-
Musik
-
Herald: Herzlich willkommen mal wieder in
-
Saal 1. Wir bleiben auf der rechten Seite,
zumindest auf der politisch rechten Seite.
-
Einige von euch waren ja eben schon bei
den NSU-Monologen da. Jetzt geht es hier
-
weiter, und zwar mit Menschen, die ich bis
vor ein paar Jahren noch als
-
„Schnullernazis“ bezeichnet habe. Also
diese, ja ich habe da so ein Ressentiment,
-
ich trau mich nicht mal, das richtig zu
sagen. Da hat sich ein bisschen was
-
geändert, vor allen Dingen über die
letzten zwei Jahre. Diese Menschen, früher
-
von mir so genannt, scheinen mittlerweile
zumindest in irgendeiner Weise tonangebend
-
zu sein, und genau deswegen haben wir uns
gedacht, stellen wir doch mal – ha, jetzt
-
habe ich den Zettel verbaselt, siehst du.
Das ist das Problem, da willst du
-
irgendwie so einen Linken ansagen, da
musst du immer alles ablesen. Bei den
-
Nazis ist das total einfach, da heißen die
alle so „Führer“ oder „Und jetzt der
-
Führer“ oder irgendwie so was. Bei den
Linken ist das ein bisschen anders. Der
-
nächste Vortrag heißt „Durchmarsch von
rechts und was wir dagegen tun können“.
-
Ich hoffe, wir kriegen eine Antwort
darauf, weil manchmal ist ja auch ganz
-
angenehm um die Uhrzeit den Kopf nicht
mehr selber zum Denken benutzen zu müssen.
-
Wir hören den Referenten zum Schwerpunkt
Neonazismus und Strukturen und Ideologien
-
der Ungleichwertigkeit an der Akademie für
politische Bildung der Rosa-Luxemburg-
-
Stiftung in Berlin, Friedrich Burschel.
Bitte schön.
-
Applaus
-
Friedrich Burschel: Ja hört man das? Ja.
Vielen herzlichen Dank. Vielen Dank für
-
die Einladung an den Chaos Computer Club,
dass ich hier sprechen darf. Ich fühle
-
mich sehr geehrt, auch dadurch, dass ihr
fast alle Plätze besetzt habt hier im
-
Saal. Das überrascht mich um diese Zeit,
11 Uhr.
-
Gelächter und Applaus
Aber bevor ich
-
anfange, vielleicht doch noch ein
ergänzendes Wort zu mir selber, meiner
-
Arbeit. Meine Arbeitgeberin, die Rosa-
Luxemburg-Stiftung, ermöglicht es mir,
-
auch den NSU-Prozess in München zu
beobachten und ich bin fast jede Woche
-
im Prozess und kenne daher natürlich auch
Alexander Kienzle und das ist mir
-
tatsächlich ihn sehend ein Bedürfnis, vor
denjenigen Nebenklagevertreterinnen und
-
-vertretern, die wirklich fantastische
Arbeit machen in diesem NSU-Prozess in
-
München, meinen Hut ganz tief zu ziehen,
meine Hochachtung und meinen Respekt für
-
ihre Arbeit auszusprechen.
Applaus
-
Also ihr wisst vielleicht,
in München gibt es zum ersten
-
Mal so viele Nebenkläger und
Nebenklägerinnen, die durch – also das
-
sind insgesamt 77, die von über 50
Nebenklageverterterinnen und -vertretern
-
vertreten werden. Von denen sind nicht
alle so engagiert und machen fantastische
-
Arbeit wie Alexander Kienzle. Und sagen
wir mal, so 15 weitere, die diese Arbeit
-
im Prozess machen. Die zu unterstützen ist
auf jeden Fall Teil auch von unserer
-
Arbeit. Ich bin nämlich auch Teil von NSU-
Watch. Ich würde euch sehr herzlich
-
bitten, wenn ihr Gelegenheit habt, mal auf
die Homepage nsu-watch.info zu gehen, auch
-
über eine Spende nachzudenken. Das ist ein
komplett spendenfinanziertes Projekt. Wir
-
machen von jedem Prozesstag ein
ausführliches Protokoll und
-
Zusammenfassungen auf deutsch und
türkisch. Keiner, niemand von uns hat
-
gedacht, dass sich dieser Prozess sich so
unglaublich lang in die Länge ziehen
-
würde. Ihr wisst, der 332. Prozesstag nach
3,5 Jahren war vergangene Woche. Also wir
-
brauchen auf jeden Fall Unterstützung, um
jetzt in den Endspurt gehen zu können und
-
unsere Aufgabe dort weiter machen zu
können. Schaut auf nsu-watch.info und
-
spendet uns, auch eine Kleinigkeit ist
herzlich willkommen.
-
Applaus
Vielleicht auch noch
-
etwas, was schon eigentlich zum Vortrag
„Durchmarsch von rechts“ dazugehört,
-
nämlich die Frage, was wir tun können. Ich
werde natürlich auch den ganzen Abend auch
-
immer wieder – oder die ganze Stunde, die
wir haben, gemeinsam immer wieder auf den
-
NSU zurückkommen. Das lässt sich leider
Gottes auch kaum vermeiden bei diesem
-
Thema. Aber es gibt schon etwas, worauf
ich euch hinweisen kann im nächsten Jahr,
-
wo wir alle tätig werden können, was wir
alle unterstützen können und das wird das
-
NSU-Tribunal sein. Ab dem 17. Mai nächsten
Jahres wird es ein selbstorganisiertes,
-
selbstermächtigtes Tribunal geben.
Vielleicht kennt der eine oder die andere
-
von euch so diesen Tribunalcharakter, es
hat berühmte Tribunale gegeben, wie das
-
Russel-Tribunal, wo es um den
Vietnamkrieg ging, die Stephen Lawrence
-
Inquiry in London zur Ermordung eines
Jungen und ähnliche Beispiele. Und so
-
etwas ähnliches soll auch in Köln nächstes
Jahr ab dem 17. März stattfinden. Es soll
-
dort geklagt werden, um die Ermordeten und
die Opfer des NSU, die Betroffenen und
-
Geschädigten. Es soll angeklagt werden der
deutsche Staat für die Nichtaufklärung,
-
die Nichtaufarbeitung des NSU. Und es
sollen Konsequenzen eingeklagt werden. Und
-
ich fordere euch alle auf, diese
Initiative zu unterstützen und aufmerksam
-
im Internet zu verfolgen, wie sich das
Tribunal bis dahin entwickelt. Und wer
-
Zeit, Lust und Energie hat kann natürlich
auch an diesem Tribunal teilnehmen. Aber
-
jetzt …
Applaus
-
Friedrich Burschel: Danke. Jetzt komme ich
zu meinem eigentlichen Thema heute Abend
-
und ihr werdet mir einen Einstieg
gestatten, der jetzt vielleicht nicht
-
gleich am Anfang einleuchtet, aber
durchaus einen Sinn hat. Ich habe im
-
Oktober 2016, also dieses Jahres an einer
Exkursion zu den Städten des deutschen
-
Vernichtungswahns in Südostpolen
teilgenommen. Wir haben im Laufe der Reise
-
die Orte der Vernichtungslager Bełżec und
Sobibór besucht. Die Orte der einstigen
-
Ghettos in Lublin und Izbica, sowie das
Konzentrationslager Majdanek. Ein weiteres
-
reines Vernichtungslager, Treblinka stand
nicht auf dem Exkursionsplan. Vom 17. März
-
1942 bis Ende 1943 wurden im Zuge dieser
monströsen Mordoperationen fast
-
2 Millionen Jüdinnen und Juden und auch
viele Roma umgebracht und fabrikmäßig
-
ermordet. Anders als etwa in Auschwitz gab
es keine Selektionen, sondern die Menschen
-
wurden an die Orte der Vernichtung
ausschließlich zu ihrer Tötung gebracht.
