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34C3 - 0en & 1en auf dem Acker

  • 0:00 - 0:15
    34C3 Vorspannmusik
  • 0:15 - 0:18
    Herald-Engel: Ja, genau darum wird es in
    diesem Talk gehen, um Bits und Bytes auf
  • 0:18 - 0:24
    dem Acker, um 0en &1en in der
    Landwirtschaft. Fritz - Dietrich Burghardt
  • 0:24 - 0:29
    hat sich das mal genau angeschaut und wird
    uns in diesem Talk jetzt erklären, was
  • 0:29 - 0:33
    State of the Art im Bereich IT und
    Landwirtschaft ist. Einen ganz herzlichen
  • 0:33 - 0:37
    Applaus bitte für Fritz -
    Dietrich Burghardt.
  • 0:37 - 0:45
    Applaus
  • 0:45 - 0:50
    Burghardt: Ja, danke, Kata, für die
    schöne Anmoderation. Spannend zu sehen,
  • 0:50 - 0:53
    dass es hier auch Softwareentwickler aus
    der Landwirtschaft gibt. Zum Glück waren
  • 0:53 - 1:02
    das nur so drei, vier. Dann kann ich dem
    Rest ja sogar noch was erzählen. Genau.
  • 1:02 - 1:05
    Kurz noch ein bisschen was zu meiner
    Person: Ich hab im Bachelor ökologische
  • 1:05 - 1:09
    Agrarwissenschaften an der Uni Kassel
    studiert, hab mich dort mit
  • 1:09 - 1:13
    umweltökologischen und landtechnischen
    Fragestellungen beschäftigt, außerdem auch
  • 1:13 - 1:16
    die zukünftige Entwicklung der
    Landwirtschaft, in die ich.. auf die ich
  • 1:16 - 1:22
    in diesem Talk eigentlich auch gern noch
    eingehen möchte, um dann am Ende auch noch
  • 1:22 - 1:27
    mit euch darüber ins Gespräch zu kommen.
    Aktuell studiere ich einen Master an der
  • 1:27 - 1:32
    Hochschule Osnabrück, nennt sich Precision
    Plant Management, beschäftigt sich viel
  • 1:32 - 1:38
    mit Sensortechnik, Landtechnik, Ertrags-
    Modellen und, ja, ist ganz spannend, ist
  • 1:38 - 1:46
    ziemlich nerdig. Ich habe so ein bisschen
    aufgeteilt: Was können wir bereits? Wollte
  • 1:46 - 1:54
    ich mal euch so einen kleinen Input geben.
    Wir können bereits mechanische
  • 1:54 - 1:58
    Bodenschonung machen. Das ist ganz ohne
    Software. Das geht rein mechanisch. Die
  • 1:58 - 2:02
    Maschinen können sich verschieben, dass
    sie sozusagen den Boden mehr schonen, oben
  • 2:02 - 2:08
    links sieht man mal einen.. das ist dann
    wieder mit Software entstanden, das ist
  • 2:08 - 2:15
    ein GIS Mitschnitt, wo sozusagen ein Bauer
    einmal im Jahr über sein Feld gefahren
  • 2:15 - 2:21
    ist. Die weißen Stellen sind die, die
    nicht befahren sind. Jetzt ist natürlich
  • 2:21 - 2:25
    so eine Landmaschine, wie ihr sie dann
    unten rechts seht, ziemlich schwer. Das
  • 2:25 - 2:27
    findet der Boden also
    eigentlich ziemlich blöd.
  • 2:27 - 2:31
    lacht
    Dazu macht man sich halt in der
  • 2:31 - 2:35
    Landtechnik dann quasi Gedanken, werde ich
    später auch noch drauf kommen. Eine
  • 2:35 - 2:40
    Technik ist z.B., dass man Fahrraum und
    Wuchsraum voneinander trennt. Das seht
  • 2:40 - 2:46
    ihr unten links an dem Bild. Man legt
    sozusagen feste Fahrspuren im Acker an.
  • 2:46 - 2:50
    Unter anderem habe ich dazu meine
    Bachelorarbeit geschrieben. Auch für ein
  • 2:50 - 2:53
    großes Landtechnik-Unternehmen. Deswegen
    kann ich den Vortrag auch erst dieses Jahr
  • 2:53 - 2:58
    halten, die wollten nämlich letztes Jahr
    nicht, dass ich hier spreche. Genau. Was
  • 2:58 - 3:03
    können wir noch? Wir können das sogenannte
    Platooning anwenden, das ist dann schon
  • 3:03 - 3:09
    ein bisschen nerdig, weil wir haben dabei
    sozusagen zwei Maschinen. Ganz reguläre
  • 3:09 - 3:12
    Maschinen, die von einem Fahrer gesteuert
    werden. Die werden sozusagen mit einer
  • 3:12 - 3:19
    elektronischen Deichsel verbunden. Hat die
    Firma AGCO bzw. Fendt entwickelt. Lässt
  • 3:19 - 3:22
    sich allerdings leider nur schwierig
    umsetzen. Vor allen Dingen in Europa und
  • 3:22 - 3:27
    Deutschland, einfach aus juristischen
    Gründen. Die Frage ist dabei: wie bekommen
  • 3:27 - 3:38
    wir die zweite Maschine ohne Fahrer aufs
    Feld? Das ist zu aufwendig, und ja,
  • 3:38 - 3:41
    landwirtschaftliche Mitarbeiter sind nicht
    so teuer, deswegen ist das sozusagen jetzt
  • 3:41 - 3:48
    erstmal in der Schublade verschwunden.
