Ich habe es geschafft Watson! Ich habe das
Puzzle gelöst! Dieses Video wurde durch
Campfire Blaze gesponsert!
Wisst ihr, meistens, wenn ich Bücher lese
oder Serien schaue, kann ich nicht anders
als sie zu überanalysieren. Ich
glaube es liegt am kritischen Analyse Zeug
und dass ich Kunst und Medien
von meinem seltsamen pseudoprofessionellen
Standpunkt sehe - ich kann mich normalerweise
nicht richtig mit einer Geschichte befassen
ohne zu versuchen sie auseinanderzunehmen
um zu verstehen wie sie funktioniert.
Ich untersuche zum Beispiel, wie die Performance
eines Schauspielers ist oder finde, welcher bildliche Ausdruck
verwendet wird und kritisiere den Plot dadurch,
solche Sachen.
Das Genre, dass diese Regel komischerweise bei mir bricht,
sind Krimis. Beim einen
Format mit dem sich das Publikum kritisch
befassen sollen - tue ich das nicht. oder eher
ich kann es nicht. Es könnte daran liegen
dass ich generell Dinge nicht bemerke und
so die versteckten Hinweise übersehe oder
daran, dass ich mir keine Namen merken und
so die Verdächtigen nicht auseinanderhalten kann.
Aber ehrlichgesagt können mich nicht einmal die
gut geschriebenen Krimis, wo sich die Figuren
voneinander unterscheiden und es genug Hinweise
gibt um den Fall theoretisch zu lösen fesseln -
es ist wahrscheinlicher für mich den Schuldigen
von den Tropes zu erraten. Wenn es zum Beispiel
etwas von
Agatha Christie ist, ist der Mörder wahrscheinlich
der einzige Single im Cast . Ich
lese und mag sie trotzdem, aber meistens
kommt das Ende für mich aus dem Nichts.
Ich bin nicht gut darin, das Rätsel selber
zu lösen.
Deshalb liebe ich und bin dankbar für die Figur
im Zentrum des Krimis -
den Detektiv. Die Figur, die die das
Rätsel löst
und den Zuschauern den Plot präsentiert. Ohne
den Detektiv würden Menschen wie
ich - die Watsons der Welt - nichts aus
Krimis gewinnen.
Detektive sind nicht nur in Krimis
vorhanden,
aber sie sind relativ eng mit dem
Genre verbunden. Detektive untersuchen
Situationen und lösen Rätsel - Krimis
handeln vom Lösen dieses Rätsels, aber
Krimis und Krimi-ähnliche Stories
kommen in den verschiedensten Geschichten
vor was heisst, dass die Detektivfigur in
in fast jedem Genre und Geschichtsformat
vorkommen kann. Wenn irgendein Rätsel
vorkommt, kann ein Detektiv auch vorkommen.
"Detektiv" ist ein Beruf und eine Rolle im
Geschehen, kein Charaktertyp, also kann
theoretisch irgendein Charakter diese Rolle
ausfüllen - aber es gibt ein paar sehr
beliebte Subtypen, die archetypisch sind
Der "abgebrühte Noir-Detektiv" Archetyp
ist normalerweise ein gequälter
Alkoholiker oder hat generell Suchtprobleme
mit einem konstanten inneren Monolog, einer
abgebrühten Lebensperspektive und einer
erstaunlich hohen Anzahl moralisch fragwürdiger
Damen die für Spielereien in seinem Arbeitszimmer
aufkreuzen - was lustig ist, denn, obwohl dieser Typ
sehr berühmt ist, haben klassische Noir-Detektive
fast nichts mit den Tropes, die sie erzeugt haben
gemeinsam. Sam Spade, der Detektiv im Malteser
Falken, dem bekanntesten Noir-Detektiv aller Zeiten -
hat fast keine Persönlichkeit, keine zerstörerischen
Tendenzen und er reagiert auf den Tod
seines
Partners nicht mal mit mehr als leichter Frustration.
