Amy Smith spricht über einfaches, lebensrettendes Design
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0:00 - 0:02Ich möchte Ihnen aus dem Bereich der Erfindungen
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0:02 - 0:05die Geschichte eines meiner liebsten Projekte erzählen.
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0:05 - 0:08Ich finde, es ist eins der spannendsten, an denen ich arbeite,
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0:08 - 0:10halte es aber auch für das einfachste.
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0:10 - 0:14Es ist ein Projekt mit dem Potential, einen riesigen Einfluss auf der ganzen Welt zu haben.
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0:14 - 0:18Es befasst sich mit einem der größten Gesundheitsprobleme auf dem Planeten,
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0:18 - 0:21mit der Todesursache Nummer Eins von Kindern unter fünf Jahren,
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0:21 - 0:26die da wäre...? Durch Wasser übertragene Krankheiten? Diarrhoe? Mangelernährung?
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0:26 - 0:32Nein. Es ist das Einatmen von Rauch von Kochfeuern in geschlossenen Räumen -
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0:32 - 0:37akute Atemwegsinfektionen, die dadurch verursacht werden. Können Sie das glauben?
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0:37 - 0:40Ich finde das schockierend und ziemlich entsetzlich.
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0:40 - 0:43Können wir nicht sauberer brennende Kochbrennstoffe herstellen?
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0:43 - 0:45Können wir nicht bessere Herde machen?
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0:45 - 0:49Wie kann es sein, dass dies jedes Jahr zu über zwei MIllionen Todesfällen führt?
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0:49 - 0:51Ich weiß, dass Bill Joy einen Vortrag über
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0:51 - 0:53die fantastischen Kohlenstoffnanoröhren gehalten hat.
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0:53 - 0:55Also werde ich über die Wunder von
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0:55 - 0:59Kohlenstoffmakroröhren reden, also über Kohle.
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1:01 - 1:06Dies ist ein Bild die Landschaft Haitis. Haiti ist jetzt zu 98 Prozent entwaldet.
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1:06 - 1:09Bilder wie dieses sieht man überall auf der Insel.
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1:09 - 1:12Das führt in der ganzen Nation zu allerlei Umweltproblemen
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1:12 - 1:17und Problemen, die Menschen betreffen.
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1:17 - 1:19Vor ein paar Jahren gab es sehr starke Überschwemmungen
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1:19 - 1:20welche zum Tod von Tausenden führten.
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1:20 - 1:22Dies kann man direkt darauf zurückführen
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1:22 - 1:25dass es auf den Hügeln keine Bäume mehr gibt, um den Boden zu stabilisieren.
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1:25 - 1:29Und dann kommt der Regen, füllt die Flüsse und dann treten die Überschwemmungen auf.
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1:30 - 1:33Nun, einer der Gründe, warum es so wenige Bäume gibt, ist dieser:
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1:33 - 1:36Menschen müssen kochen, und dafür holen sie sich Holz,
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1:36 - 1:39das sie dafür zu Kohle machen.
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1:39 - 1:42Die Menschen sind sich der Umweltschäden durchaus bewusst.
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1:42 - 1:45Sie kennen sie ganz genau, haben aber keine andere Wahl.
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1:45 - 1:47Fossile Brennstoffe stehen nicht zur Verfügung,
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1:47 - 1:52und Solarenergie hilft ihnen nicht, das Essen auf die gewünschte Art zuzubereiten.
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1:52 - 1:54Also machen sie das hier.
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1:54 - 1:58Und dann trifft man Familien wie diese, die in den Wald gehen, um einen Baum zu finden,
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1:58 - 2:01ihn zu fällen und daraus Kohle zu machen.
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2:02 - 2:05Also gab es, wenig überraschend, viele Bemühungen,
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2:05 - 2:09sich alternative Kochbrennstoffe anzuschauen.
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2:09 - 2:12Vor circa vier Jahren habe ich ein Team von Studenten mit nach Haiti genommen,
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2:12 - 2:15und wir haben mit Freiwilligen der dortigen Friedenstruppen zusammengearbeitet.
