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System Change mit Instagram?? Social Media und die Zivilgesellschaft

  • 0:00 - 0:17
    Herald: Gut, jetzt zum Thema. Wir haben
    heute Morgen direkt einen großen Start mit
  • 0:17 - 0:23
    einer Podiumsdiskussion zum Thema "System
    Change mit Instagram, Social Media und die
  • 0:23 - 0:28
    Zivilgesellschaft über die Abhängigkeit
    der Zivilgesellschaft von Social Media und
  • 0:28 - 0:33
    was sich dagegen tun lässt". Und wir haben
    hier einige Organisationen und Personen
  • 0:33 - 0:39
    mit dabei. Und genau und wir fangen
    einfach mal an mit der Vorstellungsrunde
  • 0:39 - 0:47
    der einzelnen Personen und Organisationen.
    Genau damit gebe ich über erstmal zu Ende
  • 0:47 - 0:52
    Gelände.
  • 0:52 - 1:10
    Struppi: Ups, sorry. Gleich mit einem Fail
    gestartet. Genau, ich bin bei Ende
  • 1:10 - 1:16
    Gelände, wir sind ein antikapitalistisches
    Bündnis, das gegen fossile Energieträger
  • 1:16 - 1:20
    protestiert. Unsere Ursprünge finden sich
    in der Anti-Atom und Anti-Kohle-Bewegung,
  • 1:20 - 1:25
    in Waldbesetzungen und Klimacamps, aber
    auch bei großen Umweltorganisationen und
  • 1:25 - 1:30
    linken Politgruppen. Uns alle eint die
    Überzeugung, dass wir Klimagerechtigkeit
  • 1:30 - 1:33
    selber in die Hand nehmen müssen und das
    tun wir mit Massenaktionen zivilen
  • 1:33 - 1:42
    Ungehorsams.
    Ist Extenction Rebellion da?
  • 1:45 - 1:49
    Thomas: Ja, Extenction Rebellion ist eine
    Bewegung
  • 1:49 - 1:54
    auch im Bereich Klimagerechtigkeit
    und auch zum Thema Artensterben,
  • 1:54 - 2:01
    ebenfalls ähnlich wie Ende
    Gelände Hauptaktionsformen massenhafter
  • 2:01 - 2:08
    ziviler Ungehorsam, allerdings eher mit
    Fokus auf innerstädtische Aktionen. Es ist
  • 2:08 - 2:20
    in England gestartet und inzwischen aber
    weltweit vertreten. Dann gebe ich weiter.
  • 2:24 - 2:29
    Pauline: Ich glaube, ich bin dran. Genau,
    morgen, ich bin Pauline, ich komme von
  • 2:29 - 2:33
    Fridays for Future. Ziviler Ungehorsam bei
    uns in größten Teilen durch Schule
  • 2:33 - 2:37
    streiken, aber vielleicht auch mal hier
    und da. Wir organisieren aber
  • 2:37 - 2:42
    hauptsächlich große Klimastreiks und seit
    mittlerweile 3 Jahren in Deutschland
  • 2:42 - 2:46
    vertreten, wird euch wahrscheinlich nichts
    neues sein die Info, und ich freue mich
  • 2:46 - 2:49
    sehr heute hier zu sein und ich weiß nicht
    ganz genau über die Reihenfolge, wie die
  • 2:49 - 2:53
    weitergeht, aber ich würde jetzt einfach
    mal an Max vom Konzeptwerk neue Ökonomie
  • 2:53 - 2:59
    weitergeben, cool.
    Max: Ja, danke dir, danke für die
  • 2:59 - 3:04
    Einladung. Mein Name ist Max Bömelburg,
    ich arbeite beim Konzept der neuen
  • 3:04 - 3:08
    Ökonomie. Wir sind ein Verein aus dem
    Leipziger Westen. Uns gibt es bald seit 10
  • 3:08 - 3:12
    Jahren. Wir beschäftigen uns vor allen
    Dingen mit einer sozial-ökologischen
  • 3:12 - 3:17
    Transformation, also einem grundlegenden
    Wandel der Gesellschaft. Wir halten den
  • 3:17 - 3:21
    aufgrund der Klimakrise, wie ja auch jetzt
    hier schon genannt wurde und auch anderer
  • 3:21 - 3:26
    sozial-ökologischer Verwerfung für
    notwendig und ich arbeite da im Bereich
  • 3:26 - 3:30
    Digitalisierung, also versuchen uns das in
    verschiedenen Bereichen anzugucken und
  • 3:30 - 3:34
    meiner ist eben der der Digitalisierung.
    Und genau deshalb bin ich heute hier und
  • 3:34 - 3:39
    freue mich auf die Diskussion. Ich gebe
    weiter an, ich glaube, wir hatten gesagt
  • 3:39 - 3:45
    jetzt ist die Piratenpartei dran.
    Stefanie: Wir hatten erst gesagt
  • 3:45 - 3:50
    Digitalcourage, glaube ich, aber ist egal,
    ich mach jetzt mal schnell. Ich bin
  • 3:50 - 3:56
    Stefanie Henkel alias Ückück von der
    Piratenpartei. Eins unserer Kernthemen ist
  • 3:56 - 4:01
    die Digitalisierung und ich bin hier, weil
    ich für die Piraten Sachsen vor allen
  • 4:01 - 4:08
    Dingen viel Social Media mache, da die
    ganze Bandbreite von "Wir brauchen einen
  • 4:08 - 4:14
    Post für Facebook" bis "Wir brauchen einen
    Post zu Mastodon", Videos vom Konzept bis
  • 4:14 - 4:19
    zur Veröffentlichung. Und ja, dann gebe
    ich jetzt doch endlich an Digitalcourage
  • 4:19 - 4:25
    weiter. padeluun: Ja, ich bin padeluun von
    eben Digitalcourage und wir arbeiten seit
  • 4:25 - 4:30
    unglaublich vielen Jahrzehnten an einer
    lebenswerten, digital vernetzten Welt,
  • 4:30 - 4:34
    haben sehr früh erkannt, wie gefährlich
    eine digitale Vernetzung sein kann, wenn
  • 4:34 - 4:38
    man sie einfach so laufen lassen, dass
    dann die Mächtigen mächtiger und die
  • 4:38 - 4:44
    Ohnmächtigen noch ohnmächtiger werden und
    versuchen, Elemente zu finden, wie wir
  • 4:44 - 4:48
    diese Ungerechtigkeit in der Welt, in der
    auch der digital vernetzten Welt
  • 4:48 - 4:56
    eliminieren können.
    Carsten: Super, ganz vielen Dank! Mein
  • 4:56 - 5:02
    Name ist Carsten. Ich bin Teil der Bits
    und Bäume Bewegung und die Bits und Bäume
  • 5:02 - 5:07
    Bewegung ist aus einer Konferenz 2018
    hervorgegangen, bei der erstmals im großen
  • 5:07 - 5:18
    Stil Umweltorganisationen und
    Organisationen der Hackerszene könnte man
  • 5:18 - 5:21
    sagen, also derjenigen, die sich für
    digitale Bürger:innenrechte einsetzen,
  • 5:21 - 5:25
    zusammengekommen sind, das war ein sehr,
    sehr spannendes Wochenende. Daraus hat
  • 5:25 - 5:30
    sich die Bewegung gegründet. Und eines
    unserer Ziele ist es, diese beiden
  • 5:30 - 5:35
    Bewegungen, diese beiden Teile der
    Zivilgesellschaft stärker zu vernetzen.
  • 5:35 - 5:41
    Uns vereint die Überzeugung, dass die
    nachhaltige Gestaltung der Digitalisierung
  • 5:41 - 5:45
    und die Überwindung der ökologischen
    Krisen die beiden existenziellen
  • 5:45 - 5:49
    Herausforderungen dieses Jahrhunderts
    sind. Und bisher passiert da deutlich zu
  • 5:49 - 5:55
    wenig. Die Politik zeigt an, dass sie
    nicht in der Lage ist, diese beiden
  • 5:55 - 5:58
    Herausforderungen adäquat zu meistern. Und
    deswegen ist es wichtig, dass die
  • 5:58 - 6:03
    Zivilgesellschaft da weiterhin Druck
    macht. Und um die Vernetzung besser zu
  • 6:03 - 6:10
    gestalten, haben wir heute diese
    Podiumsdiskussion. Um mal so einen Punkt
  • 6:10 - 6:16
    von möglichem Missverständnis, aber auch
    von möglichen Verbesserungen genauer zu
  • 6:16 - 6:20
    analysieren, also der Umgang, der
    verschiedene Umgang auf beiden Seiten,
  • 6:20 - 6:23
    einmal auf der Baum und einmal auf der
    Bits Seite, wenn man es so zuspitzen
  • 6:23 - 6:30
    möchte mit den sozialen Medien. Die ganze
    Diskussion wird in drei thematische Blöcke
  • 6:30 - 6:36
    geteilt sein. Am Anfang wird es um die
    aktuelle Nutzung und die Bedeutung von
  • 6:36 - 6:40
    Social Media gehen, danach um die
    problematischen Aspekte und im letzten
  • 6:40 - 6:50
    Block um Auswege aus dem Dilemma.
    Einsteigen möchten wir mit dem mit der
  • 6:50 - 6:54
    aktuellen Nutzung und da würde ich jetzt
    einfach mal die reichweitenstarken
  • 6:54 - 7:03
    Umweltorganisationen bitten, die ihre
    aktuelle Nutzung, also wie sie Social
  • 7:03 - 7:06
    Media nutzen. Welche Plattform? Wie viel
    Follower? Wie wichtig das ist, so kurz und
  • 7:06 - 7:11
    knapp zusammenzufassen, damit wir
    überhaupt erst mal wissen, worüber wir
  • 7:11 - 7:16
    reden und die digitalisierungsaffineren
    Organisationen, die können dann auch noch
  • 7:16 - 7:22
    was dazu sagen, aber die kommen dann eher
    in den beiden, also in den anderen Blöcken
  • 7:22 - 7:25
    stärker zu Wort. Ende Gelände, Struppi, du
    hast das Wort.
  • 7:25 - 7:30
    Struppi: Wunderbar, danke dir. Also unsere
    primären Plattformen sind Twitter,
  • 7:30 - 7:36
    Instagram, Facebook, Telegram und YouTube.
    Aber wir nutzen natürlich auch die Sachen
  • 7:36 - 7:41
    im Fediverse, wie Mastodon und PeerTube.
    Allerdings haben wir bei Twitter 64000
  • 7:41 - 7:46
    Follower :innen und bei Mastodon 1000
    Follower:innen. Bei Instagram haben wir
  • 7:46 - 7:57
    auch ungefähr 64, bei Facebook 44 und bei
    YouTube 2400 versus 36 bei PeerTube. Das
  • 7:57 - 8:02
    ist so und also ja genau. Wir benutzen
    das. Wir brauchen das, um Reichweite zu
  • 8:02 - 8:08
    generieren. Und würde dann weitergeben an
    Thomas.
  • 8:11 - 8:16
    Thomas: Danke ja, wir sind auch auf
    sämtlichen großen Social Media Plattformen
  • 8:16 - 8:22
    vertreten, aber auch im Fediverse. Wir
    haben sogar immerhin auf Mastodon 4000
  • 8:22 - 8:27
    Follower und auf PeerTube 200 Subscriber.