    Allerdings wird das sicherlich wieder
  • 3:48 - 3:52
    rausgeholt werden, wenn wir da noch zu ein
    paar anderen Techniken kommen. Finde ich
  • 3:52 - 3:57
    aber ziemlich spannend. Dass sich das..
    das wurde schon vor ein paar Jahren
  • 3:57 - 4:03
    entwickelt. Was es auch schon relativ
    lange gibt, jetzt so ungefähr so seit '99,
  • 4:03 - 4:08
    2000, ist also eigentlich fast schon ein
    alter Hut: automatische Spurführung
  • 4:08 - 4:15
    mittels GPS und RTK. Ihr seht oben rechts,
    wie genau das sein kann. D.h. wir können
  • 4:15 - 4:22
    sozusagen die Landmaschinen bis auf 2,5 cm
    genau auf dem Feld steuern. Das kostet
  • 4:22 - 4:28
    allerdings ein bisschen Geld. Das
    sogenannte SF1 Signal, was ihr dort seht,
  • 4:28 - 4:34
    das ist dann wiederum kostenlos, bietet
    auch schon so mit 26 cm eine ganz gute
  • 4:34 - 4:38
    Genauigkeit, reicht aber z.B. dann halt
    für hochpräzise Landwirtschaft eigentlich
  • 4:38 - 4:44
    nicht mehr aus. Unten links seht ihr mal
    so.. hab ich mal so eingestellt, einfach
  • 4:44 - 4:50
    damit ihr mal seht, wie eine, ja,
    Traktorkabine, bzw. der sogenannte
  • 4:50 - 4:54
    Kommando-Arm mittlerweile in einer
    Traktorkabine aussieht. Das können auch
  • 4:54 - 5:04
    noch mehr Bildschirme werden. Genau. Wir
    können auch Echtzeit-Ertragskartierung
  • 5:04 - 5:08
    machen, ziemlich spannendes Thema. Der
    Mähdrescher fährt und zeichnet direkt eine
  • 5:08 - 5:15
    Karte auf: wo habe ich was geerntet zu
    welcher Qualität. Diese Dateien werden
  • 5:15 - 5:23
    teilweise auch in Echtzeit an mobile
    Anwendungen, an Webportale geschickt und
  • 5:23 - 5:29
    können direkt von anderen Fahrern oder
    auch dem Farmer selber abgerufen werden.
  • 5:29 - 5:36
    Mit dieser.. mit diesen Karten, die kann
    man dann in einem Farm Management System
  • 5:36 - 5:43
    oder in einem GIS-System bearbeiten, kann
    Informationen ableiten, z.B. wenn über
  • 5:43 - 5:49
    viele Jahre immer dauerhaft rote Bereiche
    auftreten. Wenn man das dann in der Arbeit
  • 5:49 - 5:56
    mit Applikationskarten verknüpft. Ihr seht
    dort links die verschiedenen Techniken,
  • 5:56 - 6:01
    die da zum Einsatz kommen. Luftbilder,
    die.. es gibt mehrjährige Biomasse-Karten,
  • 6:01 - 6:05
    die werden erstellt, teilweise per Drohne
    oder auch per Satellit.
  • 6:05 - 6:09
    Leitfähigkeitsmessung wird durchgeführt,
    da fährt dann meistens so ein ganz
  • 6:09 - 6:14
    witziger.. so ein witziger Wagen, gezogen
    von einem Geländewagen ziemlich schnell
  • 6:14 - 6:20
    übers Feld und misst die elektrische
    Leitfähigkeit. Dadurch kann man dann auch,
  • 6:20 - 6:28
    mit Hilfe von alten Informationen, also
    z.B. der Bodenschätzung, sehr gut - und
  • 6:28 - 6:32
    natürlich der Erfahrung des
    Bewirtschafters - sehr gut Informationen
  • 6:32 - 6:39
    ableiten. Zusätzlich kann man halt, wie
    ihr unten rechts seht, auch noch
  • 6:39 - 6:43
    landtechnische Lösungen mit einbinden.
    Dieser Vorbau an dem Traktor ist ganz
  • 6:43 - 6:52
    spannend. Der misst nämlich das Blattgrün
    der Blätter und kann über die.. über die
  • 6:52 - 6:56
    Stärke des Blattgrüns Aussagen zur
    Pflanzengesundheit treffen. Ziemlich
  • 6:56 - 7:01
    spannend. Diese gesammelten Daten können
    direkt im Trekker verarbeitet werden und
  • 7:01 - 7:05
    hinten dann, am Düngerstreuer kann
    sozusagen die ausgebrachte Düngermenge in
  • 7:05 - 7:08
    Echtzeit reguliert werden. Wenn man sich
    jetzt überlegt, dass der Traktor ungefähr
  • 7:08 - 7:15
    mit 14 bis 18 km/h übers Feld fährt, finde
    ich das schon ziemlich cool. Was wir auch
  • 7:15 - 7:25
    können: Transformer-Mähdrescher bauen. Das
    ist jetzt ein aktuelles Modell, ein
  • 7:25 - 7:30
    aktuelles Modell der Marke Fendt, sieht
    ziemlich transformermäßig aus, will ich
  • 7:30 - 7:34
    aber eigentlich gar nicht so hin, viel
    interessanter sind eigentlich die beiden
  • 7:34 - 7:41
    Bilder daneben. Das sind jetzt sozusagen
    einfach mal so Schaubild-mäßig 3D Modelle
  • 7:41 - 7:47
    der Innen.. des Innenlebens, unten eines
    Mähdreschers, oben eines Feldhäckslers.
  • 7:47 - 7:53
    Diese Maschinen können sich mittlerweile
    komplett selber einstellen. Der Motor, das
  • 7:53 - 7:57
    Motorsteuergerät gibt Informationen, wie
    viel Leistung er bereitstellen kann und
  • 7:57 - 8:02
    die Maschine kann sich dabei komplett
    selber kalibrieren. Ich hatte gestern mit
  • 8:02 - 8:07
    Frank noch meinen Vortrag durchgesprochen
    und er hatte mir erzählt, dass die Firma
  • 8:07 - 8:11
    Claas vor ein paar Jahren, und damit haben
    die gar nicht so viel Werbung gemacht,
  • 8:11 - 8:15
    sind die zu einer Mähdrescher-
    Weltmeisterschaft - also das gibt es
  • 8:15 - 8:20
    wirklich - gefahren und haben sozusagen
    ihre autonome.. ihren autonomen
  • 8:20 - 8:23
    Mähdrescher gegen den weltbesten Fahrer
    antreten lassen und sie haben ihn zum
  • 8:23 - 8:27
    ersten Mal geschlagen.
