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Wer sagt, dass Arabisch sprechen uns "uncool" macht?"

  • 0:01 - 0:03
    Guten Morgen!
  • 0:03 - 0:06
    Sind Sie wach?
  • 0:07 - 0:09
    Sie haben mir mein Namensschild
    abgenommen, aber ich wollte fragen,
  • 0:09 - 0:12
    hat irgendjemand seinen Namen
    auf Arabisch aufs Schild geschrieben?
  • 0:12 - 0:17
    Irgendjemand! Niemand?
    OK, kein Problem.
  • 0:18 - 0:21
    Es war einmal,
    vor nicht allzu langer Zeit,
  • 0:22 - 0:26
    da saß ich mit einem Freund
    in einem Restaurant und bestellte Essen.
  • 0:26 - 0:30
    Ich sah also den Kellner an und sagte:
  • 0:30 - 0:33
    "Haben Sie eine Speisekarte (Arabisch)"?
  • 0:34 - 0:37
    Er schaute mich befremdet an,
    als hätte er sich verhört.
  • 0:38 - 0:40
    Er sagte: "Entschuldigung (Englisch)?".
  • 0:40 - 0:44
    Ich sagte:
    "Die Speisekarte (Arabisch), bitte".
  • 0:44 - 0:47
    Er antwortete: "Wissen Sie nicht,
    wie man das nennt"?
  • 0:48 - 0:49
    "Doch, das weiß ich."
  • 0:49 - 0:53
    Er: "Nein! Es heißt 'menu' (Englisch),
    oder 'menu' (Französisch)."
  • 0:53 - 0:55
    Ist die französische Aussprache korrekt?
  • 0:55 - 0:57
    "Komm, komm, kümmer dich um die!",
    sagte der Kellner.
  • 0:57 - 1:01
    Er war angewidert, als er mit mir sprach,
    als ob er bei sich dachte:
  • 1:01 - 1:05
    "Auch, wenn dies das letzte Mädchen auf
    Erden wäre, würde ich sie nicht ansehen!"
  • 1:05 - 1:08
    Was bedeutet es,
    "Menü" auf Arabisch zu sagen?
  • 1:08 - 1:16
    Zwei Wörter ließen einen libanesischen
    jungen Mann ein Mädchen als rückständig
  • 1:16 - 1:18
    und ignorant verurteilen.
  • 1:19 - 1:24
    Wie konnte sie auf diese Weise sprechen?
  • 1:24 - 1:27
    In diesem Moment
    begann ich darüber nachzudenken.
  • 1:27 - 1:28
    Es machte mich wütend.
  • 1:28 - 1:29
    Es schmerzt definitiv!
  • 1:29 - 1:32
    Mir wird das Recht verweigert, in meinem
    Land meine eigene Sprache zu sprechen?
  • 1:32 - 1:34
    Wo sonst könnte das passieren?
  • 1:34 - 1:38
    Wie sind wir so weit gekommen?
  • 1:38 - 1:42
    Während wir hier sind,
    gibt es viele Leute wie mich,
  • 1:42 - 1:45
    die einen Punkt in ihrem Leben erreichen,
    wo sie unfreiwillig alles aufgeben,
  • 1:45 - 1:47
    was ihnen in der Vergangenheit
    widerfahren ist,
  • 1:47 - 1:50
    nur damit sie sagen können,
    dass sie modern
  • 1:50 - 1:52
    und zivilisiert sind.
  • 1:52 - 1:55
    Soll ich meine Kultur, Gedanken,
  • 1:55 - 1:59
    meinen Verstand und meine
    Erinnerungen vergessen?
  • 2:00 - 2:03
    Kindheitserinnerungen sind vielleicht
    die besten Erinnerungen aus dem Krieg!
  • 2:03 - 2:08
    Soll ich alles auf Arabisch gelernte
    vergessen, damit ich angepasst bin?
  • 2:08 - 2:12
    Um einer von ihnen zu sein?
  • 2:12 - 2:14
    Wo liegt da die Logik?
  • 2:14 - 2:18
    Trotz alledem versuchte ich,