-
Es gab dort nur Ankunftsbereiche mit
Eisenbahnzugang, kleine Lager für die
-
wenigen Häftlinge, die zur Arbeit in den
Todesfabriken gezwungen und die
-
Gaskammern, in denen die Menschen mit den
Abgasen von großen Dieselmotoren erstickt
-
wurden. Den Aktionen fielen in Bełżec etwa
eine halbe Millionen Menschen, in Sobibór
-
etwa 250.000 und in Treblinka 900.000
Menschen zum Opfer. Zum Abschluss der
-
sogenannten Aktion „Reinhardt“ gab es noch
die Aktion „Erntefest“, in deren Verlauf
-
im November 1943 in nur 3 Tagen 43.000
Menschen von SS und Polizei direkt an
-
Massengräbern hinter dem KZ Majdanek
erschossen wurden. Um die Opfer noch zu
-
verhöhnen gab es in Bełżec – hier übrigens
ein Bild von der wirklich sehr
-
beeindruckenden Gedenkstätte dort – um die
Opfer noch zu verhöhnen gab es in Bełżec
-
über dem Eingang zur Todeszone der
Gaskammern ein Schild mit der Aufschrift
-
„Hackenholt-Stfitung“. Lorenz Hackenholt aber
war nur der SS-Mann, der als Techniker die
-
Dieselmotoren für die Vergasungen umbaute.
Diese Exkursion hat mich zutiefst entsetzt
-
und wütend gemacht,
aber, so werdet ihr mich vielleicht
-
jetzt fragen, warum erzählt er uns das?
Mir sind in Polen, als wir dort unterwegs
-
waren, Episoden eingefallen aus dem NSU-
Prozess, die genau mit diesen
-
Vernichtungs- und Mordwahn der Deutschen
zu tun hatten. Ihr werdet vielleicht im
-
Zusammenhang mit der Berichterstattung
über den Prozess von dem Spiel „Pogromly“
-
gehört haben. Dieses Spiel ist von den
NSU-Leuten erfunden worden. Eine Art
-
Monopoly für Hardcore-Nazis, für Nazi-
Terroristen, wo es wie bei Monopoly auch
-
Ereigniskarten gibt. Und eine dieser
Ereigniskarten, das wurde des öfteren im
-
Prozess wiederholt, heißt „Du hattest auf
ein Judengrab gekackt, leider hattest du
-
dir hierbei eine Infektion zugezogen.
Arztkosten 1.000 Reichsmark“. Also ich
-
sehe hier über die fast 75 Jahre von
Bełżec bis zum NSU eine
-
Denktraditionslinie, eine Traditionslinie
der Verhöhnung und der Verachtung von
-
Menschen. Bei der Hausdurchsuchung bei
einem der Angeklagten, nämlich Ralf
-
Wohlleben aus Jena, wurde in seinem Besitz
ein T-Shirt gefunden, ein Schlaf-T-Shirt,
-
wie er selber sagte, in seinem
Schlafzimmer, auf dem in Frakturschrift
-
„Eisenbahnromantik“ stand und man darunter
die Gleise sehen konnte, die auf den
-
Haupteingang des Vernichtungslagers
Auschwitz-Birkenau zuführen. Ich zeige
-
euch das ganz kurz, damit ihr euch eine
Vorstellung davon machen könnt. Lange
-
wollen wir uns das natürlich nicht
anschauen. So sieht das aus. Das hatte er
-
quasi täglich, wenn er nachts zum Schlafen
ging, an und hat damit quasi seine
-
Verbundenheit mit der Massenvernichtung
durch die Nazis bekundet. Also man sieht
-
auch hier eine unmittelbare Anknüpfung,
positive Bezugnahme auf die
-
Massenvernichtung der Nazis. Das ist
Alltag unter organisierten Neonazis in
-
Deutschland. Dass das auch durchschlägt in
den rassistischen Alltag zeigt der Skandal
-
von Zorneding östlich von München, wo sich
der katholische Pfarrer Olivier Ndjimbi-
-
Tshiende, nachdem er sich Mitte 2015 gegen
rassischen Äußerungen aus den Reihen der
-
örtlichen CSU gewandt hatte,
von CSU-Mitgliedern mit dem
-
N-Wort beschimpft wurde, postalisch
mehrere Morddrohungen erhielt, darunter
-
eine Postkarte mit dem Satz „ab mit dir
nach Auschwitz“. Herr Ndjimbi-Tshiende ist
-
seit Mitte März nicht mehr in Zorneding,
also dieses Jahres. Seine Gegnerinnen und
-
Gegner haben erreicht, was sie wollten.
Und die einstige CSU-Ortsvorsitzende
-
kommentierte das Geschehen mit dem Satz
„im Leben gibt es immer Ankünfte und Gehen,
-
das ist ein normaler Prozess“. Das passt
wiederum ideologisch hervorragend zu einem
-
Zitat der notorischen einstigen AfD- und
Pegida-Aktivistin Tatjana Festerling,
-
dass sie im Januar dieses Jahres in
Sebnitz absonderte. Ich zitiere, „und wenn
-
die große Politik kapituliert, ja da
bleibt uns doch gar nichts anderes übrig,
-
als hier vor Ort Vertreibungspolitik zu
betreiben. Mit friedlicher aber
-
konsequenter Vertreibung halten wir
wenigstens erst mal Sachsen und vielleicht
-
ja auch irgendwann Ostdeutschland frei.
Vertreibungen sind in der Geschichte etwas
-
ganz normales. In ein paar Jahren kräht
kein Hahn mehr danach oder, besser, doch. Es
-
verschafft den Gebieten, vor allem den
grenznahen Gebieten Standort- und
-
Wettbewerbsvorteile.“ Soweit Tatjana
Festerling. Aber es gibt auch Menschen,
-
die den Holocaust nicht direkt gutheißen,
sondern ihn einfach nur leugnen. Und die
-
Stimmung im Land der Täter, aber auch in
anderen Ländern, ist inzwischen bereit,
-
diese kontrafaktische Leugnung zu
akzeptieren. Wiederum und immer wieder
-
unter der Überschrift „das wird man doch
wohl nochmal sagen dürfen“. So etwa der
-
einstige Baden-Württembergische AfD-
Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon, der
-
in seinem 2009 erschienenen 3-bändigen
Werk mit dem Titel „Christlich europäische
-
Leitkultur“ leugnet, dass es sich bei den
Protokollen der Weisen von Zion um eine
-
perfide antisemitische Fälschung handelt.
