< Return to Video

Leben ist mehr als glücklich sein

  • 0:01 - 0:02
    Ich dachte immer
  • 0:02 - 0:06
    der ganze Sinn des Lebens
    sei das Streben nach Glück.
  • 0:07 - 0:10
    Alle sagten, der Weg
    zum Glück sei der Erfolg,
  • 0:10 - 0:13
    also suchte ich nach dem idealen Job,
  • 0:13 - 0:16
    dem perfekten Partner,
    der schönen Wohnung.
  • 0:17 - 0:20
    Aber statt irgendwann erfüllt zu sein,
  • 0:20 - 0:23
    fühlte ich mich ängstlich und verloren.
  • 0:23 - 0:27
    Ich war nicht allein; meine Freunde --
    sie kämpften auch damit.
  • 0:29 - 0:33
    Schließlich entschied ich mich,
    Positive Psychologie zu studieren,
  • 0:33 - 0:36
    um zu erfahren, was Menschen
    wirklich glücklich macht.
  • 0:37 - 0:40
    Aber was ich dort entdeckt habe,
    hat mein Leben verändert.
  • 0:40 - 0:45
    Die Daten zeigten, dass das Streben nach
    Glück Menschen unglücklich machen kann.
  • 0:46 - 0:48
    Und was mich wirklich
    beeindruckte, war folgendes:
  • 0:49 - 0:52
    Die Selbstmordrate ist auf
    der ganzen Welt gestiegen;
  • 0:52 - 0:55
    in den USA erreichte sie kürzlich
    ein 30-Jahres-Hoch.
  • 0:56 - 1:01
    Auch wenn das Leben nach fast jedem
    erdenklichen Maß, objektiv besser wird,
  • 1:01 - 1:06
    fühlen sich immer mehr Menschen
    hoffnungslos, deprimiert und allein.
  • 1:06 - 1:09
    Eine Leere nagt an den Menschen
  • 1:09 - 1:12
    und Sie müssen nicht klinisch
    depressiv sein, um das zu fühlen.
  • 1:12 - 1:15
    Ich glaube, früher oder später
    fragen wir uns alle:
  • 1:16 - 1:18
    Ist das alles?
  • 1:19 - 1:22
    Forschung belegt,
    dass der Indikator für Verzweiflung
  • 1:22 - 1:24
    nicht der Mangel an Glück ist.
  • 1:24 - 1:26
    Es ist ein Mangel an etwas anderem,
  • 1:27 - 1:30
    ein Mangel an einem Lebenssinn.
  • 1:31 - 1:33
    Das hat einige Fragen in mir aufgeworfen.
  • 1:34 - 1:36
    Gibt es mehr im Leben als glücklich sein?
  • 1:37 - 1:40
    Was ist der Unterschied
    zwischen glücklich sein
  • 1:40 - 1:42
    und einen Sinn im Leben haben?
  • 1:43 - 1:47
    Viele Psychologen definieren Glück als
    einen behaglichen und entspannten Zustand;
  • 1:48 - 1:49
    man fühlt sich im Moment gut.
  • 1:50 - 1:52
    Lebenssinn geht jedoch tiefer.
  • 1:52 - 1:55
    Der renommierte Psychologe
    Martin Seligman sagt,
  • 1:55 - 2:00
    Sinn braucht Zugehörigkeit zu und Dienst
    an etwas, jenseits von einem selbst
  • 2:00 - 2:02
    und die der Entwicklung des Besten in dir.
  • 2:04 - 2:06
    Unsere Kultur ist besessen von Glück,
  • 2:06 - 2:10
    aber ich erkannte, dass die Suche
    nach Sinn der erfüllendere Weg ist.
  • 2:10 - 2:13
    Studien zeigen, dass Menschen,
    mit einen Sinn im Leben,
  • 2:13 - 2:15
    belastbarer sind,
  • 2:15 - 2:17
    besser in der Schule
    oder bei der Arbeit sind
  • 2:17 - 2:19
    und sogar länger leben.
