Menschen könnten wütend werden - das BMBF, die Not-Hilfe und das IFG
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0:00 - 0:08rc3 NOWHERE Vorspannmusik
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0:08 - 0:14Herald: Hallo und herzlich willkommen
wieder zurück auf der Chaos Zone TV Bühne, -
0:14 - 0:24jetzt gerade wieder aus Potsdam live und
wir freuen uns unseren ersten Live Vortrag -
0:24 - 0:31auf dieser Bühne präsentieren zu dürfen.
Von Franziska und Janfred. Und die werden -
0:31 - 0:35uns jetzt gleich erzählen, was man so
schönes mit dem -
0:35 - 0:41Informationsfreiheitsgesetz anstellen
kann. Weil sie haben mir gerade schon -
0:41 - 0:46erzählt, dass sie sehr viel Spaß mit dem
Informationsfreiheitsgesetz haben. Und -
0:46 - 0:51heute werden sie uns ein bisschen was
erzählen zu: Menschen können wütend -
0:51 - 0:59werden, das BMBF, die Not-Hilfe und IFG.
Damit: Ich übergebe euch das Wort. -
0:59 - 1:04Janfred: Ja, vielen Dank. Hallo, ich bin
Janfred. Ich studiere Informatik an der -
1:04 - 1:08Uni Bremen und ich habe vor ein paar
Jährchen schon angefangen, IFG- -
1:08 - 1:12Anfragen zu stellen. Da sind inzwischen
über 20 schon zusammengekommen und ein -
1:12 - 1:16paar dieser IFG Anfragen sind jetzt hier
auch in diesem Talk mit dabei. -
1:16 - 1:20Franziska: Mein Name ist Franziska. Ich
studiere auch Informatik, allerdings an -
1:20 - 1:24der TU Darmstadt. Ich stelle noch nicht
ganz so lange IFG-Anfragen, aber ich hab -
1:24 - 1:30da sehr viel Spaß dran. Bevor es losgeht
von unserer Seite ein Disclaimer: Wir -
1:30 - 1:36werden hier studierendenverachtende
Inhalte zeigen, insbesondere wenn es um -
1:36 - 1:40die finanzielle Situation der Studierenden
geht. Deswegen von unserer Seite: Bitte im -
1:40 - 1:44Zweifel, schaut euch den Talk on demand
an. Dann könnt ihr auf Pause klicken und -
1:44 - 1:48in ein Kissen schreien, so wie wir das
machen werden, wenn der Talk vorbei ist. -
1:48 - 1:52Außerdem: Wir werden hier nur einen sehr
winzigen Auszug aus den Dokumenten -
1:52 - 1:57überhaupt zeigen. Das waren mit der Akte
zusammen 2000 Seiten. Das ist einfach zu -
1:57 - 2:01viel für 40 Minuten. Deswegen ist das hier
nur ein ganz kleiner Auszug Die -
2:01 - 2:05Präsentation als Markdown für
eingeschränkte Personen, die Anfrage und -
2:05 - 2:13alle Mails dazu könnt ihr aber hier finden
unter not-hilfe-für-studierende.de -
2:13 - 2:19J: Und ja, da ist ein ü in diesem Namen
drin. Okay, damit geht es los. Once upon a -
2:19 - 2:24time in Deutschland. Worüber reden wir
eigentlich? Wir reden über genau das da, -
2:24 - 2:29wenn wir die not-Hilfe meinen. Die
Bundesregierung hat für Studierende in Not -
2:29 - 2:35100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Aber nicht für alle Studierende, sondern -
2:35 - 2:42nur für die in pandemiebedingter Notlage.
Und die haben auch nicht nur 5 ... auch -
2:42 - 2:49nur die haben 500 Euro im Monat bekommen.
Warum sagen wir not-Hilfe? Naja, am Ende -
2:49 - 2:52war es nicht wirklich eine Hilfe für die
meisten Studierenden. -
2:52 - 2:57F: Um euch ein bisschen ein Zeitgefühl zu
geben, seht ihr hier jetzt eine Zeitleiste -
2:57 - 3:01mit so verschiedenen Zeitpunkten. Wir
haben einmal den ersten Kontakt des -
3:01 - 3:05Deutschen Studentenwerks DSW mit der
Leitung des BMBF. Wir haben die -
3:05 - 3:11Ankündigung der Nothilfe durch die Leitung
des BMBF. Wir haben am 16.6. den Start -
3:11 - 3:17des Online-Tools und Anfang Juli startet
dann die Auszahlung. Ihr fragt euch jetzt: -
3:17 - 3:21Warum steht da Ende der Pandemie? Na ja,
weil dann keine not-Hilfe mehr gezahlt -
3:21 - 3:28wurde, denn die Pandemie war ja vorbei.
J: Ja, am 16.6. um 12 Uhr startete dann -
3:28 - 3:35das Tool und war um 12 Uhr 8 direkt mal
down. Das hat uns bei uns dann diese -
3:35 - 3:39Reaktion ausgelöst: Wir waren so ein
bisschen verwirrt, vor allem, weil wir -
3:39 - 3:42später dann irgendwie solche
Zeitungsberichte gesehen haben von Studis, -
3:42 - 3:47die irgendwie negativ Geld auf dem Konto
haben, aber trotzdem keine not-Hilfe -
3:47 - 3:53bekommen haben. Wir haben auch auf Twitter
Berichte von Studis gesehen, die dann -
3:53 - 3:58insbesondere über technische Probleme
geklagt haben. Und wir sehen hier auch ein -
3:58 - 4:03sehr schönes Beispiel von den ganzen
Selfies, die man hochladen musste. Und an -
4:03 - 4:08der Stelle haben wir uns gedacht: We need
to go deeper. -
4:08 - 4:12F: Aber das ganze fing an mit einem Tweet
von mir, wo ich gesagt habe: Hey Jo, lass -
4:12 - 4:17mal total super viel sensible Daten von
Studierenden abfragen. Klingt doch nach -
4:17 - 4:21einer total super Idee. Ich meine, was
soll schon schiefgehen? Ja, was tut man, -
4:21 - 4:25wenn man nicht versteht, was der Staat so
macht? Man fragt den Staat. Also haben wir -
4:25 - 4:29das gemacht, haben ein paar Sachen
gefragt. Wir hatten aber nicht so richtig -
4:29 - 4:33das Gefühl, dass wir tatsächlich dahinter
kommen, was wirklich passiert. Deswegen -
4:33 - 4:38haben wir uns gedacht: Ja, we need to go
deeper. Dann haben wir mehr IFG-Anfragen -
4:38 - 4:43gestellt und wir werden uns jetzt im
folgenden besonders mit einer IFG-Anfrage -
4:43 - 4:48beschäftigen, nämlich mit dieser hier zum
Schriftverkehr. Die läuft tatsächlich auch -
4:48 - 4:53noch. Das Klageverfahren ist anhängig.
J: Tja, was ist bei dieser IFG-Anfrage -
4:53 - 5:00passiert? Naja, wir haben sie am 22.7.
gestellt. Dann haben wir gewartet. Dann -
5:00 - 5:07haben wir noch mehr gewartet. Und dann an
Tag 289 haben wir tatsächlich das erste -
5:07 - 5:13Dokument bekommen. Ihr seht, da ist so ein
bisschen Zeit vergangen. Und dann haben -
5:13 - 5:20wir noch mehr gewartet und dann haben wir
gesagt an Tag 324: liebe Leute, jetzt mal -
5:20 - 5:25genug, gebt uns innerhalb dieser Frist
alle Dokumente, sonst Untätigkeitsklage. -
5:25 - 5:30Na ja, zack, hatten wir nach 340 Tagen,
gut, die Frist ein bisschen überschritten, -
5:30 - 5:37alle Dokumente. Also für gewisse Werte von
alle. Denn wir hatten dann auch einen -
5:37 - 5:42Bescheid mit einer teilweisen Ablehnung
dieser Anfrage, unter anderem auch wegen -
5:42 - 5:48möglicher Reaktionen der Presse. Dann
hatten wir auch ganz viele Schwärzung und -
5:48 - 5:52haben einen Widerspruch geschrieben. Einen
schönen Widerspruch wegen nicht -
5:52 - 5:56nachvollziehbarer Schwärzungen, Schwärzung
öffentlich zugänglicher Informationen und -
5:56 - 6:03mangelnde Qualität der Dokumente. Ja, das
war sehr viel Spaß. Und dann haben wir von -
6:03 - 6:08Mai bis Oktober 21 diese Dokumente
analysiert. Und ihr werdet euch jetzt -
6:08 - 6:13fragen: Aber Janfred und Franzi, warum hat
das denn so lange gedauert? Na ja, diese -
6:13 - 6:19Dokumente sahen halt so aus. Und nein, die
Qualität des Streams ist nicht gerade -
6:19 - 6:26plötzlich schlechter geworden. Die sehen
wirklich so bescheuert aus. Oder sie sahen -
6:26 - 6:36so aus oder so oder nicht zu vergessen so.
Barrierefreiheit bei diesen Dokumenten ist -
6:36 - 6:42irgendwie auch so ein bisschen nicht
vorhanden. Und es waren halt wirklich -
6:42 - 6:47schöne Kunstwerke dabei. Und so einiges
war halt auch echt schlicht und ergreifend -
6:47 - 6:51nicht lesbar. Und jetzt ist die Frage: Was
haben wir denn so rausgefunden aus den -
6:51 - 6:56Sachen, die mal nicht geschwärzt waren?
F: Ja, wir schauen uns jetzt mal die -
6:56 - 7:03Förderrichtlinien und Förderkriterien an.
