Liebe stellt keine Bedingungen
-
0:00 - 0:05"Selbst aus ganz unreligiöser Sicht
-
0:05 - 0:11stellt die Homosexualität
eine sexuelle Verfehlung dar. -
0:11 - 0:15Sie ist ein armseliger,
minderwertiger Ersatz für die Realität – -
0:15 - 0:18ein kläglicher Versuch, dem Leben zu entfliehen.
-
0:18 - 0:22Als solches verdient sie kein Mitleid,
-
0:22 - 0:24keine Sonderbehandlung
-
0:24 - 0:27als Märtyrium einer Minderheit,
-
0:27 - 0:34und sollte nur als das betrachtet werden,
was sie wirklich ist: eine schädliche Krankheit." -
0:34 - 0:39Das schrieb Time Magazine 1966,
als ich drei Jahre alt war. -
0:39 - 0:43Und letztes Jahr sprach sich
der amerikanische Präsident -
0:43 - 0:45für die geichgeschlechtliche Ehe aus.
-
0:45 - 0:53(Beifall)
-
0:53 - 0:58Und meine Frage ist,
wie haben wir es so weit gebracht? -
0:58 - 1:03Wie wurde aus einer Krankheit eine Identität?
-
1:03 - 1:06Als ich etwa sechs Jahre alt war,
-
1:06 - 1:09ging ich mit meiner Mutter und
meinem Bruder Schuhe kaufen. -
1:09 - 1:11Zum Ende unseres Einkaufs
-
1:11 - 1:15sagte der Schuhverkäufer, dass wir uns
jeweils einen Luftballon aussuchen dürften. -
1:15 - 1:21Mein Bruder wollte einen roten,
und ich wollte einen rosafarbenen. -
1:21 - 1:26Meine Mutter meinte, ich solte doch
lieber einen blauen Luftballon haben. -
1:26 - 1:29Aber ich sagte ihr, dass ich ganz
bestimmt den rosafarbenen wollte. -
1:29 - 1:34Und sie erinnerte mich daran,
dass meine Lieblingsfarbe blau sei. -
1:34 - 1:39Die Tatsache, dass meine jetzige Lieblingsfarbe blau ist, aber ich immer noch schwul bin –
-
1:39 - 1:42(Lachen) –
-
1:42 - 1:47zeigt sowohl den Einfluss meiner Mutter,
als auch dessen Grenzen. -
1:47 - 1:49(Lachen)
-
1:49 - 1:56(Beifall)
-
1:56 - 1:58Als ich klein war, sagte meine Mutter immer:
-
1:58 - 2:03"Die Liebe, die du für deine Kinder
empfindest, ist einzigartig. -
2:03 - 2:06Und bevor du nicht selbst Kinder hast,
wirst du nicht verstehen, was ich meine." -
2:06 - 2:09Als Kind nahm ich das als das größte Kompliment,
-
2:09 - 2:12dass sie so ihre Mutterrolle für mich
und meinen Bruder beschreiben würde. -
2:12 - 2:15Als Teenager dachte ich,
-
2:15 - 2:18dass ich schwul sei und somit
wahrscheinlich keine Familie haben würde. -
2:18 - 2:20Und es verunsicherte mich, wenn sie es sagte.
-
2:20 - 2:22Und nachdem ich mein Coming-out hatte,
-
2:22 - 2:25und sie fortfuhr, es zu sagen, machte es mich wütend.
-
2:25 - 2:29Ich sagte: "Ich bin schwul. Das ist nicht der Weg,
auf dem ich mich befinde. -
2:29 - 2:32Und ich möchte, dass du aufhörst, das zu sagen."
-
2:35 - 2:40Vor etwa 20 Jahren bat mich
meine Redaktion bei der New York Times, -
2:40 - 2:43einen Artikel über die Gehörlosenkultur zu schreiben.
-
2:43 - 2:44Und ich war ziemlich verblüfft.
-
2:44 - 2:47Ich hatte Taubheit immer
als eine Krankheit betrachtet. -
2:47 - 2:48Diese armen Menschen. Sie können nicht hören.
-
2:48 - 2:51Sie sind gehörlos. Was können wir für sie tun?
-
2:51 - 2:53Und dann begab ich mich in die Gehörlosenwelt.
-
2:53 - 2:56Ich besuchte Gehörlosenvereine.
-
2:56 - 2:59Ich ging zu Theateraufführungen und
Gedichtvorträgen von Gehörlosen. -
2:59 - 3:06Und für die Wahl zur "Miss Deaf America"
fuhr ich sogar bis nach Nashville, Tennessee, -
3:06 - 3:10wo sich die Menschen über die undeutliche Zeichensprache der Südstaatler beschwerten.
-
3:10 - 3:14(Lachen)
-
3:14 - 3:18Und als ich immer mehr
in die Gehörlosenwelt eintauchte, -
3:18 - 3:21wurde mir bewusst, dass
Gehörlosigkeit eine Kultur war, -
3:21 - 3:23und dass die Menschen aus dieser Kultur, die sagten:
-
3:23 - 3:26"Wir sind nicht 'gehör-los',
sondern Mitglieder einer Kultur", -
3:26 - 3:29etwas sagten, das mir etwas gab.