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2:15 - 2:17Dies ist ein solcher Freiwilliger,
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2:17 - 2:20und das ist ein Gerät, das er in dem Dorf, wo er arbeitete, gebaut hatte.
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2:20 - 2:22Und die Idee war, Papierabfälle zu nehmen,
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2:22 - 2:26sie zu komprimieren, und daraus Briketts zu machen, die man als Brennstoff verwenden konnte.
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2:26 - 2:28Aber dieses Gerät war sehr langsam.
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2:28 - 2:31Also haben unsere Ingenieursstudenten daran gearbeitet,
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2:31 - 2:34und mit ein paar sehr einfachen Veränderungen
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2:34 - 2:37waren sie in der Lage, den Durchsatz des Geräts zu verdreifachen.
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2:37 - 2:39Sie ahnen wohl, dass sie sehr begeistert waren.
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2:39 - 2:43Und sie nahmen die Briketts mit zurück ans MIT, um sie testen zu können.
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2:43 - 2:48Und eine der Sachen, die sie herausfanden, war, dass sie nicht brannten.
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2:48 - 2:51Das war also ein wenig entmutigend für die Studenten.
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2:52 - 2:56Und wenn Sie genau hinschauen, genau da,
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2:56 - 2:58sieht man "U.S. Peace Corps" geschrieben.
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2:58 - 3:02Wie sich nämlich herausstellt, gab es keinen Papierabfall in diesem Dorf.
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3:02 - 3:06Und während es eine gute Verwendung von Regierungspapieren sein mag,
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3:06 - 3:08wenn dieser Freiwillige sie mit in sein Heimatdorf nimmt,
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3:08 - 3:10war es doch 800 km weit entfernt.
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3:10 - 3:14Also dachten wir uns, dass es vielleicht einen besseren Weg gibt,
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3:14 - 3:16sich einen alternativen Kochbrennstoff einfallen zu lassen.
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3:16 - 3:19Was wir machen wollten war, einen Brennstoff herzustellen,
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3:19 - 3:22der etwas verwendet, was es auf lokaler Ebene zur Genüge gibt.
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3:22 - 3:26Diese hier sieht man überall auf Haiti. Es sind Kleinbetriebe für Zuckerverarbeitung.
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3:26 - 3:27Und deren Abfallprodukt, welches über bleibt,
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3:27 - 3:31nachdem man den Saft aus dem Zuckerrohr extrahiert hat, heißt Bagasse.
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3:31 - 3:34Es hat keine Verwendung. Es hat keinen Nährwert.
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3:34 - 3:36Also wird es nicht an die Tiere verfüttert.
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3:36 - 3:40Es liegt einfach auf einem Haufen neben der Zuckermühle, bis sie es letztendlich verbrennen.
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3:40 - 3:43Was wir machen wollten war, einen Weg zu finden,
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3:43 - 3:46diese Abfallressource zu nutzen und sie in einen Brennstoff zu verwandeln,
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3:46 - 3:49mit dem die Leute einfach kochen können,
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3:49 - 3:51so etwas wie Kohle.
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3:51 - 3:56Also haben über die nächsten paar Jahre Studenten und ich daran gearbeitet, einen Prozess zu entwickeln.
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3:56 - 4:00Man fängt also mit der Bagasse an und dann nimmt man einen sehr einfachen Ofen.
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4:00 - 4:03Den kann man ganz einfach aus einem alten 200-Liter-Ölfass herstellen.
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4:03 - 4:07Den Ofen zündet man an und versiegelt ihn nach einer Weile,¼
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4:07 - 4:10damit die Sauerstoffzufuhr begrenzt wird.
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4:10 - 4:14Und am Ende bekommt man verkohltes Material wie das hier.
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4:14 - 4:16Aber das kann man nicht verbrennen. Es ist zu fein.
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4:16 - 4:20Und es brennt zu schnell, als dass es beim Kochen nützlich wäre.
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4:20 - 4:24Wir mussten also einen Weg finden, es in Brikettform zu bringen.
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4:24 - 4:27Und da passte es gerade, dass einer meiner Schüler aus Ghana war,
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4:27 - 4:32und sich an ein Gericht erinnerte, das seine Mutter immer für ihn gekocht hatte.
