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Ein radikaler Plan, Plastikmüll abzuschaffen

  • 0:01 - 0:06
    Chris Anderson: Sie sind seit einigen
    Jahren von diesem Problem besessen.
  • 0:06 - 0:08
    Was ist das Problem, in Ihren Worten?
  • 0:08 - 0:09
    Andrew Forrest: Plastik.
  • 0:10 - 0:11
    Ganz einfach.
  • 0:11 - 0:17
    Unsere Unfähigkeit, seine enorme
    Rohstoffenergie zu nutzen
  • 0:17 - 0:20
    und es einfach wegzuwerfen.
  • 0:21 - 0:24
    CA: Wir sehen Müll überall.
  • 0:24 - 0:26
    Im Extremfall sieht es so aus.
  • 0:26 - 0:29
    Wo wurde dieses Foto gemacht?
  • 0:29 - 0:30
    AF: Auf den Philippinen.
  • 0:30 - 0:33
    Wie Sie wissen, gibt es viele Flüsse,
  • 0:33 - 0:34
    die genau so aussehen.
  • 0:34 - 0:36
    Das sind die Philippinen.
  • 0:36 - 0:38
    Das gibt es in ganz Südostasien.
  • 0:38 - 0:40
    CA: Plastik wird in die Flüsse geworfen
  • 0:40 - 0:42
    und gelangt von dort in die Ozeane.
  • 0:43 - 0:46
    Natürlich sehen wir es
    ganz deutlich an den Stränden,
  • 0:46 - 0:51
    aber das ist nicht Ihre größte Sorge,
    sondern was damit im Meer genau passiert.
  • 0:51 - 0:53
    Erzählen Sie uns davon.
  • 0:53 - 0:55
    AF: Ok. Danke, Chris.
  • 0:55 - 1:00
    Vor etwa vier Jahren wollte ich
    etwas echt Verrücktes machen
  • 1:00 - 1:04
    und verpflichtete mich, einen Doktor
    in Meeresökologie zu machen.
  • 1:04 - 1:08
    Das gruselige daran war, dass ich viel
    über das Leben im Meer lernte,
  • 1:08 - 1:11
    aber noch mehr lernte ich,
    über den Tod im Meer
  • 1:11 - 1:18
    und das extreme ökologische Massensterben
    von Fischen, von Meereslebewesen
  • 1:18 - 1:20
    und marinen Säugetieren,
  • 1:20 - 1:23
    die uns biologisch sehr ähnlich sind.
  • 1:23 - 1:28
    Sie sterben aufgrund von Plastik,
    -- Millionen, Milliarden, unzählbar.
  • 1:29 - 1:32
    CA: Leute denken Plastik ist hässlich,
    aber stabil, korrekt?
  • 1:32 - 1:36
    Man wirft etwas ins Meer:
    "Hey, das schwimmt jetzt hier für immer,
  • 1:36 - 1:39
    das richtet keinen Schaden an, stimmt's?"
  • 1:39 - 1:42
    AF: Nun, Chris, es ist
    ein großartiges Material,
  • 1:42 - 1:45
    das für die Wirtschaft konzipiert ist.
  • 1:45 - 1:49
    Es ist das denkbar schlimmste
    Material für die Umwelt.
  • 1:49 - 1:55
    Das Schlimmste an Plastik ist, dass es
    zerfällt, sobald es in die Umwelt gerät.
  • 1:55 - 1:58
    Es hört nie auf, Plastik zu sein.
  • 1:58 - 2:00
    Es wird kleiner und kleiner
    und immer kleiner.
  • 2:01 - 2:03
    Aus Forschungssicht, Chris,
  • 2:03 - 2:06
    in der Meeresökologie wissen wir es
    schon seit einigen Jahren:
  • 2:06 - 2:08
    Es wird die Menschheit treffen.
  • 2:08 - 2:11
    Wir wissen jetzt, dass Nanoplastik,
  • 2:11 - 2:16
    die sehr, sehr kleinen Plastikpartikel,
    mit ihrer negativen Ladung,
  • 2:16 - 2:19
    direkt durch unsere Hautporen
    eintreten kann.
  • 2:19 - 2:21
    Und das ist nicht das Schlimmste.