  • 2:20 - 2:22
    All das brachte mich dazu, zu fragen:
  • 2:22 - 2:25
    Wie können wir alle sinnvoller leben?
  • 2:26 - 2:30
    Um das zu verstehen, habe ich fünf Jahre
    lang Hunderte von Menschen interviewt
  • 2:30 - 2:33
    und Tausende von Seiten über Psychologie,
  • 2:33 - 2:35
    Neurowissenschaften und
    Philosophie gelesen.
  • 2:35 - 2:38
    Zusammengefasst fand ich heraus,
  • 2:38 - 2:43
    dass es vier Säulen eines sinnvollen
    Lebens gibt, wie ich es nenne.
  • 2:43 - 2:45
    Und jeder kann ein Leben
    mit Bedeutung leben,
  • 2:45 - 2:49
    indem er einige oder alle dieser
    Säulen in seinem Leben aufbaut.
  • 2:49 - 2:52
    Die erste Säule ist Zugehörigkeit.
  • 2:52 - 2:55
    Zugehörigkeit entsteht in Beziehungen
  • 2:55 - 2:57
    in denen Sie geschätzt werden,
    so wie sie innerlich sind
  • 2:57 - 3:00
    und in denen Sie andere
    auch wertschätzten.
  • 3:00 - 3:05
    Manche Gruppen und Beziehungen liefern
    eine billige Form der Zugehörigkeit;
  • 3:05 - 3:08
    Du wirst für das geschätzt,
    was du glaubst, wen du hasst,
  • 3:08 - 3:10
    nicht für wer du bist.
  • 3:10 - 3:13
    Wahre Zugehörigkeit entspringt der Liebe.
  • 3:13 - 3:16
    Sie lebt in Begegnungen von Individuen,
  • 3:16 - 3:20
    und man hat die Wahl -- Sie können wählen,
    Zugehörigkeit zu anderen zu pflegen.
  • 3:21 - 3:22
    Hier ist ein Beispiel.
  • 3:22 - 3:26
    Jeden Morgen kauft
    mein Freund Jonathan eine Zeitung
  • 3:26 - 3:28
    vom selben Straßenhändler in New York.
  • 3:29 - 3:31
    Sie wickeln dabei nicht
    nur ein Geschäft ab.
  • 3:31 - 3:33
    Sie nehmen sich Zeit, reden miteinander,
  • 3:34 - 3:36
    und behandeln einander wie Menschen.
  • 3:36 - 3:39
    Aber einmal hatte Jonathan nicht
    das passende Wechselgeld,
  • 3:39 - 3:41
    und der Verkäufer sagte:
  • 3:41 - 3:42
    "Ist schon gut."
  • 3:42 - 3:45
    Aber Jonathan bestand darauf zu zahlen,
  • 3:45 - 3:48
    und ging in den Laden und
    kaufte etwas, das er nicht brauchte
  • 3:48 - 3:49
    um Wechselgeld zu bekommen.
  • 3:50 - 3:53
    Aber als er dem Verkäufer das Geld gab,
  • 3:53 - 3:54
    zog sich der Verkäufer zurück.
  • 3:55 - 3:56
    Er war verletzt.
  • 3:57 - 3:59
    Er hat versucht, etwas Nettes zu tun,
  • 3:59 - 4:01
    aber Jonathan hatte ihn abgelehnt.
  • 4:02 - 4:06
    Ich denke, wir alle lehnen Menschen auf
    so kleine Weisen ab, ohne es zu merken.
  • 4:06 - 4:07
    Mir passiert das.
  • 4:08 - 4:11
    Ich begegne jemanden, den ich kenne,
    und bemerke ihn kaum.
  • 4:11 - 4:14
    Ich schau auf's Handy,
    wenn jemand mit mir spricht.
  • 4:14 - 4:16
    Diese Handlungen entwerten andere.
  • 4:16 - 4:18
    Sie fühlen sich ungesehen und wertlos.
