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Wie Sie Alzheimer vorbeugen können

  • 0:01 - 0:06
    Wie viele von Ihnen würden gerne
    mindestens 80 Jahre alt werden?
  • 0:06 - 0:08
    Klar.
  • 0:08 - 0:10
    Ich glaube, wir haben alle
    die hoffnungsvolle Erwartung,
  • 0:10 - 0:12
    alt zu werden.
  • 0:13 - 0:15
    Lassen Sie uns in die Zukunft schauen,
  • 0:15 - 0:16
    auf das "Selbst" in der Zukunft
  • 0:17 - 0:19
    und uns vorstellen, alle 85 zu sein.
  • 0:20 - 0:22
    Nun betrachtet jeder zwei Menschen.
  • 0:23 - 0:27
    Einer von Ihnen hat wahrscheinlich
    die Alzheimerkrankheit.
  • 0:27 - 0:31
    (Gelächter)
  • 0:31 - 0:32
    Alles gut.
  • 0:33 - 0:37
    Vielleicht denken Sie:
    "Also, ich werde es nicht sein."
  • 0:37 - 0:41
    Okay, dann sind Sie ein Betreuer.
  • 0:41 - 0:43
    Also –
  • 0:43 - 0:45
    (Gelächter)
  • 0:45 - 0:50
    Wahrscheinlich wird diese schreckliche
    Krankheit uns alle betreffen.
  • 0:51 - 0:54
    Ein Teil der Angst rund um Alzheimer
    entstammt dem Gedanken,
  • 0:54 - 0:56
    dass wir nichts dagegen tun können.
  • 0:56 - 1:02
    Trotz jahrzehntelanger Forschung,
    gibt es noch keine wirksame Behandlung
  • 1:02 - 1:03
    und keine Heilung.
  • 1:03 - 1:06
    Wenn wir das Glück haben,
    alt genug zu werden,
  • 1:06 - 1:09
    ist Alzheimer scheinbar
    das Schicksal unseres Gehirns.
  • 1:09 - 1:11
    Aber vielleicht muss das nicht so sein.
  • 1:12 - 1:15
    Was, wenn ich Ihnen sagen würde,
    dass wir diese Statistiken,
  • 1:15 - 1:18
    das Schicksal unseres Gehirns,
    buchstäblich verändern könnten,
  • 1:18 - 1:22
    ohne auf Heilmittel oder Fortschritte
    der Medizin angewiesen zu sein.
  • 1:22 - 1:25
    Schauen wir uns an, was wir aktuell
  • 1:25 - 1:27
    über die Neurowissenschaft
    von Alzheimer wissen.
  • 1:28 - 1:31
    Auf diesem Bild verbinden
    sich zwei Neuronen.
  • 1:31 - 1:34
    Der Verbindungspunkt, rot eingekreist,
  • 1:34 - 1:36
    wird Synapse genannt.
  • 1:36 - 1:39
    In der Synapse werden
    Neurotransmitter freigesetzt.
  • 1:39 - 1:43
    Hier werden Signale übertragten,
    hier findet Kommunikation statt.
  • 1:43 - 1:48
    Hier denken, fühlen wir,
    sehen, hören und begehren wir ...
  • 1:48 - 1:50
    hier erinnern wir uns.
  • 1:50 - 1:53
    Alzheimer betrifft die Synapsen.
  • 1:53 - 1:55
    Vergrößern wir die Synapse
  • 1:55 - 1:58
    und schauen uns an, was passiert.
  • 1:59 - 2:01
    Während der Informationsweitergabe
  • 2:01 - 2:05
    und der Freisetzung von Neurotransmittern,
    wie Glutamat, in die Synapse,
  • 2:05 - 2:10
    setzen Neuronen auch ein kleines Peptid
    frei, das Amyloid-Beta genannt wird.