Ich weiß nicht, ob alle die Protokolle der
-
Weisen von Zion kennen. Das ist eine der
perfidesten und langlebigsten
-
antisemitischen Fälschungen. Es wird von
dort von einem
-
Zusammentreffen von Juden auf einem
Prager Friedhof berichtet in diesen
-
Protokollen, wo quasi die Übernahme der
Weltherrschaft durch die Juden verabredet
-
wird. Und Herr Gedeon, der mit den
Erfolgen der AfD in den Baden-
-
württembergischen Landtag gespült wurde,
meint, dass diese Protokolle also durchaus
-
keine Fälschung sind. Das alleine reicht
aber nicht, denn er relativiert den
-
Holocaust im Ganzen, wenn er einerseits
zwar betont, dass der Massenmord an den
-
europäischen Juden singulär gewesen sei,
andererseits aber meint, es müssten
-
gleichwohl auch die, wie er es nennt,
Holocaustrevisionismus und die
-
Geschichtsdissidenten ernstgenommen
werden. Gedeon, ich zitiere „andernfalls
-
wäre es ehrlicher, gleich ein
Wahrheitsministerium im Orwellschen Sinne
-
einzurichten und es beim Zentralrat der
Juden in Deutschland anzusiedeln“. Also
-
sehr eindeutig hier aus dem quasi
politischen Establishment der AfD heraus,
-
ein Holocaust-relativierender Satz. Wir
finden solche Ansätze auch natürlich beim
-
notorischen Björn Höcke, der etwa zur
Verurteilung von Ursula Haverbeck, einer
-
wirklich notorischen inzwischen
87-jährigen Holocaustleugnerin, von
-
Meinungsdelikt spricht. Also das ist ja
die Diktion quasi der Rechten bis hinein
-
in die AfD, wenn es um die Leugnung des
Holocaust und Auschwitz geht, und beklagt,
-
dass für dieses Meinungsdelikt die
87-jährige Seniorin zu 11 Monaten
-
Gefängnis verurteilt worden ist. Das ist
die soundsovielte Verurteilung dieser
-
Frau, die nun endlich auch ohne Bewährung
bedeutet, dass sie die Strafe absitzen
-
muss. Vielleicht dazu passend noch die
jüngste Meldung – also ich glaube, ich
-
habe sie gestern gelesen, die muss also
ganz taufrisch sein – Bernd Pachal von der
-
AfD-Fraktion in der
Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-
-
Hellersdorf Berlin lobte auf Facebook die
kluge Politik Reinhard Heydrichs, als
-
Statthalter der Nazis in Prag. Allen
Ernstes, man muss sich das wirklich
-
vorstellen. „Dieser stellte“, Zitat Pachal
„schon vom ersten Moment an die Weichen
-
richtig im
besetzten Tschechien. Und sei bei der
-
Bevölkerung beliebt gewesen“, meint dieser
Herr Pachal. Es ist übrigens Reinhard
-
Heydrich, nach dem die oben erwähnte
Aktion „Reinhard“ benannt war, die ich
-
eingangs beschrieben habe. Das Foto habe
ich übrigens in Hamburg gemacht in der
-
Schützenstraße, wo Süleyman Taşköprü
ermordet worden ist am Tag nach der Wahl
-
hier, nach der Bürgerschaftswahl. Aber
greifen wir hier nochmal Wolfgang Gedeons
-
Wort vom Ernstnehmen auf. Und zwar sagt ja
Gedeon, man soll die Holocaustleugner
-
ernstnehmen, auch wenn er den Holocaust
nicht direkt bezweifelt. Ist das nicht
-
auch die Vokabel, also das Ernstnehmen,
ist das nicht auch die Vokabel, mit der
-
alle Welt gerade versucht, rassistische
und faschistische Hetze auf den Straßen des
-
Landes und auf dem ganzen Kontinent
einzufangen und wieder einzuhegen in die
-
bewährten Bahnen der westlichen
Demokratie? Denn was sich da auf den
-
Straßen des Landes, in Deutschland
vielleicht mit Schwerpunkt in Sachsen,
-
zusammenrottete waren überwiegend alles
andere als Menschen, die ernstgenommen
-
werden wollten, sondern solche, die
ernstmachen wollten. Ein seit Jahrzehnten
-
ohne großen Einfluss vor sich hindümpelnde
neue Rechte erlebt eine enorme Konjunktur
-
im Moment. Ihren einstigen „Rufern in der
Wüste“, wie Götz Kubitschek vom neurechten
-
Institut für Staatspolitik oder Hardcore-
Trollen, wie dem Kompakt-Chefredakteur
-
Jürgen Elsässer, hören auf einmal tausende
zu und freuen sich, dass „so kluge“ Menschen
-
ihnen aus der Seele sprechen. Durch die
Decke gehen die Wahlergebnisse der
-
Alternative für Deutschland seit ihrem
Auftauchen im Jahr 2013. Also bitte, man
-
muss sich mal überlegen, wie unglaublich
schnell das alles gegangen ist. Die
-
Ereignisse überschlagen sich und
überschlagen sich noch jetzt. Befeuert
-
durch die beschriebenen Umstände, noch bei
jeder Wahl erzielte die einstige Anti-Euro-
-
Partei der Wirtschaftsprofessoren und
Unternehmer nach einigen politischen
-
Häutungen zur neonationalistischen
völkischen Antiestablishment-
-
Partei gewandelt, aus dem Stand
zweistellige Ergebnisse, sitzt heute in 10
-
Landesparlamenten von 16 und bereitet sich
auf den anscheinend unaufhaltsamen Einzug
-
in den Bundestag vor. Das heißt also, wir
dürfen durchaus erwarten, dass das
-
kommende Jahr 2017 nochmal trüber wird als
die zurückliegenden zwei. Nach Euro-EU-
-
korrupten Regierungen waren ab Mitte 2015
Geflüchtete das Hauptfeindbild. Wo NPD-
-
Nazis noch den „Volkstod“ beschworen, ist
heute von Umvolkung, illegalem
-
Menschenimport und Bevölkerungsaustausch
die Rede. Aber auch Linke, LGBTQI-Leute
-
stehen im Fokus der Rechten, eine
angebliche Verschwulung der Gesellschaft
-
und die Frühsexualisierung der Kinder. Es
werden schauerliche Frauen- und
-
Familienbilder reanimiert und gegen
„Genderterror“ und „linksversifften
-
Feminismus“ in Stellung gebracht. In einem
der Programmentwürfe der AfD wird von
-
Alleinerziehenden auch gesprochen, von
einem selbstgewählten Leben als
-
Alleinerziehende, wo ganz klar wird, die
Umstände, warum jemand alleinerziehend
-
ist, interessieren nicht, Mann und Frau
müssen auf jeden Fall da sein, um diese
-
Familie zu konstituieren. Es taucht eine
zunächst nicht so stark in Erscheinung
-
tretende identitäre Bewegung auf, die vor
allen Dingen den Ethnopluralismus nochmal
-
versucht stark zu machen. Ethnopluralismus
bedeutet, dass man sagt, es gibt zwar
-
verschiedene Völker, wie sie sagen und man
akzeptiert auch alle verschiedenen Völker,
-
aber nur dort, wo sie geschichtlich auch
hingehören. Das heißt also die saubere
-
Trennung von Völkern und Nationen steht da
auf dem Programm. Das ist ein altes Bild,
-
eine alte Diktion von Alain de Benoist,
einem französischen neuen Rechten. Auch
-
nicht mehr ganz so neu. Das Schlimme an
der identitären Bewegung ist ihre
-
Aktionsformenpiraterie. Das heißt also wir
sind konfrontiert mit Leuten, die sehr
-
genau bei linken Aktionen hingeschaut
haben und sie einfach kopieren. Das sind
-
Störaktionen, die es schon vorher gegeben
hat, als sogenannte konservativ-subversive
-
Aktionen von etwa …
inspiriert von Götz Kubitschek, der
-
auch selber daran beteiligt war. Das hat
inzwischen an Finesse gewonnen. Die
-
identitäre Bewegung bewegt sich geläufig
im Internet und versteht es durchaus ihr
-
Lamda-Zeichen zu labeln, präsent zu
halten. Aber ihre Aktionen, die sehr
-
effektvoll sind, das muss man tatsächlich
so sagen, haben durchaus etwas
-
gewaltförmiges und bedrohliches, etwa im
April dieses Jahres haben sie ein Stück
-
von Elfriede Jelinek an der Uni Wien
gestört, an dem auch Geflüchtete beteiligt
-
waren und entstand dort durchaus eine
retraumatisierende Panik unter den
-
Betroffenen. Weitere Aktion, die sehr
große Furore gemacht hat, war hier die
-
Besetzung des Brandenburger Tores und das
entsprechende Herablassen von
-
Transparenten. Das ist schon sehr
professionell. Ob man die identitäre
-
Bewegung tatsächlich als Bewegung
bezeichnen kann, wir gehen so von 400-500
-
Aktivistinnen und Aktivisten aus.