-
3:29 - 3:31Es war nicht meine Kultur,
-
3:31 - 3:33und ich hatte auch nicht vor, ihr spontan beizutreten,
-
3:33 - 3:36aber ich schätzte, dass es eine Kultur war
-
3:36 - 3:38und es für die Menschen, die ihr angehörten,
-
3:38 - 3:44von so großer Bedeutung war wie die
Latino-, Schwulen- oder jüdische Kultur. -
3:44 - 3:49Es schien fast genauso wichtig
wie die Amerikanische Kultur. -
3:49 - 3:53Dann bekam die Freundin einer Freundin
eine kleinwüchsige Tochter. -
3:53 - 3:54Und mit der Geburt ihrer Tochter,
-
3:54 - 3:57musste sie sich plötzlich mit Fragen auseinandersetzen,
-
3:57 - 4:00die nun auch für mich anfingen
von großer Bedeutung zu sein. -
4:00 - 4:03Sie stand vor der Entscheidung,
was sie mit diesem Kind tun sollte. -
4:03 - 4:07Sollte sie sagen: "Du bist genauso
wie alle anderen, nur ein bisschen kleiner?" -
4:07 - 4:10Oder sollte sie versuchen, eine Art Kleinwüchsigenidentität für sie zu schaffen,
-
4:10 - 4:13sich in der Organisation "Little People of America" zu engagieren,
-
4:13 - 4:15und sich zu informieren, was es Neues
in der Welt der Kleinwüchsigen gab? -
4:15 - 4:17Und da dachte ich plötzlich,
-
4:17 - 4:19dass die meisten tauben Kinder
hörende Eltern haben, -
4:19 - 4:22und diese in der Regel versuchen,
ihre Kinder zu heilen. -
4:22 - 4:26Diese tauben Menschen entdecken irgendwann
im Erwachsenenalter "Gemeinschaft" für sich. -
4:26 - 4:29Die meisten homosexuellen Menschen
haben heterosexuelle Eltern. -
4:29 - 4:31Diese Eltern wollen oft,
dass ihre Kinder funktonieren -
4:31 - 4:33in der in ihrer Sicht normalen Welt,
-
4:33 - 4:37und diese homosexuellen Menschen müssen
dann später eine Identität für sich finden. -
4:37 - 4:38Und nun war da diese Freundin von mir,
-
4:38 - 4:42die sich mit ihrer kleinwüchsigen Tochter mit
der Frage nach Identität auseinandersetzte. -
4:42 - 4:44Ich dachte, da ist es wieder:
-
4:44 - 4:46Eine Familie, die sich selbst als normal wahrnimmt
-
4:46 - 4:49mit einem Kind, das außergewöhnlich erscheint.
-
4:49 - 4:53Ich entwickelte also diesen Gedanken, dass es
in Wirklichkeit zwei Arten von Identität gibt. -
4:53 - 4:55Es gibt vertikale Identitäten,
-
4:55 - 4:58die generationsbedingt von Eltern an
ihre Kinder weitergegeben werden. -
4:58 - 5:04Das sind Dinge wie ethnische Zugehörigkeit,
häufig Nationalität, Sprache und oftmals Religion. -
5:04 - 5:08Dinge, die Sie mit Ihren Eltern
und Kindern gemein haben. -
5:08 - 5:10Und obwohl einige davon problematisch sein können,
-
5:10 - 5:12versucht man in der Regel nicht, sie zu heilen.
-
5:12 - 5:16Man kann argumentieren, dass es in
den Vereinigten Staaten schwieriger ist – -
5:16 - 5:18und das ungeachtet unseres aktuellen Präsidenten –
-
5:18 - 5:20farbig zu sein.
-
5:20 - 5:22Und trotzdem versucht niemand
alles daran zu setzen, -
5:22 - 5:26dass die nächste Generation von Kindern
afro-amerikanischer oder asiatischer Eltern -
5:26 - 5:30mit cremefarbener Haut und
blondem Haar auf die Welt kommt. -
5:30 - 5:34Dann gibt es die anderen Identitäten, die man
im Umgang mit Gleichgesinnten erlernt. -
5:34 - 5:36Diese bezeichne ich als horizontale Identitäten,
-
5:36 - 5:39denn der Kontakt zu Gleichgesinnten
stellt eine horizontale Erfahrung dar. -
5:39 - 5:42Das sind Identitäten, die Ihren Eltern fremd sind
-
5:42 - 5:46und die man dann selbst im Umgang
mit Gleichgesinnten entdecken muss. -
5:46 - 5:49Und diese Identitäten, diese horizontalen Identitäten,
-
5:49 - 5:53haben Menschen seit jeher zu heilen versucht.
-
5:53 - 5:55Ich wollte also sehen, wie der Prozess aussieht,
-
5:55 - 5:58mit dem es Leuten, die solche Identitäten besitzen,
-
5:58 - 6:00gelingt, sich mit ihnen zu arrangieren.
-
6:00 - 6:05Und es schien, dass es drei
Stufen der Akzeptanz gibt, -
6:05 - 6:06die alle zum Tragen kommen mussten.
-
6:06 - 6:12Da war die Eigenakzeptanz, die Akzeptanz
der Familie und die gesellschaftliche Akzeptanz. -
6:12 - 6:13Und die drei überschneiden sich nicht immer.
-
6:13 - 6:18Oft ist es so, dass die Betroffenen voller Wut sind,
-
6:18 - 6:21weil sie das Gefühl haben,
dass ihre Eltern sie nicht lieben, -
6:21 - 6:25dabei ist es in Wahrheit nur so,
dass ihre Eltern sie nicht akzeptieren. -
6:25 - 6:28Liebe ist etwas, das im Idealfall bedingungslos
-
6:28 - 6:31in der Beziehung zwischen Eltern und Kind existiert.
