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Ich habe es geschafft Watson! Ich habe das
Puzzle gelöst! Dieses Video wurde durch
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Campfire Blaze gesponsert!
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Wisst ihr, meistens, wenn ich Bücher lese
oder Serien schaue, kann ich nicht anders
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als sie zu überanalysieren. Ich
glaube es liegt am kritischen Analyse Zeug
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und dass ich Kunst und Medien
von meinem seltsamen pseudoprofessionellen
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Standpunkt sehe - ich kann mich normalerweise
nicht richtig mit einer Geschichte befassen
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ohne zu versuchen sie auseinanderzunehmen
um zu verstehen wie sie funktioniert.
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Ich untersuche zum Beispiel, wie die Performance
eines Schauspielers ist oder finde, welcher bildliche Ausdruck
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verwendet wird und kritisiere den Plot dadurch,
solche Sachen.
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Das Genre, dass diese Regel komischerweise bei mir bricht,
sind Krimis. Beim einen
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Format mit dem sich das Publikum kritisch
befassen sollen - tue ich das nicht. oder eher
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ich kann es nicht. Es könnte daran liegen
dass ich generell Dinge nicht bemerke und
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so die versteckten Hinweise übersehe oder
daran, dass ich mir keine Namen merken und
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so die Verdächtigen nicht auseinanderhalten kann.
Aber ehrlichgesagt können mich nicht einmal die
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gut geschriebenen Krimis, wo sich die Figuren
voneinander unterscheiden und es genug Hinweise
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gibt um den Fall theoretisch zu lösen fesseln -
es ist wahrscheinlicher für mich den Schuldigen
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von den Tropes zu erraten. Wenn es zum Beispiel
etwas von
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Agatha Christie ist, ist der Mörder wahrscheinlich
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der einzige Single im Cast . Ich
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lese und mag sie trotzdem, aber meistens
kommt das Ende für mich aus dem Nichts.
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Ich bin nicht gut darin, das Rätsel selber
zu lösen.
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Deshalb liebe ich und bin dankbar für die Figur
im Zentrum des Krimis -
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den Detektiv. Die Figur, die die das
Rätsel löst
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und den Zuschauern den Plot präsentiert. Ohne
den Detektiv würden Menschen wie
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ich - die Watsons der Welt - nichts aus
Krimis gewinnen.
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Detektive sind nicht nur in Krimis
vorhanden,
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aber sie sind relativ eng mit dem
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Genre verbunden. Detektive untersuchen
Situationen und lösen Rätsel - Krimis
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handeln vom Lösen dieses Rätsels, aber
Krimis und Krimi-ähnliche Stories
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kommen in den verschiedensten Geschichten
vor was heisst, dass die Detektivfigur in
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in fast jedem Genre und Geschichtsformat
vorkommen kann. Wenn irgendein Rätsel
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vorkommt, kann ein Detektiv auch vorkommen.
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"Detektiv" ist ein Beruf und eine Rolle im
Geschehen, kein Charaktertyp, also kann
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theoretisch irgendein Charakter diese Rolle
ausfüllen - aber es gibt ein paar sehr
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beliebte Subtypen, die archetypisch sind
Der "abgebrühte Noir-Detektiv" Archetyp
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ist normalerweise ein gequälter
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Alkoholiker oder hat generell Suchtprobleme
mit einem konstanten inneren Monolog, einer
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abgebrühten Lebensperspektive und einer
erstaunlich hohen Anzahl moralisch fragwürdiger
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Damen die für Spielereien in seinem Arbeitszimmer
aufkreuzen - was lustig ist, denn, obwohl dieser Typ
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sehr berühmt ist, haben klassische Noir-Detektive
fast nichts mit den Tropes, die sie erzeugt haben
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gemeinsam. Sam Spade, der Detektiv im Malteser
Falken, dem bekanntesten Noir-Detektiv aller Zeiten -
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hat fast keine Persönlichkeit, keine zerstörerischen
Tendenzen und er reagiert auf den Tod
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seines
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Partners nicht mal mit mehr als leichter Frustration.