  • 2:11 - 2:15
    Normalerweise wird
    Amyloid-Beta von Mikroglia,
  • 2:15 - 2:18
    den Hausmeisterzellen des Gehirns,
    abgebaut und verstoffwechselt.
  • 2:18 - 2:22
    Während über molekulare Ursachen
    von Alzheimer noch debattiert wird,
  • 2:22 - 2:26
    glauben die meisten Neurowissenschaftler,
    dass die Erkrankung beginnt,
  • 2:26 - 2:28
    wenn sich Amyloid-Beta anhäuft.
  • 2:29 - 2:32
    Zu viel wird freigesetzt,
    oder nicht genug abgebaut
  • 2:32 - 2:35
    und die Synapse wird mit
    Amyloid-Beta überhäuft.
  • 2:35 - 2:37
    Dadurch bindet sie sich
  • 2:37 - 2:41
    und bildet klebrige Aggregate,
    die Amyloid-Plaques genannt werden.
  • 2:42 - 2:45
    Wie viele Menschen hier sind
    40 Jahre alt oder älter?
  • 2:45 - 2:48
    Jetzt haben Sie Angst es zuzugeben.
  • 2:48 - 2:50
    Dieser Schritt in Richtung Krankheit,
  • 2:50 - 2:53
    diese Anhäufung von Amyloid-Plaques,
  • 2:53 - 2:56
    ist bereits in Ihrem Gehirn zu finden.
  • 2:56 - 3:00
    Nur durch ein PET-Scan,
    können wir uns sicher sein,
  • 3:00 - 3:04
    weil Sie an diesem Punkt noch
    glücklich und ahnungslos sind.
  • 3:04 - 3:08
    Sie zeigen keine Defizite in Gedächtnis,
    Sprache oder Wahrnehmung ...
  • 3:08 - 3:09
    noch nicht.
  • 3:09 - 3:14
    Wir glauben, dass es 15 bis 20 Jahre der
    Anhäufung von Amyloid-Plaques braucht,
  • 3:14 - 3:16
    bis ein entscheidender
    Wendepunkt erreicht wird,
  • 3:16 - 3:19
    an dem eine molekulare
    Kaskade ausgelöst wird,
  • 3:19 - 3:21
    die die klinischen Symptome
    der Erkrankung verursacht.
  • 3:22 - 3:24
    Vor dem entscheidenden Wendepunkt,
  • 3:24 - 3:27
    beinhalten Ihre Gedächtnisentgleisungen
    vielleicht Dinge wie:
  • 3:27 - 3:30
    "Warum habe ich in diesen Raum betreten?"
  • 3:30 - 3:32
    oder "Oh ... wie war sein Name?"
  • 3:32 - 3:35
    oder "Wo habe ich meine
    Schlüssel hingelegt?"
  • 3:36 - 3:38
    Bevor Sie jetzt alle in Panik geraten,
  • 3:38 - 3:44
    weil Sie mindestens eines dieser Dinge
    in den letzten 24 Stunden, getan haben –
  • 3:44 - 3:47
    das ist alles normales Vergessen.
  • 3:47 - 3:49
    Ich würde sogar behaupten,
    dass bei diesen Beispielen
  • 3:49 - 3:51
    nicht mal das Gedächtnis involviert ist,
  • 3:51 - 3:53
    weil Sie erst gar nicht aufgepasst haben,
  • 3:53 - 3:55
    wo Sie Ihre Schlüssel hingelegt haben.
  • 3:55 - 3:57
    Nach Erreichen des Kipppunktes
  • 3:57 - 4:00
    sind die Störungen in Gedächtnis,
    Sprache und Wahrnehmung anders.
  • 4:00 - 4:04
    Anstatt schließlich Ihre Schlüssel
    in der Jackentasche wiederzufinden,
  • 4:04 - 4:06
    oder auf dem Tisch bei der Tür,
  • 4:06 - 4:08
    finden Sie sie im Kühlschrank,
  • 4:08 - 4:10
    oder Sie finden sie und denken:
  • 4:10 - 4:12
    "Wofür sind sie nochmal?"