    Lachen
  • 8:27 - 8:30
    Das ist schon ziemlich spannend.
    Zusätzlich können wir z.B. jetzt auch bei
  • 8:30 - 8:35
    einem Feldhäcksler, das wurde z.B. auch in
    Witzenhausen an meiner Bachelor Hochschule
  • 8:35 - 8:41
    erforscht, können wir z.B. die
    Messerschärfe hören im Häckselprozess. Das
  • 8:41 - 8:44
    ist ziemlich spannend, wenn man überlegt,
    dass z.B. diese.. von dem oberen rechten
  • 8:44 - 8:48
    Schaubild diese rote - rötliche -
    Messertrommel, das ist die Messertrommel..
  • 8:48 - 8:53
    wenn man überlegt, dass die mit 18[000]
    bis 22.000 Touren die Minute dreht, können
  • 8:53 - 8:59
    wir dort an der Gegenschneide mit
    Mikrofonen z.B. die Schärfe hören.
  • 8:59 - 9:08
    Zusätzlich können wir z.B. auch, jetzt
    unten in dem Schaubild, den Besatz, also
  • 9:08 - 9:13
    die.. den Dreckigkeits-Grad des Getreides
    erkennen. Das ist wiederum wichtig, um
  • 9:13 - 9:17
    dann z.B. Entscheidungen zu treffen: wo
    oder wie lagern wir das Getreide, ein
  • 9:17 - 9:20
    müssen wir das reinigen, ist es überhaupt
    lagerfähig, können wir überhaupt
  • 9:20 - 9:28
    dreschen? Genau. Hatte ich vorhin schon
    kurz angesprochen, dass sozusagen die
  • 9:28 - 9:31
    Karten, die wir in Echtzeit erstellen,
    dann natürlich online dokumentiert werden
  • 9:31 - 9:37
    können. Dabei findet ein reger Austausch
    statt unter den verschiedenen Devices.
  • 9:37 - 9:40
    Interessant daran ist, das kostet
    natürlich alles Geld, Erzeugerpreise sind
  • 9:40 - 9:45
    niedrig, Landwirtschaft..
    Lebensmittelpreise sind auch im Keller,
  • 9:45 - 9:50
    dann halt eine.. ist es natürlich spannend
    zu sehen, dass jetzt für Deutschland.. wie
  • 9:50 - 9:54
    dokumentieren die Bauern ihre
    durchgeführten Feldarbeiten? Nur 34 %
  • 9:54 - 9:59
    benutzen bisher Software. Weil die guten,
    die wirklich guten Softwarelösungen kosten
  • 9:59 - 10:04
    Geld, da sind die Bauern teilweise noch
    nicht bereit, das zu bezahlen. Wenn man
  • 10:04 - 10:12
    sich jetzt allerdings überlegt, dass mir
    mehrere Bauern gesagt haben, dass die
  • 10:12 - 10:18
    Büroarbeit in dem eigentlichen Bauern-
    Dasein fast 70 % ausmacht, dann ist das
  • 10:18 - 10:25
    eigentlich krass. Mit diesen.. also, es
    muss jeder Vorgang.. muss dokumentiert
  • 10:25 - 10:31
    werden, um sozusagen auch in die Lage
    versetzt zu werden, EU-Agrarsubventionen
  • 10:31 - 10:35
    zu bekommen. Muss einfach alles
    dokumentiert werden, auf zehn Jahre
  • 10:35 - 10:40
    gespeichert werden, ganz ähnlich wie beim
    Finanzamt. Ich bin der Meinung, dort gibts
  • 10:40 - 10:44
    auf jeden Fall auch recht leicht noch
    Automatisierungs-Potenzial, dass man am
  • 10:44 - 10:50
    Ende einfach die Maschine vielleicht mit
    dem Web-Portal verknüpft, usw. Vielleicht
  • 10:50 - 10:57
    können wir da später gleich mal noch ein
    wenig ins Gespräch kommen. Auch sehr
  • 10:57 - 11:01
    interessant: wir können Inhaltsstoffe
    messen. Wir können Inhaltsstoffe messen,
  • 11:01 - 11:06
    dieser graue Kasten oben links ist ein
    NIR-Sensor, entwickelt von der Firma
  • 11:06 - 11:16
    Zeiss. Und dieser kann im Gutstrom eines
    Feldhäckslers, der Mais häckselt oder eine
  • 11:16 - 11:22
    Wiese mäht, den Trockensubstanz-Gehalt
    bestimmen und darüber auch Aussagen zu den
  • 11:22 - 11:26
    geernteten Qualitäten treffen.
    Gleichzeitig können wir, wenn man diesen
  • 11:26 - 11:29
    Sensor, ihr seht, der ist mobil, den kann
    man also auch - oben rechts - dann an ein
  • 11:29 - 11:36
    Güllefass hängen, kann man sozusagen die
    ausgebrachte Güllemenge regeln. Das geht
  • 11:36 - 11:41
    dann entweder, indem man den Traktor
    schneller oder langsamer fahren lässt,
  • 11:41 - 11:46
    oder indem die Pumpe schneller oder
    langsamer arbeitet. Also ihr seht, es ist
  • 11:46 - 11:50
    relativ leicht möglich, mit eigentlich
    abgefahrener Technik gute Ergebnisse zu
  • 11:50 - 11:55
    erzielen. Wo wir auch zum nächsten kommen:
    die automatische Beladung von Anhängern.
  • 11:55 - 12:00
    Auch ziemlich spannend. Wir haben dann
    sozusagen oben an dem Auswurfkrümmer, wo
  • 12:00 - 12:06
    das Gras rauskommt, sitzt eine.. sitzen
    mehrere Kameras, meistens sind es 2 bis 4.
  • 12:06 - 12:11
    Die erkennen einen Anhänger. Und die legen
    dann fest: OK, ihr seht diesen grünen
  • 12:11 - 12:15
    Rahmen, das ist sozusagen ein Display
    Screenshot. Das sieht dann der Fahrer, ist
  • 12:15 - 12:18
    vor allen Dingen in der Nacht ziemlich
    cool, wenn es ziemlich viel staubt und es
  • 12:18 - 12:24
    ist ziemlich dunkel, erkennt die Maschine
    selber den Anhänger und belädt ihn auch.