  • 2:21 - 2:22
    Die schlechte Nachricht ist,
  • 2:22 - 2:25
    dass es direkt durch
    die Blut-Hirn-Schranke gelangt,
  • 2:25 - 2:28
    diese schützende Hülle,
    die unser Gehirn schützt.
  • 2:28 - 2:32
    Das Gehirn ist eine amorphe, nasse Masse,
    voller kleiner elektrischer Ladungen.
  • 2:32 - 2:35
    Fügt man einen negativen Partikel hinzu,
  • 2:35 - 2:39
    speziell einen negativen Partikel,
    der Krankheitserreger übermitteln kann,
  • 2:39 - 2:43
    dann hat man eine negative Ladung,
    die positiv geladene Elemente anzieht,
  • 2:43 - 2:45
    zum Beispiel Krankheitserreger, Gifte,
  • 2:45 - 2:46
    Quecksilber, Blei.
  • 2:46 - 2:48
    Diese bahnbrechenden
    Forschungsergebnisse,
  • 2:48 - 2:51
    werden sich in den nächsten
    12 Monaten zeigen.
  • 2:51 - 2:52
    CA: Sie erzählten mir bereits,
  • 2:52 - 2:57
    dass es im Meer etwa 600 Plastiktüten
    für jeden Fisch derselben Größe gibt.
  • 2:57 - 3:00
    Diese Tüten zerlegen sich,
  • 3:00 - 3:02
    es wird immer mehr davon geben
  • 3:02 - 3:05
    und die Konsequenzen sind noch
    nicht annähernd ersichtlich.
  • 3:05 - 3:07
    AF: Das stimmt.
  • 3:07 - 3:11
    Die Ellen MacArthur Stiftung, mit der wir
    seit einiger Zeit zusammenarbeiten,
  • 3:11 - 3:12
    ein Haufen guter Wissenschaftler,
  • 3:12 - 3:14
    deren Arbeit ich genau geprüft habe,
  • 3:14 - 3:18
    sie sagen, pro drei Tonnen Fisch,
    wird es eine Tonne Plastik geben, Chris.
  • 3:18 - 3:19
    Nicht erst 2050 --
  • 3:19 - 3:22
    ich werde wirklich ungeduldig mit Leuten,
    die über 2050 sprechen
  • 3:22 - 3:24
    -- nein, 2025.
  • 3:24 - 3:25
    Das ist nicht weit weg.
  • 3:25 - 3:27
    Das ist die aktuelle Lage.
  • 3:27 - 3:31
    Man braucht keine Tonne Plastik,
    um Meeresleben komplett zu zerstören.
  • 3:31 - 3:34
    Auch weniger als das
    erledigt den Job genauso gut.
  • 3:34 - 3:38
    Wir müssen sofort Schluss damit machen.
    Wir haben keine Zeit.
  • 3:38 - 3:42
    CA: Ok, Sie haben also eine Lösung,
    dies zu beenden, und Sie gehen es an,
  • 3:42 - 3:45
    nicht als typischer Umweltschutz-Aktivist,
  • 3:45 - 3:49
    sondern als Geschäftsmann,
    als Unternehmer mit Lebenserfahrung.
  • 3:49 - 3:52
    Sie haben Ihr ganzes Leben über globale
    Wirtschaftssysteme nachgedacht
  • 3:52 - 3:54
    und darüber, wie sie funktionieren.
  • 3:54 - 3:55
    Wenn ich es richtig verstehe,
  • 3:55 - 4:02
    baut Ihre Idee auf Helden,
    die etwa so aussehen:
  • 4:02 - 4:03
    Was macht sie beruflich?
  • 4:03 - 4:07
    AF: Sie ist eine Abfallsammlerin
  • 4:07 - 4:10
    und es gab 15 bis 20 Millionen
    solcher Abfallsammler,
  • 4:10 - 4:15
    bis China aufhörte, den Müll
    der ganzen Welt aufzunehmen.
  • 4:15 - 4:19
    Und der Preis von Plastik,
    so gering er war, brach ein.
  • 4:19 - 4:21
    Das Ergebnis sind Menschen wie sie.
  • 4:21 - 4:25
    Sie ist ein Kind, ein Schulkind.
  • 4:25 - 4:27
    Sie sollte in der Schule sein.
  • 4:27 - 4:29
    Das ist wohl sehr ähnlich zur Sklaverei.
