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rC3 hacc Vorspannmusik
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Herald-Engel: Okay, wir sind wieder live.
Weil es schon 32 ist, halte ich mich ganz
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kurz und sag nur, das jetzt der Talk "Wie
gründe ich eine Genossenschaft?" kommt. In
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dem Video, was jetzt abgespielt wird,
sieht man Estelle, die aufgezeichnet ist.
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Die kann aber heute leider dann nicht da
sein bei dem Panel und wird durch
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Martin ersetzt. Der ist aber auch von der
Host Sharing IG. Und ich würde sagen
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Martin, du kannst jetzt anschalten und
dann geht's los.
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Ajuvo: Ja, dann mal herzlich willkommen
beim RC3 und beim Thema "Wie gründe ich
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eigentlich eine Genossenschaft?" Da ihr
hier seid, nehme ich an, dass das Wort
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Genossenschaft euch in irgendeiner Form
interessiert und daher haben wir uns hier
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mal unter 5 Genossenschaftlern
zusammengetan, um mal zu erklären, was das
-
ist, wie man so etwas gründet und was der
Vorteil damit ist und was man damit machen
-
kann. Ich begrüße in der Runde mal ganz
kurz, sozusagen in der Reihenfolge des
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Erscheinens die Erika. Hallo Erika. Die
Manuela.
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Manuela: Ja, hi.
Ajuvo: Den Philippe.
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Philippe: Hallo!
Ajuvo: Und die Estelle.
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Estelle: Hallo!
Ajuvo: Hervorragend. Ja, wir befinden uns
-
in diesen modernen Zeiten im virtuellen
Raum und hoffen mal, dass Übertragung und
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Aufzeichnung uns nicht verlassen.
Ansonsten bitten wir vorsorglich um
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Entschuldigung. Ja, also Genossenschaften
oder auf englisch cooperatives sind eine
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uralte Sache, so um die 170 Jahre alt. Und
da könnte man sich ja fragen, was man im
-
21. Jahrhundert damit machen soll. Naja,
es gibt eine Renaissance. Es werden
-
Genossenschaften gegründet. In der IT und
außerhalb. Vertreterinnen dieser
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Unternehmensform haben wir hier heute auch
dabei. Der Plan ist, ungefähr eine Stunde
-
in mehreren Abschnitten mit wenigen
Bildern zu informieren und anschließend
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uns für eine halbe Stunde live zu einem
Q&A zusammenzufinden. Informationen gibt's
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ansonsten in diesem Internet auf deutsch
unter genossenschaften.de. Weitere Links
-
gegebenenfalls in den Shownotes. Ja. Damit
leite ich über an Erika, die ihr Brot beim
-
Genossenschaftsverband in Bayern verdient
und uns erzählen wird, was ist eigentlich
-
eine Genossenschaft?
Erika: Ja, Ajuvo, ich danke für die
-
Einführung. Erika Henger ist mein Name.
Ich arbeite seit 12 Jahren beim
-
Genossenschaftsverband und begleite dort
schon seit mehreren Jahren die Gründung
-
von Genossenschaften zum einen und zum
anderen begleite ich neugegründete
-
Genossenschaften so in den Anfängen grad
beim Unternehmensstart, wenn's losgeht. Zu
-
deiner Frage "Was ist eine
Genossenschaft?" also in erster Linie ist
-
eine Genossenschaft einfach erst einmal
eine Unternehmensform, von der wir
-
sprechen, wie eine GmbH, wie ein Verein,
wie eine Aktiengesellschaft. Also ein
-
rechtliches Konstrukt, was man braucht, um
eben in irgendner Form aktiv zu werden.Und
-
das ist keine neue Erfindung, die
Genossenschaften, sondern ganz im
-
Gegenteil schon seit Mitte des 19.
Jahrhunderts in etwa bekannt. Warum grad
-
da? Naja, letztendlich, wenn mal so ein
bissel zurückblickt, dann war es ja so,
-
dass die Zeiten relativ hart waren für die
Bauern, für Landwirte, für Handwerker. Und
-
das war eben auch die Zeit, wo sich dann
die Leute überlegt haben, so, wie können
-
wir denn jetzt aus unserer Misere da
rauskommen? Ganz alleine wird es nicht
-
funktionieren. Also haben die Leute eben
beschlossen, sich zusammenzuschließen mit
-
dem, was sie können, mit dem, was sie
wissen, auch mit ihren finanziellen
-
Mitteln und haben da eben angefangen,
Genossenschaften insbesondere in der
-
Landwirtschaft zu gründen und haben dann
auch so Einkaufs- und Absatzverbünde
-
gegründet. Also im Prinzip angefangen zu
kooperieren, zusammen zu arbeiten und zwar
-
unter den Begrifflichkeiten, wie es im
Genossenschaftsbereich heißt oder
-
Friedrich Wilhelm Raiffeisen so gesagt
hat, so das Thema Selbsthilfe, also Hilfe
-
zur Selbsthilfe zusammen,
Selbstverantwortung, Selbstverwaltung.
-
Also dass man einfach alles selbst in die
Hand nimmt, was man da machen möchte. Und
-
letztendlich kommen auch aus dieser Zeit
das Thema Kreditgenossenschaften, im Sinne
-
von Darlehenskassen oder
Vorschussvereinen, die man schon damals
-
hatte. Und wenn man so zurückblickt, warum
haben sich Genossenschaften gegründet und
-
warum gründen sich heute auch noch? Warum
sind sie heute auch noch total modern und
-
im Trend? Dann ist es eben einfach so,
dass diese gesellschaftlichen
-
Rahmenbedingungen zum einen, wenn wir so
an heute denken, wir haben die Sharing-
-
Mentalität, wir haben das Thema
Partizipation, wir haben das Thema
-
Kooperation stärker denn je. Und das sind
auch so die Anlässe, warum sich
-
Genossenschaften heute gründen. Wir können
uns anschauen, die gesellschaftlichen
-
Rahmenbedingungen, demografischer Wandel
zum Beispiel. Wir können in die
-
politischen Rahmenbedingungen schauen.
Wenn wir gerade da in den Energiebereich
-
uns angucken mit dem Erneuerbare-Energien-
Gesetz, dann sind das natürlich ganz große
-
Aufhänger. Diese gesellschaftlichen
Bedürfnisse und Vorgaben seitens der
-
Politik oder Förderungen seitens der
Politik, die natürlich das Thema
-
Genossenschaftgründungen auch anstoßen und
deshalb haben wir da auch in den letzten
-
Zeiten einfach nen Boom zu verzeichnen.
Und wenn wir uns anschauen, wie
-
funktioniert denn eine Genossenschaft? Was
macht denn, was zeichnet denn eine
-
Genossenschaft eigentlich aus? Dann ist es
einfach so, dass der große Vorteil ist,
-
dass einfach schonmal jeder mitmachen
kann. Also egal, ob ich jetzt eine
-
einzelne Person bin, ob es mehrere
Unternehmen sind, ob es Vereine sind, ob
-
es Kommunen sind. Also letztendlich kann
jeder mitmachen. Wenn ihr euch das
-
Bildchen anguckt, dann ist das einfach so
ein bisschen plakativ dargestellt, wie
-
eine Genossenschaft funktioniert. Wir
haben ein gemeinsames Ziel, ein
-
gemeinsames Projekt. Das ist der
Unternehmensgegenstand. Hier bei uns in
-
dem Fall - ich hab extra als Beispiel die
7-it genommen, weil das auch eine
-
Genossenschaft im IT-Bereich ist, die
verschiedene Dienstleistungen anbietet.
-
Und was die Genossenschaft eben
auszeichnet, ist insbesondere, dass der
-
Fokus auf den Mitgliedern liegt und
deshalb gar nicht so auf dem Gewinn oder,
-
dass die Genossenschaft große Gewinne
erzielt, sondern dass eben die
-
Genossenschaft was Gutes für die
Mitglieder tut. Weil letztendlich sind die
-
Mitglieder der Dreh und Angelpunkt. Wir
können es auch auf der Folie nochmal
-
nachschauen. Das Mitglied hat
verschiedenste Funktionen und verschiedene
-
Hüte auf in der Genossenschaft. Es ist zum
einen Mitglied im Sinne von der Teilnahme.
-
Sie ist, das Mitglied ist Eigentümerin der
Genossenschaft. Das heißt, jedes einzelne
-
Mitglied hat die Möglichkeit
mitzubestimmen, was die Genossenschaft tun
-
soll. Die einzelnen Mitglieder geben aber
auch Geld in die Genossenschaft und
-
letztendlich ist das Unternehmen dafür da,
was für die Mitglieder zu tun. Die
-
Mitglieder bieten Leistungen an über die
Genossenschaft, die Mitglieder können aber
-
auch gleichzeitig selbst Leistungen von
der Genossenschaft nutzen. Das ist so die
-
Quintessenz. Und die Genossenschaft ist
eben da, um ihre Mitglieder sozusagen zu
-
fördern, aus dem gesetzlichen
Förderauftrag her und ist dafür da, um den
-
Mitgliedern einen guten Nutzen zu bieten
und einen Mehrwert. Und wenn man sich dann
-
die einzelnen Gremien anguckt, dann haben
Vorstand und Aufsichtsrat die gleichen
-
Funktionen wie in anderen
Unternehmensformen letztendlich auch. Im
-
Gegensatz zu anderen Unternehmen ist es
so, dass hier der Vorstand entweder
-
ehrenamtlich unterwegs ist. Das ist bei
ganz vielen Genossenschaften der Fall,
-
weil letztendlich, wenn man Angestellte
hat, muss man ja die auch erstmal bezahlen
-
können. Also das Thema Ehrenamt ist bei
den Genossenschaften auch ein ganz
-
wichtiger Punkt. Nichtsdestotrotz haben
wir auch Genossenschaften, die zum
-
Beispiel einen hauptamtlichen Vorstand
haben. Der ist dann einfach bei der
-
Genossenschaft angestellt. Und wenn wir
uns anschauen, was der Aufsichtsrat macht,
-
letztendlich wie bei anderen Unternehmen
auch, kontrolliert der Aufsichtsrat den
-
Vorstand und schaut, dass da alles mit den
richtigen Dingen zugeht. Um nochmal auf
-
die Mitglieder zurückzukommen. Wir reden
hier von einer demokratischen Rechtsform.
-
Das heißt, ich hatte vorhin gesagt, die
Mitglieder geben Kapital in die
-
Genossenschaft. Aber egal, wie viel Geld
ein Mitglied in die Genossenschaft gibt,
-
im Sinne von einem Geschäftsanteil oder
Geschäftsanteilen hat es immer nur eine
-
Stimme, wenn es darum geht, Entscheidungen
zu treffen. Man muss das wissen, wenn man
-
einer Genossenschaft beitritt. Es gibt
gleiche Spielregeln für jedes Mitglied. Es
-
gibt eine Stimme für jedes Mitglied und
letztendlich ist die Genossenschaft dazu
-
da, um eben diesen Member Value zu heben
oder überhaupt Member Value den
-
Mitgliedern zu gewähren. Und dieses
Kapital unabhängige Stimmrecht, was wir in
-
der Genossenschaft haben, gepaart mit
diesem kooperativen Ansatz, also grad
-
dieser Netzwerkorganisation, was ja dann
auch den Zeitgeist heutzutage trifft, das
-
macht es natürlich aus, warum die
Genossenschaft heute noch mindestens
-
genauso modern und angesagt ist wie Mitte
des 19. Jahrhunderts.
-
Ajuvo: Ja, vielen Dank! Bis erst einmal
hierhin. Also es scheint mir wichtig
-
festzuhalten, dass verschiedene Leute ein
gemeinsames Ziel erreichen wollen, und sei
-
es einfach, dass ihnen bei ihren Dingen
geholfen wird. Und das mit der Aktualität
-
ist so ein Ding. Ja, dass manche alte Idee
immer mal wiederkommt, wenn ihre Zeit mal
-
wieder gekommen ist. Vielen Dank bis
hierhin. Ich nehme an, wir können ohne
-
Umschweife weitermachen. Und zwar gebe ich
mal den Stab weiter an Manuela, die mal
-
ganz kurz gleich sagt, was sie macht und
ein bisschen was davon erzählt, wie das so
-
ist, wenn man eine Genossenschaft gründet.