  • 4:13 - 4:18
    Was passiert also, wenn sich Amyloid-
    Plaques bis zum Kipppunkt anhäufen?
  • 4:18 - 4:21
    Unsere Mikroglia-Hausmeisterzellen
    werden hyperaktiviert
  • 4:21 - 4:26
    und setzen Chemikalien frei, die zu
    Entzündungen und Zellschäden führen.
  • 4:26 - 4:28
    Wir glauben, dass sie sogar anfangen,
  • 4:28 - 4:30
    die Synapsen abzubauen.
  • 4:30 - 4:35
    Ein lebenswichtiger Transporteiweißstoff,
    "Tau" genannt, wird hyperphosphorisiert
  • 4:35 - 4:37
    und verdreht sich zu
    sogenannten "Tangles",
  • 4:37 - 4:41
    einem Gewirr, das die Neuronen
    von innen erdrosselt.
  • 4:41 - 4:44
    Im mittleren Alzheimerstadium
    haben wir massive Entzündungen, Tangles,
  • 4:44 - 4:46
    und Krieg an der Synapse,
  • 4:46 - 4:48
    mit Zellsterben.
  • 4:48 - 4:51
    Wären Sie ein Wissenschaftler,
    der die Krankheit heilen will,
  • 4:51 - 4:54
    an welchem Punkt würden Sie
    idealerweise eingreifen?
  • 4:55 - 4:59
    Viele Wissenschaftler schwören
    auf die einfachste Lösung:
  • 4:59 - 5:03
    Verhindern, dass die Amyloid-Plaques
    den kritischen Punkt erreichen,
  • 5:03 - 5:07
    was bedeutet, dass ein Medikament
    entwickelt werden soll,
  • 5:07 - 5:12
    das Plaqueanhäufung vorbeugen,
    reduzieren oder eliminieren kann.
  • 5:13 - 5:18
    Die Alzheimerbehandlung wird also
    Thema der Präventivmedizin sein.
  • 5:18 - 5:22
    Wir werden die Tablette nehmen müssen,
    bevor der Wendpunkt erreicht ist
  • 5:22 - 5:24
    und die Kaskade ausgelöst wird.
  • 5:24 - 5:27
    Bevor wir unsere Schlüssel
    im Kühlschrank wiederfinden.
  • 5:27 - 5:31
    Das ist der Grund, warum,
    Studien zufolge, alle Medikamente
  • 5:31 - 5:32
    in klinischen Tests gescheitert sind –
  • 5:32 - 5:35
    nicht weil die Forschung
    nicht einwandfrei war,
  • 5:35 - 5:39
    sondern weil die Menschen in diesen
    Versuchen schon Symptome gezeigt haben.
  • 5:39 - 5:41
    Es war zu spät.
  • 5:41 - 5:44
    Denken Sie bei Amyloid-Plaques
    an ein brennendes Streichholz.
  • 5:44 - 5:47
    Am kritischen Punkt setzt das
    Streichholz den Wald in Flammen.
  • 5:48 - 5:50
    Wenn der Wald einmal brennt,
  • 5:50 - 5:52
    nützt es nichts mehr,
    das Streichholz auszupusten.
  • 5:52 - 5:56
    Sie müssen das Streichholz auspusten,
    bevor es zum Waldbrand kommt.
  • 5:56 - 5:58
    Noch bevor Wissenschaftler das regeln,
  • 5:58 - 6:01
    ist diese Information eine
    wirklich gute Nachricht für uns,
  • 6:01 - 6:06
    weil unser Lebensstil die Anhäufung
    von Amyloid-Plaques beeinflussen kann.
  • 6:06 - 6:08
    Wir können selbst etwas tun,
  • 6:08 - 6:11
    um das Erreichen des
    Kipppunktes zu verhindern.
