Das Leben in der virtuellen Welt "Second Life"
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0:00 - 0:03Wir gehen das Ganze etwas anders an.
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0:03 - 0:06Ich zeige Ihnen keine Präsentation.
Ich spreche mit Ihnen -
0:06 - 0:11und gleichzeitig sehen wir Bilder
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0:11 - 0:16aus einem Foto-Stream, der fast live ist:
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0:16 - 0:20Schnappschüsse aus Second Life
Hoffentlich wird es faszinierend. -
0:20 - 0:24Ich konkurriere mit den
seltsamen Bildern auf der Leinwand, -
0:24 - 0:26die von dort kommen.
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0:26 - 0:31Ich erzähle ein wenig
über die großen Ideen dahinter -
0:31 - 0:35und hole dann John auf die Bühne zurück,
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0:35 - 0:39um ein wenig darüber zu sprechen,
nachzudenken und Fragen zu stellen. -
0:39 - 0:42Ich glaube, die erste Frage ist:
-
0:42 - 0:47Warum sollte man überhaupt
eine virtuelle Welt bauen? -
0:47 - 0:53Die Antwort wird immer, in gewissem Maß,
von den ersten Leuten abhängen, -
0:53 - 0:58die verrückt genug sind,
so ein Projekt zu starten. -
0:58 - 1:01Darum möchte ich erst ein wenig
über mich erzählen -
1:01 - 1:06und über das, was mich
schon als Teenager -
1:06 - 1:09und als Erwachsener bewegte,
so eine Sache umzusetzen. -
1:09 - 1:18Ich war ein sehr kreatives Kind,
das viel las und erst die Elektronik, -
1:18 - 1:22dann das Programmieren
schon sehr früh entdeckte. -
1:22 - 1:26Ich versuchte ständig,
Dinge zu bauen. -
1:26 - 1:30Ich war besessen vom
Zerlegen und Bauen von Dingen, -
1:30 - 1:34von allem, was ich mit meinen Händen
oder mit Holz machen konnte, -
1:34 - 1:37mit Elektronik oder Metall
oder was auch immer. -
1:37 - 1:41Ich hatte zum Beispiel ein Schlafzimmer --
das ist ein großes Thema in Second Life -- -
1:41 - 1:44Jeder Teenager hat dieses Zimmer,
in das er sich zurückzieht -- -
1:44 - 1:49Aber ich dachte, es wäre toll,
wenn meine Tür hochfahren würde, -
1:49 - 1:52statt sich wie in Star Trek zu öffnen.
Ich fand die Idee prima, -
1:52 - 1:54stieg hoch in die Decke,
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1:54 - 1:59und sägte die Deckenbalken durch --
zur Freude meiner Eltern. -
1:59 - 2:03Ich montierte die Tür so, dass man sie
durch die Decke ziehen konnte. -
2:03 - 2:07Ich installierte im Speicher
einen Garagenöffner, -
2:07 - 2:08der diese Tür hochziehen sollte.
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2:08 - 2:13Sie können sich vorstellen, wie lange
ich brauchte, um dem Haus all das anzutun, -
2:13 - 2:16und das Missfallen meiner Eltern.
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2:16 - 2:19Ich fand es immer bemerkenswert,
dass uns Menschen -
2:19 - 2:24so viele Fantastisches einfällt,
was wir gerne tun würden, -
2:24 - 2:30das wir aber -- in der wirklichen Welt --
oft nicht in der Lage sind, umzusetzen, -
2:30 - 2:33das Material zusammen zu schustern
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2:33 - 2:36und in einer Ausführungsphase
wirklich umzusetzen, -
2:36 - 2:38was man sich im Entwurf vorgestellt hat.
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2:38 - 2:41Was mich betrifft,
als das Internet entstand, -
2:41 - 2:44schrieb ich Computerprogramme
und versuchte einfach nur, -
2:44 - 2:47meine kleine Firma zu führen und
-
2:47 - 2:50herauszufinden, was man mit
Internet und Computer tun könnte. -
2:50 - 2:56Mir war sofort klar,
dass die beste Sache, -
2:56 - 2:59die man mit Internet und Computern
machen könnte, -
2:59 - 3:02wäre das Internet und vernetzte Computer
-
3:02 - 3:08eine Welt simulieren zu lassen
und die Gesetze der Physik -
3:08 - 3:13und die Regeln, wie Dinge
zusammenpassen, nachvollziehen -- -
3:13 - 3:16wie die Idee von Atomen und
dem Zusammensetzen von Dingen -- -
3:16 - 3:22Das sollte in einem Computer geschehen,
damit wir alle darin Sachen machen können. -
3:22 - 3:26Das war es, was ich so anziehend fand.
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3:26 - 3:29Ich wollte einfach diesen Ort,
an dem man Dinge bauen könnte. -
3:29 - 3:32Das erkennt man, denke ich,
an der Entstehungsgeschichte -
3:32 - 3:36von Second Life,
und ich glaube, das ist wichtig. -
3:36 - 3:42Ich denke auch, unsere Nutzung von
Internet und Technologie -
3:42 - 3:48als gemeinsamer Raum für Kreativität
und Design liegt generell im Trend. -
3:48 - 3:51Für den Menschen ist das
eine Art großer Fortschritt: -
3:51 - 3:57Technologie wird ganz allgemein genutzt,
um uns schöpferische Arbeit -
3:57 - 4:00auf gemeinsame und höchst gesellige
Weise zu ermöglichen. -
4:00 - 4:03Second Life und virtuelle Welten
stellen generell -
4:03 - 4:07das Beste dar, was wir derzeit
tun können, um das zu erreichen. -
4:07 - 4:09Eine andere Betrachtungsweise
-
4:09 - 4:12in Bezug auf den Inhalt --
wenn wir an das All denken -- -
4:12 - 4:15ist das Verbinden von
virtuellen Welten und Weltraum. -
4:15 - 4:18Ich dachte, es könnte Spaß machen,
darauf kurz einzugehen. -
4:18 - 4:23Wenn Sie an die Reise ins All denken,
dann ist das eine faszinierende Sache. -
4:23 - 4:26So viele Filme, so viele Kids --
irgendwie träumen wir alle davon, -
4:26 - 4:28das All zu erforschen. Warum ist das so?
