Die drastischen Möglichkeiten künstlicher DNA
-
0:01 - 0:02Alles Leben,
-
0:02 - 0:04jedes je dagewesene Lebewesen,
-
0:04 - 0:07wurde gemäß der Information
in seiner DNA gebaut. -
0:07 - 0:08Was bedeutet das?
-
0:08 - 0:11So wie die englische Sprache
-
0:11 - 0:14aus Buchstaben des Alphabets besteht,
mit denen man Wörter bildet, -
0:14 - 0:17mit denen ich Ihnen heute
diese Geschichte erzählen kann -
0:17 - 0:21besteht die DNA aus genetischen
Buchstaben die, zu Genen gruppiert, -
0:21 - 0:23den Zellen erlauben, Proteine zu bilden,
-
0:23 - 0:26das sind Ketten aus Aminosäuren,
die komplex gefaltet sind -
0:26 - 0:29und es einer Zelle ermöglichen,
zu tun was sie tut, -
0:29 - 0:31ihre Geschichte zu erzählen.
-
0:31 - 0:35Das englische Alphabet hat 26 Buchstaben,
das genetische hat vier. -
0:35 - 0:37Sie sind sehr berühmt.
Vielleicht kennen Sie sie. -
0:37 - 0:39Man nennt sie oft einfach
nur G, C, A und T. -
0:41 - 0:44Doch es ist bemerkenswert,
dass die Vielfalt des Lebens -
0:44 - 0:46das Ergebnis dieser vier Buchstaben ist.
-
0:47 - 0:51Stellen Sie sich vor, unser
Alphabet hätte vier Buchstaben. -
0:51 - 0:54Welche Geschichten könnten Sie erzählen?
-
0:55 - 0:58Und wenn das genetische
Alphabet mehr Buchstaben hätte? -
0:59 - 1:02Könnte das Leben mit mehr Buchstaben
andere Geschichten erzählen? -
1:02 - 1:04Vielleicht sogar interessantere?
-
1:06 - 1:111999 begann mein Labor im Scripps
Research Institut in La Jolla, Kalifornien -
1:11 - 1:14an dieser Frage zu arbeiten,
mit dem Ziel, lebende Organismen -
1:14 - 1:17aus einer DNA mit
sechs Buchstaben zu bauen, -
1:17 - 1:22den vier natürlichen plus
zwei neuen, künstlichen Buchstaben. -
1:23 - 1:24So ein Organismus wäre
-
1:24 - 1:27die erste drastisch veränderte Lebensform.
-
1:27 - 1:29Er wäre eine halbsynthetische Form,
-
1:29 - 1:33die mehr Information speichern könnte,
als Leben es je konnte. -
1:34 - 1:36Er könnte neue Proteine formen,
-
1:36 - 1:39Proteine aus mehr als
den üblichen 20 Aminosäuren, -
1:39 - 1:41die normalerweise Proteine bilden.
-
1:42 - 1:44Welche Geschichten könnte
dieses Leben erzählen? -
1:45 - 1:48Dank der synthetischen Chemie
und der Molekularbiologie -
1:48 - 1:50und etwas unter 20 Jahren Arbeit
-
1:50 - 1:52bauten wir Bakterien mit
einer DNA aus sechs Buchstaben. -
1:52 - 1:54Lassen Sie mich erzählen wie.
-
1:55 - 1:57Alles, was Sie dafür
vom Bio-Unterricht wissen müssen, ist, -
1:57 - 2:01dass die vier natürlichen Buchstaben
zwei Basenpaare bilden. -
2:01 - 2:03G paart sich mit C und A mit T.
-
2:03 - 2:05Um also neue Buchstaben zu finden,
-
2:05 - 2:08synthetisierten wir
hunderte neue Buchstaben -
2:08 - 2:11und überprüften ihre Fähigkeit,
miteinander Paare zu bilden. -
2:11 - 2:13Nach etwa 15 Jahren Arbeit
-
2:13 - 2:16fanden wir zwei, die ein sehr
gutes Paar bildeten, -
2:16 - 2:17zumindest im Reagenzglas.
