-
Vorspann-Musik
-
Applaus
-
Gunnar: Ja hallo. Ich bin Gunnar.
-
Ihr könnt mich alle hören. Das ist super.
-
Vielen Dank den Videoleuten.
-
Ich kam hier an und hab gefragt:
Ich hab ein Tablet mit.
-
Ihr könnt doch irgendwie alles oder?
-
Ja und ja es klappt. Fantastisch.
-
Gut, heute Thema Stromtankstellen.
-
So sieht sowas aus.
-
Ich hab da nebenbei noch ein paar Zahlen hingeschrieben.
-
Ich komme vom Land.
-
Aus Husum, das ist kurz vor der dänischen
Grenze.
-
Das ist die Region, wo häufig getackteter
ÖPNV sowas heißt wie 4-5 Busse am Tag.
-
Keine S-Bahn alle 5 Minuten.
-
Das ist das Land, indem
man halt Auto fahren muss.
-
Nützt nun mal nichts.
-
In diesem Nordfriesland
sind wir eigentlich ganz gut.
-
Die Zahlen zeigen das schon.
-
Das Ziel der Bundesregierung
hat noch keiner erreicht.
-
Aber wir sind immerhin schon halb da.
-
Alles folgende, das ist jetzt wichtig.
-
Aus einer Stromtankstelle kommt Strom.
-
Und zwar sehr viel davon.
-
Keine Ahnung? Finger Weg!
-
Ich hab Fotos mitgebracht.
-
Da kommen jetzt die Publikumsfragen.
-
Wer hat denn schon mal eine Stromtankstelle
benutzt, um sein Auto aufzuladen?
-
Das sind mehr, als in anderen Gremien und
Sitzungen und Kongressen.
-
Herzlichen Glückwunsch dazu.
Es sind nicht 100%.
-
Also erklären wir das nochmal ein bisschen.
-
Und die Fotos dienen dazu, dass man mal sieht,
-
wie kann sowas überhaupt aussehen.
-
Es gibt z.B. Städte, so wie Berlin,
die haben gesagt,
-
Stromtankstellen müssen mausgrau sein, damit
man sie besonders schlecht erkennt.
-
Um dem ein bisschen vorzubeugen,
gibt es viele Bilder.
-
Hier nochmal aufgeschrieben, was kann eigentlich
passieren, wenn man einen Fehler macht.
-
Und was kann anderen passieren,
wenn man Fehler macht.
-
Ich rufe hier jetzt ja dazu auf,
-
mit Stromtankstellen lustige,
spannende Sachen zu tun.
-
Nehmt den Leuten nicht die Mobilität.
-
Das wär ganz gut.
-
Mobilität ist ungefähr so wichtig wie Internet.
-
Mehr oder weniger wichtig als Internet, da
kann man drüber diskutieren.
-
Diese 3 Grundregeln, analog zu den Roboterregeln
von Herrn Asimov, habe ich mal aufgestellt.
-
Haltet euch dran. Danke.
-
Es gibt 5 kleine Themenpunkte.
-
Ganz kurz wie ist eigentlich
so ein E-Fahrzeug aufgebaut.
-
Dann machen wir Wechsel-
und Gleichstromladung.
-
Und zum Schluss noch:
wie kann man das Ganze bezahlen?
-
So sieht ein Elektroauto aus.
-
Wie entsteht ein Elektroauto?
-
Man nimmt ein Verbrennerauto.
-
Baut alle sich bewegenden komplizierten Teile
aus und einen Elektromotor ein.
-
Der Elektromotor…
-
Gelächter und Applaus
-
Das ist ganz spannend,
denn ein Elektromotor besteht in der Regel
-
aus genau einem sich beweglichen Teil.
-
Nämlich dem Rotor, gelagert mit 2 Kugellagern.
-
Ein ganz wichtiger Teil fällt weg.
-
Das Schaltgetriebe ist im Elektromotor
nicht mehr notwendig.
-
Das ist für den Nutzer sehr attraktiv,
-
denn es geht niemals mehr kaputt.
-
Da ist kein Öl mehr drin.
-
Noch eine ganze Reihe anderer Teile,
die ständig kaputt gehen,
-
sind da nicht drin:
-
Keine Zylinderkopfdeckel,
keine Kurbelwelle,
-
kein Auspuff, der weg rostet.
-
Haben wir alles nicht.
-
Elektromotoren sind weitgehend wartungsfrei.