Dazu gab es hier diese E-Mail vom DSW an -
7:03 - 7:07den Anbieter, der das Online-Tool gebaut
hat. Wir haben hier eine kurzfristige -
7:07 - 7:12Überbrückungshilfe für wirklich nur die
aller bedürftigsten Studierenden bis zu -
7:12 - 7:18500 Euro. Da waren wir ein bisschen
irritiert, denn wir haben uns auch so -
7:18 - 7:22gefragt: Was heißt die allerbedürftigsten
Studierenden, was heißt denn pandemie -
7:22 - 7:26bedingte Notlage? Das müssen wir irgendwie
nachweisen. Der Nachweis erfolgt dann über -
7:26 - 7:30eine Kündigung durch Arbeitgeber:in, über
eine Selbsterklärung zum Wegfall der -
7:30 - 7:34bisherigen Tätigkeit oder die
Selbsterklärung zum Wegfall von -
7:34 - 7:41Unterhaltszahlungen. Wir erinnern uns: Das
wird auf bis zu 500 Euro aufgestockt und -
7:41 - 7:48wir sehen hier einen Tweet, der dann auch
sagt Ja, voll cool, 543,26 EUR davon kann -
7:48 - 7:53ich ja in Großstädten in Saus und Braus
leben. Is klar, das ist durchaus einfach -
7:53 - 7:58mal nur die Miete. Oder auch hier eine
Reaktion: Anscheinend sind wir als -
7:58 - 8:02Studierende schlicht und ergreifend zu
reich. Ich weiß es nicht. 500 Euro, voll -
8:02 - 8:11viel Geld. Klar reicht. Vom BMBF sehen wir
aus der Anfrage hier einen Hinweis, dass -
8:11 - 8:16die Notlage wirklich nur durch die
Pandemie entstanden sein darf. Wenn aus -
8:16 - 8:19den Dokumenten, die von den Studierenden
zur Verfügung gestellt werden, das nicht -
8:19 - 8:25ersichtlich ist, dass die Notlage wirklich
und ausschließlich nur durch die Pandemie -
8:25 - 8:31entstanden ist, dann muss das Ganze
abgelehnt werden. Heißt: Vorher schon arm -
8:31 - 8:36gewesen? Pech gehabt! Das ist keine
Pandemie bedingte Notlage. Nicht nur dass -
8:36 - 8:41wer vorher schon arm war, einfach Pech
hatte. Wir sehen auch, dass ganze Gruppen -
8:41 - 8:46oder Probleme überhaupt nicht bedacht
wurden. Wir sehen jetzt hier mal ein paar -
8:46 - 8:52Beispiele dafür. Die Teilzeitstudierenden
wurden vergessen. Vollkommen. Wir sehen -
8:52 - 8:56auch die Frage wie ist das mit der
Anrechnung von Juni auf Juli oder auch -
8:56 - 9:00andere Monate mit den Anträgen wird das
angerechnet? Ja, kommt drauf an, wo man -
9:00 - 9:05studiert. Je nach Studi-Werk ist das
anders. Wie ist das mit coronabedingten -
9:05 - 9:08Mehrausgaben? Ist das eine
pandemiebedingte Notlage? Das BMBF sagt -
9:08 - 9:16Nein, finde ich spannend. Oder auch hier
Studierende, die im Ausland wohnen, aber -
9:16 - 9:19in Deutschland studieren. Was ist mit
denen? Duale Studierende, -
9:19 - 9:23Kunsthochschulen, Kunstakademien,
Musikhochschulen? Das wurde alles -
9:23 - 9:26vergessen.
J: Und es wurden nicht nur Gruppen -
9:26 - 9:33vergessen. Wir sehen auch hier eine
Infantilisierung erwachsener Menschen. Das -
9:33 - 9:39ist jetzt hier ein Zitat aus einem Beitrag
zum 50 Jahre BAföG. Und das BMBF wär ja -
9:39 - 9:43keine gute Behörde. Wenn es sich nicht
denken würde: Hey, wir haben hier diesen -
9:43 - 9:50Bullshit, lass den doch mal direkt auf die
not-Hilfe mit übertragen. Naja, heißt: wir -
9:50 - 9:55sehen hier wieder, dass die familiäre
Unterstützung eine wichtige Rolle bei der -
9:55 - 9:59Gewährung dieser not-Hilfe spielt. Das ist
jetzt hier wieder auch ein Auszug aus den -
9:59 - 10:03Dokumenten. Wir sehen hier verschiedenste
Kommentare. Ich möchte da ganz besonders -
10:03 - 10:10auf diesen Kommentar SvB/25 hinweisen. Da
geht es um die Unterhaltszahlung durch -
10:10 - 10:16Ehegatten oder Lebenspartner:innen. Und
das wurde bisher nicht thematisiert, also -
10:16 - 10:22brauchen wir das auch nicht. Auch wenn im
Kommentar direkt drunter steht: Ja, das -
10:22 - 10:26wurde bei uns aber schon angefragt, wie
das eigentlich ist. Es gibt hier also -
10:26 - 10:30wieder eine Abhängigkeit von den Eltern,
ähnlich wie es beim BAföG der Fall ist und -
10:30 - 10:35andere Unterhaltsmodelle werden überhaupt
nicht bedacht. Zum Beispiel Studierende, -
10:35 - 10:39die von Partner:innen unterstützt werden.
Die Regeln sind also einfach an der -
10:39 - 10:47Lebensrealität der Studierenden vorbei
entworfen worden. Tja, und wenn das nicht -
10:47 - 10:53schon genug ist, sehen wir gleich noch mal
was in derselben Kategorie: Die -
10:53 - 10:57studentische Selbsterklärung, dass mit
einem erfolgreichen Abschluss des Studiums -
10:57 - 11:02zu rechnen ist. Und dieser Hinweis zeigt,
dass es hier wirklich nur darum geht, -
11:02 - 11:08Missbrauch zu verhindern. Denn es sollen
lediglich "echte" Studierende unterstützt -
11:08 - 11:14werden, was auch immer "echte" Studierende
heißt. Das zieht sich übrigens durch die -
11:14 - 11:19gesamten Dokumente durch. Ganz egal, was
das BMBF in der Vorbereitung gesagt hat -
11:19 - 11:25oder auch nach diesem Talk sagen wird: Die
Verhinderung von Missbrauch war und ist -
11:25 - 11:30das Kernthema und war im Vordergrund,
weniger die Hilfe für die Studierenden. -
11:30 - 11:36F: Ja, jetzt aber die Frage Warum bekommen
denn die Studierenden 500 Euro? Wir sehen -
11:36 - 11:42hier: Die LINKE fordert 632 Euro plus
Warmmiete. Das wäre tatsächlich eine echte -
11:42 - 11:47Hilfe für die Studierenden gewesen. Jetzt
stellt sich das BMBF hin und sagt dazu: -
11:47 - 11:54Jaaaaa. Nein. Wir können denen ja auch 500
Euro geben, reicht, mehr brauchen die -
11:54 - 12:00nicht. Da kommen wir dazu aus der 21.
Sozialerhebung vom DSW. Deswegen wurde -
12:00 - 12:06dann eben auch das DSW gefragt. Was sagen
die dazu? Na ja, ihr könnt da halt schon -
12:06 - 12:10drauf kommen, irgendwie. Aber das ist ein
Durchschnittswert. Das heißt, wir haben -
12:10 - 12:16auch nicht wenig Leute, die dann nach oben
ausreißen, die mehr brauchen werden, denn -
12:16 - 12:23das geht ganz viel dafür drauf für die
Miete. Und wenn die Miete abgegangen ist, -
12:23 - 12:28dann wollen wir Studierenden auch noch mal
was essen. Also auch Nudeln und Ketchup -
12:28 - 12:36kosten tatsächlich Geld. Passend dazu
sehen wir hier eine Diskussion in einem -
12:36 - 12:42Mail-Verlauf, wo hier das DSW schreibt:
Naja, also ein Großteil der abgelehnten -
12:42 - 12:47Antragstellenden ist in einer Notlage, war
das ganze aber eben schon vorher. Und die -
12:47 - 12:53sind augenscheinlich, also die wären auch
BAföG berechtigt. Die stellen aber -
12:53 - 12:59überhaupt gar keine, ... stellen gar
keinen Antrag dazu. Darauf antwortet das -
12:59 - 13:07BMBF das hier: Welche Fälle sind das denn,
die in einer dauerhaften Notlage sind und -
13:07 - 13:12keinen Anspruch auf BAföG haben? Ist es
richtig, diese Menschen dabei zu -
13:12 - 13:18unterstützen, das Studium zu beenden? Und
um es jetzt einmal ganz kurz deutlich zu -
13:18 - 13:22machen - wir gehen mal ganz kurz einen
Schritt zurück. Wir haben in Deutschland -
13:22 - 13:28nicht viele natürliche Ressourcen.
Menschen sind unsere natürliche Ressource, -
13:28 - 13:32Köpfe sind unsere natürliche Ressource.
Und hier sehen wir jetzt das -
13:32 - 13:38Bundesministerium für Bildung und
Forschung, das sich hinstellt und sagt: -
13:38 - 13:44Ja, also müssen wir denn diesen Leuten,
gerade armen Studierenden wirklich dabei -
13:44 - 13:51helfen, ihr Studium zu beenden? Und das,
obwohl wir das Versprechen haben: Aufstieg -
13:51 - 13:56durch Bildung. Wie sollen wir dieses
Versprechen umsetzen, wenn wir diese -
13:56 - 14:02Einstellung haben? Für uns zeigt das eben
auch eine Verachtung gegenüber den -
14:02 - 14:08Studierenden und ihrer Situation.
J: Tja, und die nächste Frage, die sich -
14:08 - 14:15stellt: Gab es denn wirklich 500 Euro? Na
ja, tatsächlich. Na, wie vorhin am Anfang -
14:15 - 14:21schon gesagt: Nein, es gab bis zu 500
Euro. Es gab zwischen 100 und 500 Euro im -
14:21 - 14:26Monat. Erstmal für 3 Monate.
Glücklicherweise ist das BMBF dann nach -
14:26 - 14:29diesen 3 Monaten draufgekommen, dass
die Pandemie noch nicht so ganz vorbei -
14:29 - 14:34ist. Immerhin etwas. Wir sind jetzt gerade
das Thema Förderkriterien und Förder- -
14:34 - 14:39richtlinien anhand eines Dokuments
aus der Anfrage durchgegangen. -
14:39 - 14:43Wir haben da so ein nettes Flow- Chart
bekommen in diesem Dokument und dieses -
14:43 - 14:50Flow-Chart sah so aus. Wir hören gerade
alle Softwareentwickler:innen weinen. -
14:50 - 14:57F: Das ist auch gerade hier die Reaktion.
J: We feel you. Also wir haben dieses -
14:57 - 15:03Dokument gesehen und dachten uns: Äh, was?