Der abgebrühte Noir-Detektiv Archetyp hat
mehr mit Dick Tracy gemeinsam, als mit irgendeinem
tatsächlichen Noir Protagonist. Es gibt ausserdem den
Gentleman Detektiv, fast das genaue Gegenteil
des abgebrühten Detektivs, ein vornehmer und
oft aristokratischer Abenteurer Archetyp, meistens
gelehrt und fast immer britisch, der sich oft mit
einem schusseligen Polizeirevier herumschlagen, in dem
sich zufällig nur Personen der Unterschicht befinden
Sherlock Holmes, der berühmteste Detektiv
aller Zeiten, hat sozusagen einen ganzen Haufen
Sherlock-artige erzeugt - alle sind exzentrisch, brilliant,
haben hauptsächlich eine forensische Ermittlungsart
und werden meistens von einem geduldigen Freund
begleitet, der die tatsächlichen Abenteuer nacherzählt.
Diese aussenstehende Erzählperspektive kommt
nicht nur bei Holmes vor
- tatsächlich ist dies nur einer der vielen
Möglichkeiten
einen Krimi dem Leser zu präsentieren. Das
Problem mit Krimis ist nämlich, dass der
Zuschauer bis zum Ende nicht wissen darf
was
alles passiert ist. Irgendein Teil der Auflösung
muss bis dann vor dem Publikum verborgen
bleiben. Das heisst, dass der Erzähler nicht
auktorial sein darf, aber auch nicht personal
aus der Perspektive des Detektivs
erzählt werden darf, weil fast alle Krimis
am Ende eine Auflösung am Ende haben, wo
der Twist offenbart wird und alles einen
Sinn ergibt. Diese Auflösung fängt an,
sobald der Detektiv enthüllt was passiert ist,
nicht sobald der Detektiv versteht was passiert
ist, also bekommt das Publikum diese Information
zu früh, wenn es die Gedanken des Detektivs weiss.
Manche Geschichten verwischen dies indem
sie uns
die Perspektive des Detektivs geben und sie
Dinge wie "natürlich! dass muss es sein! alles
ergibt jetzt einen Sinn" denken lassen und
die gefundene Information während der echten
Auflösung präsentieren.
Wenn nicht, benutzen die meisten Krimis
eine aussenstehende Perspektive, entweder
durch einen vagen neutralen Erzähler
oder aus der Perspektive einer anderen Figur,
die nicht der Detektiv ist und das
Publikum vertritt.
Dies ist aber keine feste Regel.
Es gibt hier eine Skala, die sozusagen
festlegt was für eine Geschichte - und was
für einen Detektiv - wir vor uns haben.
Am oberen Ende der Skala, manche Krimis
zeigen dem Publikum fast alles. Das ist
ziemlich selten und man könnte sagen, das
Geschichten dieser Art nicht wirklich Krimis
sind. Das berühmteste Beispiel für dieses
Format ist Columbo
eine sehr beliebte Krimiserie aus den Siebzigern
wo zu Beginn jeder Folge der Mord vollständig
gezeigt wird. Wir wissen wer ihn begangen hat, wie
sie es gemacht haben, wie sie es vertuscht haben
und meistens auch wieso. Das "mystery" Element
ist nicht wer die Verbrechen begangen hat, sondern
wie Inspektor Columbo sie zur Strecke bringen wird.
Wie wahre Krimis haben die Folgen alle irgendeine
Auflösung am Schluss, aber normalerweise enthüllen
sie etwas das Columbo (offscreen) getan oder entdeckt hat
- der Twist liegt nicht im Verbrechen, sondern in der
Lösung des Verbrechens. Dies ist nicht selten bei
Geschichten wo der Detektiv theoretisch der Antagonist
ist und der Protagonist, aus dessen Perspektive wir
die Geschichte sehen, der Kriminelle, den er zu
fangen versucht - diese
Geschichten werden meistens zu (Battles of wits)
wo
das Publikum über mehr Wissen als die
einzelnen Figuren verfügt. Selbst einige Sherlock
Homes Geschichten gehören theoretisch zu dieser
Kategorie - in Ein Skandal in Böhmen gibt es kein
Rätsel, die überraschende (Offenbarung) am Ende
ist, dass Irene Adler Sherlocks raffinierte Verkleidung
vollständig durchschaut hat und ihn ausmanövriert
hat um das Land mit ihrem neuen Ehemann und
dem Foto, dass er wollte, zu verlassen.