  • 4:29 - 4:32
    Meine Tochter Grace und ich
    begegneten hunderter Menschen wie sie.
  • 4:32 - 4:36
    CA: Viele von ihnen sind auch Erwachsene,
    buchstäblich Millionen weltweit
  • 4:36 - 4:39
    und in manchen Branchen,
    sind sie der Grund dafür,
  • 4:39 - 4:41
    warum es auf der Welt zum Beispiel
    kaum Metallabfall gibt.
  • 4:41 - 4:43
    AF: Genau so ist es.
  • 4:43 - 4:46
    Dieses kleine Mädchen ist,
    genaugenommen, eine Umweltheldin.
  • 4:46 - 4:49
    Sie konkurriert mit einer riesigen
    petrochemischen Fabrik,
  • 4:49 - 4:53
    nur die Straße runter -- ein dreieinhalb
    Milliarden Dollar petrochemisches Werk.
  • 4:53 - 4:55
    Das ist das Problem.
  • 4:55 - 4:59
    Wir haben mehr Öl und Gas in Form von
    Plastik und auf Mülldeponien,
  • 4:59 - 5:03
    als die gesamten Öl- und Gas-Ressourcen
    der Vereinigten Staaten.
  • 5:03 - 5:05
    Sie ist also die Heldin.
  • 5:05 - 5:08
    So sieht diese Mülldeponie aus,
  • 5:08 - 5:11
    das ist konkretes Öl und Gas.
  • 5:11 - 5:14
    CA: Da liegt also theoretisch
    ein großer Wert,
  • 5:14 - 5:17
    mit dem die Abfallsammler der Welt
    ihr Überleben sichern würden,
  • 5:17 - 5:19
    wenn sie könnten.
  • 5:19 - 5:21
    Aber warum können sie das nicht?
  • 5:21 - 5:26
    AF: Weil Plastik aus fossilen Brennstoffen
    einen Preis hat, der fest ist,
  • 5:26 - 5:30
    der knapp unter dem liegt, was es braucht,
  • 5:30 - 5:37
    um wirtschaftlich und gewinnbringend
    Plastik aus Plastik zu recyceln.
  • 5:37 - 5:42
    Wissen Sie, Plastik setzt sich aus
    Elementen aus Öl und Gas zusammen.
  • 5:42 - 5:46
    Plastik ist zu 100 Prozent polymer,
    also zu 100 Prozent Öl und Gas.
  • 5:46 - 5:50
    Wir haben sicherlich genug Plastik
    auf der Welt, für all unsere Bedürfnisse.
  • 5:50 - 5:53
    Wenn wir Plastik recyceln,
    es aber nicht günstiger recyceln können,
  • 5:53 - 5:56
    als die Kosten für fossiles Plastik,
  • 5:56 - 5:59
    dann bleibt die Welt natürlich
    bei Plastik aus fossilen Brennstoffen.
  • 5:59 - 6:01
    CA: Das ist also das grundlegende Problem.
  • 6:01 - 6:05
    Der Preis des recycelten Plastik
    ist normalerweise höher,
  • 6:05 - 6:09
    als einfach neu hergestelltes Plastik
    aus Erdöl zu kaufen.
  • 6:09 - 6:11
    Das ist das fundamentale Problem.
  • 6:11 - 6:14
    AF: Eine kleine Regeländerung hier, Chris.
  • 6:14 - 6:16
    Ich bin ein Rohstoff-Mensch.
  • 6:16 - 6:23
    Ich weiß, früher hatten wir Metallreste,
    Eisenschrott und Kupferteile
  • 6:23 - 6:26
    überall in den Dörfern herumliegen,
  • 6:26 - 6:28
    besonders in den Entwicklungsländern.
  • 6:28 - 6:30
    Leute fanden heraus, dass das Wert hatte,
  • 6:30 - 6:34
    dass das tatsächlich Wertstoffe
    sind und kein Abfall.
  • 6:35 - 6:38
    Heutzutage sind Dörfer und Städte
    und ihre Straßen sauber,
  • 6:38 - 6:42
    man stolpert nicht mehr
    über Metall- und Eisenschrott,
  • 6:42 - 6:46
    denn das sind Wertstoffe,
    die recycelt werden.