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4:28 - 4:31Fragen Sie sich mal:
Warum diese Anmaßung? -
4:31 - 4:34Warum wollen wir als Menschen zu tun?
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4:34 - 4:38Ich denke, es gibt mehrere Gründe.
Wir sehen das in Filmen -- -
4:38 - 4:40diesen Traum, den wir alle teilen --,
-
4:40 - 4:45dass wir neu anfangen könnten,
wenn wir ins All aufbrächen. -
4:45 - 4:48Auf der Reise würden wir
in gewissem Sinn jemand anderes, -
4:48 - 4:53weil wir die Gesellschaft und das Leben,
wie wir es kennen, zurücklassen würden. -
4:53 - 4:58Wir würden uns also unvermeidlich --
wohl auch unwiderbringlich -- verwandeln -
4:58 - 5:00auf dieser Entdeckungsreise.
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5:00 - 5:04Der zweite Punkt ist das
fast greifbare Gefühl, -
5:04 - 5:10dass Sie, wenn Sie weit genug reisen,
da draußen das finden -- -
5:10 - 5:13Oh, ja, ja – Sie haben keine Ahnung,
was Sie finden würden, -
5:13 - 5:15wenn Sie da draußen im All ankommen.
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5:15 - 5:17Es wird anders als hier sein.
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5:17 - 5:22Tatsächlich wird es so anders als das,
was wir hier auf der Erde sehen, -
5:22 - 5:25dass alles möglich sein wird.
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5:25 - 5:28Das ist der Sinn: Wir als Menschen
sehnen uns nach der Idee, -
5:28 - 5:33eine neue Identität zu erschaffen und
an Orte zu gehen, wo alles möglich ist. -
5:33 - 5:36Ich denke, wenn Sie sich hinsetzen
und darüber nachdenken: -
5:36 - 5:39Virtuelle Welten --
-
5:39 - 5:44und wo wir uns mit mehr und mehr
Computertechnologie hinentwickeln -- -
5:44 - 5:50stellen im Grunde die wahrscheinliche,
taktisch wirklich mögliche -
5:50 - 5:52Version der Erforschung des Weltraums dar.
-
5:52 - 5:57Die Idee der virtuellen Welten bewegt uns,
weil sie uns -- wie der Weltraum -- -
5:57 - 6:01erlauben, uns selbst neu zu erfinden,
weil sie alles und jeden enthalten und -
6:01 - 6:03dort wohl alles passieren kann.
-
6:03 - 6:06Um Ihnen eine Größenvorstellung
vom Maßstab zu geben: -
6:06 - 6:10Wenn man All und Second Life vergleicht,
sehen die meisten Leute nicht, -
6:10 - 6:12dass es dem Internet
in den frühen 90ern gleicht. -
6:12 - 6:15Second Lifes virtuelle Welten
und das Internet der frühen 90er -
6:15 - 6:18haben heute viel gemein:
Alle sind sehr aufgeregt. -
6:18 - 6:22Hype und Aufregung um diese oder jene Idee
sind groß, von einem Moment zum anderen. -
6:22 - 6:24Da ist Verzweiflung,
-
6:24 - 6:26und alle denken, das Ganze
wird nicht funktionieren. -
6:26 - 6:28Was mit Second Life geschieht und
-
6:28 - 6:31mit virtuellen Welten allgemein,
gab es in den frühen 90ern. -
6:31 - 6:34Wir spielen im Büro gern ein Spiel:
Wir nehmen irgendeinen Artikel -
6:34 - 6:38und suchen den gleichen Artikel,
indem wir die Worte "Second Life" -
6:38 - 6:43durch "Netz" ersetzen
und "virtuelle Realität" durch "Internet". -
6:43 - 6:45Sie finden genau die gleichen Artikel
-
6:45 - 6:49und sie schrieben über alles,
was Leute jetzt beobachten. -
6:49 - 6:56Um Ihnen eine Idee vom Maßstab zu geben:
Second Life umfasst heute etwa 20.000 CPU. -
6:56 - 6:58Das sind etwa 20.000 vernetzte Computer
-
6:58 - 7:02in drei Einrichtungen in den USA,
die in diesem Moment -
7:02 - 7:06diesen virtuellen Raum simulieren.
In dem virtuellen Raum selbst -
7:06 - 7:10wandern am Tag über 250.000 Leute umher.
-
7:10 - 7:14Die aktive Bevölkerung entspricht
in etwa der einer kleineren Stadt. -
7:14 - 7:18Der Raum selbst ist etwa
10 mal so groß wie San Francisco -
7:18 - 7:21und ist ähnlich dicht bebaut.
-
7:21 - 7:24Nun haben Sie eine Idee vom Maßstab.
Es wächst rasant -- -
7:24 - 7:28um zirka fünf Prozent pro Monat
in Bezug auf neue Server, die hinzukommen. -
7:28 - 7:32Damit wächst dieser Raum --
anders als reale Welt und Internet -- -
7:32 - 7:36rasend schnell und dehnt sich,
historisch gesehen, exponenziell aus. -
7:36 - 7:39Der Erkundung des Alls entspricht hier
-
7:39 - 7:41die Masse an Content,
die sich darin findet. -
7:41 - 7:43Diese Masse ist wesentlich.