-
6:31 - 6:34Aber Akzeptanz ist etwas, das seine Zeit braucht.
-
6:34 - 6:37Es braucht immer Zeit.
-
6:37 - 6:42Einer der kleinwüchsigen Männer,
die ich kennenlernte, war Clinton Brown. -
6:42 - 6:45Als er geboren wurde, wurde diastrophischer Zwergwuchs bei ihm diagnostiziert,
-
6:45 - 6:47ein sehr behindernder Zustand,
-
6:47 - 6:50und die Ärzte sagten seinen Eltern,
er würde niemals gehen oder sprechen lernen, -
6:50 - 6:52keine intellektuellen Fähigkeiten entwickeln,
-
6:52 - 6:55und sie wahrscheinlich nicht einmal erkennen.
-
6:55 - 6:58Man empfahl ihnen, ihren Sohn
im Krankenhaus zurückzulassen, -
6:58 - 7:00sodass er dort in Ruhe sterben konnte.
-
7:00 - 7:02Und seine Mutter sagte, dass sie das nicht tun würde.
-
7:02 - 7:04Sie nahm ihren Sohn mit nach Hause.
-
7:04 - 7:08Und obwohl sie aus erzieherischer oder
finanzieller Sicht nicht sehr begünstigt war, -
7:08 - 7:10fand sie den besten Arzt im Land
-
7:10 - 7:12für die Behandlung von diastrophischem Zwergwuchs,
-
7:12 - 7:14und übergab ihn in seine medizinische Obhut.
-
7:14 - 7:16Im Laufe seiner Kindheit
-
7:16 - 7:19musste er sich 30 größeren
chirurgischen Eingriffen unterziehen. -
7:19 - 7:22Und er verbrachte diese ganze Zeit
ausschließlich im Krankenhaus, -
7:22 - 7:23während er sich diesen Behandlungen unterzog,
-
7:23 - 7:26aufgrund derer er heute gehen kann.
-
7:26 - 7:30Während er dort war, schickten sie Nachhilfelehrer, um ihm bei seinen Hausaufgaben zu helfen.
-
7:30 - 7:33Und er arbeitete sehr hart,
weil es sonst nicht viel zu tun gab. -
7:33 - 7:35Und am Ende schaffte er es auf ein Bildungsniveau,
-
7:35 - 7:38das niemand in seiner Familie
je zuvor in Erwägung gezogen hatte. -
7:38 - 7:41Tatsächlich war er der Erste in seiner Familie,
der an einer Universität studierte, -
7:41 - 7:45wo er auf dem Campus lebte und ein speziell
für ihn ausgestattetes Auto fuhr, -
7:45 - 7:48das seinem ungewöhnlichen Körper angepasst war.
-
7:48 - 7:51Seine Mutter erzählte mir die Geschichte,
als sie nach Hause kam – -
7:51 - 7:52und er besuchte die örtliche Universität –
-
7:52 - 7:55Sie sagte: "Ich sah sein Auto,
das man immer erkannte, -
7:55 - 8:00auf dem Parkplatz vor einer Bar." (Lachen)
-
8:00 - 8:04"Und ich dachte: Die sind 1,80 Meter groß
und er misst nicht einmal einen Meter. -
8:04 - 8:07Zwei Bier für sie, sind vier Bier für ihn."
-
8:07 - 8:09Sie sagte: "Ich wusste, dass ich dort nicht
reingehen konnte, um ihn zu stoppen, -
8:09 - 8:14aber ich fuhr heim und hinterließ ihm
acht Nachrichten auf seinem Handy." -
8:14 - 8:15Sie sagte: "Und dann dachte ich,
-
8:15 - 8:17wenn mir jemand, als er geboren wurde, gesagt hätte,
-
8:17 - 8:23dass meine zukünftige Sorge wäre, dass er angeheitert mit seinen College-Freunden rumfährt –"
-
8:23 - 8:32(Beifall)
-
8:32 - 8:34Und ich fragte sie: "Was denkst du hast du gemacht,
-
8:34 - 8:38das ihn zu dieser charmanten, versierten und wunderbaren Person heranwachsen ließ?"
-
8:38 - 8:43Und sie sagte: "Was ich gemacht habe? Ich habe
ihm all meine Liebe geschenkt, das ist alles. -
8:43 - 8:46Clinton hatte einfach immer dieses Leuchten an sich.
-
8:46 - 8:52Und sein Vater und ich hatten das große Glück,
die ersten zu sein, die es zu sehen bekamen." -
8:52 - 8:55Ich möchte nun etwas aus einem
weiteren Magazin aus den 60ern zitieren. -
8:55 - 9:01Dieses stammt von 1968 – aus dem Atlantic Monthly, der Stimme des Liberalen Amerikas –
-
9:01 - 9:04geschrieben von einem bedeutenden Bioethiker.
-
9:04 - 9:08Er sagte: "Es gibt keinen Grund,
sich schuldig zu fühlen, -
9:08 - 9:11wenn man ein Kind mit Down-Syndrom weggibt,
-
9:11 - 9:16egal, ob es sich dabei um ein "Weggeben"
im Sinne von "in einem Heim verstecken" handelt, -
9:16 - 9:20oder ein "Weggeben" in einem noch verantwortungsbewussteren, todbringenden Sinne.
-
9:20 - 9:25Es ist traurig, ja – und schrecklich.
Aber es entbehrt jeder Schuld. -
9:25 - 9:29Wahre Schuld ergibt sich nur aus
einer Straftat gegen eine Person, -
9:29 - 9:34und jemand mit Down-Syndrom ist keine Person."