  • 12:24 - 12:29
    Das ist jetzt noch ein altes Bild, in
    neueren Bildern zeichnet er sogar grün auf
  • 12:29 - 12:35
    dem grauen Anhänger nach, wie voll der
    Anhänger schon ist. Dazu müssen natürlich
  • 12:35 - 12:40
    die Maschinen miteinander kommunizieren.
    Das geht auch noch weiter. Z.B. seht ihr
  • 12:40 - 12:44
    bei diesem Bild ganz schön: der Fahrer..
    also so sitzt man heute eigentlich in
  • 12:44 - 12:48
    einem großen Traktor. Man sitzt ganz
    entspannt da und überwacht eigentlich nur
  • 12:48 - 12:52
    noch. Das Lenkrad ist hochgeklappt, dann
    hat man nämlich ein bisschen.. die meisten
  • 12:52 - 12:55
    Trekkerfahrer sind ein bisschen korpulent,
    vor allen Dingen, wenn sie es schon länger
  • 12:55 - 12:59
    machen. Man sitzt halt viel.
    Zuschauer und B. lachen
  • 12:59 - 13:02
    Man kann das Lenkrad hochklappen und dann
    hat man auch einen bequemen.. hat man nen
  • 13:02 - 13:07
    bequemen Arbeitsplatz. Und interessant
    daran ist vor allen Dingen die Machine 2
  • 13:07 - 13:11
    Machine Communication. Ihr seht das da
    unten auf diesem mittleren Display. Die
  • 13:11 - 13:16
    türkise Linie ist die Maschine vorne. Das
    heißt, die Maschinen bilden Netzwerke und
  • 13:16 - 13:22
    tauschen Daten miteinander aus. Zumindest
    stellen sich das die Entwickler so vor.
  • 13:22 - 13:26
    Kleine Anekdote: als wir bei meinem
    Praktikum letztes Jahr bei der Firma John
  • 13:26 - 13:29
    Deere eine Professoren-Vorführung hatten,
    haben wir eine Dreiviertelstunde
  • 13:29 - 13:33
    gebraucht, um dieses Maschinen-Netzwerk
    einzurichten. Es wollte sich einfach nicht
  • 13:33 - 13:40
    miteinander verbinden. Da gibt es auf
    jeden Fall noch Entwicklungspotenzial.
  • 13:40 - 13:44
    Entwicklungspotenzial gibt es auch bei dem
    Drohneneinsatz, ziemlich spannendes Thema
  • 13:44 - 13:49
    im übrigen, weil Drohnen sind günstig,
    lassen sich sehr vielseitig einsetzen. Wir
  • 13:49 - 13:55
    können, z.B. unten rechts sieht man eine
    Drohne, die sozusagen einem Traktor voraus
  • 13:55 - 14:00
    fliegt. Diese Drohne kann das Feld
    untersuchen: z.B. Sind dort Schäden im
  • 14:00 - 14:07
    Feld? Liegt dort Stein oder Metall, oder,
    noch viel wichtiger, liegen z.B. Rehkitze?
  • 14:07 - 14:13
    Rehkitze werden von ihren Müttern im
    Frühjahr in der Wiese abgelegt und dann
  • 14:13 - 14:17
    bleiben die dort liegen, weil die Rehkitz
    Mama gesagt hat: "Rehkitz, du bleibst da
  • 14:17 - 14:21
    bitte liegen". Wenn dann der große Traktor
    ankommt, stehen die nicht auf. Das
  • 14:21 - 14:25
    zusätzliche Problem daran ist, man darf
    die nicht anfassen. Weil dann werden die
  • 14:25 - 14:31
    von ihrer Mutter verstoßen. Also ist die
    Landtechnik da gezwungen, einfach
  • 14:31 - 14:37
    Techniken zu entwickeln. Es wurde jetzt
    auch von der Firma Pöttinger auf der
  • 14:37 - 14:41
    Agritechnica, die dieses Jahr in Hannover
    stattgefunden hat, auch ein Ultraschall-
  • 14:41 - 14:46
    System vorgestellt, was sozusagen komplett
    in die Maschine eingreift und innerhalb
  • 14:46 - 14:54
    von einer Sekunde die komplette Maschine
    stoppt. Und das benutzte Gerät aushebt, um
  • 14:54 - 15:01
    einfach dann die.. um das Tier zu
    schützen. Zusätzlich können wir z.B. auch
  • 15:01 - 15:05
    Herden-Kontrolle machen über Drohnen. Also
    das geht eigentlich relativ leicht, die
  • 15:05 - 15:10
    Drohne ist mit einer Kamera ausgestattet
    und das Computerprogramm weiß dann.. oder
  • 15:10 - 15:16
    die Software-Lösung weiß dann einfach: OK,
    schwarzer Punkt ist Kuh, Grün ist Wiese,
  • 15:16 - 15:20
    und man kann eigentlich dauerhaft die
    Rinder zählen. Das ist z.B. sehr
  • 15:20 - 15:25
    interessant, wenn die Rinder jetzt in sehr
    bergigem Gebiet stehen, was.. wo man
  • 15:25 - 15:31
    schlecht hinkommt, oder auch in Amerika
    z.B. wo.. oder Australien, wo einige
  • 15:31 - 15:35
    Rinderherden einfach ohne Zäune gehalten
    werden und einfach, weil sie Hunger und
  • 15:35 - 15:38
    Durst haben zurück zur Farm kommen, weil
    sie gelernt haben, da gibt's immer was zu
  • 15:38 - 15:45
    essen. Genau. Zusätzlich können wir auch
    Nützlinge ausbringen mit Drohnen. Auch
  • 15:45 - 15:53
    ziemlich spannend, das ist das obere
    linkere Bild. Dieser Trichter da unten
  • 15:53 - 16:00
    dran, mit diesen Kugeln, das sind so
    Schlupfwespen, die man ausbringen kann,
  • 16:00 - 16:03
    wenn man einen bestimmten.. wenn man einen
    bestimmten Schädling , dessen Namen ich
  • 16:03 - 16:08
    gerade vergessen habe, im Feld hat. Die
    Schlupfwespe schlüpft dann aus dieser
  • 16:08 - 16:14
    Kugel, findet sofort perfekte
    Nahrungsvoraussetzungen und freut sich da
  • 16:14 - 16:20
    drüber natürlich, macht den Schädling
    kaputt. Danach fliegt die Wespen weg und
  • 16:20 - 16:21
    macht ihr Ding.