  • 4:19 - 4:22
    Wenn Sie mit Liebe vorgehen,
    erschaffen Sie eine Bindung,
  • 4:22 - 4:24
    die sie beide beflügelt.
  • 4:25 - 4:29
    Für viele Menschen ist Zugehörigkeit
    die wichtigste Sinn-Quelle,
  • 4:29 - 4:31
    diese Verbundenheit
    mit Familie und Freunden.
  • 4:31 - 4:35
    Für andere ist der Schlüssel zum Sinn
    die zweite Säule: Bestimmung.
  • 4:36 - 4:39
    Es ist ein Unterschied
    seine Bestimmung zu finden
  • 4:39 - 4:41
    oder einen Job, der einen glücklich macht.
  • 4:42 - 4:45
    Es geht weniger um das, was Sie wollen,
    als um das, was Sie geben.
  • 4:45 - 4:48
    Eine Krankenhausangestellte
    sagte mir, ihre Bestimmung sei es,
  • 4:48 - 4:50
    kranke Menschen zu heilen.
  • 4:50 - 4:51
    Viele Eltern sagen mir:
  • 4:51 - 4:53
    "Meine Bestimmung ist es,
    meine Kinder aufzuziehen."
  • 4:54 - 4:57
    Der Schlüssel zu Ihrer Bestimmung,
    ist das Nutzen Ihrer Stärken,
  • 4:57 - 4:58
    um anderen zu dienen.
  • 4:58 - 5:02
    Natürlich geschieht dies für
    viele von uns durch die Arbeit.
  • 5:02 - 5:05
    So tragen wir etwas bei
    und fühlen uns gebraucht.
  • 5:05 - 5:09
    Aber das bedeutet auch, dass Probleme
    wie innere Kündigung bei der Arbeit,
  • 5:09 - 5:10
    Arbeitslosigkeit,
  • 5:10 - 5:12
    geringfügige Beschäftigung --
  • 5:12 - 5:16
    nicht nur wirtschaftliche,
    sondern auch existentielle Probleme sind.
  • 5:17 - 5:19
    Nichts Wertvolles tun zu können,
  • 5:19 - 5:21
    verunsichert einen Menschen.
  • 5:21 - 5:24
    Natürlich muss Ihre Arbeit
    nicht Ihre Bestimmung sein.
  • 5:24 - 5:27
    Aber Bestimmung gibt
    ihnen etwas, wofür sie leben wollen,
  • 5:27 - 5:29
    ein "Warum" das Sie voran treibt.
  • 5:31 - 5:34
    Auch bei der dritten Säule geht es
    darum, über sich hinauszugehen,
  • 5:34 - 5:36
    aber auf ganz andere Weise:
  • 5:36 - 5:38
    Transzendenz.
  • 5:38 - 5:40
    Transzendente Zustände sind
    diese seltenen Momente
  • 5:40 - 5:44
    in denen man aus der Hektik des
    täglichen Lebens gehoben wird,
  • 5:44 - 5:46
    dein Ich-Gefühl verflüchtigt sich,
  • 5:46 - 5:48
    und man fühlt sich mit einer
    höheren Realität verbunden.
  • 5:49 - 5:53
    Eine Person sagte mir, sie erlebt
    Transzendenz bei Betrachtung von Kunst.
  • 5:53 - 5:55
    Für eine andere Person
    war es in der Kirche.
  • 5:55 - 5:59
    Für mich als Schriftsteller,
    geschieht es beim Schreiben.
  • 5:59 - 6:04
    Manchmal ist es so intensiv, dass ich
    jedes Gefühl für Raum und Zeit verliere.
  • 6:05 - 6:08
    Solche transzendenten Erfahrungen
    können Sie verändern.
  • 6:08 - 6:12
    In einer Studie sollten Schüler an 60
    Meter hohen Eukalyptusbäumen hochblicken,
  • 6:12 - 6:14
    eine Minute lang.