-
7:43 - 7:45Für virtuelle Welten
ist es entscheidend, -
7:45 - 7:48ein Raum mit wahrhaft
unbegrenzten Möglichkeiten zu sein. -
7:48 - 7:50Als Menschen sind wir da
sehr feinfühlig. -
7:50 - 7:51Sie erkennen das sofort.
-
7:51 - 7:54Sie merken, ob Sie in einem Raum
alles tun können oder nicht. -
7:54 - 7:57Second Life umfasst heute 20.000 Rechner.
-
7:57 - 8:00und rund 100 Mio. von Benutzern
geschaffene Objekte -- -
8:00 - 8:04so wie dieses etwa --
die vielleicht sogar interaktiv sind. -
8:04 - 8:06Zig Millionen von ihnen denken ständig;
-
8:06 - 8:08sie sind mit Code verbunden.
-
8:08 - 8:12Was die Masse an Dingen darin angeht,
ist dies bereits eine wirklich große Welt. -
8:12 - 8:13Das ist sehr wichtig.
-
8:13 - 8:15Sagen wir, jemand spielt
World of Warcraft. -
8:15 - 8:18World of Warcraft wird
auf etwa vier DVDs geliefert. -
8:18 - 8:22Im Vergleich dazu beinhaltet
Second Life ungefähr 100 Terabyte -
8:22 - 8:27von Benutzern erzeugte Daten
und ist damit 25.000 mal so groß. -
8:27 - 8:31Noch einmal: Wie das Internet
im Vergleich zu AOL und -
8:31 - 8:33den Chat-Räumen und Inhalten
auf AOL damals -
8:33 - 8:35ist das, was hier passiert,
etwas ganz anderes -
8:35 - 8:38weil schon das Maß dessen,
was Leute hier leisten können,
. -
8:38 - 8:42wenn man ihnen alle Möglichkeiten bietet,
ziemlich erstaunlich ist. -
8:42 - 8:46Der letzte große Gedanke:
Es ist fast sicher, -
8:46 - 8:49dass -- wohin auch immer
sich [Second Life] entwickeln wird -- -
8:49 - 8:53seine Gesamtnutzung wird
die des Netzes selbst übertreffen. -
8:53 - 8:56Lassen Sie mich das
mit zwei Aussagen rechtfertigen. -
8:56 - 9:00Normalerweise nutzen wir das Internet
um Information zu organisieren, -
9:00 - 9:02auszutauschen, herzustellen
und zu konsumieren. -
9:02 - 9:06Es ist, wie Irene über Google
gesagt hat, "datengetrieben". -
9:06 - 9:09Ich stelle mir die Welt
als Information vor. -
9:09 - 9:12Alles, mit dem wir interagieren,
alle unsere Erlebnisse -- -
9:12 - 9:14wir treiben durch
ein Meer an Information, -
9:14 - 9:17mit der wir auf verschiedene
Weisen interagieren. -
9:17 - 9:23Das Netz liefert Information
in Text und Bildern. -
9:23 - 9:28Die Topologie, die Geographie des Web
besteht großteils aus Text-zu-Text-Links. -
9:28 - 9:31Das ist eine Möglichkeit,
Informationen zu organisieren. -
9:31 - 9:36Beim Zugriff auf Information in
einer virtuellen Welt gibt es zwei Dinge, -
9:36 - 9:39die auf wichtige Weise anders
und viel besser sind, -
9:39 - 9:43als das, was uns das Netz
bislang bieten kann. -
9:43 - 9:47Der erste Unterschied besteht, wie gesagt,
-
9:47 - 9:50darin, dass Ihnen Information
-
9:50 - 9:53in der virtuellen Welt
-
9:53 - 9:57mit Hilfe der eindruckvollsten
Bildsymbole präsentiert wird, -
9:57 - 9:59die man im Umgang mit Menschen
verwenden kann. -
9:59 - 10:04So ist, zum Beispiel, das deutsche
Wort hierfür S-T-U-H-L. -
10:04 - 10:09Hingegen ein Bild davon
ist ein universelles Symbol. -
10:09 - 10:12Jeder weiß, was es bedeutet.
Übersetzen muss man nicht. -
10:12 - 10:15Es ist auch einprägsamer,
wenn ich Ihnen das Bild zeige -
10:15 - 10:17als S-T-U-H-L auf einem Stück Papier.
-
10:17 - 10:20Tests würden zeigen,
dass Sie sich Tage später -
10:20 - 10:23viel besser daran erinnern,
dass ich von einem Stuhl sprach. -
10:23 - 10:27Wenn wir zum Organisieren von Information
Symbole aus unserem Gedächtnis nehmen, -
10:27 - 10:31die am meisten verbreiteten Symbole,
die uns unser ganzes Leben umgeben haben, -
10:31 - 10:35erregen und stimulieren wir es
auf intensivste Weise und können uns -
10:35 - 10:38an Daten erinnern, sie übertragen
und manipulieren. -
10:38 - 10:41Virtuelle Welten liefern uns
also die beste Methode, -
10:41 - 10:45um Information zu organisieren
und zu erleben. -
10:45 - 10:48Ich denke, Menschen
sprechen seit 20 Jahren darüber -- -
10:48 - 10:52Sie wissen, dass 3D --
so wie realistische Umgebungen -- -
10:52 - 10:54uns auf magische Weise wichtig ist.
-
10:54 - 10:58Aber die zweite Sache --
und die ist weniger offensichtlich -- -
10:58 - 11:06dass Information zu erschaffen,
konsumieren und erforschen, -
11:06 - 11:11in der virtuellen Welt implizit und dem
Wesen nach eine soziale Erfahrung ist. -
11:11 - 11:14Sie sind immer mit anderen Menschen dort.