Nichtsdestoweniger wie gesagt, ihre
-
Aktionen sind sehr effektiv. Um welche
Gegenbilder geht es diesen, ja,
-
zusammenschießenden rechten Bewegungen,
dieser neuen rechten Bürgerbewegung?
-
Natürlich taucht außer der Nation auch die
Volksgemeinschaft auf, Frauke Petry, die
-
Bitch der AfD, wie sie von Kebekus genannt
wurde …
-
Applaus
… möchte das Wort
-
„völkisch“ wieder aufwerten und in den
normalen Sprachgebrauch zurückführen. Es
-
geht um christliches Abendland, um
abendländische Kultur. Es geht um wir und
-
die, es geht um die Opfergemeinschaft der
Deutschen, die sich zum letzten Gefecht
-
versammelt. Diese Töne sind immer lauter
geworden im Laufe des vergangenen Jahres,
-
als die sogenannte – schrecklicherweise
übrigens – sogenannte Flüchtlingskrise
-
einem Höhepunkt zustrebte. Da wurde Bezug
genommen auf Bilder des Ausnahmezustands,
-
da wurde expressis verbis auf Karl Schmidt
zurückgegriffen, den Kronjuristen des
-
Dritten Reiches, der den Ausnahmezustand
beschrieben hat und gesagt hat, „souverän
-
ist, wer über den Ausnahmezustand
verfügt“. Es werden überhaupt sehr viele
-
Rückbezüge auch auf die konservative
Revolution der Weimarer Zeit genommen. Es
-
wird das Widerstandsrecht aller Deutschen
beschworen. Es wird sich bezogen aber
-
durchaus auch auf den Artikel 20 des
Grundgesetzes und es wird sich auch darauf
-
berufen, dass möglicherweise – also
berufen auf Ernst Jüngers Idee – dass
-
möglicherweise nur 1% aller Deutschen
nötig wären, um das System entweder zu
-
erhalten oder umzustürzen, deswegen auch
dieses Gemeinschaftsprojekt der Webseite
-
1%. Unser Autor in dem Buch, was man
anfangs sehen konnte, Felix Korsch spricht
-
von Neovigilantismus mit Blick auf
Sachsen. In der zweiten Jahreshälfte 2015
-
sind dort enorm viele Bürgerwehren
entstanden. Das sind Formen von
-
Selbstermächtigung von Bewaffnung, da
gehen Leute auf Streife, sprechen von
-
Selbstschutz und dergleichen. Das ist ein
ausgesprochen gefährliches Phänomen. Sie
-
behaupten, sie müssten eine Regierung, die
illegales tut, absetzen und müssten die
-
alte Ordnung wieder herstellen und dazu
seien sie auch nach dem Grundgesetz
-
berechtigt, was Quatsch ist. Natürlich
gehören zu diesen Gedankenwelten auch die
-
Reichsbürger dazu. Es ist vorhin schon
gesagt worden, in der Veranstaltung vorher,
-
ja leugnen, dass es die Bundesrepublik
Deutschland als staatliches
-
Gebilde überhaupt gibt. Viele Menschen
in diesem Land denken, dass Deutschland
-
ein besetztes Land ist und nicht souverän
ist. Ob einen das jetzt kümmert oder
-
nicht, es ist sehr weit verbreitet und
bietet für die Leute sehr viel Anlass zu
-
denken, sie dürften sich selbst
ermächtigen so wie die Reichsbürger. Die
-
fertigen ja Pässe aus, sie bewaffnen sich
und es ist bezeichnend, dass die
-
Reichsbürger erst jetzt in den Fokus
geraten sind, nachdem es zu einer
-
Gewalttat gekommen ist. Es hat vorher sehr
sehr viele Hinweise gegeben auf die
-
Reichsbürger, unter anderem von Antifa-
Recherche in den einschlägigen Blättern,
-
aber sie wurden als Querulanten und
Spinner abgetan, inzwischen hat sich das
-
verändert, darauf kommen wir noch zurück.
Im Moment erleben wir, wie sich eine
-
rechte Bürgerbewegung rasant entwickelt.
AfD, Pegida, Identitäre, ich habe sie alle
-
schon erwähnt und organisierte Neonazis
finden zusammen, verlieren ihre
-
Berührungsängste gegenüber einander.
Jüngstes Beispiel und erschreckendes
-
Beispiel dafür ist etwa die Zusammenkunft
nach dem Anschlag von Berlin. Es traten
-
auf, auf der Seite der gegen Einwanderung
und Islamismus und/oder Muslime
-
Protestierenden Alexander Gauland und
Björn Höcke vom rechten Flügel der AfD.
-
Wobei rechter Flügel der AfD ja schon auch
was bedeutet, mein lieber Schwan.