Der abgebrühte Noir-Detektiv Archetyp hat
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mehr mit Dick Tracy gemeinsam, als mit irgendeinem
tatsächlichen Noir Protagonist. Es gibt ausserdem den
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Gentleman Detektiv, fast das genaue Gegenteil
des abgebrühten Detektivs, ein vornehmer und
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oft aristokratischer Abenteurer Archetyp, meistens
gelehrt und fast immer britisch, der sich oft mit
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einem schusseligen Polizeirevier herumschlagen, in dem
sich zufällig nur Personen der Unterschicht befinden
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Sherlock Holmes, der berühmteste Detektiv
aller Zeiten, hat sozusagen einen ganzen Haufen
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Sherlock-artige erzeugt - alle sind exzentrisch, brilliant,
haben hauptsächlich eine forensische Ermittlungsart
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und werden meistens von einem geduldigen Freund
begleitet, der die tatsächlichen Abenteuer nacherzählt.
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Diese aussenstehende Erzählperspektive kommt
nicht nur bei Holmes vor
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- tatsächlich ist dies nur einer der vielen
Möglichkeiten
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einen Krimi dem Leser zu präsentieren. Das
Problem mit Krimis ist nämlich, dass der
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Zuschauer bis zum Ende nicht wissen darf
was
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alles passiert ist. Irgendein Teil der Auflösung
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muss bis dann vor dem Publikum verborgen
bleiben. Das heisst, dass der Erzähler nicht
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auktorial sein darf, aber auch nicht personal
aus der Perspektive des Detektivs
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erzählt werden darf, weil fast alle Krimis
am Ende eine Auflösung am Ende haben, wo
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der Twist offenbart wird und alles einen
Sinn ergibt. Diese Auflösung fängt an,
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sobald der Detektiv enthüllt was passiert ist,
nicht sobald der Detektiv versteht was passiert
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ist, also bekommt das Publikum diese Information
zu früh, wenn es die Gedanken des Detektivs weiss.
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Manche Geschichten verwischen dies indem
sie uns
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die Perspektive des Detektivs geben und sie
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Dinge wie "natürlich! dass muss es sein! alles
ergibt jetzt einen Sinn" denken lassen und
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die gefundene Information während der echten
Auflösung präsentieren.
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Wenn nicht, benutzen die meisten Krimis
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eine aussenstehende Perspektive, entweder
durch einen vagen neutralen Erzähler
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oder aus der Perspektive einer anderen Figur,
die nicht der Detektiv ist und das
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Publikum vertritt.
Dies ist aber keine feste Regel.
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Es gibt hier eine Skala, die sozusagen
festlegt was für eine Geschichte - und was
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für einen Detektiv - wir vor uns haben.
Am oberen Ende der Skala, manche Krimis
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zeigen dem Publikum fast alles. Das ist
ziemlich selten und man könnte sagen, das
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Geschichten dieser Art nicht wirklich Krimis
sind. Das berühmteste Beispiel für dieses
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Format ist Columbo
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eine sehr beliebte Krimiserie aus den Siebzigern
wo zu Beginn jeder Folge der Mord vollständig
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gezeigt wird. Wir wissen wer ihn begangen hat, wie
sie es gemacht haben, wie sie es vertuscht haben
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und meistens auch wieso. Das "mystery" Element
ist nicht wer die Verbrechen begangen hat, sondern
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wie Inspektor Columbo sie zur Strecke bringen wird.
Wie wahre Krimis haben die Folgen alle irgendeine
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Auflösung am Schluss, aber normalerweise enthüllen
sie etwas das Columbo (offscreen) getan oder entdeckt hat
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- der Twist liegt nicht im Verbrechen, sondern in der
Lösung des Verbrechens. Dies ist nicht selten bei
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Geschichten wo der Detektiv theoretisch der Antagonist
ist und der Protagonist, aus dessen Perspektive wir
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die Geschichte sehen, der Kriminelle, den er zu
fangen versucht - diese
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Geschichten werden meistens zu (Battles of wits)
wo
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das Publikum über mehr Wissen als die
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einzelnen Figuren verfügt. Selbst einige Sherlock
Homes Geschichten gehören theoretisch zu dieser
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Kategorie - in Ein Skandal in Böhmen gibt es kein
Rätsel, die überraschende (Offenbarung) am Ende
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ist, dass Irene Adler Sherlocks raffinierte Verkleidung
vollständig durchschaut hat und ihn ausmanövriert
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hat um das Land mit ihrem neuen Ehemann und
dem Foto, dass er wollte, zu verlassen.