Manuela: Ja, danke Ajuvo. Ich bin Manuela.
-
Ich bin Gründungsmitglied einer
Genossenschaft, der Olywelt, die ihr da
-
gerade seht. Ich war dann zunächst im
Vorstand und bin jetzt dort im
-
Aufsichtsrat. Das ist jetzt keine IT-
Genossenschaft, wie Erika grade
-
angesprochen hat.Trotzdem geh ich bisschen
drauf ein dann. Ich bin noch Mitglied im
-
FIfF, bei Digitalcourage und bei NeuP.eu
und unterstütze ehrenamtlich auch den BVD
-
bei Datenschutz, Geht zur Schule und bin
hauptamtliche Datenschützern beim GVB.
-
Also Kollegin von der Erika und berate
eben Genossenschaften im Datenschutz.
-
Genau, das was ihr hier seht das ist die
Ladenstraße im Olympischen Dorf, wo ich
-
wohne. Das Olympische Dorf ist tatsächlich
ein Dorf mit einer Ladenstraße, also einer
-
Nahversorgungszone und allem, was sonst
noch ein Dorf hat. Das heißt, man trifft
-
sich meistens auch eben beim Einkauf. Und
diese Ladenstraße dort um eine Aufnahme
-
von 2009, 2010 sah irgendwann mal ziemlich
heruntergekommen aus, also Müll und zu
-
geklebte Fensterscheiben links und rechts,
das heißt wir hatten, wir haben uns da
-
nicht mehr wohlgefühlt wir Dorfbewohner.
Und haben uns dann zum Ziel gesetzt, dass
-
wir das Ganze verbessern. Beschäftigt man
sich eine Weile damit. Zu dem Zeitpunkt
-
gab's also natürlich noch keine
Genossenschaft. Man beschäftigt sich damit
-
und wir haben dort 36 Läden, 25 Eigentümer
und wie das so ist bei uns, wir haben
-
kapitalistisches Wirtschaftssystem, das
heißt die Mieten wurden halt hochgehalten
-
und man kann dann vor allen Dingen gut
Handwerker da unterbringen, Bäcker
-
beispielsweise oder Friseure, weil da das
Einkommen beziehungsweise die Preise und
-
die Produkte nicht so gut vergleichbar
sind. Das heißt, man kann sehr hohe Mieten
-
erzielen. So ungefähr 10 Euro pro
Quadratmeter zahlt ein Bäcker, wohingegen
-
der Tengelmann vielleicht so 3 Euro
bringt. Heißt also, als Vermieter besorgt
-
man sich Bäcker. Und wir hatten dann zu
dem Zeitpunkt auch hier ein Hörnchen
-
Eldorado hier im Dorf, weil wir 5 Bäcker
hatten, 3 Friseure und auch noch 3 Call-
-
Shops. Das ist dann nicht unbedingt, was
man braucht für die tägliche
-
Nahversorgung. Und ja, also ihr seht dann
nochmal hier, wie wir das gefunden haben.
-
Wir haben dann so eine, ja, man spricht
dann von einer Trading-Down-Spirale, wenn
-
das also so schlecht aussieht, dann gehen
nämlich auch nicht Läden dahin in diese
-
Einkaufszone, die man eigentlich sehen
möchte als Konsument. Wir saßen dann
-
zusammen und haben uns überlegt, wie kann
man das Problem... Wir war ein hier
-
ansässiger Verein, die
Einwohnerinteressengemeinschaft im
-
Olympischen Dorf und da aus diesem Verein
hat sich dann eine kleine Gruppe, eine
-
Ladenstraßengruppe abgespalten und die
haben gesagt prima, alles ganz einfach.
-
Wir kaufen die Läden um die Mieter selber
zu bestimmen. So wie das auch ist in
-
großen Einkaufszentren, wo einfach einer
sagt, welche Läden da drin sind. Und dann
-
haben wir einen hochpreisigen Laden neben
einem niedrigpreisigen Laden oder
-
Mietladen. Und insgesamt ist aber das
Angebot eben sehr ausgewogen und attraktiv
-
für die Leute, die da wohnen. Problem ist
nur: Wie kommen wir zu Geld? Ja, und da
-
haben wir uns erst überlegt, oh, eine AG
könnte vielleicht das sein, was relevant
-
ist für uns oder eine GmbH. Problem ist in
beiden Fällen, wir müssen ja einen gewissen
-
Startbetrag haben, zumindest bei der GmbH
mit 50.000 Euro, äh, 25.000 Euro jetzt.
-
Das muss ja erst einmal jemand aufbringen.
Und irgendwann saß dann jemand bei uns in
-
der Ladenstraßengruppe und meinte, wir
sollten eine Genossenschaft gründen. Das
-
war jemand, der Mitte 70 war, und ich
kannte Genossenschaften bis dato nur als
-
Bank. Was haben wir dann als nächstes
gemacht? Wir haben uns ein
-
Informationspaket von unserem ansässigen
Genossenschaftensverband besorgt. Das ist
-
dann einfach ein ganzes Päckchen, wo dann
drinsteht, was sind denn die gesetzlichen
-
Voraussetzungen? Man musste damals
mindestens sieben Leute haben. Wie geht
-
man da vor? Dann muss man eine Satzung
machen, Geschäftsordnungen muss man sich
-
überlegen. Dort sind dann aber eben
entsprechende Vorlagen bereits drin
-
gewesen, die wir anpassen konnten, sodass
das Wichtigste auf unserem Weg zur
-
Genossenschaftsgründung tatsächlich erst
einmal war jemanden zu finden, der
-
mitmacht im Vorstand und im Aufsichtsrat.
Das hatten wir glücklicherweise dann schon
-
bei diesen ... aus dieser
Ladenstraßengruppe und dann die Geldgeber.
-
Das waren dann in unserem Falle die
Dorfeinwohner. Das Olympische Dorf ist ein
-
sehr abgegrenzter Bereich. Also gehört
zwar zu München, ist aber mit 6.400
-
Menschen, die hier wohnen eigentlich ein
Stadtteil für sich. Wir leben und lieben
-
unser Dorf und dementsprechend sind die
Leute auch bereit hier mit rein zu
-
investieren. Wir haben dann versucht den
Betrag, den Anteil, den man einzahlen
-
muss, sehr niedrig zu halten. Also so bei
200 Euro ist man dabei, damit eben
-
möglichst viele Leute ansprechen kann
hier. Stand heute sind wir 422 Mitglieder.
-
Das ist etwas mehr als als 10 Prozent,
also ungefähr 15 Prozent hier der
-
Wohneinheiten, die es hier gibt. Im
sogenannten Oberdorf. Das Unterdorf ist
-
das Studentendorf hier bei uns und wir
haben inzwischen eine Million Euro, die
-
hauptsächlich in Betongold investiert
sind. Ich würde euch gerne noch erzählen,
-
was die Erfolgsfaktoren da waren aus
meiner Sicht. Die wichtigste Sache, es
-
waren ein sehr diverses Kernteam, also
Vorstand, Aufsichtsrat, diese
-
Ladenstraßengruppe von ungefähr 10
Personen. Das war halt altersgemischt. Es
-
war sehr gemischt von den Erfahrungen und
jeder dieser Personen hatte Netzwerke für
-
sich. Also beispielsweise hier die
Kontoeröffnung war ein Problem. Wir hatten
-
ja noch kein Geld eingenommen zu dem
Zeitpunkt. Wir waren bei drei Banken.
-
Keiner hat uns nehmen wollen. Und
letztendlich durch die Privatinitiative
-
eines unserer Mitglieder konnten wir dann
überhaupt nur ein Konto eröffnen, wo dann
-
die Anteile der Mitglieder oder der
künftigen Genossen eingehen konnten. Also
-
die Gründung selbst der Genossenschaft hat
diese kleinere Kerngruppe gemacht von 10
-
Leuten mit Satzung und so weiter. Dann
sind wir mit Marketing, Plakatierung etc.
-
in unserem Dorf an die Welt
gegangen und dann erst haben wir
-
tatsächlich entsprechendes Geld einnehmen
können. Und das floss dann auf dieses
-
Konto, was natürlich am Anfang erst mal
leer war. Wir hatten bei diesem Kernteam
-
dann auch verschiedene Wissensquellen und
zwar ist da besonders hervorzuheben, also
-
Architekten, wir wohnen hier in einem an
einer Wohnsiedlung, die fast 50 Jahre alt
-
ist. Also in zwei Jahren haben wir
50-jähriges Jubiläum hier. Die Architekten
-
sind natürlich sehr hilfreich, wenn man
beurteilen möchte, wie eine Ladeneinheit
-
denn jetzt noch drauf ist. Muss man die
gleich kernsanieren oder ist es eine
-
Einheit, wo der Preis, der dann dafür
gefordert wird, letztendlich auch
-
gerechtfertigt ist? Dann hatten wir das
ganz große Glück, dass wir auf einen
-
Menschen zurückgreifen konnten, der in der
Einzelhandelsberatung tätig ist, der
-
natürlich dann entsprechend Unterlagen
auch aufbereiten konnte. Wie interessant
-
ist es denn hier überhaupt für Läden oder
für Gewerbetreibende hierher zu kommen? Da
-
sind dann Fragen wichtig wie: Wie ist denn
das Kaufverhalten hier? Wie ist denn die
-
Kaufkraft und wie viele Läden sitzen denn
hier außen rum? Wenn das Geschäft hier
-
keinen Erfolg hat, dann macht man halt
nach einem Jahr nämlich wieder zu und das
-
muss man ja verargumentieren können. Also
so sind unterschiedlichste Menschen hier
-
zusammengekommen. Und ja, das Umfeld hier
im Olympischen Dorf ist sehr
-
begeisterungsfähig. Wir lieben das. Das
Dorf ist eben nicht nur einfach hingebaut
-
worden, sondern wir hatten da einen Effekt
der Sechzigerjahre. Entsprechend auch
-
Sozialwissenschaftler, Psychologen,
Soziologen, die hier mitgebaut haben und
-
deswegen, ja wohnen wir hier in dritter
Generation teilweise. Ja, Menschen sind
-
eingezogen. Inzwischen wohnen die Kinder
hier und haben wiederum Kinder. Also wir
-
lieben das Dorf und deswegen hier dieses
begeisternde oder begeisterungsfähige
-
Umfeld. Deswegen die vielen Leute, die
auch mit teilweise sehr hohen Beträgen in
-
die Genossenschaft dann reingegangen sind.
Ja, unkonventionelle Wortwahl. Wir haben
-
am Anfang nicht von einer Genossenschaft
gesprochen, sondern von einer
-
Bürgergesellschaft. Einer der Kollegen,
der uns am Anfang beraten hat, kam aus dem
-
Gewerkschaftsumfeld und hat
Genossenschaften wie die taz
-
beispielsweise auch beraten. Dann kann ich
auch nochmal zeigen, was wir uns dann
-
vorstellen, wenn es dann mal realisiert
ist. Wir haben jetzt drei Einheiten von
-
diesen 36 Einheiten erworben. Das hier ist
eine Visualisierung eines Architekten
-
bezüglich des Beleuchtungskonzeptes, was
wir mal realisieren möchten. Ja, es ist
-
keine Sache, die jetzt innerhalb von zwei
Jahren zum Ziel kommt, sondern wir haben,
-
müssen längeren Atem haben hier. Immer
erst wenn eine Ladeneinheit frei ist,
-
können wir eben die nächste Einheit wieder
kaufen. Und ja, wir hoffen, dass es dann
-
in Zukunft so aussehen wird. Danke.