Naja, lassen wir das einfach kurz auf uns -
15:03 - 15:08wirken. Und jetzt gucken wir uns noch
einmal unten diesen Teil an, wo es dann um -
15:08 - 15:14die tatsächliche Förderhöhe geht. Und da
sehen wir: Es geht halt einfach bloß -
15:14 - 15:17darum, wie viel Geld hast du aktuell auf
dem Konto? Und da wird nicht danach -
15:17 - 15:21gefragt: Warum hast du gerade so viel Geld
auf dem Konto? Musst du vielleicht -
15:21 - 15:25irgendwie in den nächsten 2 Tagen deine
Miete bezahlen oder sparst du gerade auf -
15:25 - 15:29den Semesterbeitrag? Das ist ja alles
nicht bedacht. -
15:29 - 15:34F: Genau. Für die Studierenden sind diese
Förderkriterien auch total wichtig, gerade -
15:34 - 15:39bei der Antragstellung. Und wir haben dazu
etwas sehr Interessantes gefunden. Hier -
15:39 - 15:43zur Erinnerung: Der Start für die
Antragstellung war der 16.6.. Ich habe am -
15:43 - 15:4929.6. eine IFG-Anfrage gestellt, gesagt:
Hallo, gebt mir doch einmal bitte alles, -
15:49 - 15:55was ihr in den lokalen Studiwerken gegeben
habt, um die Leute zu schulen, Unterlagen, -
15:55 - 16:01Hinweise, einfach alles zu diesem Thema.
Dann habe ich dieses Dokument hier -
16:01 - 16:09bekommen und war ein bisschen verwirrt,
denn da ist was komisch. Die -
16:09 - 16:14Ausfüllhinweise, also die tatsächlichen
Kriterien für die Gewährung der not-Hilfe, -
16:14 - 16:20ist erst eine Woche später, am 23.6.
fertig geworden. Das heißt: Die -
16:20 - 16:24Studierenden haben einfach eine Woche lang
dieses Tool ausgefüllt, ohne zu wissen, -
16:24 - 16:29was sie da eigentlich tun. Jetzt die
Frage: Was ist da passiert? Es kursierte -
16:29 - 16:33so ein ganz kleines bisschen das Gerücht,
die Studierenden könnten ja einfach Geld -
16:33 - 16:38abheben von ihrem Konto, um auf diese 500
Euro zu kommen, wird schon passen. -
16:38 - 16:43Daraufhin schrieb das BMBF ein E-Mail mit
diesem Vorschlag, der an die lokalen -
16:43 - 16:51Studiwerke gehen sollte, mit dem Inhalt:
Inhalt dieses Gerüchts ist Quatsch und das -
16:51 - 16:55ist übrigens auch strafrechtlich
relevanter Betrug. Und der muss dann auch -
16:55 - 17:00gemeldet werden. Bitte kommuniziert das
doch auch irgendwie. Wir haben darauf so -
17:00 - 17:06reagiert. Denn hey super, danke, dass ihr
einfach davon ausgeht, dass Studierende -
17:06 - 17:12ihre pandemiebedingten Notlage künstlich
herbeiführen. Klar, wer will das nicht? -
17:12 - 17:18Das DSW hat darauf so reagiert: Also
vielleicht wollt das lieber lassen. Denn -
17:18 - 17:22möglicherweise könnte skandalisiert
werden, dass mit einer solchen -
17:22 - 17:27Formulierung Studierende seitens des BMBF
unter Generalverdacht gestellt würden, -
17:27 - 17:34zumal in den Gremien der Studi-Werke
auch Studierende vertreten sind. Und hier -
17:34 - 17:38sehen wir auch wieder so ein gewisses
Muster. Und da muss ich auch sagen, dass -
17:38 - 17:43wir tatsächlich super froh waren, als wir
das gesehen haben, dass das DSW hier -
17:43 - 17:47eingeschritten ist. Sonst hätten wir einen
harten Shitstorm und das DSW hat das immer -
17:47 - 17:53wieder gemacht, einfach einzuschreiten,
wenn das BMBF wieder irgendwelchen Quatsch -
17:53 - 17:56gemacht hat.
J: An dieser Stelle sehen wir jetzt auch -
17:56 - 18:02noch mal einen weiteren Ausschnitt, wo es
um Sicherungsmechanismen geht. Also jetzt -
18:02 - 18:06nicht die Sicherungsmechanismen, die ihr
darunter versteht, so IT-Sicherheit nee, -
18:06 - 18:12nee, sondern darum: Wie kann Missbrauch
verhindert werden? Das DSW sagt: So Na ja, -
18:12 - 18:17wir haben hier total viele Mechanismen,
also IBAN, Ausweis, Kontonummer, aktuelle -
18:17 - 18:23Studien-Bescheinigung, E-Mail-Adresse,
Telefonnummer. So, das BMBF antwortet -
18:23 - 18:28darauf: Zu Ihrem Vorschlag, auf das Ident-
Verfahren zu verzichten, könnten Sie bitte -
18:28 - 18:32heute um 11 einen alternativen Vorschlag
vorlegen, wie Missbrauch sichergestellt -
18:32 - 18:37werden soll. Das ist ein sehr schöner
Freudscher Verschreiber, aber bringt das -
18:37 - 18:40jetzt tatsächlich auch sehr gut zum
nächsten Punkt nämlich: -
18:40 - 18:45F: Datenschützer:innen könnten weinen.
Denn wir befassen uns jetzt ein bisschen -
18:45 - 18:48mit der Frage: Welche Daten, welche
Unterlagen müssen denn die Studierenden so -
18:48 - 18:52zur Verfügung stellen? Da haben wir einmal
eine aktuelle -
18:52 - 18:57Immatrikulationsbescheinigung. Wir haben
ein Foto von einem gültigen Ausweis oder -
18:57 - 19:02ähnlichem, Vorderseite und Rückseite. Und
dann haben wir Selfies. Ein Selfie von dir -
19:02 - 19:07selbst. Dann ein Selfie mit einer Nummer,
die per SMS übermittelt wurde. Und ein -
19:07 - 19:14Selfie mit dem Perso. Und natürlich die
Kontoauszüge der letzten Monate. Und um -
19:14 - 19:20dem ganzen die Krone aufzusetzen: Das
alles ohne Schwärzungen. Das Ganze wäre an -
19:20 - 19:25sich nicht das super krasse Problem, wenn
wir ein Tool hätten, was mit diesem ganzen -
19:25 - 19:30Themenkomplex umgehen kann. Und damit
kommen wir zur Frage: Wie man Antrags-Tool -
19:30 - 19:34baut - Nicht!
J: Ja, also wir haben jetzt irgendwie ganz -
19:34 - 19:38eindrucksvoll gesehen, was da so an
Richtlinien zur Förderung ausgegeben -
19:38 - 19:42wurde. Und jetzt gehen wir doch mal für
richtige Informatiker:innen da ran und -
19:42 - 19:45gucken uns an, wie wir so ein Tool
entwickeln wollen, was das eigentlich so -
19:45 - 19:50können müsste. Naja, die Anforderungen
sind zunächst mal: Das Ding muss schnell -
19:50 - 19:54entwickelt werden. Die Studis wurden hier
schon mehrere Monate allein gelassen. Die -
19:54 - 19:59haben das letzte Ersparte aufgebraucht,
wenn sie überhaupt ein Erspartes hatten. -
19:59 - 20:04Und denen müssen wir jetzt ganz schnell
die Hilfe auch angedeihen lassen. Es soll -
20:04 - 20:08einfach zu bedienen und barrierefrei sein.
Nicht alle Studis haben ein großes -
20:08 - 20:12technisches Verständnis. Die Webseite muss
also intuitiv sein. Und natürlich haben -
20:12 - 20:16wir auch eingeschränkte Studierende und
das soll nicht ein Grund sein, weswegen -
20:16 - 20:20die Studis dann diese Hilfe nicht
beantragen können. Das heißt, die Seite -
20:20 - 20:24muss auch barrierefrei sein. Dann soll das
Tool auch diese Förderrichtlinien -
20:24 - 20:31durchsetzen. Egal wie sinnfrei die meisten
oder einige dieser Regelungen sind, es ist -
20:31 - 20:35weder dem Studi noch dem Studiwerk
geholfen, wenn das Tool es erlaubt, massig -
20:35 - 20:39Anträge zu stellen, die dann aber einfach
aufgrund von harten Fakten sowieso -
20:39 - 20:42abgelehnt werden müssten. Das heißt, das
Tool muss da einen gewissen Riegel -
20:42 - 20:47vorschieben, natürlich mit der
Möglichkeiten, einen Härtefall-Antrag auch -
20:47 - 20:52zu stellen. Dann ist Datenschutz und IT-
Sicherheit ein ganz wichtiges Thema. Wir -
20:52 - 20:56haben gesehen: höchst sensible
personenbezogene Daten, Selfies, -
20:56 - 21:00ungeschwärzte Kontoauszüge. Das sind
besonders schützenswerte Daten nach der -
21:00 - 21:05DSGVO zum Teil auch. Die müssen geschützt
werden und idealerweise auch nur beim -
21:05 - 21:10lokalen Studiwerk gespeichert werden. Und
dann zum Abschluss noch die Server- -
21:10 - 21:14Kapazität. Wir haben einen sehr wohl
definierten Start und wir haben das -
21:14 - 21:18Windhund-Prinzip, also first come first
served, sehr weit im Vorhinein -
21:18 - 21:23angekündigt. Das heißt: Wir müssen damit
rechnen, dass um 12 Uhr beim Start dieses -
21:23 - 21:28Tools da eine Lastspitze kommt. Die
Ticket-Leute vom C3 werden davon ein -
21:28 - 21:33Liedchen singen können.