-
Das Teil, was ich hier als Glider
beschrieben habe,
-
so nennt die Automobilindustrie alles,
-
was zum Auto gehört,
aber nicht dem Antrieb dient.
-
Lenkung, Karosserie, Fensterscheiben, Sitze.
-
All dieses Zeugs.
-
Und dann ganz wichtig natürlich die Batterie.
-
Hier ist eine. In der Realität,
in einem Tesla S z.B.,
-
sind abertausende Batteriezellen eingebaut.
-
Der Motor.
-
Ganz kurz nur.
-
In der Regel sind es Drehstromasynchronmotoren.
-
Ein bewegliches Teil, keine Bürsten,
kein Verschleiß.
-
Es gibt Ausnahmen.
-
Wer ein Elektroauto kaufen möchte
und es jault auffällig,
-
dann ist ein Gleichstrommotor drin.
-
Kauft es nicht.
-
Der geht relativ schnell kaputt.
-
Akkus. Kurzes Wort zu Akkus.
-
Bleiakkus sind immenoch ein Thema.
-
Die sind nämlich schön billig und jeder
kann sie zu Hause auswechseln.
-
Nickel-Cadmium-Akkus, darüber möchten wir
bitte den Mantel der Geschichte legen.
-
Im Toyota Prius sind immer noch
Nicker-Metallhydrid-Akkus drin.
-
Eine Technik von früher.
-
Und ganz spannend,
-
wer schon mal von der
ZEBRA-Batterie gehört hat,
-
die basiert auf geschmolzenem Salz.
-
Der Akku muss tatsächlich auf 200 - 300°
aufgeheizt werden.
-
Sonst geht er nicht.
-
Es gibt ein Auto, dass das einsetzt.
-
Das ist der Think City.
-
Ansonsten werden ZEBRA-Batterien mit der Salzschmelze
in militärischen Torpedos verwendet.
-
Der Standard im Markt, das ist auch gut so,
-
sind Lithium-Ionen-Akkus.
-
Da steht jetzt verschiedene Varianten.
-
Es gibt verschiedene Zellchemien von Lithium-Ionen-Akkus,
-
die sich ein bisschen in der Zellspannung
und einigen anderen Eigenschaften unterscheiden.
-
Darauf gehen wir heute nicht so sehr ein.
-
Wichtig zu wissen für zu Hause:
-
Die Ladeschlussspannung hängt
von der genauen Zellchemie ab.
-
Ins Datenblatt gucken.
-
So kann sowas aussehen.
-
Ich wollte jetzt nicht den Akku in meinem
Auto noch mal aufschrauben.
-
Das ist nämlich auch ein bisschen gefährlich.
-
Das ist jetzt der Akku aus einem E-Bike.
-
Da kann man erkennen, das sind Lithium-Ionen-Zellen
vom Bauarttyp 18.650.
-
Das beschreibt Länge und Durchmesser.
-
Im Elektroauto sieht das genauso aus. Nur
viel viel größer.
-
Ganz einfache Technik.
-
Wie kann ich so einen Akku aufladen.
-
Da gibt es ein Ladeverfahren namens CCCV.
Constant Current Constant Voltage.
-
Das ist in 3 Schritten auch ganz einfach beschrieben.
-
Zuerst schließe ich den gesamten Akku,
-
alle 1.000 Zellen in reihe und parallel geschaltet,
-
an eine Konstantstromquelle an.
-
So viel Strom wie ich hab, wie ich reindrücken
kann, wie mein Netzanschluss hergibt.
-
Irgendwann ist die Ladeschlussspannung erreicht.
-
An dieser Stelle wird von Konstantstrom auf
konstante Spannung umgestellt.
-
Üblicherweise hält man
die Konstantspannung so lange,
-
bis der Strom auf 1/10C gesunken ist.
-
Was ist C.
-
C beschreibt die Aufladerate.
-
Akkus werden, die Akkukapazität wird in Amperestunden
(Ah) gemessen.
-
Wenn ich einen 10Ah-Akku mit 10A auflade,
-
dauert also genau 1 Stunde,
-
dann ist das 1C.
-
1/10 C ist dann also 1A.
-
Im 3. Schritt bei sehr großen Akkus,
-
wie das bei Autos üblich ist,
-
gibts dann das Batteriemanagement-System.
-
Alle Zellen sind ein bisschen unterschiedlich.
-
Das ist auf Dauer nicht gut.