    lacht
  • 16:21 - 16:23
    Sucht weitere Schädlinge.
    lacht
  • 16:23 - 16:29
    Oder wir können auch einfach quasi mit
    einer tiefliegenden Drohne und einer NDVI
  • 16:29 - 16:33
    Kamera die Gesundheit von Pflanzen
    bestimmen. Das ist halt ziemlich
  • 16:33 - 16:37
    interessant, wenn man halt überlegt, dass
    man eigentlich bis vor 20, 30 Jahren den
  • 16:37 - 16:42
    Acker komplett homogen bewirtschaftet hat.
    Und man hat eigentlich so diesen Acker
  • 16:42 - 16:46
    gehabt und dann war das der Acker. Und da
    habe ich immer das Gleiche gemacht. Und
  • 16:46 - 16:50
    mittlerweile kommt das halt immer mehr
    dazu, dass wir in viel kleineren, ja, dass
  • 16:50 - 16:53
    wir eigentlich in Pixeln denken, ne? Wie
    bei so einer Ertragskarte, wir haben
  • 16:53 - 16:57
    eigentlich Pixel und jedes Pixel hat eine
    andere Farbe, hat eine andere Eigenschaft
  • 16:57 - 17:02
    und damit kann man arbeiten, da kann man
    Informationen gewinnen. Da kann man auch,
  • 17:02 - 17:05
    wenn man einfach.. also, falls man keine
    ökologische Landwirtschaft macht und halt
  • 17:05 - 17:08
    Glyphosat ausbringt, dann muss man auch
    nicht mehr überall Glyphosat ausbringen,
  • 17:08 - 17:13
    weil das tritt einfach nicht überall auf.
    Schädlingsmonitoring, auch ziemlich
  • 17:13 - 17:17
    interessant, geht auch über Drohnen. Wir
    können mit Drohnen quasi über ein Feld
  • 17:17 - 17:21
    fliegen und können von relativ weit oben
    sehen, ob ein.. ob Schädlinge irgendwo
  • 17:21 - 17:25
    auftreten. Die sind ja auf einem Feld
    nicht immer - Zack! Sind die da, und dann
  • 17:25 - 17:33
    ist das komplette Feld voll mit
    Schädlingen - das ist es ja nicht. Genau.
  • 17:33 - 17:39
    Das noch ganz kurz, wohin geht die Reise?
    Die Reise geht dahin: R2-D2 auf dem Acker.
  • 17:39 - 17:42
    Dieses Gerät gibt es bereits,
    funktioniert, wird von einer französischen
  • 17:42 - 17:47
    Firma entwickelt. Habe ich bei den Öko-
    Feldtagen, die dieses Jahr zum ersten Mal
  • 17:47 - 17:51
    stattgefunden haben, live im Einsatz
    gesehen, ist schon ziemlich witzig. Ist
  • 17:51 - 17:57
    auch ein, zwei Mal umgefallen, hat halt
    einen relativ hohen Schwerpunkt. Aber es
  • 17:57 - 18:00
    ist trotzdem süß zu sehen, wie der so
    übers Feld fährt zwischen den Reihen und
  • 18:00 - 18:04
    sozusagen das Unkraut wegmacht. Damit der
    nicht umfällt, kann man den dann noch ein
  • 18:04 - 18:08
    bisschen größer bauen. Dann ist sozusagen
    das Feld zwischen dem Roboter und nicht
  • 18:08 - 18:14
    mehr der Roboter zwischen dem.. zwischen
    den Feldreihen, genau. Die
  • 18:14 - 18:17
    Einsatzmöglichkeiten sind richtig.. sind
    sehr, sehr vielfältig und das ist ziemlich
  • 18:17 - 18:20
    spannend, vor allen Dingen, wenn man jetzt
    auch überlegt, wenn man Roboter mit
  • 18:20 - 18:26
    Fahrspurmanagement kombiniert, kann
    eigentlich so ein Roboter, ja, komplette
  • 18:26 - 18:30
    Felder bearbeiten. Er kann hochgenau
    arbeiten, weil er fährt ja über die
  • 18:30 - 18:33
    Pflanzen und man braucht dann eigentlich
    keine Drohnen mehr, man braucht keinen
  • 18:33 - 18:42
    Trekker mehr, usw. Der untere Roboter wird
    auch an unserer Hochschule mitentwickelt.
  • 18:42 - 18:46
    Sie machen damit Pflanzenuntersuchungen,
    Bodenproben nehmen, auch ziemlich
  • 18:46 - 18:50
    interessant, wenn bisher Bodenproben
    genommen werden, die ziemlich wichtig
  • 18:50 - 18:56
    sind, werden meistens Studenten mit nem
    Grab Stock losgeschickt. Und die müssen
  • 18:56 - 19:01
    dann halt eine so lange Metallstangen in
    den Boden prügeln und dann Bodenproben
  • 19:01 - 19:07
    ziehen. Zusätzlich: im Labor kommen dann
    tonnenweise Bodenproben an und die Erde
  • 19:07 - 19:11
    kann eigentlich auf dem Acker bleiben. Man
    kann also eigentlich mit so nem Roboter
  • 19:11 - 19:15
    dann halt auch gut Bodenproben ziehen. Die
    Bodenprobe wird direkt im Roboter
  • 19:15 - 19:18
    analysiert, da geht es auf jeden Fall hin.
    Gibt es auch ein sehr interessantes..