    Aber natürlich sind bei uns auch die
  • 8:27 - 8:33
    Zahlen, also bei Facebook mit auch über
    50000 Likes und Followern, Instagram
  • 8:33 - 8:40
    48000, Twitter 27000 sind auch, also auch
    so etwa knapp Faktor 10, wo die
  • 8:40 - 8:47
    kommerziellen Social Media größer sind als
    die im Fediverse. Ja und bei uns ist es
  • 8:47 - 8:53
    auch so, also da wir eben eine Bewegung
    sind, die tatsächlich eine Massenbewegung
  • 8:53 - 8:59
    sein möchte, das als Ziel hat und
    dementsprechend auch möglichst breite
  • 8:59 - 9:06
    Schichten ansprechen muss, sich nicht nur
    in Bubbles bewegen kann, deswegen sind
  • 9:06 - 9:13
    eben auch für uns die kommerziellen Social
    Media momentan immer noch sehr wichtig, um
  • 9:13 - 9:17
    dort die Menschen zu finden. Es wird
    genutzt für zum einen natürlich
  • 9:17 - 9:21
    Mobilisierung für Aktionen, ganz viel aber
    auch Berichte über stattgefundene
  • 9:21 - 9:25
    Aktionen. Deshalb ist auch YouTube und
    PeerTube für uns sehr wichtig, um da
  • 9:25 - 9:31
    Aktionsvideos teilen zu können. Aber auch
    Interaktionen also kommentieren von
  • 9:31 - 9:40
    anderen, von Nachrichten, von anderen ja.
    Dann gebe ich weiter an Pauline.
  • 9:45 - 9:50
    Pauline: Eine riesige Rolle, also wir
    haben auch sehr reichweitenstarken
  • 9:50 - 9:54
    Accounts, also auf Instagram sind wir bei
    über einer halben Million Follower:innen
  • 9:54 - 9:59
    alleine mit den deutschen Accounts, auf
    Twitter bei über 200000. Wir bespielen auf
  • 9:59 - 10:03
    Facebook, wir haben auch einen TikTok
    Account. Ich glaube, das geht in alle
  • 10:03 - 10:07
    Richtungen. Am aktivsten bespielen wir auf
    jeden Fall Twitter und Instagram. Ich
  • 10:07 - 10:13
    glaube auch, weil das für die Leute, die
    das betreuen, Leute meiner Generation, die
  • 10:13 - 10:16
    Kanäle sind, die am nächsten sind. Also
    persönlich weiß ich einfach nicht, wie man
  • 10:16 - 10:23
    mit Facebook umgeht und ich glaube, man
    kann schon sagen, dass das total wichtig
  • 10:23 - 10:27
    ist. Also ich glaube, wir wissen alle, wie
    viel Menschen und junge Menschen sich
  • 10:27 - 10:31
    mittlerweile auch über Social Media über
    Politik informieren. Das bedeutet, wir
  • 10:31 - 10:34
    sehen das natürlich als eine große
    Aufgabe, sozusagen immer wieder
  • 10:34 - 10:38
    politisches Geschehen und auch
    Informationen über die Klimakrise, aber
  • 10:38 - 10:42
    auch Konzepte über Klimagerechtigkeit
    inhaltlich zu verbreiten und gleichzeitig
  • 10:42 - 10:46
    ist Social Media natürlich für uns ein
    großer Mobilisierungsfaktor. Also das
  • 10:46 - 10:50
    Leute überhaupt mitbekommen, dass was
    passiert, wo man sich vielleicht empören
  • 10:50 - 10:54
    müsste, dass was passiert, wo man aktiv
    werden kann, das Leuten da sozusagen Wege
  • 10:54 - 10:58
    aufgezeigt werden. Das ist bei uns nicht
    das einzige Standbein, das bedeutet, wir
  • 10:58 - 11:01
    haben auf jeden Fall ja auch Vernetzung,
    Organisierung, z. B. direkt in Schulen
  • 11:01 - 11:06
    hinein. Wir haben ja auch, wie auch jetzt
    die anderen großen Organisationen. Wir
  • 11:06 - 11:09
    drucken Mobi-Materialien, wir haben
    irgendwelche großen E-Mail Newsletter
  • 11:09 - 11:13
    vielleicht noch. Wir haben ganz, ganz
    viele Partnerinnen und Partner, die
  • 11:13 - 11:17
    sozusagen mit uns aufrufen. Wir sind mit
    Gewerkschaften und Lehrer:innen Verbänden,
  • 11:17 - 11:20
    Gewerkschaften, also vernetzt. Aber
    natürlich kommt Social Media eine ganz,
  • 11:20 - 11:25
    ganz tragende Rolle dabei zu und dadurch
    von uns natürlich auch eine große
  • 11:25 - 11:29
    Abhängigkeit. Also wenn Leute sich fragen,
    was geht bei Fridays for Future, dann
  • 11:29 - 11:38
    sucht man uns halt auf Instagram. Ja.
    Carsten: Ok, vielen Dank erstmal für den
  • 11:38 - 11:44
    Einblick. Wie sieht das jetzt aus
    Perspektive vielleicht des Konzeptwerks
  • 11:44 - 11:48
    aus?
    Max: Ja, also wir können natürlich nicht
  • 11:48 - 11:51
    über verfügen nicht über so eine große
    Reichweite, die wie sie jetzt genannt
  • 11:51 - 11:55
    wurde, wir bespielen aber auch klassische
    soziale Medien. Also wir haben einen
  • 11:55 - 12:02
    Facebook Account, ein Twitter Account,
    Instagram Account neuerdings auch, ich
  • 12:02 - 12:06
    glaube ungefähr aus der Lehre, die Pauline
    gerade gesagt hat, also ich glaube würden
  • 12:06 - 12:09
    wir kein Instagram haben, würden wir
    einfach mit unserer Facebook Zielgruppe
  • 12:09 - 12:15
    zusammen altern und viele junge Leute
    erreichen uns oder nehmen uns überhaupt
  • 12:15 - 12:22
    erst wahr, indem wir auf Plattformen wie
    Instagram auftauchen. Genau. Wir haben
  • 12:22 - 12:25
    aber auch und das ist uns auch wichtig in
    unserer Arbeit immer gesagt: Wir wollen
  • 12:25 - 12:30
    auch, dass Leute, die nicht soziale Medien
    nutzen, quasi alle unsere Inhalte und
  • 12:30 - 12:33
    Veranstaltungen und Co. finden. Deshalb
    haben wir eine relativ gut gepflegte
  • 12:33 - 12:38
    Internetseite, auf der auch
    Veranstaltungen hochgeladen werden. Wir
  • 12:38 - 12:44
    haben einen Blog, auf dem wir Blogbeiträge
    hochladen und wir haben projektbezogen,
  • 12:44 - 12:47
    also ich arbeite z. B. im "digital bewegt"
    Projekt, da haben wir eine Projektwebseite
  • 12:47 - 12:51
    mit eigenem Blog und wir haben auch zum
    Beispiel eine Webseite, die für uns
  • 12:51 - 12:55
    relativ wichtig ist, dass die endlich-
    wachstum.de Webseite, wo wir unsere
  • 12:55 - 13:00
    Bildungsmaterialien frei zur Verfügung
    stellen. Genau. Und wir haben auch noch
  • 13:00 - 13:05
    einen klassischen E-Mail Newsletter, den
    wir auch, der für uns eine relativ
  • 13:05 - 13:09
    wichtige Säule unserer
    Öffentlichkeitsarbeit ist. Der 6000 Leute
  • 13:09 - 13:14
    sind da glaube ich drauf, so in der
    Größenordnung. Genau. Vielleicht erst mal
  • 13:14 - 13:17
    so viel.
    Carsten: Super, dann machen wir jetzt mit
  • 13:17 - 13:24
    der ursprünglich geplanten Reihenfolge
    weiter, Digitalcourage.
  • 13:26 - 13:35
    padeluun: Ja, ich freue mich erstmal, dass
    ohne das wir es angestoßen haben, auf uns
  • 13:35 - 13:40
    von Seiten Bits und Bäume zugekommen ist,
    diese Diskussion zu führen, weil wie ihr
  • 13:40 - 13:45
    alle wisst, sind wir Leute, die einfach
    sagen: Ey, auch wenn ihr da viele Follower
  • 13:45 - 13:50
    habt, das was ihr macht ist komplett
    unverantwortlich. Weil was ihr eigentlich
  • 13:50 - 13:55
    macht, ist etwas sehr schönes für
    Industrie und den industriellen-
  • 13:55 - 14:02
    militärischen Komplex. Ihr legt
    Proteststrukturen gegenüber Geheimdiensten
  • 14:02 - 14:08
    offen. Inklusive wer mit wem wie oft
    kommuniziert, wer die Führenden sind, wo
  • 14:08 - 14:15
    die stillen Unterstützer:innen sind usw.
    und so fort. Und ja, ihr werdet belohnt in
  • 14:15 - 14:20
    eurem limbischen System darüber, dass sich
    große Followerzahlen abbilden und Herzchen
  • 14:20 - 14:27
    bilden, aber tatsächlich liefert ihr dem
    militärisch-industriellen Komplex
  • 14:27 - 14:34
    Informationen und nichts anderes. Und was
    ich eben gerade sehr schön fand von Max,
  • 14:34 - 14:38
    der eben sagte: Wir pflegen eine eigene
    Website, das ist schon mal sehr toll.
  • 14:38 - 14:46
    Nämlich das Wichtige: wenn ich schon mit
    dem Teufel spiele und Teufel ist Facebook.
  • 14:46 - 14:52
    Teufel ist Instagram. Teufel ist alles,
    was von großen Unternehmen gebaut wird, um
  • 14:52 - 14:58
    uns gut zu vermarkten. Dort, wo sich die
    Leute von wegholen. Also ja, es ist
  • 14:58 - 15:02
    wichtig, das Klima zu schützen, aber es
    ist genauso wichtig, die Leute dazu zu
  • 15:02 - 15:08
    bringen, sich zu ermündigen. Und in dem
    Moment, wo ihr sagt geil, das funktioniert
  • 15:08 - 15:13
    auf Instagram, wir machen unsere Aufrufe
    nur noch dort und auf Facebook und auf
  • 15:13 - 15:17
    Twitch und das funktioniert ja, guck mal,
    wie viele Leute da sind. In dem Moment
  • 15:17 - 15:22
    sorgt ihr dafür, dass die Leute, dass die
    Menschen, in der Unmündigkeit bleiben
  • 15:22 - 15:28
    statt eurer Führungsaufgabe gerecht zu
    werden. Also dieser Verantwortung, die ihr
  • 15:28 - 15:33
    habt, und die Menschen dahin zu holen, wo
    die Mündigkeit herrscht. Bei den eigenen
  • 15:33 - 15:39
    Websites, bei der E-Mail. Also Chat muss
    man ganz vorsichtig behandeln, weil damit
  • 15:39 - 15:45
    geht unsere Fähigkeit davon, auch wenn ich
    in Bildern nur arbeite, uns in
  • 15:45 - 15:52
    Gesetzgebung mit einzubringen. Das ist die
    Verantwortung, die ihr habt, eure 44
  • 15:52 - 15:55
    Millionen Leute oder wie viel sind oder
    halbe Million Menschen eben zu den
  • 15:55 - 15:59
    richtigen Strukturen zu bringen und die
    auch selber aufzubauen und eben nicht in
  • 15:59 - 16:03
    irgendeiner Cloud einfach nur, sondern
    auch wirklich zu gucken, wo sind
  • 16:03 - 16:07
    Strukturen, die vertrauensvoll, also denen
    ich vertrauen kann. Also natürlich nimmt
  • 16:07 - 16:13
    man kein GMX Konto oder Google Konto, man
    arbeitet nicht auf Google Docs, was ja
  • 16:13 - 16:17
    wahrscheinlich auch ganz viele von euch
    machen, sondern nutzt Cryptpads usw. Und
  • 16:17 - 16:22
    die Verantwortung von euch wird es einfach
    sein, genau die Reichweite die ihr habt,
  • 16:22 - 16:29
    weil euer Fenster of Opportunity gerade
    offen ist, dafür zu nutzen, die Menschen
  • 16:29 - 16:35
    Richtung Paradies zu führen und nicht zur
    Hölle. So viel von mir erstmal.