-
9:34 - 9:37Es wurde schon viel über den enormen Fortschritt geschrieben, den wir gemacht haben,
-
9:37 - 9:40wenn es um die Behandlung von
homosexuellen Menschen geht. -
9:40 - 9:44Den Beweis, dass sich unsere Einstellung geändert hat, sehen wir täglich in den Schlagzeilen.
-
9:44 - 9:48Aber wir vergessen, wie wir Menschen
betrachtet haben, die "anders" waren, -
9:48 - 9:50wie wir Menschen mit einer
Behinderung angesehen haben, -
9:50 - 9:53und für wie unmenschlich wir sie gehalten haben.
-
9:53 - 9:55Der Wandel, den wir hier herbeigeführt haben,
-
9:55 - 9:57der in sich fast genauso radikal ist,
-
9:57 - 10:00ist einer, dem wir nicht
sehr viel Aufmerksamkeit schenken. -
10:00 - 10:04Eine der Familien, die ich interviewte,
Tom und Karen Robards, -
10:04 - 10:08zwei junge und erfolgreiche New Yorker,
waren zutiefst erstaunt, -
10:08 - 10:11als ihr erstes Kind mit Down-Syndrom
diagnostiziert wurde. -
10:11 - 10:15Sie waren der Meinung, die Bildungschancen
für ihn waren nicht so, wie sie sein sollten, -
10:15 - 10:19und so beschlossen sie,
ein kleines Zentrum zu bauen – -
10:19 - 10:23zwei Klassenzimmer, die sie zusammen
mit ein paar Eltern gründeten, -
10:23 - 10:25um Kinder mit Down Syndrom zu unterrichten.
-
10:25 - 10:29Und über die Jahre entwickelte sich dieses Zentrum
zum sogenannten Cooke-Center, -
10:29 - 10:31wo heute Tausende und Abertausende
-
10:31 - 10:35von Kindern mit geistiger Behinderung
unterrichtet werden. -
10:35 - 10:38In der Zeit, die seit jenem Atlantic Monthly
Artikel vergangen ist, -
10:38 - 10:42hat sich die Lebenserwartung für Menschen
mit Down-Syndrom verdreifacht. -
10:42 - 10:47Unter den Menschen mit Down-Syndrom
finden sich heute Schauspieler, -
10:47 - 10:53Schriftsteller, und einige, die im Erwachsenenalter ganz selbständig leben können.
-
10:53 - 10:55Vieles davon verdanken sie den Robards.
-
10:55 - 10:57Und ich fragte sie: "Bedauert ihr etwas?
-
10:57 - 10:59Wünschtet ihr, euer Sohn würde
nicht an Down-Syndrom leiden? -
10:59 - 11:01Wünschtet ihr, ihr hättet nie davon gehört?"
-
11:01 - 11:03Und interessanterweise sagte sein Vater:
-
11:03 - 11:06"Für David, unseren Sohn, bedauere ich es,
-
11:06 - 11:09denn für ihn ist es kein leichtes Dasein in dieser Welt,
-
11:09 - 11:12und ich würde ihm gerne ein leichteres Leben schenken.
-
11:12 - 11:17Aber, wenn wir alle Menschen mit Down-Syndrom verlören, wäre das ein katastrophaler Verlust."
-
11:17 - 11:21Und Karen Robards sagte zu mir: "Ich stimme Tom zu.
-
11:21 - 11:25Für David, würde ich diese Krankheit sofort heilen, um ihm ein leichteres Leben zu ermöglichen.
-
11:25 - 11:30Aber wenn ich für mich spreche, dann hätte ich vor 23 Jahren, als er geboren wurde, nicht geglaubt,
-
11:30 - 11:32dass ich je an so weit kommen könnte –
-
11:32 - 11:36Mich persönlich hat es zu einer soviel besseren
und liebenswürdigeren Person gemacht -
11:36 - 11:39und meinem Leben so viel mehr Sinn gegeben,
-
11:39 - 11:46dass ich persönlich, es um nichts
in der Welt aufgeben würde." -
11:46 - 11:50Wir leben in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Akzeptanz für diese und viele andere Konditionen
-
11:50 - 11:52immer größer wird.
-
11:52 - 11:54Aber gleichzeitig sind wir an einem Punkt angelangt,
-
11:54 - 11:57an dem unsere Fähigkeit,
diese Konditionen zu beseitigen -
11:57 - 11:59ein Ausmaß erreicht hat, das einst unvorstellbar war.
-
11:59 - 12:02Die meisten gehörlosen Kinder,
die heute in den USA geboren werden, -
12:02 - 12:04erhalten Cochlear-Implantate,
-
12:04 - 12:09die in das Gehirn eingesetzt und
an einen Receiver angeschlossen werden, -
12:09 - 12:14und deren mit Hilfe ihnen eine Form des Hörens
und des Sprechens ermöglicht wird. -
12:14 - 12:18Ein Präparat, das an Mäusen getestet wurde,
genannt BMN-111, -
12:18 - 12:23hilft dabei, die Wirkung
des Achondroplasie-Gens zu hemmen. -
12:23 - 12:26Achondroplasie ist die häufigste
Form des Zwergwuchses, -
12:26 - 12:30und Mäuse, die diesen Wirkstoff erhalten haben,
und das Achondroplasie-Gen aufweisen, -
12:30 - 12:32wachsen zu voller Größe heran.
-
12:32 - 12:35Zu Testreihen am Menschen ist es nicht mehr weit.