-
Deswegen wird in hochwertigen und großen
Akkus ganz am Schluss
-
jede einzelne Zelle auf das gleiche Spannungsniveau
gesetzt.
-
Was ist die einfachste Methode, um nun so
einen Akku aufzuladen.
-
Labornetzgeräte kaufen mit Strombegrenzung
und Spannungseinstellung,
-
in Serie schalten bis Ladeschlussspannung
erreicht.
-
Das machen einige Umrüster in Schlewig-Holstein
mit ihren alten E-Golfs so.
-
Billiger gehts nicht.
-
leises Lachen im Publikum
-
Finde die Ladestation.
-
In heute marktgängigen Autos sind 20-30kWh
verbaut.
-
Daraus kann man jetzt schließen, wie groß
ist die Aufladeleistung.
-
Wir reden hier nicht über 80 Watt, die so
ein Laptop zum Akkuladen braucht,
-
sondern über Kilowatt. Also viele Kilowatt.
-
Es gibt eine Faustregel.
-
Wenn die Akkuladung eine Stunde
oder kürzer als das dauert,
-
geht man davon aus,
dass eine Zellschädigung beginnt.
-
Aktuelle Forschung, unsere
ersten Testergebnisse sagen,
-
das scheint gar nicht so unbedingt zu sein.
-
Es gibt inzwischen eine Reihe an Elektroautos,
-
die seit einigen Jahren ausschließlich
schnell geladen werden.
-
In 30 Minuten.
-
Die Zellschädigung ist wohl gar nicht so
groß, wie man früher befürchtet hat.
-
Schneller als eine Stunde aufladen
ist aber ja toll.
-
Also ein Ziel, dass man erreichen sollte.
Dazu gleich.
-
Wo lade ich denn so ein Auto?
Zu Hause. Auf dem Land.
-
Klar, Steckdose.
-
Das sind Schätzwerte, die
aus der Elektroautoszene so kommen.
-
Ob das alles so stimmt in der Realität
weiß man nicht.
-
Wo möchte ich noch laden, wenn ich mal mit
dem E-Auto eine größere Strecke fahre.
-
Der Deutsche fährt im Durchschnitt
42 km am Tag.
-
Da reicht eine Akkuladung über 3 Tage, brauch
ich nicht schnell laden.
-
Aber für den Besuch bei Oma in Kassel,
da muss ich unterwegs mal laden.
-
Das soll gerne schnell gehen.
-
Z.B. so lang wie ein Kaffee
und einmal auf die Toilette.
-
Wenn ich am Ziel angekommen bin,
brauchts nicht schnell gehen.
-
Finde die Ladestation.
-
Das ist tatsächlich eine Stromtankstelle
an Bord einer Fähre.
-
Jetzt gibts ein Problem.
-
Will ich den Akku schnell voll machen,
brauche ich ein Ladegerät.
-
Und zwar ein sehr leistungsfähiges Ladegerät.
-
Solche Ladegeräte sind schwer und teuer.
-
1. Option: Ich baue dieses große schwere
Ladegerät ins Auto ein.
-
Das Auto wird also teuer und schwer.
-
Aber ich kann überall wo ich Wechselstrom
in hoher Leistung bekomme,
-
- das ist in Europa praktisch überall,
-
in den USA oder Japan sieht das anders aus,
von Afrika nicht zu schweigen -
-
kann ich das Auto schnell laden.
-
Z.B. würde das auch hier
in diesem Gebäude gehen.
-
Hier gibt es genug Starkstrom.
-
Allerdings ist das Auto dann teuer.
-
Das finden viele Leute nicht gut.
-
Deswegen kommt der Großteil
der Autoindustrie auf die Idee,
-
dieses Ladegerät nicht ins Auto einzubauen
sondern auf die Straße.
-
In einer Art Tankstelle.
-
Und dann tatsächlich den Akku
mit Gleichstrom zu laden.
-
Das ist interessant.
-
Ich brauche dann insgesamt weniger Ladegeräte,
-
weil die sich von vielen Leuten
geteilt werden können.
-
Leider kostet aber so eine Schnellstromtankstelle
-
mit allen Baukosten 40.000€ plus Mehrwertsteuer.
-
Deswegen gibt es davon viel zu wenige.
-
Völlig absurd wirds dann so.
-
Dieses da, das muss man sich vorstellen als
so einen Kasten.
-
Der ist ungefähr Koffergroß und auf der
einen Seite kann ich Wechselstrom rein tun.