  • 6:11 - 6:15
    Stellen wir uns das Alzheimerrisiko,
    bildlich, als Wipp-Skala vor.
  • 6:15 - 6:17
    Wir stapeln Risikofaktoren auf einem Arm
  • 6:17 - 6:20
    und wenn dieser den Boden erreicht,
    zeigen Sie Symptome
  • 6:20 - 6:22
    und werden mit Alzheimer diagnostiziert.
  • 6:22 - 6:25
    Stellen wir uns vor,
    Sie seien 50 Jahre alt.
  • 6:25 - 6:27
    Sie sind kein junger Hüpfer mehr,
  • 6:27 - 6:30
    also haben sich, durch das Altern,
    Amyloid-Plaques angehäuft.
  • 6:30 - 6:32
    Ihre Waage ist leicht gekippt.
  • 6:32 - 6:34
    Jetzt betrachten wir Ihre DNS.
  • 6:35 - 6:38
    Wir erben alle unsere Gene
    von unseren Müttern und Vätern.
  • 6:38 - 6:42
    Manche Gene erhöhen das Risiko
    und andere verringern es.
  • 6:42 - 6:44
    Wenn Sie wie Alice in "Still Alice" sind,
  • 6:44 - 6:49
    haben Sie eine seltene Genmutation
    geerbt, die Amyloid-Beta ankurbelt
  • 6:49 - 6:53
    und allein das wird die Waagschale
    bis zum Boden kippen lassen.
  • 6:53 - 6:57
    Bei den meisten werden die geerbten Gene
    die Waage nur ein bisschen kippen lassen.
  • 6:57 - 7:02
    Zum Beispiel erhöht
    das Gen APOE4 das Amyloid,
  • 7:02 - 7:05
    aber Sie können eine Kopie des APOE4
    vom Vater und der Mutter erben
  • 7:05 - 7:07
    und trotzdem niemals
    an Alzheimer erkranken,
  • 7:07 - 7:09
    d.h. für die meisten von uns
  • 7:09 - 7:13
    bestimmt nicht allein die DNS,
    ob wir Alzheimer bekommen.
  • 7:14 - 7:15
    Worauf kommt es also an?
  • 7:15 - 7:19
    Wir können nichts gegen das Altern,
    oder gegen die ererbten Gene tun.
  • 7:19 - 7:23
    Bis jetzt haben wir das Schicksal
    unseres Gehirns nicht verändert.
  • 7:23 - 7:25
    Wie sieht es mit Schlaf aus?
  • 7:25 - 7:29
    Im Tiefschlaf spülen unsere Gliazellen
    zerebrospinale Flüssigkeit
  • 7:29 - 7:31
    durch unser Gehirn,
  • 7:31 - 7:34
    die Stoffwechselendprodukte aus Synapsen
    entfert, die sich angehäuft haben,
  • 7:34 - 7:36
    während wir wach waren.
  • 7:36 - 7:39
    Tiefer Schlaf ist wie eine
    Kraftreinigung für das Gehirn.
  • 7:40 - 7:43
    Aber was passiert bei Schlafmangel?
  • 7:43 - 7:45
    Viele Wissenschaftler glauben,
  • 7:45 - 7:49
    dass schlechte Schlafgewohnheiten,
    die Alzheimerkrankheit hervorrufen kann.
  • 7:50 - 7:55
    Eine einzige Nacht mit Schlafentzug führt
    zu vermehrter Bildung von Amyloid-Beta.
  • 7:55 - 7:59
    Und die Anhäufung von Amyloid
    führt zu gestörtem Schlaf,
  • 7:59 - 8:01
    was wiederum zu weiterer
    Anhäufung von Amyloid führt.
  • 8:01 - 8:04
    Diese positive Rückkopplungsschleife
  • 8:04 - 8:07
    lässt die Waage bis zum
    Kipppunkt hochschießen.
  • 8:07 - 8:09
    Was noch?