-
11:14 - 11:20Als soziale Wesen wird
das Aufnehmen von Information -
11:20 - 11:25durch die Gegenwart anderer
gefördert und erfreulicher. -
11:25 - 11:28Es ist wesentlich für uns
und unausweichlich. -
11:28 - 11:33Wenn Sie auf amazon.com nach
Digitalkameras oder etwas anderem suchen, -
11:33 - 11:39sind Sie in dem Moment
mit 5.000 anderen auf der Website, -
11:39 - 11:41aber reden können Sie mit ihnen nicht.
-
11:41 - 11:45Sie können sich nicht an die anderen
wenden, die auf der gleichen Seite -
11:45 - 11:48wie Sie nach Digitalkameras
suchen, und fragen: -
11:48 - 11:51"Hast du von denen schon eine gesehen?
Ich überlege, ob ich sie kaufe". -
11:51 - 11:55Dieser Erfahrung des gemeinsamen Shoppens
ist ein einfaches Beispiel, -
11:55 - 11:57das zeigt, wie wir als soziale Wesen
-
11:57 - 11:59auf diese Art Information erleben wollen.
-
11:59 - 12:05Dieser zweite Punkt, dass wir Information
von Natur aus gemeinsam erleben -
12:05 - 12:07oder gemeinsam erleben möchten,
-
12:07 - 12:10ist im Grunde entscheidend
-
12:10 - 12:15für den Trend, Technologie zu nutzen,
um uns zu verbinden. -
12:15 - 12:20Deshalb glaube ich:
In einem Jahrzehnt oder so -
12:20 - 12:25werden virtuelle Welten für uns Menschen
die wohl gängigste Form sein, -
12:25 - 12:30in der wir die "Elektronik des Internet"
gemeinsam nutzen werden, -
12:30 - 12:34um Information zu konsumieren.
-
12:34 - 12:36Kartographie in Indien
ist ein gutes Beispiel. -
12:36 - 12:41Vielleicht wird dort die Lösung sein, dass
Leute in Echtzeit mit anderen sprechen, -
12:41 - 12:43und um Rat fragen
-
12:43 - 12:50statt um eine auf jede erdenkliche Weise
statisch organisierte Karte. -
12:50 - 12:52Das ist ein weiterer wichtiger Punkt:
-
12:52 - 12:54Wo diese Reise auch hinführt,
-
12:54 - 12:59ob es Second Life, einer seiner Nachkommen
oder etwas Umfassenderes ist, -
12:59 - 13:02das in aller Welt an vielen
verschiedenen Orten geschieht -- -
13:02 - 13:05Wir werden sehen, dass das Internet
dafür verwendet wird. -
13:05 - 13:09Die Nutzung insgesamt und die Zahl
echter Nutzer wird sich umkehren -
13:09 - 13:14und das Netz und sein bibliographisches
System aus Text- und Bildinformation -
13:14 - 13:17wird zu einem Werkzeug
oder Teil dieses Konsummusters. -
13:17 - 13:21Ausgeübt wird das Muster aber vorrangig
in einem solchen Umfeld. -
13:21 - 13:25Eine große Idee, aber ich denke,
es spricht viel dafür. -
13:25 - 13:28Lassen Sie mich hier schließen
und John zurückholen, -
13:28 - 13:32um uns etwas ausgiebiger
zu unterhalten. -
13:32 - 13:33John Hockenberry:
Das ist großartig. -
13:33 - 13:37[Applaus]
-
13:37 - 13:41JH: Warum ist die Schöpfung,
der Impuls Second Life zu schaffen, -
13:41 - 13:45kein utopischer Impuls
-
13:45 - 13:47wie etwa im 19. Jahrhundert,
-
13:47 - 13:51als zahllose Werke der Literatur,
die alternative Welten entwarfen, -
13:51 - 13:53ausgesprochen utopisch waren.
-
13:53 - 13:57Philip Rosedale: Das ist toll.
Das ist tiefsinnige Frage. -
13:57 - 14:02Neigt eine virtuelle Welt dazu,
auch eine Utopie zu sein? -
14:02 - 14:06Die Antwort ist Nein.
Ich denke, der Grund ist: -
14:06 - 14:09Das Netz wird, als gutes Beispiel,
im Grunde von der Basis geführt. -
14:09 - 14:14Die Idee der unendlichen Möglichkeiten,
diese Magie, dass alles passieren könnte, -
14:14 - 14:15kommt nur in einer Umgebung auf,
-
14:15 - 14:19in der man wirklich weiß,
dass es eine grundlegende Freiheit -
14:19 - 14:23auf der Ebene des einzelnen Handelnden
gibt -- auf der Ebene der Lego-Steine, -
14:23 - 14:25aus denen die virtuelle Welt besteht.
-
14:25 - 14:28Man muss dieses Maß an Freiheit haben.
Ich werde oft gefragt, -
14:28 - 14:30ob es eine utopische Tendenz
-
14:30 - 14:33in Second Life oder
[ähnlichen Welten] gibt, -
14:33 - 14:36ob man eine Welt erschafft,
der ein großer Plan zu Grunde liegt? -
14:36 - 14:40Diese "Systeme von oben" schrecken
so ziemlich jeden ab, -
14:40 - 14:43selbst wenn Sie es, im Entwurf gut meinen.
-
14:43 - 14:47Wichtiger noch: Wenn man
die menschliche Gesellschaft kontrolliert, -
14:47 - 14:49wenn man ein
großes Regelwerk festlegt -- -
14:49 - 14:53ob es eine neue Form der Interaktion
oder eine neue Stadtplanung ist --, -
14:53 - 14:56diese Sachen sind in der Geschichte
nie größer geworden als -- -
14:56 - 14:59wenn ich das sage, muss ich
immer lachen -- die Mall of America. -
14:59 - 15:02Das ist das größte Beispiel
zentral gestalteter Architektur, -
15:02 - 15:04wie Sie wissen, das je gebaut wurde.