In den meisten Fällen geben Krimis ihrem
Publikum etwa 70-80% der relevanten
Informationen. Wir wissen nicht unbedingt
wer es war und was ihr Motiv ist
- damit diese also während der Ermittlung
vage bleiben,
sind die Backstories der Verdächtigen
normalerweise etwas verwischt oder verdeckt, weil
es sonst zu einfach wäre Leute auszuschliessen
und es einzugrenzen.
Diese Krimis geben uns normalerweise einen
Teil der Methode - wenn jemand zum Beispiel
vergiftet wurde, steht im forensischen Bericht was für
ein Gift es war - und eine lange Reihe Verdächtiger
unter denen der Schuldige zu finden ist. Die Auflösung
beinhaltet fast immer die Offenbarung eines bisher
unbekannten Elements ihrer Backstory oder
Charakterzuges, welches der Detektiv gefunden hat,
ohne dass das Publikum es weiss. In solchen
Geschichten sucht der Detektiv normalerweise
nach Hinweisen über das Verbrechen um
ein Profil des Verbrechers zu erstellen und
dann herauszufinden wer im Cast auf dieses Profil
passt. Wie sie dies tun hängt vom individuellen
Detektiv und dessen Persönlichkeit ab.
Aber bevor wir das ausführen, möchte ich
die
letzte Kategorie besprechen - denn manche
Krimis geben ihrem
Publikum sehr wenig Information. Und das
ist... normalerweise schlecht. So, tatsächlich schlecht
geschrieben und ich sage sowas nicht oft. Zu viel
Information vor dem Publikum zu verbergen kann als ein
Zeichen von Böswilligkeit seitens des Authors angesehen
werden. Wenn das Publikum die Lösung aufgrund
der gegebenen Information wahrscheinlich nicht erraten
kann, ist es ein Verstoss gegen Krimiregeln.
Wenn der Mörder zum Beispiel eine Figur ist,
die noch nie erwähnt wurde und nur zufällig dort
war, ist das vollkommen plausibel und macht
im Kontext vielleicht
mehr Sinn als, dass es eine der Hauptfiguren
war, aber es ist kein zufriedenstellender Abschluss
für einen Krimi, der fair für das
Publikum sein soll. All diese Dinge dienen dazu
die Integrität vom Plot des Krimis
zu untergraben.
Das Publikum fühlt sich schlecht, dafür das es
versucht bei solchen Geschichten mitzumachen. Sie
machen auch manchmal rückblickend keinen
Sinn, da die Geschichte ohne genug Informationen
um sie zusammenzufügen nicht unbedingt Sinn macht.
Einen Krimi zu schreiben ist schwierig - normalerweise
muss man die Dinge die im Plot präsentiert werden
rückwärts schreiben, mit dem Verbrechen anfangen
und sich dann überlegen, was dies für Hinweise
hinterlassen würde, statt mit dem Rätsel anzufangen
und sich danach zu überlegen wer der beste
Täter wäre. Wenn der Author ein Rätsel vorbereitet
ohne
die Lösung vorher zu wissen, wird die Geschichte
nicht so viel Sinn machen. Und wenn der Author
DOCH das Rätsel im Vorhinein weiss, aber
nur ganz ganz kleine Hinweise gibt, welche
nicht das Big Picture ergeben,
hat es da irgendwie das gleiche Problem, wo das
Publikum sich nicht wirklich mit dem Krimi
befassen kann, weil sie nicht genug Infos haben.