  • 8:09 - 8:11
    Die Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems.
  • 8:11 - 8:15
    Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit,
    Rauchen und hohe Cholesterinwerte,
  • 8:15 - 8:19
    erhöhen das Risiko,
    an Alzheimer zu erkranken.
  • 8:19 - 8:21
    Autopsien-Studien haben gezeigt,
  • 8:21 - 8:24
    dass 80 % der Menschen mit Alzheimer
  • 8:24 - 8:26
    auch Herzkreislauferkrankungen hatten.
  • 8:26 - 8:31
    Bei Studien an Versuchstieren
    hat sich gezeigt, dass Amyloid-Beta
  • 8:31 - 8:33
    durch Ausdauersport verringert wird.
  • 8:34 - 8:37
    Also kann ein gesunder, mediteraner
    Lebensstil und Ernährung helfen,
  • 8:37 - 8:40
    dem Kippen der Waage entgegenzuwirken.
  • 8:40 - 8:42
    Es gibt also vieles, das wir tun können,
  • 8:42 - 8:46
    um der Entstehung von Alzheimer
    vorzubeugen oder sie zu verhindern.
  • 8:46 - 8:48
    Aber nehmen wir an,
    Sie haben nichts davon getan.
  • 8:48 - 8:51
    Sie sind, sagen wir, 65.
  • 8:51 - 8:54
    Alzheimer ist in Ihrer Familie,
    also haben Sie wahrscheinlich Gene geerbt,
  • 8:54 - 8:56
    die die Waage ein wenig kippen lassen.
  • 8:56 - 8:59
    Sie treiben seid Jahren
    Raubbau mit Ihrer Gesundheit,
  • 8:59 - 9:01
    Sie lieben gebratenen Speck
  • 9:01 - 9:03
    und Sie laufen nur, wenn jemand Sie jagt.
  • 9:03 - 9:04
    (Gelächter)
  • 9:04 - 9:08
    Sagen wir, dass Ihre Amyloid-Plaques,
    den kritischen Punkt erreicht haben.
  • 9:08 - 9:10
    Ihre Waage ist bis auf den Boden gekippt.
  • 9:10 - 9:12
    Sie haben die Kaskade ausgelöst,
  • 9:12 - 9:13
    den Wald in Brand gesetzt,
  • 9:13 - 9:16
    Entzündung, Tangles
    und Zelltod verursacht.
  • 9:17 - 9:20
    Sie sollten Alzheimersymptome haben.
  • 9:20 - 9:23
    Sie sollten Schwierigkeiten haben,
    Worte und Ihre Schlüssel zu finden
  • 9:23 - 9:27
    und sich zu erinnern, was ich
    zu Beginn dieses Vortrags gesagt habe.
  • 9:27 - 9:29
    Aber vielleicht auch nicht.
  • 9:29 - 9:31
    Es gibt noch eines,
    dass Sie tun können,
  • 9:31 - 9:34
    um sich vor dem Erleben der
    Alzheimersymptome zu schützen,
  • 9:34 - 9:39
    auch wenn Ihr Gehirn bereits alle
    Anzeichen der Erkrankung aufweist.
  • 9:39 - 9:43
    Es hat mit neuronaler Plastizität
    und kognitiven Reserven zu tun.
  • 9:43 - 9:46
    Denken Sie daran, das Erleben
    der Alzheimerkrankheit
  • 9:46 - 9:49
    hängt mit dem Verlust
    von Synapsen zusammen.
  • 9:49 - 9:53
    Das durchschnittliche Gehirn hat
    über einhundert Billionen Synapsen,
  • 9:53 - 9:55
    was fantastisch ist;
    wir haben viel, das wir nutzen können.
  • 9:55 - 9:57
    Und es ist keine statische Zahl.
  • 9:57 - 9:59
    Wir bilden und verlieren ständig Synapsen,
  • 9:59 - 10:02
    durch einen Vorgang, der
    neuronale Plastizität genannt wird.