F: Dann gucken wir uns doch mal an: Wer -
21:33 - 21:38wurde denn so mit dem Bau dieses Tools
beauftragt? Wir haben hier 4 -
21:38 - 21:43studiwerksnahe Anbieter:innen. Weil wir
Pandemie haben, wurden auch die -
21:43 - 21:47Vergaberichtlinien außer Kraft gesetzt,
das heißt, es musste nicht ausgeschrieben -
21:47 - 21:51werden. Studiwerksnahe Anbieter zu fragen
ergibt natürlich auch richtig viel Sinn, -
21:51 - 21:55weil die Studi-Werke das ganze am Ende
benutzen müssen. Und wenn der -
21:55 - 22:00Auftragnehmer halt weiß, wie
Studierendenwerke arbeiten, dann hat man -
22:00 - 22:04auch eine schnelle Bearbeitung. 2
Anbieter, die werden wir jetzt hier nicht -
22:04 - 22:08nennen, die sind überhaupt nicht in
Betracht gekommen. Das eine war ein -
22:08 - 22:15mehrmonatiger Entwicklungszeitraum. Das
geht einfach nicht. Das andere war ein -
22:15 - 22:19Anbieter, der hat gesagt: Hallo, ich habe
diese ganz wunderbare Lösung. Das basiert -
22:19 - 22:23auf einem E-Mail-Programm, was wir aber
nicht wollten. Wir wollten ja eine Portal- -
22:23 - 22:28Lösung. Das heißt, wir haben jetzt 2
Angebote, einmal Explicatis und zum -
22:28 - 22:32anderen Netques. Und wir schauen uns jetzt
mal diese beiden Firmen an. -
22:32 - 22:37J: Ja, als erstes Explicatis. Da geht man
auf diese Webseite und dann begrüßt ein so -
22:37 - 22:40nettes Werbevideo mit StackOverflow und
Code und noch ein paar anderen -
22:40 - 22:45klischeehaften Dingen. Und dieser
wunderbare Titel "Wir erschaffen die -
22:45 - 22:51digitale DNA unserer Kunden." Na ja, denn,
sehr schöne Begrüßung. Aber lassen wir uns -
22:51 - 22:55von der Begrüßung jetzt mal nicht
abschrecken und gucken ein bisschen weiter -
22:55 - 22:59in der Tiefe der Webseite. Dann findet man
raus: Explicatis ist eine Full-Stack- -
22:59 - 23:05Softwareschmiede und Beratungsfirma. Die
bieten auch an, ein IT-Projekt von Start -
23:05 - 23:10bis Ende zu begleiten, also von der
Anforderungsspezifikation bis hin zu -
23:10 - 23:15Betrieb und Support. Das machen die alles.
Erfahrung im Studiwerks-Kontext haben Sie -
23:15 - 23:19über die Darlehenskasse der
Studentenwerke, kurz Daka. Da haben sich -
23:19 - 23:22so ein paar lokale Studiwerke
zusammengeschlossen, um über ein -
23:22 - 23:29einheitliches System Studis Darlehen zu
geben. Und diese neue Lösung, die soll -
23:29 - 23:33dann auf diesem Daka-System aufbauen.
Macht ja auch total viel Sinn, da hantiert -
23:33 - 23:38man sowieso schon mit Finanzen. Das klingt
sinnvoll. Problem dabei ist: Daka -
23:38 - 23:42erfordert in der aktuellen Version noch
eine Identifikation vor Ort. Das ist -
23:42 - 23:49natürlich während einer Pandemie so nicht
nicht so geil. Zu den Kosten sagt -
23:49 - 23:57Explicatis: Naja, die reine Entwicklung
knapp 185.000, nochmal gut 30.000 -
23:57 - 24:01obendrauf für Hosting. Und für die Online
Identifizierung kommen noch mal Kosten -
24:01 - 24:04dazu. Aber die wissen wir ja noch nicht.
Wir erinnern uns: Am Ende ist diese -
24:04 - 24:08Online-Identifizierung komplett
rausgefallen. Wir haben ja genug Daten, -
24:08 - 24:11die wir hochladen müssen. Zur
Entwicklungszeit, sagt Explicatis: Naja, -
24:11 - 24:16wir kriegen das hin in 5 Wochen.
F: Dann haben wir die nächste Firma -
24:16 - 24:20Netques. Auch hier: Wir gehen auf die
Webseite und werden begrüßt mit diesem -
24:20 - 24:25netten Banner: Hochfliegende Ziele?
Willkommen an Bord! Wir entwickeln Ihre -
24:25 - 24:30Online-Befragung. Starten Sie Ihr nächstes
Projekt mit Netques. Und das ist auch -
24:30 - 24:34ziemlich treffend und fasst sehr gut
zusammen, was Netques eigentlich macht, -
24:34 - 24:39das ist nämlich eine Single-Page. Man
findet nicht so viel über die Webseite -
24:39 - 24:44raus, die machen. Die Kernkompetenz
besteht in den Online-Befragung und deren -
24:44 - 24:52Auswertungen. Kompetenzen im Bereich
Zusammenarbeit mit Studierendenwerk haben -
24:52 - 24:58Sie vor allem über Umfragen in Bezug auf
Mensen und Ähnliches. Und wir sind uns da -
24:58 - 25:02auch super sicher, dass sie das sehr, sehr
gut hinbekommen. Netques hat jetzt -
25:02 - 25:08vorgeschlagen: Ja, wir machen eines reines
Online-Antragsverfahren, das heißt sowohl -
25:08 - 25:13Backend als auch Frontend sind online. Die
Studierenden tragen ihre Sachen online ein -
25:13 - 25:18und die Bearbeiter:innen in den
Studierendenwerken bearbeiten auch dann -
25:18 - 25:24die Anträge online. Die ganze
Identifikation soll eben auch über ein -
25:24 - 25:28Online-Verfahren laufen. Da haben sie sich
einen schwedischen Anbieter ausgesucht. -
25:28 - 25:34Wenn wir uns die Kosten anschauen: ja,
75.000 Euro für die Entwicklung und dann -
25:34 - 25:40noch mal gut 250.000 für Online-Ident
netto. Bei der Entwicklungszeit haben sie -
25:40 - 25:45gesagt: Ja, wir machen das in einem Monat.
Aber die Antragsstellung geht schon nach -
25:45 - 25:5214 Tagen. Und das ist auch irgendwie
plausibel, weil du sagen kannst: Okay, wir -
25:52 - 25:56sammeln jetzt erstmal die Daten und was
wir dann mit den Daten machen, das können -
25:56 - 26:02wir dann im Laufe programmieren. Das ist
schon irgendwie nicht ganz blöd. -
26:02 - 26:06J: Ja, gucken wir uns die beiden Angebote
jetzt nochmal im kurzen Vergleich an. -
26:06 - 26:12Also Explicatis: Erfahrung über die
Darlehenskasse, Kosten 215.000 plus -
26:12 - 26:17unbestimmt für Online-Ident,
Entwicklungszeit sagen Sie 5 Wochen. -
26:17 - 26:22Netques hat jetzt nicht so viele Erfahrung
im IT-Tool, sondern die machen halt -
26:22 - 26:26Umfragen. Die reinen Entwicklungskosten
sind bei denen etwas weniger, nämlich -
26:26 - 26:3275.000 plus noch mal 250.000 obendrauf
fürs Online-Ident. Entwicklungszeit, sagen -
26:32 - 26:36sie aber: naja, wir kriegen das schneller
hin, in 14 Tagen können die 1. Leute -
26:36 - 26:41ihre Anträge einreichen und 1 Monat
nach Auftragsvergabe kann dann bearbeitet -
26:41 - 26:47werden. Auf der Basis wurde sich jetzt für
Netques entschieden. An der Stelle aber -
26:47 - 26:51von uns auch noch mal der Hinweis: Wir
haben über diese Vergabe recht wenig -
26:51 - 26:55Unterlagen bekommen, sehr viel weniger als
wir eigentlich gerne hätten. Das genaue -
26:55 - 26:59Angebot der Firma Explicatis zum Beispiel
ist in den Dokumenten einfach nicht drin. -
26:59 - 27:04Und irgendwie wirkt das auch so, als
wollte das DSW Netques nehmen, weil -
27:04 - 27:10schon sehr früh auch Informationen über
das Antragsverfahren an Netques gegeben -
27:10 - 27:13wurden. Das heißt, da lohnt es sich
eventuell noch mal so ein bisschen zu -
27:13 - 27:17graben, warum da eigentlich Netques
genommen wurde. -
27:17 - 27:22F: Ja, sehr interessant ist an dieser
Stelle auch diese E-Mail hier vom DSW. Das -
27:22 - 27:26war ganz am Ende, wo sind die Anbieter
vorgestellt haben und da haben sie gesagt: -
27:26 - 27:30Na ja, also beide Anbieter sehen ihr
Angebot auf sicherheitstechnisch und -
27:30 - 27:35technologisch neuestem Stand. Aber eine
generelle Sicherheitserklärung im -
27:35 - 27:40Hinblick auf Hackerangriffe oder
Missbrauch kann, auch angesichts der -
27:40 - 27:44jüngsten Erfahrungen (Bundestag, Uni
Gießen, Uni Bochum), gar nicht abgegeben -
27:44 - 27:50werden, weder von einem Anbieter noch
seitens des DSW. Das hat uns doch sehr -
27:50 - 27:55verwundert. Ihr seht, wir waren sehr
häufig ein bisschen irritiert, weil das -
27:55 - 27:59Ganze so ein bisschen danach klingt, als
würden sich sowohl Anbieter als auch DSW -
27:59 - 28:05da einfach rausziehen und sagen: Na ja,
also wir bekommen das ja eh nicht -
28:05 - 28:09100 %ig hin mit der IT-Sicherheit
dann brauchen wir es ja gar nicht erst zu -
28:09 - 28:16versuchen. Und für uns als IT-Sicherheits-
affine Menschen, das sorgt für Schmerzen, -
28:16 - 28:20wirklich große Schmerzen.