-
15:04 - 15:06JH: Der Kreml war ziemlich groß.
-
15:06 - 15:09PR: Der Kreml --
Ja, das ist wahr --, der ganze Komplex. -
15:09 - 15:13JH: Erzähl mir von einer Funktion, die du
zu Beginn von Second Life entwickelt hast, -
15:13 - 15:16bei der du sicher warst,
dass Leute damit gerne -
15:16 - 15:19ihre Avatare erzeugen
oder kommunizieren würden. -
15:19 - 15:23das die Leute in der Praxis aber ablehnten
und völlig uninteressant fanden. -
15:23 - 15:28Nenn mir auch etwas,
das dir nicht eingefallen ist, -
15:28 - 15:31das das Volk aber fast sofort verlangte,
-
15:31 - 15:34PR: Für beides fallen mir
mehrere Beispiele ein. -
15:34 - 15:37Ein Favorit -- ich hatte eine Funktion
in Second Life angelegt, -
15:37 - 15:39von der ich wirklich begeistert war.
-
15:39 - 15:42Man konnte ganz nah
an jemandem herantreten -
15:42 - 15:44und ein privateres Gespräch führen.
-
15:44 - 15:47Es war kein "Instant Messaging";
das ging nur unter Freunden. -
15:47 - 15:50Es war nur die Idee, dass man
privater sprechen könnte. -
15:50 - 15:53Es war eines jener Beispiele
für datengesteuertes Design. -
15:53 - 15:55Aus meiner Sicht
war das eine gute Idee, -
15:55 - 15:58aber es wurde nie verwendet,
und schließlich haben wir -- -
15:58 - 16:00ich denke, es ist jetzt
abgeschaltet. -
16:00 - 16:03Wir haben aufgegeben
un die Funktion aus dem Code genommen. -
16:03 - 16:07Mir fällt ein allgemeineres Beispiel ein,
-
16:07 - 16:10das gut zur Idee des Utopischen passt.
-
16:10 - 16:15Ursprünglich gab es in Second Life
16 Simulatoren. Heute sind es 20.000. -
16:15 - 16:17Als es nur 16 waren,
-
16:17 - 16:20war [Second Life] nur etwa so groß
wie dieser College-Campus. -
16:20 - 16:24Wir hatten Zonen ausgewiesen:
Wir richteten einen Nachtclub ein, -
16:24 - 16:26eine Disco, in der man tanzen konnte;
-
16:26 - 16:30dann einen Ort, wo man mit Schusswaffen
kämpfen konnte, wenn man wollte. -
16:30 - 16:34Es gab eine Strandpromenade,
die Coney Island ähnelte. -
16:34 - 16:36Wir haben Zonen ausgewiesen,
-
16:36 - 16:40aber natürlich konnten Leute
um sie herumbauen, wie sie wollte. -
16:40 - 16:42Was von Anfang an erstaunlich war:
-
16:42 - 16:48Das Zonenkonzept wurde,
wie sich herausstellte, -
16:48 - 16:51sofort und gründlich ignoriert.
-
16:51 - 16:53Schon nach zwei Monaten --
-
16:53 - 16:56in Second Life ist das
ein wirklich kurzer Zeitraum -- -
16:56 - 17:00kamen die Nutzer -- die Leute,
die Second Life verwendeten, -- -
17:00 - 17:04die Bewohner zu mir und sagten:
"Wir wollen die Disco kaufen" -- -
17:04 - 17:08ich hatte sie gebaut -- "wir wollen
den Grund kaufen, sie abreißen -
17:08 - 17:11und dort Häuser bauen".
Ich verkaufte sie ihnen. -
17:11 - 17:14Wir übertrugen das Eigentum,
feierten eine Riesenparty -
17:14 - 17:15und sprengten das Gebäude.
-
17:15 - 17:19Ich erinnere mich,
dass das typisch war, -
17:19 - 17:21dass man nie genau wusste,
was passieren würde. -
17:21 - 17:24Wenn man bedenkt, was gebaut
wurde, das beliebt ist -- -
17:24 - 17:27JH: Auch CBGB musste zumachen.
So ist das Leben. -
17:27 - 17:32PR: Genau. Nur sie hat schon am ersten Tag
zugemacht -- in Internet-Zeit. -
17:33 - 17:36Ein anderes Beispiel ist Schwangerschaft.
-
17:36 - 17:39In Second Life kann man ein Baby bekommen.
-
17:39 - 17:45Dazu verwendet man nur die Funktionen,
die in Second Life integriert sind. -
17:45 - 17:49Das Konzept von Schwangerschaft
und Geburt selbst hat -
17:49 - 17:54-- in Second Life auf Plattformebene und
auf Unternehmensebene bei Linden Lab -- -
17:54 - 17:57in Second Life
keinerlei Spieleigenschaften. -
17:57 - 18:00Es gibt keinen Versuch,
das Erlebnis zu strukturieren, -
18:00 - 18:02in dem Sinn, dass wir es
utopisch gestalten. -
18:02 - 18:05Wir hätten nie eine Funktion zum
Kinderkriegen angelegt, -
18:05 - 18:08indem wir etwa unter zwei Avatare
verschmelzen oder so. -
18:08 - 18:13Aber Leute haben die Option,
Babys zu bekommen und zu pflegen -
18:13 - 18:17als Erfahrung in Second Life angelegt,
die man kaufen kann. -
18:17 - 18:19Ich meine, das ist ein
faszinierendes Beispiel für das, -
18:19 - 18:22was in der Gesamtwirtschaft möglich ist.
