin setzten aus Neugierde. Und die
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waren herzlich willkommen, diese Leute.
Aber, ich meine, ich kann hier und da mal
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einen Vortrag beisteuern, der sicherlich
auch Inhalte aus Vorlesungen mit aufgreift
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im Kontext von Postwachstumsökonomik.
H: Okay, wir haben jetzt tatsächlich gar
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nicht mehr so viel Zeit. Ich würde aber
gerne noch die Frage stellen: Also die
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Klimakrise ist ja auch eine soziale Krise
und den Wachstumszwang
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gesamtgesellschaftlich aufzugeben, scheint
unumgänglich zu sein.
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[Gerede im Hintergrund]
Aber wie kann dabei noch ein gutes Leben
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für alle gewährleistet werden? Also gibt's
... Stichwort Umverteilung z.B.
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N: Also jede Art von Gerechtigkeit, die
sich als Konzeption nicht in unheilbare
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Widersprüche verwickeln will, muss eine
globale Gerechtigkeit sein. Und
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Gerechtigkeit heißt, die knappsten Güter,
also jene, von denen unsere Existenz
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abhängt, zuvorderst global gerecht zu
verteilen. Und das heißt eben, dass der
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Verteilungsschlüssel des 21. Jahrhunderts
sich nicht festmachen lässt an der
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Einkommens- oder Vermögenssteuer, obwohl
ich für ein ganz anderes und viel
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gerechteres Einkommens- und
Vermögenssteuerrecht bin. Das ist gar
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keine Frage. Aber es geht um die
Verteilung der ökologischen Ressourcen.
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Wer darf sich noch mit welchem Recht
wieviel an materiellen Freiheiten nehmen,
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wohl wissend, dass es keine materielle
Freiheit ohne ökologischen Verschleiß oder
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ohne ökologischen Schaden gibt? Bezogen
auf das wichtigste ökologische Problem
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diskutieren wir doch nun seit 30 Jahren
darüber und das ist der Klimawandel. Und
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es ist vollkommen klar. Wollen wir
überleben, wollen wir das 1,5- und 2-Grad-
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Klimaschutzziel erreichen, dann gibt es
gemessen an einem bestimmten
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Planungshorizont, nehmen wir mal das Jahr
2050 als Ende dieses ersten
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Planungshorizont, dann gibt es ein
bestimmtes irdisches Budget an CO2-
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Äquivalenten, die wir noch freisetzen
dürfen, ohne eben diese ökologische
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Reißleine zu kappen. Und wenn wir dann
dieses Budget auf alle derzeit lebenden
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7,7 Milliarden Menschen egalitär, also
gerecht verteilen, hat jeder Mensch von
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uns noch ungefähr eine Tonne an CO2
Äquivalenten. Damit sparsam umzugehen
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heißt nicht in der Hölle zu leben, sondern
heißt, dekadenten Luxus links liegen zu
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lassen und sich mehr zu konzentrieren auf
die basalen Grundbedürfnisse und ein
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Augenmerk zu legen auf das, was ich in
meiner letzten Buchpublikation als den
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kleinen Luxus bezeichnet habe. Es gibt so
viele schöne Dinge im Leben, die
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wahnsinnig Spaß machen, die überflüssig
sind, die man nicht begründen kann, die
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man trotzdem gerne tut, die aber überhaupt
keinen ökologischen Rucksack haben, der
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nennenswert ist. Warum also richten wir
unsere Aufmerksamkeit nicht auf diese
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Dinge?
H: Könntest du da mal 2, 3 Beispiele
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nennen? Gerne?
N: Ja, z.B. das, was ich heute Abend
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wieder nicht tun kann, aber bald wieder
tun werde. Nämlich Wirtshäuser zu
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besuchen, auf Konzerte zu gehen natürlich
solche, wo ich nicht hin fliegen muss. Ich
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lebe in einem Land, ich lebe in
Mitteleuropa. Ich kann ohne Flugzeug die
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geilsten Bands erleben. Ich kann selber
Musik mache. Ich spiele zwei Bands. Ich
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kann im Garten arbeiten. Ich kann
spazieren gehen. Ich kann mit meinen
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Freunden, mit meiner Peergroup die
wildesten Geschichten veranstalten. Ich
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kann basteln. Ich kann lesen. Ich kann
auch Musik hören. Alles Mögliche. Es gibt
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1000 verschiedene Varianten eines kleinen
Luxus, der einen so geringen ökologischen
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Rucksack hat, dass ich also quasi in einem
Wohlstand schwelge, der mir gut tut und
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der der Ökosphäre auch keinen Schaden
zufügt.
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H: Ja, danke dir. Wie ist es denn, wenn
jetzt nur Deutschland diese Vorschläge
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umsetzen kann? Was passiert denn dann mit
dem Rest der Welt? Wir haben jetzt...
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N: Da passiert eine ganze Menge.
Deutschland ist eine kulturelle
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Kolonialmacht. Das hasse ich, weil ich was
gegen Kolonialismus habe. Aber da es so
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ist, frage ich mich: Wenn wir das, was wir
derzeit durch unsere kulturelle Hegemonie
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in die Köpfe und in die Orientierung und
Erwartungshorizonte anderer Menschen
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implementieren sozusagen, ja?
Wenn wir das verändern,
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indem wir das Land sind auf diesem
Planeten, das sagt: Wir machen mal den 1.
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Schritt. Wir versuchen mal vorzuführen,
wie es ist, so zu leben, dass wenn alle so
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leben, dass wir dann die ökologischen
Grenzen einhalten können. Das hätte einen
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total großen Effekt. Ich kann die Menschen
in Afrika, die mir sehr am Herzen liegen,
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die kann ich nur dann dazu bringen, unsere
Fehler zu vermeiden, wenn wir als erste
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diese Fehler erkennen und uns davon
verabschieden. Wir tun aber genau das
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Gegenteil. In Deutschland wird jedes Jahr
in allen Bereichen ein neuer Rekord
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erzielt, was ökologische Zerstörung
anbelangt. Leider auch im Klimabereich.
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Und so können wir keine Politik machen. So
können wir auch niemanden auf diesem
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Planeten anstiften oder inspirieren,
endlich ökologische Verantwortung
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anzunehmen. Das, was ich nicht vor der
eigenen Haustür hinbekomme, das kann ich
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auch nicht auf anderem Wege Menschen auf
anderen Kontinenten nahelegen. Etwas mehr
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Glaubwürdigkeit und etwas weniger
Heuchelei in der Politik, in der
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Nachhaltigkeitskommunikation, ja sogar in
der Wissenschaft täte uns also gut.
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H: Ja, super. Das ist ja ein großartiges
Abschlusswort. Vielen Dank dir für die
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Beantwortung der Fragen, für den tollen
Vortrag und … Mach's gut! Dankeschön!
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N: Ich danke euch vielmals. Aus!
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[Abspannmusik]
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Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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