J: Oh ja. Na ja, das ist jetzt der eine -
28:20 - 28:28Punkt IT-Sicherheit. Ja, jetzt kommt der
andere Punkt: Datenschutz. Wir haben hier -
28:28 - 28:33ein Tool, was hochsensible Daten abfragt,
Selfies, Kontoauszüge, alles ungeschwärzt. -
28:33 - 28:36Wir erinnern uns. Na ja, das klingt doch
verdächtig nach so einer Datenschutz- -
28:36 - 28:42Folgenabschätzung und wir fragen den
Staat. Das war tatsächlich auch die IFG- -
28:42 - 28:48Anfrage, die das Ganze gestartet hat,
diese ganze Geschichte. Nämlich: Liebes -
28:48 - 28:52BMBF, gebt doch mal die Datenschutz-
Folgenabschätzung für diese not-Hilfe raus. -
28:52 - 28:57Das BMBF antwortet uns und sagt: "Eine
Datenschutz-Folgenabschätzung führt nach -
28:57 - 29:01Artikel bla der DSGVO der für die
Verarbeitung Verantwortliche durch." -
29:01 - 29:08Soweit so schön. Aber: "Im Rahmen der
Überbrückungshilfe ist ja gar nicht das -
29:08 - 29:12BMBF, sondern das jeweils zuständige
Studenten- oder Studierendenwerk -
29:12 - 29:21datenschutzrechtlich verantwortlich." Ähm,
bitte was? Na ja, hier zieht sich das BMBF -
29:21 - 29:26also mal wieder sehr effektiv aus der
Verantwortung und sagt: Wir verarbeiten ja -
29:26 - 29:31gar keine Daten, deswegen brauchen wir das
ja alles gar nicht. An der Stelle haben -
29:31 - 29:37wir uns sehr bewusst dagegen entschieden
auf die lokalen Studi-Werke zu gehen. Die -
29:37 - 29:40sind ja eigentlich auch IFG-
auskunftspflichtig, die meisten, aber die -
29:40 - 29:45hatten mit der ganzen Antrags-Bearbeitung
ja sowieso schon genug zu tun und am Ende -
29:45 - 29:49konnten die auch dafür gar nichts. Die
haben das Tool im Endeffekt vom DSW ja -
29:49 - 29:54auch aufgezwungen bekommen. Falls
irgendwelche Datenschutz-Anwält:innen Lust -
29:54 - 29:58haben, sich da mal mit geteilter
Verantwortung der Datenverarbeitung zu -
29:58 - 30:04beschäftigen: Please, schreibt uns gerne
an, wir geben da gerne Infos raus. -
30:04 - 30:08F: Ja, sehr interessant ist an dieser
Stelle auch der Auszug aus dem FAQ für die -
30:08 - 30:13Antragstellenden. Ja, was passiert denn
eigentlich mit meinen Daten? Also der -
30:13 - 30:19Datenschutz wird gewährleistet nach den
Standards der DSGVO. Ja super, da fühle -
30:19 - 30:24ich mich direkt besser und will ihnen
unbedingt meine Daten geben und hebe mal -
30:24 - 30:31beide Zeigefinger. Denn wir schauen uns
jetzt auch mal die Realität an. Wie ist -
30:31 - 30:35denn das tatsächlich umgesetzt worden? In
der Datenschutzerklärung auf der Webseite -
30:35 - 30:41steht: Ja, freiwillige Bereitstellung, so
die Ausweis- und Pass-Daten. Das ist -
30:41 - 30:45freiwillig. Auch die Zustimmung zum
unverschlüsselten E-Mail Versand ist -
30:45 - 30:51freiwillig. Ja, jetzt schauen wir nochmal:
Wir schlagen die DSGVO auf und sehen -
30:51 - 30:56Freiwilligkeit, da darf uns dann kein
Nachteil entstehen, wenn wir nicht -
30:56 - 31:00einwilligen. Ja, was sagt denn die
Realität? Wir haben hier im -
31:00 - 31:08Antragsformular dieses Feld. Wir stimmen
dem zu, dass unsere, dass unsere Angaben -
31:08 - 31:12alle richtig sind und dass uns die
Entscheidung auch formlos per E-Mail -
31:12 - 31:17unverschlüsselt zugesendet werden kann.
Jetzt haben wir den Haken nicht gesetzt. -
31:17 - 31:22Und dann sagt uns das Tool: Ja, aber jetzt
können wir den Antrag gar nicht weiter -
31:22 - 31:27bearbeiten. Und das löst dann bei
Datenschützer:innen diese Reaktion aus. -
31:27 - 31:32Also dieses Stützen auf eine freiwillige
Einwilligung ist datenschutzrechtlich ein -
31:32 - 31:37bisschen fragwürdig. Um es mal höflich
auszudrücken. -
31:37 - 31:43J: Ihr seht, Tische fliegen bei uns sehr
viele. Gucken wir uns doch mal an, was -
31:43 - 31:48Netques denn so für Dienste benutzt. Also
wir haben hier tatsächlich mal 2 -
31:48 - 31:53Dienste aus dem europäischen Raum. Und
dann haben wir hier noch 3 Dienste aus -
31:53 - 31:58den USA. Da verweist Netques in der
Datenschutzerklärung dann einfach auf EU- -
31:58 - 32:05Privacy Shield. Gucken wir mal kurz auf
Schrems II, ist irgendwie auch alles nicht -
32:05 - 32:11so geil. So, und als ob das noch nicht
genug ist, kommt jetzt noch mal was -
32:11 - 32:15obendrauf. An der Stelle nochmal ein
Disclaimer: Wenn euch das datenschutzmäßig -
32:15 - 32:19jetzt schon zu viel war, dann bitte schaut
und guckt die nächsten 2 Minuten weg, -
32:19 - 32:25denn jetzt wird Datenschutz richtig mit
Füßen getreten. Wir haben eine Checkliste -
32:25 - 32:31bekommen, die das DSW an die ganzen
lokalen Studi-Werke verschickt hat, wo sie -
32:31 - 32:38ein bisschen helfen, diese Anfragen zu
bearbeiten und auch Fragen zu beantworten. -
32:38 - 32:44Und da ist die Frage enthalten: Was ist,
wenn Studierende den Datenschutz -
32:44 - 32:49bemängeln? Das zeigt: Das DSW war hier sich
also durchaus bewusst, dass da solche -
32:49 - 32:53Fragen kommen könnten. Und die Antwort ist
einfach kurz. Ja, Studierende können sich -
32:53 - 32:57an die Datenschützer wenden. Die Verfahren
dauern in der Regel länger als 3 -
32:57 - 33:02Monate. Und das ist länger, als die
Überbrückungshilfe vorgesehen ist. Das -
33:02 - 33:09heißt, das DSW geht hier einfach davon
aus, dass sämtliche Datenschutzbeschwerden -
33:09 - 33:12nichts bringen werden, weil die
Datenschutzbehörden, bis sie dann endlich -
33:12 - 33:17mal aktiv würden, gar nicht mehr effektiv
wären, weil die Überbrückungshilfe dann -
33:17 - 33:22schon gelaufen ist. Wir haben diese
Passage inzwischen oft genug gelesen, dass -
33:22 - 33:26wir an der Stelle nicht mehr schreiend
rausrennen, sondern einfach bloß noch -
33:26 - 33:33verzweifelt sind. Das DSW hat im gesamten
Verlauf dieser Anfrage und dieser ganzen -
33:33 - 33:37not-Hilfe sehr viel für die Studis getan,
das haben wir rausbekommen. Die haben sehr -
33:37 - 33:41viel Mist von Seiten des BMBF verhindert.
Aber an der Stelle müssen wir einfach -
33:41 - 33:47sagen: Hier hat das DSW einmal sehr
beherzt ins Klo gegriffen. Aber auch das -
33:47 - 33:51BMBF ist da nicht unschuldig dran. Denn
die haben ja diese ganzen -
33:51 - 33:56Förderrichtlinien entworfen. Und es ist
traurig, dass eine Bundesbehörde den -
33:56 - 34:01Datenschutz so komplett ignorieren kann
und dafür keine Konsequenzen zu befürchten -
34:01 - 34:04hat.
F: Ja, wir schauen uns jetzt mal einen -
34:04 - 34:09Zwischenstand an, hier bei unserer schönen
Checkliste. Wir fangen einmal an, ihr -
34:09 - 34:13seht, es ist ein bisschen umsortiert, mit
dem Datenschutz und der IT-Sicherheit. Die -
34:13 - 34:20ist ja nicht richtig geplant worden und
umgesetzt war dann auch eher so LOL Nein. -
34:20 - 34:27Förderrichtlinien durchsetzen, das war das
Ding, was dieses Tool wirklich können -
34:27 - 34:31sollte und auch wirklich getan hat. An
einigen Stellen vielleicht ein bisschen zu -
34:31 - 34:38gut. Wir erinnern uns: 543 Euro auf dem
Konto. Was ist wenn da jetzt das -
34:38 - 34:42Kindergeld dabei ist? Das ist ja nicht
mein Geld, sondern das von meinem Kind. -
34:42 - 34:47Das darf ich gar nicht benutzen. Ja,
einfach bedienen, Barrierefreiheit, das -
34:47 - 34:53war überhaupt nicht in der Spezifikation
oder Leistungsbeschreibung enthalten. In -
34:53 - 34:57der Realität: Wenn wir uns das anschauen,
die 5 Selfies und ungeschwärzte -
34:57 - 35:03Kontoauszüge, aber auch maximal nur 10
Dateien und dann musst du halt die PDFs -
35:03 - 35:08zusammenmergen und das ist weder
barrierefrei noch einfach zu bedienen. -
35:08 - 35:13Schnelle Entwicklung: Also das haben Sie
schon geplant, dass das schnell entwickelt -
35:13 - 35:17wird. Innerhalb von 14 Tagen die Antrags-
Maske fertig zu haben ist schon nicht -
35:17 - 35:22schlecht. In der Realität sah das halt
leider nicht ganz so aus, eben weil sich -
35:22 - 35:26die Förderrichtlinien auch immer wieder
geändert haben. Und wenn sich dann noch -
35:26 - 35:32was geändert hat, dann kann der Anbieter
auch nicht sinnvoll weiter machen. -
35:32 - 35:37J: Bleibt noch der letzte Punkt: Server-
Kapazität ausreichend dimensioniert. Wir -
35:37 - 35:41erinnern uns noch einmal an Beginn des
Talks, da hatten wir diesen netten Tweet -
35:41 - 35:47vom fzs, dass so ein paar Minuten nach
Start dieses Tool schon down war. Das DSW -
35:47 - 35:51hat daraufhin um halb 2, also
1 1/2 Stunden nach Start des Tools -
35:51 - 35:56getweetet: Hey, es tut uns leid, die Seite
ist down. Wir wissen, wir arbeiten dran. -
35:56 - 36:03Das BMBF ist dann ein bisschen hektisch
geworden und hat diese Mail ans DSW -
36:03 - 36:08geschickt und sagt: Naja, angesichts des
gerade vom DSW verschickten Tweets wir -
36:08 - 36:12brauchen dringend eine Mitteilung, wann
das Ganze wieder funktioniert. Und -
36:12 - 36:15übrigens. Wir brauchen auch eine
Sprachregelung, die wir so Leuten, der -
36:15 - 36:21Leitung, der Presse mitteilen können. Das
DSW hat daraufhin diese Sprachregelung -
36:21 - 36:27vorgeschlagen: Naja, es war zu erwarten,
dass eine zeitliche Ankündigung -
36:27 - 36:33Überlastung hervorruft. Das wird sich
schon wieder entspannen und lasst euch -
36:33 - 36:40einfach Zeit mit der Antragstellung. Das
DSW weist hier im weiteren Verlauf der -
36:40 - 36:44Mail auch noch darauf hin: Hey, BMBF war
nicht so cool, dass ihr dieses Windhund- -
36:44 - 36:49Prinzip direkt mit angekündigt habt. Das
könnte mit ein Auslöser dafür gewesen -
36:49 - 36:54sein. Das BMBF wendet dann, sehr
sinnvollerweise muss man sagen, darauf -
36:54 - 36:58ein: Na ja, danke für die Sprachregelung,
aber die Formulierung "es war zu -
36:58 - 37:02erwarten", die würden wir lieber nicht
benutzen. Wir machen uns damit so ein -
37:02 - 37:06bisschen angreifbar. Wir hätten ja
entsprechend der Erwartung Vorsorge -
37:06 - 37:08treffen können.