  • 16:36 - 16:41
    Carsten: Ok, wir merken, es wird keine
    langweilige Diskussion. Jetzt kloppen bei
  • 16:41 - 16:44
    mir hier schon die Redewünsche auf, ich
    würde trotzdem erstmal gerne noch die
  • 16:44 - 16:49
    Eingangsstatementrunde komplettieren.
    Stefanie, du hast das Wort und dann
  • 16:49 - 16:58
    Thomas.
    Stefanie: Ok, dann so rum. Ich würde mich
  • 16:58 - 17:05
    gern komplett padeluun anschließen, aber
    ganz so einfach ist es nicht. Also wir
  • 17:05 - 17:10
    Piraten haben 3 Hauptplattform, wir haben
    Mastodon, wir haben Twitter, wir haben
  • 17:10 - 17:13
    Facebook. Wir haben theoretisch einen
    Instagram, da will sich aber keiner
  • 17:13 - 17:18
    richtig drum kümmern. Wir haben unsere
    Videokanäle und mit als wichtigste
  • 17:18 - 17:23
    Plattform haben wir unseren Blog. Wenn mal
    was ist, was länger dauert, unsere
  • 17:23 - 17:29
    Podcasts, wir haben unsere Website. Warum
    das nicht so einfach ist? Warum machen wir
  • 17:29 - 17:33
    überhaupt Social Media? Also wir haben so
    ein paar Punkte. Wir haben einmal die
  • 17:33 - 17:38
    Sichtbarkeit, wenn wir nur in unserer
    Bubble im Fediverse sind, was ich mir
  • 17:38 - 17:45
    privat auch oft gönne, also mein privates
    Twitter ist ein nachgepflegter Bot, sehen
  • 17:45 - 17:50
    uns nur die Leute, die uns schon kennen.
    Wir wollen ja auch nicht nur sichtbar
  • 17:50 - 17:53
    sein, wir wollen die Leute auch
    informieren. Also wir machen es als Partei
  • 17:53 - 17:58
    zu wenig, aber ich mach viel Werbung auf
    Twitter für das Fediverse. Und wenn ich
  • 17:58 - 18:04
    drüben nicht mit den Leuten rede, dann
    wissen sie nicht wo wir sind. Was padeluun
  • 18:04 - 18:06
    auch gerade gesagt hat, man muss die Leute
    auch mitnehmen, man muss ihnen das auch
  • 18:06 - 18:11
    erklären und bilden. Gerade wir haben so
    viele Erklärvideos und man will halt auch
  • 18:11 - 18:15
    den Diskurs mitgestalten. Und jetzt haben
    wir schon die naja ein bisschen
  • 18:15 - 18:20
    kämpferischen Umweltparteien, also
    Parteien sage ich schon, agierenden hier.
  • 18:20 - 18:26
    Mit einem BUND oder einem NABU kann ich
    nur auf den kommerziellen Plattformen
  • 18:26 - 18:32
    interagieren. Es ist traurig, aber es ist
    einfach so! Und da bin ich schon froh,
  • 18:32 - 18:36
    dass Ende Gelände mir antwortet, auf
    Mastodon, das funktioniert, aber ich
  • 18:36 - 18:43
    brauche nicht NABU suchen, das wird
    einfach nichts. Und wir wollen ja auch
  • 18:43 - 18:46
    überall ansprechbar sein. Das ist es ja.
    Es ist ja nicht nur Selbstdarstellung, es
  • 18:46 - 18:51
    ist ja auch eine Erreichbarkeit über diese
    Plattform. Und das habe ich leider auch
  • 18:51 - 18:57
    nur, wenn ich auf diesen Großen bin. Ja,
    deshalb noch mal ein bisschen so ein
  • 18:57 - 19:01
    versöhnenderes zum Ende und jetzt bin ich
    sehr gespannt auf die Meldung, die kam.
  • 19:05 - 19:10
    Carsten: Genau, Thomas, du warst der erste
    und dann Max hatte sich gemeldet.
  • 19:10 - 19:14
    Thomas: Ja, also ich hatte jetzt
    eigentlich noch gar nicht vor, voll in die
  • 19:14 - 19:18
    Diskussion einzusteigen. Es war eher so
    ein Nachtrag, weil ich halt erstmal
  • 19:18 - 19:24
    konkret auf die Frage nur die Social Media
    Kanäle genannt habe. Natürlich haben wir
  • 19:24 - 19:30
    auch eine gut gepflegte Webseite samt
    Blogs, ist auch achten auch immer darauf,
  • 19:30 - 19:34
    dass sämtliche Veranstaltungen auch immer
    auf der Webseite angekündigt werden, damit
  • 19:34 - 19:38
    eben, also es ist immer das Ziel, dass es
    keine Informationen gibt, die man
  • 19:38 - 19:42
    ausschließlich auf kommerziellen Social
    Media finden kann, weil das wäre natürlich
  • 19:42 - 19:45
    ein großes Problem, weil wir dann
    natürlich auch eine wichtige Zielgruppe
  • 19:45 - 19:51
    verlieren würden, aber eben auch einfach
    wir dadurch die Leute verpflichten würden,
  • 19:51 - 19:55
    dieses Social Media zu nutzen und das darf
    nicht passieren. Und natürlich einen sehr
  • 19:55 - 19:59
    großen E-Mail Newsletter haben wir auch.
    Das ist aber eher komplementär. Es gibt
  • 19:59 - 20:03
    viele Leute, die sind dann eben sowohl in
    dem E-Mail Newsletter als auch in den
  • 20:03 - 20:13
    Social Media vertreten.
    Max: Ja, dann mache ich mal weiter. Also
  • 20:13 - 20:17
    erstmal Danke für die Zuspitzung padeluun.
    Ich fand das sehr interessant irgendwie da
  • 20:17 - 20:22
    kommt man schnell an die Knackpunkte
    dieser Debatte. Ich glaube, einmal wollte
  • 20:22 - 20:27
    ich mich so ein bisschen schützend noch
    vor die Klimabewegung stellen, ich war
  • 20:27 - 20:31
    selber lange in der Klimabewegung aktiv
    und ich muss sagen, ich finde es auch
  • 20:31 - 20:35
    total geil, dass die Leute diese Arbeit
    machen, weil ohne diese ganzen Menschen
  • 20:35 - 20:40
    wären diese Inhalte auf kommerziellen
    Plattformen halt auch nicht präsent. Und
  • 20:40 - 20:45
    ich würde die die Plattformen halt auch
    als eine Art mutierte Form von
  • 20:45 - 20:50
    öffentlichem Raum beschreiben oder so.
    Also es ist ein öffentlicher Raum, der
  • 20:50 - 20:53
    halt unter der Kontrolle von
    profitorientierten Unternehmen steht und
  • 20:53 - 20:59
    der eigentlich in eine demokratische
    Verwaltung gehört. Und ich finde, eine
  • 20:59 - 21:04
    Antwort davon sind natürlich Sachen wie
    das Fediverse und andere Projekte, die
  • 21:04 - 21:10
    versuchen Alternativen aufzubauen. Aber
    ich finde auch und da würde ich jetzt mal
  • 21:10 - 21:14
    die, wie auch immer, digitale
    Bürgerrechtsbewegung ansprechen. Man muss
  • 21:14 - 21:18
    natürlich auch immer wieder Regulierung
    fordern. Man muss offene Schnittstellen
  • 21:18 - 21:23
    fordern, man muss Public Money for Public
    Code fordern usw. also das Spiel
  • 21:23 - 21:28
    entscheidet sich nicht mit einem Tool oder
    so und ich finde da noch mal so zu gucken,
  • 21:28 - 21:34
    was können Sachen sein? Und ich fand jetzt
    was schon genannt wurde, ist einmal dieser
  • 21:34 - 21:39
    Bildungsaspekt. Ich finde es braucht viel
    mehr Bildung über, um auch Leute an
  • 21:39 - 21:44
    Alternativen heranzuführen, die nicht eh
    schon in dieser Bubble stecken. Wir haben
  • 21:44 - 21:48
    da auch versucht Bildungsmaterialien zu
    machen. Es gibt ja auch dieses Chaos macht
  • 21:48 - 21:52
    Schule und unterschiedliche andere Ansätze
    die ich da total cool finde. Und ich finde
  • 21:52 - 21:58
    auch was jetzt Thomas auch noch mal gesagt
    hatte, also von man nutzt diese Teufel,
  • 21:58 - 22:05
    Facebook, Instagram und Co. um auf eigene
    Inhalte, auf eigene Webseiten, um auch auf
  • 22:05 - 22:09
    eigene Systeme die Leute zu führen, so
    dass das finde ich erst mal einen
  • 22:09 - 22:14
    sinnvollen Ansatz in so einer Social Media
    Arbeit, genau wie wir sie machen sollten,
  • 22:14 - 22:19
    vielleicht.
    Carsten: Jetzt gab es noch eine Reihe von
  • 22:19 - 22:26
    weiteren Wortmeldungswünschen. Wir sind
    jetzt laut Zeitplan schon leicht drüber.
  • 22:26 - 22:30
    Ich glaube, wir können aber auch jetzt
    langsam fließend in die problematischen
  • 22:30 - 22:35
    Aspekte rüber leiten. Vielleicht müssen
    wir, weil wir nicht zu viel voraussetzen
  • 22:35 - 22:40
    können eventuell, noch mal klar machen:
    Warum bezeichnen wir denn jetzt die großen
  • 22:40 - 22:47
    Datenraffer, hieß es glaube ich gestern im
    Vortrag, als Teufel. Was vielleicht
  • 22:47 - 22:54
    sollten wir das noch mal ganz kurz machen.
    Möchte dazu jemand was sagen? Was ist das
  • 22:54 - 23:00
    Problem an diesen Strukturen? Padeluun, du
    wolltest eh noch was sagen. Vielleicht?
  • 23:00 - 23:06
    padeluun: Also ich beantworte dann erst
    die Frage, dann sag ich das, was ich eh
  • 23:06 - 23:10
    noch sagen wollte. Warum wir, ich die
    gerade als Teufel bezeichnet habe, ist
  • 23:10 - 23:16
    natürlich, um es zuzuspitzen, wir nennen
    die Leute Datenkraken? Sehr intelligente
  • 23:16 - 23:20
    Tiere. Diese geraten und durchaus
    wohlmeinend, weil wir ja nicht davon
  • 23:20 - 23:25
    ausgehen, dass die Menschen, die solche
    Tools bauen, durch und weg böse sind. Das
  • 23:25 - 23:30
    gibt es auch, also gerade im Facebook
    Umfeld, würde ich schon sage, dass da sind
  • 23:30 - 23:34
    schon echt schlimme Menschen unterwegs,
    während ich zum Beispiel bei gegenüber
  • 23:34 - 23:40
    Google einen großen Respekt habe. Ich
    glaube, darüber kann ich einfach mal sagen
  • 23:40 - 23:45
    20 Jahre Big Brother Awards und jetzt
    lässt sich jede einzelne Laudatio
  • 23:45 - 23:50
    nachlesen. Und auch in Tiefe zeigt sehr
    deutlich, warum wir wirklich von diesen
  • 23:50 - 23:54
    Strukturen weg müssen, dass wir sie
    wirklich die Leute dort weg holen müssen
  • 23:54 - 24:00
    und dass wir das nicht weiter unterstützen
    dürfen, oder, Jahr 2012/13, Edward Snowden
  • 24:00 - 24:05
    hat eine Menge von dem nachgewiesen, was
    wir auch davor schon immer wieder im Nerd-
  • 24:05 - 24:12
    Umfeld wussten, wie sehr wir tatsächlich
    als ja nutzbares Vieh verwendet werden.