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In den meisten Fällen geben Krimis ihrem
Publikum etwa 70-80% der relevanten
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Informationen. Wir wissen nicht unbedingt
wer es war und was ihr Motiv ist
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- damit diese also während der Ermittlung
vage bleiben,
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sind die Backstories der Verdächtigen
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normalerweise etwas verwischt oder verdeckt, weil
es sonst zu einfach wäre Leute auszuschliessen
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und es einzugrenzen.
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Diese Krimis geben uns normalerweise einen
Teil der Methode - wenn jemand zum Beispiel
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vergiftet wurde, steht im forensischen Bericht was für
ein Gift es war - und eine lange Reihe Verdächtiger
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unter denen der Schuldige zu finden ist. Die Auflösung
beinhaltet fast immer die Offenbarung eines bisher
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unbekannten Elements ihrer Backstory oder
Charakterzuges, welches der Detektiv gefunden hat,
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ohne dass das Publikum es weiss. In solchen
Geschichten sucht der Detektiv normalerweise
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nach Hinweisen über das Verbrechen um
ein Profil des Verbrechers zu erstellen und
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dann herauszufinden wer im Cast auf dieses Profil
passt. Wie sie dies tun hängt vom individuellen
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Detektiv und dessen Persönlichkeit ab.
Aber bevor wir das ausführen, möchte ich
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die
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letzte Kategorie besprechen - denn manche
Krimis geben ihrem
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Publikum sehr wenig Information. Und das
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ist... normalerweise schlecht. So, tatsächlich schlecht
geschrieben und ich sage sowas nicht oft. Zu viel
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Information vor dem Publikum zu verbergen kann als ein
Zeichen von Böswilligkeit seitens des Authors angesehen
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werden. Wenn das Publikum die Lösung aufgrund
der gegebenen Information wahrscheinlich nicht erraten
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kann, ist es ein Verstoss gegen Krimiregeln.
Wenn der Mörder zum Beispiel eine Figur ist,
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die noch nie erwähnt wurde und nur zufällig dort
war, ist das vollkommen plausibel und macht
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im Kontext vielleicht
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mehr Sinn als, dass es eine der Hauptfiguren
war, aber es ist kein zufriedenstellender Abschluss
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für einen Krimi, der fair für das
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Publikum sein soll. All diese Dinge dienen dazu
die Integrität vom Plot des Krimis
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zu untergraben.
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Das Publikum fühlt sich schlecht, dafür das es
versucht bei solchen Geschichten mitzumachen. Sie
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machen auch manchmal rückblickend keinen
Sinn, da die Geschichte ohne genug Informationen
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um sie zusammenzufügen nicht unbedingt Sinn macht.
Einen Krimi zu schreiben ist schwierig - normalerweise
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muss man die Dinge die im Plot präsentiert werden
rückwärts schreiben, mit dem Verbrechen anfangen
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und sich dann überlegen, was dies für Hinweise
hinterlassen würde, statt mit dem Rätsel anzufangen
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und sich danach zu überlegen wer der beste
Täter wäre. Wenn der Author ein Rätsel vorbereitet
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ohne
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die Lösung vorher zu wissen, wird die Geschichte
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nicht so viel Sinn machen. Und wenn der Author
DOCH das Rätsel im Vorhinein weiss, aber
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nur ganz ganz kleine Hinweise gibt, welche
nicht das Big Picture ergeben,
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hat es da irgendwie das gleiche Problem, wo das
Publikum sich nicht wirklich mit dem Krimi
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befassen kann, weil sie nicht genug Infos haben.
Dies hat mit dem Problem
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zu tun, über das ich in dem Video über
Plot Twists - Twists die dafür da sind
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das Publikum zu schockieren und zu überraschen
sind gut, wenn du der Autor dich gerne
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intelligent fühlst, aber schlecht, wenn du der Autor
möchtest, dass dein Publikum sich mit deinem Werk
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kritisch auseinandersetzt. Es muss dem Publikum
möglich sein mitzukommen und da das Publikum
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nicht mehr
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wissen darf als der Autor, muss der Autor
zumindest die Lösung wissen bevor
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sie anfangen zu konstruieren was für Hinweise
das Publikum bekommt. Und im Idealfall müssten sie
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dem Publikum auch genug Hinweise geben um
theoretisch auf die Lösung kommen zu können
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wie es der Detektiv theoretisch tun sollte.