  • 19:18 - 19:27
    interessantes Forschungsprojekt zu und die
    Probenahme, also das Probenmaterial,
  • 19:27 - 19:34
    verbleibt auf dem Acker. Das kann dann
    auch groß werden. Also Roboter von klein
  • 19:34 - 19:41
    bis groß. Entwicklung der Firma Case,
    fährt mittlerweile, vor.. viele Jahre
  • 19:41 - 19:45
    nicht, waren wohl nur ein Modell. Aber da
    geht die Entwicklung auf jeden Fall hin.
  • 19:45 - 19:51
    Große, kleine Landmaschine, autonom auf
    dem Acker unterwegs. Der Job des
  • 19:51 - 19:56
    Traktoristen ist heutzutage.. ja, man
    findet schwierig Traktoristen. Die
  • 19:56 - 19:59
    Traktoristen sind auch nicht immer die
    Schlauesten. Die haben auch nicht den
  • 19:59 - 20:05
    geilsten Job. Ja. Wenn die in Zukunft
    vielleicht ein bisschen absteigen können,
  • 20:05 - 20:12
    wäre das ja ganz spannend. Und das noch
    ganz kurz, ne, es gibt dann auch Roboter
  • 20:12 - 20:17
    im Schwarmkonzept, werden an der TU
    Dresden entwickelt. Das obere Bild ist
  • 20:17 - 20:21
    nicht real, also der Lkw ist real, aber
    das, was der transportiert, noch nicht.
  • 20:21 - 20:26
    Aber so stellt man sich das ungefähr vor.
    Lkw fährt ans Feld und bringt drei
  • 20:26 - 20:32
    autonome Landmaschinen aus. Zusätzlich
    gibts dann halt irgendwo ein Operations
  • 20:32 - 20:38
    Centre, entweder zu Hause beim Bauern oder
    am Feldrand. Gibt dann auch noch das
  • 20:38 - 20:41
    kleine Schwarmkonzept, ne, da hat man so
    einen kleinen Pferdeanhänger, wo dann
  • 20:41 - 20:45
    kleine Mini-Roboter rumfahren, die werden
    über Satelliten gesteuert, laden ihre
  • 20:45 - 20:50
    Daten in die Cloud hoch und der Farmer
    kann alles auf dem Tablet angucken.
  • 20:50 - 20:59
    Ziemlich interessant, gibts auch schon.
    Jetzt aber noch ein bisschen weniger
  • 20:59 - 21:03
    Technik-Besoffenheit, ist mir persönlich
    ganz wichtig, ich hab ökologische
  • 21:03 - 21:07
    Landwirtschaft studiert. Es ist nicht
    alles so ganz gut in unserer
  • 21:07 - 21:14
    Landwirtschaft. Ihr kennt solche Zahlen
    vielleicht. Die linke.. die linke Grafik
  • 21:14 - 21:22
    zeigt, die rote Linie, zeigt die Menge
    an.. also, der globale Index an Insekten.
  • 21:22 - 21:27
    Die orange Linie zeigt die Menge an
    Schmetterlingen, die rechte Grafik zeigt,
  • 21:27 - 21:31
    wie viele gefährdete Pflanzenarten wir
    haben. Könnt ihr ja einfach mal so auf
  • 21:31 - 21:40
    euch wirken lassen. Zusätzlich, ich hab ja
    erzählt, die ganzen Techniken dienen ja
  • 21:40 - 21:45
    unter anderem auch der Dokumentation für
    EU-Agrarsubventionen. Jetzt bekommt man
  • 21:45 - 21:49
    aktuell EU-Agrarsubventionen überwiegend
    für Besitz. Ich habe Land, also bekomme
  • 21:49 - 21:53
    ich Geld für die EU. Der Bürger wünscht
    sich aber eigentlich, dass der Bauer auch
  • 21:53 - 21:59
    was für die Umwelt tut, für die
    Gesellschaft. Bisher noch so ein bisschen
  • 21:59 - 22:05
    schwierig. Ihr kennt die Diskussionen. Ich
    würde gern so ein kleines Zitat von einem
  • 22:05 - 22:10
    CEO einer ziemlich großen Landmaschinen-
    Firma bringen. Er hat gesagt: "Wir haben
  • 22:10 - 22:16
    in Deutschland 80 Millionen Bauern, die
    kein Land haben, aber wissen wollen und
  • 22:16 - 22:19
    auch eine Vorstellung davon haben, wie
    Landwirtschaft laufen soll, wie Produkte
  • 22:19 - 22:24
    produziert werden und wir haben 280.000
    Bauern, die Land haben, die es machen. Und
  • 22:24 - 22:28
    das Problem ist, die reden nicht
    miteinander." Das ist gerade der aktuelle
  • 22:28 - 22:33
    Zustand: die reden nicht miteinander. Es
    gibt Vorstellungen, wie Landwirtschaft
  • 22:33 - 22:36
    laufen soll , ihr habt wahrscheinlich eure
    eigenen Vorstellungen, wie Landwirtschaft
  • 22:36 - 22:44
    laufen soll. Glücklicherweise..
    Veränderungen passieren langsam. Diese
  • 22:44 - 22:50
    Zitate könnt ihr mal auf euch wirken
    lassen. Gerade auch so, ja ,
  • 22:50 - 22:54
    Bauernverbände wie die DLG haben jahrelang
    'wachse oder weiche' gepredigt, haben
  • 22:54 - 22:59
    gepredigt: "Die moderne Landwirtschaft
    bringt Pflanzenschutzmittel aus, die baut
  • 22:59 - 23:07
    nur Weizen an, die macht nur Monokultur,
    wir machen uns die Erde untertan!" Und
  • 23:07 - 23:10
    jetzt hat man halt gemerkt, funktioniert
    nicht so ganz. Funktioniert nicht so gut,
  • 23:10 - 23:15
    wie man sich das so erhofft hat, die Natur
    bekämpft mit Resistenzen, es gibt
  • 23:15 - 23:20
    mittlerweile ziemlich viele Resistenzen.
    Es gibt Pflanzen, die gehen durch
  • 23:20 - 23:25
    Glyphosat nicht kaputt, die nehmen das
    Glyphosat auf und speichern das. Wie in so
  • 23:25 - 23:31
    nem Eiterpickel oder so. Ist ziemlich
    spannend. Und was machen die Landwirte?