  • 24:12 - 24:17
    Und leider es und das ist wirklich
    schwierig, das musste ich auch erst mal
  • 24:17 - 24:22
    verstehen, in dem Moment, wo wir Facebook,
    wo wir Instagram, wo wir Twitch oder
  • 24:22 - 24:26
    ähnliches füttern, machen wir es
    interessanter. Und was wir machen müssen,
  • 24:26 - 24:31
    ist tatsächlich, die Leute da rausholen.
    Und jetzt kommt noch eine Schwierigkeit
  • 24:31 - 24:36
    dazu. Ich sage nicht, die müssen morgen
    alle im Fediverse sein, weil das würde das
  • 24:36 - 24:41
    Fediverse nicht verkraften. Ja, weil das
    wird von Nerds gemacht und die meisten
  • 24:41 - 24:44
    Instanzen würden zusammenbrechen,
    wahrscheinlich unsere eigene von
  • 24:44 - 24:50
    Digitalcourage auch. Wir haben doch
    überhaupt, also wir haben in 30, 40 Jahren
  • 24:50 - 24:55
    Nerdversagen zu tun, wo es Nerds nicht
    geschafft haben, sich Geschäftsführer zu
  • 24:55 - 24:59
    suchen, die aus ihren tollen Ideen von
    Dezentralität, offenen Strukturen und
  • 24:59 - 25:04
    ähnlichem, wirklich geschafft haben,
    Kommunikationsmodell aufzubauen, in denen
  • 25:04 - 25:08
    wir nämlich tatsächlich unsere eigenen
    Strukturen haben, die wir demokratisch
  • 25:08 - 25:12
    verwalten, wo wir auch Kompromisse
    schließen können und dort unsere halbe
  • 25:12 - 25:16
    Million oder 44 Millionen Teilnehmer:innen
    verteilt auf ganz viele kleine
  • 25:16 - 25:20
    Unternehmen, die auch davon Leben haben.
    Und das müssen wir machen, das ist die
  • 25:20 - 25:25
    Herausforderung. Aber bitte nicht morgen
    alle ins Fediverse kommen, da würde es
  • 25:25 - 25:32
    auch untergehen.
    Carsten: Gut. War das die Antwort oder war
  • 25:32 - 25:35
    das das, was du eh noch sagen wolltest?
    padeluun: Nein das war, die Antwort habe
  • 25:35 - 25:38
    ich doch vorher gegeben.
    Carsten: Ja gut, alles klar. Das ging so
  • 25:38 - 25:40
    ein bisschen fließend ineinander über.
    padeluun: Entschuldigung, ja ich ein
  • 25:40 - 25:41
    Carsten: Alles gut.
    padeluun: durch routinierter Schwätzer,
  • 25:41 - 25:45
    pardon.
    Carsten: Damit wir so ein bisschen die
  • 25:45 - 25:52
    Redeanteile gleich verteilen. Ich habe ich
    glaube es wollen mehrere Leute was sagen.
  • 25:52 - 25:58
    Könnt ihr noch mal in die Kamera winken?
    Wer jetzt sich gemeldet hatte, weil ich
  • 25:58 - 26:03
    habe etwas den Überblick verloren.
    Vielleicht auch noch mal aus den Reihen,
  • 26:03 - 26:09
    Extenction Rebellion, nein hatten wir
    schon, Ende Gelände und Fridays for
  • 26:09 - 26:13
    Future. Der Vorwurf der
    Verantwortungslosigkeit, könnt ihr den so
  • 26:13 - 26:21
    auf euch sitzen lassen? Genau, Pauline.
    Pauline: Ich glaube, dass es auf einer
  • 26:21 - 26:25
    Ebene ein berechtigter Vorwurf ist und ich
    würde auch behaupten, dass die
  • 26:25 - 26:30
    Klimabewegung eindeutig natürlich nicht
    auf dem gleichen Stand ist wie die
  • 26:30 - 26:34
    Menschen, die sich, also ich meine, ihr
    macht das ja zu einem großen Teil eures
  • 26:34 - 26:38
    Lebens. Ihr beschäftigt euch damit. Und
    ich glaube, ich finde man kann das auch
  • 26:38 - 26:41
    als ein gesellschaftliches Problem
    sozusagen erstmal darstellen, dass die
  • 26:41 - 26:45
    meisten Menschen sich nicht damit
    auseinandersetzen, die meisten Menschen
  • 26:45 - 26:49
    keinen verantwortungsvollen Umgang mit
    solchen großen Unternehmen wie zum
  • 26:49 - 26:53
    Beispiel Facebook mit sozialen Medien. Ich
    glaube da kommen ganz ganz viele Sachen
  • 26:53 - 26:58
    an, in so einem IT und digitalen Bereich
    dazu, die diesen verantwortungsbewussten
  • 26:58 - 27:03
    Umgang nicht haben und natürlich aber
    große Organisationen, und ich würde jetzt
  • 27:03 - 27:06
    Fridays for Future dazu zählen, dabei ja
    noch mal eine größere Verantwortung haben
  • 27:06 - 27:12
    als jetzt vielleicht ich als Individuum.
    Trotzdem würde ich auch an der Stelle
  • 27:12 - 27:16
    sagen, dass ich nicht glaube, dass sich
    darüber alles ändert. Also ich finde, man
  • 27:16 - 27:20
    kann das immer so ganz gut. Also ich
    meine, wenn wir über die Klimakrise reden,
  • 27:20 - 27:25
    dann ist mein größter Albtraum ist immer
    dieses Argument, was es seit Jahrzehnten
  • 27:25 - 27:31
    gibt, was auch bei Klima ja stark von der
    fossilen Industrie immer gefördert wird,
  • 27:31 - 27:34
    dieses zu sagen "wir lösen das Ganze
    schon, wenn du aufhörst, Fleisch zu
  • 27:34 - 27:38
    essen". Und wenn du dich darum kümmerst,
    dass du jetzt irgendwie grünen Strom
  • 27:38 - 27:41
    beziehst und nicht mehr den fossilen
    Strom. Und wenn du dich darum kümmert,
  • 27:41 - 27:44
    dass du halt nicht mehr in den Urlaub
    fliegst. Und da wird ein riesiges
  • 27:44 - 27:48
    systematisches Problem darauf ab, auf so
    eine individuelle Ebene abgeschoben, und
  • 27:48 - 27:52
    wird gesagt, wenn wir das alle einzeln
    anders machen, dann kriegen wir das ganz
  • 27:52 - 27:57
    in den Griff. Und beim Klima ist total
    klar, das ist eine Lüge, das kann so nicht
  • 27:57 - 28:02
    funktionieren. Das Problem ist viel zu
    komplex und ich würde jetzt mal auch
  • 28:02 - 28:07
    natürlich mit einer gewissen inhaltlichen
    Naivität, ich bin nicht so in dem Thema
  • 28:07 - 28:10
    drin wie ihr, behaupten, dass das
    wahrscheinlich bei diesem Problem aber
  • 28:10 - 28:13
    ähnlich ist. Also wir haben das dann mit
    riesigen Konzernen zu tun. Wir haben das
  • 28:13 - 28:17
    mit ausgeklügelten Systematiken zu tun,
    die unfassbar etabliert sind. Und wir
  • 28:17 - 28:21
    werden das Ganze wahrscheinlich nicht in
    den Griff kriegen, nur weil, jetzt mal
  • 28:21 - 28:25
    böse gesagt, einige Nerds und die Leute,
    die vielleicht überzeugt werden, sozusagen
  • 28:25 - 28:31
    da überspringen. Ich glaube total daran,
    dass es trotzdem darum geht, selber auch
  • 28:31 - 28:35
    in die richtigen Wege reinzukommen. Also
    darum geht es beim Klima auch. Es braucht
  • 28:35 - 28:39
    genossenschaftliche Projekte, z. B. für
    Energiegewinnung. Wahrscheinlich wird es
  • 28:39 - 28:42
    das auch bei der Digitalisierung ähnliche
    Projekte, padeluun du hattest es gerade
  • 28:42 - 28:46
    angesprochen, sozusagen das Muster
    vorangehen und es braucht Leute, die mit
  • 28:46 - 28:50
    aufspringen. Aber ich glaube auch, dass es
    wahrscheinlich am Ende darauf hinauslaufen
  • 28:50 - 28:56
    wird, das es einfach auch eine starke
    Bewegung für Bürger:Innenrechte, für
  • 28:56 - 29:00
    digitale Bürger:Innenrechte, für IT-
    Sicherheit, für Datenschutz, für all diese
  • 29:00 - 29:06
    großen Themen geben muss. Und da braucht
    es wahrscheinlich auch, also correct me if
  • 29:06 - 29:08
    i am wrong, vielleicht sage ich auch ganz
    viele Sachen, die überhaupt nicht stimmen,
  • 29:08 - 29:13
    aber die da, das es da große staatliche
    Regulierungen gibt, dass es da einfach
  • 29:13 - 29:18
    systematische Veränderung gibt, die
    einfach nicht nur von uns als Individuum
  • 29:18 - 29:22
    ausgeht und wahrscheinlich auch nicht nur
    von uns als natürlich großen Akteuren der
  • 29:22 - 29:26
    Klimabewegung, aber am Ende sind wir
    natürlich auch irgendwie Fuzzis in diesem
  • 29:26 - 29:30
    riesigen, riesigen globalen System.
    padeluun: Also ich habe euch schon als
  • 29:30 - 29:34
    Vereinigung angesprochen, nicht dich
    persönlich. Pauline: Ja, das ist mir total
  • 29:34 - 29:38
    klar, ich meine nur natürlichl ist Fridays
    for Future mit unseren 500000
  • 29:38 - 29:41
    Follower:innen eine riesige Menge, aber
    wenn ich mir anschaue, was Facebook für
  • 29:41 - 29:50
    ein globaler Riesenkonzern ist, sind wir
    da trotzdem irgendwie nur ein ganz, ganz
  • 29:50 - 29:53
    kleiner Teil. Und damit will ich nicht
    Verantwortung total wegschieben, aber ich
  • 29:53 - 29:56
    glaube sozusagen, also meine Auffassung
    wäre, dass es sozusagen auf jeden Fall
  • 29:56 - 29:59
    eine zweite Ebene braucht. Das bedeutet
    nicht, dass wir uns einfach aus der
  • 29:59 - 30:02
    Verantwortung rausschieben können und
    sagen können wir machen deswegen gar
  • 30:02 - 30:06
    nichts, aber ich glaube, dass es auch
    falsch wäre, da jetzt und so
  • 30:06 - 30:13
    Schuldzuweisungen zuzusprechen. Carsten:
    Ok, ich würde jetzt noch Struppi und dann
  • 30:13 - 30:19
    Ückück drannehmen.