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Im idealen
Krimi-Format, fehlt dem Publikum
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nur
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ein (Schlüsselstück) der Informationen am Ende
der Geschichte, damit, wenn der Detektiv dieses
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Schlüsselstück enthüllt, alles nun Sinn macht.
Aber ehrlich gesagt ist es einfacher einen
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Krimi zu schreiben, wo das Verbrechen fast
keine Hinweise hinterlässt und der Detektiv
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die Lösung findet indem.........er das weiss,
was der Autor ihn wissen lässt und
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recht hat, weil der Autor das so sagt. So gibt
es
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keine Chance, dass das Publikum den Fall löst
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bevor der Detektiv es tut und somit die
super Genieheit des Detektivs untergräbt.
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Als Beispiel,
während der originale Sherlock Holmes definitiv
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ein paar ziemlich unerhörte Schlussfolgerungen
hatte, ganze Backstories von Figuren durch
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Tintenflecken und schlammigen Stiefeln extrapolierend,
machen manche Adaptionen dies schlimmer. Als
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die BBC in Sherlock Ein Skandal in Böhmen zu
Ein Skandal in Belgravia gemacht hat, haben sie
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ein kleines Hintergrundrätsel hinzugefügt, weil
der Hauptplot nur das Rätsel
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was ist das Telefonpasswort von Irene Adler
hat und das ist nicht... tatsächlich... interessant.
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Und es ist der erste Buchstabe von Sherlocks
Name, weil sie jetzt in ihn verliebt ist
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und das ist die Art von langweiliger romatischer
Nebenhandlung, die das Publikum schon lange
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hat kommen sehen, also erfüllt das nicht wirklich
das "mein Detektiv muss schlauer als das Publikum
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sein" Bedürfnis. Aber die Krimi-Nebenhandlung
handelt
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vom unerklärten Tod eines Touristen durch einen
Schlag auf den
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Hinterkopf mit einem stumpfen Gegenstand mit keiner
offensichtlichen Waffe und keiner Spur des Mörders
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in der Mitte eines leeren Felds. Sherlock verwirft
dies sofort indem er behauptet, dass
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er die Lösung nur von der Position eines Autos,
dass eine Fehlzündung hatte im Verhältnis
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zum Touristen und vom Fakt, dass der Tourist von
einem einzelnen Schlag auf den Hinterkopf getötet
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wurde herausgefunden hat. Das ist das letzte Mal,
dass wir davon hören bis Adler
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Sherlock offenbart dass sie ihn auch gelöst
hat und erklärt, dass der Tourist ausversehen
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von seinem eigenen Bumerang getötet wurde. Macht
das aufgrund der vorhandenen Information sinn? I...
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irgendwie.
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Theoretisch passt das zum Fehlen von einem Mörder
und einer Mordwaffe, da der Boomerang vergnügt
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weggeflogen ist, nachdem er dem Typen eins verpasst
hat, obwohl es leicht fragwürdig ist, ob der Boomerang
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fähig dazu gewesen wäre ihn tödlich zu erwischen
und dann etwa 30 Meter zu fliegen und dann
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erst in einem nahegelegenen Bach zu landen, aber
das ist ok. Ist das
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etwas, bei dem vom Publikum hätte erwartet werden
können,
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dass sie es raten von "der Position des Autos im Verhältnis
zum Wanderer zum Zeitpunkt der Fehlzündung"
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und "ein einzelner Schlag auf den Hinterkopf"?
(Sicher f*cking nicht), komm schon. Es wäre
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genauso einleuchtend anzunehmen (und wahrscheinlich
glaubwürdiger), dass er von einem sehr kleinen
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Meteoriten getroffen wurde. Wie hoch waren die
Chancen? Keine Ahnung!
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Bei diesem Rätsel macht es keinen Spass es zu lösen
oder zuzuschauen, wie es gelöst wird, weil das Publikum
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nicht mal Zeit hat darüber nachzudenken.
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Wenn ein Krimi dem Publikum zu viel Informationen
gibt, gibt es nicht wirklich ein Rätsel zu lösen,
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da man nichts zu lösen hat - aber wenn ein Krimi
dem Publikum nicht genug Material
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gibt, bringt es sie nicht zu Weiterrätseln - es
bringt sie dazu nicht mehr mitzumachen. Es ist
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so, man muss ihnen genug Teile des Puzzles
geben, damit sie raten können, wie das fertige
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Bild aussieht- nicht alle Teile, denn sonst
wüssten sie es zu sicher und nicht nur ein
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paar Randteile oder Teile, die nur den eintönigen
Himmel drauf haben, denn dann lohnt es sich
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fürs Publikum nicht mitzumachen. Im schlimmsten
Fall hält es das Publikum aktiv davon ab zu
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versuchen das Rätsel zu lösen. Es ist schwierig
das richtig zu machen.