F: Ja, schon. -
37:08 - 37:14J: Ja, das wäre sinnvoll gewesen. Naja,
und das mit dem "Ach, lassen Sie sich doch -
37:14 - 37:18einfach Zeit" würden Sie auch ungern
verwenden, weil dann müssten Sie ja -
37:18 - 37:23zugeben, dass man da irgendwie nur
beschränkt Geld hat und das würden sie -
37:23 - 37:26lieber einfach weglassen. Und an der
Stelle ist das BMBF tatsächlich so ein -
37:26 - 37:30bisschen schlau, weil das hätte glaube ich
noch mal einen ordentlichen Shitstorm -
37:30 - 37:36gegeben. Und das zeigt auch mal wieder,
wie egal dem BMBF diese Studi-Hilfe -
37:36 - 37:40eigentlich war. Na ja, und dann kommt eine
Mail zurück vom DSW mit einer besseren -
37:40 - 37:45Formulierung. Ja, die Seite ist einfach im
Moment nicht erreichbar oder nur -
37:45 - 37:48teilweise. Der Provider arbeitet mit
Hochdruck daran, die technischen Probleme -
37:48 - 37:54zu beheben. Und dann ganz wichtig der
nächste Absatz. Das DSW ist nicht für das -
37:54 - 37:59Funktionieren der Technik verantwortlich,
ebenso wenig wie das BMBF. Andernfalls -
37:59 - 38:04müsste auch das BMBF als Mitbeteiligtes
genannt werden, denn es sitzt genauso mit -
38:04 - 38:12im Boot. Liebe Leute, ihr seid beide für
das Funktionieren verantwortlich. Wenn ihr -
38:12 - 38:20das nicht einseht, dann macht ihr genau
das hier. So, damit kommen wir jetzt noch -
38:20 - 38:24mal zur finalen Anforderung. Wir haben zur
Server-Kapazität, wirklich null -
38:24 - 38:28Informationen darüber, wie die
ursprünglich eigentlich dimensioniert -
38:28 - 38:32werden sollte. Das finden wir einfach gar
nichts in den Dokumenten, was auch schon -
38:32 - 38:38mal eine Aussage in sich ist. Und in der
Realität wissen wir ja: Nein, das war -
38:38 - 38:42definitiv nicht gewährleistet.
F: Ja, damit sind wir jetzt tatsächlich -
38:42 - 38:46schon fast am Ende unseres Talks. Jetzt
wollen wir noch ein bisschen mal einen -
38:46 - 38:51Wrap-up machen. Was haben wir denn so
gelernt? Und wir fangen einmal an, mit den -
38:51 - 38:57Sachen, die wir durch unsere Anfrage über
IFG-Anfragen, gelernt haben und euch das -
38:57 - 39:03ein bisschen mitgeben. Leute, lasst euch
nicht verarschen. Also wenn die Behörde -
39:03 - 39:08euch antwortet, lest das ganz genau. Das
BMBF hat mir zum Beispiel geschrieben: Ja, -
39:08 - 39:13also wir interpretieren deine Anfrage mal
so, dass du die Kommunikation haben willst -
39:13 - 39:18ab Ankündigung der not-Hilfe. Aber das war
ja nicht das, was ich wollte. Ich wollte -
39:18 - 39:23ja alles haben. Ich habe dem aber
zugestimmt, weil ich nicht genau gelesen -
39:23 - 39:28habe. Das war einfach blöd von mir. An der
Stelle lasst euch gerne auch lieber ein -
39:28 - 39:34bisschen Zeit und lest ganz exakt, was die
Behörde da schreibt und wo ihr zustimmt. -
39:34 - 39:38Dann behaltet die Anfrage auch im Blick.
Wie laufen denn die Fristen? Ihr habt -
39:38 - 39:42gesehen, unsere Frist, das war Ewigkeiten
und 3 Tage vorbei, bis wir mal eine -
39:42 - 39:47Antwort hatten, einfach weil wir die
Fristen vergessen haben. Also das passiert -
39:47 - 39:52manchmal einfach. An der Stelle eben auch
gerade bei solchen Anfragen, auch wenn sie -
39:52 - 39:56ein bisschen größer werden, wenn es
irgendwie um Kommunikation und Ähnliches -
39:56 - 40:00geht: Sucht euch ein Team. Das ist etwas,
was wir gemacht haben, was total sinnvoll -
40:00 - 40:04und hilfreich war, weil wir uns
gegenseitig unterstützen konnten. Und das -
40:04 - 40:07ist auch eine Möglichkeit, um sich
gegenseitig auf diese Fristen hinzuweisen. -
40:07 - 40:13Und im Zweifel sucht euch frühzeitig
anwaltliche Unterstützung. Wir haben das -
40:13 - 40:18gemacht. Wir haben unseren Widerspruch mit
anwaltlicher Unterstützung geschrieben und -
40:18 - 40:22ich habe auch jetzt aktuell einen Anwalt.
Da kann ich, können wir hingehen und -
40:22 - 40:26sagen: Hallo, ist das so in Ordnung? Ist
das okay, wenn die das so machen? Ist das -
40:26 - 40:31okay, wenn wir das so machen? Das ist
schon echt super hilfreich. Wir haben aber -
40:31 - 40:35nicht nur etwas gelernt, sondern wir haben
einfach auch Forderungen. Und wir fangen -
40:35 - 40:37einmal an mit den Forderungen zur
Studienfinanzierung. -
40:37 - 40:42J: Zur Studienfinanzierung haben wir
gesehen: Die Förderrichtlinien, die waren -
40:42 - 40:47sehr darauf bedacht, wirklich nur
pandemiebedingte Notlagen abzufedern. -
40:47 - 40:52Naja, die Pandemie ist noch nicht vorbei,
die Nothilfe ist aber ausgelaufen. Das -
40:52 - 40:56heißt, wir brauchen für den kommenden
Lockdown wieder eine Sofort-Unterstützung. -
40:56 - 41:00Wenn hier Geschäfte wieder schließen,
werden wieder Studis ihren Job verlieren, -
41:00 - 41:05die vielleicht in der Zwischenzeit einen
Job gefunden hatten. Wir brauchen also -
41:05 - 41:10jetzt eine Unterstützung. Dann haben wir
gesehen: es gibt nicht wenige Studis, die -
41:10 - 41:16einfach schon vor der Pandemie in einer
Notsituation waren, die aber BAföG nicht -
41:16 - 41:20bekommen können. Wir brauchen hier also
auch unabhängig von der Pandemie ein -
41:20 - 41:26System, wie wir diesen Studis helfen
können. Und dann sehen wir auch bei dieser -
41:26 - 41:31Anfrage wieder ganz viele Probleme beim
BAföG. Wir müssen das BAföG reformieren, -
41:31 - 41:36die Eltern-Abhängigkeit des BAföG ist ein
großes Problem. Es gibt diese Kampagne -
41:36 - 41:43BAföG 50 vom fzs. Die reichen auch eine
Petition ein, dass das BAföG tatsächlich -
41:43 - 41:49mal reformiert wird und auch die ganzen
Probleme mal wirklich angegangen werden. -
41:49 - 41:53Und wir haben halt ein ganz
grundsätzliches Problem der Finanzierung -
41:53 - 41:58von Studierenden.
F: Neben der Steuerfinanzierung ist auch -
41:58 - 42:03der ganze Punkt, was sich so um das
Informationsfreiheitsgesetz herum bewegt, -
42:03 - 42:10relevant. Ja, das BaAföG muss reformiert
werden. Es kann nicht angehen, dass uns -
42:10 - 42:14eine Behörde sagt Also, die Informationen
geben wir euch nicht, weil Gefährdung von -
42:14 - 42:19dem behördlichen Prozess und da könnte ja
die Presse reagieren. Sorry Leute, das -
42:19 - 42:22sollen sie. Das
Informationsfreiheitsgesetz ist eine -
42:22 - 42:28Möglichkeit für die Presse zu reagieren.
Das ist nicht in Ordnung, wenn ihr uns das -
42:28 - 42:32mit dieser Begründung vorenthaltet. Und
auch die Veraktung von Emails muss -
42:32 - 42:36dringend überarbeitet werden. Das ist ein
weiterer Grund, warum die Anfrage in der -
42:36 - 42:40Analyse so lange gedauert hat. Weil wir
einfach Zeit gebraucht haben, um zu -
42:40 - 42:45verstehen, wie das BMBF E-Mails veraktet,
denn die Verwaltung ist doch sehr stark -
42:45 - 42:51auf Papier basiert und da werden dann
Sachen ausgedruckt und eingescannt und -
42:51 - 42:57dann erst verschickt. Außerdem müssen der
BfDI und die LfDIs deutlich besser -
42:57 - 43:01ausgestattet werden, damit die mit solchen
Beschwerden auch tatsächlich umgehen -
43:01 - 43:07können. Außerdem müssen wir in den Bereich
IT reingehen. Wir müssen über das -
43:07 - 43:12Wirtschaftlichkeits-Prinzip reden. Also
nur weil ein Anbieter günstiger ist, heißt -
43:12 - 43:15das nicht, dass er besser ist. Nichts
gegen Netques. Im Rahmen Ihrer -
43:15 - 43:19Möglichkeiten haben die das Tool wirklich
gut gemacht. Aber dieses im Rahmen Ihrer -
43:19 - 43:23Möglichkeiten war eben der Punkt. Wir
hätten dafür überhaupt, ... Die waren -
43:23 - 43:28dafür überhaupt nicht geeignet. Und das
bringt uns auch zum nächsten Punkt, denn -
43:28 - 43:32bei diesem Tool gab es ja krasse
Sicherheitsanforderungen und wir brauchen -
43:32 - 43:39einfach Security und Privacy by Design.