  • 23:31 - 23:36
    Ihr seht in diesem lilanen Kreis habe ich
    mal die Menge an Stickstoff, die wir
  • 23:36 - 23:42
    ausbringen eingekreist, die bleibt nah..
    die ist nahezu gleich geblieben über die
  • 23:42 - 23:49
    letzten 25 Jahre. Man muss sich überlegen,
    dieser Stickstoff wird in Minen abgebaut,
  • 23:49 - 23:52
    das heißt also, der kommt aus der Erde.
    Wir bringen ihn zwar wieder auf die Erde
  • 23:52 - 23:57
    auf, aber natürlich, ja, das sorgt
    natürlich dafür, dass Nitrat ins
  • 23:57 - 24:00
    Grundwasser ausgewaschen wird. Zusätzlich
    auch, der Einsatz von
  • 24:00 - 24:05
    Pflanzenschutzmitteln bleibt nahezu
    gleich. Wir müssen uns also vielleicht
  • 24:05 - 24:09
    einfach die Frage stellen, was wir für
    eine Landwirtschaft wollen. Gleichzeitig
  • 24:09 - 24:15
    haben wir natürlich das Problem: zu
    niedrige Preise. Pflanzenschutzmittel sind
  • 24:15 - 24:21
    günstig. Diesel ist teuer. Saatgut ist
    teuer. Pflanzenschutzmittel werden immer
  • 24:21 - 24:28
    günstiger. Die Erzeugerpreise sind
    niedrig. Alles ist immer verfügbar, gut
  • 24:28 - 24:33
    und günstig, ne? Und ihr habt's vielleicht
    auch mitbekommen, Milchkrise. Wurde
  • 24:33 - 24:38
    jahrelang, wurde gepredigt: "Wachsen,
    wachsen, wachsen, Stückkosten reduzieren".
  • 24:38 - 24:42
    Fällt dann.. dann ist auf einmal zu viel
    Milch am Markt, und dann bekommt keiner
  • 24:42 - 24:46
    mehr Geld. Und auf einmal stehen sie alle
    da und keiner will es gewesen sein. Kann
  • 24:46 - 24:50
    man mal drüber nachdenken. Wir sollten uns
    also vielleicht fragen, und da komme ich
  • 24:50 - 24:53
    jetzt eigentlich schon fast zum Schluß,
    weil ich würde ja eigentlich gerne noch
  • 24:53 - 24:59
    zwei, drei Fragen zulassen. Ja, wir
    sollten uns fragen, wie wir unsere moderne
  • 24:59 - 25:03
    Landwirtschaft definieren wollen. Und da
    würde ich gerne mit euch ins Gespräch
  • 25:03 - 25:08
    kommen, gerne jetzt hier gleich bei der
    Q&A, oder auch danach bei der Bühne, gerne
  • 25:08 - 25:14
    auch per E-Mail, Skype, whatever. Die
    Plattformen sind vorhanden, die
  • 25:14 - 25:18
    Möglichkeiten sind vielfältig. Wir sollten
    uns überlegen: macht die moderne
  • 25:18 - 25:22
    Landwirtschaft sich die Erde untertan?
    Sehen wir also den Boden nicht als etwas
  • 25:22 - 25:29
    Belebtes, ein System, was über Millionen
    Jahre gewachsen ist. Ja, und dürfen wir
  • 25:29 - 25:33
    uns dann vielleicht einfach bald fragen,
    was diese Natur eigentlich ist? Vielleicht
  • 25:33 - 25:35
    nennen wir die Natur dann nicht mehr
    Natur, sondern nennen die nur noch
  • 25:35 - 25:41
    Substrat. Oder wollen wir vielleicht eine
    Landwirtschaft haben, die die natürlich
  • 25:41 - 25:44
    vorhandenen Synergieeffekte nutzt, die ich
    auch schon angesprochen
  • 25:44 - 25:50
    habe: Schlupfwespen, lange Fruchtfolgen,
    ökologische Landwirtschaft, wo man einfach
  • 25:50 - 25:57
    mit der Natur arbeitet und sozusagen die
    Werkzeuge der Natur nutzt. Ich bin der
  • 25:57 - 26:02
    Meinung, auch bezugnehmend auf das Zitat,
    was ich gebracht habe, dass wir 80
  • 26:02 - 26:09
    Millionen Bauern haben. Dass wir so eine
    Art Gesellschaftsvertrag brauchen, wie die
  • 26:09 - 26:12
    Landwirtschaft in Zukunft auszusehen hat
    und da sind natürlich auch alle, die jetzt
  • 26:12 - 26:17
    hier zuschauen, die jetzt hier sitzen vom
    CCC, Ihr seid unglaublich fähige Leute,
  • 26:17 - 26:21
    ich hab hier total viele tolle Vorträge
    gesehen und bin mega geflasht, was hier
  • 26:21 - 26:25
    einfach auch für.. ja, für Nerds, also
    nicht nur Nerds - Nerds im absolut
  • 26:25 - 26:29
    positiven Sinne - rumhängen. Und
    vielleicht macht man sich mal so Gedanken,
  • 26:29 - 26:31
    was man so, was man so selber auch
    vielleicht machen kann, ne? Vielleicht mal
  • 26:31 - 26:35
    etwas hacken. Ich habe gestern noch
    erfahren, in der Raumfahrtagentur in
  • 26:35 - 26:38
    Berlin, Freunde von mir, die machen Techno
    Gardening. Finde ich ganz interessant, die
  • 26:38 - 26:43
    haben sich ein Garten gebaut, der komplett
    autonom bewirtschaftet wird. Wir könnten
  • 26:43 - 26:45
    aber auch die Bauern unterstützen, wir
    könnten.. indem wir direkt bei ihnen
  • 26:45 - 26:50
    einkaufen. Wir können die Biodiversität
    fördern. Wir können die ökologische
  • 26:50 - 26:55
    Landwirtschaft fördern, wir können mehr
    forschen, wir können Agro Forst-Systeme..