-
Gelächter und Applaus
Es war Jürgen Elsässer da,
-
es war Götz Kubitschek da, ich habe
diese Namen schon genannt, es ist ein
-
bisschen Namedropping, aber die sollte man
auch im Auge behalten. Und es war Philip
-
Stein von der deutschen Burschenschaft da,
der dieses gemeinsame Webprojekt 1%
-
betreut. Und sie demonstrierten gemeinsam
gegen die Invasion der Islamisten. Aber
-
wir wollen uns auch, zumindest kurz, die
echten Nazis nochmal anschauen. Es gibt
-
neue Nazi-Parteien, möglicherweise auch
schon als Auffangbecken für NPD-Mitglieder
-
gedacht, die nach einem Verbot eine neue
Heimat suchen könnten. Ihr wisst
-
vielleicht, am 17. Januar verkündet das
Bundesverfassungsgericht, ob die Partei
-
verboten wird oder ob sie nicht verboten
wird. Es ist relativ offen, was dabei
-
rauskommt. Aber es gibt diese neuen
Parteien, Die Rechte zum Beispiel und den
-
Dritten Weg. Sie treten als ausgesprochen
aggressive Splitterparteien hervor und
-
versuchen auf den völkischen Aufstand
aufzusatteln. Wenn ich den Dritten Weg
-
nenne, fallen mir zwei der Frontmänner
dieser Partei ein. Das eine ist Karl-Heinz
-
Statzberger und das andere ist Maik
Eminger. Diese beiden Männer waren am
-
ersten Tag des NSU-Prozesses am 6. Mai
2013 im Zuschauerbereich des Gerichtssaals
-
und haben sich in die erste Reiche gesetzt
und haben sich dort gespreizt und sehr
-
selbstbewusst gegeben. Karl-Heinz
Statzberger ist ein verurteilter
-
Rechtsterrorist, der zu der Wiese-Gruppe
gehörte, die die Grundsteinlegung des
-
jüdischen Gemeindehauses in München … einen
Anschlag darauf verüben wollte. Und Maik
-
Eminger ist der eineiige Zwillingsbruder
des Angeklagten André Eminger im NSU-
-
Prozess. Also wir kommen auch immer
wieder, wir können es drehen und wenden,
-
auf den NSU zurück. Schauen wir aber mal
dahin. Wir sind ja immer so ein bisschen
-
fokussiert auf die Rechten, die extrem
Rechten, die Neonazis und sitzen oft der
-
Versuchung auf, das was sich diesseits
dieser Nazis befindet für gut zu befinden
-
oder für in Ordnung. Ich würde sagen, das
ist eine zumindest
-
zweifelhafte Einschätzung. Wenn
ausgerechnet Bundesinnenminister Thomas
-
de Maizière von einer Teilverrohung der
Gesellschaft spricht, was er getan hat am
-
28. Mai in der Zeit, muss die Lage
wirklich sehr ernst sein. Denn er ist und
-
war, was diese Verrohung angeht, eher Teil
des Problems als der Lösung.
-
Applaus
Seine Amtszeit steht für Flüchtlingsabwehr
-
und das Durchpeitschen von Antiasyl- und
Aufenthaltsgesetzen, die mühsam erkämpfte
-
Standards der zurückliegenden zwei
Jahrzehnte mit leichter Hand abräumen. Er
-
beteiligte sich wie viele andere, aber
mit dem Gewicht eines Bundesministers an
-
der Panikmache vor den Geflüchteten. Man
denke nur an sein halsstarriges Beharren
-
im Oktober 2015, also am Höhepunkt der
gegen Ankommende tobende Hetze. Er
-
beharrte damals darauf, dass 30% der
syrischen Geflüchteten „falsche Syrer“
-
seien. Er konnte damals auf mehrfache
Nachfrage von Medien und Opposition seine
-
Behauptung nicht belegen. Blieb aber bis
zum Schluss dabei und hat damit zu einer
-
Situation beigetragen, in welcher sich,
wie er es sagte, „unbescholtene Bürger“
-
berufen fühlten, plötzlich Gewalt
anzuwenden. Wenig später hat er das dann
-
nochmal wiederholt. Das ist also
tatsächlich auch eine Masche von ihm. Ihr
-
werdet euch vielleicht erinnern, ich
zitiere ihn, „es kann nicht sein, dass 70%
-
der Männer unter 40 Jahren vor einer
Abschiebung für krank und nicht
-
transportfähig erklärt werden. Dagegen
spricht jede Erfahrung.“, sagte
-
de Maizière. Zahlen hat er dafür nicht
geliefert und hat sich eigentlich auch
-
eines Eingriffs in die ärztliche
Pflichterfüllung schuldig gemacht. Er hat
-
es nicht zurückgezogen, er hat sich nicht
entschuldigt und gar nichts. Er gehört
-
also definitiv zu den Hetzern dazu.
Applaus
-
Dabei sollten schon allein die schieren
Zahlen uns alle schockieren ohne Ende.
-
Etwa 1.500 Angriffe „unbescholtener“ oder
auch besser gesagt „besorgter“ Bürgerinnen
-
und Bürger auf Geflüchtetenunterkünfte
allein im Jahr 2015. Bis zu de Maizières
-
Statement Ende Mai 2016 gab es schon
wieder etwa 500 Angriffe auf solche
-
Sammelunterkünfte für Geflüchtete. Mit dem
Jahr 2014 macht das dann etwa 2.500
-
solcher Angriffe. Das sind nur Angriffe auf
Geflüchteten-Unterkünfte. Da sind also
-
noch nicht dabei die ganzen rassistischen
Angriffe auf Menschen, die Anschläge auf
-
Menschen und Körperverletzungen und so
weiter. Ich habe übrigens gerade, das habe
-
ich mir hier gerade mit der Hand notiert,
die ganz neuen Zahlen für das Jahr 2016
-
beziffern die Angriffe auf die Unterkünfte
auf über 900. Das heißt also wir reißen
-
bald die Latte der 3.000 Angriffe auf
Geflüchteten-Unterkünfte. Die
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Aufklärungsquote lässt keinen besonderen
Eifer bei der Verfolgung der mitunter als
-
versuchter Mord zu wertenden Anschläge auf
zum Teil bewohnte Gebäude vermuten. Die
-
Zahlen zu Anklagen und Verurteilungen
können auch als eine Art Impunität oder
-
Straflosigkeit gelesen werden, worauf die
nach wie vor nicht abreißende Welle der
-
Gewalt gegen Geflüchtete und ihre
Unterkünfte hindeutet. Von Abschreckung
-
kann hier nicht die Rede sein. Im
Gegenteil kennzeichnend für die Situation
-
insbesondere am Ende 2015, Anfang 2016
war, dass die Polizei, das ist hier auch
-
nochmal bestätigt worden vorhin, häufig
zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen, den
-
Mob oft gewähren ließ oder offen
Verständnis oder gar Sympathie zeigte.
-
Wir erinnern uns an Clausnitz, als Mitte
Februar ein wütender Mob versuchte, die
-
Ankunft von Geflüchteten zu verhindern,
während grölende Bürger diesen Bus damals
-
angriffen. Die Polizei ging nicht etwa
gegen die Randalierer vor, sondern
-
beförderte gewaltsam vor allem einen
kleinen Jungen vom Bus in die Unterkunft.
-
Er habe durch seine Gesten die
Aufgebrachten noch provoziert, hieß es.
-
Aber auch bei gravierenden Formen
selbstermächtigter Aktionen besorgter
-
Bürger schritt die Staatsgewalt nicht ein,
kapitulierte vor dem Mob, das ist
-
definitiv ein Déjà-vu aus den 1990er
Jahren, wo es ganz ähnlich abgelaufen ist.