    ihn zu verstehen.
  • 2:18 - 2:24
    Ich wollte ihn nicht ebenso hart
    verurteilen, wie er mich verurteilte.
  • 2:24 - 2:28
    Die arabische Sprache erfüllt nicht
    die Bedürfnisse der heutigen Zeit.
  • 2:28 - 2:30
    Sie ist keine Sprache der Wissenschaft
  • 2:30 - 2:31
    oder der Forschung,
  • 2:31 - 2:33
    keine Sprache, die wir
    an der Universität gewöhnt sind,
  • 2:33 - 2:35
    keine Sprache,
    die wir am Arbeitsplatz benutzen,
  • 2:36 - 2:42
    keine Sprache, mit der wir an einem
    modernen Forschungsprojekt arbeiten,
  • 2:42 - 2:45
    und sicher keine Sprache,
    die wir am Flughafen verwenden.
  • 2:45 - 2:47
    Täten wir das,
    würden wir uns blamieren.
  • 2:49 - 2:52
    Wo kann ich sie dann benutzen?
    Wir alle können diese Frage stellen!
  • 2:52 - 2:56
    Ihr wollt, dass wir Arabisch benutzen.
    Wo dann können wir dies tun?
  • 2:57 - 2:59
    Das ist die eine Realität.
  • 2:59 - 3:04
    Aber wir sollten über eine andere,
    noch wichtigere Realität nachdenken.
  • 3:05 - 3:08
    Arabisch ist die Muttersprache.
  • 3:08 - 3:14
    Forscher sagen, dass
    die Beherrschung anderer Sprachen
  • 3:14 - 3:17
    die Beherrschung der eigenen
    Muttersprache voraussetzt.
  • 3:18 - 3:21
    Die eigene Muttersprache
    zu beherrschen ist Voraussetzung
  • 3:21 - 3:25
    für den kreativen Ausdruck
    in anderen Sprachen.
  • 3:25 - 3:26
    Wie das?
  • 3:26 - 3:28
    Khalil Gibran.
  • 3:28 - 3:32
    Als er mit dem Schreiben anfing,
    verwendete er Arabisch.
  • 3:33 - 3:39
    All seine Ideen, Phantasie und Philosophie
  • 3:39 - 3:43
    waren von diesem kleinen Jungen aus dem Dorf,
  • 3:43 - 3:45
    in dem er aufwuchs, inspiriert,
    der einen bestimmten Geruch in der Nase,
  • 3:45 - 3:46
    eine bestimmte Stimme im Ohr,
  • 3:46 - 3:48
    einen bestimmten Gedanken im Kopf hatte.
  • 3:48 - 3:53
    Als er anfing auf Englisch zu schreiben,
    hatte er genug Gepäck.
  • 3:53 - 3:55
    Sogar als er dann auf Englisch schrieb.
  • 3:55 - 3:59
    Wenn Sie seine englischen Schriften lesen,
    riechen Sie den gleichen Geruch,
  • 3:59 - 4:01
    spüren das gleiche Gefühl.
  • 4:01 - 4:05
    Sie können sich vorstellen, dass er es ist,
    der auf Englisch schreibt,
  • 4:05 - 4:10
    der gleiche Junge, der aus den Bergen kam.
    Aus einem Dorf im Libanongebirge.
  • 4:11 - 4:17
    Das ist also ein Beispiel,
    dem keiner widersprechen kann.
  • 4:17 - 4:22
    Zweitens wird oft gesagt, dass, wenn
    man eine Nation umbringen möchte,
  • 4:22 - 4:25
    der einzige Weg eine Nation umzubringen
  • 4:25 - 4:26
    die Vernichtung ihrer Sprache ist.
  • 4:27 - 4:32
    Das ist eine Realität, die entwickelten
    Gesellschaften bewusst ist.
  • 4:32 - 4:36
    Die Deutschen, Franzosen,
    Japaner und Chinesen --
  • 4:36 - 4:39
    all diese Nationen
    sind sich dessen bewusst.
  • 4:39 - 4:43
    Das ist der Grund, warum sie