Ajuvo: Danke. Prima. Ja, gutes Beispiel,
-
wie man so gemeinsam was unternimmt und
ein gemeinsames Interesse hat, hier so das
-
eigene Wohnumfeld. Und ich finde es auch
sehr schön, wie man mal eben so in der
-
Nachbarschaft eine Million Euro zusammen
kriegt. Das ist nämlich auch ein wichtiger
-
Aspekt bei Genossenschaften. Also ich
denke, gerade so in Chaoskreisen, wie das
-
so ist, wenn man, was weiß ich, einen
Hackspace gründen will und vielleicht
-
gleich eine passende Immobilie kaufen.
Denkt dran, dann ist vielleicht
-
Genossenschaft gar keine so schlechte
Idee. Das war jetzt ein Beispiel für eine
-
Genossenschaft, die ein konkretes Problem
adressiert hat, was Leute gemeinsam privat
-
haben. Das geht genauso gut, auch
sozusagen genuin geschäftlich. Und dafür
-
haben wir Philippe hier. Hallo Philippe.
Der arbeitet bei der 7-it. Wir sehen da
-
auch gleich ein paar schöne Bilder und das
ist keine Werbesendung, sondern wir wollen
-
hier wirklich mal zeigen, wie sich so das
Genossenschaft-Sein eigentlich auswirkt.
-
Also, einfach mal Schilderungen aus der
Praxis. Wie ist das eigentlich so in einer
-
Genossenschaft mit IT zu arbeiten?
Philippe: Ok, vielen Dank für die
-
Einführung, Ajuvo. Also wir sind ein
klassisches Systemhaus im Prinzip. Wir
-
wurden 2002 gegründet. Damals stand der
Wunsch der Gründer, mehrere Selbstständige
-
zusammenzubringen, also das
Netzwerkprinzip. Und der zweite
-
Hintergrund war natürlich, wenn, dass wir
als Firma auftreten wollten, unseren
-
Kunden gegenüber und eben nicht als Solo-
Selbstständige. Und dafür bietet die
-
Genossenschaft ein sehr gute Form, weil
sehr heterogene Personen durchaus ein
-
Netzwerk bilden können und die
Genossenschaft sozusagen das Mantel oder
-
das Dach für dieses Netzwerk ist. Wie
Manuela schon erzählt hat, so war es
-
damals noch vor der Genossenschaftsreform.
Deshalb musste man mindestens sieben Leute
-
damals sein. Deshalb der Name 7-it. Wir
sind ein Team aus IT-Spezialisten aus
-
verschiedenen Bereichen. Unser Schwerpunkt
liegt natürlich in der Systembetreuung,
-
aber auch in der Softwareentwicklung, wir
machen aber auch Webentwicklung oder IT-
-
Sicherheit. Mittlerweile zählt die 7-it 17
Mitglieder. Es sind entweder Solo-
-
Selbstständige so wie ich zum Beispiel
oder eben kleine GmbHs. Man kann durchaus
-
hier in der Genossenschaft beides
miteinander vermischen. Das ist auch
-
interessant. Warum eine Genossenschaft?
Der erste Grund war, dass einer unserer
-
Gründer auch schon vorher eine GbR
gegründet hatte und - ich sag mal so
-
salopp - auf die Nase gefallen war.
Deshalb suchte er da eine andere Form und
-
da er aus der SPD kam, kam dann der
Hinweis aus diesem Kreis, dass eine
-
Genossenschaft doch etwas sein könnte. Und
nach den Hürden der Gründung hat sich das
-
als richtig erwiesen für uns. Heutzutage
ist die Gründung einer Genossenschaft viel
-
einfacher. Man muss nicht mehr sieben
sein, sondern nur noch drei. Und die
-
Reformen, die da passiert ist, Ich glaube,
es war 2008, hat einiges dazu beigetragen,
-
dass auch die Anzahl der Neugründung stark
gestiegen ist. Was sind die Vorteile einer
-
Genossenschaft? Also für uns sehe ich die
Vorteile erstens in der Mischung aus,
-
könnte man sagen, einem Verein und einer
GmbH. Dadurch ist es einfach, neue
-
Mitglieder zu akquirieren oder sich von
einem Mitglied wieder zu trennen, wenn man
-
nicht mehr miteinander passt. Also wenn
die Chemie nicht passt oder wenn die Ziele
-
nicht mehr die gleichen sind. Dann gibt es
auch einen geregelten Abschied sozusagen
-
des Mitglieds. Und das Schöne ist, man
muss nicht zum Notar. Ja. Bei einer AG
-
oder einer GmbH muss man bei jeder
Änderung der Anteile sozusagen zum Notar
-
gehen. Das andere Schöne an einer
Genossenschaft ist die Gleichberechtigung.
-
Das heißt, man vermeidet hier, dass
jemand, der mehr Geld oder mehr Kapital,
-
einfach sagen kann, er hat das Sagen, nur
weil er das Geld hat. Das ist aber auch
-
gleichzeitig das, was man sich darauf
einlassen muss. Ja. Das heißt, wenn man
-
nicht bereit ist, an diese demokratischen
Form der Gesellschaft mitzumachen, dann
-
sollte man vielleicht keine Genossenschaft
gründen. Der Vorteil aber ist, dass man
-
auf die Art und Weise eben den Einfluss
nicht durch das Geld bekommt. Wir waren ja
-
viele Einzel-Selbstständige, deshalb war
es wichtig für uns, eine Form zu finden,
-
wie wir als Netzwerk uns zusammenschließen
können und gegenüber unseren Kunden als
-
sozusagen eine Firma auftreten können. Und
das erlaubt die Genossenschaft voll und
-
ganz. Und im Gegensatz zu, was man
vielleicht in dem Wort denkt, es ist nicht
-
so, dass eine Genossenschaft keinen Gewinn
machen darf. Ja, im Gegenteil. Eine
-
Genossenschaft ist eine ganz normale
Firma, die ja auch einen Gewinn machen
-
kann. Das Interessante daran ist aber, es
gibt eine sehr spezielle Möglichkeit bei
-
den Genossenschaften. Das nennt man
Umsatzrückvergütung. Und hier hat man den
-
Vorteil, dass man praktisch auf den
Gewinn, den man hat, bevor man ihn als
-
Gewinn deklariert, man kann diesen Gewinn
zurück an die Mitglieder austeilen. Und
-
zwar je nach dem Umsatz, den sie
eingebracht haben. Das heißt, man belohnt
-
hier die - ich sag mir mal so - die
Fleißigen. Und das Schöne ist, diese
-
Umsatzrückvergütung passiert vor Steuer.
Also bevor die Genossenschaft die Steuer
-
bezahlt. Und das ist eine einmalige Sache
in der Genossenschaft. Und in der
-
Unternehmensform. Vielleicht wissen es
nicht viele, aber die DATEV, die
-
sicherlich im IT-Bereich bekannt ist, ist
auch eine Genossenschaft. Ich denke, die
-
Steuerberater, die sich da zusammengetan
haben, durchaus wussten, was sie machten.
-
Was auch für uns wichtig war, das hat sich
aber im Nachhinein eher herausgestellt,
-
ist, dass die Genossenschaft einen sehr
guten Ruf besitzt als Rechtsform. Es gibt
-
in der Regel in den Genossenschaften sehr
wenige Pleiten. Das kommt auch davon, weil
-
die Genossenschaften von den
Genossenschaftenverbänden kontrolliert
-
werden. Und das war für uns auch sowohl am
Anfang als auch im Laufe der Jahre immer
-
wieder sehr gut. Wir hatten immer wieder
sehr gute Prüfer, die uns da auch beraten
-
haben. Und das war für uns auch eine gute
Hilfe, da in unserer Weiterentwicklung.
-
Was sind die Unterschiede zu anderen
Gesellschaftsformen, würde ich sagen.
-
Durch diese demokratische Form der
Genossenschaft muss man bereit sein, dass
-
Entscheidungen über die strategische
Ausrichtung der Firma sozusagen nicht von
-
einem Einzelnen, der einfach das Geld hat,
gemacht wird, sondern einfach von der
-
Generalversammlung. Und in der
Generalversammlung hat jeder eine Stimme
-
und nur eine. Und deshalb muss man da
bereit sein, da mitzumachen bei diesem
-
demokratischen Spiel und als Vorstand, ich
bin hier der geschäftsführende Vorstand,
-
muss man natürlich auch einen eher
kooperativen Stil und sehr stark auf
-
Kommunikation geprägt sein, weil man sonst
die Genossenschaft nicht zusammenhalten
-
kann. Das Ganze funktioniert am Ende durch
Kommunikation.
-
Ajuvo: Ja, absolut.
Philippe: Man kann eben den Mitglieder
-
nichts befehlen. Man kann sie nur zur
Zusammenarbeit sozusagen anleiten.
-
Ajuvo: Genau.
Philippe: Aber mehr auch nicht. Das, was
-
ich natürlich hier sage, gilt für, muss
ich hier einschränken, für kleinere
-
Genossenschaften, weil es gibt natürlich
auch sehr große Genossenschaften wie Edeka
-
als Beispiel. Und da ist es natürlich
anders. Da gibt es natürlich viele
-
Angestellte. Ja. Da funktioniert es
anders, aber in kleineren
-
Genossenschaften, so wie wir es sind und
wo, in dem die Mitglieder sozusagen
-
gleichzeitig die Umsätze bringen, dann
muss man bereit sein, hier
-
zusammenzuarbeiten und zu kooperieren.
Ajuvo: Ja, genau. Also da sieht man, dass
-
man mit einer überschaubaren, aber doch
nennenswerten Menge an Leuten, ihr seid
-
zurzeit 17 Leute, die sonst IT-
Freiberufler gewesen wären, als
-
Selbständige oder auch in Form einer
kleinen GmbH, dass man sich
-
zusammenschließen kann. Und, dass eine
Genossenschaften Unternehmen ist, in das
-
man ein- und austreten kann, das man
benutzen kann, wenn man es gerade braucht.
-
Und was einem als kleinem Freischaffenden
die Möglichkeit gibt, eben Mitglied eines
-
großen seriösen Unternehmens zu sein und
damit natürlich auch einen anderen
-
Auftritt zu haben als als Kleiner alleine.
Aber eben nur bei Bedarf. Das heißt, die
-
Mitglieder können in so einer
Genossenschaft schon selbst entscheiden,
-
in welchem Umfang sie selbst auftreten
oder namens ihrer Genossenschaft auftreten
-
im Rahmen der aufgestellten Regeln. Das
mit der Rückvergütung ist interessant. Das
-
heißt also, diejenigen, die viel Umsatz
mit ihrer Genossenschaft haben, die können
-
etwas zurückbekommen, noch bevor
irgendwelcher Gewinn festgestellt,
-
besteuert oder gar verteilt wird. Das ist
in der Tat betriebswirtschaftlich eine
-
äußerst sinnvolle Angelegenheit und
demonstriert eigentlich auch Gewinn und
-
Verlust soll letztlich bei den Mitgliedern
anfallen und die Genossenschaft soll sie
-
fördern. Ja, genau. Solange die Mitglieder
sich alle noch kennen, herrscht recht viel
-
Demokratie. Wenn das in einer großen
Genossenschaft nicht mehr so ist, dann
-
gibt es Parlamente und kollektive
Führungsgremien. Wie sowas sein kann,
-
werden wir noch hören. Ich will mal
überleiten als nächste Beitragsgeberin
-
hierzu Estelle. Estelle ist bei der
hostsharing Genossenschaft. Wie der Name
-
schon sagt, eine Genossenschaft für
Hosting und Internet Services, aber das
-
wird Estelle uns gleich näher und genauer
erklären.