-
Auf der anderen Seite, rechts,
kommt Gleichstrom raus.
-
Das brauchen Leute, die ein Auto gekauft haben
ohne schnelles Ladegerät,
-
die unterwegs mal schnell laden wollen.
-
Dieses Ding kostet 16.000€ plus Mehrwertsteuer.
-
Das ist also keine gute Alternative.
-
Hier habe ich nochmal aufgeschrieben,
das ist zum Nachlesen,
-
was für Ladeleistungen könnten übliche
Autos überhaupt aufnehmen.
-
In der Regel mit Wechselstrom 3-7kW.
-
Das ist also langsam.
-
Das ist die schönste Stromtankstelle zu der
man fahren kann.
-
Mit Rastplatz.
-
Das ist er nun, der Stecker für die Wechselstromladung.
-
Hier, hinterher angucken.
-
Da sind, das kann man jetzt sehen,
7 Pins drin.
-
5 davon sind ein ganz normaler gewöhnlicher
Drehstromanschluss ans europäische Verbundnetz.
-
3 Phasen, 1 Schutzleiter, 1 Sternpunkt.
-
Die beiden anderen sind Datenleitungen.
-
Was kann man nun damit machen.
-
Da kommt Strom raus.
-
Dieses Foto ist von vorhin.
-
Warum nicht einfach mal
das Handy in der Stadt aufladen.
-
Das Problem, das hatte doch
jeder schon mal.
-
Ich muss mal schnell irgendwo anrufen.
-
Hamburger Stromtankstellen
haben auch eine Schukosteckdose,
-
deswegen kann man einfach
sein Ladegerät anstecken.
-
Applaus
-
Jetzt gibts ein Problem.
-
Das kann man nicht immer.
-
Das ist die Schaltung, wenn man nur
den anderen Typ-2-Anschluss hat.
-
Das Datenprotokoll ist super super simpel.
-
Links sieht man die 7 Pins aus dem Typ2-Stecker.
-
Man braucht 1 Diode, 2 Widerstände und einen
Schalter.
-
Die Werte habe ich da aufgeschrieben.
-
Wenn man das in der richtigen Reihenfolge
bedient, kommt Strom.
-
Das sieht dann so aus.
-
Gelächter
-
Ja, man kann tatsächlich während der Ladepause
sich einen Tee kochen.
-
Wer genau hinguckt, ja das Wasser dampft auch.
-
Links unten steht ein Freifunk-Router,
die LEDs leuchten.
-
Gelächter
-
Applaus
-
Das Fahrzeug wird nebenbei auch noch geladen.
-
Bei heute marktüblichen Fahrzeugen
ist ein Ladekabel dabei.
-
Da ist der Widerstand R2 im Stecker eingebaut.
-
Das sieht man, das ist der unterste
-
Der ist nicht durchgeführt.
-
Und die Leitung CP, das ist die zweitunterste
mit der Diode, ist tatsächlich durch das Kabel
-
bis zum Auto geführt, sodass das Auto bestimmen
kann, ob und wann geladen wird.
-
Wir müssen da nochmal drauf gucken.
-
R2 sagt, das ist wichtig, denn dieses Datenprotokoll
ist für Autonormalverbraucher,
-
R2 sagt wie viel Strom kann dieses Kabel ab.
-
Deswegen ist R2 im Kabel.
-
Das Gesamtsystem aus Stromtankstelle, Auto
und Kabel darf maximal
-
mit soundsoviel Ampere belastet werden.
-
Dieses Protokoll stellt sicher, das Auto weiß
sowieso wie viel Strom es maximal verträgt.
-
Das Kabel signalisiert über diesen Widerstand
wie viel Strom das Kabel verträgt.
-
Und was die Station signalisiert,
das zeige ich gleich.
-
Die Station sendet ein
pulsweitenmoduliertes Signal aus.
-
Das ist immer ein Kilohertz.
-
Die Pulsweite sagt, wie viel Strom das Auto
bitte jetzt maximal aus der Station aufnehmen darf.
-
Damit kann man wolkengesteuert laden.
-
Was ist wolkengesteuert laden.
-
Wer hat hier vielleicht eine
Photovoltaikanlage auf dem Dach?
-
Genau, das sind auch ein paar.
-
Immer wenn die Wolke kommt, sinkt der Ertrag
der Photovoltaikanlage
-
und mit diesem Protokoll kann man
dem Auto sagen: Jo da ist eine Wolke.