Dies hat mit dem Problem
zu tun, über das ich in dem Video über
Plot Twists - Twists die dafür da sind
das Publikum zu schockieren und zu überraschen
sind gut, wenn du der Autor dich gerne
intelligent fühlst, aber schlecht, wenn du der Autor
möchtest, dass dein Publikum sich mit deinem Werk
kritisch auseinandersetzt. Es muss dem Publikum
möglich sein mitzukommen und da das Publikum
nicht mehr
wissen darf als der Autor, muss der Autor
zumindest die Lösung wissen bevor
sie anfangen zu konstruieren was für Hinweise
das Publikum bekommt. Und im Idealfall müssten sie
dem Publikum auch genug Hinweise geben um
theoretisch auf die Lösung kommen zu können
wie es der Detektiv theoretisch tun sollte.
Im idealen
Krimi-Format, fehlt dem Publikum
nur
ein (Schlüsselstück) der Informationen am Ende
der Geschichte, damit, wenn der Detektiv dieses
Schlüsselstück enthüllt, alles nun Sinn macht.
Aber ehrlich gesagt ist es einfacher einen
Krimi zu schreiben, wo das Verbrechen fast
keine Hinweise hinterlässt und der Detektiv
die Lösung findet indem.........er das weiss,
was der Autor ihn wissen lässt und
recht hat, weil der Autor das so sagt. So gibt
es
keine Chance, dass das Publikum den Fall löst
bevor der Detektiv es tut und somit die
super Genieheit des Detektivs untergräbt.
Als Beispiel,
während der originale Sherlock Holmes definitiv
ein paar ziemlich unerhörte Schlussfolgerungen
hatte, ganze Backstories von Figuren durch
Tintenflecken und schlammigen Stiefeln extrapolierend,
machen manche Adaptionen dies schlimmer. Als
die BBC in Sherlock Ein Skandal in Böhmen zu
Ein Skandal in Belgravia gemacht hat, haben sie
ein kleines Hintergrundrätsel hinzugefügt, weil
der Hauptplot nur das Rätsel
was ist das Telefonpasswort von Irene Adler
hat und das ist nicht... tatsächlich... interessant.
Und es ist der erste Buchstabe von Sherlocks
Name, weil sie jetzt in ihn verliebt ist
und das ist die Art von langweiliger romatischer
Nebenhandlung, die das Publikum schon lange
hat kommen sehen, also erfüllt das nicht wirklich
das "mein Detektiv muss schlauer als das Publikum
sein" Bedürfnis. Aber die Krimi-Nebenhandlung
handelt
vom unerklärten Tod eines Touristen durch einen
Schlag auf den
Hinterkopf mit einem stumpfen Gegenstand mit keiner
offensichtlichen Waffe und keiner Spur des Mörders
in der Mitte eines leeren Felds. Sherlock verwirft
dies sofort indem er behauptet, dass
er die Lösung nur von der Position eines Autos,
dass eine Fehlzündung hatte im Verhältnis
zum Touristen und vom Fakt, dass der Tourist von
einem einzelnen Schlag auf den Hinterkopf getötet
wurde herausgefunden hat. Das ist das letzte Mal,
dass wir davon hören bis Adler
Sherlock offenbart dass sie ihn auch gelöst
hat und erklärt, dass der Tourist ausversehen
von seinem eigenen Bumerang getötet wurde. Macht
das aufgrund der vorhandenen Information sinn? I...
irgendwie.
Theoretisch passt das zum Fehlen von einem Mörder
und einer Mordwaffe, da der Boomerang vergnügt
weggeflogen ist, nachdem er dem Typen eins verpasst
hat, obwohl es leicht fragwürdig ist, ob der Boomerang
fähig dazu gewesen wäre ihn tödlich zu erwischen
und dann etwa 30 Meter zu fliegen und dann
erst in einem nahegelegenen Bach zu landen, aber
das ist ok. Ist das
etwas, bei dem vom Publikum hätte erwartet werden
können,
dass sie es raten von "der Position des Autos im Verhältnis
zum Wanderer zum Zeitpunkt der Fehlzündung"
und "ein einzelner Schlag auf den Hinterkopf"?
(Sicher f*cking nicht), komm schon. Es wäre
genauso einleuchtend anzunehmen (und wahrscheinlich
glaubwürdiger), dass er von einem sehr kleinen
Meteoriten getroffen wurde. Wie hoch waren die
Chancen? Keine Ahnung!