-
Estelle: Ja, vielen Dank, Ajuvo. Mein
Hintergrund ist ein
-
rechtswissenschaftlicher und zu
Genossenschaften habe ich erst relativ
-
spät gefunden. Seit 2017 engagiere ich
mich da und hab seitdem Feuer gefangen und
-
bin in mehreren Genossenschaften
engagiert. Bei hostsharing Marketing und
-
Vertrieb und bei wechange war ich auch bis
vor Kurzem aktiv im Aufsichtsrat und jetzt
-
gründen wir gerade die Hacker eG oder WTF
Kooperative eG. Da wird aber vielleicht
-
Ajuvo abschließend nochmal kurz was zu
erzählen. Zur Hostsharing, die nehme ich
-
jetzt mal hier heraus. Als Beispiel einer,
ich sag jetzt mal, digitalen Plattform-
-
Genossenschaft, die ihre eigene
Infrastruktur betreibt. Gegründet wurde
-
die hostsharing am Nikolaustag im Jahr
2000 von einer Interessengemeinschaft
-
ehemaliger Kunden eines damals großen
Hosting-Anbieters, der ein S im Namen hat,
-
aufgrund der Tatsache, dass es dort sehr
häufig zu Unverlässigkeiten kam und auch
-
der Service nicht richtig funktionierte.
Daraufhin haben sich eben die Gründer
-
zusammengeschlossen und gesagt: Wir
brauchen alle für unsere Unternehmen oder
-
unseren Beruf einen zuverlässigen sicheren
Hosting-Provider und den gibt's nicht nach
-
unseren Vorstellungen und wir sind genug
Leute. Also gründen wir eine
-
Genossenschaft als geeignete Form, weil
eben wie Philippe schon sagte, Mitglieder
-
leicht aufgenommen werden können und die
Generalversammlung, also die
-
Mitgliedschaft eben Kontrollrechte hat und
demokratische Mitbestimmungsrechte, was
-
die strategische Ausrichtung angeht. Heute
hat hostsharing ziemlich genau 250
-
Mitglieder, Tendenz steigend. Die
Mitglieder sind Unternehmen,
-
gemeinnützige, aber auch am Markt mit
Gewinnerzielungsabsicht tätige
-
Unternehmen, die Hosting und die
Dienstleistungen der hostsharing eben als
-
unternehmenskritische Leistung benötigen.
Aber natürlich auch Genossenschaften,
-
Vereine, Einzelunternehmer, auch
vereinzelt Blogger, die direkt Mitglied
-
bei hostsharing sind. Meistens mit starker
IT-Affinität. Die Verwaltung und so weiter
-
erfolgt eben über ein Open Source Tool,
was hostsharing selbst entwickelt hat, wo
-
die Mitglieder, auch wenn sie eine
Funktion benötigen, eingeladen sind, daran
-
mitzuwirken und die Funktionen einzubauen.
Was machen die Mitglieder? Es sind ja nur
-
einige dazugekommen zu den ursprünglichen
Gründungsmitgliedern und die betreiben
-
eben von Webseiten über Onlineshops eigene
SaaS-Distribution, Software as a Service,
-
teilweise auch Dax-Konzerne als Kunden,
die dann quasi nicht hostsharing Mitglied
-
sind, sondern einfach Kunden unserer
Mitglieder in eigener Architektur und
-
entsprechendem eigenem Staff, der sich
darum kümmert. Bei Bedarf kann hostsharing
-
natürlich da auch bisschen mithelfen.
Deshalb haben wir diesen Webmaster Service
-
ins Leben gerufen. Der Hintergrund ist,
dass eben die Mitglieder gesagt haben:
-
Okay, sie haben jetzt grade keine
Kapazitäten dieses und jenes umzusetzen
-
oder hier ein Sicherheitspatch
einzuspielen. Könnt ihr das nicht machen?
-
Und diese Nachfrage, der Input der
Mitglieder hat dann dazu geführt, dass
-
dieses Angebot umgesetzt wurde. Also noch
ein bisschen stärker als Anpassung an
-
Kundennachfrage bei einer Genossenschaft.
Die Mitglieder können Eingaben machen, sei
-
es Anträge bei der Generalversammlung oder
durch Gruppenbildung. Also
-
Interessengruppen, die sagen: Okay, wir
brauchen eine Lösung. Und die
-
Genossenschaft muss ja die Mitglieder
fördern in ihrer Wirtschaft und ist dann
-
auch angehalten, diese Wünsche umzusetzen,
soweit sie eben die Genossenschaft
-
wirtschaftlich auch voranbringen und nicht
andere Mitglieder schädigen. Also sollte
-
sich von selbst verstehen. Die Leistungen,
die jetzt auf der Folie seht, das ist eben
-
das, was die Mitglieder so bisher
brauchen. Teilweise auch noch ein bisschen
-
mehr. Und damit das auch alles reibungslos
funktioniert, braucht die hostsharing auch
-
tatsächlich angestellte Mitarbeitende,
also mit reiner ehrenamtlicher Tätigkeit
-
ist es da nicht mehr getan. Schließlich
müssen 24/7 die Server bewacht werden. Und
-
es muss eben schnell jemand einspringen,
falls es zu Komplikationen, Problemen oder
-
Sonstigem käme. Mittlerweile neun
Mitarbeitende, die auch alle bisher
-
Mitglied der Genossenschaft sind. Das kann
eine Genossenschaft eben so gestalten. Ist
-
ja nicht zwingend, aber hat sich jetzt bei
hostsharing so ergeben. Also ich bin auch
-
selbst Mitglied und Mitarbeitende. Mir
gehört ein klitzekleiner Teil des
-
Unternehmens, das mich anstellt auch.
Damit bildet hostsharing als
-
Genossenschaft quasi die Basis für die
Mitglieder. Also es wird auch nur
-
Mitgliedergeschäft gemacht. Ausnahmen
bestehen nur für öffentlich-rechtliche
-
Körperschaften und Organisationen, die da
ein Beitrittshindernis haben. Die oberste
-
Leitlinie der Genossenschaft ist digitale
Souveränität. Das ist leider heutzutage
-
ein total ausgelutschter Begriff. Aber bei
uns wird es eben so verstanden, dass die
-
Infrastruktur also die man schön links im
Bild sieht oder zumindest ein Blick in
-
einen der Server Racks, bedeutet für uns,
dass die Infrastruktur der Genossenschaft
-
gehört. Also wir kaufen quasi kein Hosting
ein und verkaufen das wieder, sondern
-
machen das exakt selber um die volle
Kontrolle zu haben. Vom Blech quasi bis
-
zur Operations-Plattform und zu den
Anwendungen der Mitglieder dann.
-
Hostsharing engagiert sich auch für die
Weiterbildung in Sachen Hosting und zwar
-
mit Open Source. Dafür sind wir regelmäßig
auf Open-Source-Messen anwesend. Und
-
dieser Bildungsauftrag, der steht in der
Satzung und wird so auch von Mitgliedern
-
in der Regel ehrenamtlich erbracht. Also
die Mitglieder sind eben auch engagiert in
-
Open Source Communities. Ganz rechts sehen
wir unsere Aufsichtsräte, die weisen
-
Herren, die mit viel unternehmerischer und
Lebenserfahrung das Führungsteam, sag ich
-
mal so, zu einem sehr guten, stabilen Team
machen. Das ist auch so eine Sache, die
-
ich bei Genossenschaften beobachte. Je
besser und kompetenter Vorstand und
-
Aufsichtsrat sind und je besser die
zusammenwirken, desto erfolgreicher ist in
-
der Regel auch die Genossenschaft und die
Weiterentwicklung der Genossenschaft. Ich
-
musste noch dieses Buzzword einfügen.
Cooperative Community Cloud also
-
hostsharing ist nach NIST-Definition eine
Community Cloud, weil sie nur die
-
Mitglieder bedient und Cloud, weil sie
eben virtuelle Maschinen hat, die auf
-
neudeutsch jetzt Cloud heißen. Und es sind
auch nicht anderer Leute Computer, sondern
-
eben der Genossenschaft ihre Computer. Und
ich wollte euch das nicht vorenthalten,
-
dieses kleine Wortspiel. Warum wurde
hostsharing als Genossenschaft gegründet?
-
Ja gut, die Gründer waren IT-Unternehmer,
die sich gedacht haben: Okay, es ist
-
besser, die Kontrolle über den Hosting-
Anbieter zu haben, als einem Konzern zu
-
vertrauen, der vielleicht nicht unbedingt
die Kundeninteressen stets so im
-
Vordergrund hat wie eine Genossenschaft.
Und die Einflussmöglichkeiten sind da
-
natürlich auch begrenzter. Der Sinn und
Zweck der hostsharing ist jetzt die
-
Abdeckung eines Teils der Lieferkette oder
Erzeugungskette in der IT, nämlich das
-
Internet Service Provider darauf bauen
quasi die Mitglieder, die ja meistens
-
Unternehmer sind, ihre Leistungen auf.
Also die Genossenschaft bietet die Server-
-
Infrastruktur, Security Management,
Betriebssystem-Upgrades im Manage-Bereich.
-
Bei Root-Servern muss das das Mitglied
selbst übernehmen oder eben den Webmaster
-
dafür buchen. Management und Maintenance
des Open Source Softwarestacks, der bei
-
hostsharing zum Einsatz kommt. Diverse
Services, die sich eben an die
-
Mitgliedschaft richten. Das Mitglied
deployt auf der hostsharing-Cloud
-
oder Infrastruktur oder Plattform as a
Service, seine eigenen Anwendungen. Man
-
weiß, wo die Daten liegen. Genau. Und die
Mitglieder gestalten das Angebot eben
-
demokratisch mit. Und wir haben auch eine
lebhafte Community. Genau, hier mein
-
klitzekleiner Ausschnitt von ein paar
Mitgliedern der Genossenschaft. Die
-
Community, die verschiedentlich
stattfindet, eben über die eigene
-
Mastodon-Instanz für Mitglieder. Also
jedes Mitglied kann sich da einen Account
-
klicken und das nutzen und sich damit im
Fediverse mit allen anderen von Matrix-
-
Protokoll-Nutzern quasi verbinden. Vielen
Dank.
-
Ajuvo: Ja, danke auch.
Estelle: Soll ich jetzt noch kurz was zur
-
WTF sagen oder will ...
Ajuvo: Ja, du bist ja in vielen Funktionen
-
und in der Tat Mitgründerin der
Werkkooperative der Technikfreundinnen.
-
Und ein schönes Bild haben wir auch schon.
Das können wir hier noch anfügen. Also es
-
gibt auch in diesem Chaos, wie vielen
bekannt ist, unter dem Arbeitstitel Hacker
-
eG ein Genossenschaftsprojekt, was gerade
abhebt. Und ja, erzähl doch mal kurz, was
-
die so tun.
Estelle: Die WTF ist sozusagen eine
-
chaotisch agile Genossenschaft. Ja, die
jetzt kurz vor der Eintragung ins
-
Genossenschaftsregister steht. Also der
Antrag liegt schon vor und wir warten
-
jetzt jeden Tag auf die Rückmeldung, ganz
gespannt, damit es dann endlich losgehen
-
kann. Und wir entwickeln das
Geschäftsmodell der WTF, anhand der
-
jeweils hinzutretenden Mitglieder, sind da
also jetzt noch nicht festgelegt.
-
Ajuvo: Also Handel zumindest wird es
geben, von daher auch unverständlich
-
Estelle: Genau. Genau, da kannst du
vielleicht ein bisschen mehr dazu
-
erzählen, Ajuvo. Weil ich bin eher mit so
Satzungsfragen und Verband ...
-
Ajuvo: Jaja.
Estelle: Dann würde ich dich bitten, das
-
auch ein bisschen zu ergänzen.
Ajuvo: Okay. Also diese Inhalte. Also
-
zunächst mal, ich war hier auch angegeben.
Um die Genossenschaft zu gründen, haben
-
wir erst mal einen Verein gegründet. Das
muss so. Der ist im Internet vertreten
-
unter vebit.xyz. Da gibt's Informationen.