-
Vielleicht im Schnelldurchlauf noch ein
paar Beispiele, die auch in dem Buch
-
dokumentiert sind, „Durchmarsch von
rechts“, das sehr lesenswert ist, leider
-
vergriffen, im Netz kann man es sich noch
runterladen. Also durchaus online zu
-
finden. Ein 25-jähriger Feuerwehrmann aus
Altona etwa, der Anfang Oktober 2015 in
-
einer westfälischen Kleinstadt das
Dachgeschoss eines Hauses in Brand
-
gesteckt hatte, das von 7 Syrerinnen und
Syrern bewohnt war, ist von der
-
Staatsanwaltschaft auf freien Fuß gesetzt
worden. Schließlich, so ließ der
-
Staatsanwalt verlauten, habe es keine
Haftgründe gegeben, denn der Täter und
-
sein Komplize hätten nur Angst vor
Flüchtlingen in ihrer Nachbarschaft
-
gehabt. Sie seien auch nicht
rechtsradikal, eine rechtsradikale
-
Einstellung besteht aus mehr als
Fremdenhass. Das sind wörtliche Zitate aus
-
der Süddeutschen Zeitung vom 12.10. Für
die sich radikalisierenden besorgten
-
Bürger muss diese Situation wie eine
Einladung wirken, mit dem Brandschatzen
-
fortzufahren. Die Berichterstattung, also
es geht natürlich auch immer um die Art,
-
wie das dann in den Medien nochmal
widergespiegelt wird, die Berichterstattung
-
aus Mainstockach [Mainstockheim] Ende
Juli 2015 suggerierte, dass Beschwerden
-
wegen Ruhestörung und die gerüchteweise
Belästigung einer Frau sowie mangelnde
-
Mülltrennung in der Asylunterkunft Grund
genug dafür seien, dass ein Mob von 300
-
Personen aus der 2.000-Seelen-Gemeinde
sich zum Teil bewaffnet vor dem Haus
-
versammelten. Und der Mob hatte erfolg. Die
24 jungen Männer wurden aus [Mainstockheim]
-
weg verlegt. Mülltrennung. Mülltrennung
hatte auch der Brandstifter von Escheburg
-
bei Hamburg, ein Finanzbeamter, als Tatmotiv
angegeben. Zum einen seien irakische
-
Männer in Saft und Kraft eine Bedrohung
und außerdem würden sie ihren Müll sicher
-
nicht richtig entsorgen. Eine Analyse des
Bundeskriminalamtes stellte dazu fest,
-
dass es sich bei den Brandstiftenden um
emotionalisierte Einzeltäter handele, die
-
keinerlei ideologische Anbindung an rechte
Strukturen hätten. Vielleicht waren es auch
-
in Hösbach nur solche verirrten
Einzeltäter und Einzeltäterinnen, die
-
Mitte September 2015, wie die Polizei
meldete, „asylkritische“ Banner an einer
-
Brücke über die Staatsstraße 2307
befestigen. Inzwischen läuft offenbar ein
-
Banner mit der Aufschrift „Deutschland
erwache“ mit zwei Hakenkreuzen schon unter
-
ideologiefrei und asylkritisch, weil ja
auch noch „Asylantenheim, nein danke“ auf
-
der anderen Seite der Brücke zu lesen war.
Dieser Verharmlosung rassistischer
-
Straftaten und narzisstischer Angriffe steht
die unverantwortliche Dramatisierung der
-
Ankunft von 10.000en Geflüchteten
gegenüber. Ich habe Thomas de Maizière
-
angesprochen, natürlich kann man so eine
Bestandsaufnahme nicht ohne die Nennung
-
der CSU, der Nennung von Seehofer und
seinem Generalsekretär Andreas Scheuer
-
abschließen. Nicht erst der AfD-
Durchmarsch und die Ankunft der
-
Geflüchteten haben diese CSU zu einer
rassistischen Partei gemacht. Zum Beispiel
-
Viktor Orbán wurde schon deutlich früher
von der Partei hofiert, er war schon zum
-
70. Geburtstag Edmund Stoibers eingeladen
und hat von der Hans-Seidel-Stiftung den
-
Franz-Josef-Strauß-Preis erhalten. Ich
selber bin unter Franz Josef Strauß in
-
Bayern aufgewachsen und kann nur sagen,
das kann ich gut nachvollziehen.
-
Applaus
Außerdem ist er
-
natürlich, das war der – dankeschön – das
war der Skandal vergangenes Jahr, von der
-
CSU ins Kloster Banz eingeladen worden. Es
ist ja eine ganz schwierige Geschichte mit
-
Viktor Orban. Das ist ja, würde ich mal
sagen, durchaus ein faschistisches Land
-
geworden unter ihm, völkisch-
nationalistisch mindestens. Das erste, was
-
er gemacht hat, war die Krone des heiligen
Stefan von einer Kirche oder von einem
-
Museum ins Parlament schleppen zu lassen.
Das Wort Republik ist aus der Verfassung
-
Ungarns gestrichen worden. Und er ist
derjenige, der europaweit als der große
-
Buhmann hingestellt wurde, als der Zaun
gebaut wurde gegen die Geflüchteten. Das
-
ist auch richtig, dass er da beschimpft
worden ist, nur hinter diesem Zaun
-
verkriecht sich auch der ganze Rest
Europas. Es ist ganz klar, es ist ja diese
-
Situation gewesen …
Applaus
-
Es ist diese Situation gewesen,
dass Anfang dieses Jahres die
-
Tagesschaumeldungen immer ungefähr
lauteten, ja wie durch ein Wunder – das
-
ist so nicht gesagt worden, aber das klang
so durch – wie durch ein Wunder sind kaum
-
neue Geflüchtete in Deutschland
angekommen. Das war natürlich medial auch
-
eine Katastrophe, weil nicht gesagt wurde,
dass sie natürlich nicht kommen konnten,
-
weil es diese Zäune gab, weil es Idomeni
gab, was damals berühmt geworden ist als
-
der Ort, an dem viele in ihrer Flucht
gestoppt und gescheitert sind. Es gibt so
-
viele krasse Beispiele für
Medienberichterstattung. Das Beispiel
-
Bautzen dieses Jahr. Bautzen, in dem die
geplante Asylunterkunft in Brand gesteckt
-
und niedergebrannt ist, in Brand gesteckt
worden ist und niedergebrannt ist, dort
-
hat es dann diese Zusammenrottung gegeben
von Nazis, die junge unbegleitete
-
Flüchtlinge angegriffen haben, Geflüchtete
angegriffen haben. Und in den Medien kam
-
es so rüber, die Asylsuchenden hätten
angefangen. Ihr werdet euch an diese
-
skandalöse Berichterstattung erinnern. Es
war wie in den 90er Jahren Opfer-Täter-
-
Umkehr, das Zahlenverhältnisse 20
Geflüchtete und 80 Neonazis + x alleine
-
ist, beschreibt schon eine
Notwehrsituation. Das heißt also von einer
-
Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen
oder zwischen Jugendbanden, wie das auch
-
aus den 1990er Jahren widerhallt, kann
nicht die Rede sein. Schauen wir auch
-
nochmal, ich habe sie schon erwähnt, auf
die Reichsbürger. Die Reichsbürger sind
-
jahrelang nicht verfolgt worden, erst als
Mitte Oktober ein Polizist von einem
-
schwerbewaffneten Reichsbürger erschossen
worden ist, Kollegen von ihm wurden
-
verletzt, beginnt der Apparat, auch gegen
deren Mitglieder in den eigenen Reihen zu
-
ermitteln. Also wir finden ganz viele
Reichsbürger in Uniform, die ja hier ihr
-
Wesen in der staatlichen Institution
treiben. Und da kommen wir auch nochmal
-
zurück auf den NSU-Prozess, das können wir
natürlich nicht wirklich toll vertiefen.