Bei diesem Rätsel macht es keinen Spass es zu lösen
oder zuzuschauen, wie es gelöst wird, weil das Publikum
nicht mal Zeit hat darüber nachzudenken.
Wenn ein Krimi dem Publikum zu viel Informationen
gibt, gibt es nicht wirklich ein Rätsel zu lösen,
da man nichts zu lösen hat - aber wenn ein Krimi
dem Publikum nicht genug Material
gibt, bringt es sie nicht zu Weiterrätseln - es
bringt sie dazu nicht mehr mitzumachen. Es ist
so, man muss ihnen genug Teile des Puzzles
geben, damit sie raten können, wie das fertige
Bild aussieht- nicht alle Teile, denn sonst
wüssten sie es zu sicher und nicht nur ein
paar Randteile oder Teile, die nur den eintönigen
Himmel drauf haben, denn dann lohnt es sich
fürs Publikum nicht mitzumachen. Im schlimmsten
Fall hält es das Publikum aktiv davon ab zu
versuchen das Rätsel zu lösen. Es ist schwierig
das richtig zu machen.
Aber im Zentrum eines Krimis steht der Detektiv.
Als die Figur, die fürs Enträtseln des Geheimnisses
verantwortlich ist oder allgemeiner, den Plot
aufdeckt, der Detektiv ist gewissermassen
das Zentrum des Krimis und dieser Erzählung
generell. Und wie sie dieses Rätsel bewältigen
hängt sehr von ihrem individuellen Charakter ab.
Um eine Figur zu verstehen schauen wir
tendenziell den Beweggrund
an. Die meisten Figuren haben einen offensichtlichen
Grund etwas zu tun - aber das trifft auf
Detektive nicht immer zu. Während manche durch
generelle Tugend oder ein Pflichtbewusstsein oder
generelle intellektuelle Neugierde motiviert sind,
haben manche Detektive kein persönliches
Investment darin Fälle zu lösen - es ist nur
ihr Beruf. Die abgebrühteren beschweren sich
vielleicht
sogar darüber. Ironischerweise ist für einen Detektiv
das Motiv eine der unwichtigsten Seiten ihres
Charakters.
Stattdessen gibt es drei wichtige Aspekte, die den
Charakter des Detektivs ausmachen und sie spiegeln
die erzählerische Struktur des Krimis wieder. Erstens
ihre Ermittlungsmethode. Wie ein Detektiv sich
Hinweise und Informationen beschafft
hängt fast vollständig von deren Charakter,
Persönlichkeit und Fähigkeiten ab. Sherlock Holmes
konzentriert sich zum Beispiel auf das Forensische,
indem er observiert und Spuren sammelt um so
das Verbrechen nachzustellen. Dann ermittelt
er oft vor Ort weiter, häufig in
immer alberneren Tarnungen um Informationen
zu sammeln ohne die Leute nervös zu machen.
Im Vergleich, gibt es Detektive, wie Miss Marple,
welche (ein Klischee absichtlich nicht bedient)
- sie sieht aus wie ein anderer Archetyp,
eine angenehme, aber leicht vage geschwätzige
alte Dame, die aber rein zufällig ein enzyklopädisches
Verständnis der Menschlichen Psyche hat und löst
die Verbrechen, denen sie nachgeht mit nichts als
psychologischer Profilerstellung und ihrem
generellen Gespür dafür wie Menschen ticken und
verlässt sich für die Spurensuche auf andere
Leute. In ähnlicher Art und Weise, konzentriert
sich Agatha Christies andere Detektivfigur
Hercule Poirot mehr auf die psychologische Seite,
auch wenn er öfter selbst die Spurensuche übernimmt.
Statt sich auf grobe psychologische Profile zu
konzentrieren, versucht Poirot mehr das Motiv für
das Verbrechen zu verstehen und dadurch den Täter
zu finden. Columbo ist eine weitere Figur, die das
Klischee nicht bedient - er ist ein echter Polizei Detektiv,
aber er wirkt verwirrt und desorganisiert, kleidet
sich ziemlich schlampig und fährt ein Auto das
so alt ist, dass er oft gefragt wird ob er undercover ist.