    Struppi: Ok, wunderbar. Ja also klar, in
  • 30:19 - 30:24
    gewisser Weise ist das ein Pakt mit dem
    Teufel, das sehen wir auch so und wir
  • 30:24 - 30:29
    hoffen aber, dass Menschen, die gerade bei
    Ende Gelände einsteigen, lernen, politisch
  • 30:29 - 30:33
    und digital mündig zu werden. Also wir
    möchten den Einstieg anbieten und dann
  • 30:33 - 30:36
    aber auch die Alternativen. Wir sehen da
    auch ganz klar auch den Bildungsauftrag
  • 30:36 - 30:42
    bei uns Leute ins Fediverse zu schicken.
    Also auf unserer Website wird zum Beispiel
  • 30:42 - 30:46
    immer PeerTube verlinkt und wir bieten
    diese Alternativen an. Und es ist ein
  • 30:46 - 30:54
    Übergang. Und dass wir jetzt Google-frei
    unsere Infrastruktur stellen, ist ja auch
  • 30:54 - 31:00
    ein Punkt, der für uns spricht. Also, das
    ich z. B. dieses activism international,
  • 31:00 - 31:03
    das ist daraus entstanden und das ist ja
    auch eine Infrastruktur, die wir dann
  • 31:03 - 31:09
    selber in die Hand nehmen, wo wir uns
    selbst ermächtigen. Und das ist ganz klar
  • 31:09 - 31:14
    ein Bildungsauftrag, den wir auch bei uns
    sehen und den wir auch ernst nehmen. Trotz
  • 31:14 - 31:21
    allem brauchen wir als Andockstation die
    etablierten Datenraffer, wie wir sie
  • 31:21 - 31:26
    genannt haben. Also klar, wir sind dadurch
    gläserne Menschen und es ist trotzdem für
  • 31:26 - 31:31
    die Vernetzung deutlich einfacher,
    Menschen zu gewinnen und halt auch
  • 31:31 - 31:38
    weiterzuleiten. Und wie jede Aktion ist
    halt nur so gut wie das Medienecho das sie
  • 31:38 - 31:44
    kreiert. Und das funktioniert halt nicht,
    wenn ich bei 1000 Follower:innen einen bei
  • 31:44 - 31:49
    Mastodon, das verhallt halt im Nichts.
    Dann kann ich auch einfach bei RWE
  • 31:49 - 31:55
    blockieren und dann lese ich danach die
    RWE Pressemitteilung beim Spiegel. Das
  • 31:55 - 31:59
    funktioniert nicht.
    Carsten: Das ist mir tatsächlich auch
  • 31:59 - 32:06
    nochmal wichtig zu betonen, dass was die
    Klimabewegung in den letzten drei Jahren
  • 32:06 - 32:11
    getan hat, mithilfe der Teufel, das hat ja
    zu einer erheblichen Aufwertung des
  • 32:11 - 32:15
    Klimathemas im öffentlichen Diskurs
    geführt, also das kann man ja auch nicht
  • 32:15 - 32:21
    leugnen. Das ist ein riesiger Erfolg. Und
    die Frage ist, ob da ein Absprung möglich
  • 32:21 - 32:26
    ist, das vielleicht noch mal so in die
    Runde gegeben. Und jetzt Stefanie.
  • 32:26 - 32:31
    Stefanie: Ich muss nochmal auf diese Sache
    mit dem System eingehen von Pauline. Das
  • 32:31 - 32:37
    System ist ja nur ein System, weil wir
    Teil davon sind. Und mal ehrlich, wer soll
  • 32:37 - 32:43
    es denn ändern, wenn nicht wir? Und wir
    haben das ja, dass Einzelpersonen auch
  • 32:43 - 32:47
    andere dann rüberziehen. Ich hab's
    gesehen, als Ende Gelände den Mastodon
  • 32:47 - 32:52
    Account angelegt hat, wie viele Leute in
    den Vorstellungs Tuts geschrieben haben.
  • 32:52 - 32:57
    "Ja ich bin hier, weil Ende Gelände hat
    Werbung gemacht". Es funktioniert oder wie
  • 32:57 - 33:02
    viele Leute ich erst wieder ins Fediverse
    geholt habe. Diese Woche erst wieder von
  • 33:02 - 33:07
    einem Parteikollegen von jungen
    Pirat:innen die die Orga ist jetzt auch im
  • 33:07 - 33:13
    Fediverse. Also das geht schon und das ist
    halt neben den der Tatsache, dass es
  • 33:13 - 33:18
    Datenstaubsauger sind, wie es padeluun
    schon angesprochen hat, ist ja auch die
  • 33:18 - 33:23
    Beeinflussung von Meinungen. Das kam
    gestern schon in einem Talk. Die
  • 33:23 - 33:29
    Klimabewegung, die Extremeren, die werden
    nicht so viel angezeigt, weil der
  • 33:29 - 33:33
    Algorithmus da ist und die Meinung bildet.
    Und allein, was da passiert. Ich meine,
  • 33:33 - 33:39
    die Skandale mit Wahlbeeinflussung kennen
    wir auch alle. Oder Instagram, was ein
  • 33:39 - 33:45
    schwieriges Körperbild bei jungen Menschen
    fördert. Oder die Sperrung von Accounts.
  • 33:45 - 33:50
    Ich denke mal, dass viele hier der
    Anwesenden das schon mal hinter sich
  • 33:50 - 33:56
    haben, dass ein Account gesperrt wurde.
    Ich persönlich Gott sei Dank nicht. Aber
  • 33:56 - 34:01
    naja. Und das mit der Reichweite. Klar,
    ich bin eine kleinere Nummer, aber ich
  • 34:01 - 34:04
    habe auch mehr Leute im Fediverse als
    drüben und allein jetzt für den letzten
  • 34:04 - 34:10
    Wahlkampf, den ich mitgemacht habe, musste
    ich alles doppelt bespielen. Also es ist
  • 34:10 - 34:15
    schon möglich. So dann gehe ich noch mal
    zurück.
  • 34:18 - 34:21
    Carsten: Thomas, du hattest einen
    Redewunsch
  • 34:21 - 34:23
    Thomas: Ja!
    Carsten: Und dann Max.
  • 34:23 - 34:28
    Thomas: Danke! Ja, ich möchte auch noch
    mal eingehen auf dieses. Ich sage auch
  • 34:28 - 34:32
    immer die Menschen dort abholen, wo sie
    sind und dann dort hinbringen, wo wir sie
  • 34:32 - 34:38
    haben wollen. Also genau, wir sind da
    durch die Präsenz eben auf den
  • 34:38 - 34:43
    kommerziellen Social Media können wir die
    Menschen erreichen. Aber dann ist es eben
  • 34:43 - 34:46
    der Punkt, wo wir dann die Botschaften
    platzieren können, den Menschen zu sagen:
  • 34:46 - 34:52
    Hey, überlegt mal, ihr möchtet hier das
    System verändern, aber tut das innerhalb
  • 34:52 - 34:58
    eines total kontrollierten World Garden
    innerhalb dieses Systems? Es gibt hier
  • 34:58 - 35:02
    noch Alternativen, die sind, die sind
    anders und die brechen aus dem System aus.
  • 35:02 - 35:07
    Aber das halte ich für einen effektiven
    Weg. Wirklich nicht die Leute dort lassen,
  • 35:07 - 35:12
    wo sie sind, aber dort abholen und
    mitnehmen. Und ich wollte auch noch mal
  • 35:12 - 35:15
    eingehen auf das es auch für uns einen
    großen Unterschied macht zwischen der
  • 35:15 - 35:20
    öffentlichen Kommunikation und der
    internen Kommunikation. Es gibt auch man
  • 35:20 - 35:24
    merkt es auch gerade dadurch, dass
    Extenction Rebellion eben global ist, das
  • 35:24 - 35:28
    in einigen anderen Ländern ist da das
    Bewusstsein noch deutlich weniger
  • 35:28 - 35:33
    ausgeprägt. Die nutzen auch problemlos
    Google Docs für Aktionsplanung und weiß
  • 35:33 - 35:39
    der Geier, wo wir die Hände über dem Kopf
    zusammenschlagen und da ist aber in
  • 35:39 - 35:43
    Deutschland ist da schon das Bewusstsein
    sehr viel größer und wir achten darauf,
  • 35:43 - 35:46
    dass wir alles, was intern ist, immer
    komplett nur in eigener Infrastruktur
  • 35:46 - 35:51
    machen, weil das einfach völlig wahnsinnig
    wäre, dafür diese Dienste zu benutzen.
  • 35:57 - 36:02
    Carsten: Ok, kurze organisatorische
    Ansage, wir nähern uns der 45 Minuten
  • 36:02 - 36:08
    Marke, wo wir dann die Diskussion auch
    auch öffnen. Max, du hast das Wort und
  • 36:08 - 36:13
    dann würde ich gerne noch irgendwie so ein
    bisschen eine Schlussrunde machen. Was wir
  • 36:13 - 36:19
    da jetzt, was wir machen, wenn wir jetzt
    dieses Dilemma festgestellt haben, dass
  • 36:19 - 36:25
    wir mit den Teufeln irgendwie arbeiten
    müssen, aber auch nicht zufrieden damit
  • 36:25 - 36:29
    sein können, wie wir da rauskommen. Aber
    vorhin wollte Max noch was sagen.
  • 36:29 - 36:34
    Max: Ja, also ich finde auch einen
    spannenden Aspekt in der Debatte noch was
  • 36:34 - 36:39
    uns zukünftig so erwartet, weil ich
    glaube, einen Aspekt vom digitalen
  • 36:39 - 36:42
    Lebensstil, der jetzt noch nicht genannt
    wurde, ist ja, dass er selber auch zur
  • 36:42 - 36:47
    Klimakrise beiträgt. Und dieser Punkt wird
    größer. Es gibt eine Studie vom Öko-
  • 36:47 - 36:52
    Institut, die kann ich noch mal verlinken,
    die sagen in Deutschland ist der CO2
  • 36:52 - 36:59
    Fußabdruck von digitalen Lebensstil, wo ja
    Social Media ein großer Teil von ist, bei
  • 36:59 - 37:05
    schon 0,85 Tonnen. Das ist gemessen am
    deutschen CO2-Fußabdruck nicht viel. Wenn
  • 37:05 - 37:09
    wir aber auf 2 Tonnen insgesamt müssen pro
    Nase, wenn wir das 1,5 Grad Ziel erreichen
  • 37:09 - 37:14
    wollen und man bedenkt, dass der digitale
    Markt gerade enorm schnell wächst,
  • 37:14 - 37:18
    schneller als alle anderen
    Wirtschaftsbranchen, dann werden wir diese
  • 37:18 - 37:23
    Debatte führen müssen und dann werden wir
    uns hier in diesem Kreis wiederfinden. Und
  • 37:23 - 37:27
    ich glaube, eigentlich liegt darin auch
    eine Chance, dass sich die digitale
  • 37:27 - 37:31
    Bürgerbewegung und eine Klimabewegung auch
    annähern und gegenseitig voneinander
  • 37:31 - 37:36
    lernen, weil darauf kommt es letztendlich
    an, das da ist die Klimabewegung, die
  • 37:36 - 37:42
    Multiplikatoren sein können für
    die Botschaften der Digital Bewegung
  • 37:42 - 37:47
    und andersherum. Ja, letztendlich
    genauso. Und deswegen auch noch
  • 37:47 - 37:50
    mal ein kurzer Werbeslot fürs Bits und
    Bäume Bündnis, weil ich das einen coolen
  • 37:50 - 37:54
    Ansatz finde, da zusammenzukommen und
    diese Fragen zu diskutieren.