-
Bitte jetzt mal nicht so viel Strom nehmen.
-
Ich hab da rechts Stufen aufgeschrieben.
-
Tatsächlich ist das ein linearer Zusammenhang.
-
Man kann hier stufenlos einstellen im Sekundentakt.
-
Wer richtig vehicle-to-grid machen möchte
mit Ladefahrplänen und laden bei Nacht und ähnlichem
-
für den gibt es hier eine schöne ISO-Norm,
die ich leider nicht gelesen hab.
-
Sie ist nämlich sehr sehr umfangreich.
-
Und ein Open Source Projekt.
-
Das ist noch so ein bisschen was aus der Praxis.
-
Man konnte sehen vorhin,
es gibt verschiedene Statusse.
-
Nämlich Stecker rein gesteckt,
dann passiert überhaupt nichts.
-
Dann kann man den ersten Widerstand einschalten.
Dann signalisiert man,
-
das Fahrzeug ist jetzt da.
-
Und dann kann man auch noch mit einem zweiten
Widerstand sagen,
-
so ich möchte bitte auch Strom.
-
Warum ist das so wichtig.
-
Der Zustand "das Fahrzeug ist jetzt da" verriegelt
den Stecker in der Station,
-
damit kleine Kinder
ihn nicht raus ziehen können.
-
Dafür ist dieser Zustand.
-
Erfahrungsgemäß kann der Zustand "Fahrzeug
bereit" übersprungen werden
-
und man kann gleich sagen: Bitte laden.
-
Es gibt aber Stationen, hier sind 2 Hersteller
aufgeschrieben, bei denen geht das nicht.
-
Man kann über dieses Kabel
auch eine Fahrzeugkennung übermitteln.
-
Dann kann sich das Auto
in der Station anmelden und sagen,
-
wem die Rechnung zu schicken ist.
-
Schade, dass der offene Standard
von niemandem angewendet wird.
-
Man kann über diesen Typ2-Stecker
-
Ach ne, genau.
-
Es gibt für die Stationen Open Hardware.
-
Ich habe 2 aufgeschrieben.
-
Die OpenEVSE, eine Entwicklung aus Amerika
mit Digitaltechnik.
-
Das ganze geht sogar komplett ohne Prozessoren
und alles mit reiner Analogtechnik.
-
Kann man selber bauen,
ist nicht besonders schwer.
-
Es gibt eine Methode mit dem Typ2-Stecker
Gleichstromladung zu machen.
-
Schade nur, dass das keiner macht, normgerecht.
-
Es gibt eine Methode, die ist nicht normgerecht.
-
Da hat noch keiner nachgeforscht.
Das ist Tesla.
-
Tesla macht es wie Microsoft, den Typ2-Stecker
nehmen und irgendwas anderes tun.
-
Und der Stecker ist teuer.
-
So ein Stecker kostet 100 €.
-
Ich hätte da gerne mal eine Lösung für.
-
Kann das nicht jemand aus dem Publikum billiger.
-
Die OpenEVSE, für die, die die nachbauen:
Sie kommt aus den USA.
-
Tut mir einen Gefallen,
baut einen FI-Schalter Typ B mit ein.
-
Der FI-Schalter in der Station erfüllt europäische
Rahmenbedingungen nicht.
-
Jetzt machen wir Gleichstromladung.
-
Das ist ein Tesla Supercharger.
-
So sieht das aus.
-
Bitte einmal die Gedankenwelt im Kopf komplett
umstellen.
-
In dem Häuschen, dass da hinten drinne ist,
befinden sich ein Trafo mit Anschluss ans
-
Mittelspannungsnetz und Gleichrichter.
-
Das Ding wo Tesla draufsteht ist nur
ein Plastikhäuschen mit einem Kabelständer.
-
Was passiert dort?
-
Die Gleichstromladeanschlüsse im Auto sind
eigentlich ein direkter Anschluss an die Batterie.
-
Das ist doch spannend.
-
Und zusätzlich Datenleitung.
-
Das Auto sagt der Station:
Hier ist meine Batterie.
-
Bitte so viel Strom, so viel Spannung und
anschließend gibt das Auto
-
die Kontrolle praktisch ab.
-
Da stell ich mir doch vor:
-
Hey, so eine Station, die könnte die Batterie
zum Platzen bringen
-
oder irgendwas damit machen.
-
Was gibt es dann noch.