Er tendiert zu einem ersten
Durchgang, bei dem er Beweismaterial entdeckt,
dass die bei der Spurensicherung nicht immer erkennen
weil sie nicht wissen was sie suchen müssen,
aber
ein Grossteil seines Untersuchungsverfahrens stützt
sich aufs Interviewen beziehungsweise Nerfen des
Mörders über Probleme, die er in ihrer Geschichte
bemerkt hat auf eine solch gutmütige und unschuldige
Art, das sie sich so aufregen, dass sie schlussendlich
nebenbei die Wahrheit enthüllen. Andere Detektive
haben andere Methoden - die (düstereren) abgebrühteren
greifen manchmal zu Drohungen oder sogar Folter
um Informationen zu bekommen, die Gentlemen
verlassen sich normalerweise auf ihr literarisches und
wissenschaftliches Wissen um alles zusammenzusetzen
etc etc. Da dieses Spurensammeln normalerweise
in irgendeiner Form den Grossteil des Krimis
einnimmt, ist dies die Seite des Detektivs,
die normalerweise am meisten über dessen
fundamentalen Charakter aussagt.
der zweite Aspekt des Charakters des Detektivs
ist, wie sie das Rätsel lösen. Dies ist viel
subtiler als die Spurensuche, weil wir meistens
nicht sehen, wie dies funktioniert - es ist
ein interner Prozess wo
der Detektiv herausbekommt, was genau
(passiert ist), und wenn das Publikum dies
zu genau beobachtet, finden sie die
Auflösung zu früh heraus. Aber selbst wenn
es grösstenteils unsichtbar ist, ist es immer noch eine
fundamentale Facette seines Charakters.Vielleicht
bekommen sie es in plötzlichen (Geistesblitzen)
heraus und rennen weg bevor
sie irgendetwas erklären, vielleicht machen sie sich
vorsichtig und methodisch Notizen und setzen das
Puzzle langsamer zusammen, vielleicht verfolgen
sie ein zwei Vermutungen bevor sie die richtige
Perspektive finden. Wenn das Publikum eine
auktorialere Perspektive hat und schon weiss, was
der Detektiv herausfinden muss, sehen wir den
Detektiv manchmal das Puzzle nur fürs Publikum
lösen - er entdeckt einen Hinweis, den wir schon
gesehen haben, ihm fällt eine (Unstimmigkeit) auf,
von der wir schon wissen, dass sie nicht funktioniert,
sieht für einen Moment verwirrt aus bevor er stumm
etwas bemerkt, oder (im Kontrast) er findet ruhig
und sofort die Information, die der Kriminelle
sehr sehr mühselig zu verbergen versucht hat und
erklärt wie er zu diesem Schluss gekommen ist damit
wir, das Publikum, wissen,
dass er nicht schummelt - es gibt viele Arten dies
zu tun, er hängt von Charakter des Detektivs
ab.
Und schlussendlich, der dritte Aspekt des Charakters
eines Detektivs ist, wie sie die grosse Enthüllung
machen. Wenn sie das Puzzle gelöst haben und
es für das Publikum erörtern, damit wir zum
ersten mal die volle Geschichte hören, wie der
Detektiv dies handhabt sagt viel über sie aus.
Manche sind sehr extravagant und bombastisch,
treffen die richtige Antwort mit einer grossen Rede
und einem Zimmer voller ehrfürchtiger Zuhörer und
einem nicht-so-ganz-geheimen Kriminellen in den
(throes of a third act breakdown). Manche sind das
genaue Gegenteil, komplett ruhig und vielleicht sogar
traurig über das ganze tragische Bild. Manche sind
vielleicht sachlich oder methodisch, wo nur der
kleinste Hinweis auf eine emotionale Reaktion durch-
scheint. Manchmal gibt es keinen Triumph und
keinen Sieg - dies ist häufiger bei den abgebrühten
Detektiven, die meisten grösstenteils abgebrüht
und deprimierend sind selbst an ihren besten
Tagen, aber dies passiert auch mit den emotional
sensibleren Detektiven, wenn ihnen ein besonders
deprimierender Fall unterkommt - wenn der
Verbrecher ein Opfer seiner Umstände war oder
ein liebenswürdiger unschuldiger Zuschauer verletzt
wurde oder die Situation generell leicht am Arsch ist.