  • 37:58 - 38:03
    Carsten: Sehr gut, an der Stelle würde ich
    gerne Viktor Schlüter zitieren, der hat
  • 38:03 - 38:10
    auf dem Bits und Bäume Sporangium, auf dem
    36C3, also vor zwei Jahren, den Satz
  • 38:10 - 38:13
    gesagt: "Wir müssen das Klima retten, aber
    wir müssen auch das retten, was wir
  • 38:13 - 38:18
    brauchen, um das Klima zu retten, nämlich
    die Freiheitsrechte." Und letzten Endes
  • 38:18 - 38:22
    geht es um die digitale Verteidigung der
    freiheitlich demokratischen Grundordnung
  • 38:22 - 38:30
    und das liegt auch im Interesse der
    Klimabewegung. Gestern im Talk
  • 38:30 - 38:35
    "Baggerbesetzungen und Hashtags gegen den
    Kapitalismus" da ist am Ende so ein Satz
  • 38:35 - 38:42
    gefallen: Klar ist das alles wichtig, aber
    wir sind in erster Linie eine Bewegung,
  • 38:42 - 38:49
    die sich um den Kohleausstieg kümmert und
    nicht um den digitalen Wandel." Ich kann
  • 38:49 - 38:54
    das absolut nachvollziehen und der
    Kohleausstieg ist ein Riesenprojekt, aber
  • 38:54 - 38:58
    trotzdem glaube ich, das wäre mein Wunsch
    und das kann vielleicht jetzt auch ein
  • 38:58 - 39:04
    bisschen die Diskussion sparen wie geht es
    weiter, dass eine stärkere Vernetzung eine
  • 39:04 - 39:08
    stärkere Sensibilität auf beiden Seiten
    für die jeweiligen Themen besteht und das
  • 39:08 - 39:14
    man dann versucht, auch die eigene
    Reichweite und die eigenen Kompetenzen zu
  • 39:14 - 39:19
    benutzen, um an dem einen großen Problem
    wie kriegen wir eine lebenswerte Zukunft
  • 39:19 - 39:25
    sichergestellt? Was natürlich verschiedene
    Facetten hat, gemeinsam zu arbeiten.
  • 39:25 - 39:33
    Deswegen jetzt nochmal die Frage: Wie
    können wir da dieses Dilemma überwinden?
  • 39:33 - 39:39
    Und padeluun hatte einen Redewunsch.
    padeluun: Ja ich kann da direkt mal
  • 39:39 - 39:43
    anschließen zu dem was du gesagt hast. Ich
    musste auch irgendwann mal kapieren, als
  • 39:43 - 39:49
    ein aktivistischer Künstler, der das geil
    fand mit Technik herumzubasteln und dann
  • 39:49 - 39:54
    sehr schnell erkennen musste, welches
    Vorwissen ich habe und eine Organisation
  • 39:54 - 39:58
    aufbaute, dass für den Anfang, wenn ich
    eine Bewegung mache und da kommt plötzlich
  • 39:58 - 40:03
    viele Leute dazu, dann nehme ich erst mal
    all das was da ist. Aber dann muss ich,
  • 40:03 - 40:08
    und das geht übrigens auch Unternehmen
    genauso, dann muss ich lernen und
  • 40:08 - 40:12
    verstehen, was es bedeutet, z. B. eine
    Stelle zu schaffen, Steuern zu zahlen,
  • 40:12 - 40:17
    Versicherung abzugeben. Genauso wie ich
    meine IT aufbauen muss, wo wirklich alle
  • 40:17 - 40:21
    Unternehmen eigentlich gar keinen Bock
    drauf haben, das würden sie am liebsten
  • 40:21 - 40:25
    gar nicht machen, weil das ja auch nicht
    ihre Kernkompetenz ist, aber tatsächlich
  • 40:25 - 40:32
    müssen wir als Organisationen mit unserer
    IT und mit unseren Gesetzlichkeiten eben
  • 40:32 - 40:36
    entsprechend souverän umgehen und das ist
    tatsächlich die Verpflichtung, die
  • 40:36 - 40:41
    Verantwortung, die wir dadurch bekommen,
    dass wir einfach was Gutes machen wollen.
  • 40:41 - 40:45
    Und das geht allen anderen auch so. Da
    muss man nicht drüber traurig sein und so
  • 40:45 - 40:51
    entwickelt sich die Welt weiter zum Guten,
    dass man alles tut, was notwendig ist und
  • 40:51 - 40:56
    nicht nur das Eine. Denn wie Erik Satie
    einmal sagte, also das ist jetzt ein
  • 40:56 - 41:02
    Falsch zugeordnetes Zitat: "Wer nur etwas
    von Musik versteht, versteht auch davon
  • 41:02 - 41:09
    nichts." Ihr braucht jetzt nicht lauter
    Schweigen, sondern...
  • 41:09 - 41:18
    Carsten: Das Poesieniveau zu halten wird
    jetzt schwierig werden, aber es ist ein
  • 41:18 - 41:25
    schönes Zitat. Jetzt vielleicht mal die
    provokante Frage in die Runde gestellt:
  • 41:25 - 41:30
    Können die diejenigen Organisationen, die
    über Reichweiten starke Instagram
  • 41:30 - 41:35
    Accounts, ich spitze es mal zu, sich
    vorstellen, irgendwie einmal im Monat oder
  • 41:35 - 41:40
    einmal im halben Jahr oder so Post
    abzusetzen wie: "Übrigens diese Plattform
  • 41:40 - 41:47
    ist totaler Mist und ihr würdet der Welt
    einen großen Gefallen tun, wenn ihr diese
  • 41:47 - 41:51
    Plattform verlasst und vorher aber folgt
    uns noch da." Also wäre das denkbar oder
  • 41:51 - 41:57
    wäre das der absolute Selbstmord bezüglich
    Reichweite? Pauline.
  • 41:57 - 42:03
    Pauline: Also ich würde jetzt mal
    grundsätzlich sagen, ist das glaube ich
  • 42:03 - 42:07
    schon eine Option. Ich glaube auch nicht,
    dass das was inhaltlich ist, was Leute
  • 42:07 - 42:13
    Klimabewegung problematisch finden. Ich
    habe nur so eine Sache, die ich erlebe.
  • 42:13 - 42:17
    Also ich mache hier Öffentlichkeitsarbeit
    für Fridays for Future, ich kümmer mich
  • 42:17 - 42:21
    selber auch um Social Media Sachen und was
    bei uns passiert ist, dass ich jeden Tag
  • 42:21 - 42:26
    bestimmt 200 Menschen melden, die sagen:
    hey, wir haben hier noch dieses Problem
  • 42:26 - 42:32
    und es wäre total toll, wenn ihr euch auch
    mal kümmern könntet. Und werden
  • 42:32 - 42:37
    wahrscheinlich viele hier in der Runde
    auch kennen. Und das ist ein Krampf, sich
  • 42:37 - 42:41
    da sozusagen irgendwie zu konzentrieren.
    Und wir haben auch mal eine Zeit. Ich
  • 42:41 - 42:45
    bemerke das sogar selbst in Klimathemen
    immer so, dass ich mir denke, es gibt so
  • 42:45 - 42:49
    viele Sachen. Wir könnten über diese
    Policy reden, hier im Verkehrsbereich und
  • 42:49 - 42:53
    wir könnten über das bei den Erneuerbaren
    reden. Und gleichzeitig wollen wir aber
  • 42:53 - 42:56
    auch über Gerechtigkeitsfragen sprechen.
    Wir wollen nicht nur auf Deutschland
  • 42:56 - 42:58
    fokussiert sein, wir wollen internationale
    Sachen machen, wir wollen darüber
  • 42:58 - 43:02
    sprechen, was sind zum Beispiel auch
    irgendwie koloniale Ursachen der
  • 43:02 - 43:09
    Klimakrise? Wo sind manche Menschen mehr
    gefährdet als andere? Wer verursacht das
  • 43:09 - 43:12
    Ganze? Und wir geben uns aber Mühe und
    irgendwann habe ich mich mal mit
  • 43:12 - 43:14
    Schulfreundinnen von mir unterhalten und
    die haben mich gefragt so: "Pauline, was
  • 43:14 - 43:18
    macht ihr da überhaupt? Also seid ihr
    jetzt so eine Bewegung für so alles
  • 43:18 - 43:21
    geworden?" und die haben das gar nicht
    mehr verstanden. Die haben auch, die haben
  • 43:21 - 43:26
    das gar nicht mehr so, und da dachte ich
    so ok wir reden über wichtige Sachen, aber
  • 43:26 - 43:29
    irgendwas in unserer Kommunikation machen
    wir anscheinend falsch, wenn das irgendwie
  • 43:29 - 43:33
    nur noch so eine kleine Bubble gerichtet
    ist. Und deswegen sehe ich das nicht, dass
  • 43:33 - 43:37
    wir das gerade wirklich machen. Einfach
    weil ich das Gefühl habe, dieser Kanal ist
  • 43:37 - 43:42
    so überlaufen. Ich glaube aber, dass es
    total richtig ist, dass es so was wie Bits
  • 43:42 - 43:48
    und Bäume gibt, sozusagen ein
    eigenständiger Kommunikationskanal, ja
  • 43:48 - 43:52
    sozusagen auch ist, eine eigenständige
    Organisation, die das verbindet, die
  • 43:52 - 43:55
    sozusagen eine Anlaufstelle ist für Leute,
    die Klima interessiert sind und für Leute,
  • 43:55 - 44:00
    die sich mit Digitalisierung und IT und
    Datenschutz auseinandersetzen und das da
  • 44:00 - 44:03
    zusammenführen. Und ich glaube, dass es
    viel mehr solche Schnittstellenprojekte
  • 44:03 - 44:07
    braucht. Aber ich glaube, dieser Ansatz zu
    sagen, jeder muss alles machen. Ich
  • 44:07 - 44:10
    glaube, damit werden wir nicht
    weiterkommen. Es kann nicht jeder alles
  • 44:10 - 44:13
    machen. Ich habe einfach, auch wenn ich
    nur an mich denke. Ich habe nicht die Zeit
  • 44:13 - 44:17
    alles zu machen, was nötig wäre. Genauso
    hat auch eine große Organisation wie
  • 44:17 - 44:22
    Fridays for Future nicht die Zeit und die
    Kapazitäten alles zu tun, was nötig wäre.
  • 44:22 - 44:25
    Aber genau deswegen finde ich es total
    schön, dass wir hier auch zusammen
  • 44:25 - 44:29
    sprechen und vielleicht gucken können, wie
    irgendwelche trotzdem gute Synergien
  • 44:29 - 44:34
    entstehen können und wie man vielleicht
    sinnvolle gemeinsame Projekte starten
  • 44:34 - 44:38
    kann, die eben nicht dafür sorgen, dass
    einzelne Sachen jetzt irgendwie verwaschen
  • 44:38 - 44:41
    werden, aber eben trotzdem vorangebracht
    werden.
  • 44:43 - 44:48
    Carsten: Ok. Das hatte jetzt schon den
    Charakter eines Schlusswortes. Ich habe
  • 44:48 - 44:52
    noch 3 Meldungen auf der Liste und wir
    sind jetzt bei 12:15 Uhr, d. h.,
  • 44:52 - 45:00
    eigentlich müssten wir jetzt die Fragen
    nehmen. Ich würde vielleicht sagen. Ich
  • 45:00 - 45:06
    gucke in den Chat. Ok, also Struppi und
    Thomas jeweils ganz kurz und dann gehen
  • 45:06 - 45:12
    wir in die Fragerunde.