    ihre Sprache gesetzlich schützen.
  • 4:43 - 4:45
    Sie machen sie heilig.
  • 4:45 - 4:48
    Deswegen verwenden sie sie
    in der Produktion
  • 4:48 - 4:51
    und zahlen viel Geld,
    um sie weiter zu entwickeln.
  • 4:51 - 4:54
    Wissen wir es besser als sie?
  • 4:54 - 4:55
    Gut,
  • 4:55 - 4:57
    wir sind nicht aus der entwickelten Welt,
  • 4:57 - 4:59
    dieses fortschrittliche Denken
    hat uns noch nicht erreicht,
  • 4:59 - 5:02
    und wir würden
    die zivilisierte Welt gerne einholen.
  • 5:03 - 5:07
    Länder, die einst wie wir waren,
    sich aber dazu entschieden haben,
  • 5:08 - 5:09
    nach Entwicklung zu streben,
  • 5:09 - 5:11
    forschen und holen
    die anderen Länder ein,
  • 5:11 - 5:14
    z.B. die Türkei, Malaysia und andere,
  • 5:14 - 5:18
    sie nahmen ihre Sprache mit,
    als sie die Leiter hochkletterten,
  • 5:18 - 5:21
    schützten sie wie einen Diamanten.
  • 5:21 - 5:23
    Sie hielten sie nah bei sich.
  • 5:23 - 5:27
    Wenn Sie ein Produkt aus der Türkei
    oder von sonstwo bekommen
  • 5:27 - 5:29
    und es nicht auf Türkisch beschriftet ist,
  • 5:30 - 5:32
    dann ist es kein lokales Produkt.
  • 5:32 - 5:35
    Man würde nicht glauben,
    dass es ein lokales Produkt ist.
  • 5:35 - 5:38
    Sie würden wieder zu Konsumenten werden,
  • 5:38 - 5:43
    ahnungslose Konsumenten,
    wie wir es die meiste Zeit sind.
  • 5:43 - 5:47
    Um Innovationen zu schaffen
    und zu produzieren,
  • 5:47 - 5:52
    mussten sie ihre Sprache schützen.
  • 5:52 - 5:56
    Wenn ich sage: "Freiheit,
    Souveränität, Unabhängigkeit (Arabisch)",
  • 5:56 - 5:59
    an was erinnert Sie das?
  • 6:01 - 6:02
    Es klingelt nicht, oder?
  • 6:03 - 6:07
    Ungeachtet des Wer, Wie und Warum.
  • 6:08 - 6:11
    Sprache ist nicht nur zum Kommunizieren da,
  • 6:11 - 6:15
    es sind nicht nur Wörter,
    die aus unserem Mund kommen.
  • 6:15 - 6:18
    Sprache repräsentiert bestimmte
    Stufen unseres Lebens,
  • 6:19 - 6:24
    und ist eine Ausdrucksweise,
    die mit unseren Emotionen verbunden ist.
  • 6:24 - 6:26
    Wenn wir also "Freiheit,
    Souveränität, Unabhängigkeit" sagen,
  • 6:26 - 6:30
    dann formt jeder einzelne von Ihnen eine
    eigene Vorstellung davon in seinen Gedanken,
  • 6:30 - 6:32
    da sind bestimmte Gefühle
  • 6:32 - 6:35
    von einem bestimmten Tag
    einer bestimmten historischen Periode.
  • 6:35 - 6:38
    Sprache ist nicht ein, zwei oder drei
    zusammengestellte Wörter oder Buchstaben.
  • 6:39 - 6:41
    Es liegt eine Idee darin, die eine Beziehung
    zu unserer Art des Denkens hat;
  • 6:41 - 6:47
    dazu, wie wir uns gegenseitig sehen
    und wie andere uns sehen.
  • 6:47 - 6:49
    Was ist unser Verstand?
  • 6:49 - 6:51
    Wie können Sie sagen,
    ob dieser Kerl versteht oder nicht?
  • 6:52 - 6:59
    Wenn ich sage: "Freiheit,
    Souveränität, Unabhängigkeit (Englisch)"
  • 7:00 - 7:02