-
18:22 - 18:24Die Volkswirtschaft ist eine weitere Idee.
-
18:24 - 18:27Die habe ich nicht erwähnt,
aber sie ist sehr wichtig. -
18:27 - 18:30Wenn man Leuten in einer Welt
erlaubt, etwas zu erschaffen, -
18:30 - 18:32dann wollen sie zwei Dinge:
-
18:32 - 18:35Erstens, das Eigentum an den Dinge,
die sie erschaffen -
18:35 - 18:37und zweitens, wenn sie Lust dazu haben --
-
18:37 - 18:39und sie tun das nicht immer, aber oft --
-
18:39 - 18:43wollen sie in der Lage sein,
ihre Schöpfungen zu verkaufen, -
18:43 - 18:45um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
-
18:45 - 18:48Das gilt im Netz; das gilt in Second Life.
-
18:48 - 18:50Eine Wirtschaft ist also entscheidend.
-
18:50 - 18:53JH: Fragen an Philip Rosedale?
Hier bitte. -
18:53 - 18:57[Publikum: Erst eine Beobachtung:
Sie sehen wie eine Figur aus.] -
18:57 - 19:02JH: Die Beobachtung ist: Philip wird
bezichtigt auszusehen, wie eine Figur, -
19:02 - 19:04ein Avatar in Second Life.
-
19:04 - 19:06Antworte! Dann hören wir
den Rest der Frage. -
19:06 - 19:08PR: Aber ich sehe nicht
wie mein Avatar aus. -
19:08 - 19:10[Lachen im Publikum]
-
19:10 - 19:12Wie viele hier wissen,
wie mein Avatar aussieht? -
19:12 - 19:14Wahrscheinlich nicht sehr viele.
-
19:14 - 19:16JH: Kopierst du den Avatar von jemandem?
-
19:16 - 19:19PR: Nein, aber einer im Büro
hatte einen tollen Avatar -- -
19:19 - 19:22einen weiblichen Avatar--,
der ich früher ab und zu "war". -
19:22 - 19:28Aber mein Avatar ist ein Typ
mit Cowboy-Chaps, -
19:29 - 19:32stacheligen Haaren --
stachliger als diese --, in Orange, -
19:32 - 19:37breiter Schnauzbart,
eine Art Village-People-Avatar. -
19:37 - 19:39Also -- sehr cool!
-
19:39 - 19:40JH: Und Ihre Frage?
-
19:40 - 19:44Publikum: [unverständlich]
-
19:44 - 19:49JH: Die Frage: Es scheint, als mangele es
Second Life an kulturellen Feintönen. -
19:49 - 19:52Es scheint, keine eigene Kultur zu haben.
-
19:52 - 19:54Unterschiede, die es in Realität gibt,
-
19:54 - 19:57übertragen sich nicht auf Second Life.
-
19:57 - 19:59PR: Erstens sind wir noch sehr jung;
-
19:59 - 20:02die Entwicklung ist erst
ein paar Jahre alt. -
20:02 - 20:05Was Sie sehen, ist teils dieselbe
Evolution menschlichen Verhaltens, -
20:05 - 20:08die man in frühen
Gesellschaften beobachtet. -
20:08 - 20:11Eine faire Einschätzung
von Second Life heute wäre, -
20:11 - 20:16dass es -- kulturell gesehen -- eher
dem Wilden Westen als Rom gleicht. -
20:16 - 20:22Aber die Entwicklung und die nuancierte
Interaktion, durch die Kultur entsteht, -
20:22 - 20:25schreitet 10mal schneller voran
als in der realen Welt, -
20:25 - 20:30und das in einer Umgebung, in der,
wenn Sie in eine Bar in Second Life gehen, -
20:30 - 20:3365 Prozent der Gäste
nicht in den USA sind -
20:33 - 20:38und zudem ihre vielen
verschiedenen Sprachen sprechen. -
20:38 - 20:40Ein Weg in Second Life, Geld zu verdienen,
-
20:40 - 20:45ist wirklich coole Übersetzer zu machen,
die man auf seinen Körper zieht. -
20:45 - 20:47Sie öffnen sich als Pop-up
auf dem Schirm -
20:47 - 20:50und lassen Sie Google, Babel Fish
-
20:50 - 20:53oder einen anderen
Online-Übersetzer verwenden, -
20:53 - 20:58der den gesprochenen -- Verzeihung! --
eingegeben Text der User sofort übersetzt. -
20:58 - 21:02Der multikulturelle Charakter und
der kulturelle Schmelztiegel, -
21:02 - 21:05der in Second Life entsteht,
ist ziemlich -- -
21:05 - 21:10er ist ziemlich bemerkenswert
im Vergleich zu dem, was wir Menschen -
21:10 - 21:12in der realen Welt je erreicht haben.
-
21:12 - 21:15Ich glaube, die kulturellen Feintöne
werden entstehen, -
21:15 - 21:19aber es wird noch einige Jahre dauern,
bis das entsteht, -
21:19 - 21:21was wir als natürlich empfinden.
-
21:21 - 21:24JH: Weitere Fragen? Gleich hier.
-
21:24 - 21:27[Publikum: Wie setzt sich
Ihre Demographie zusammen?] -
21:27 - 21:28JH: Die Demographie?
-
21:28 - 21:31PR: Die Frage nach der Bevölkerung --
-
21:31 - 21:35Das Durchschnittsalter einer Person
in Second Life ist 32. -
21:35 - 21:40Allerdings erhöht sich die Nutzung
von Second Life dramatisch -
21:40 - 21:45mit dem tatsächlichen Alter.