    Struppi: Ja genau. Also ich sehe auch,
  • 45:12 - 45:19
    dass das Klimathema sehr intersektional
    ist und wir über Ende Gelände sehen das
  • 45:19 - 45:24
    halt auch tatsächlich eher so, dass wir
    unsere Reichweite nutzen und das Mikro
  • 45:24 - 45:29
    weitergeben an Menschen, die davon Ahnung
    haben und die betroffen sind. Das heißt,
  • 45:29 - 45:33
    egal welches Thema es betrifft, wir
    versuchen uns nicht die Themen anzueignen,
  • 45:33 - 45:37
    weil das kann nur schief laufen, wenn wir
    alle Themen bespielen, sondern wir
  • 45:37 - 45:42
    versuchen das Mikro weiterzureichen an die
    Expert:innen, die das richtig rüberbringen
  • 45:42 - 45:48
    können und das machen wir auch. Also das
    diese Reichweite nutzen wir und geben die
  • 45:48 - 45:54
    Reichweite auch ab, damit Themen einfach
    gut bespielt werden können und es nicht
  • 45:54 - 45:58
    Hype ist. Also das ist ja ganz oft so,
    dass man sich dann in so klein klein klein
  • 45:58 - 46:02
    irgendwie verliert und das wollen wir
    nicht. Wir haben unser Kernthema, aber wir
  • 46:02 - 46:06
    geben die Reichweite ab für alle anderen
    wichtigen Themen, die wir so auf dem
  • 46:06 - 46:10
    Schirm haben. Und digital und
    Digitalisierung ist da definitiv auch ein
  • 46:10 - 46:14
    Thema. Aber auch da geben wir unsere
    Reichweite lieber ab, als dass wir das
  • 46:14 - 46:18
    Thema für uns vereinnahmen. Insofern bin
    ich jetzt dazu sagen.
  • 46:21 - 46:28
    Carsten: Ja und dann Thomas, du wolltest
    noch etwas sagen.
  • 46:28 - 46:33
    Thomas: Genau ja ich wollte auch mal
    konkret zu deiner Aufforderung von wegen
  • 46:33 - 46:38
    könntet ihr euch vorstellen, da regelmäßig
    solche Posts raus zu schicken? Also ich
  • 46:38 - 46:42
    persönlich, ich will das eigentlich schon
    lange, ich habe das schon intern auch
  • 46:42 - 46:47
    schon ganz viele Diskussionen dazu. Ich
    merke, da fehlt auch noch ganz viel
  • 46:47 - 46:51
    Aufklärungsarbeit. Also da würde ich mir
    wünschen, dann eben von den Gruppierungen,
  • 46:51 - 46:56
    die da schon die ganze Ahnung haben, das
    ganze geballte Wissen, dass ich da was an
  • 46:56 - 47:00
    die Hand bekäme, mit dem ich auf die
    Leute, die die ganzen Social-Media-Kanäle
  • 47:00 - 47:05
    managen, zugehen kann, sagen hier, das
    sind die Informationen. Deswegen solltet
  • 47:05 - 47:10
    ihr das machen. Und das ist das, was ihr
    raushauen könnt. Schon vielleicht mit
  • 47:10 - 47:14
    konkreten Inhalten, sodass es für sie auch
    gar nicht so viel Arbeit ist, weil ich
  • 47:14 - 47:17
    merke dann oft, wenn ich das anspreche,
    dass da grundsätzlich ein Verständnis da
  • 47:17 - 47:21
    ist, aber im Detail des Wissen fehlt. Und
    da könnte glaube ich noch sehr viel
  • 47:21 - 47:27
    passieren.
    Carsten: Ok, dann sind wir jetzt
  • 47:27 - 47:31
    padeluun: Darf ich gerade noch einen Satz
    sagen?
  • 47:31 - 47:35
    Carsten: Einen Satz!
    padeluun: Ja, zur Pauline. Ganz wichtig
  • 47:35 - 47:40
    ist es tatsächlich, bei seinem Kernthema
    zu bleiben, das nicht auf alles zu hören,
  • 47:40 - 47:45
    was von außen herangetragen wird, aber es
    mit in die Arbeit einzubauen. Also wir
  • 47:45 - 47:50
    gendern ganz selbstverständlich, aber wir
    machen daraus kein Thema oder wir machen
  • 47:50 - 47:56
    auch zum Thema Antifaschismus machen wir
    keine extra Arbeit, aber sie ist intern
  • 47:56 - 48:00
    natürlich Maßgabe unserer Arbeit. Also
    bleibt bei euren Themen. Das ist wichtig.
  • 48:00 - 48:04
    Ich habe es beim Arbeitskreis gegen
    Vorratsdatenspeicherung gemerkt. Als die
  • 48:04 - 48:08
    Leute anfingen, alles mögliche da
    reindrücken zu wollen, ist der Verein
  • 48:08 - 48:13
    ziemlich uninteressant geworden.
    Pauline: Ja, ich glaube, das ist total
  • 48:13 - 48:17
    wichtig.
    Carsten: Cool, dann würde ich jetzt einmal
  • 48:17 - 48:24
    sagen wir versuchen, es ist ja im Laufe
    der Diskussion auch angesprochen worden,
  • 48:24 - 48:30
    von Max zum Beispiel, dass er noch Links
    bereitstellen will. Die landen dann alle
  • 48:30 - 48:34
    auf einer Website. Dazu halte ich jetzt
    einmal die URL in die Kamera. Das müsst
  • 48:34 - 48:39
    ihr euch nicht merken. Aber wenn man dann
    später mal die Aufzeichnung anguckt, dann
  • 48:39 - 48:46
    ist das wahrscheinlich der einfachste Weg,
    um das zu reproduzieren. Ansonsten paste
  • 48:46 - 48:51
    ich den Link auch gleich nochmal in den
    Chat. Ich hoffe, man kann es halbwegs
  • 48:51 - 48:56
    lesen. Kann mir mal jemand visuell
    Rückmeldung geben, ob man das lesen kann?
  • 48:56 - 49:02
    Wahrscheinlich. Wenn die Regie mich jetzt
    Großmacht, müsste man es lesen können. Und
  • 49:02 - 49:11
    dann schreib ich das in den Chat und jetzt
    gehen wir in die Q and A. Herald: Alles
  • 49:11 - 49:16
    klar, ich bedanke mich schon einmal ganz
    herzlich. Es war unglaublich spannend und
  • 49:16 - 49:22
    wie man sieht, ist es ein sehr, sehr
    diskussionswürdiges Thema und das spiegelt
  • 49:22 - 49:29
    sich auch jetzt schon in unseren Fragen
    wieder. Das ist wir haben schon einiges
  • 49:29 - 49:36
    gesammelt. Und ja genau. Also dann würde
    ich damit auch direkt schon mal
  • 49:36 - 49:42
    einsteigen. Also was ich auch ganz, ganz
    spannend finde: Wenn ihr auf Facebook und
  • 49:42 - 49:49
    auf Instagram euch die Kommentare und
    Posts so anschaut, schaut ihr wirklich nur
  • 49:49 - 49:54
    auf die Followerzahlen? Oder ist es auch
    wirklich so mit Interaktionsbewertung oder
  • 49:54 - 49:58
    anderen Statistiken, die ihr euch da
    anschaut? Denn wir haben ja mittlerweile
  • 49:58 - 50:04
    rausgefunden, dass diese Algorithmen
    gerade da relativ selektiv sind und nicht
  • 50:04 - 50:11
    unbedingt diese Posts auch bei den Leuten
    ankommen. Habt ihr da andere Statistiken,
  • 50:11 - 50:16
    andere Metriken, die ihr euch auch
    zwischenzeitlich mal anschaut? Oder ist es
  • 50:16 - 50:19
    immer mal nur: Oh ja, wir haben so und so
    viele Follower und wir kriegen so und so
  • 50:19 - 50:23
    viele Likes.
    Carsten: Ich würde sagen, wir haben nicht
  • 50:23 - 50:29
    die Zeit, dass da jede Organisation dazu
    jetzt zu jeder einzelnen Fragen Stellung
  • 50:29 - 50:36
    bezieht. D. h., wer dazu etwas sagen kann,
    einfach mal Hand heben und dann gehen wir
  • 50:36 - 50:43
    da ein bisschen rum. Ja dann Stefanie.
    Ückück: Ich möchte gern, würde aber gern
  • 50:43 - 50:49
    einer Umwelt oder Vortritt lassen, falls
    ihr wollt, ihr wollt nicht ok. Bei uns ist
  • 50:49 - 50:54
    es sehr sehr plattformabhängig. Bei einem
    Twitter und YouTube gucken die, die das
  • 50:54 - 50:58
    hauptsächlich betreuen, sehr viel auf die
    Zahlen, aber ich muss sagen, gerade die
  • 50:58 - 51:02
    Interaktion ist sehr sehr unterschiedlich
    von Plattform zu Plattform. Auf Twitter
  • 51:02 - 51:06
    sind fast nur Trolle, auf Facebook sind
    viele Beleidigungen, auf Mastodon sind die
  • 51:06 - 51:12
    konstruktiven, sinnvollen Fragen. Wenn ich
    Anfragen bekomme zu Inhalten oder eine
  • 51:12 - 51:17
    private Nachricht über irgendwas, was wir
    zum Beispiel in den Stadtrat einbringen
  • 51:17 - 51:22
    sollen, geht das über Mastodon. Geht das
    eventuell noch über die private Kanäle,
  • 51:22 - 51:26
    die man teilt? Aber du kriegst so gut wie
    nichts über ein Facebook oder ein Twitter,
  • 51:26 - 51:31
    was konstruktiv ist. Es ist ganz, ganz
    selten, maximal noch Instagram, weil da
  • 51:31 - 51:37
    halt leider sehr viele junge Leute sind,
    die es noch nicht besser wissen. Aber die
  • 51:37 - 51:43
    Interaktion funktioniert. Zahlen und
    Auswertung plattformabhängig bei uns.
  • 51:43 - 51:55
    Carsten: Ok, Struppi möchte noch. Mit
    Mikrofon.
  • 51:55 - 51:59
    Struppi: Ja sorry, wir sehen das
    eigentlich genauso wie Ückück, also bei
  • 51:59 - 52:03
    uns ist das auch so, dass die Interaktion
    im Fediverse deutlich stärker sind. Die
  • 52:03 - 52:11
    Kritik ist solidarisch, aber konstruktiv.
    Bei Facebook hagelt es Hate, einfach nur
  • 52:11 - 52:16
    Hate und damit kriegst du massig
    Reichweite. Also Facebook liebt
  • 52:16 - 52:22
    Reichweite, aber tatsächlich nur, wenn es
    über Hass läuft. Und bei Twitter ist das
  • 52:22 - 52:27
    so mal so, mal so. Aber da ist es halt
    eher so ja, nicht so solidarische Kritik
  • 52:27 - 52:31
    und das ist nicht so ein sinnvoller
    Austausch. Der ist im Fediverse deutlich
  • 52:31 - 52:37
    stärker. Das sehen wir ganz genauso wie
    Ückück das auch gesagt hat.
  • 52:37 - 52:41
    Carsten: Ich würde alle weiteren
    Wortmeldungen jetzt zu der Frage
  • 52:41 - 52:45
    vielleicht auf die extended Q and A
    verschieben, weil ich vermute, dass ist
  • 52:45 - 52:49
    nicht die einzige Frage.