  • 6:14 - 6:16
    Danach fühlten sie
    sich weniger egozentrisch,
  • 6:16 - 6:18
    und benahmen sich sogar großzügiger
  • 6:18 - 6:21
    wenn man ihnen eine Möglichkeit
    gab, jemandem zu helfen.
  • 6:22 - 6:25
    Zugehörigkeit, Bestimmung, Transzendenz.
  • 6:26 - 6:29
    Die vierte Säule der Bedeutung,
    die ich gefunden habe,
  • 6:29 - 6:31
    überrascht manche Menschen.
  • 6:31 - 6:34
    Die vierte Säule ist Geschichten erzählen,
  • 6:34 - 6:37
    die Geschichte, die Sie sich
    über sich selbst erzählen.
  • 6:38 - 6:42
    Eine Erzählung aus den Ereignissen Ihres
    Lebens zu schaffen, bringt Klarheit.
  • 6:42 - 6:45
    Es hilft Ihnen, zu verstehen,
    wie Sie Sie geworden sind.
  • 6:46 - 6:49
    Wir erkennen nicht immer,
    dass wir die Autoren sind
  • 6:49 - 6:51
    und wir sie auch ändern können.
  • 6:51 - 6:53
    Ihr Leben ist nicht bloß
    eine Liste von Ereignissen.
  • 6:53 - 6:57
    Sie können Ihre Geschichte bearbeiten,
    interpretieren, nacherzählen,
  • 6:57 - 6:59
    auch wenn Sie durch
    die Fakten eingeschränkt sind.
  • 7:00 - 7:04
    Ich traf einen jungen Mann namens Emeka,
    der beim Fußballspielen gelähmt wurde.
  • 7:05 - 7:07
    Nach seiner Verletzung sagte sich Emeka:
  • 7:07 - 7:10
    "Mein Leben war toll,
    als ich Fußball spielen konnte,
  • 7:10 - 7:12
    aber jetzt, schau mich an."
  • 7:14 - 7:16
    Leute, die solche Geschichten erzählen --
  • 7:16 - 7:19
    "Mein Leben war gut.
    Jetzt ist es schlecht." --
  • 7:19 - 7:22
    neigen dazu, ängstlich
    und depressiv zu sein.
  • 7:22 - 7:24
    Und das war Emeka eine Zeit lang.
  • 7:25 - 7:28
    Aber mit der Zeit begann er
    eine andere Geschichte zu entwickeln.
  • 7:28 - 7:30
    Seine neue Geschichte war:
  • 7:30 - 7:33
    "Vor meiner Verletzung
    war mein Leben bedeutungslos.
  • 7:33 - 7:37
    Ich habe viel gefeiert, und war ein
    ziemlich selbstsüchtiger Typ.
  • 7:37 - 7:41
    Aber meine Verletzung machte mir klar,
    dass ich ein besserer Mensch sein sollte."
  • 7:41 - 7:45
    Diese Änderung seiner Geschichte
    veränderte Emekas Leben.
  • 7:45 - 7:47
    Nachdem er sich die neue
    Geschichte erzählt hatte,
  • 7:48 - 7:49
    begann Emeka, Kinder zu betreuen,
  • 7:49 - 7:52
    und er entdeckte seine Bestimmung:
  • 7:52 - 7:53
    Anderen dienen.
  • 7:54 - 7:57
    Der Psychologe Dan McAdams nennt
    dies eine "Erlösungsgeschichte"
  • 7:58 - 8:00
    in der das Böse
    durch das Gute erlöst wird.
  • 8:01 - 8:03
    Menschen, die ein Leben
    mit Bedeutung führen,
  • 8:03 - 8:05
    haben meist Geschichten über ihr Leben,
  • 8:05 - 8:08
    die von Erlösung, Wachstum
    und Liebe geprägt sind.
  • 8:09 - 8:11
    Aber was bringt Menschen dazu,
    ihre Geschichten zu ändern?