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Aber im Zentrum eines Krimis steht der Detektiv.
Als die Figur, die fürs Enträtseln des Geheimnisses
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verantwortlich ist oder allgemeiner, den Plot
aufdeckt, der Detektiv ist gewissermassen
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das Zentrum des Krimis und dieser Erzählung
generell. Und wie sie dieses Rätsel bewältigen
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hängt sehr von ihrem individuellen Charakter ab.
Um eine Figur zu verstehen schauen wir
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tendenziell den Beweggrund
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an. Die meisten Figuren haben einen offensichtlichen
Grund etwas zu tun - aber das trifft auf
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Detektive nicht immer zu. Während manche durch
generelle Tugend oder ein Pflichtbewusstsein oder
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generelle intellektuelle Neugierde motiviert sind,
haben manche Detektive kein persönliches
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Investment darin Fälle zu lösen - es ist nur
ihr Beruf. Die abgebrühteren beschweren sich
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vielleicht
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sogar darüber. Ironischerweise ist für einen Detektiv
das Motiv eine der unwichtigsten Seiten ihres
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Charakters.
Stattdessen gibt es drei wichtige Aspekte, die den
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Charakter des Detektivs ausmachen und sie spiegeln
die erzählerische Struktur des Krimis wieder. Erstens
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ihre Ermittlungsmethode. Wie ein Detektiv sich
Hinweise und Informationen beschafft
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hängt fast vollständig von deren Charakter,
Persönlichkeit und Fähigkeiten ab. Sherlock Holmes
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konzentriert sich zum Beispiel auf das Forensische,
indem er observiert und Spuren sammelt um so
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das Verbrechen nachzustellen. Dann ermittelt
er oft vor Ort weiter, häufig in
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immer alberneren Tarnungen um Informationen
zu sammeln ohne die Leute nervös zu machen.
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Im Vergleich, gibt es Detektive, wie Miss Marple,
welche (ein Klischee absichtlich nicht bedient)
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- sie sieht aus wie ein anderer Archetyp,
eine angenehme, aber leicht vage geschwätzige
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alte Dame, die aber rein zufällig ein enzyklopädisches
Verständnis der Menschlichen Psyche hat und löst
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die Verbrechen, denen sie nachgeht mit nichts als
psychologischer Profilerstellung und ihrem
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generellen Gespür dafür wie Menschen ticken und
verlässt sich für die Spurensuche auf andere
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Leute. In ähnlicher Art und Weise, konzentriert
sich Agatha Christies andere Detektivfigur
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Hercule Poirot mehr auf die psychologische Seite,
auch wenn er öfter selbst die Spurensuche übernimmt.
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Statt sich auf grobe psychologische Profile zu
konzentrieren, versucht Poirot mehr das Motiv für
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das Verbrechen zu verstehen und dadurch den Täter
zu finden. Columbo ist eine weitere Figur, die das
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Klischee nicht bedient - er ist ein echter Polizei Detektiv,
aber er wirkt verwirrt und desorganisiert, kleidet
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sich ziemlich schlampig und fährt ein Auto das
so alt ist, dass er oft gefragt wird ob er undercover ist.
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Er tendiert zu einem ersten
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Durchgang, bei dem er Beweismaterial entdeckt,
dass die bei der Spurensicherung nicht immer erkennen
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weil sie nicht wissen was sie suchen müssen,
aber
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ein Grossteil seines Untersuchungsverfahrens stützt
sich aufs Interviewen beziehungsweise Nerfen des
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Mörders über Probleme, die er in ihrer Geschichte
bemerkt hat auf eine solch gutmütige und unschuldige
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Art, das sie sich so aufregen, dass sie schlussendlich
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nebenbei die Wahrheit enthüllen. Andere Detektive
haben andere Methoden - die (düstereren) abgebrühteren
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greifen manchmal zu Drohungen oder sogar Folter
um Informationen zu bekommen, die Gentlemen
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verlassen sich normalerweise auf ihr literarisches und
wissenschaftliches Wissen um alles zusammenzusetzen
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etc etc. Da dieses Spurensammeln normalerweise
in irgendeiner Form den Grossteil des Krimis
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einnimmt, ist dies die Seite des Detektivs,
die normalerweise am meisten über dessen
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fundamentalen Charakter aussagt.