Geht man von 30 zu 60 Jahren -- -
21:45 - 21:47viele in den Sechzigern nutzen
Second Life --, -
21:47 - 21:52dann ist das keine steile Kurve,
sondern sehr, sehr breit verteilt. -
21:52 - 21:56Die Nutzung in Stunden pro Woche
steigt um 40 Prozent -
21:56 - 22:00im realen Leben im Verlauf
von 30 Jahren zu 60 Jahren. -
22:00 - 22:02Viele Leute glauben zu Unrecht,
-
22:02 - 22:07Second Life sei eine Art Online-Spiel.
Aber es ist in der Regel unattraktiv -- -
22:07 - 22:09ich spreche ganz allgemein und kritisch --
-
22:09 - 22:12Für Online-Spieler ist es
nicht sehr attraktiv, -
22:12 - 22:15weil die Grafik noch nicht ebenbürtig ist.
-
22:15 - 22:17Ich meine, es sind schöne Bilder,
-
22:17 - 22:19aber die Grafiken sind
nicht ganz auf dem Niveau -
22:19 - 22:23der fein aufgelösten Grafiken,
die Sie in Grand Theft Auto 4 sehen. -
22:23 - 22:26Also Durchschnittsalter: 32.
-
22:26 - 22:2865 Prozent der Benutzer
sind nicht in den USA. -
22:28 - 22:30Die Verteilung nach Ländern
ist extrem breit. -
22:30 - 22:34Es gibt heute Nutzer aus nahezu
allen Ländern der Welt in Second Life. -
22:34 - 22:38NImmt man Europa und Großbritannien
zusammen, sind sie am stärksten vertreten. -
22:38 - 22:42Sie machen etwa 55 Prozent
der Nutzung in Second Life aus. -
22:42 - 22:44Was die Psychographie angeht --
-
22:44 - 22:49Männer und Frauen sind in Second Life
fast gleich stark vertreten. -
22:49 - 22:54Etwa 45 Prozent der Leute, die jetzt
in Second Life online sind, sind Frauen. -
22:54 - 22:56Frauen verbringen Second Life
-
22:56 - 22:59etwa 30 bis 40 Prozent mehr,
Stunden als Männer. -
22:59 - 23:01Mehr Männer als Frauen
melden sich an, -
23:01 - 23:04und mehr Frauen als Männer
bleiben und nutzen es. -
23:04 - 23:06Das ist eine weitere
demografische Tatsache. -
23:06 - 23:11In Hinblick auf die Psychographie:
Die Menschen in Second Life -
23:11 - 23:15sind -- vielleicht wider Erwarten --
erstaunlich unterschiedlich, -
23:15 - 23:17wenn man sie trifft und sich unterhält.
-
23:17 - 23:19Ich würde Sie herausfordern, das zu tun!
-
23:19 - 23:22Es ist kein Haufen von Programmierern.
-
23:22 - 23:26Die Demographie ist
schwer zu beschreiben. -
23:26 - 23:30Wenn ich ein grobes Bild zeichnen müsste,
würde ich sagen: Erinnern Sie sich, -
23:30 - 23:34wer sich in den ersten Jahren
wirklich mit eBay beschäftigte? -
23:34 - 23:37Diese Art Leute --
in anderen Worten "Pilotanwender". -
23:37 - 23:40Sie neigen zur Kreativität und
zu unternehmerischem Denken. -
23:40 - 23:44Viele -- bisher etwa 55.000 --
schreiben schwarze Zahlen. -
23:44 - 23:47Sie verdienen Geld --
ich meine "echtes" Geld -- -
23:47 - 23:51mit dem, was sie in Second Life tun.
Es geht sehr -- -
23:51 - 23:55immer noch kreativ, Dinge herstellen --,
in Richtung Bau-dir-eine-Existenz-auf. -
23:55 - 23:56Das wäre also das.
-
23:56 - 23:58JH: Philip, würdest du sagen,
-
23:58 - 24:02dass du in jungen Jahren wirklich kreativ
warst und gern selbst Dinge gebaut hast? -
24:02 - 24:05Man hört nicht oft, dass sich jemand
-
24:05 - 24:07selbst als wirklich kreativ beschreibt.
-
24:07 - 24:11Es könnte ein Euphemismus für
einen mittelmäßigen Schüler sein, -
24:11 - 24:14der viel Zeit in seinem Zimmer verbrachte?
Kann das sein? -
24:14 - 24:15[Lachen]
-
24:15 - 24:18PR: Es gab Zeiten, da war ich
ein mittelmäßiger Schüler. -
24:18 - 24:21Das ist witzig, als ich aufs College ging
und Physik studierte, -
24:21 - 24:23wurde ich wirklich --
Es war witzig, -
24:23 - 24:28weil ich ein eher ungeselliges Kind war.
Ich las die ganze Zeit. -
24:28 - 24:32Ich war schüchtern. Das wirkt heute
nicht so, aber ich war sehr schüchtern. -
24:32 - 24:35Ich war oft umgezogen.
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. -
24:35 - 24:37Also habe ich in
meiner eigenen Welt gelebt. -
24:37 - 24:41Es fördert natürlich die Beschäftigung mit
Dingen, die einen wirklich interessieren. -
24:41 - 24:44JH: Bist du inzwischen beim
fünften Leben angekommen? -
24:44 - 24:50PR: Wenn man Städte zählt ja.
Aber ich war -- -
24:50 - 24:54in der Schule nicht so gut, wie ich
hätte sein können. Da haben Sie Recht. -
24:54 - 24:58Ich war nicht der Typ, der darauf
versessen war, Einser zu haben. -
24:58 - 25:00Es war eine großartige
gesellige Erfahrung -
25:00 - 25:02im College, die neu für mich war,
-
25:02 - 25:05eine eher brüderliche Erfahrung.