  • 26:55 - 26:57
    hier gab es auch einen Vortrag zur Agro
    Forst-Systemen. Ich habe ihn leider
  • 26:57 - 27:03
    verpasst. Aber wichtig ist vor allen
    Dingen, und das ist halt ganz interessant:
  • 27:03 - 27:07
    wir haben nur 7,5 % ökologische
    Landwirtschaft. Das heißt also, die Frage
  • 27:07 - 27:12
    ist noch gar nicht beantwortet, was jetzt
    die moderne Landwirtschaft ist. Zusätzlich
  • 27:12 - 27:19
    finde ich es nicht sonderlich modern, wenn
    die große Torte eigentlich von der EU
  • 27:19 - 27:26
    dafür bezahlt wird, dass man etwas
    besitzt. Also man hat ja schon was. Der
  • 27:26 - 27:29
    kleinere Teil, die.. der kleine.. die
    kleine Torte für die ländliche
  • 27:29 - 27:33
    Entwicklung, da wird Öko-Landbau
    gefördert. Da werden Agrarumweltmaßnahmen
  • 27:33 - 27:37
    gefördert, da wird Biodiversität
    gefördert. Für mich müsste das eigentlich
  • 27:37 - 27:42
    getauscht sein. Könnt ihr ja
    mal darüber nachdenken.
  • 27:42 - 27:48
    Applaus
    Dankeschön.
  • 27:48 - 27:51
    lacht
    Ja, es geht eigentlich darum, unsere
  • 27:51 - 27:56
    Landwirtschaft enkelfähig zu machen.
    Nichts anderes. Wie modern das jetzt ist,
  • 27:56 - 27:58
    wie viel Pflanzenschutzmittel wir
    benutzen, oder ob wir die komplett
  • 27:58 - 28:03
    verbieten oder nicht, das wird sich
    zeigen. Aber das sind z.B. einfach mal so
  • 28:03 - 28:07
    ein paar Anregungen. Man kann sich mal
    Kühe anschauen, ob man sie jetzt ißt oder
  • 28:07 - 28:10
    ihre Milch trinkt ist ja egal, aber man
    kann sich ja einfach mal ne Kuh anschauen.
  • 28:10 - 28:14
    Man kann beim Bauern einkaufen, man kann
    zum Bauern gehen und sagen: "Hey komm,
  • 28:14 - 28:17
    hier, ich hab hier Software-Expertise, wir
    bauen dir mal was Schönes, was dir
  • 28:17 - 28:21
    ausrechnet, wie viel Pflanzenschutzmittel
    du sparst, wenn du ökologische
  • 28:21 - 28:28
    Landwirtschaft machst. Oder, oder, oder.
    Es gibt extrem viel zu tun und deswegen
  • 28:28 - 28:32
    würde ich jetzt ganz gerne noch ein paar
    Fragen von euch hören. Was sind eure
  • 28:32 - 28:37
    Gedanken? Ja, let's change the
    Landwirtschaft!
  • 28:37 - 28:46
    Applaus, vereinzeltes Jubeln
  • 28:46 - 28:50
    Herald: Vielen, vielen, vielen herzlichen
    Dank, von Trekkerfahrer zu Trekkerfahrer:
  • 28:50 - 28:54
    superspannender Vortrag. Wir haben Zeit
    für eine einzige Frage.
  • 28:54 - 28:55
    Lachen
  • 28:55 - 28:57
    Burghardt: Oh nein!
    lacht
  • 28:57 - 29:01
    Herald: Aber danach git's die Möglichkeit,
    dem Referenten aufzulauern und noch weiter
  • 29:01 - 29:05
    zu diskutieren. Er möchte das auch.
    Burghardt: Ja, sehr gern, auf jeden Fall.
  • 29:05 - 29:08
    Herald: Eine Frage.
    Frage: Ja. Wieviel Stickstoff
  • 29:08 - 29:12
    und Phosphor gibt es dann noch? Für
    wieviel Jahre? Und wie gehts mit die
  • 29:12 - 29:17
    Privacy von die.. von was, das alles
    passiert ist, der Eigentum des John Deere
  • 29:17 - 29:22
    oder der Bauern?
    Burghardt: Mhm, die Stickstoff-Frage kann
  • 29:22 - 29:29
    ich nicht direkt beantworten. Müßte ich
    jetzt auch recherchieren. Ich bin aber der
  • 29:29 - 29:33
    Meinung, man.. es ist ähnlich wie beim
    Erdöl, ne? Also, da finden die noch
  • 29:33 - 29:39
    dauerhaft viel. Bezüglich Daten-Privacy,
    ziemlich interessantes Thema. Ist auch
  • 29:39 - 29:43
    noch nicht beantwortet, läßt die Bauern
    auch noch ein bißchen vorsichtig agieren
  • 29:43 - 29:48
    mit den neuen Techniken. Da muss was
    gemacht werden. Die Bauern wollen, dass
  • 29:48 - 29:52
    ihre Daten bei ihnen sind und dass die
    ihnen gehören, und dass die wissen, wenn
  • 29:52 - 29:56
    Mr. John Deere oder Mr. AGCO da rein
    guckt. Und das ist ultimativ wichtig, die
  • 29:56 - 30:00
    Daten gehören den Bauern. Und auch nur der
    Bauer hat über die Daten zu verfügen.
  • 30:00 - 30:03
    Außer, er sagt: "Ich möchte die gerne
    verkaufen", dann kann natürlich John Deere
  • 30:03 - 30:08
    die kaufen. Aber dann muss der Bauer dafür
    Geld bekommen. Oder nen neuen Trekker.
  • 30:08 - 30:14
    lacht
    Applaus
  • 30:14 - 30:18
    Herald: Vielen, vielen, vielen herzlichen
    Dank noch einmal für diesen Vortrag. Einen
  • 30:18 - 30:21
    ganz herzlichen Applaus bitte nochmal!
  • 30:21 - 30:28
    Applaus
  • 30:28 - 30:33
    Abspannmusik
  • 30:33 - 30:49
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2018. Mach mit und hilf uns!
Title:
34C3 - 0en & 1en auf dem Acker
Description:

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Video Language:
German
Duration:
30:49

German subtitles

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