-
Man hat hier Zugriff auf die Batteriepole,
-
Da liegt 400 Volt Gleichspannung an. Typischerweise.
-
Damit kann man ja was machen.
-
Für einige Autos gibt es dafür
auch fertige Produkte.
-
Fürs Picknick, fürs Haus, für ein Wohnmobil.
-
Und, habe ich noch nicht
intensiv drüber nachgedacht,
-
es stehen also jetzt in deutschen Städten
-
hochleistungsfähige Gleichstromquellen
zur Verfügung.
-
Kann man damit nicht Elektrochemie machen.
-
Dinge versilbern.
leises Gelächter
-
So sieht das dann aus.
-
Das ist der CHAdeMO Stecker.
-
CHAdeMO, japanisch, heißt so ungefähr so
viel wie "Zeit für ein Tässchen Tee".
-
Solange dauert nämlich die Ladung.
-
2 hochleistungsfähige Pole für den Strom
und ein paar Datenleitungen.
-
Eine davon ist tatsächlich ein CAN-Bus.
-
Mir sagt das nichts, aber ich glaub,
einigen im Publikum wahrscheinlich schon.
-
Dieses Protokoll kann Leistungen bis 125kW
übertragen. Üblich sind 50kW.
-
Es gibt jetzt ein Auto, das kann auch mehr.
-
Auch den Stecker kann man kaufen.
-
Der kostet leider über 1000 US-Dollar.
Schade.
-
Bei eMotorWerks hat man schon mal ein 3D-Modell
gebaut und den schon mal gedruckt.
-
Das ist schon mal sehr gut.
-
Was fehlt im CHAdeMO Ökosystem.
-
Es fehlt ein Gerät, mit dem man
an den Batterieinhalt seines Autos kommt.
-
Es gibt so ein Gerät schon.
-
Das kann man kaufen bei einer Firma aus Hamburg.
-
Das kostet leider so viel
wie eine Batterie mit 10kWh.
-
Sodass das ganze eigentlich sinnlos ist.
-
Das muss doch billiger gehen.
-
Es fehlen Buchsen, damit ich
Eigenbaufahrzeuge umrüsten kann.
-
Und auch das Gegenstück für das Fahrzeug.
-
Das kann eigentlich nicht so schwer sein.
-
Dann gibt es bei eMotorWerks aus den USA tatsächlich
auch Ladegeräte
-
und eine CHAdeMO Adapterplatine.
-
Zusammen ist das eine CHAdeMO-Ladestation
für ungefähr 4.000$.
-
Ich habe da rauf geschrieben, mir ist in Europa
noch keins unter gekommen.
-
Sie sind inzwischen technisch so, dass sie
mit europäischem Drehstrom funktionieren.
-
Es scheint Lieferschwierigkeiten zu geben.
-
Es scheint aber, naja,
das Geld ist bezahlt worden.
-
Wer das CHAdeMO-Protokoll sich angucken will,
hier kann man es kaufen.
-
160$ im Shop der japanischen Normungsorganisation.
-
Das ist der andere Gleichstromladestandard.
-
Der heißt CCS - Combines Charging System.
-
Da sieht man, der sieht aus wie dieser Typ2-
Stecker, nur fehlen die wichtigen Teile.
-
Stattdessen gibt es Hochspannungs-
Gleichstrom-Ladepins dazu.
-
Eine Erfindung deutscher Ingenieure.
-
Weil, es gab ja eigentlich schon
ein Gleichstromladesystem: CHAdeMO.
-
Und es gäbe auch Gleichstromladung
über den Typ2-Stecker.
-
Auf meine Frage, warum man das erfunden hat,
kriege ich so Antworten wie:
-
Naja, damit man nur eine Buchse für Gleichstrom-
und Wechselstromladungen im Auto hat.
-
Aber so blöd sind Autofahrer doch auch nicht.
-
Ich kann doch 2 Buchsen haben.
-
Nissan baut das nämlich so.
-
Die Technik darüber ist XML
über eine IP-Verbindung über GreenPHY.
-
Das ist ein System zur Aufmodellierung des
Datenstroms auf der Gleichspannungsleitung.
-
Da steht wo man das Protokoll kaufen kann.
-
DIN SPEC 70121 beim Beuth Verlag.
-
So dick und darin sind Verweise
auf viele andere Sachen.
-
Im CCS-Ladesystem gibt es
meines Wissens bisher praktisch gar nichts
-
als Open Hardware oder Open Software.