Wir sind jetzt inzwischen so 150 bis 200
-
Leute, die sich entschieden haben, eine
Genossenschaft zu gründen, um eben ein
-
Unternehmen zu haben, wenn man es mal
braucht. In das man ein und austreten
-
beziehungsweise, das man benutzen kann,
wenn man es benötigt. Sei es nebenbei oder
-
auch mal in der Hauptsache, um Dinge zu
tun, um zu veranstalten, um zu importieren
-
und zu exportieren, Raketen zu starten,
Geld zusammenzulegen, Crowdzu funden,
-
Resourcen, was auch immer. Eine
unverständlich würde das gemeinsame
-
Interesse der Mitglieder ist hier
eigentlich, dass wir irgendwie im Chaos
-
ein Unternehmen brauchen für den Fall,
dass man halt mal ein Unternehmen braucht.
-
Und das zeigt auch, dass ganz verschiedene
Leute, die ganz verschieden große und
-
kleine Interessen und Vorhaben haben und
ganz unterschiedlich große Geld Volumina
-
dabei bewegen wollen, durchaus gemeinsam
in eine Genossenschaft passen. Wir
-
launchen das Ganze jetzt. Paar Henne-Ei-
Probleme, die gerade von dieser
-
Eigenschaft befreit werden, gibt's noch.
Aber in einigen Monaten, denken wir, wird
-
das Ganze sozusagen in den operativen
Vollbetrieb gehen können. Ja, das reicht
-
eigentlich zu dieser Seite. Es gibt auf
derselben Plattform, wo das hier
-
erscheint, auf media.ccc.de unter dem
Arbeitstitel Hacker eG diverse Vorträge
-
und Werke dazu. Wir haben für jeden noch
eine Minute von euch, mal kurz was zu den
-
anderen zu sagen oder ein Resümee zu
sagen. Ich schlage vor, wir gehen mal in
-
der Reihenfolge vor wie vorher. Das heißt
Erika, so eine Minute Kommentare.
-
Erika: Ja, ich hab grad festgestellt, dass
das Spektrum von den Genossenschaften noch
-
fehlt und was der Verband macht. lacht
Sollte ich das auch in der ersten Runde
-
eigentlich präsentieren?
Ajuvo: Kein Problem.
-
Erika: Aber können wir noch aufzeichnen,
nehme ich an?
-
Ajuvo: Genossenschaften.de als Portal wird
weiterhelfen. Wir haben ansonsten jetzt
-
gleich auch noch ein Q&A von einer halben
Stunde, was wir hier live hinten dran
-
kleben. Das wird also funktionieren.
Erika: Was heißt das dann? Soll ich das
-
dann nochmal aufsprechen oder wie wollen
wir das dann machen? Bei der Zeit bin ich
-
vorhin so rasant durchgerutscht,
sozusagen.
-
Ajuvo: Ja, ich glaube, das ist aber
trotzdem rund. Und wenn Fragen dazu sind,
-
können die ja im Anschluss beantwortet
werden.
-
Erika: Okay.
Ajuvo: Ja, Manuela, wie ist das so für
-
dich, so als nebenbei ... Also du
arbeitest für einen Genossenschaftsverband
-
und hast nebenbei in deiner Nachbarschaft
eine Genossenschaft mitgegründet?
-
Manuela: Ja, es ist also eigentlich nichts
weiter zu sagen. Es ist eine tolle Sache,
-
weil, ja, man trägt selber was dazu bei.
Also dieses soziale Ziel, nicht immer das
-
Geld im Vordergrund, das soziale Ziel. Wir
wollen hier unsere Nahversorgung erhalten.
-
Das macht einfach Spaß. Steht und fällt -
da stimme ich jetzt dann auch Philippe und
-
Estelle zu, also eigentlich allen. Jeder
hat es erwähnt. Es steht und fällt damit,
-
dass man redet miteinander und dass die
Leute natürlich gut miteinander auskommen.
-
Ajuvo: Ja. Weitere Informationen dazu
unter olywelt.de. Ich habe mich immer
-
gefragt, was olywelt ist. Jetzt weiß
ich's. Olympia. Olympisches Dorf in
-
München und so. Ich kann mich sehr dunkel
dran erinnern. Prima. Ja, Philippe. Wie
-
hat es dir gefallen? Kommentare zu den
anderen?
-
Philippe: Ja, ich finde es immer
faszinierend, wie modern eigentlich die
-
Genossenschaftsidee nach wie vor ist und
wie unterschiedlich die Ziele sein können
-
und was man damit realisieren kann. Also
man muss sich auch bewusst sein, dass es
-
in der Genossenschaftswelt durchaus sehr
große Genossenschaft, zum Beispiel in
-
Spanien, die Mondragon das ist ein riesen
Unternehmen oder in der Schweiz Migros und
-
Quelle, das sind auch sehr große
Genossenschaften. In Deutschland Edeka als
-
Beispiel.
Ajuvo: Oder Denic, genau.
-
Philippe: Oder die Denic hier in der IT-
Welt. Und was man damit machen kann. Es
-
kann von der einen Seite in den sozialen
Aspekt gehen. Es kann aber auch ganz
-
normal ein sozusagen kapitalistisches
Unternehmen sein. Und dennoch, was
-
interessant ist, ist dass für mich der
Netzwerkgedanke, der in unsere neue Welt
-
sehr gut passt, finde ich. Und ich bin
persönlich auch noch in vielen anderen
-
Genossenschaften beteiligt, die ... also
als Privatmann, die in anderen Bereichen
-
tätig sind. Und ich kann da nur die Leute
aufmuntern und unterstützen selber sich da
-
Gedanken zu machen und die
Genossenschaftsform als Gesellschaftsform
-
in Betracht zu ziehen, weil es sehr oft,
wenn man eine Firma gründen will, gar
-
nicht erwähnt wird. Leider.
Ajuvo: Ja. Ja, so ist das. Man sucht sich
-
das ein bisschen aus. Ja, Estelle. Dann
haben wir die Stunde voll. Gleich begrüßen
-
wir alle Zuhörer, die live zugesehen und
gehört haben, zu einer halben Stunde Q&A
-
und Ask us anything. Dein Resümee des
Ganzen? Du hast das Schlusswort.
-
Estelle: Ja, danke, Ajuvo. Tatsächlich ist
das Genossenschaftswesen so ein wenig das
-
Stiefkind unverständlich Bildung. Also
im Jurastudium zum Beispiel, wird
-
Genossenschaft oder zumindest war es bei
mir so nicht ein einziges Mal behandelt.
-
Das resultiert dann darin, dass
Rechtsanwälte Genossenschaft beraten.
-
Oftmals reagieren so: Oh, Genossenschaft!
Oh, das ist kompliziert. Da versuchen dann
-
die Verbände, sag ich mal, eine Lücke zu
füllen. In Sachen Wissensvermittlung und
-
auch rechtlicher Beratung. Aber ich finde
es durchaus schade. Und genauso werden
-
Genossenschaften auch in
betriebswirtschaftlichen oder
-
unternehmerisch orientierten Studiengängen
eigentlich nicht behandelt. Ich bin nicht
-
angetreten, um das zu ändern.
Genossenschaft muss ins Bewusstsein der
-
Bevölkerung mehr vordringen und bietet
halt die Chance, dass viele sich
-
zusammenschließen und ein
unternehmerisches Ziel gemeinsam umsetzen
-
oder auch mehrere, wenn es genug Genossen
und Genossinnen sind.
-
Ajuvo: Ja, genau. Und das ist wieder ein
Beitrag dazu heute. Dann freuen wir uns
-
gleich alle auf Fragen und Antworten im
Q&A und danken für diesen rc3 und wünschen
-
guten und unfallfreien Weiterflug.
Herald: Okay, es geht weiter. Wir sind
-
also mit dem Voraufgezeichneten durch.
Jetzt fängt das Q&A an. Ich glaube, ihr
-
könnt euch alle, alle mal das Mikro
anschalten.
-
Ajuvo: Jupp.
Herald: Und dann hören wir euch alle.
-
Ich habe im Chat keine Fragen
wirklich wahrgenommen.
-
Deswegen kann ich leider keine Fragen
stellen. Ich weiß nicht, wie das Format
-
von euch genau überlegt. Sonst könnt ihr
einfach anfangen irgendwie zu reden. Dann
-
schauen wir mal, wie das wird.
Ajuvo: Ja.
-
Herald: Wir müssen aber auch nichts
erzwingen. Wenn's früher fertig ist, ist
-
es halt früher fertig.
Ajuvo: Ja, absolut genau.
-
Herald: Und an alle Zuschauer kann ich
sagen: Nochmal jetzt falls irgendwelche
-
Fragen da sind, einfach Fragen stellen und
dann werden sie beantwortet.
-
Ajuvo: Kannst du nochmal die Hashtags für
-
Twitter und Mastodon sagen?
Herald: Die Hashtags für Twitter und
-
Mastodon müssten #rc3-hacc sein auf beiden
Plattformen. Und irgendjemand von euch hat
-
gerade den Stream noch an und man hört
ihn.
-
Ajuvo: Ja, macht mal die Streams aus,
damit man das nicht doppelt hört.
-
Herald: Genau.
Ajuvo: Irgendjemand hat noch den Stream
-
an. Macht den mal aus, bitte.
Herald: Ah hier. Ich habe eine Frage
-
gefunden. Von satan @hackertvger: "Wie
lange dauert denn der formale
-
Gründungsprozess im Durchschnitt? Ich
denke aktuell mit circa 20
-
Veranstaltungstechnikbetrieben eine eG zu
gründen aufgrund der Pandemie." Und,
-
erstmal beantworten wir die Frage und dann
kommt die nächste.
-
Ajuvo: Okay, also eine Genossenschaft ist
eine große Rechtsform. Das ist nicht wie
-
bei einem Verein und der GmbH in paar
Wochen getan. Du musst hier mit mehreren
-
Monaten rechnen. Da wir mittlerweile so
schöne Gesetze haben wie das
-
Geldwäschegesetz, musst du allein schon
einmal Leute sammeln, die das Geld
-
zusammenlegen für die Kosten der Gründung.
Die sind auch nicht ganz gering. Wir haben
-
das so gelöst, dass wir zunächst mal einen
nicht gemeinnützigen, also wirtschaftlich
-
tätigen Verein gegründet haben, wo die
Mitglieder Geld eingezahlt haben, um die
-
Gründungskosten zu decken. Es war dann
auch der Vereinszweck. Und nur so bekommst
-
du überhaupt ein Konto, wo du Kapital
sammeln kannst für die Genossenschaft.
-
Ansonsten hängts ein
bisschen davon ab, wie gut und schnell du
-
beraten bist. Aber ich kann nur sagen fang
so schnell wie möglich an. Wenn du es
-
jetzt tust, dann könntest du im
Optimalfall so per 1. April mit deiner
-
Genossenschaft loslegen.
Herald: Okay, und die zweite Frage auch
-
von Satan: "Fließen aus einer
Genossenschaft auch Gewinne an die
-
Mitglieder?"
Ajuvo: Das kann so sein, das muss aber
-
nicht. Also Gewinn machen, ist wie gesagt,
nicht die Hauptsache. Nicht die
-
Genossenschaft soll ihre Mitglieder
fördern. Aber natürlich braucht sie
-
Rücklagen. Also es hat ja keinen Sinn,
wenn eine Genossenschaft sofort in die
-
Knie geht und alle Mitglieder Geld
nachschießen müssen, wenn mal irgendwie
-
ein Verlust entsteht. Und steuerlich sieht
das genauso aus wie bei einer
-
Aktiengesellschaft oder einer GmbH. Und
eine Genossenschaft kann auch Dividende
-
zahlen wie eine Aktiengesellschaft, wenn
die Mitglieder das denn gerne wollen.
-
Interessanter Move dabei ist - Philippe
hats vorhin gesagt - du kannst, wenn du
-
sozusagen zu viel verdient hast oder erst
einmal etwas zu hohe Entgeder an deine
-
Mitglieder festgelegt hast aus
Vorsichtsgründen, vor Jahresende den
-
Mitgliedern Geld zurückgeben und zwar
steuerfrei. Das ist natürlich etwas
-
Besonderes, was nur in der Genossenschaft
geht. In einer AG ginge das nicht.