Wir haben in dem Ganzen... Wir haben in -
43:39 - 43:46den Dokumenten auch einen EVB-IT-Vertrag
gefunden von 2013, wo das Wort Datenschutz -
43:46 - 43:51sechsmal und das Wort IT-Sicherheit einmal
optional vorkam. -
43:51 - 43:57J: Damit sind wir jetzt tatsächlich am
Ende. Ganz zum Schluss möchten wir noch -
43:57 - 44:02einmal ganz groß Danke sagen. Wir haben
gesagt, wir machen das nicht alleine. Wir -
44:02 - 44:07haben ein großes Team hinter uns. Deswegen
ein ganz liebes Dankeschön an die -
44:07 - 44:12ehemaligen und auch an die aktuellen
Vorstände vom fzs, an unser Team, an -
44:12 - 44:17unsere ganzen Freund:innen, an unsere
Anwält:innen, an Arne von Frag den Staat -
44:17 - 44:26und dann an den fzs und an das gesamte
Team von FragDenStaat. Kein Dankeschön -
44:26 - 44:33geht an die ehemalige Leitung des BMBF.
Danke für rein gar nichts. Ja und euch -
44:33 - 44:38danken wir fürs Zuschauen und Zuhören,
wenn ihr Fragen habt, dann gibt es ja -
44:38 - 44:43jetzt gleich noch die Möglichkeit Fragen
im Internet zu stellen. Ansonsten, wenn -
44:43 - 44:47ihr das asynchron machen wollt, dann
schreibt uns einfach auf Twitter an und -
44:47 - 44:52tweetet uns an. Die Präsentationen, die
Anfragen und auch ein nettes Online-Tool, -
44:52 - 44:57wo ihr die ganzen Mails noch mal ein
bisschen schöner sortiert findet. Das gibt -
44:57 - 45:02es da unter dieser Webadresse.
-
45:04 - 45:10Herald: Ach. Also ich muss euch ganz
ehrlich sagen, das war ja gerade eine -
45:10 - 45:18Achterbahn der Gefühle. Also ich, ich saß
hier gerade die ganze Zeit und ich weiß -
45:18 - 45:23gar nicht, wo ich anfangen soll. Und ich
glaube, ich glaube den Zuhörenden ging es -
45:23 - 45:26ziemlich ähnlich, weil wir haben
tatsächlich eine ganze Reihe von Fragen -
45:26 - 45:36bekommen. Ich will vielleicht mal
einsteigen mit dem ersten Punkt. Was, was -
45:36 - 45:41wird da eigentlich überhaupt für ein
Menschenbild deutlich, sage ich mal? Ihr -
45:41 - 45:45habt ja irgendwo relativ am Anfang
geschrieben, so im Sinne von so, man -
45:45 - 45:52sollte doch gucken, dass man nur die
wirklich Studierenden da prüft und -
45:52 - 45:56sichergeht, weil ich meine, das ist ja
schon immer bei. Das ist ja auch immer so. -
45:56 - 46:00bei bei BAföG schon teilweise sichtbar,
dass es darum geht okay, wir wollen keine -
46:00 - 46:07Langzeit-Studierenden haben und
Franziska: das alles ist also das war auch -
46:07 - 46:12der Punkt, der zumindest für mich auch in
dieser Anfrage mit zu den erschütterndsten -
46:12 - 46:17Dingen gehört hat. Einfach was die
Studierendenbild auch haben im BMBF. Na -
46:17 - 46:22ja, die die studieren ewig, die machen das
nur fürs Geld und so weiter. Und ich -
46:22 - 46:27meine, es gab während der Pandemie ganz
andere Programme, wo es viel einfacher -
46:27 - 46:33war, viel mehr Geld zu bekommen, mit viel
weniger Aufwand. Und einfach auch dieses -
46:33 - 46:38Menschenbild, was sich da in den ganzen
E-Mails zeichnet. Also ich kann mich da -
46:38 - 46:43nur von vorhin noch mal selber
wiederholen. Das zeigt für uns Verachtung -
46:43 - 46:49gegenüber den Studierenden.
H: Na ja, und gerade auch mit den -
46:49 - 46:54verwirrenden Infos oder nicht zur
Verfügung stehenden Infos. Und dass man -
46:54 - 46:59dann noch irgendwie Formulare abschicken
soll, wo man vielleicht gar nicht weiß, -
46:59 - 47:03dass man vielleicht gerade auch eine
Straftat begeht, weil man aus Versehen die -
47:03 - 47:06falschen Infos angegeben.
F: Also da war es auch so, dass wir also -
47:06 - 47:13das war auch so ein Punkt mit diesen
Ausfüllhilfen, weil eben erst durch die -
47:13 - 47:17Ausfüllhilfe durch das Bekanntwerden
dieser Ausfüllhilfe für die Studierenden -
47:17 - 47:21klar geworden ist. Ich muss alle Konten
angeben, ja alle Konten. Ist halt alles, -
47:21 - 47:26alles, alles alles. Also Paypal, Steam.
Und da hatte dann auch jemand auf Twitter -
47:26 - 47:29geschrieben soll ich vielleicht noch
meine Strichliste aus der Fachschaft -
47:29 - 47:34angeben? Payback Punkte mein LEGO-Konto,
wie schaut's aus? Und das ist einfach. -
47:34 - 47:40Also das war ich dann auch noch ein
bisschen fertig mit der Welt. -
47:40 - 47:47H: Genau dazu zu den Kontoauszügen gab es
auch eine Frage und zwar ihr habt ja -
47:47 - 47:55gesagt, dass man das ohne Schwärzungen
abgeben muss. Habt ihr denn ... Und das -
47:55 - 47:59bedeutet ja letztendlich, dass man sich
komplett offenlegt, also z.B. auch -
47:59 - 48:05so was wie gesundheitliche, politische
oder religiöse Aspekte. Gibt es hier -
48:05 - 48:08wirklich keine Möglichkeiten zur
Schwärzung? -
48:08 - 48:13Janfred: Also wir haben in den Dokumenten
eine Sache gesehen, wo Dokumente -
48:13 - 48:18geschwärzt werden durften und das war beim
Perso für Sachen, die nicht zur -
48:18 - 48:23Identifizierung notwendig waren. Die Info
war aber auch bloß intern und ist erst -
48:23 - 48:28durch IFG-Anfragen befreit worden.
Ansonsten galt wirklich die Aussage: Wenn -
48:28 - 48:32irgendwas geschwärzt ist, muss dieser
Antrag abgelehnt werden. Und an der Stelle -
48:32 - 48:36verweise ich noch mal auf diese besonders
schützenswerten Daten und dieses -
48:36 - 48:40Machtverhältnis zwischen Antragstellenden
und bearbeitender Stelle und Datenschutz- -
48:40 - 48:48Folgenabschätzung. Also wir hatten auch
als wir diese Anfrage bearbeitet haben, -
48:48 - 48:55intern, also wir haben da Smoking Guns
ohne Ende raus bekommen und das jetzt -
48:55 - 49:00alles in diese 40 Minuten rein zu
schieben. Also das wir wir haben schon die -
49:00 - 49:04schlimmsten rausgesucht, da liegen noch
mehr versteckt. -
49:04 - 49:13H: Ja ah, es ist einfach so furchtbar. Was haben
wir als nächstes, gibt es nicht eigentlich -
49:13 - 49:16eine Vorschrift, die z.B. gerade
auch Barrierefreiheit vorschreibt? Wisst -
49:16 - 49:22ihr da was?
F: Ja, ja, ja, ja, also ja, wissen wir. -
49:22 - 49:30Aber, also dazu ein kleines nettes
Anekdötchen. Es gibt auch vom BMBF intern -
49:30 - 49:34ein Schreiben, wie man den Sachen gut
verakten soll und es ist auch nicht -
49:34 - 49:39passiert. Also nur weil es das in der
Theorie gibt, wird es noch lange nicht in -
49:39 - 49:43der Praxis umgesetzt. Aber beispielsweise
auch so, dass beim Geschlecht nur zwischen -
49:43 - 49:46männlich und weiblich ausgewählt werden
durfte. Was ja Urteil -
49:46 - 49:51Bundesverfassungsgericht, dritte Option
auch kein Geschlechts Eintrag. So, das -
49:51 - 49:59wurde auch alles nicht beachtet. Aber wie
Janfred gesagt hat: Wir haben hier ein -
49:59 - 50:03Machtverhältnis. Also die Studierenden
sind massiv abhängig, einfach von diesem -
50:03 - 50:14Tool gewesen. Also Lockdown war 22.4., 22.
3., 22.3. ist der Lockdown angekündigt -
50:14 - 50:21worden. Er ist der losgegangen und wir
haben erst am 30.4. die Ankündigung. Am -
50:21 - 50:2716.6. geht es los und Anfang Juli gibt es
das Geld. Da sind Monate dazwischen. Und -
50:27 - 50:33da ist es dann auch so, dass erst auf
diese KfW Kredite verwiesen wurde, wo die -
50:33 - 50:37Studierenden sich verschuldet haben. Also
wir haben im ersten Lockdown eine -
50:37 - 50:43Milliarde Euro Schulden bei den
Studierenden. Das ist halt diese -
50:43 - 50:47Situation. Deswegen haben die Studierenden
das dann auch irgendwann akzeptiert, dass -
50:47 - 50:52sie sich so blank machen müssen, weil sie
in einer wirklich prekären Situation sind, -
50:52 - 50:55was überhaupt nicht transparent wird in
der Gesellschaft. -
50:55 - 51:05H: Dann haben wir noch eine Frage, wo es
darum geht: Weiß man denn die realen -
51:05 - 51:10Hosting Verträge bzw. Hosting Leistungen
von 1&1 und Ocean? Oder sind die durch -
51:10 - 51:14Netques verdeckt?
J: Ich gehe sehr stark davon aus, dass die -
51:14 - 51:21durch Netques einfach verdeckt sind. Also
wir werden natürlich auch weiter gucken, -
51:21 - 51:25welche Informationen man noch befreien
kann. Was jetzt zum Beispiel auch gar -
51:25 - 51:31nicht mit drin war, war die Hotline, die
da. Also das ist die nächste Smoking Gun -
51:31 - 51:38und die die Hosting Verträge, die sind
vermutlich einfach durch Netques außerhalb -
51:38 - 51:41der Informationsfreiheit.