der zweite Aspekt des Charakters des Detektivs
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ist, wie sie das Rätsel lösen. Dies ist viel
subtiler als die Spurensuche, weil wir meistens
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nicht sehen, wie dies funktioniert - es ist
ein interner Prozess wo
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der Detektiv herausbekommt, was genau
(passiert ist), und wenn das Publikum dies
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zu genau beobachtet, finden sie die
Auflösung zu früh heraus. Aber selbst wenn
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es grösstenteils unsichtbar ist, ist es immer noch eine
fundamentale Facette seines Charakters.Vielleicht
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bekommen sie es in plötzlichen (Geistesblitzen)
heraus und rennen weg bevor
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sie irgendetwas erklären, vielleicht machen sie sich
vorsichtig und methodisch Notizen und setzen das
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Puzzle langsamer zusammen, vielleicht verfolgen
sie ein zwei Vermutungen bevor sie die richtige
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Perspektive finden. Wenn das Publikum eine
auktorialere Perspektive hat und schon weiss, was
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der Detektiv herausfinden muss, sehen wir den
Detektiv manchmal das Puzzle nur fürs Publikum
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lösen - er entdeckt einen Hinweis, den wir schon
gesehen haben, ihm fällt eine (Unstimmigkeit) auf,
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von der wir schon wissen, dass sie nicht funktioniert,
sieht für einen Moment verwirrt aus bevor er stumm
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etwas bemerkt, oder (im Kontrast) er findet ruhig
und sofort die Information, die der Kriminelle
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sehr sehr mühselig zu verbergen versucht hat und
erklärt wie er zu diesem Schluss gekommen ist damit
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wir, das Publikum, wissen,
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dass er nicht schummelt - es gibt viele Arten dies
zu tun, er hängt von Charakter des Detektivs
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ab.
Und schlussendlich, der dritte Aspekt des Charakters
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eines Detektivs ist, wie sie die grosse Enthüllung
machen. Wenn sie das Puzzle gelöst haben und
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es für das Publikum erörtern, damit wir zum
ersten mal die volle Geschichte hören, wie der
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Detektiv dies handhabt sagt viel über sie aus.
Manche sind sehr extravagant und bombastisch,
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treffen die richtige Antwort mit einer grossen Rede
und einem Zimmer voller ehrfürchtiger Zuhörer und
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einem nicht-so-ganz-geheimen Kriminellen in den
(throes of a third act breakdown). Manche sind das
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genaue Gegenteil, komplett ruhig und vielleicht sogar
traurig über das ganze tragische Bild. Manche sind
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vielleicht sachlich oder methodisch, wo nur der
kleinste Hinweis auf eine emotionale Reaktion durch-
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scheint. Manchmal gibt es keinen Triumph und
keinen Sieg - dies ist häufiger bei den abgebrühten
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Detektiven, die meisten grösstenteils abgebrüht
und deprimierend sind selbst an ihren besten
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Tagen, aber dies passiert auch mit den emotional
sensibleren Detektiven, wenn ihnen ein besonders
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deprimierender Fall unterkommt - wenn der
Verbrecher ein Opfer seiner Umstände war oder
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ein liebenswürdiger unschuldiger Zuschauer verletzt
wurde oder die Situation generell leicht am Arsch ist.
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Manche Detektive lassen, in seltenen Umständen, den
Verbrecher tatsächlich aus dem Schneider, etwas das
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viel über den Detektiv aussagen kann und darüber
wie sehr sie gewillt sind in seltenen Umständen die
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Regeln zu biegen.