-
Martin: Ja also es gibt auch einen
Nachteil bei der, wenn man Gewinne
-
ausschüttet, einfach steuerlich. Also,
wenn der Zweck ist, da die Mitglieder zu
-
fördern und deswegen, wenn man die Wahl
hat, sozusagen den Mitgliedern jetzt
-
unmittelbar Leistungen zukommen zu lassen,
dann ist das ja steuerlich immer viel
-
günstiger, als wenn man hinterher Geld
ausschüttet und das wieder versteuern
-
muss. Das heißt, es muss dann sowohl die
Genossenschaft versteuern als auch das
-
Mitglied, was das Geld bekommt. Und
außerdem ist es natürlich ein gigantischer
-
Aufwand, das auch überhaupt abzuwickeln,
je nachdem. Na, man muss ja dann die
-
entsprechenden steuerlichen Vorschriften
beachten, man muss die Kirchensteuer
-
verarbeiten, je nach Mitglied, wenn es
natürliche Personen sind und lauter so
-
Kram, deswegen machen wir das z.B.,
vermeiden wir das bisher. Allerdings sind
-
wir jetzt auch nicht so erfolgreich
gewesen bisher dass wir überhaupt hätten
-
Gewinne ausschütten können muss man
fairerweise dazu sagen. Wir haben das Geld
-
immer investiert.
Phillipe: Also wir haben es bei uns
-
unterschiedlich gemacht. Wir haben oft
benutzte das Mittel der
-
Umsatzrückvergütung, weil es ja sehr
einfach ist. Und damit kann man die
-
Mitglieder oder ich sag hier mal so die
fleißigen Mitglieder sehr schnell wieder
-
belohnen. Dann haben wir natürlich auch
einen Teil unseres Gewinns – wie Ajuvo es
-
gesagt hat – in unserer Reserve getan,
damit wir wie jede Firma oder wie jeder
-
gute Kaufmann auch Reserven, genügend
Reserven haben. Und das dritte haben wir
-
auch mal gemacht. Also wir hatten auch mal
den Wunsch von unserer Mitgliedschaft,
-
dass wir wirklich an alle Geld ausschütten
und wir haben es einmal tatsächlich
-
gemacht, dass wir Gewinn ausgeschüttet
haben, genauso wie eine AG oder GmbH es
-
macht. Und wie Martin es jetzt sehr
treffend gesagt hat wenn man sowas macht,
-
ist es sehr aufwändig, haupsache wegen der
Steuergesetze. Weil an dem Tag wo man die
-
Ausschüttungen macht, muss man auch
gleichzeitig Steuererklärungen an die
-
Steuerbehörde zusenden.
Ajuvo: Ja genau. Also Quintessenz: Wenn du
-
das Gefühl hast, du hast so viel Geld als
Genossenschaft, dann gibt's den
-
Mitgliedern rechtzeitig wieder, und
ansonsten behalte das Geld in deiner
-
Rücklage und zahle halt Körperschaft und
Gewerbesteuer als Genossenschaft darauf.
-
So Faustregeln: Drittel ist weg, wenn du
100 000 Euro in die Rücklage tun willst,
-
musst du 150 000 verdienen. Aber das ist
ja immer so. Also Genossenschaften sind
-
kein Steuersparmodell. Das ist ja
vielleicht auch wichtig, auch wenn man
-
hier und da als Mitglied, wenn man in der
eigenen Genossenschaft angestellt ist,
-
durchaus mal was sparen kann. Vor allem,
wenn es nur ein bescheidenes Gehalt ist.
-
Manuela: Du hattest vorhin gesagt,
Ajuvo, Nachschusspflicht vielleicht. Da
-
würde ich gern nochmal drauf eingehen.
Ajuvo: Hatte ich nicht.
-
Manuela: Aber wer war es?
Ajuvo: Ne, ich hatte nur gesagt, wenn die
-
Genossenschaft nun droht in die Knie zu
gehen, dann werden die Mitglieder wohl
-
Geld nachschießen müssen. Das kann man
freiwillig oder verpflichtend regeln. Wir
-
haben das nicht gemacht, sondern wir haben
gesagt: Erstens Wir sammeln im Vorwege
-
genügend Geld, damit wir nicht beim ersten
kleinen Problem in die Knie gehen und zum
-
zweiten werden wir erst einmal verdientes
Geld in die Rücklage tun, bis da
-
sechsstellig Geld ist. Denn man hat ja so
als es in unserem Fall als kleine Hacker
-
Genossenschaft auch nicht nur Freunde und
wird mal abgemahnt, verklagt und
-
ähnliches. Es ist ja auch Sinn der Sache,
dass wir das Ganze dann abwehren können.
-
Manuela: Also wir haben Nachschusspflicht
bei uns ausgeschlossen.
-
Ajuvo: Wir auch
Manuela: Ok, genau.
-
Ajuvo: Gleichwohl ich meine, wenn deine
Genossenschaft droht pleite zu gehen. Und
-
du bist viele Leute, wenn du 200 Member
hast und du brauchst was weiß ich was?
-
Keine Ahnung. 100 000 Euro, weil irgendein
Riesenfuckup passiert ist. Dann sind das
-
pro Member im Durchschnitt 500 und ich bin
recht überzeugt davon, dass je nachdem wie
-
jeder kann, das dann in bedarfsgerechten
Portionen auch zusammen käme. Aber das ist
-
ja nun der Worst Case, den willst du ja
vermeiden.
-
Erika: Aber das ist ja auch das Schöne an
der Genossenschaft letztendlich, dass du
-
bestimmte Sachen, ob du nun
Nachschusspflicht festlegen magst, ob sie
-
ausschließen magst, dass du ja auch alles
in der Satzung bzw. die gleichen
-
Spielregeln wie die Satzung ja auch
darstellen für alle Mitglieder. Dass man
-
dann das auch festlegen kann und weiß,
jeder muss sich danach halten oder jeder
-
hat diese Rechte und Pflichten, die auch
eben da festgehalten sind in der
-
genossenschaftlichen Satzung.
Ajuvo: Ja genau.
-
Herald: Gut, unterbreche ich gerade
jemanden oder kann ich noch eine Frage
-
einwerfen? Okay, wir haben noch eine Frage
und zwar von Hans Achterbahn: Gibt es
-
große Unterschiede bei den verschiedenen
Genossenschaftstypen? Wir wollen ein
-
Hausprojekt als Genossenschaft starten.
Erika: Ja, das äh – Ich antworte da drauf
-
einfach mal. Das Spektrum von
Genossenschaften, das ist natürlich
-
wirklich sehr breit und das Leute jetzt
zum Beispiel gerade so kleine Wohnprojekte
-
haben, das hat natürlich auch mit diesen
gesellschaftlichen Entwicklungen zu tun,
-
auch einen demografischen Wandel. Und auch
wir haben im Verband einige kleine
-
Wohnprojekte, z.B. ambulant betreute
Wohngemeinschaften. Das ist so das, was
-
wir schon in mehreren Bereichen begleitet
haben in mehreren Kommunen. Und ja, es
-
gibt große Genossenschaften. Es gibt
kleine Genossenschaften mit ganz vielen
-
Mitgliedern, mit ganz wenigen Mitgliedern,
Genossenschaften, die mit weniger
-
Mitgliedern viel Umsatz machen.
Genossenschaften, die mit vielen
-
Mitgliedern weniger Umsatz machen. Also
das kommt ganz auf das Projekt oder auf
-
das Unternehmensziel an.
Ajuvo: Ja, genau. Aber grundsätzlich
-
Wohnungsbaugenossenschaft ist ein
definierter Fall, so auch in der
-
Immobilienfinanzierungswelt, es hat schon
Vorteile. Also wenn du mit einer größeren
-
Anzahl von Leuten ein größeres Objekt
finanzieren willst, damit meine ich also
-
sagen wir mal über 25 Member, eher so 40
oder 50 und die sollen vielleicht über
-
längeren Zeitraum von 10 Jahren oder so
jeder jeden Monat ein paar hundert Euro
-
einzahlen. Dann ist so eine
Wohnungsbaugenossenschaft schon eine gute
-
Sache, auch weil du recht kreditwürdig
bist damit. Solche Dinger gehen nämlich
-
sehr selten pleite. Insofern ist das
durchaus ein Modell für ein Wohnprojekt,
-
sobald man ein paar mehr Leute ist. Ich
würde das nicht machen, wenn ich nur zu
-
7/8 Mensch bin, dann ist es wahrscheinlich
ein bisschen over.
-
Erika: Genau da gebe ich Ajuvo recht.
Gerade bei so guten Projekten kommt es
-
darauf an muss ich ein Grundstück kaufen?
Kann ich das pachten? Wieviel
-
Mieteinnahmen? Also das muss ich schon
durchdenken. Und wie gesagt, es gibt
-
kleinere Wohnprojekte und
Wohnbaugenossenschaften. Wenn wir uns
-
jetzt hier München angucken oder größere
Städte, wo tatsächlich die Mieten sehr
-
teuer sind, sind Genossenschaften im
Wohnbaubereich natürlich optimale, können
-
optimale Konstrukte sein, da möchte ich
ein bisschen vorsichtiger sein. Aber es
-
sind natürlich auch Projekte mit einem
hohen Investitionsvolumen und da muss man
-
natürlich auch schauen, wie man dieses
Investitionsvolumen, was man hat, stemmen
-
kann. Also mit den Mitgliedern zusammen
das Hinbekommen kann.
-
Ajuvo: Genau. Also es ist mal wieder die
Sache: Sobald du mit vielen Leuten größere
-
Beträge stemmen willst, ist das durchaus
lohnend. Also als Beispiel wenn du sagst
-
30 Leute legen mal jeder über 10 Jahre 30K
zurück. Also realistische Sparziel
-
sozusagen. Dann haste so Größenordnung ne
Million zusammen und damit kriegst
-
natürlich schon eine recht große Immobilie
finanziert, wenn du musst.
-
Phillipe: Außerdem kann man bei
Genossenschaft bei solchen
-
Wohnbaugenossenschaft auch sozusagen die
Eigenleistung der Mitglieder auch da mit
-
einrechnen. Das ist auch interessant. Also
wenn wenn sich die Mitglieder selber am
-
Bau beteiligen.
Ajuvo: Ja, genau. Das war ja früher fast
-
der Normalfall. Also das kommt ja aus
einer Zeit, wo tatsächlich – was weiß ich
-
was – 100 Arbeiter sich so ihren eigenen
Wohnblock gemauert haben. Und das geht im
-
Prinzip auch heute noch. Also wenn man
Leute hat, die gerade mit ihrer
-
Arbeitskraft auf dem Markt nicht so viel
anfangen können und die Bauhandwerker
-
sind, dann ist das durchaus eine
Möglichkeit.
-
Martin: Genau, das geht auch beim Hosting.
lachen
-
Ajuvo: Stimmt, genau. Man kann auch Admin
bei seiner eigenen Genossenschaft sein und
-
Eigenleistung bringen, genau.
Martin: Genau so ist es auch zustande
-
gekommen, ja.
Herald: Hier gibt's noch ein kleines
-
Update zu der Frage – ähm – Und zwar wir
sind zwischen 10 und 25 Erwachsenen plus
-
Kinder. Ich glaube, da geht's
wahrscheinlich von der Frage in die
-
Richtung, ob es da irgendeine Empfehlung
von eurer Seite gibt. Wenn ich das richtig
-
interpretiere.
Ajuvo: Wie ich eben sagte, so 10 bis 25
-
ist so ein bisschen die Todeszone. Bei so
unter 10 ist klar es lohnt sich
-
Wohnungsbaugenossenschaft nicht und bei
über 25 auf jeden Fall. Und dazwischen ist
-
man in der kommt-drauf-an-Phase.
Erika: Ja kommt genau. Es-kommt-drauf-an-
-
Phase – was man tatsächlich mit den 10 bis
25 Personen stemmen oder machen möchte.
-
Was für eine Art von Wohnprojekt. Und da
muss man sich auch die Frage stellen
-
braucht es dafür die Genossenschaft oder
braucht es dafür einen rechtlichen Rahmen?