-
2:18 - 2:19Sie haben komplizierte Namen
-
2:19 - 2:21nennen wir sie einfach X und Y.
-
2:22 - 2:25Als nächstes mussten wir einen Weg finden,
X und Y in Zellen zu bringen -
2:25 - 2:29und fanden schließlich ein Protein,
das so etwas bei Algen macht, -
2:29 - 2:30und auch bei unseren Bakterien wirkt.
-
2:30 - 2:35Der letzte Schritt war also, zu zeigen,
dass Zellen, die X und Y enthalten, -
2:35 - 2:38wachsen, sich teilen und X und Y
in ihrer DNA behalten können. -
2:40 - 2:43Alle Entwicklungen bis dahin
dauerten länger als erhofft -- -
2:43 - 2:45ich bin eigentlich sehr ungeduldig --
-
2:45 - 2:48aber dieser Schritt, der wichtigste,
-
2:48 - 2:52klappte schneller, als ich
mir erträumte, eigentlich sofort. -
2:53 - 2:55An einem Wochenende im Jahr 2014
-
2:55 - 2:59züchtete ein Absolvent in meinem Labor
Bakterien mit DNA aus sechs Buchstaben. -
2:59 - 3:01Ich stelle sie Ihnen gleich vor.
-
3:01 - 3:03Hier ist ein Foto von ihnen.
-
3:05 - 3:07Das sind die ersten
semisynthetischen Organismen. -
3:09 - 3:12Bakterien mit einer DNA aus
sechs Buchstaben -- cool, oder? -
3:12 - 3:15Manche fragen sich vermutlich
immer noch: „Warum?" -
3:16 - 3:18Ich erzähle Ihnen mehr
über unsere Motivation, -
3:18 - 3:21sowohl im philosophischen
als auch im praktischen Sinn. -
3:21 - 3:23Menschen versuchten schon immer
Leben zu verstehen, -
3:23 - 3:27was es vom Nicht-Lebendigen unterscheidet.
-
3:28 - 3:30Viele sahen Leben als etwas
Vollkommenes an, -
3:30 - 3:33was als Beweis für einen
Schöpfer gedeutet wurde. -
3:33 - 3:36Lebendige Dinge sind anders,
weil ein Gott ihnen Leben einhauchte. -
3:36 - 3:39Andere suchten eine
wissenschaftlichere Erklärung. -
3:39 - 3:41Aber sie halten die Moleküle des Lebens
-
3:41 - 3:43dennoch für etwas Besonderes.
-
3:43 - 3:46Die Evolution hat sie ja
über Milliarden Jahre optimiert, oder? -
3:47 - 3:50Was auch immer Ihre Sichtweise ist,
es erscheint unmöglich, -
3:50 - 3:51einfach neue Bausteine einzufügen,
-
3:52 - 3:55die zusammen mit den natürlichen
Molekülen des Lebens arbeiten, -
3:55 - 3:57ohne alles irgendwie zu vermasseln.
-
3:58 - 4:01Aber wie perfekt erschaffen
oder entwickelt sind wir? -
4:01 - 4:04Wie besonders sind
die Moleküle des Lebens? -
4:05 - 4:07Es war früher unmöglich,
diese Fragen zu stellen, -
4:07 - 4:09da wir Leben mit nichts
vergleichen konnten. -
4:10 - 4:12Zum ersten Mal zeigt unsere Arbeit auf,
-
4:12 - 4:15dass die Moleküle des Lebens
vielleicht nicht so besonders sind. -
4:15 - 4:18Vielleicht kann das Leben
noch ganz andere Formen annehmen. -
4:19 - 4:23Vielleicht sind wir nicht die einzige,
vielleicht nicht einmal die beste Lösung, -
4:23 - 4:24nur eine Lösung.
-
4:26 - 4:28Das eröffnet grundlegende
Fragen über das Leben, -
4:28 - 4:30aber sie könnten esoterisch erscheinen.
-
4:30 - 4:32Was wäre eine praktische Anwendung?
-
4:32 - 4:35Wir wollen herausfinden,
welche neuen Geschichten -
4:35 - 4:37das Leben mit mehr Vokabular
erzählen könnte -
4:37 - 4:40und mit Geschichten meine ich
Proteine einer Zelle, -
4:40 - 4:41und deren Funktionen.