(But that said), der grösste Vorzug der Detektivfigur
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ist auch ihre grösste Schwäche in der
Erzählung - sie sind unlösbar mit dem Kontext
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des Krimis verbunden. Manche Detektive haben
schon reichhaltige persönliche Leben nebenbei - zum
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Beispiel hat Dorothy L. Sayers Detektivfigur
Lord Peter Wimsey ein reichhaltiges Innenleben
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und wandelt sich schlussendlich vom
gentleman playboy Detektiv zum Liebesobjekt
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der (authors self insert) - es ist sehr
gut, versprochen, ich finde es einfach so
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lustig, dass das hier
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sehr offensichtlich passiert ist. Aber die meisten
Detektive sind irgendwie unbedeutend ausserhalb
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des Kontexts des Falls. Sherlock Holmes ist
unglaublich gelangweilt wenn er nicht gerade an
-
einem Fall arbeitet und betreibt oft Selbstmedikation
mit theoretisch legalen Drogen, und dies ist fast
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zur Erzähl-Tradition geworden mit den düstereren
Detektiven, die oft Süchtige sind, mit gegenwärtigen
-
oder ehemaligen Abhängigkeiten kämpfen und sehr
deprimierende, leere Privatleben haben. Sherlock
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Holmes und seine diversen
Holmes-Artigen haben fast gar kein Sozialleben
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oder Freunde, und sie werden oft als von der
Arbeit und dem Nervenkitzel des Falls (konsumiert)
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dargestellt. Damit will ich nicht sagen, dass
es unmöglich ist eine Detektivfigur mit mehr
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in ihrem Leben als nur den Fall zu schreiben
- aber es ist meistens nicht nötig, also
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vermeiden es die meisten Autoren, da die einzigen
Anteile des Charakters des Detektivs, die während
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des Rätsellöseprozesses zum tragen kommen
sind die Anteile die mit ihrer Rolle als Detektiv
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zu tun haben, nicht mit dem Rest ihres Lebens.
Um auf Columbo zurückzukommen, wir wissen, dass
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er ein Privatleben
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hat und zwar wahrscheinlich ein ziemlich gutes. Von
seinen diversen reizenden Marotten und Anekdoten
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wissen wir, dass er einen Hund hat dem er keinen
Namen gibt, eine ihn liebende Frau und eine riesige
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erweiterte Familie mit denen er gut auskommt - aber
beispielsweise, wir lernen nie seinen Vornamen,
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und es ist ein Running-Gag, dass seine Frau nicht
einmal auf der Kamera gezeigt wird. Er hat ein Privat-
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leben, von dem wir verschwommene Stücke sehen
aber es hat nie etwas mit der Geschichte
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zu tun also bekommen wir es nur flüchtig zu sehen.
Wisst ihr es ist lustig, als ich mich, äh, zuerst dran-
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gemacht habe dieses Skript zu schreiben habe ich
versucht mich nur auf Detektive zu konzentrieren
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und nicht zu sehr zu Krimis abzuschweifen.
Aber ich habe nicht bis ich zur Hälfte durch
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war
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gemerkt, dass man sie nicht wirklich trennen kann.
Der Detektiv ist grundlegend für den Krimi und
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der Krimi ist grundlegend für den Detektiv -
selbst wenn sich di Perspektive des Publikums ändert,
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bleibt diese gegenseitige Struktur konstant. Es ist
in der Natur des Detektivs sich mit dem Rätsel zu
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Befassen; er kann eigentlich sonst jeglichen
Charakter haben, aber wie sie sich mit dem Rätsel
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befassen ist was sie wirklich als Detektiv
definiert.
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Also... dann
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Und danke noch mal an Campfire Blaze fürs
sponsern dieses Videos!
-
Wie ihr vielleicht wisst, ist Campfire Blaze eine Browser
basierteTool-suite, die Autoren helfen soll ihre
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Geschichten und ihre Welten zu gestalten.
Es hat alle Klassiker wie Echtzeit-Kollaboration
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mit anderen Autoren, ein Manuskript-Modul
das einen im Browser schreiben und seine Arbeit in
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der Cloud speichern lässt und ein auto-tagging feature
damit man ganz einfach seine eigene Weltgestaltung
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nachschlagen kann ohne durch seine Notizen graben
zu müssen. Campfire Blaze hat ausserdem Werkzeuge
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für Karten, Orte, Kulturen, Spezies, Magiesysteme und
mehr für eine allgemein ausgeglichene Welt-
-
gestaltungserfahrung.
Aber ausserhalb dieser alten Favoriten, hat Campfire
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veröffentlichen! Die Desktop-App kommt diesen
Herbst und die Mobil App kommt irgendwann diesen
-
Winter. Die Desktop App wird für sowohl Windows
als auch Mac verfügbar sein un wird User auch
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man muss nur einmal im Monat reinschauen um
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sicherzugehen das das Abo noch gültig ist. Und die
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Handy zu schreiben geht das jetzt!
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