-
Weil die Zeit uns auch schon
wieder davon läuft. Aber wir haben ja im
-
NSU-Komplex eine weitere Infiltration der
Polizei durch eine solche Institution,
-
nämlich den Ku-Klux-Klan. Und ich kann
Alexander Kienzle nur zustimmen, wir
-
wissen nichts, wir wissen nichts von
Heilbronn, wir wissen nicht, was in Kassel
-
wirklich passiert ist. Heilbronn als die
Polizistin Michèle Kiesewetter erschossen
-
wurde und ihr Kollege wie durch ein Wunder
einen Kopfdurchschuss überlebt hat. In der
-
Dienstgruppe, in der Michèle Kiesewetter
damals gearbeitet hat, waren ehemalige
-
Mitglieder des Ku-Klux-Klans tätig. Es hat
also auch solche Gruppen in der Polizei
-
gegeben, aber das wird natürlich nicht
weitergehend untersucht. Das ist im Sande
-
verlaufen die Untersuchungen in dieser
Richtung. Die Informationen übrigens über
-
die Polizisten … über die Ku-Klux-Klan-
Mitglieder in der Polizei kamen von einen
-
V-Mann, der damals der Chef des Ku-Klux-
Klans gewesen ist. Ich muss mich jetzt
-
sehr zusammenraffen. Ich könnte euch noch
eine ganze Menge weiterer Geschichten
-
dieser Art berichten. Möchte aber doch in
den letzten 5 Minuten noch auf die Frage
-
zurückkommen, was wir denn nun machen. Und
ich habe schon mal gesagt, unser Fokus,
-
immer auf die Rechten zu gucken, wie das
Kaninchen auf die Schlange, führt uns
-
wahrscheinlich sehr weit weg davon, die
tatsächlichen Probleme zu sehen und dass
-
wir natürlich über den Rechtsruck in
Deutschland, in Europa und in den USA
-
nicht wirklich reden können, nicht
sinnvoll reden können, wenn wir nicht den
-
weltwirtschaftlichen Gesamtzusammenhang in
die Augen fassen. Es ist einfach so, die
-
Erwartung, dass mit einem Zaunbau oder mit
neuer Gesetzgebung die Menschen davon
-
abgehalten werden, sich auf den Weg zu
machen, aus wirtschaftlichen Gründen oder
-
auch aus unmittelbarer Not, aus Elend, das
ist eine Illusion und wir müssen uns
-
darüber klarmachen, dass sich die Dinge
verändern werden. Die Ankunft dieser
-
Menschen, die sich auch nicht aufhalten
lassen, wird niemand verhindern. Und das
-
ist letztlich auch gut so.
Weil es kann so wie es ist auf keinen
-
Fall weitergehen. Wir müssen uns …
Applaus
-
Wir müssen uns völlig
neue Narrative, neue Geschichten
-
ausdenken. Wir müssen quasi eine Weltsicht
neu erfinden, mit der wir arbeiten können
-
und wo vielleicht tatsächlich der von
vielen belächelte Spruch vom Bleiberecht
-
für alle einen, sagen wir mal,
intellektuellen Hintergrund bekommt. Eine
-
Idee, eine Vision, eine Utopie, das alles
brauchen wir. Antifaschismus allein wird
-
auf jeden Fall nicht ausreichen. Das habe
ich erst neulich die gute Bini Adamczak in
-
einem BR-Feature sagen hören. Wobei ich
den Antifaschismus auch ein bisschen in
-
Schutz nehmen will. Es war nie so, dass
allein der Kampf und das Entgegentreten
-
gegen Nazis Inhalt des Antifaschismus war,
sondern es war auch immer ein
-
emanzipatives, ein kämpferisches Bild der
Veränderung, hin zu einer gerechteren
-
Welt. Ich kann das leider nicht mehr so
ausführen, wie ich das eigentlich geplant
-
hatte, aber es ist vollkommen klar, dass
wir dem irren Selbstzweck des
-
Kapitalismus, die höchstmögliche und
rücksichtslose Kapitalverwertung, dass wir
-
dem etwas entgegensetzen müssen und dass
wir uns um die Menschen solidarisch
-
kümmern müssen, die auf diesem Planeten
keine Chance haben.
-
Applaus
Das hatte ich natürlich
-
noch viel viel ausführlicher und
mit Zitaten belegt und es bleibt aber
-
trotzdem so, wie Marx es mal gesagt hat.
Und leider ist diese Wendung aus dem
-
kommunistischen Manifest inzwischen nur
noch zu einem Kalenderspruch
-
heruntergekommen. Nämlich dass er gesagt
hat, dass es darauf ankommt, alle
-
Verhältnisse umzuwerfen, in denen der
Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes,
-
ein verlassenes, ein verächtliches Wesen
ist. Und das muss … das bleibt wahr. Und
-
ich möchte im Grunde genommen uns auch ein
bisschen aufrütteln als diejenigen, die
-
privilegiert hier im Westen ihren Glühwein
zu Weihnachten trinken und die lauschige
-
Stimmung genießen. Ich habe im November
eine Stafettenlesung der „Ästhetik des
-
Widerstands“ von Peter Weiss veranstaltet.
Peter Weiss wäre dieses Jahr 100 Jahre alt
-
geworden. Sein großes Werk, der
antifaschistische Roman „Die Ästhetik des
-
Widerstands“ ist in 54 Stunden nonstop
vorgelesen worden und es ist gespickt mit
-
Hinweisen, mit Anregungen, mit Motivation
für Menschen wie uns. Und deswegen möchte
-
ich mit einem Zitat von Peter Weiss
schließen, das uns alle ein wenig
-
vorführt, denke ich. Ich zitiere, „wir
sind Humanisten, hörte ich ihn noch einmal
-
sagen, doch unsere Humanität ist mit
Schande bedeckt. Allzu viele, die ständig
-
den Humanismus, den Pazifismus im Mund
führen, die das Unrecht wohl sehen, für
-
eine Veränderung aber nicht kämpfen
wollen, sind in ihrer Diskretion nichts
-
anderes als Apologeten der herrschenden
Klassen.“ Aber wem sage ich das. Danke.
-
Applaus
Herald: Fritz Bürschel. Ja wenn mein
-
Mikrofon gehen würde. Fritz Bürschel,
vielen Dank. Burschel, Pardon, Fritz
-
Burschel, vielen Dank.
Applaus
-
Ja wir haben wir noch knapp 10 Minuten
Zeit für Q&A, Questions and Answers, falls
-
ihr Fragen an unseren Referenten habt,
traut euch, sie zu stellen. Fasst euch
-
bitte kurz je kürzer ihr eure Fragen
formuliert, desto mehr Fragen kriegen wir
-
gestellt, und bitte verkneift euch
Kommentare, es sollen Fragen sein. Komm
-
doch in die Mitte, Fritz, das ist … Fangen
wir einfach mal an, da vorne mit der 2.
-
Mikrofon: Hallo. Es gab ja lange Zeit von
genau diesen ganzen Menschen, die du auch
-
beschrieben hast, von genau diesen Nazis
im Internet verschiedene Foren, in denen
-
die sich irgendwie organisiert haben, so
Thule-Netz, Thiazi, das ist irgendwann
-
alles aufgelöst worden oder hat sich
aufgelöst. Siehst du im Moment eine
-
Verschiebung eher in Richtung von sozialen
Netzwerken, die halt da sind, und die von
-
diesen Gruppen genutzt werden, oder gibt
es nach wie vor rechte Strukturen, die im
-
Internet irgendwie Plattformen nutzen die
nur sie haben und in die die Gesellschaft
-
so keinen Einblick hat?