-
4:42 - 4:44Welche neuen Proteine
mit welchen neuen Funktionen -
4:45 - 4:48könnten halbsynthetischen Organismen
bilden und vielleicht sogar nutzen? -
4:48 - 4:50Wir haben ein paar Ideen.
-
4:51 - 4:56Wir wollen die Zellen dazu bringen,
Proteine für unseren Nutzen zu bilden. -
4:56 - 5:00Proteine werden heute für viele
verschiedene Anwendungen genutzt: -
5:00 - 5:02Von schützenden Materialien für Soldaten,
-
5:02 - 5:05oder zum Aufspüren
von gefährlichen Stoffen, -
5:05 - 5:07aber für mich am spannendsten
-
5:07 - 5:09ist ihre Anwendung
in Protein Medikamenten. -
5:09 - 5:11Obwohl sie relativ neu sind,
-
5:11 - 5:13revolutionierten diese Mittel
bereits die Medizin. -
5:13 - 5:16Eines ist zum Beispiel Insulin.
-
5:16 - 5:19Sie kennen es vermutlich.
Es wird als Medikament verwendet, -
5:19 - 5:21das die Behandlung
von Diabetes revolutionierte. -
5:21 - 5:24Problematisch ist die aufwendige
Herstellung der Proteine -
5:24 - 5:28und die einzig praktische Lösung
sind Zellen, die sie für uns herstellen. -
5:29 - 5:31Zellen, die in der Natur vorkommen,
-
5:31 - 5:34können Proteine nur aus den
natürlichen Aminosäuren bilden -
5:34 - 5:37und so sind die
Eigenschaften dieser Proteine -
5:37 - 5:38und ihre möglichen Anwendungen
-
5:38 - 5:41von den natürlichen Eigenschaften
dieser Aminosäuren eingeschränkt, -
5:41 - 5:43aus denen die Proteine bestehen.
-
5:43 - 5:44Das sind sie also,
-
5:44 - 5:48die 20 natürlichen Aminosäuren,
die sich zu einem Protein verketten -
5:48 - 5:50und wie Sie sehen, sind sie
nicht so unterschiedlich. -
5:50 - 5:53Sie haben wenige
unterschiedliche Funktionen. -
5:53 - 5:55Sie ermöglichen nur wenige
unterschiedlichen Funktionen. -
5:55 - 5:59Verglichen dazu sind die Moleküle,
die für Medikamente erzeugt werden, -
5:59 - 6:01viel einfacher als Proteine,
-
6:01 - 6:04aber man baut sie aus einem
viel breiteren Spektrum an Bestandteilen. -
6:04 - 6:06Ignorieren wir die molekularen Details.
-
6:06 - 6:08Sie können sehen,
wie verschieden sie sind. -
6:08 - 6:11Ihre Unterschiede machen sie
zu effektiven Medikamenten, -
6:11 - 6:13die verschiedene Krankheiten heilen.
-
6:13 - 6:17Es ist also sehr reizvoll zu überlegen,
welche neuen Medikamente -
6:17 - 6:20man entwickeln könnte, wenn Proteine
sich diversifizieren ließen. -
6:22 - 6:24Können wir unseren
halbsynthetischen Organismus -
6:24 - 6:27zum Bau von Proteinen mit
neuen Aminosäuren bewegen? -
6:27 - 6:31Vielleicht Aminosäuren, durch die Proteine
mit gewünschten Eigenschaften -
6:31 - 6:33oder Funktionen versehen werden könnten?
-
6:33 - 6:34Zum Beispiel:
-
6:34 - 6:37Viele Proteine sind
im menschlichen Körper instabil. -
6:37 - 6:39Sie werden sofort abgebaut oder beseitigt
-
6:39 - 6:41und können keine Wirkung entfalten.