-
12:35 - 12:37Es gibt Blut-Tests, die in der Entwicklung sind,
-
12:37 - 12:42mit denen das Down-Syndrom noch zuverlässiger und früher in der Schwangerschaft entdeckt werden kann, als je zuvor,
-
12:42 - 12:48und die es für die Menschen immer leichter machen, diese Schwangerschaften zu eliminieren,
-
12:48 - 12:49oder abzubrechen.
-
12:49 - 12:54Und somit haben wir sowohl sozialen
als auch medizinischen Fortschritt. -
12:54 - 12:55Und ich glaube an beide.
-
12:55 - 12:59Ich empfinde den sozialen Fortschritt als fantastisch, bedeutungsvoll und wunderbar,
-
12:59 - 13:03und denke ebenso über den medizinischen Fortschritt.
-
13:03 - 13:07Aber ich denke, es ist von tragischem Ausmaß,
wenn der eine den anderen ignoriert. -
13:07 - 13:09Und wenn ich sehe, wie sie sich überschneiden
-
13:09 - 13:11unter Umständen wie den dreien,
die ich gerade beschrieben habe, -
13:11 - 13:15dann fühle ich mich an jene
Momente in der Oper erinnert, -
13:15 - 13:17In denen der Held erkennt, dass er die Heldin liebt
-
13:17 - 13:22exakt an dem Punkt,
als sie sterbend auf dem Diwan liegt. -
13:22 - 13:25(Lachen)
-
13:25 - 13:29Wir müssen uns darüber klar werden,
was wir über Heilungsversuche generell denken. -
13:29 - 13:31Oft ist die Frage,
die wir uns als Eltern stellen müssen, -
13:31 - 13:33was wir an unseren Kindern anerkennen,
-
13:33 - 13:35und was wir an ihnen heilen.
-
13:35 - 13:39Jim Sinclair, ein berühmter
Autismus-Aktivist sagte einmal: -
13:39 - 13:44"Wenn Eltern sagen 'Ich wünschte,
mein Kind würde nicht an Autismus leiden' -
13:44 - 13:49sagen eigentlich, 'Ich wünschte, das Kind,
das ich habe, würde nicht existieren -
13:49 - 13:53und ich hätte ein anderes, nicht-autistisches Kind dafür.'
-
13:53 - 13:58Lesen Sie es noch einmal. Das hören wir,
wenn Sie unsere Existenz beklagen. -
13:58 - 14:01Das hören wir, wenn Sie um Heilung flehen –
-
14:01 - 14:03dass Ihr sehnlichster Wunsch für uns ist,
-
14:03 - 14:05dass wir eines Tages aufhören zu sein,
-
14:05 - 14:11und ein Fremder, den ihr lieben könnt,
den Platz hinter unserem Gesicht einnimmt." -
14:11 - 14:14Es ist eine sehr extreme Sicht,
-
14:14 - 14:18aber sie verweist auf die Wirklichkeit, dass Menschen sich dem Leben verpflichten, das sie haben,
-
14:18 - 14:22und dass sie nicht geheilt, verändert
oder ausgelöscht werden wollen. -
14:22 - 14:26Sie wollen die Person sein, zu der sie geworden sind.
-
14:26 - 14:29Eine der Familien,
die ich für dieses Projekt interviewt habe, -
14:29 - 14:35war die Familie von Dylan Klebold,
einem der Täter des Columbine-Massakers. -
14:35 - 14:37Es dauerte lange, bis ich sie davon
überzeugen konnte, mit mir zu sprechen, -
14:37 - 14:40und als sie es taten, hatte sich
ihre Geschichte so in ihnen angestaut, -
14:40 - 14:42dass sie nicht aufhören konnten, sie zu erzählen.
-
14:42 - 14:44Am ersten gemeinsamen Wochenende
– einem von vielen – -
14:44 - 14:48zeichnete ich mehr als 20 Stunden
an Gesprächsstoff auf. -
14:48 - 14:50Und am Sonntagabend waren wir alle erschöpft.
-
14:50 - 14:53Wir saßen in der Küche.
Sue Klebold machte Abendessen, -
14:53 - 14:55und ich sagte: "Wenn Dylan jetzt hier wäre,
-
14:55 - 14:58haben Sie eine Ahnung,
was Sie ihn dann fragen würden?" -
14:58 - 15:00Und sein Vater sagte: "Oh ja!
-
15:00 - 15:04Ich würde ihn fragen, was zum Teufel er sich
dabei gedacht hat, so etwas zu tun." -
15:04 - 15:08Und Sue schaute auf den Boden
und dachte eine Minute nach. -
15:08 - 15:10Dann schaute sie auf und sagte:
-
15:10 - 15:14"Ich würde ihn bitten, mir zu verzeihen,
seine Mutter gewesen zu sein, -
15:14 - 15:18und keine Ahnung davon gehabt zu haben,
was in seinem Kopf vor sich ging." -
15:18 - 15:21Als ich mich ein paar Jahre später
erneut mit ihr zum Abendessen traf – -
15:21 - 15:23eines von vielen Abendessen,
die wir gemeinsam verbrachten – -
15:23 - 15:27sagte sie: "Weißt du, als es zuerst passiert ist,
-
15:27 - 15:30wünschte ich, dass ich nie geheiratet
und nie Kinder gehabt hätte. -
15:30 - 15:34Wenn ich nie die Ohio State Universität besucht
und dort Tom kennengelernt hätte, -
15:34 - 15:38hätte dieses Kind nicht existiert und diese schreckliche Sache wäre nie passiert.