Manche Detektive lassen, in seltenen Umständen, den
Verbrecher tatsächlich aus dem Schneider, etwas das
viel über den Detektiv aussagen kann und darüber
wie sehr sie gewillt sind in seltenen Umständen die
Regeln zu biegen.
(But that said), der grösste Vorzug der Detektivfigur
ist auch ihre grösste Schwäche in der
Erzählung - sie sind unlösbar mit dem Kontext
des Krimis verbunden. Manche Detektive haben
schon reichhaltige persönliche Leben nebenbei - zum
Beispiel hat Dorothy L. Sayers Detektivfigur
Lord Peter Wimsey ein reichhaltiges Innenleben
und wandelt sich schlussendlich vom
gentleman playboy Detektiv zum Liebesobjekt
der (authors self insert) - es ist sehr
gut, versprochen, ich finde es einfach so
lustig, dass das hier
sehr offensichtlich passiert ist. Aber die meisten
Detektive sind irgendwie unbedeutend ausserhalb
des Kontexts des Falls. Sherlock Holmes ist
unglaublich gelangweilt wenn er nicht gerade an
einem Fall arbeitet und betreibt oft Selbstmedikation
mit theoretisch legalen Drogen, und dies ist fast
zur Erzähl-Tradition geworden mit den düstereren
Detektiven, die oft Süchtige sind, mit gegenwärtigen
oder ehemaligen Abhängigkeiten kämpfen und sehr
deprimierende, leere Privatleben haben. Sherlock
Holmes und seine diversen
Holmes-Artigen haben fast gar kein Sozialleben
oder Freunde, und sie werden oft als von der
Arbeit und dem Nervenkitzel des Falls (konsumiert)
dargestellt. Damit will ich nicht sagen, dass
es unmöglich ist eine Detektivfigur mit mehr
in ihrem Leben als nur den Fall zu schreiben
- aber es ist meistens nicht nötig, also
vermeiden es die meisten Autoren, da die einzigen
Anteile des Charakters des Detektivs, die während
des Rätsellöseprozesses zum tragen kommen
sind die Anteile die mit ihrer Rolle als Detektiv
zu tun haben, nicht mit dem Rest ihres Lebens.
Um auf Columbo zurückzukommen, wir wissen, dass
er ein Privatleben
hat und zwar wahrscheinlich ein ziemlich gutes. Von
seinen diversen reizenden Marotten und Anekdoten
wissen wir, dass er einen Hund hat dem er keinen
Namen gibt, eine ihn liebende Frau und eine riesige
erweiterte Familie mit denen er gut auskommt - aber
beispielsweise, wir lernen nie seinen Vornamen,
und es ist ein Running-Gag, dass seine Frau nicht
einmal auf der Kamera gezeigt wird. Er hat ein Privat-
leben, von dem wir verschwommene Stücke sehen
aber es hat nie etwas mit der Geschichte
zu tun also bekommen wir es nur flüchtig zu sehen.
Wisst ihr es ist lustig, als ich mich, äh, zuerst dran-
gemacht habe dieses Skript zu schreiben habe ich
versucht mich nur auf Detektive zu konzentrieren
und nicht zu sehr zu Krimis abzuschweifen.
Aber ich habe nicht bis ich zur Hälfte durch
war
gemerkt, dass man sie nicht wirklich trennen kann.
Der Detektiv ist grundlegend für den Krimi und
der Krimi ist grundlegend für den Detektiv -
selbst wenn sich di Perspektive des Publikums ändert,
bleibt diese gegenseitige Struktur konstant. Es ist
in der Natur des Detektivs sich mit dem Rätsel zu
Befassen; er kann eigentlich sonst jeglichen
Charakter haben, aber wie sie sich mit dem Rätsel
befassen ist was sie wirklich als Detektiv
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