  • 10:02 - 10:04
    Jedes Mal, wenn wir etwas Neues lernen,
  • 10:05 - 10:09
    bilden und stärken wir neue
    neuronale Verbindungen,
  • 10:09 - 10:10
    neue Synapsen.
  • 10:11 - 10:13
    In der Nonnenstudie
  • 10:13 - 10:17
    wurden 678 Nonnen, alle über 75,
    zu Beginn der Studie
  • 10:18 - 10:20
    über mehr als 2 Jahrzehnte beobachtet.
  • 10:20 - 10:23
    Sie erhielten regelmäßige körperliche
    Untersuchungen und kognitive Tests
  • 10:23 - 10:27
    und als sie starben, wurden ihre
    Gehirne zur Autopsie freigegeben.
  • 10:27 - 10:32
    In manchen Gehirnen haben Wissenschaftler
    Überraschendes entdeckt.
  • 10:32 - 10:36
    Trotz Plaques, Tangles
    und Gehirnschrumpfung --
  • 10:36 - 10:39
    was ohne Frage auf Alzheimer hinweist --
  • 10:39 - 10:43
    hatten die Nonnen, zu denen
    die Gehirne gehörten,
  • 10:43 - 10:46
    keine Anzeichen der Erkrankung gezeigt,
    als sie noch am Leben waren.
  • 10:46 - 10:48
    Wie kann das sein?
  • 10:48 - 10:52
    Wir glauben, es ist, weil diese Nonnen
    viele kognitive Reserven hatten,
  • 10:52 - 10:56
    d.h. sie hatten mehr
    funktionsfähige Synapsen.
  • 10:56 - 10:59
    Menschen mit mehreren
    Jahren Schulbildung,
  • 10:59 - 11:01
    einem hohen Bildungsgrad,
  • 11:01 - 11:05
    die sich regelmäßig an geistig
    anregenden Aktivitäten beteiligen,
  • 11:05 - 11:07
    haben mehr kognitive Reserven.
  • 11:07 - 11:11
    Sie haben Nervenverbindungen im Überfluss.
  • 11:11 - 11:14
    Auch wenn sie eine
    Krankheit wie Alzheimer
  • 11:14 - 11:16
    und beschädigte Synapsen haben,
  • 11:16 - 11:19
    haben sie viele zusätzliche
    Verbindungen zur Datensicherung,
  • 11:19 - 11:22
    die als Puffer dienen.
    Sie merken nicht, dass etwas fehlt.
  • 11:23 - 11:25
    Jetzt ein einfaches Beispiel.
  • 11:25 - 11:27
    Sagen wir, Sie wissen nur
    eine Sache zu einem Thema.
  • 11:27 - 11:29
    Sagen wir, es ist etwas über mich.
  • 11:29 - 11:32
    Sie wissen, dass Lisa Genova
    "Still Alice" geschrieben hat.
  • 11:32 - 11:34
    Das ist das Einzige,
    was Sie über mich wissen.
  • 11:34 - 11:37
    Sie haben diese einzige
    neuronale Verknüpfung,
  • 11:37 - 11:38
    diese eine Synapse.
  • 11:38 - 11:41
    Jetzt stellen Sie sich vor,
    Sie hätten Alzheimer.
  • 11:41 - 11:46
    Plaques, Tangles, Entzündung
    und Mikroglia verschlingen die Synapse.
  • 11:47 - 11:51
    Wenn Sie jetzt jemand fragt:
    "Hey, wer hat "Still Alice" geschrieben?",
  • 11:51 - 11:52
    können Sie sich nicht erinnern,
  • 11:52 - 11:55
    weil die Synapse versagt hat oder fehlt.
  • 11:55 - 11:57
    Sie haben mich für immer vergessen.
  • 11:57 - 12:00
    Aber was, wenn Sie mehr
    über mich erfahren hätten?