  • 6:46 - 6:51
    CA: Was ist also Ihr Vorschlag,
    dies auch für Plastik zu ändern?
  • 6:51 - 6:57
    AF: Ok, Chris -- den Großteil meiner
    Doktorarbeit habe ich geforscht.
  • 6:57 - 7:00
    Der große Vorteil, für einen recht
    erfolgreichen Unternehmer ist,
  • 7:00 - 7:02
    dass die Leute einen sehen wollen.
  • 7:02 - 7:05
    Andere Unternehmer -- auch wenn man
    sowas wie ein Zootier ist --
  • 7:05 - 7:10
    sie sagen: "Ja, ok, lass mal schauen,
    wir wollen Twiggy Forrest treffen."
  • 7:10 - 7:13
    Wenn man also einmal drinnen ist,
    kann man sie befragen.
  • 7:13 - 7:18
    Ich war in den meisten
    Unternehmen für Öl, Gas
  • 7:18 - 7:21
    und schnelllebige Konsumgüter, weltweit,
  • 7:21 - 7:24
    und der Wille für Veränderung ist da.
  • 7:24 - 7:26
    Ja, es gibt ein paar Alteingesessene,
  • 7:26 - 7:28
    die auf das Beste hoffen,
    aber nichts tun werden,
  • 7:28 - 7:30
    aber es gibt einen deutlichen
    Willen zu Veränderung.
  • 7:30 - 7:32
    Was ich also besprochen habe, ist,
  • 7:32 - 7:35
    dass die siebeneinhalb
    Milliarden Menschen der Welt
  • 7:35 - 7:40
    es nicht wirklich verdient haben, dass
    die Umwelt durch Plastik zerstört wird,
  • 7:40 - 7:44
    dass ihre Ozeane unterentwickelt
    und karg sind, wegen Plastik.
  • 7:45 - 7:47
    Man hat also diese Kette --
    tausendene verschiedener Marken,
  • 7:47 - 7:50
    von denen wir alle haufenweise
    Produkte kaufen,
  • 7:50 - 7:53
    aber es gibt nur hundert
    große Kunststoff-Produzenten,
  • 7:53 - 7:55
    große petrochemische Anlagen,
  • 7:55 - 7:58
    die all das Einweg-Plastik ausspucken.
  • 7:59 - 8:02
    CA: Einhundert Unternehmen sind also
    die Basis dieser Nahrungskette.
  • 8:02 - 8:04
    AF: Genau.
  • 8:04 - 8:07
    CA: Was müssen diese hundert
    Unternehmen also machen?
  • 8:07 - 8:11
    AF: Ok, sie müssen einfach den Wert
  • 8:11 - 8:14
    dieser Plastik-Bausteine
    aus Öl und Gas anheben,
  • 8:14 - 8:17
    welche ich "schlechtes Plastik" nenne,
  • 8:17 - 8:18
    dessen Wert anheben,
  • 8:18 - 8:22
    so dass, wenn es über die Marken
    zu uns als Kunden gelangt,
  • 8:22 - 8:26
    wir kaum ein Preisanstieg bemerken,
    für unsere Kaffeebecher,
  • 8:26 - 8:29
    oder Cola oder Pepsi oder irgendwas.
  • 8:29 - 8:31
    CA: Wieviel? Einen Cent extra?
  • 8:31 - 8:33
    AF: Weniger. Ein viertel Cent, ein halber.
  • 8:33 - 8:36
    Das wird absolut minimal sein.
  • 8:36 - 8:38
    Es bewirkt aber,
  • 8:38 - 8:42
    dass jedes Plastikteil weltweit
    zum Wertgegenstand wird.
  • 8:42 - 8:46
    Wo das größte Müllproblem herrscht,
  • 8:46 - 8:48
    sagen wir in Südostasien, Indien,
  • 8:48 - 8:50
    dort liegt der größte Reichtum.
  • 8:50 - 8:53
    CA: Ok, es scheint, als
    gäbe es hierbei zwei Teile.
  • 8:53 - 8:56
    Einer ist, dass mehr Geld verlangt wird,
  • 8:56 - 9:00
    aber dieser Gewinn wird genutzt,
  • 9:00 - 9:04
    und eingezahlt -- in was? --
    in einen Fond, verwaltet von jemanden,
  • 9:04 - 9:07
    der das Problem angeht, von -- was?