-
6:42 - 6:45Was wäre, wenn wir Proteine
aus neuen Aminosäuren -
6:45 - 6:47mit einem eingebauten Schutz erzeugen,
-
6:47 - 6:49der sie vor ihrer Umgebung schützt,
-
6:49 - 6:52und davor, abgebaut
oder beseitigt zu werden, -
6:52 - 6:53sodass sie wirksamer wären?
-
6:56 - 6:58Könnten wir Proteine mit
kleinen Fingern bilden, -
6:58 - 7:01die zielgenau nach anderen
Molekülen greifen können? -
7:01 - 7:04Viele Moleküle scheiterten
in der Medikamenten-Entwicklung, -
7:04 - 7:06da sie nicht zielgerichtet genug waren,
-
7:06 - 7:09um ihr Ziel im komplexen Umfeld
des menschlichen Körpers zu finden. -
7:09 - 7:13Könnten wir diese Moleküle
in neue Aminosäuren einbauen, -
7:13 - 7:19die dann innerhalb eines Proteins
an ihr Ziel geführt werden? -
7:20 - 7:22Ich gründete die Biotech Firma Synthorx.
-
7:22 - 7:25Der Name steht für
Synthetischer Organismus. -
7:25 - 7:29Mit einem X am Ende, denn so macht
man das in Biotech Unternehmen. -
7:29 - 7:30(Gelächter)
-
7:30 - 7:32Synthorx kooperiert eng mit meinem Labor
-
7:32 - 7:34und interessiert sich für ein Protein,
-
7:34 - 7:38das einen bestimmten Rezeptor auf der
Oberfläche menschlicher Zellen erkennt. -
7:38 - 7:41Das Problem ist, dass dieses Protein
-
7:41 - 7:43auch einen anderen Rezeptor
an den selben Zellen erkennt -
7:43 - 7:45und das macht es toxisch.
-
7:46 - 7:48Könnten wir eine Variante erzeugen,
-
7:48 - 7:52bei dem jener Teil, der mit dem
falschen Rezeptor interagiert, -
7:52 - 7:54von einem großen Schirm blockiert wird,
-
7:54 - 7:58damit das Protein nur mit
dem richtigen Rezeptor interagiert? -
7:59 - 8:00Das wäre sehr schwierig,
-
8:00 - 8:02oder unmöglich mit
den normalen Aminosäuren, -
8:02 - 8:06aber nicht mit jenen, die für
diesen Zweck entworfen wurden. -
8:09 - 8:12Unsere halbsynthetischen Zellen
zu kleinen Fabriken zu machen, -
8:12 - 8:13die bessere Medikamente ermöglichen,
-
8:13 - 8:16ist nicht die einzige
interessante Anwendung. -
8:16 - 8:19Denn die Proteine ermöglichen es
den Zellen, zu tun was sie tun. -
8:20 - 8:24Was wäre, wenn wir Zellen hätten,
die Proteine mit neuen Funktionen bilden? -
8:24 - 8:27Könnten sie Dinge tun,
die natürliche Zellen nicht können? -
8:27 - 8:30Könnten wir etwa halbsynthetische
Organismen entwickeln, -
8:30 - 8:34die Krebszellen im menschlichen
Körper aufspüren und, -
8:34 - 8:38wenn sie sie gefunden haben,
mit einem Gift abtöten? -
8:38 - 8:41Könnten wir Bakterien entwickeln,
die verschiedene Öle abbauen, -
8:41 - 8:43vielleicht um Ölteppiche zu beseitigen?
-
8:43 - 8:46Das sind ein paar Beispiele
für Geschichten, -
8:46 - 8:49die das Leben mit einem
größeren Vokabular erzählen könnte. -
8:49 - 8:50Das klingt doch gut, oder?
-
8:50 - 8:53Menschen mit halbsynthetischen
Organismen zu impfen, -
8:53 - 8:56Millionen von Litern
unserer Bakterien ins Meer -
8:56 - 8:58oder an unseren Lieblingsstrand zu kippen?
-
8:58 - 9:01Das klingt eigentlich
ziemlich furchterregend. -
9:01 - 9:03Dieser Dinosaurier ist furchterregend.
