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Melissa Marshall: Klär' mich auf

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    Vor fünf Jahren habe ich erfahren,
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    wie es wohl sein muss,
    Alice im Wunderland zu sein.
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    Die Penn State University bat mich –
    eine Dozentin für Kommunikation –
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    angehenden Ingenieuren Unterricht
    in Kommunikation zu erteilen.
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    Ich hatte Angst –
    (Gelächter)
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    richtige Angst. Angst vor diesen Studenten
    mit ihren großen Gehirnen
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    und ihren großen Büchern und ihren großen,
    mir nicht vertrauten Wörtern.
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    Aber als sich die Gespräche entwickelten,
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    erging es mir wie Alice,
    als sie sich hinunter
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    zum Kanninchenloch kniete und
    eine Tür zu einer ganz neuen Welt sah.
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    Genauso fühlte ich mich, als ich Gespräche
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    mit den Studenten führte. Ich war erstaunt
    über die Gedanken, die sie hatten
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    und wollte, dass auch andere
    dieses Wunderland entdeckten.
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    Ich glaube, um diese Tür zu öffnen,
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    bedarf es großartiger Kommunikation.
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    Wir brauchen unbedingt
    großartige Kommunikation von
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    unseren Wissenschaftlern und Ingenieuren,
    um die Welt zu verändern.
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    Denn unsere Wissenschaftler
    und Ingenieure sind diejenigen,
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    die unsere größten Probleme,
    wie zum Beispiel Energie,
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    Umwelt und Gesundheit angehen,
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    und wenn wir nichts darüber wissen
    und es nicht verstehen,
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    dann geht es nicht voran.
    Ich glaube, dass es in unserer Verantwortung
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    als Nicht-Wissenschaftler liegt,
    diese Gespräche zu suchen.
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    Aber diese großartigen Gespräche kommen nicht
    zustande, wenn unsere Wissenschaftler
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    und Ingenieure uns nicht
    in ihr Wunderland einladen.
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    Also Wissenschaftler und Ingenieure,
    bitte, klärt uns auf.
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    Ich will euch ein paar Ansätze zeigen,
    wie ihr es anstellen könnt,
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    dass wir sehen können,
    dass die Wissenschaft und die Technik,
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    mit der ihr euch beschäftigt,
    sexy und spannend ist.
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    Die erste Frage, die ihr uns
    beantworten müsst, ist: Na und?
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    Sagt uns, warum gerade euer
    wissenschaftliches Gebiet
    so relevant für uns ist.
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    Sagt uns nicht nur, dass ihr Trabekeln
    untersucht, sondern sagt uns auch,
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    dass ihr Trabekeln, die maschenartige Struktur
    in unseren Knochen, untersucht,
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    weil sie wichtig ist, um Osteoporose verstehen
    und behandeln zu können.
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    Und wenn ihr das beschreibt, was ihr macht,
    dann vermeidet Fachwörter.
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    Fachwörter sind ein Hindernis
    zum Verständnis eurer Gedanken.
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    Sicherlich könntet ihr „räumlich und zeitlich“
    verwenden, aber warum sagt ihr nicht einfach
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    „Raum und Zeit“, was viel verständlicher für uns ist?
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    Uns eure Gedanken verständlich zu machen, ist nicht
    das Gleiche wie ihr Niveau herunterzuschrauben.
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    Wie Einstein bereits sagte:
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    „Mache die Dinge so einfach wie möglich –
    aber nicht einfacher.“
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    Ihr könnt uns bestimmt etwas über
    euer wissenschaftliches Gebiet erzählen,
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    ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen.
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    Ein paar Dinge sind dabei zu berücksichtigen:
    Beispiele, Geschichten
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    und Analogien. Auf diese Weise könnt ihr uns
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    in euren Bann ziehen.
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    Und wenn ihr eure Arbeit präsentiert,
    dann lasst die Stichpunkte weg.
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    Habt ihr euch jemals gefragt,
    warum es “Stichpunkt” heißt?
    (Gelächter)
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    Was geschieht, wenn jemand zusticht?
    Ein anderer wird erstochen,
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    und mit diesen Punkten erstecht ihr euer Publikum.
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    Eine Folie wie diese ist nicht nur langweilig,
    sondern setzt auch zu sehr auf
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    den sprachverarbeitenden Teil unseres Gehirns
    und dadurch sind wir schnell überfordert.
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    Diese Beispielfolie von Genevieve Brown ist
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    viel wirkungsvoller. Sie zeigt,
    dass die spezielle Struktur
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    der Trabekel so stabil ist,
    dass sie sogar die Inspiration für
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    das einzigartige Design des Eiffelturms war.
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    Der Trick hier ist, einen einzelnen,
    einfach lesbaren Satz zu benutzen,
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    an dem sich das Publikum, wenn es einmal
    den Faden verliert, orientieren kann.
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    Verwendet Bilder und Grafiken,
    die auch unsere anderen Sinne ansprechen
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    und schafft dadurch ein tieferes Verständnis
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    von dem, was ihr beschreibt.
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    Das sind nur ein paar Ansätze,
    die uns helfen können,
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    diese Tür zu öffnen und
    das Wunderland zu sehen,
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    das die Wissenschaft und
    die Technik in sich bergen.
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    Da die Ingenieure,
    die ich unterrichtet habe,
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    mir beigebracht haben, mit dem „Nerd in mir“
    engen Kontakt herzustellen,
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    möchte ich alles mit einer Gleichung zusammenfassen. (Gelächter)
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    Zieht von eurer Wissenschaft eure Stichpunkte
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    und eure Fachwörter ab,
    teilt diese durch die Relevanz,
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    also sagt dem Publikum, was wichtig ist,
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    und multipliziert das Ganze
    mit der Leidenschaft, die ihr
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    für eure unglaubliche Arbeit habt:
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    Und daraus ergeben sich
    unvorstellbare Interaktionen,
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    die voller neuer Erkenntnisse sind.
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    Also Wissenschaftler und Ingenieure,
    wenn ihr diese Gleichung
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    gelöst habt, klärt mich unbedingt auf.
    (Gelächter)
  • 4:07 - 4:13
    Vielen Dank.
    (Applaus)
Title:
Melissa Marshall: Klär' mich auf
Speaker:
Melissa Marshall
Description:

Melissa Marshall überbringt eine Botschaft an alle Wissenschaftler (von den Nicht-Wissenschaftlern): Wir sind fasziniert von dem, was ihr macht. Erzählt uns also etwas darüber – in einer Art und Weise, die wir verstehen können. In nur 4 Minuten gibt sie beeindruckende Tipps, wie man einem breiten Publikum wissenschaftlich komplexe Gedanken präsentiert.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
04:34
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