  • 9:07 - 9:08
    Für was würde dieses Geld,
  • 9:08 - 9:10
    dass zusätzlich verlangt wird,
    verwendet werden?
  • 9:10 - 9:13
    AF: Wenn ich mit sehr großen
    Unternehmen spreche,
  • 9:13 - 9:17
    und sage: "Also, Sie müssen sich
    verändern und das sehr schnell",
  • 9:17 - 9:19
    verdrehen sie gelangweilt die Augen.
  • 9:19 - 9:22
    Bis ich sage: "Es ist ein gutes Geschäft."
  • 9:22 - 9:23
    "Ok, Sie haben meine Aufmerksamkeit."
  • 9:23 - 9:24
    Dann sage ich:
  • 9:24 - 9:29
    "Sie müssen einen umwelt- und
    industrieverändernden Fond unterstützen."
  • 9:29 - 9:31
    In zwei oder drei Jahren,
  • 9:31 - 9:33
    kann sich die ganze
    globale Plastikindustrie wandeln
  • 9:33 - 9:37
    und ihre Grundbausteine
    statt aus fossilen Brennstoffen
  • 9:37 - 9:39
    aus Plastik gewinnen.
  • 9:39 - 9:41
    Die Technologie gibt es bereits.
  • 9:41 - 9:42
    Sie ist bewährt.
  • 9:42 - 9:45
    Ich habe zwei milliardenschwere Betriebe
    aus dem Nichts aufgebaut,
  • 9:45 - 9:48
    mit dem Wissen, dass die
    Technologie skalierbar ist.
  • 9:48 - 9:51
    Ich kenne bestimmt
    ein Dutzend Technologien,
  • 9:51 - 9:53
    die alle Arten von Plastik
    bewältigen können.
  • 9:53 - 9:56
    Sobald diese Technologien einen
    wirtschaftlichen Gewinn erzielen,
  • 9:56 - 9:58
    was damit möglich ist,
  • 9:58 - 10:02
    dann wird die Kundschaft weltweit
    ihr Plastik daraus beziehen,
  • 10:02 - 10:03
    aus recyceltem Plastik.
  • 10:03 - 10:08
    CA: Jedes verkaufte, neue Plastikteil
    stärkt also einen Fond,
  • 10:08 - 10:11
    der praktisch dazu benutzt wird,
    die Industrie zu wandeln
  • 10:11 - 10:13
    und anzufangen, für Dinge
    wie Aufräumarbeiten zu zahlen.
  • 10:13 - 10:15
    AF: Ganz genau.
  • 10:15 - 10:17
    CA: Damit kommt der tolle Nebeneffekt,
  • 10:17 - 10:19
    vielleicht sogar der Hauptvorteil,
  • 10:19 - 10:20
    einen Markt zu schaffen.
  • 10:20 - 10:23
    Plötzlich wird das zu recycelnde Plastik
  • 10:23 - 10:24
    zu einem großen Geschäft,
  • 10:24 - 10:28
    dass es vielen Millionen Menschen
    auf der Welt ermöglicht,
  • 10:28 - 10:30
    es zu sammeln und Gewinn zu machen.
  • 10:30 - 10:31
    AF: Ja, genau.
  • 10:31 - 10:33
    Also, folgendes ist nötig:
  • 10:33 - 10:35
    Plastik aus fossilen
    Brennstoffen hat diesen Wert
  • 10:35 - 10:37
    und recyceltes Plastik hat diesen Wert.
  • 10:37 - 10:39
    Sie drehen das um.
  • 10:39 - 10:41
    Damit recyceltes Plastik billiger ist.
  • 10:42 - 10:45
    Was mir dabei am meisten gefällt, Chris,
  • 10:45 - 10:50
    wir verschmutzen die Umwelt mit 300,
    350 Millionen Tonnen an Plastik.
  • 10:50 - 10:53
    Nach Angaben der Öl- und Gasunternehmen
  • 10:53 - 10:55
    wird das auf 500 Millionen Tonnen steigen.
  • 10:55 - 10:57
    Das ist ein zunehmendes Problem.
  • 10:57 - 11:01
    Aber jede einzelne Tonne ist polymer.