-
Bezahlen. Den Strom muss man inzwischen auch
bezahlen.
-
Die Pionierzeit, in der der Strom
kostenlos war, ist vorbei.
-
Hier sind mal Zahlungsmedien für Schleswig-Holstein.
-
Das sind eindeutig zu viele.
-
Die Schlüssel hab ich abgedeckt, damit mir
hier keiner ein Foto macht
-
und die Schlüssel nachkopiert.
leises Gelächter
-
An so einem Gerät kann man dann zahlen.
-
Da sind einfach 3 Stecker dran.
-
Das meiste sind RFID-Karten.
-
Es gibt tausende davon.
-
Eine Geschichte aus Elmshorn:
-
Wie kriegt man die RFID-Karte
für die 2 Stromtankstellen in Elmshorn?
-
Man fährt mit seinem Verbrennerauto werktags
tagsüber zu den Stadtwerken Elmshorn.
-
Um sie dann mit seinem Verbrennerauto nach
Hause zu fahren, damit man danch, abends,
-
wenn man wirklich mal fahren will, sein Auto
in Elmshorn aufladen kann.
-
Das ist doch irgendwie absurd.
-
Daher mein Wunsch an das Publikum:
-
Kann man das nicht mit einer App machen?
-
Ich war leider beim Vortrag der Leute von
NFCGate nicht da,
-
aber das müsste doch eigentlich gehen.
-
Einzelne Hersteller machen Apps.
-
Vor allem das System rund um RWE
funktioniert nur mit Apps.
-
Die hat meines Wissens noch keiner überprüft.
-
Aus Nutzersicht ist das vollkommen abstrus.
-
Wer hat schon mal im Regen an so einer blöden
Stromtankstelle gestanden,
-
2, 3 Minuten auf seinem Telefon rum gewischt,
ist total nass geworden
-
im Funkloch und der Akku im Telefon ist alle.
-
Davon hängt es jetzt also ab, ob ich nach
Hause komme.
-
Das ist doch bescheuert.
-
Und dann gibt es noch Roaming.
-
Damit man nicht 10, 20 RFID-Karten haben muss,
gibt es Roaming Anbieter.
-
Schön wenn es davon mehrere gibt.
-
Aber das ist spannend.
-
Denn Roaming heißt, jeder von uns kann ohne
eigene Stationen aufzustellen Autostrom verkaufen.
-
Damit werden interessante Sachen möglich.
-
Anonym Strom per Bitcoin bezahlen z.B,
-
Das hätte ich gern.
-
Bis zum 31.12. gibt es, das sag ich nur mal
mündlich, bei hubject,
-
das ist der unterste Roaming Anbieter,
-
noch ein Einstiegsangebot,
wo die 5.000€ Einstiegskosten entfallen.
-
Schnell zugreifen, noch 2 Tage.
-
Also vieles ist kaputt.
-
Vieles ist wahrscheinlich noch mehr kaputt
und wir wissen das nicht.
-
Aber, spannende Zukunft liegt voraus.
-
Das ist dann der Abschluss.
-
So sieht es dann aus, wenn der Strom direkt
von der Sonne ins Auto kommt.
-
Damit ist die Zeit um.
-
Vielen Dank und wer Fragen hat, der kann fragen.
-
Applaus
-
Herald Angel: Erstmal vielen Dank, Gunnar.
-
Wenn ihr Fragen habt, stellt euch bitte an
die Saalmikros.
-
Wir haben Zeit für einige wenige.
-
Fangen wir mal mit einer Frage vom Signal
Angel aus dem IRC an.
-
Q: Die erste Frage ist: Warum kann man nicht
einfach mit EC-Karte bezahlen?
-
A: Das ist eine sehr schöne Frage.
-
Ich frage das auch immer mal wieder Leute
aus der Elektroautoszene.
-
Die sagen mir dann, die Transaktionsgebühren
sind zu hoch.
-
So eine Aufladung kostet nämlich so 2, 3,
4, 5€, so um den Dreh.
-
Schade nur, dass es scheinbar einzelne Menschen
in Deutschland gibt,
-
die nicht wissen, dass das nicht geht.
-
Deswegen gibt es auch, bei den Volksbanken
nämlich, Stromtankstellen,
-
die mit EC-Karte bezahlt werden können.
-
Ist das nicht toll?
-
Was es auch gibt, ist rund um Lörrach
- das ist eine neue Entwicklung -
-
Stromtankstellen, die mit kontaktlosen
Kreditkartenzahlungen gehen.