-
9:04 - 9:06Aber hier ist der Trick:
-
9:06 - 9:10Unsere halbsynthetischen Organismen
müssen zum Überleben -
9:10 - 9:13mit den chemischen Vorstufen
von X und Y gefüttert werden. -
9:14 - 9:18X und Y unterscheiden sich stark
von allem, was in der Natur existiert. -
9:18 - 9:21Zellen können sie nicht erzeugen.
-
9:22 - 9:23Wenn wir sie vorbereiten,
-
9:23 - 9:25und sie im kontrollierten
Laborumfeld züchten, -
9:25 - 9:28können wir ihnen dieses
künstliche Futter geben. -
9:28 - 9:32Wenn wir sie dann in einem Menschen
oder an einem Strand einsetzen, -
9:32 - 9:34wo sie keinen Zugang
zu dem speziellen Futter haben, -
9:34 - 9:38können sie eine Weile wachsen,
und vielleicht lang genug überleben, -
9:38 - 9:41um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen,
-
9:41 - 9:43doch dann beginnt das Futter
knapp zu werden. -
9:43 - 9:44Sie beginnen zu hungern.
-
9:44 - 9:46Sie verhungern und verschwinden einfach.
-
9:47 - 9:51Wir können das Leben also nicht nur
neue Geschichten erzählen lassen, -
9:51 - 9:54sondern auch steuern,
wann und wo das geschehen soll. -
9:55 - 9:59Zu Beginn dieses Vortrags erzählte
ich Ihnen, dass wir 2014 von der Erzeugung -
9:59 - 10:02der halbsynthetischen Organismen
berichteten, die mehr Information, -
10:02 - 10:04also X und Y, in ihrer DNA haben.
-
10:04 - 10:06Aber alle Ziele, über die wir
gerade sprachen, -
10:06 - 10:09erfordern, dass Zellen Proteine
mit X und Y bauen, -
10:09 - 10:11also begannen wir daran zu arbeiten.
-
10:12 - 10:16Innerhalb weniger Jahre zeigten wir,
dass Zellen DNA mit X und Y aufnehmen -
10:16 - 10:18und sie in die RNA kopieren können.
-
10:20 - 10:22Und Ende des letzen Jahres zeigten wir,
-
10:22 - 10:25dass sie X und Y nutzen können,
um Proteine zu bauen. -
10:25 - 10:27Hier sind die Stars der Show,
-
10:27 - 10:31die ersten voll funktionalen
semisynthetischen Organismen. -
10:32 - 10:35(Applaus)
-
10:38 - 10:42Diese Zellen sind grün, weil sie ein
grün-leuchtendes Protein machen. -
10:42 - 10:44Mann kennt es von Quallen,
-
10:44 - 10:47und viele verwenden es
in seiner natürlichen Form, -
10:47 - 10:49weil es so leicht zu erkennen ist.
-
10:49 - 10:52Aber in jedem dieser Proteine
ist eine neue Aminosäure, -
10:52 - 10:55mit der die Natur
keine Proteine bilden kann. -
10:57 - 11:01Jede lebende Zelle, alles Leben
-
11:02 - 11:05machte alle seine Proteine
-
11:05 - 11:07mit den vier genetischen Buchstaben.
-
11:08 - 11:12Diese Zellen leben, wachsen
und bilden Proteine -
11:12 - 11:14mit sechs Buchstaben.
-
11:14 - 11:15Das ist eine neue Lebensform.
-
11:16 - 11:19Das ist halbsynthetisches Leben.
-
11:20 - 11:22Wie sieht also die Zukunft aus?
-
11:22 - 11:25Mein Labor erweitert bereits
das genetische Alphabet anderer Zellen, -
11:25 - 11:27auch von menschlichen Zellen,
-
11:27 - 11:30und wir werden auch an
komplexeren Organismen arbeiten. -
11:30 - 11:32Denken Sie an halbsynthetische Würmer.
-
11:33 - 11:35Womit ich den Vortrag beenden will,
-
11:35 - 11:38meine wichtigste Botschaft an Sie ist,
-
11:38 - 11:40dass die Zeit des halbsynthetischen Lebens
-
11:40 - 11:41angebrochen ist.
-
11:41 - 11:42Vielen Dank.