-
15:38 - 15:42Aber ich habe für mich herausgefunden,
dass ich die Kinder, die ich geboren habe, so liebe, -
15:42 - 15:45dass ich mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen möchte.
-
15:45 - 15:50Ich erkenne den Schmerz an, den sie anderen zugefügt haben, und für den es keine Vergebung gibt,
-
15:50 - 15:54aber für den Schmerz, den sie mir verursacht haben, gibt es Vergebung", sagte sie.
-
15:54 - 15:58"Während ich es also anerkenne,
dass es für die Welt besser gewesen wäre, -
15:58 - 16:00wenn Dylan nie geboren worden wäre,
-
16:00 - 16:06bin ich zu dem Schluss gekommen,
dass es für mich nicht besser gewesen wäre." -
16:06 - 16:12Ich war erstaunt darüber, wie all diese Familien
all diese Kinder mit all diesen Problemen hatten, -
16:12 - 16:15Probleme, für die sie meist alles getan hätten,
um sie zu vermeiden, -
16:15 - 16:19und wie sie dennoch so viel Sinn aus
dieser Erfahrung als Eltern gezogen hatten. -
16:19 - 16:22Und dann dachte ich, dass wir alle,
die wir Kinder haben, -
16:22 - 16:25unsere Kinder mit all ihren Schwächen lieben.
-
16:25 - 16:29Wenn ein leuchtender Engel plötzlich durch
die Wohnzimmerdecke geschwebt käme, -
16:29 - 16:31und mir anböte, meine Kinder mitzunehmen,
-
16:31 - 16:38um sie gegen andere, bessere Kinder einzutauschen
– höflicher, lustiger, schöner und intelligenter – -
16:38 - 16:43ich würde mich an meine Kinder klammern und
das grausame Spektakel wegzubeten versuchen. -
16:43 - 16:45Und letztendlich denke ich,
-
16:45 - 16:49dass genauso wie wir flammfeste Schlafanzüge
in einem Inferno testen, -
16:49 - 16:53um sicherzustellen, dass sie nicht Feuer fangen,
wenn unser Kind über den Herd langt, -
16:53 - 16:57auch diese Geschichten von Familien, die diese extremen Unterschiede zu überwinden haben,
-
16:57 - 17:00die universelle Erfahrung des Elternseins widerspiegeln,
-
17:00 - 17:04welche immer darauf hinausläuft, dass man
manchmal dein Kind ansiehst und sich fragt: -
17:04 - 17:06"Von welchem Planeten kommst du?"
-
17:06 - 17:09(Lachen)
-
17:09 - 17:14Es stellt sich heraus, dass obwohl jeder
dieser Unterschiede in sich isoliert ist – -
17:14 - 17:16nicht jede Familie hat ein
schizophrenes Familienmitglied, -
17:16 - 17:19nicht jede ein Kind, das transgender,
-
17:19 - 17:21oder hochbegabt ist,
-
17:21 - 17:23was an die Eltern oft ähnliche
Herausforderungen stellt – -
17:23 - 17:26in jeder dieser Kategorien gibt es
nur eine handvoll Familien – -
17:26 - 17:27aber wenn Sie anfangen zu denken,
-
17:27 - 17:31dass die Erfahrung, Unterschiede
in der Familie zu überwinden, das ist, -
17:31 - 17:33was Menschen ansprechen,
-
17:33 - 17:37dann entdecken Sie, dass es ein
nahezu universelles Phänomen ist. -
17:37 - 17:41Ironischerweise sind es unsere Unterschiede,
und unser Umgang mit ihnen, -
17:41 - 17:44die uns zusammenbringen.
-
17:44 - 17:49Ich entschied mich selbst Vater zu werden,
noch während ich an diesem Projekt arbeitete. -
17:49 - 17:52Und viele Leute waren erstaunt und sagten:
-
17:52 - 17:54"Wie kannst du dich dazu entscheiden,
Kinder zu haben, -
17:54 - 17:58inmitten all deiner Studien über alles,
was schiefgehen kann?" -
17:58 - 18:01Und ich sagte: "Ich untersuche nicht alles,
was schiefgehen kann. -
18:01 - 18:04Was ich herausfinden möchte ist,
wieviel Liebe möglich ist, -
18:04 - 18:09auch wenn alles schiefzugehen scheint."
-
18:09 - 18:15Ich dachte viel über die Mutter eines behinderten Kindes nach, das ich gesehen hatte,
-
18:15 - 18:19ein schwerst behindertes Kind, das infolge von Vernachlässigung durch die Betreuungsperson starb.
-
18:19 - 18:21Und als seine Asche beigesetzt wurde,
sagte seine Mutter: -
18:21 - 18:29"Ich bitte hier um Vergebung darum,
dass ich zweimal beraubt wurde, -
18:29 - 18:35einmal des Kindes, das ich wollte,
und einmal des geliebten Sohnes." -
18:35 - 18:40Und da wurde mir klar, dass es für
jeden möglich ist, jedes Kind zu lieben, -
18:40 - 18:43solange er nur den festen Willen dazu hat.
-
18:43 - 18:48Mein Mann ist der biologische Vater
von zwei Kindern, -
18:48 - 18:50die er mit lesbischen Freunden in Minneapolis hat.
-
18:50 - 18:56Ich hatte eine enge Freundin aus Uni-Tagen,
die eine Scheidung hinter sich hatte und Kinder wollte. -
18:56 - 18:58Mit ihr habe ich also eine Tochter,
-
18:58 - 19:00und Mutter und Tochter leben in Texas.