  • 11:01 - 11:05
    Polymer hat einen Wert von 1.000,
    1.500 Dollar pro Tonne.
  • 11:05 - 11:09
    Das sind eine halbe Billion Dollar,
    die in Unternehmen fließen könnten
  • 11:09 - 11:13
    und Jobs schaffen und Möglichkeiten
    und Wohlstand auf der ganzen Welt,
  • 11:13 - 11:14
    vor allem in den ärmsten Bereichen.
  • 11:14 - 11:16
    Dennoch werfen wir es weg.
  • 11:16 - 11:20
    CA: Das würde es Unternehmen ermöglichen,
    in Recycling-Anlagen zu investieren,
  • 11:20 - 11:21
    buchstäblich weltweit --
  • 11:21 - 11:22
    AF: Weltweit.
  • 11:22 - 11:25
    Weil die Technologie kostengünstig ist,
    kann man sie in Mülldeponien anwenden,
  • 11:25 - 11:28
    in großen Hotels, Mülldepots, überall,
  • 11:28 - 11:30
    und Müll zu Kunststoff machen.
  • 11:30 - 11:31
    CA: Nun, Sie sind ein Philanthrop
  • 11:31 - 11:34
    und bereit, Teile Ihres eigenen
    Vermögens dafür bereitszustellen.
  • 11:34 - 11:37
    Welche Rolle spielt
    Philanthropie für das Projekt?
  • 11:37 - 11:41
    AF: Ich denke, dass wir die 40 oder
    50 Millionen US Dollar aufbringen müssen,
  • 11:41 - 11:42
    um es in Gang zu bringen,
  • 11:42 - 11:45
    und dann müssen wir
    komplette Transparenz schaffen,
  • 11:45 - 11:47
    damit jeder sehen kann,
    was genau passiert.
  • 11:47 - 11:51
    Von den Kunststoff-Produzenten,
    über die Marken, zu den Konsumenten
  • 11:51 - 11:53
    kann jeder sehen, wer mitmacht,
  • 11:53 - 11:56
    wer die Erde beschützt
    und wen es nicht interessiert.
  • 11:56 - 11:58
    Das wird pro Woche etwa
    eine Million Dollar kosten,
  • 11:58 - 12:01
    das müssen wir für fünf Jahre garantieren.
  • 12:01 - 12:04
    Der Gesamtaufwand liegt bei
    etwa 300 Millionen US Dollar.
  • 12:04 - 12:05
    CA: Wow.
  • 12:05 - 12:06
    Nun --
  • 12:06 - 12:09
    (Applaus)
  • 12:11 - 12:15
    Sie haben mit anderen Unternehmen
    gesprochen, die Coca-Colas dieser Welt,
  • 12:15 - 12:18
    die bereit sind, das zu tun,
    die einen höheren Preis zahlen würden,
  • 12:18 - 12:20
    die einen höheren Preis zahlen wollen,
  • 12:20 - 12:21
    solange es fair ist.
  • 12:21 - 12:23
    AF: Ja, es ist fair.
  • 12:23 - 12:26
    Coca-Cola würde nicht wollen,
    dass Pepsi mitspielt, außer,
  • 12:26 - 12:29
    die ganze Welt würde wissen,
    dass Pepsi nicht mitspielt.
  • 12:29 - 12:30
    Dann ist es ihnen egal.
  • 12:30 - 12:33
    Transparenz des Marktes bedeutet,
  • 12:33 - 12:36
    dass Leute, die versuchen
    das System zu hintergehen,
  • 12:36 - 12:38
    vom Markt und den Konsumenten
    gesehen werden.
  • 12:38 - 12:40
    Die Konsumenten wollen eine Rolle spielen.
  • 12:40 - 12:41
    7,5 Milliarden von uns.
  • 12:41 - 12:44
    Wir wollen nicht, dass einhundert
    Unternehmen unsere Welt zerstören.
  • 12:44 - 12:47
    CA: Sie sagten bereits, was
    die Unternehmen tun können
  • 12:47 - 12:48
    und was sie bereit sind, zu tun.
  • 12:48 - 12:50
    Was können unsere Zuhörer tun?
  • 12:50 - 12:52
    AF: Ok, ich hätte gerne, dass Sie alle,
  • 12:52 - 12:54
    überall auf der Welt,
  • 12:54 - 12:57
    auf die Website noplasticwaste.org gehen.