-
11:42 - 11:45(Applaus)
-
11:53 - 11:56Chris Anderson: Floyd,
das ist so beeindruckend. -
11:56 - 11:59Ich möchte Sie fragen,
-
11:59 - 12:01was bedeutet Ihre Arbeit
-
12:01 - 12:05im Hinblick auf mögliches Leben,
-
12:05 - 12:07zum Beispiel im Universum,
an anderen Orten? -
12:07 - 12:12Viele unserer Annahmen darüber
basieren darauf, -
12:12 - 12:14dass eine DNA, wie wir sie kennen,
vorhanden sein muss. -
12:14 - 12:19Gehen die Möglichkeiten von
sebst-replikativen Molekülen -
12:19 - 12:22über die DNA hinaus, und wenn es nur
DNA mit 6 Buchstaben ist? -
12:22 - 12:24Floyd Romesberg: Natürlich, das stimmt
-
12:24 - 12:26und unsere Arbeit hat gezeigt,
-
12:26 - 12:30dass es immer das Vorurteil gab,
-
12:30 - 12:32dass wir perfekt und optimiert sind,
-
12:32 - 12:34dass Gott uns so geschaffen hat,
-
12:34 - 12:36dass die Evolution uns so optimiert hat.
-
12:36 - 12:39Unsere künstlichen Moleküle funktionieren
neben den natürlichen. -
12:40 - 12:44Und das weist darauf hin,
dass alle Moleküle, -
12:44 - 12:47die den physikalischen und chemischen
Grundgesetzen folgen -
12:47 - 12:48und die optimierbar sind,
-
12:48 - 12:50die Funktionen natürlicher
Moleküle ausüben können. -
12:50 - 12:52Das ist keine Magie.
-
12:52 - 12:54Und es zeigt,
-
12:54 - 12:56dass Leben sich unterschiedlich
entwickeln kann, -
12:56 - 12:58vielleicht so wie wir, nur mit anderer DNA
-
12:59 - 13:00vielleicht auch ohne DNA.
-
13:01 - 13:03CA: Wie groß, meinen Sie,
-
13:03 - 13:06ist der Raum der Möglichkeiten?
-
13:06 - 13:09Können wir das wissen?
Wird es einem DNA Molekül ähneln, -
13:09 - 13:12oder kann es etwas anderes sein,
das sich auch replizieren -
13:12 - 13:14und möglicherweise lebende
Organismen erzeugen kann? -
13:14 - 13:17FR: Ich denke, falls wir
neues Leben finden, -
13:17 - 13:19würden wir es vielleicht
gar nicht erkennen. -
13:19 - 13:22CA: Die verbissene Suche nach
Goldilocks Planeten -
13:22 - 13:25an der perfekten Stelle,
mit Wasser und so weiter -
13:25 - 13:27ist vielleicht zu eingeschränkt?
-
13:27 - 13:31FR: Wenn Sie Leben suchen, mit dem
Sie sprechen können, vielleicht nicht, -
13:31 - 13:34aber wenn Sie nur nach irgendeiner
Lebensform suchen, -
13:34 - 13:37stimmt, dann schöpfen wir bei weitem
nicht alle Möglichkeiten aus. -
13:37 - 13:39CA: Danke für die verblüffenden Einblicke.
-
13:39 - 13:40Vielen Dank Floyd.
-
13:40 - 13:43(Applaus)
- Title:
- Die drastischen Möglichkeiten künstlicher DNA
- Speaker:
- Floyd E. Romesberg
- Description:
-
Jede Zelle, die jemals gelebt hat, war das Resultat der vier Buchstaben des genetischen Alphabets: A, T, C und G -- die Bausteine der DNA. Aber das hat sich jetzt geändert. In einem zukunftsweisenden Vortrag stellt uns der Experte für synthetische Biologie, Floyd E. Romesberg, die ersten lebenden Organismen vor, die aus einer DNA mit sechs Buchstaben erzeugt wurden -- die vier natürlichen plus zwei künstliche, X und Y. Er legt dar, wie dieser Durchbruch unser Grundverständnis für den Bauplan der Natur in Frage stellen könnte.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 13:56
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