Ich lernte 6 oder 7 Jungs kennen. -
25:05 - 25:08Wir studierten Physik und
ich empfand große Rivalität. -
25:08 - 25:12Also fing ich an, Einser zu haben. Aber du
hast Recht: Ich war kein Einser-Schüler. -
25:12 - 25:14JH: Letzte Frage! Gleich hier!
-
25:14 - 25:17[Publikum: In der Broschüre heißt es --]
-
25:17 - 25:19JH: Möchtest du das umformulieren?
-
25:19 - 25:21PR: Ja, lass mich das neu formulieren.
-
25:21 - 25:24Sie sagen, in der Broschüre steht,
-
25:24 - 25:28es kann passieren, dass wir unser
digitales Ich dem realen Ich vorziehen -- -
25:28 - 25:32unsere eher formbaren, lenkbaren digitalen
Identitäten den realen Identitäten -- -
25:32 - 25:35dass ein großer Teil menschlichen
Lebens und menschlicher Erfahrung -
25:35 - 25:38künftig im digitalen Raum
stattfinden könnte. -
25:38 - 25:41Natürlich ist das irgendwie
ein schrecklicher Gedanken. -
25:41 - 25:45Es ist eine Furcht einflößende
Veränderung, ein erschreckender Bruch. -
25:45 - 25:48Ich vermute, Sie wollen wissen,
wie ich das sehe? -
25:48 - 25:50JH: Was sagst du, wenn Leute
das erschreckend finden? -
25:50 - 25:54[Publikum: Wenn jemand sagt: "Ich finde
das beunruhigend". Wie reagieren Sie?] -
25:54 - 25:57PR: Nun, ich würde ein paar Dinge sagen.
-
25:57 - 26:00Erstens ist es beunruhigend,
wie es das Internet oder Strom war. -
26:00 - 26:04Das heißt, es ist ein großer Wandel,
aber er ist unausweichlich. -
26:04 - 26:09Egal wie sehr man zurückrudert,
sein Verhalten steuert oder -
26:09 - 26:13politisch aktiv ist, nichts hält diese
technologischen Wandel davon ab, -
26:13 - 26:14uns untereinander zu verbinden,
-
26:14 - 26:16denn die Grundmotivation
der Menschen ist es -- -
26:16 - 26:20kreativ und unternehmerisch tätig
zu sein -- wird die Energie liefern, -
26:20 - 26:23von der virtuelle Welten ebenso
zehren wie das Internet. -
26:23 - 26:28Dieser Wandel ist, glaube ich,
ein gewaltiger Umbruch. -
26:28 - 26:32Offensichtlich bin ich Optimist und ein
großer Anhänger dessen, was hier passiert, -
26:32 - 26:36Aber ich denke, selbst ein
absolut nüchterner -
26:36 - 26:39unabhängiger Betrachter, der
das vom Spielfeldrand verfolgt, -
26:39 - 26:41muss nach Datenlage
zum Schluss kommen: -
26:41 - 26:43Wenn solche wirtschaftlichen
Kräfte am Werk sind, -
26:43 - 26:46wird es definitiv eine grundlegende
Veränderung geben. -
26:46 - 26:49Diese Veränderung wird
tiefgreifend sein, -
26:49 - 26:53und zwar proportional zu unserem Konzept
von Leben, Existenz -
26:53 - 26:55und Identität.
-
26:55 - 26:57Ich glaube nicht, dass wir diesen
Veränderungen entkommen können. -
26:57 - 27:00Ich denke, generell --
wir haben das angesprochen -- -
27:00 - 27:06Wenn man sich in einer virtuellen Welt
befindet und durch sie gefordert wird -- -
27:06 - 27:10-- dort überleben muss, dort
sozusagen ein schönes Leben führt, -
27:10 - 27:13dann besteht die Herausforderung
in der Multikulturalität dort. -
27:13 - 27:18Das liegt an den Sprachen,
an der unternehmerischen Vielfalt, -
27:18 - 27:21am Flohmarkt-ähnlichen Wesen, wenn man
so will, der virtuellen Welt heute. -
27:21 - 27:27Er stellt Herausforderungen auf uns zu. Wir müssen uns in vielerlei Hinsicht besser sein.
-
27:27 - 27:30Wir müssen lernen, Dinge und Sie wissen, werden toleranter,
-
27:30 - 27:36und intelligenter und schneller lernen und mehr Kreativität, vielleicht,
-
27:36 - 27:38als wir in der Regel im realen Leben sind.
-
27:38 - 27:40Und ich denke, wenn das stimmt, virtuelle Welten,
-
27:40 - 27:44dann ändert dies, obwohl beängstigend-- und ich sage, unvermeidliche--
-
27:44 - 27:46sind letztlich zum besseren,
-
27:46 - 27:49und deshalb etwas, das wir raus fahren sollten.
-
27:49 - 27:53Aber ich würde sagen, die-- und viele andere Autoren und Referenten dazu,
-
27:53 - 27:56andere als ich, haben gesagt, Sie wissen, anschnallen
-
27:56 - 27:59weil die Änderung kommt. Es wird große Veränderungen geben wird.
-
27:59 - 28:01JH: Philip Rosedale, vielen Dank.
-
28:01 - 28:06(Beifall)
- Title:
- Das Leben in der virtuellen Welt "Second Life"
- Speaker:
- Philip Rosedale
- Description:
-
Warum eine virtuelle Welt schaffen ? Philip Rosedale redet über die virtuelle Gesellschaft, Second Life, und deren Stützen aus der menschlichen Kreativität. Es ist ein derart anderer Ort, dass alles passieren könnte.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 28:06
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