Fritz: Das kann ich nicht sagen. Ich bin
-
da definitiv kein Experte. Ich hätte aber
durchaus Hinweise im Zusammenhang z.B. mit
-
dem NSU auf Internetprojekte, da gibt es
mindestens zwei, die massiv
-
Desinformationen streuen und wo ich mir
denke, dass Leute mit etwas handwerklichem
-
Geschick durchaus was tun könnten, ich
möchte die Namen jetzt auch nicht unnötig
-
nennen von diesen beiden Plattformen. Es
wäre aber … ich kann dir nicht sagen … ich
-
denke mal, die sozialen Netzwerke, vor
allen Dingen Facebook, sind für viele von
-
diesen Leuten eher verräterisch. Das
heißt, wenn du etwas über sie erfahren
-
willst … sie sind so doof und posten
wirklich alles auf Facebook sodass also
-
auch vor Gericht z.B. Zeugen aus der
Naziszene ausgesagt haben und sie dann mit
-
ihren … und sie wurden dann gefragt „Ja
wie würden Sie sich denn politisch
-
einschätzen?“ und sie „So ganz normal“ und
dann wurden sie mit ihrer Facebook-Seite
-
konfrontiert, auf der halt die hardcore
einschlägigen Links zu allen möglichen
-
üblen Gruppen, Parteien und Zusammenhängen
abzurufen waren. Also da glaube ich, das
-
ist jetzt nicht sehr professionell und
avanciert, was sie da machen, aber du
-
kannst sie in ihrem Ausdruck in den
Kommentarspalten überall finden, aber ich
-
denke so eigene Internetprojekte, wie im
Zusammenhang mit dem NSU-Komplex, mit dem
-
NSU-Prozess, wo zum Teil mit den original
Ermittlungsakten hantiert wird, da sind
-
zum Teil professionelle Leute am Werk,
allerdings auch mit Desinformation, die
-
schon so dämlich ist, dass man es kaum
noch aushalten kann. Also auf einer dieser
-
Plattformen werden einige Leute, und ich
persönlich, ich beschuldigt, wir hätten
-
das NSU-Bekennervideo hergestellt. Also
das ist … da weiß ich nicht, wie weit ich
-
das wirklich ernst nehmen kann.
Herald: So machen wir weiter mit
-
Mikrofon 1, bitte.
Mikrofon: Danke und entschuldige bitte die
-
Frage, weil sie ein bisschen … scheiße
ist, aber was tun, wenn selbst das
-
Anzünden von Gebäuden vor Gericht nicht
mehr als extremistisch zählt?
-
Fritz: Ja was tun? Ich würde gerne
Antworten da drauf geben. Ich lese gierig
-
in Artikel von (???) zum Beispiel rein,
und der sagt, der Durchmarsch von Rechts
-
wird dazu führen, dass wir uns sammeln
müssen, dass wir wieder auf die Straße
-
gehen müssen, dass wir Gegenmacht zeigen
müssen, dass wir präsent sein müssen, was
-
Kienzle auch gesagt hat, dass wir auch
in unseren je individuellen Alltagen den
-
Leuten verbal in die Fresse hauen, wie er
das sehr schön gesagt hat. Ich kann es dir
-
nicht sagen. Ich kann zum Beispiel nicht
verstehen, warum, nach allem, was wir
-
wissen im Kontext mit dem NSU, warum es
keine Kampagne in diesem Land gibt, diesen
-
schlimmen Geheimdienst abzuschaffen, warum
es keine …
-
Applaus
Es hat eine einzige Schule gegeben, die
-
sich geweigert hat, eine
Verfassungsschutz-Ausstellung zu zeigen,
-
aber ansonsten sehe ich keinerlei
gesellschaftlichen Protest gegen eine
-
Institution, die von uns verlangt … von
uns, wenn ich mal das so sagen darf,
-
Bürgerinnen und Bürgern oder Bewohnerinnen
und Bewohnern dieses Landes, dass wir
-
akzeptieren, dass es da eine
unkontrollierte Grauzone gibt, in der auch
-
Gesetze gebrochen werden. Das kann nicht
wahr sein. Wo ist der Protest? Der Protest
-
ist ausgeblieben, der Protest hat auch
nicht reagiert, als die Demonstration von
-
… um die es hier in den NSU-Monologen
ging, als die statt fand. 2006 hat es zwei
-
Demos gegeben, in Kassel und in Dortmund.
Da sind in Kassel 2000 Leute auf der
-
Straße gewesen, und trotzdem hat niemand
von uns, die möglicherweise sich für
-
kritische Medienkonsumentinnen und
-konsumenten halten, den Leuten jemand
-
darauf reagiert damals 2006, und auch
jetzt, würde ich sagen, es hat ganz tolle
-
Veranstaltungen gegeben zum fünften
Jahrestag des Auffliegens des NSU, des
-
Bekanntwerdens der ganzen Monstrosität.
Die waren auch gar nicht schlecht besucht,
-
die Veranstaltungen, aber medial hat es
sie nicht gegeben, kann man sagen, und es
-
waren natürlich viel zu wenig Menschen.
Wir müssen auch wirklich dafür werben,
-
dass wir für unsere Rechte und für die
Rechte anderer eintreten, dass Leute
-
wirklich wieder auf die Straße gehen. Wo
sind die Demonstrationen mit mehreren
-
10.000 Leuten?
Applaus
-
Herald: Uns läuft ein wenig die Zeit
davon. Wir machen weiter mit einer Frage
-
aus dem Internet bitte.
Signal Angel: Und zwar sucht … hat jemand
-
aus dem Internet die Frage zu dem NSU-
Untersuchungsausschuss, ob es da eine
-
Quelle gibt, die bestehende
Ermittlungsergebnisse und die noch offenen
-
Fragen gegenüber stellt.
Fritz: Also NSU Watch, das habt ihr
-
vielleicht mitbekommen, hat in fast jedem
NSU-Untersuchungs… also, ich meine, es
-
gibt in diesem Land inzwischen zwölf
Arbeiten der parlamentarischen
-
Untersuchungsausschüsse, die qualitativ
sehr sehr unterschiedliche Arbeit machen.
-
Also das ist nicht alles gut, aber es gibt
auch NSU-Watch-Gruppen in Hessen in
-
Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg,
Sachsen, die genau diese Arbeit machen,
-
die Fragen stellen, in enger Absprache in
der Regel mit den Nebenklage-
-
Vertreterinnen und Vertretern im NSU-
Prozess. Also da findet eine Interaktion
-
statt. Geht auf nsu-watch.info, informiert
euch, da gibt es Links zu den ganzen
-
Franchise-NSU-Watch-Leuten im ganzen Land,
und wie gesagt ja auch diesen
-
Spendenbutton.
Herald: Und damit ist unsere Zeit leider
-
schon um, es tut mir wirklich … es tut mir
wirklich sehr leid. Bist du noch
-
ansprechbar?
Fritz: Ja, natürlich. Vielen herzlichen
-
Dank für eure Aufmerksamkeit
Herald: Fritz Burschel, vielen Dank!
-
Applaus
-
Musik
-
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2017. Mach mit und hilf uns!