-
Also dass so Themen, die im Vorfeld auch
erstmal abzuklären sind, was denn wirklich
-
das konkrete Ziel ist, auch nur hinter
einem Wohnprojekt. Was ja letztendlich
-
eher so man könnte normal denken Standard
sein könnte. Aber letztendlich ist es
-
nicht wirklich ein Standard, sondern da
muss ich Ajuvo Recht geben, Es kommt
-
darauf an hier.
Ajuvo: Ja, also es ist auch die Frage, wie
-
gesagt, was man will, ob man sich sicher
ist, dass die Gemeinschaft der
-
Wohnungsunternehmer so konstant bleibt.
Ein Vorteil der Genossenschaft ist: Wenn's
-
für jemanden auf dem Weg auf der Reise
nicht mehr passt, dann kommt man aus einer
-
Genossenschaft relativ schmerzfrei
raus und es können auch noch Leute an Bord
-
kommen. Das ist bei anderen
Konstruktionen, irgendwelchen
-
Eigentümergemeinschaften, Vereinen usw.
durchaus schwieriger. Also da muss man,
-
wenn man so in dieser Mittelphase ist,
muss man einfach kucken. Hat man Leute,
-
die möglicherweise noch aus und eintreten
oder hat man das nicht?
-
Ajuvo: Also es ist schon. Es ist halt ein
gewisser Aufwand, wie ich vorhin sagte,
-
wir haben für unsere Hackergenossenschaft
auch erstmal einen Verein gegründet und
-
erst einmal fünfstellig Geld eingesammelt
für die ganzen Kosten, bis es dann soweit
-
ist. Es ist halt eine große Rechtsform,
genau wie die AG auch und das ist äh – das
-
gründet man nicht mal so eben.
Martin: Also eine Hürde ist bei der
-
Genossenschaftsgründung vor allen Dingen
auch die Anfangsprüfung durch einen
-
Verband. Ja, wie wir ja auch die
Vertreterin hier haben
-
Erika: lacht
Martin: Und da muss halt nachgewiesen
-
werden, dass tatsächlich ein insbesondere
der Paragraph 1 Absatz 1
-
Genossenschaftsgesetz erfüllt ist, also
die Förderung der Wirtschaft der
-
Mitglieder, wie das da so schön formuliert
ist. Und das muss halt durch das Konzept,
-
was vorgelegt wird, auch deutlich werden,
dass das funktionieren kann. Auch
-
wirtschaftlich tragfähig funktionieren
kann. Das ist, glaube ich so die
-
schwierigste Hürde bei der
Genossenschaftgründung, dass man das
-
darstellen kann, oder?
Erika: Und deshalb ist es auch wichtig,
-
dass man eben einen Businessplan hat, der
natürlich Chancen, Risiken hat, der – auf
-
dessen Basis man ja erst sieht, wie
finanziert sich oder wie entwickelt sich
-
die Genossenschaft wirtschaftlich gesehen
in den nächsten paar Jahren? Das ist auch
-
wichtig und wir seitens des
Genossenschaftsverbands gucken uns den
-
Businessplan sehr genau an, weil wir auch
auf der Basis und Zusammenarbeit mit den
-
Gründern dann die gemeinsamen Spielregeln
in der Satzung festlegen. Und das sind
-
natürlich Punkte, die essentiell wichtig
sind, weil wir seitens des Verbandes dann
-
auch die Aufgabe haben, ein Gutachten für
die Gründung aufzustellen, also einen
-
positiven Bescheid so zu sagen, dass das
ein tragfähiges, wirtschaftlich
-
nachhaltiges Modell ist, weil nur so wird
das dann auch letztendlich die
-
Genossenschaft bei uns im Verband
aufgenommen. Wenn dieses positive
-
Gutachten vorliegt, das sie ja dann auch
wiederum brauchen als Gründer für den
-
Notar bzw. auch für die Eintragung beim
Registergericht letztendlich, ja.
-
Herald: Wir haben noch eine Rückfrage auf
eine Aussage, die glaub ich vorhin
-
gefallen ist. Und zwar ist die
Nachschusspflicht bei Insolvenz der eG
-
nicht gesetzlich vorgeschrieben bzw. nicht
durch die Satzung ausschließt.
-
Ajuvo: Nein, das das war mal. Also es ist
insoweit bist du geschützt. Wenn deine
-
Genossenschaft pleite geht, dann verlierst
du das Geld, was du da eingelegt hast und
-
mehr nicht.
Phillipe: Das muss man aber regeln. In der
-
Satzung, das muss man schreiben. Man kann
es schreiben.
-
Ajuvo: Ja. Also das ist kein Problem
heutzutage. Ich muss auch sagen, wir haben
-
mit unserem Genossenschaftsverband
diesbezüglich eigentlich gute Erfahrungen
-
gemacht. Es ist ja immer noch so ein
bisschen altbacken. Man wird dann manchmal
-
gefragt: So was? Was soll die
Genossenschaft in drei, vier Jahren
-
machen? Das kannst du insbesondere bei der
Hacker Genossenschaft natürlich nicht
-
wissen. Aber für unseren Verband war z.B.
ganz wichtig, dass wir einfach eine
-
dreistellige Anzahl von Mitgliedern sind,
dass wir schon mal namhafte Geldbeträge
-
eingesammelt haben und dass wir
verbindliche Beitritts- und
-
Zeichnungsversprechen von unseren
Mitgliedern haben, sodass die ganze Sache
-
solide finanziert ist. Und wenn du das
geschafft hast und ansonsten halt den
-
längeren Fragebogen betriebswirtschaftlich
und juristisch sagen wir mal
-
alphabetisiert beantworten kannst, dann
geht das schon.
-
Herald: Hier ist noch eine –
Erika: In der Tat ist es so, dass man das
-
in der Satzung festlegt, ob eine
Nachschusspflicht besteht oder nicht, in
-
der Regel wird es bei uns auch eher
ausgeschlossen. Letztendlich haften die
-
Mitglieder einfach mit den
Geschäftsanteilen was in der Genossenschaft
-
haben. Und es ist ja auch ein Vorteil von
dem ganzen Konstrukt letztendlich.
-
Ajuvo: Genau. Du hast vor allem nicht das
Problem wie bei der GmbH, das du erst
-
erstmal die Gesellschafter alle überzeugen
muss Beschlüsse zu fassen, zum Notar zu
-
rennen, sondern du kannst halt wie so in
unserem Fall, wenn so ein Riesenfuckup
-
passiert und du brauchst außer der Reihe
Geld, dann kannst du halt quasi unter
-
deinen Membern ein Crowdfunding
veranstalten und die tun halt entsprechend
-
Geld rein und dann ist das gut.
Phillipe: Und es gibt eines das, was man
-
wissen muss, wenn man zu viel Verluste
macht. Also wenn die Verluste die Hälfte
-
des Kapital der Genossenschaft erreichen,
muss eine außerordentliche
-
Generalversammlung stattfinden, um darüber
abzustimmen, was mit der Genossenschaft
-
dann passiert. Das heißt, man in der
Regel, wenn man es richtig gemacht hat,
-
schlittert man nicht so schnell in eine
Pleite.
-
Ajuvo: Ne, genau. Also vorher ein bisschen
Geld einsammeln ist wichtig. Und wir haben
-
natürlich unsere Genossenschaft auch so
konstruiert, dass das alles schön Remote
-
geht, sowohl die Verwaltung wie auch die
die Mitgliederversammlung,
-
Generalversammlung usw. Und ansonsten
machen wir das wie im Chaos üblich. Es
-
gibt ein Kernteam und wer macht, hat Recht
und wer mitarbeitet, bestimmt mit. Es
-
kommt ganz entscheidend darauf an, dass
vielleicht auch nochmal wichtig in einer
-
etwas größeren Genossenschaft mit vielen
Mitgliedern, dass man halt die richtigen
-
Leute im Aufsichtsrat hat. Das ist das
zentrale Gremium, der Aufsichtsrat
-
bestellt, normalerweise auch den Vorstand.
Und da müssen die richtigen Leute sitzen.
-
Und ansonsten sollte man neben diesen
formalen Dingen einfach je nachdem, wie
-
man es braucht, die Mitglieder beteiligen,
z.B. so, wie wir es gewohnt sind, eben
-
indem wir ein Kernteam haben, wo man
onboarden und offboarden kann, je
-
nachdem, wie es gerade nötig ist und
ansonsten so die üblichen Methoden der
-
remoten Kommunikation und Abstimmung löst.
Also wir machen das auch Kryptografisch
-
recht aufwendig und haben aber auch
Tools um Abstimmungen und Meinungsbilder
-
und sowas einzuholen, damit die Teams halt
auch wissen, was sie tun. Und wir haben
-
die Arbeit parallelisiert. Das kann ich
auch nur Leuten raten. Das ist ja auch der
-
Vorteil unserer Chaos nahen
Hackerstrukturen, dass wir gewohnt sind in
-
parallelisieren Teams zu arbeiten, wie wir
das bei großen Veranstaltungen auch
-
kennen. Wenn du jedes mal versuchst bei
200 Member nachzufragen, was richtig und
-
was falsch ist, dann kommst du nicht weit.
Erika: Aber das finde ich jetzt auch
-
nochmal ganz wichtig, dass sich die
Mitglieder ja auch quasi immer beteiligen
-
können. Sie können sich nicht nur
beteiligen, wenn sie im Vorstand oder im
-
Aufsichtsrat unterwegs sind, sondern die
Genossenschaft lebt ja quasi davon, dass
-
die Mitglieder auch mitmachen, dass sie
Ideen einbringen. Und diese Ideen können
-
sie ja dann über den Vorstand auch weiter
ins ganze Unternehmen spielen. Aber
-
wichtig ist halt tatsächlich, dass die
Mitglieder bei Laune gehalten werden und
-
auch aktiv sind. Letztendlich ja.
Ajuvo: Wobei wir es auch okay finden bei
-
uns. Wir haben auch Member, die noch nicht
genau wissen, was sie damit machen wollen,
-
die einfach Proud Member of Hacker eG
sein wollen und ihre Kohle reintun, das
-
ist ja auch okay. Ja und wie gesagt wie
wir. Wir haben ein Unternehmen gegründet,
-
was man benutzen kann, wenn man es mal
braucht und ansonsten freut man sich, dass
-
es da ist. Und irgendwo gibt's einen
Vorstand und Aufsichtsrat, die nach außen
-
das Gesicht in den Wind halten. So wie das
beim Club eben auch ist. Und ansonsten
-
muss man gucken, was. Was die Zukunft
bringt. Wir sind jedenfalls erstmal guten
-
Mutes und naja, so eine Idee braucht seine
Zeit, bis sie – bis ihre Zeit gekommen
-
ist. Und ja, jetzt ist es soweit.
Herald: Ich weiß nicht, ob die Frage schon
-
beantwortet wurde, weil ich ein bisschen
beschäftigt war und euch nicht ganz
-
zugehört habe, aber hier kam noch eine
Rückfrage zu dieser Nachschusspflicht:
-
Also können unbefriedigte Gläubiger der eG
die Genossen in Haftung nehmen?
-
Ajuvo: Nein.
Nerald: Nein. Okay. Und dann haben wir
-
noch –
Ajuvo: Nur im Rahmen der
-
Nachschusspflicht. Ja, genau.
Herald: Dann haben wir noch eine
-
Konkretisierung von diesem Hausprojekt.
Und zwar liegt die Investitionssumme zirka
-
bei 300 000 Euro für das Haus und eine
Million Euro für die Renovierung. Sie
-
wollen dort langfristig ein
Mehrgenerationenhaus machen.
-
Ajuvo: Ja, das ist eigentlich schon die
Kragenweite. Durchaus. Du musst ja immer
-
gucken, ob die Adminkosten sozusagen im
Verhältnis zur Investition stehen. Das
-
wäre hier schon der Fall. Zumal
Wohnungsbaugenossenschaft ist auch ein
-
definierter Use Case für Genossenschaften,
wo auch nochmal festgelegte Regeln gelten,
-
auch für die Finanzierung. Das klingt
schon sinnvoll und wie sie wollen, sie
-
sind zwischen 10 und 20 Leuten oder so.