  • 12:57 - 13:00
    Man kontaktiert die Kunststoff-
    Produzenten in seiner Region.
  • 13:00 - 13:06
    Man kann mindestens einen davon per Email,
    Twitter oder Telefon erreichen.
  • 13:06 - 13:11
    Und teilen Sie denen mit, dass
    sie diesen Fond unterstützen sollen,
  • 13:11 - 13:15
    den die Industrie verwalten kann,
    oder die Weltbank.
  • 13:15 - 13:18
    Der Fond sammelt mehrere
    Milliarden Dollar pro Jahr,
  • 13:18 - 13:22
    so dass die Industrie sich wandeln kann,
    so dass Plastik aus Plastik gewonnen wird,
  • 13:22 - 13:24
    und nicht aus fossilen Brennstoffen.
  • 13:24 - 13:27
    Das ist unnötig, schlecht.
    Das hier ist gut.
  • 13:27 - 13:29
    Und wir können die Umwelt sauberer machen.
  • 13:29 - 13:30
    Wir verfügen über genug Kapital,
  • 13:30 - 13:33
    wir haben mehrere Milliarden
    Dollar pro Jahr, Chris,
  • 13:33 - 13:35
    um die Umwelt zu reinigen.
  • 13:35 - 13:36
    CA: Sie sind in der Recycling-Branche.
  • 13:36 - 13:38
    Ist das nicht ein Interessenskonflikt,
  • 13:38 - 13:41
    oder eher, eine riesige
    Geschäftsmöglichkeit?
  • 13:41 - 13:43
    AF: Ja, ich arbeite
    in der Eisenerz-Branche
  • 13:43 - 13:45
    und ich konkurriere
    mit der Altmetall-Branche,
  • 13:45 - 13:48
    und deswegen sieht man keinen Schrott
    herumliegen, über den man stolpert
  • 13:48 - 13:50
    und sich die Zehen aufschlitzt,
  • 13:50 - 13:51
    weil es aufgesammelt wird.
  • 13:51 - 13:55
    CA: Das ist nicht Ihre Ausrede, um in die
    Plastik-Recycling-Branche zu wechseln?
  • 13:55 - 13:57
    AF: Nein, ich werde diesen Boom anfeuern.
  • 13:57 - 13:59
    Das wird das Internet des Plastikabfalls.
  • 13:59 - 14:02
    Das wird eine Boom-Industrie,
    die sich weltweit ausbreiten wird,
  • 14:02 - 14:07
    besonders dort, wo die Armut am größten
    ist, weil es dort am meisten Abfall gibt,
  • 14:07 - 14:08
    und das ist der Rohstoff.
  • 14:08 - 14:11
    Ich werde es also anfeuern
    und mich zurückhalten.
  • 14:11 - 14:14
    CA: Wir sind in einer Ära,
    in der so viele Menschen weltweit,
  • 14:15 - 14:18
    sich nach einer neuen,
    regenerativen Wirtschaft sehnen --
  • 14:18 - 14:22
    die großen Lieferketten und Industrien
    sollen sich fundamental verändern.
  • 14:22 - 14:25
    Es erscheint mir eine großartige Idee,
    und Sie brauchen viele Leute,
  • 14:25 - 14:28
    die Sie auf diesem Weg unterstützen,
    um sie in die Tat umzusetzen.
  • 14:28 - 14:30
    Danke, dass Sie das mit uns teilen.
  • 14:30 - 14:32
    AF: Vielen Dank. Danke, Chris.
  • 14:32 - 14:33
    (Applaus)
Title:
Ein radikaler Plan, Plastikmüll abzuschaffen
Speaker:
Andrew Forrest
Description:

Plastik ist ein unglaubliches Material für die Wirtschaft -- und das denkbar schlimmste Material für die Umwelt, sagt der Unternehmer Andrew Forrest. In einem Gespräch, das eine Debatte entfachen soll, besprechen Forrest und der TED-Vorstand Chris Anderson einen ambitionierten Plan, um die größten Unternehmen der Welt dazu zu bringen, eine Umwelt-Revolution zu finanzieren -- und die Industrie so zu verändern, dass all ihr Plastik aus recycelten Materialen gewonnen wird und nicht aus fossilen Brennstoffen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:58

German subtitles

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