F: Da ist auch überhaupt gar kein -
51:41 - 51:46Drankommen, also wir hatten eine andere
Sache, wo wir wirklich gekämpft haben, -
51:46 - 51:50dass wir diese Information befreien
können, das war die Leistungsbeschreibung, -
51:50 - 51:54die Spezifikation für dieses Online-Tool.
Da hat uns das BMBF erst gesagt: Nö die -
51:54 - 51:59haben wir nicht. Dann müssen ihr das DSW
fragen. Das DSW hat gesagt: Ja, wir sind -
51:59 - 52:03nicht auskunftspflichtig. Dann haben wir in
den Unterlagen gefunden. Doch das BMBF hat -
52:03 - 52:06die Spezifikationen, dann sind wir
hingegangen: Hallo Leute, da steht, dass -
52:06 - 52:11ihr das habt. Ihr müsst uns das jetzt
geben und erst dadurch haben wir diese -
52:11 - 52:16Spezifikation überhaupt bekommen.
J: Und auch dann in der ersten IFG-Anfrage -
52:16 - 52:21auch nur teilweise und erst nach unserem
Widerspruch und der Klage, also erst in -
52:21 - 52:26der Klage-Erwiderung haben wir dann das
Finale mit diesem EVB-System-IT-Vertrag -
52:26 - 52:31auch erst bekommen. Also wir sind immer
noch dabei, da weiter Informationen zu -
52:31 - 52:35befreien, weil das BMBF uns einfach immer
noch nicht alles gegeben hat. -
52:35 - 52:45H: Okay. Eine andere Frage ist warum hat
man das nicht die Unis bauen lassen? Oder -
52:45 - 52:52ich erweitert das mal im Sinne von
irgendwie angebunden, weil die haben euch -
52:52 - 52:55doch schon identifiziert, also dass man
quasi nur ein Konto hätte. -
52:55 - 53:03F: Also ähm, ich verstehe die Idee hinter
dieser Frage. Der Punkt an der Stelle ist -
53:03 - 53:08also wir hatten ja auch wo es um hier wir
können keine Sicherheit garantieren, da -
53:08 - 53:13wurden ja auch 2 Unis genannt. Wir
haben auch den Hack auf die TU Berlin. Wir -
53:13 - 53:19haben auch andere Hacks einfach auf
Hochschulen, weil wir hier, also ich muss -
53:19 - 53:26das jetzt mal so brutal sagen, kaputte
Infrastruktur haben, weil die Hochschulen -
53:26 - 53:31nicht das Geld haben, weil sie von von der
Politik nicht das Geld bekommen, um ihre -
53:31 - 53:35Infrastruktur in dem Zustand zu halten,
der auch nur in der Nähe von akzeptabel -
53:35 - 53:40wäre. Das heißt, dann hätten wir da an
einer Stelle, wo die Daten wirklich nackt -
53:40 - 53:47in der Gegend rumliegen, noch mehr
Probleme. Also da, ich verstehe die Idee, -
53:47 - 53:54aber es wäre vielleicht glaub ich noch
schlimmer gelaufen. Gerade wenn ich -
53:54 - 53:57mir Campus Managementsysteme
u.ä. anschauen. Da will ich gar nicht -
53:57 - 54:00drüber nachdenken.
J:: Also in mein Herz schlagen, da auch -
54:00 - 54:042 Herzen. In meiner Brust schlagen auch
2 Herzen. Weil auf der einen Seite -
54:04 - 54:08haben wir natürlich mit so was wie wie der
DFN-AAI und Shibboleth ein super System, -
54:08 - 54:14aber das jetzt da rein zu packen. Ich
glaube das wär kaputt gegangen. -
54:14 - 54:24H: Ja okay, dann stellt sich so ein
bisschen die Frage, ich verbinde da ich -
54:24 - 54:31verbinde mal eine Frage hier aus dem aus
dem Web mit einem Gedanken, der mir gerade -
54:31 - 54:36so ein bisschen durch den Kopf ging. Ihr
hattet ja bei den Forderungen für die für -
54:36 - 54:41die IT hattet ihr ja so ein paar Sachen
genannt. Und hier ist zum Beispiel die -
54:41 - 54:46Frage: Wäre nicht an so einer Stelle zum
Beispiel auch Public Money Public Code -
54:46 - 54:51sinnvoll? Ich sehe auf jeden Fall
Kopfschütteln, *Ja/Definitiv von den -
54:51 - 54:56Vortragenden* weil dann hätte man ja da
auch einiges schon schon mit gehabt. Und -
54:56 - 54:59ich sage mal so Ich sehe das Ganze, was
ihr jetzt gerade heute hier vorgetragen -
54:59 - 55:06habt, auch unter dem, auch unter dem
Aspekt es gibt ja das Online Zugangs -
55:06 - 55:10Gesetz, das uns ja noch bevorsteht, das in
den nächsten Jahren quasi alle -
55:10 - 55:27Dienstleistungen von Behörden digital
verfügbar sein sollen. Da steht uns noch -
55:27 - 55:33einiges bevor. Habe ich so den Eindruck.
Ich meine, es wird ja Digitalisierung in -
55:33 - 55:39Bundesbehörden schwierig.
F: Ja, es ist. Es ist wirklich sehr, sehr -
55:39 - 55:46schwierig an der Stelle. Also viele
Sachen. Wir haben ja die in unseren -
55:46 - 55:51Forderungen beim IFG auch zum Beispiel die
E-Mail-Veraktung genannt. Und ich glaube, -
55:51 - 56:00dass da auch einfach Kompetenzen in den
Ministerien fehlen, aber gleichzeitig auch -
56:00 - 56:07also so eine Awareness dafür. Und da
stehen uns echt noch ordentlich Probleme -
56:07 - 56:13ins Haus. Und bei diesem konkreten Tool
hier jetzt könnte ich mir sehr gut -
56:13 - 56:16vorstellen, dass sich dann zurückgezogen
wird. Naja, das haben wir ja nicht -
56:16 - 56:22angeboten, sondern dieser privatrechtliche
Verein, auf den haben wir einfach alles -
56:22 - 56:29abgeschoben. Und das ist eine große
Gefahr, die ich sehe, die kommen kann. Und -
56:29 - 56:33das ist auch eine Sache, wo wir als
Zivilgesellschaft und gerade auch hier der -
56:33 - 56:42CCC da auch ein Auge drauf haben muss,
dass das nicht mehr wird, weil das, nee, -
56:42 - 56:48ich will da nicht drüber nachdenken.
J: Also der Digitalisierungstand in den -
56:48 - 56:53Behörden. Also wir hatten kurz überlegt,
ob wir noch Digitalisierung in Deutschland -
56:53 - 57:00in Behörden.jpg einbinden. Wer das mal
gucken will in dem Mail Tool sucht mal -
57:00 - 57:04nach Phishing. Ich ich ich verspreche
euch, ihr werdet lachen. -
57:04 - 57:11F: Das ist grandios. Also wirklich. Also
da haben wir dann sehr herzlich gelacht. -
57:11 - 57:16H: Sehr schön. Aber das ist dann auch
wieder dieses, wahrscheinlich auch dieses -
57:16 - 57:24teilweise sehr schmerzverzerrte Lachen.
Genau. Okay, dann haben wir, haben wir ja -
57:24 - 57:28quasi so ein bisschen die, die die
Infrastruktur-Thematik. Dann stellt sich -
57:28 - 57:35natürlich noch die Frage wie wie viel
kostet euch bzw. dich denn in die Beratung -
57:35 - 57:39des Anwalts? Wie finanziert ihr das? Und
kann man euch irgendwo was in den Hut -
57:39 - 57:42werfen für eure Arbeit?
F: Also deswegen war das Dankeschön an den -
57:42 - 57:46freien Zusammenschluss von Studenten:innen-
schaften, den fzs, der finanziert mir das -
57:46 - 57:52Ganze. Ansonsten könnte ich mir das auch
nicht leisten. Das ist aktuell auch in -
57:52 - 57:56Rücksprache mit dem Anwalt auf eine
bestimmte Stelle gedeckelt. Wie gesagt, -
57:56 - 58:03mein Tweet-Handle wurde ja vorhin gezeigt,
da kann man mich dann gerne irgendwie -
58:03 - 58:08kontaktieren, wenn das ganze mit
Mehrkosten dann kommen würde. Ich spring -
58:08 - 58:12mal wieder ganz kurz dahin.
J: Ist ganz am Ende. -
58:12 - 58:18F: Wenn da irgendwie was notwendig wird,
dann werde ich mich auch auf Twitter -
58:18 - 58:25bemerkbar machen. Aber da habe ich zum
Glück und da muss man glaube ich auch -
58:25 - 58:29sagen: Wir sind halt in der super
privilegierten Position, dass wir das auch -
58:29 - 58:36machen können. Also sowohl finanziell als
auch irgendwie mental und wir haben da -
58:36 - 58:40eben auch Unterstützung vom fzs. Wie
gesagt, da ist mein Twitter-Handle, -
58:40 - 58:48schreibt mir gerne.
H: Alles klar. Gut, dann gibt es hier noch -
58:48 - 58:54Fragen, die wir glaube ich einfach
aufgrund der Zeit nicht mehr beantworten -
58:54 - 58:58können. Z.B. so was wie: wie viele
Klagen gab es überhaupt? Wie hoch ist die -
58:58 - 59:02Rechnung, die euch für die IFG-Anfrage
gestellt wurde? -
59:02 - 59:05F: 500 Euro
J: und 3 Klagen -
59:05 - 59:13H: und die Anzahl der IFG-Anfragen war ja
glaube ich zu sehen. Ich danke euch auf -
59:13 - 59:19jeden Fall für euren wunderbaren und
fazial-palmierungs Vortrag, aber das hat -
59:19 - 59:24weniger mit euch, sondern mit dem Inhalt
des Vortrags, die die Grauen, die ihr da -
59:24 - 59:31vorgetragen habt, zu tun. Insofern vielen
Dank. Ja, ich glaube -
59:31 - 59:34F: Vielen Dank, dass wir hier reden
durften. -
59:34 - 59:44H: Bei uns geht es jetzt weiter dann ab 16
Uhr mit einem Vortrag zum Burning Man und -
59:44 - 59:49ich hoffe, ihr schaltet wieder ein. Und
bis dahin. Vielen Dank. -
59:49 - 59:51Abspannmusik
-
59:51 - 59:57Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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