-
Und dann gibt es ein System, dass macht der
holländische Anbieter Fastned,
-
da bezahlt man den Strom per Kreditkarte.
-
Aber nicht indem man die in die Station einschiebt,
sondern über eine App.
-
Toll, dann braucht man wieder eine App,
-
aber immerhin: Fastned
baut an jede Station gratis WiFi.
-
Gelächter
Applaus
-
Herald Amgel: Nächste Frage vom Mikrofon
vorne rechts bitte.
-
Q: Hallo. Kurzer Hinweis. Du hattest auf deinen
Folien 3 verschiedene Protokolle genannt.
-
Ich glaub einmal hast du gesagt, RWE benutzt
das IEEE1901 als proprietäres Protokoll.
-
G: Das war… das da?
Q: …noch weiter vorne, glaube ich.
-
Genau da. Ja aber die IEEE1901 ist spezifiziert
den GreenPHY Standard.
-
Das heißt im Prinzip ist das das gleiche.
-
Das ist kein proprietäres Protokoll, sondern
das ist das gleiche wie CSS
-
oder die ISO 15118 auch oder die DIN 70121.
-
Und du sagtest auch, zum CCS gibt es keine
Open Source Implementierung,
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Das ist nicht so.
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Und zwar ist die Implementierung OpenV2G ist
kompatibel zum CCS-Standard.
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A: Super, mit dir möchte ich reden.
Gelächter
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Herald Angel: Wir haben noch eine weitere
Frage von unserem Signal Angel.
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Q: Interessant zu wissen wäre,
welche deutschen Autos sich
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mit der Konkurrenz Tesla überhaupt messen
können. Von dem was drin steckt.
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Also Akkutechnik usw.
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A: Keine. Eine Ausnahme gibt es.
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Mercedes B-Klasse Electric Drive kann sich
mit der Tesla Technik messen,
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weil die bei Tesla gekauft haben.
Gelächter
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Applaus
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Herald Angel: Nächste Frage
Mikrofon vorne links.
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Q: Hallo. Du meintest ja es gibt in Deutschland
nicht so viele E-Tankstellen,
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weil die so teuer wären.
Kannst du vielleicht…
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- oder zumindest habe ich es so verstanden -
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Kannst du vielleicht noch ein bisschen was
dazu sagen, warum es in
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den Niederlanden doppelt so viele E-Tankstellen
gibt als in Deutschland z.B.?
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A: Es gibt sehr wenige von diesen Schnellstromtankstellen,
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weil die 40.000 € kosten.
In den Niederlanden gibt es Leute,
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die die einfach bezahlen.
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Es gibt auch einen Grund dafür.
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Der Markt in den Niederlanden ist 5 mal größer.
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Das sieht man an den Zahlen auf Folie 2.
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Ich habe hier nämlich noch ganz unten mitgebracht,
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aktuell Neuzulassungszahlen in Deutschland:
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Es sind 0,6% aller jetzt aktuell
zugelassenen Autos elektrisch.
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In den Niederlanden ist es halt das 8-fache.
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Da ist die Nutzung einer Station
auch einfach 8 mal so groß.
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Schon lohnt sich das.
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Norwegen ist auch spannend.
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Herald Angel: Wir haben noch Zeit für eine
kurze Frage.
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Jo, hier vorne links.
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Q: Eine kurze Frage zu den Anzahlen der Tankstellen
im Moment in Deutschland.
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Hast du da einen Einblick und wie sieht es
in Europa aus?
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A: In Deutschland ungefähr 4.500.
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Die allermeisten davon Langsamladestationen
mit Wechselstrom.
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Insgesamt ist die Versorgung mit Tankstellen
in Deutschland, naja es geht so, sag ich mal.
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Kein Luxus, aber irgendwie ok.
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Relativ schlecht sieht es aus, wenn man in
Richtung Brandenburg
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oder Mecklenburg-Vorpommern möchte.
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Aber insgesamt kommt man heute
mit Schnellstromtankstellen von
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Brüssel über Deutschland bis Bergen.
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Aktuell nachgucken.
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Die besten Verzeichnisse für Deutschland
sind LEMnet.org oder GoingElectric.de.
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Die sind am vollständigsten.
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Herald Angel: So das wars.
Wir haben leider keine Zeit mehr.
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Vielen Dank für diesen Vortrag Gunnar.
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Applaus
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Abspann-Musik
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