  • 8:12 - 8:14
    Manche Menschen hilft ein Therapeut,
  • 8:14 - 8:15
    Sie können aber auch selbst etwas tun,
  • 8:16 - 8:18
    einfach in dem Sie sorgfältig
    über Ihr Leben nachdenken,
  • 8:18 - 8:20
    wie besondere Erfahrungen
    Sie geformt haben,
  • 8:20 - 8:22
    was Sie verloren, was Sie gewonnen haben.
  • 8:23 - 8:24
    Das hat Emeka getan.
  • 8:25 - 8:27
    Sie ändern Ihre Geschichte
    nicht über Nacht.
  • 8:27 - 8:29
    Es kann Jahre dauern und schmerzhaft sein.
  • 8:29 - 8:32
    Schließlich haben wir alle
    gelitten und wir alle kämpfen.
  • 8:33 - 8:37
    Schmerzhafte Erinnerungen annehmen kann
    zu neuen Einsichten und Weisheit führen,
  • 8:37 - 8:40
    um das Gute zu finden, das Sie trägt.
  • 8:43 - 8:47
    Zugehörigkeit, Bestimmung,
    Transzendenz, Geschichten erzählen:
  • 8:48 - 8:51
    Das sind die vier Säulen der Bedeutung.
  • 8:52 - 8:53
    Als ich jünger war,
  • 8:53 - 8:57
    hatte ich das Glück,
    von all den Säulen umgeben zu sein.
  • 8:57 - 9:02
    Meine Eltern hatten einen Sufi-Treffpunkt
    in unserem Haus in Montreal.
  • 9:03 - 9:07
    Der Sufismus ist eine spirituelle Praxis,
    bei der man an tanzende Derwische
  • 9:07 - 9:09
    und den Dichter Rumi denkt.
  • 9:09 - 9:12
    Zweimal in der Woche
    kamen Sufis zu uns nach Hause,
  • 9:12 - 9:16
    um zu meditieren, persischen Tee zu
    trinken und Geschichten zu erzählen.
  • 9:16 - 9:19
    Ihre Übungen umfassten auch,
    der gesamten Schöpfung
  • 9:19 - 9:21
    durch kleine Taten der Liebe zu dienen,
  • 9:21 - 9:24
    was bedeutete, nett zu sein,
    selbst wenn einem Unrecht getan wurde.
  • 9:24 - 9:28
    Aber es gab ihnen eine Bestimmung:
    das Ego zu beherrschen.
  • 9:29 - 9:32
    Schließlich ging ich zur Hochschule
  • 9:32 - 9:35
    und ohne die tägliche Grundlage
    des Sufismus in meinem Leben,
  • 9:35 - 9:37
    fühlte ich mich haltlos.
  • 9:37 - 9:40
    Ich begann nach Dingen zu suchen,
    die das Leben lebenswert machen.
  • 9:41 - 9:43
    Das hat mich auf diese Reise gebracht.
  • 9:43 - 9:45
    Rückblickend erkenne ich jetzt,
  • 9:45 - 9:48
    dass das Sufi-Haus eine wahre
    Kultur der Bedeutung hatte.
  • 9:48 - 9:51
    Die Säulen waren Teil seiner Architektur,
  • 9:51 - 9:54
    und die Anwesenheit der Säulen
    half uns allen, tiefer zu leben.
  • 9:54 - 9:57
    Natürlich gilt das gleiche Prinzip
  • 9:57 - 9:59
    auch in anderen starken Gemeinschaften --
  • 9:59 - 10:01
    guten und schlechten.
  • 10:02 - 10:04
    Gangs, Sekten:
  • 10:04 - 10:07
    Dies sind Bedeutungskulturen,
    die diese Säulen benutzen
  • 10:07 - 10:10
    und den Menschen etwas
    zum Leben und Sterben geben.
  • 10:10 - 10:13
    Aber genau deshalb müssen
    wir als Gesellschaft
  • 10:13 - 10:15
    bessere Alternativen bieten.
  • 10:15 - 10:19
    Wir müssen die Säulen in unseren Familien
    und unseren Institutionen aufbauen,
  • 10:19 - 10:21
    um Menschen zu helfen,
    ihr bestes Selbst zu werden.