    oder wenn Ihr Sohn zu Ihnen kommt und sagt:
  • 7:02 - 7:07
    "Papa, hast du in der Zeit des
    Freiheit-Spruchs (Englisch) gelebt?"
  • 7:07 - 7:09
    Wie würden Sie sich fühlen?
  • 7:10 - 7:13
    Wenn Sie darin kein Problem sehen,
  • 7:14 - 7:17
    dann sollte ich besser gehen und aufhören,
    meine Zeit zu vergeuden.
  • 7:17 - 7:23
    Die Idee ist, dass diese Ausdrücke
    uns an bestimmte Dinge erinnern.
  • 7:23 - 7:29
    Ich habe eine französischsprachige Freundin,
    die einen Franzosen geheiratet hat.
  • 7:29 - 7:32
    Ich habe sie einmal gefragt,
    wie die Dinge laufen.
  • 7:32 - 7:34
    Sie sagte, "Es ist alles OK.
  • 7:34 - 7:38
    Nur einmal habe ich eine ganze Nacht
    mit dem Versuch verbracht,
  • 7:38 - 7:41
    ihm die Bedeutung des Wortes
    'toqborni' zu übersetzen."
  • 7:41 - 7:42
    (Lachen)
  • 7:42 - 7:45
    (Applaus)
  • 7:50 - 7:53
    Die arme Frau hat versehentlich
    "toqborni" zu ihm gesagt,
  • 7:53 - 7:56
    und versuchte dann die ganze Nacht,
    ihm dies zu erklären.
  • 7:56 - 8:00
    Er war verwirrt bei dem Gedanken:
    "Wie kann jemand so grausam sein?
  • 8:00 - 8:02
    Will sie Selbstmord begehen?
  • 8:02 - 8:05
    'Begrabe mich?' (Englisch)"
  • 8:05 - 8:08
    Dies ist eines der wenigen Beispiele.
  • 8:08 - 8:11
    Es gab uns das Gefühl, dass sie das
    zu ihrem Mann nicht sagen kann,
  • 8:11 - 8:13
    weil er es nicht verstehen würde,
  • 8:13 - 8:16
    und er hat Recht dabei;
    seine Art zu Denken ist anders.
  • 8:17 - 8:20
    Sie sagte zu mir: "Er hört Fairuz mit mir,
  • 8:20 - 8:25
    und eines Nachts habe ich versucht,
    für ihn zu übersetzen,
  • 8:25 - 8:28
    damit er fühlen kann, was ich fühle,
    wenn ich Fairuz höre."
  • 8:28 - 8:30
    Die arme Frau versuchte dies
    für ihn zu übersetzen:
  • 8:31 - 8:35
    "Von ihnen streckte ich meine
    Hände aus und stahl dich ..."
  • 8:35 - 8:36
    (Lachen)
  • 8:36 - 8:37
    Und hier ist der Knackpunkt:
  • 8:37 - 8:39
    "Und weil du zu ihnen gehörst,
  • 8:39 - 8:41
    habe ich meine Hände
    zurück gegeben und dich verlassen."
  • 8:41 - 8:43
    (Lachen)
  • 8:43 - 8:44
    Übersetzen Sie das für mich.
  • 8:44 - 8:47
    (Applaus)
  • 8:52 - 8:56
    Was haben wir getan, um die
    arabische Sprache zu beschützen?
  • 8:56 - 8:59
    Wir haben daraus ein Anliegen
    der Zivilgesellschaft gemacht
  • 8:59 - 9:02
    und wir haben eine Kampagne
    für die Bewahrung
  • 9:02 - 9:04
    der arabischen Sprache ins Leben gerufen.
  • 9:04 - 9:06
    Auch wenn mir viele Leute gesagt haben:
    "Warum sorgst du dich?
  • 9:06 - 9:09
    Vergiss dieses Problem und habe Spaß."
  • 9:09 - 9:10
    Kein Problem!
  • 9:10 - 9:14
    Die Kampagne für die Bewahrung
    der arabischen Sprache hat das Motto:
  • 9:14 - 9:16
    "Ich spreche zu dir aus dem Osten,
    aber du antwortest aus dem Westen"„
  • 9:17 - 9:24
    Wir haben nicht gesagt:
    Nein, wir akzeptieren dieses oder jenes nicht.
  • 9:24 - 9:29
    Wir haben diesen Stil deshalb nicht angenommen,
    weil man uns dann nicht verstehen würde.
  • 9:29 - 9:33
    Denn wenn jemand so mit mir spricht,
    hasse ich die arabische Sprache.
  • 9:33 - 9:34
    Wir sagen ...
  • 9:34 - 9:37
    (Applaus)
  • 9:37 - 9:40
    Wir wollen unsere Realität ändern,
  • 9:40 - 9:43
    und in einer Weise überzeugt sein,
  • 9:43 - 9:47
    die unsere Träume, Bestrebungen
    und unser tägliches Leben widerspiegelt.
  • 9:47 - 9:50
    In einer Weise, die sich kleidet wie wir
    und so denkt wie wir.
  • 9:50 - 9:53
    Also hat "Ich spreche zu dir aus dem Osten,
    aber du antwortest aus dem Westen"
  • 9:53 - 9:54
    es auf den Punkt gebracht.
  • 9:54 - 9:58
    Etwas sehr Einfaches und doch
    zugleich Kreatives und Überzeugendes.
  • 9:59 - 10:02
    Danach haben wir eine
    weitere Kampagne gestartet
  • 10:02 - 10:06
    mit einem Schriftzug auf dem Boden.
  • 10:06 - 10:08
    Sie haben draußen ein Beispiel gesehen,
  • 10:08 - 10:13
    ein Schriftzug, umringt von
    schwarzem und gelbem Band,
  • 10:13 - 10:16
    worauf steht: "Töte deine Sprache nicht!"
  • 10:16 - 10:19
    Warum? Im Ernst, töten Sie Ihre Sprache nicht.
  • 10:19 - 10:22
    Wir sollten unsere Sprache wirklich nicht töten.
  • 10:22 - 10:27
    Wenn wir unsere Sprache töten würden,
    müssten wir eine Identität finden.
  • 10:27 - 10:29
    Wir müssten eine Existenz finden.
  • 10:29 - 10:32
    Wir würden zum Anfang zurück kehren.
  • 10:32 - 10:36
    Das bedeutet weit mehr
    als nur unsere Chance zu verpassen,
  • 10:36 - 10:40
    modern und zivilisiert zu sein.
  • 10:40 - 10:43
    Danach haben wir Fotos von Jungs
    und Mädchen veröffentlicht,
  • 10:43 - 10:46
    die die arabischen Buchstaben
    am Körper trugen.
  • 10:46 - 10:48
    Fotos von "coolen" Jungen und Mädchen.
  • 10:48 - 10:50
    Wir sind sehr cool!
  • 10:51 - 10:55
    Und zu jedem, der jetzt sagt:
    "Ha! Du hast ein englisches Wort benutzt!"
  • 10:55 - 10:59
    sage ich, "Nein! Ich habe
    das Wort 'cool' übernommen."
  • 10:59 - 11:03
    Lasst sie widersprechen wie sie wollen,
    aber gebt mir ein Wort, das besser ist
  • 11:03 - 11:06
    und besser zur Wirklichkeit passt.
  • 11:06 - 11:08
    Ich werde weiter "Internet" (Englisch) sagen.
  • 11:08 - 11:10
    Ich würde nicht sagen:
    "Ich gehe ins weltweite Netz." (Arabisch)
  • 11:10 - 11:12
    (Lachen)
  • 11:12 - 11:15
    Denn es passt nicht!
    Wir sollten uns nicht selber veralbern.
  • 11:16 - 11:19
    Aber um diesen Punkt zu erreichen,
    müssen wir alle davon überzeugt sein,
  • 11:20 - 11:22
    dass wir niemandem erlauben sollten,
    der größer ist als wir
  • 11:22 - 11:25
    oder denkt, dass er in Punkto Sprache
    über uns herrscht,
  • 11:25 - 11:31
    uns zu kontrollieren oder uns so denken
    und fühlen zu lassen, wie sie es wollen.