Also von daher ist es sinnvoll, die Option
-
Wohnungsbaugenossenschaft mal zu prüfen.
Herald: Und dann auch gleich noch: Ist ein
-
Ausschluss der Nachschusspflicht nicht
hinderlich für die Kreditaufnahmen.
-
Ajuvo: Nö. Also es mir ist mir nichts
bekannt deswegen; die Kreditwürdigkeit
-
einer Genossenschaft beurteilt sich
letztlich genauso wie die anderer
-
Kapitalgesellschaften auch. Also du musst
natürlich für Kredite Sicherheiten
-
bringen, oder bei geringen Summen kommt es
darauf an, wie viele Leute sind da und
-
wieviel Geschäftsguthaben haben die
gezeichnet? Oder wieviel Anteile. Ob dann
-
Nachschusspflicht drin ist oder nicht,
das spielt betriebswirtschaftlich für den
-
Kreditgeber heutzutage kaum noch eine
Rolle. Das war vor Jahrzehnten mal anders,
-
aber dadurch, dass im Grunde zu viel Geld
in der Wirtschaft kreist, hat sich auch
-
das ein bisschen erledigt gerade.
Martin: Gut bei Immobilien ist ja ohnehin
-
so, dass die Immobilie wahrscheinlich als
Sicherheit dann dient für den Kredit genau
-
Ajuvo: Genau, genau. Also bei einer
Wohnungsbaugenossenschaft ist das sowieso
-
sehr stark formalisiert. Da wird ein
formaler Wert für die Immobilie festgelegt
-
und dann kriegst du für festgesetzte
Prozentsätze quasi automatisch Geld gegen
-
Verpfändung dieser Immobilien.
Herald: Und das hört gar nicht mehr auf
-
mit den Fragen.
Ajuvo: Ja, das ist ja gut, weiter
-
Herald: Gibt es Unterschiede zwischen
Privatpersonen oder Firmen bei der
-
Mitgliedschaft und was sind die gängigen
Beweggründe für Firmen bei einer
-
Mitgliedschaft? Gerne auch mit Bezug zu
WTF.
-
Ajuvo: Ach so, mit Bezug zur WTF hätte ich
gesagt, Martin kann das dann beim
-
Hostsharing erklären, die haben so viele
Firmenmember. Hostsharing ist auch Member
-
bei der WTF. Ja, auch juristische Personen
können in eine Genossenschaft eintreten.
-
Ist bei uns eher nicht so der Hauptfall.
Aber es gibt ja im Chaos namentlich auch
-
noch einige andere wirtschaftliche
Aktivitäten, die was mit Hosting und
-
Servern und Streaming und so zu tun haben.
Da kooperiert man natürlich. Insoweit
-
spricht nichts dagegen, dass eine GmbH
oder Genossenschaft oder
-
Aktiengesellschaft Mitglied bei einer
anderen eG wird. Die muss dann halt
-
Vertreter bestellen, die dann das
Stimmrecht ausüben. Denn auch eine
-
juristische Person hat eine Stimme, genau
wie eine natürliche Person.
-
Phillipe: Ja, das ist bei uns genauso.
Also wie gesagt, wir sind auch ein
-
Konglomerat aus selbständigen, also
Privatperson, könnte man sagen, und kleine
-
GmbHs. Das ist eben das Schöne bei der
Genossenschaft, dass man das ohne große
-
Probleme mischen kann. Ajuvo: Genau.
Genau. Ihr seid ja auch im Grunde so eine
-
Art Systemhaus, ne, und eure, eure
Mitglieder sind entweder Einzelkämpfer
-
oder haben eine kleine GmbH
Phillipe: Ja
-
Martin: Genau. Also bei uns ist halt so
typischerweise das. Also wir haben ja auch
-
ne Mischung von Privatpersonen und
Selbstständigen und auch
-
Kapitalgesellschaften, also vor allem eben
GmbHs. Und ja. Und das ist halt so, dass
-
die sozusagen ein Teil ihrer Sachen bei
uns halt machen lassen, was halt zentral
-
von der Genossenschaft für alle gemacht
wird, nämlich das Hosting. Und die
-
betreiben dann irgendwelche Anwendungen
für ihre speziellen Themen, ja
-
also z.B. unsere Logistik-Dienstleister
wäre ein typisches Beispiel. Mit der
-
Logistik-Dienstleistung haben wir ja
nichts zu tun. Aber wir sorgen dafür, dass
-
ein zuverlässiges Hosting dann als
Grundlage da ist, mit Ausfallsicherheit
-
rund um die Uhr und Pipapo und solchen
Geschichten. Das ist eigentlich so der
-
Vorteil halt. Also eigentlich ist das ganz
ähnlich beim Hosting, irgendwie wie ein
-
traditioneller Landmaschinen-Ring, ja wo
halt die Maschinen gemeinsam sozusagen
-
betrieben werden, oder? Ja genau.
Ajuvo: Genau. Also es gibt eigentlich
-
moderne Use Cases für eine alte Idee. So
wie die Bauern sich früher ihre
-
Mähdrescher gegenseitig verliehen haben.
Martin: Genau
-
Ajuvo: machen wir das halt mit rotierenden
Blech, ne.
-
Martin: Genau
Erika: Und im Prinzip ist ja kann, kann ja
-
jeder sich beteiligen, der einfach das
Projekt gut findet oder die Idee von euch.
-
Ajuvo: Und das finde ich auch noch
wichtig. Also Genossenschaften sind ja
-
auch ein Netzwerk. Also es gibt ein
weltweites Netzwerk von Genossenschaften
-
und genossenschaftlichen Organisationen
und es ist durchaus so, dass du als
-
Genossenschaft bei einer anderen
Genossenschaft wiederum auch auf eine
-
gewisse Solidaritätsmoment in der Regel
hoffen kannst in unterschiedlichem Umfang.
-
Aber ich bin noch zu einer Zeit
großgeworden, da bekamst du als
-
Genossenschaftlichter Mitarbeiter
natürlich Rabatt bei deiner Winzer
-
Genossenschaft oder so etwas. Ob das heute
noch so ist, weiß ich nicht. Aber
-
tatsächlich kann man auch gucken der
genossenschaftliche Himmel ist weit und
-
man bekommt auch tatsächlich auf der
Kundenseite manchmal besser Kontakte, weil
-
man halt eine Genossenschaft ist. Ist
tatsächlich so.
-
Erika: Ja, letztendlich gibt's ja auch so
ein kleines Netzwerk, sag ich mal so. Wenn
-
man mit der Volks- und Raiffeisenbanken
z.B. als Genossenschaft zu tun hat, als
-
Finanzierer oder Unterstützer oder so, da
ist man nicht unbedingt allein, wenn man
-
ein bisschen umguckt.
Ajuvo: Genau. Genau so ist das. Manche
-
Sachen machen sich da tatsächlich
einfacher. Haben wir noch Fragen?
-
Herald: Ich sehe gerade keine.
Ajuvo: Aber es sind ja auch –
-
Herald: Ja, wir haben, wir haben ganz
schön viel Zeit geschafft.
-
Ajuvo: Ich weiß jetzt gar nicht, wie viel
Lücke im Fahrplan ist bis zum nächsten
-
Talk.
Herald: Doch da ist noch, also der nächste
-
Talk, der ist um 17 Uhr. Von daher wäre
noch eine Stunde Zeit. Aber wir brauchen
-
es auch nicht künstlich in die Länge zu
ziehen.
-
Ajuvo: Nee, nee, eben. Ich schreib noch
mal kurz rein.
-
Herald: Ah ja.
Phillipe: Was man auch noch sagen kann zu
-
den Leute da, die etwas an dieser
Wohnungsbaugenossenschaft gründen wollen,
-
eventuell: die Genossenschaftanteile, die
man hat, die lassen sich natürlich auch
-
vererben.
Ajuvo: Genau. Wobei das dann schon so eine
-
persönliche Sache ist. Die Erben sind dann
erst einmal nur vorübergehend Mitglied.
-
Aber ja, natürlich. Es ist jetzt nicht so,
dass die Kohle weg ist, wenn man irgendwie
-
den ewigen Congress betritt.
Martin: Man kann sie eben auch verkaufen
-
an jemand anderem. Mit Zustimmung des
Vorstands kann man also Geschäftsanteile
-
direkt an jemand anders weitergeben, das
geht auch.
-
Ajuvo: Genau genau. Also wie gesagt
Onboarding und auch Offboarding ist bei
-
einer Genossenschaft, wenn man es gut
organisiert, eine relativ einfache Sache
-
und bei weitem nicht so ein Hassle, als
wenn man irgendwo GmbH Anteile kaufen muss
-
oder so.
Erika: Man muss nur aufpassen, wenn jemand
-
kündigt oder austreten mag, dass man auch
seine Geschäftsguthaben zurückzahlen kann
-
und soviel Geld in der Kasse hat.
Ajuvo: Genau. Und genau das kann man hier
-
in der Satzung auch regeln. Wenn das jetzt
um größere Mengen an Geld geht, dann kann
-
man sich damit ja auch ein bisschen Zeit
lassen. Es kommt halt drauf an, was in der
-
Satzung steht.
Phillipe: Genau, aber deshalb braucht man
-
auch Reserve, damit man durchaus solche
Fluktuationen in der Mitgliedschaft auch
-
ohne Problem durchstehen kann.
Ajuvo: Ja, genau. Jo, gute Sache. Also ich
-
finde es erst einmal gut, dass so viele
Leute dann doch interessiert sind und laut
-
Anzeige im Stream sind da ja auch ne Menge
Zuseher gewesen. Das ganze kommt
-
irgendwann mal auf media.ccc.de, nehm ich
an?
-
Herald: Exakt.
Ajuvo: Okay, ja, Shownotes sind ja
-
vorhanden. Ansonsten hilft euch die
Suchmaschine des geringsten Misstrauens.
-
Und wir beantworten weiter gerne Fragen
nicht nur zur WTF, sondern auch zu
-
Genossenschaften allgemein. Schließlich
haben wir hier ja auch Leute vom
-
Genossenschaftsverband Bayern, die auch im
Chaos sind. Das ist ja schonmal gut. So,
-
dann. Vielen Dank! Ja, vor allem vielen
Dank euch, dass ihr uns hier den Platz
-
gegeben habt und dass wir hier mit einem
mit einem Hilarius Stunt dann kurz vor
-
knapp noch den Stream hingekriegt haben.
Herald: Ja, das ganze hinter den Kulissen
-
sieht man leider im Stream immer nicht.
Ajuvo: Ja schade eigentlich. Club ist,
-
wenn es trotzdem klappt.
Herald: Genau, dann sag ich nochmal Danke
-
an euch alle, dass ihr hier wart.
Phillipe: Vielen Dank für die Organisation
-
und für die Möglichkeit.
Erika: Ja. Danke, dass wir dabei sein
-
durften.
Herald: Schön, danke ich mich auch von
-
euch und sag noch den nächsten Talk an!
Der ist um 17 Uhr "Type Theory and Meaning
-
in Linguistics" auf Englisch. Und bis dahin
haben wir noch unseren schönen Infobeamer
-
hier. Genau.
Martin: Das hört sich advanced an
-
Herald: Bis noch umgestaltet wird, haben
wir hier irgendein wunderschönes Bild, was
-
mir jemand an die Wand gezeichnet hat?
Okay. Mal schauen.
-
Herald: Ah, obs hilft. Alles klar. Okay.
Vielen Dank. Bis bald.
-
Phillipe: Vielen Dank
Erika: Ciao
-
Phillipe: Gutes Gelingen weiterhin.
-
rc3-hacc Abspannmusik
-
Untertitel erstellt durch c3subtitles.de
im Jahr 2021. Mach mit und hilf uns!