  • 10:23 - 10:25
    Ein sinnvolles Leben zu führen,
    erfordert Arbeit.
  • 10:25 - 10:27
    Es ist ein fortlaufender Prozess.
  • 10:27 - 10:31
    Mit jedem Tag erschaffen
    wir ständig unser Leben,
  • 10:31 - 10:33
    fügen etwas zu unserer Geschichte hinzu.
  • 10:33 - 10:36
    Und manchmal können wir
    von der Spur abkommen.
  • 10:36 - 10:38
    Wann immer mir das passiert,
  • 10:38 - 10:42
    erinnere ich mich an eine kraftvolle
    Erfahrung, die ich mit meinem Vater hatte.
  • 10:44 - 10:46
    Einige Monate nach
    meinem College-Abschluss
  • 10:46 - 10:50
    erlitt mein Vater einen massiven
    Herzanfall, der ihn fast getötet hätte.
  • 10:51 - 10:54
    Er überlebte, und als ich ihn
    fragte, was ihm durch den Kopf ging,
  • 10:54 - 10:56
    im Angesicht des Todes,
  • 10:56 - 10:59
    sagte er, konnte er nur
    daran denken, dass er leben muss,
  • 10:59 - 11:01
    um für meinen Bruder und mich da zu sein,
  • 11:01 - 11:03
    und das gab ihm den Willen,
    um das Leben zu ringen.
  • 11:04 - 11:07
    Als er für eine Notoperation
    narkotisiert wurde,
  • 11:07 - 11:10
    zählte er nicht rückwärts von 10 runter,
  • 11:10 - 11:13
    sondern wiederholte unsere
    Namen wie ein Mantra.
  • 11:14 - 11:16
    Unsere Namen
    sollten die letzten Worte sein,
  • 11:16 - 11:20
    die er auf der Erde
    gesprochen hätte, falls er starb.
  • 11:21 - 11:25
    Mein Vater ist Zimmermann und Sufi.
  • 11:25 - 11:27
    Er hat ein bescheidenes Leben,
  • 11:27 - 11:28
    aber ein gutes Leben.
  • 11:29 - 11:32
    Im Angesicht des Todes
    hatte er einen Grund zu leben:
  • 11:32 - 11:34
    Liebe.
  • 11:34 - 11:36
    Sein Zugehörigkeitsgefühl
    zu seiner Familie,
  • 11:36 - 11:38
    seine Bestimmung als Vater,
  • 11:38 - 11:41
    seine transzendente Meditation,
    unsere Namen wiederholend --
  • 11:41 - 11:44
    das, sagt er, waren die Gründe,
    warum er überlebte.
  • 11:44 - 11:46
    Das ist die Geschichte,
    die er sich erzählt.
  • 11:48 - 11:50
    Das ist die Kraft der Bedeutung.
  • 11:51 - 11:53
    Glück kommt und geht.
  • 11:53 - 11:55
    Wenn es im Leben wirklich gut geht
  • 11:55 - 11:57
    oder wenn es wirklich schlecht läuft
  • 11:57 - 12:00
    gibt der Sinn Ihnen etwas, an
    dem Sie sich festhalten können.
  • 12:00 - 12:02
    Vielen Dank.
  • 12:02 - 12:05
    (Beifall)
Title:
Leben ist mehr als glücklich sein
Speaker:
Emily Esfahani Smith
Description:

Unsere Kultur ist vom Glück besessen, aber was ist, wenn es einen erfüllteren Weg gibt? Glück kommt und geht, sagt die Schriftstellerin Emily Esfahani Smith, aber wenn man einen Sinn im Leben hat -- etwas Größerem als sich selbst zu dienen und dafür das Beste in sich zu entwickeln -- dann hat man etwas, woran man sich festhalten kann. Erfahren Sie mehr über den Unterschied zwischen Glück und Sinn, wozu Smith vier Säulen eines sinnvollen Lebens benennt.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
12:18

German subtitles

Revisions