-
19:00 - 19:04Mein Mann und ich haben einen Sohn zusammen,
der durchgehend bei uns lebt, -
19:04 - 19:06von dem ich der biologische Vater bin,
-
19:06 - 19:10und unsere Leihmutter für
die Schwangerschaft Laura war, -
19:10 - 19:13die lesbische Mutter von Oliver
und Lucy in Minneapolis. -
19:13 - 19:22(Beifall)
-
19:22 - 19:27In Kurzform sind das fünf Eltern
von vier Kindern in drei Staaten. -
19:27 - 19:30Und es gibt Menschen, die glauben,
dass die Existenz meiner Familie -
19:30 - 19:35in irgendeiner Weise ihre eigene Familie
untergräbt, schwächt oder schädigt. -
19:35 - 19:39Und es gibt Leute, die der Meinung sind,
dass Familien wie die meine -
19:39 - 19:40kein Recht haben sollten zu existieren.
-
19:40 - 19:46Und ich akzeptiere keine subtraktiven Modelle
der Liebe, nur solche, die hinzufügend sind. -
19:46 - 19:50Und ich glaube, dass genauso
wie wir Artenvielfalt brauchen, -
19:50 - 19:52um sicherzustellen, dass unser Planet
weiter existieren kann, -
19:52 - 19:56brauchen wir diese verschiedenen Formen
von Zuneigung und Familie, -
19:56 - 20:01um diese Ökosphäre von Güte zu stärken.
-
20:01 - 20:03Ein Tag, nachdem unser Sohn geboren wurde,
-
20:03 - 20:08kam die Kinderärztin zu uns ins
Krankenzimmer und sagte, sie wäre besorgt. -
20:08 - 20:11Er würde seine Beine nicht richtig ausstrecken.
-
20:11 - 20:14Sie sagte, das könne bedeuten,
dass er Hirnschäden davongetragen hatte. -
20:14 - 20:17Soweit er sie überhaupt ausstreckte,
tat er das so ungleichmäßig, -
20:17 - 20:21dass sie dachte, ein Tumor könnte
möglicherweise dafür verantwortlich sein. -
20:21 - 20:26Und er hatte einen sehr großen Kopf, was, wie sie meinte, auf einen Wasserkopf hinweisen könnte.
-
20:26 - 20:27Und als sie mir all diese Dinge erzählte,
-
20:27 - 20:31fühlte ich für einen Moment,
wie alles Leben aus mir wich. -
20:31 - 20:34Ich dachte, da arbeitete ich nun seit Jahren
-
20:34 - 20:36an einem Buch darüber, wieviel Sinn Menschen
-
20:36 - 20:40aus ihrer Erfahrung als Eltern
eines behinderten Kindes schöpften, -
20:40 - 20:44und ich wollte ihrem Kreis nicht beitreten.
-
20:44 - 20:46Denn, was mir entgegensprang
war der Gedanke an Krankheit. -
20:46 - 20:49Und wie alle Eltern seit Anbeginn der Zeit,
-
20:49 - 20:52wollte auch ich mein Kind vor Krankheit schützen.
-
20:52 - 20:55Und ich wollte auch mich vor Krankheit schützen.
-
20:55 - 20:58Und doch wusste ich von meiner Arbeit her,
-
20:58 - 21:02dass wenn er eines dieser Dinge hätte,
auf die wir ihn testen lassen wollten, -
21:02 - 21:05diese letztendlich zu seiner Identität werden würden,
-
21:05 - 21:09und wenn sie seine Identität wären,
würden sie auch zu meiner Identität werden, -
21:09 - 21:13und dass die Krankheit während ihres Verlaufs unterschiedliche Formen annehmen würde.
-
21:13 - 21:16Wir brachten ihn zur Kernspintomographie,
zur Computertomographie, -
21:16 - 21:20wir übergaben dieses 1-Tage-alte Kind den Ärzten
für eine arterielle Blutentnahme. -
21:20 - 21:21Wir fühlten uns hilflos.
-
21:21 - 21:23Und nach fünf langen Stunden,
-
21:23 - 21:25teilten sie uns mit, dass sein Gehirn
völlig unauffällig sei, -
21:25 - 21:28und er seine Beine mittlerweile
richtig ausstrecken würde. -
21:28 - 21:31Und als ich die Kinderärztin fragte,
was mit ihm los war, -
21:31 - 21:35sagte sie, sie glaube, er hätte am Morgen wahrscheinlich einen Krampf gehabt.
-
21:35 - 21:39(Lachen)
-
21:39 - 21:47Aber ich dachte, wie recht meine Mutter doch hatte.
-
21:47 - 21:50Ich dachte, die Liebe, die man
für seine Kinder empfindet, -
21:50 - 21:54lässt sich mit keinem Gefühl der Welt vergleichen,
-
21:54 - 22:00und bevor du nicht selbst Kinder hast,
weißt du nicht, wie es sich anfühlt. -
22:00 - 22:02Ich glaube, Kinder hatten mich
um den Finger gewickelt, -
22:02 - 22:06sobald ich Vaterschaft mit Verlust
in Verbindung brachte. -
22:06 - 22:08Aber ich bin mir nicht sicher,
ob ich es bemerkt hätte, -
22:08 - 22:13wäre ich nicht so tief in mein Forschungsprojekt verwickelt gewesen.