  • 12:00 - 12:02
    Angenommen, Sie wüssten
    vier Dinge über mich.
  • 12:02 - 12:05
    Jetzt stellen Sie sich vor,
    Sie hätten Alzheimer
  • 12:05 - 12:07
    und drei der Synapsen wären
    beschädigt oder zerstört.
  • 12:08 - 12:10
    Sie haben immernoch einen Weg,
    die Trümmerteile zu umgehen.
  • 12:10 - 12:13
    Sie können sich noch an
    meinen Namen erinnern.
  • 12:13 - 12:17
    Also können wir uns
    der Alzheimerpathologie,
  • 12:17 - 12:20
    durch die Stärkung unbeschädigter
    Bahnen, widersetzen.
  • 12:20 - 12:24
    Wir erschaffen diese Bahnen,
    diese kognitiven Reserven,
  • 12:24 - 12:26
    indem wir Neues lernen.
  • 12:26 - 12:31
    Idealerweise sollen diese neuen Dinge,
    so bedeutsam wie möglich sein,
  • 12:31 - 12:36
    Seh- und Hörvermögen einbeziehen,
    verbunden mit Erinnerungen und Emotionen.
  • 12:36 - 12:40
    Das bedeutet also nicht,
    Kreuzworträtzel zu lösen.
  • 12:40 - 12:44
    Sie wollen nicht einfach
    vorhandenes Wissen abrufen,
  • 12:44 - 12:47
    weil das einer Reise durch
    altbekannte Straßen gleicht,
  • 12:47 - 12:50
    dem Herumfahren in Vierteln,
    die Sie schon kennen.
  • 12:50 - 12:53
    Sie wollen neue Wege bauen.
  • 12:53 - 12:55
    Ein gegen Alzheimer
    resistentes Gehirn bauen,
  • 12:56 - 12:58
    bedeutet Italienisch lernen,
  • 12:58 - 12:59
    neue Freunde treffen,
  • 12:59 - 13:00
    ein Buch lesen,
  • 13:00 - 13:03
    oder einem großartigen TED-Talk zu hören.
  • 13:03 - 13:09
    Und wenn Sie, trotz all dem, eines Tages
    mit Alzheimer diagnostiziert werden,
  • 13:09 - 13:12
    gibt es drei Dinge, die ich von
    meiner Großmutter gelernt habe
  • 13:12 - 13:16
    und von dutzenden von Menschen,
    die mit dieser Krankheit leben.
  • 13:16 - 13:19
    Die Diagnose bedeutet nicht,
    dass Sie morgen sterben werden.
  • 13:19 - 13:21
    Leben Sie weiter.
  • 13:21 - 13:23
    Sie werden Ihr emotionales
    Gedächtnis nicht verlieren.
  • 13:23 - 13:26
    Sie werden weiterhin
    Liebe und Freude verstehen.
  • 13:26 - 13:30
    Vielleicht können Sie sich nicht erinnern,
    was ich vor fünf Minuten gesagt habe,
  • 13:30 - 13:33
    aber Sie werden sich erinnern, welches
    Gefühl ich bei Ihnen ausgelöst habe.
  • 13:33 - 13:36
    Und Sie sind mehr als das,
    woran Sie sich erinnern können.
  • 13:36 - 13:38
    Vielen Dank.
  • 13:38 - 13:43
    (Applaus)
Title:
Wie Sie Alzheimer vorbeugen können
Speaker:
Lisa Genova
Description:

Alzheimer muss nicht das Schicksal Ihres Gehirns sein, sagt die Neurowissenschaftlerin und Autorin des Buches "Still Alice", Lisa Genova.
Sie spricht über die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dieser Erkrankung – und über vielversprechende Studien, die zeigen, was jeder von uns tun kann, um ein gegen Alzheimer widerstandsfähiges Gehirn zu entwickeln.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:56

German subtitles

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