  • 11:32 - 11:35
    Kreativität ist die Idee.
  • 11:36 - 11:38
    Wenn wir auch nicht das All erreichen
    oder eine Rakete bauen können und so,
  • 11:38 - 11:40
    können wir doch kreativ sein.
  • 11:40 - 11:44
    In diesem Moment ist jeder
    von Ihnen ein kreatives Projekt.
  • 11:44 - 11:46
    Kreativität in Ihrer Muttersprache ist der Weg.
  • 11:47 - 11:50
    Beginnen wir von diesem Moment an.
  • 11:51 - 11:53
    Schreiben wir einen Roman schreiben
    oder produzieren einen Kurzfilm.
  • 11:53 - 11:56
    Ein einziger Roman kann uns
    wieder global werden lassen.
  • 11:56 - 12:00
    Er kann die arabische Sprache
    wieder auf Platz eins zurück bringen.
  • 12:00 - 12:04
    Dass es keine Lösung gibt, stimmt nicht.
    Es gibt eine Lösung!
  • 12:04 - 12:08
    Aber wir müssen dies wissen und
    von einer Lösung überzeugt sein,
  • 12:08 - 12:11
    davon, dass wir die Pflicht haben,
    Teil dieser Lösung zu sein.
  • 12:12 - 12:15
    Und als Fazit, was können Sie heute tun?
  • 12:15 - 12:18
    Und Tweets, wer tweetet?
  • 12:20 - 12:25
    Bitte, ich bitte Sie,
    auch wenn meine Zeit um ist,
  • 12:25 - 12:30
    entweder Arabisch, Englisch,
    Französisch oder Chinesisch.
  • 12:31 - 12:33
    Aber schreiben Sie Arabisch nicht
  • 12:33 - 12:37
    mit lateinischen Buchstaben
    gemischt mit Nummern!
  • 12:37 - 12:40
    (Applaus)
  • 12:40 - 12:44
    Das ist eine Katastrophe!
    Das ist keine Sprache.
  • 12:44 - 12:47
    Sie würden eine virtuelle Welt
    mit einer virtuellen Sprache betreten.
  • 12:48 - 12:49
    Es ist nicht leicht, von so einem Ort
    zurück zu kommen
  • 12:49 - 12:51
    und gleich wieder auf der Höhe zu sein.
  • 12:51 - 12:53
    Das ist das Erste was wir tun können.
  • 12:53 - 12:55
    Zweitens gibt es da noch viel
    mehr Dinge, die wir tun können.
  • 12:55 - 12:58
    Wir sind heute nicht hier,
    um einander zu überzeugen.
  • 12:58 - 13:00
    Wir sind hier, um auf die Notwendigkeit
    aufmerksam zu machen,
  • 13:00 - 13:02
    diese Sprache zu bewahren.
  • 13:02 - 13:04
    Nun will ich Ihnen ein Geheimnis verraten.
  • 13:05 - 13:10
    Ein Baby identifiziert seinen Vater zuerst
  • 13:10 - 13:13
    durch Sprache.
  • 13:13 - 13:16
    Wenn meine Tochter geboren wird,
    werde ich ihr sagen:
  • 13:16 - 13:19
    "Das ist dein Vater, Liebling (Arabisch)."
  • 13:19 - 13:22
    Ich würde nicht sagen:
    "Das ist dein Dad, Honey (Englisch)."
  • 13:23 - 13:26
    Und im Supermarkt verspreche ich
    meiner Tochter Noor,
  • 13:26 - 13:28
    dass, wenn sie zu mir
    "Danke" (Arabisch)" sagt,
  • 13:28 - 13:33
    ich nicht sagen würde: "Dis merci, maman,"
    und hoffe, dass es keiner gehört hat.
  • 13:33 - 13:36
    (Applaus)
  • 13:44 - 13:49
    Streifen wir diese kulturelle Unart ab.
  • 13:49 - 13:52
    (Applaus)
Title:
Wer sagt, dass Arabisch sprechen uns "uncool" macht?"
Speaker:
Suzanne Talhouk
Description:

In diesem Vortrag ruft Suzanne Talhouk dazu auf, die Initiative zu ergreifen und die arabische Sprache durch Modernisierung und als Mittel des kreativen Ausdrucks wieder zu beleben. Ihre Arbeit konzentriert sich darauf, die Identität der arabischsprechenden Welt wieder zu erlangen und deren Minderwertigkeitskomplex abzustreifen.

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Video Language:
Arabic
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:12
  • Hey, ich hab im Wesentlichen nur die Zeilenumbrüche angepasst. Ansonsten werden Sprachenadjektive groß geschrieben so weit ich weiß, also, wenn es um die Sprache selbst geht. Hier und da hab ich einen Satzteil verkürzt umformuliert und an zwei, drei Punkten einen Ausdruck eingesetzt, der mir spontan etwas eleganter schien. 'Der, die, das' fand ich als Einleitung für die Nebensätze ggü. "welcher, welche" wegen der schnelleren Lesbarkeit günstiger. Das nur die Anmerkungen -- ich hoffe, dass das so für dich akzeptabel ist. Ich finds insgesamt eine feine Übersetzung! Gruß, Rasmus

  • 00:09 -- würde ich meinen Namen auch "in Deutsch" auf ein Schild schreiben? Eher "auf Deutsch"? Ansonsten hab ich den Satz gekürzt, um der Guideline von 42 Zeichen x 2 Zeilen zu entsprechen.

    Wir haben für DE auch ein paar Regeln zur Interpunktion aufgestellt, hauptsächlich, dass eine direkte Rede mit Doppelpunkt vorangestellt wird.

    Zitat im Zitat mit einfachen Anführungszeichen

    01:54 -- Intellect = Verständnis?

    02:03 -- Solche Stellen auf mehrere Untertitel aufteilen, damit die maximale Zeichenzahl nicht überschritten /der UT nicht zu lang wird. Oder kürzen. Hab's hier gekürzt.

    Hier unser Wiki-Artikel zum Thema Zeilenumbrüche.
    http://translations.ted.org/wiki/How_to_break_lines

    03:17 -- zu lang, anstatt zu kürzen habe ich jetzt beschlossen, einfach neue Untertitel zu machen (im Beta-Editor)

    "Speaker name" hat gefehlt im Description-Fenster.

    Ein paar Kommas waren drin, die ich nicht gemacht hätte, oder eher andersrum. Keine Kommas, wo ich welche gemacht hätte. Für Details die letzte Revision vergleichen. Ansonsten: Tolle Übersetzung, großen Dank.

German subtitles

Revisions