-
22:13 - 22:16Ich war auf soviel seltsame Liebe getroffen,
-
22:16 - 22:20und ich fiel fast selbstverständlich
in ihr verzauberndes Raster. -
22:20 - 22:27Ich sah, wie ihre Pracht selbst größte
Verletzbarkeit erleuchten kann. -
22:27 - 22:31In diesen 10 Jahren hatte ich Gelegenheit,
-
22:31 - 22:34die Freuden und Schrecken unerträglicher Verantwortung kennenzulernen,
-
22:34 - 22:38und mitzuerleben, wie sie alles andere überwinden.
-
22:38 - 22:42Und obwohl ich manchmal dachte, dass die Eltern, die ich interviewte, Narren wären,
-
22:42 - 22:47weil sie sich zu einer lebenslangen Reise
mit ihren undankbaren Kindern versklavten, -
22:47 - 22:50und versuchten aus Elend eine Identität zu machen,
-
22:50 - 22:55erkannte ich an jenem Tag, dass mir
meine Forschung einen Steg gebaut hatte, -
22:55 - 22:58und ich bereit war, zu ihnen an Board zu gehen.
-
22:58 - 23:00Vielen Dank.
-
23:00 - 23:05(Beifall)
- Title:
- Liebe stellt keine Bedingungen
- Speaker:
- Andrew Solomon
- Description:
-
Was bedeutet es, ein Kind großzuziehen, das sich in einem Punkt ganz gravierend von uns selbst unterscheidet (wie ein hochbegabtes Kind, ein behindertes Kind, oder eines, das sich eines Verbrechens strafbar macht)? In seinem einfühlsamen Vortrag vermittelt der Schriftsteller Andrew Solomon das, was er aus Gesprächen mit Dutzenden von Eltern gelernt hat über die Frage: Wo ist die Grenze zwischen bedingungsloser Liebe und bedingungsloser Akzeptanz?
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 23:27
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Love, no matter what | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Love, no matter what | ||
Angelika Lueckert Leon commented on German subtitles for Love, no matter what | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Love, no matter what | ||
Melanie John accepted German subtitles for Love, no matter what | ||
Melanie John commented on German subtitles for Love, no matter what | ||
Melanie John edited German subtitles for Love, no matter what | ||
Maria Pichler edited German subtitles for Love, no matter what |
Melanie John
I apologize for the delay. I only changed a few details, where I felt the tone was either softer or harsher. Thank you! I enjoyed reviewing
Angelika Lueckert Leon
Hallo Maria und Melanie,
sehr gute Übersetzung!
Ich empfehle euch, die TED-Guides (unter "Translation") zu lesen, dort gibt es viele gute Hinweise: http://translations.ted.org/wiki/Main_Page
Generell: Wenn der Text länger ist als eine Zeile, sollte er gleichmäßig verteilt sein – das liest sich besser. Also, Zeilenumbrüche einfügen (z.B. 0:04)
(Ich habe entsprechend zahlreiche Umbrüche eingefügt)
Satzzeichen: Auch im UT bitte korrekte Satzzeichen verwenden. z.B. 0:10 kein Bindestrich - sondern Gedankenstrich –
@Melanie: Um eine Review anzunehmen sollte man selber erst ein paar Übersetzungen gemacht haben.
Es gibt einige kleine Fehler, die übersehen wurden.
0:38 Anführungszeichen fehlte
1:20 Das folgt zu wortwörtlich dem englischen Satzbau und man sollte es etwas kürzen
1:34/1:39 Keine amerik. Gedankenstriche -- sondern deutsche –
1:42 Zwei Punkte am Satzende
2:35 Da der Satz so lang ist, würde ich auf den Imperfekt ausweichen ("bat mich" statt "wurde ich gebeten")
3:23 Komma fehlte
3:26 Leerzeichen vor Punkt
3:38 kleiner inhaltlicher Fehler + leicht gekürzt
3:44 Bitte allg. auf Kürze achten! Der UT läuft immer nebenbei und sollte knapp aber präzise sein. Siehe: Compress Subtitles
4:03 Im Dt. vor der wörtl. Rede Doppelpunkt
4:38 Nicht "because of", sondern "with"
6:05 Im Engl. ist es kürzer und inhaltlich auch präzise.
Gekürzt
6:58 Nach deutscher Rechtschreibung "sodass"
7:25 Zu lang, gekürzt
7:52 Gekürzt, ohne die Ergänzungen, die nicht im Original zu finden und inhaltlich auch nicht unbedingt nötig sind.
8:04 Woher kommt das "Halbe"? Steht nirgendwo.
8:13 Doppelpunkt statt Komma vor wörtlicher Rede
8:17 auf Kürze achten. Lt TED-Guides opt. 15 max. 20 Zeichen pro Sek. Gekürzt ohne Inhalt zu verändern.
9:33 Sehr lang; gekürzt.
10:07 Woher kommt der Zusatz "ein Sohn"? Es steht weder im UT, noch sagt er es? Oder?
10:42 Den Zusatz (Gruppe) braucht es nicht.
11:29 "come to such a point" heißt "so weit kommen"
11:45 "gesellschaftliche Akzeptanz" ist bei bei gleichem Inhalt, wegen der Kürze "Akzeptanz durch die Gesellschaft" vorzuziehen – und näher am Original.
13:52 Bei TED-Talks wird das Publikum grundsätzlich gesietzt. (Ausnahme: TED-Ed) + " das ist, was wir hören" ist ziemlich denglisch, besser "das hören wir"
17:53 Komma fehlte
Titel ist sehr schön übersetzt.
Das Feld mit dem Namen des Sprechers war leer.
Einwände und Reaktion könnt ihr mir gerne schreiben!
LG, Angelika