  • 52:51 - 52:58
    Herald: Genau, wir haben da noch so ein
    paar. Genau. Also generell wäre es
  • 52:58 - 53:06
    vielleicht nicht auch denkbar, dass man
    sozusagen eine Kooperation oder ein
  • 53:06 - 53:11
    Kollektiv aus diesem, gerade aus dieser
    Gruppe hier heraus, wir haben ja jetzt
  • 53:11 - 53:15
    Digitalexperten und natürlich auch
    Klimaexperten hier sitzen. Das man daraus
  • 53:15 - 53:20
    nicht irgendwie eine Gruppierung bildet,
    damit jeder einzeln bei sich im Thema
  • 53:20 - 53:25
    bleiben kann, aber immer jemanden, aber
    dann auch eine gewisse Weiterbildung
  • 53:25 - 53:30
    entsteht, an den entsprechenden Stellen.
    Das man da halt zielgerichtet reingehen
  • 53:30 - 53:41
    kann. Das man vielleicht halt einen neuen
    Verband gründet aus diesen Synergiethemen.
  • 53:41 - 53:49
    Carsten: Max du möchtest was sagen.
    Max: Klingt total geil. Ich habe leider
  • 53:49 - 53:53
    keine Zeit. Ich weiß nicht, vielleicht
    geht es den anderen auch so. Und ich würde
  • 53:53 - 53:58
    sagen, ein Stück weit ist das mit Bits und
    Bäume auch schon passiert. Also Bits und
  • 53:58 - 54:02
    Bäume ist ein Netzwerk, das ist keine
    einzelne Organisation, aber die lädt alle
  • 54:02 - 54:07
    ein, da genau so eine Initiative zu
    starten, nach Verbündeten zu suchen und
  • 54:07 - 54:12
    was an den Start zu bringen. Und ich finde
    es auch interessant, dass wir in der
  • 54:12 - 54:18
    Debatte uns irgendwie die Instagram
    zerschlagen Kampagne nur als Instagram
  • 54:18 - 54:22
    Kampagne vorstellen konnten. Das sagt
    irgendwie schon viel über den Stand der
  • 54:22 - 54:28
    Debatte aus. Und ich glaube, diese Frage
    braucht auf jeden Fall Ort, wo es
  • 54:28 - 54:31
    diskutiert wird und Bits und Bäume
    Netzwerk ist für mich ein guter Ort, diese
  • 54:31 - 54:38
    beiden Perspektiven zusammenzubringen.
    Carsten: Da springe ich jetzt mal aus der
  • 54:38 - 54:43
    Rolle des Moderators in die Rolle des Bits
    und Bäume Vertreters. Das ist auf jeden
  • 54:43 - 54:48
    Fall ein Thema, was Bits und Bäume am
    Herzen liegt und wo wir auch versuchen da
  • 54:48 - 54:53
    weiter dran zu bleiben. Thomas hat vorhin
    gesagt, er würde sich was wünschen, was
  • 54:53 - 54:56
    man Leuten an die Hand geben kann, wo die
    wichtigsten Informationen zusammengefasst
  • 54:56 - 55:02
    sind. Ich könnte mir gut vorstellen, dass
    sowas im Laufe des nächsten Jahres unter
  • 55:02 - 55:08
    aktiver Mitwirkung der Bits und Bäume
    Bewegung entsteht. An der Stelle auch der
  • 55:08 - 55:13
    Hinweis: Es wird nächstes Jahr ich glaube
    in Nordrhein-Westfalen eine Bits und Bäume
  • 55:13 - 55:17
    Konferenz geben. Dazu dann einfach mal
    Augen und Ohren offen halten. Ich würde
  • 55:17 - 55:21
    mich sehr wundern, wenn dieses Thema dort
    keine Rolle spielt. Um es vorsichtig zu
  • 55:21 - 55:23
    formulieren. padeluun möchte auch was
    sagen.
  • 55:23 - 55:27
    padeluun: Ja auf unserer Website
    Digitalcourage.de findet ihr jede Menge
  • 55:27 - 55:33
    Hinweise, Tipps und Trips, äh Ticks, Ti,
    ok ihr wisst was ich meine. Wir haben ganz
  • 55:33 - 55:37
    viele Sachen untersucht. Wir geben Tipps
    für Homeoffice Sachen, die sehr sinnvoll
  • 55:37 - 55:41
    sind. Wir haben sehr viel untersucht. Wir
    haben sogar kleine Broschüren in der
  • 55:41 - 55:46
    Reihe, kurz und bündig, wo auch
    Sicherheitshinweise sind, also Angriffe im
  • 55:46 - 55:51
    Büro. Guckt euch da einfach mal bei uns
    um. Also das ist unsere tägliche Arbeit,
  • 55:51 - 55:56
    da was zu machen und aufzubauen. Und ich
    kann jetzt nur noch sagen: Kauft unsere
  • 55:56 - 56:00
    Heftchen, sie sind so billig, dass sie uns
    ruinieren. Hier z. B. hier so sehen die
  • 56:00 - 56:06
    aus. So Pixi Bücher für interessierte
    Menschen und verbreitet das einfach auch,
  • 56:06 - 56:10
    weil da wirklich einfach Tipps auch zur
    Ermündigung drin sind und immer wieder
  • 56:10 - 56:16
    dafür werben, sich der eigenen
    Souveränität zu versichern. Und ja, und
  • 56:16 - 56:21
    ansonsten vielleicht noch eine Sache. Es
    geht auch nicht nur darum, Vereine zu
  • 56:21 - 56:26
    machen und drüber zu reden. Es geht auch
    darum, Firmen zu gründen, die einem diese
  • 56:26 - 56:31
    Services machen. Ich erwähne mal Posteo
    oder Mailbox.org, die man schon mal als
  • 56:31 - 56:35
    Dienstleister haben kann, die wir wissen,
    dass wir denen gut vertrauen können. Es
  • 56:35 - 56:39
    darf aber ruhig auch weitere solche Firmen
    geben und müssen gegründet werden.
  • 56:40 - 56:43
    Fediverseunternehmen, Mastodon
    Serverbetreiber. Wir zum Beispiel nehmen
  • 56:43 - 56:48
    einen Euro pro Monat von jedem Teilnehmer.
    Gar nicht, weil wir damit Geld verdienen,
  • 56:48 - 56:52
    so viel ist das nicht, sondern einfach
    auch das Konzept Geld zu nehmen für eine
  • 56:52 - 56:57
    Dienstleistung eben auch besonders
    darstellen wollen und experimentiert mit
  • 56:57 - 57:02
    so was. Und bei euren 40000 oder halbe
    Million Followern gibt es Leute, die man
  • 57:02 - 57:06
    ankicken kann und sagen kann: Wir brauchen
    mal Leute, die uns da was aufbauen. Wer
  • 57:06 - 57:09
    will das machen? Und dann bildet man da
    eine Gruppe, dann ist ein Arbeitskreis
  • 57:09 - 57:14
    gegründet und die kümmern sich und man
    selber kann es dann irgendwann nutzen und
  • 57:14 - 57:18
    alles ist gut.
    Carsten: Super! Nächste Frage bitte.
  • 57:21 - 57:30
    Herald: Ja, das muss eine ganz Kurze sein,
    vermute ich mal. Ja, genau. Wäre es…
  • 57:30 - 57:35
    also, warum versucht man nicht einfach zu
    sagen: ok, wir stellen ein Schild in
  • 57:35 - 57:41
    Instagram ok, wir sind nicht mehr da, wir
    sind jetzt woanders, ja? Gäbe das, wäre da
  • 57:41 - 57:51
    jemand wirklich bereit, das mal zu tun?
    padeluun: Ich möchte darauf antworten,
  • 57:51 - 57:53
    auch wenn ich schon so viel geredet habe,
    tut
  • 57:53 - 57:55
    Herald: Ja, bitte kurz!
    padeluun: Tut das nicht!
  • 57:55 - 57:58
    Herald: Und dann Thomas:
    padeluun: Ihr werdet einfach eure Follower
  • 57:58 - 58:02
    verlieren. Tut das nicht. Das muss kann
    man nicht so machen. Wir haben beim AK
  • 58:02 - 58:07
    Vorrat mal die Mailinglisten umgezogen nur
    und danach hatten wir nur noch 5 % der
  • 58:07 - 58:12
    Leute. Also das ist nicht die richtige
    Lösung.
  • 58:15 - 58:19
    Carsten: Thomas, du kannst du was
    ergänzen, möchtest du?
  • 58:19 - 58:23
    Thomas: Ja, ja, ich wollte eigentlich auch
    nur sagen, dass es, also dafür ist dann
  • 58:23 - 58:28
    doch die Hürde zu groß. Also da muss
    vorher die Sensibilität geschaffen werden,
  • 58:28 - 58:31
    dass Leute schon sich einen Account
    anlegen, dann kann man sagen: jo, ihr
  • 58:31 - 58:34
    findet uns auch da, aber sonst ist es ja,
    sehe ich auch so!
  • 58:36 - 58:41
    Stefanie: Du stößt den Leuten nur vor den
    Kopf. Und wer sich so beleidigt und
  • 58:41 - 58:44
    bevormundet fühlt, der lernt nicht dazu
    und kommt auch nicht mit.
  • 58:48 - 58:53
    Carsten: Struppi?
    Struppi: Ja, das sehe ich ähnlich. Also
  • 58:53 - 58:57
    wir wollen die Leute ja mitnehmen und
    ihnen nicht vorschreiben, was sie zu tun
  • 58:57 - 59:03
    haben. Und wenn wir sie mitnehmen wollen,
    dann müssen wir das, müssen wir den Weg
  • 59:03 - 59:08
    bereiten, auf dem sie gehen können und
    ihnen keine Mauern bauen. Und deswegen
  • 59:08 - 59:14
    sehe ich nicht, dass wir das machen.
    Carsten: Alles klar. Bei mir ist es jetzt
  • 59:14 - 59:19
    12 Uhr 30. Ich vermute, damit sind wir am
    Ende. Ich würde jetzt noch einmal
  • 59:19 - 59:24
    akustisch die URL ansagen, wo man, wenn
    man in einem Jahr dieses Video sieht,
  • 59:24 - 59:29
    vielleicht noch mehr Informationen findet.
    Also das ist ein Kurzlink, ein
  • 59:29 - 59:40
    datensparsamer Kurzlinkdienst,
    t1p.de/system-change und da wird es das
  • 59:40 - 59:44
    Material geben. Und wenn sich aus dieser
    Diskussion hieraus etwas Bleibendes
  • 59:44 - 59:47
    bildet, dann wird man das dort auch
    finden. Dann
  • 59:47 - 59:53
    padeluun: Falls es diesen Kurzdienst dann
    noch gibt, nutzt niemals Kurzdienste. Aber
  • 59:53 - 59:57
    ok.
    Carsten: Ok, das ist auch auf der Bits und
  • 59:57 - 60:05
    Bäume Dresden Seite, also dresden.bits-
    und-baeume.org aber bei dieser Adresse, da
  • 60:05 - 60:07
    vertippe ich mich immer und deswegen habe
    ich mich hier für einen Kurzdienst
  • 60:07 - 60:15
    entschieden. Anderes Problem. Ich gebe es
    Mic zurück an die Herald und bedanke mich
  • 60:15 - 60:19
    bei allen ganz herzlich und auf eine
    weitere konstruktive Zusammenarbeit.
  • 60:20 - 60:36
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2021. Mach mit und hilf uns!
Title:
System Change mit Instagram?? Social Media und die Zivilgesellschaft
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Video Language:
German
Duration:
01:00:36

German subtitles

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