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4:32 - 4:35Es heißt Kokonte und ist ein sehr klebriger Brei aus der Kassava-Wurzel.
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4:35 - 4:37Und dann schauten wir uns ein bisschen um und fanden heraus,
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4:37 - 4:41dass die Kassava-Wurzel auch auf Haiti wächst und dort Maniok heißt.
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4:41 - 4:43Im Prinzip wächst sie nämlich überall auf der Welt --
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4:43 - 4:47Yucca, Tapioka, Maniok, Kassava - das ist alles dasselbe --
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4:47 - 4:49ein sehr stärkehaltiges Wurzelgemüse.
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4:49 - 4:52Und daraus kann man einen sehr dicken, klebrigen Brei machen,
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4:52 - 4:56mit dem man die Kohle zu Briketts formen kann.
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4:56 - 4:59Das haben wir dann gemacht. Wir gingen nach Haiti.
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4:59 - 5:02Das sind die Abschlussschüler der ersten Ecole de Charbon,
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5:02 - 5:04dem Institut für Kohle. Und diese --
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5:04 - 5:06(Lachen)
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5:06 - 5:11-- Ja, genau. Ich bilde am MIT und am Institut für Kohle aus.
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5:11 - 5:15Und dies hier sind unsere hausgemachten Briketts.
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5:15 - 5:20Jetzt nehme ich Sie auf einen anderen Kontinent mit. Das ist Indien.
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5:20 - 5:25Und das hier ist der verbreitetste Kochbrennstoff in Indien: Kuhdung.
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5:25 - 5:29Und der produziert noch mehr Qualm als der Brennstoff in Haiti.
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5:29 - 5:32Da sieht man auch die gesundheitlichen Auswirkungen,
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5:32 - 5:36wenn man Kuhdung und Biomasse als Brennstoff verwendet.
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5:36 - 5:39Kinder und Frauen sind davon ganz besonders betroffen.
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5:39 - 5:41Sie sind nämlich diejenigen, die sich um diese Kochfeuer aufhalten.
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5:41 - 5:44Also wollten wir ausprobieren, ob wir die Technologie
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5:44 - 5:46zum Herstellen von Kohle nicht auch hier einführen konnten.
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5:46 - 5:49Aber leider hatten sie kein Zuckerrohr
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5:49 - 5:52und Maniok hatten sie auch nicht, aber das hielt uns nicht auf.
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5:52 - 5:56Wir suchten daraufhin nach regional verfügbaren Biomassequellen.
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5:56 - 5:59Und es gab Weizenstroh und Reisstroh in dieser Gegend.
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5:59 - 6:01Und als Bindemittel konnten wir
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6:01 - 6:03kleine Mengen von Kuhdung verwenden,
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6:03 - 6:06den sie ja sonst als Brennstoff verwandten.
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6:06 - 6:10Und dann haben wir Vergleichstests gemacht. Hier sehen Sie
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6:10 - 6:13die Kohlebriketts, und hier ist der Kuhdung.
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6:13 - 6:16Und Sie können sehen, dass der Kochbrennstoff viel sauberer verbrennt.
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6:16 - 6:19Und er erhitzt sogar das Wasser viel schneller.
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6:19 - 6:21Also waren wir ziemlich glücklich, bis dahin.
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6:21 - 6:23Aber eine Sache, die wir bei Vergleichstests
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6:23 - 6:26mit Holzkohle herausfanden,
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6:26 - 6:29war die verkürzte Brennzeit. Und die Briketts waren recht bröckelig
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6:29 - 6:32und wir verloren Energie, während sie beim Verbrennen zerfielen.
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6:32 - 6:36Also wollten wir ein stabileres Brikett herstellen,
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6:36 - 6:40das mit der Holzkohle auf dem Markt von Haiti mithalten konnte.
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6:40 - 6:44Also gingen wir zurück ins MIT, nahmen die Instron-Maschine
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6:44 - 6:47und fanden heraus, was für Kräfte man braucht,
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6:47 - 6:49um ein Brikett auf ein Niveau zu komprimieren,
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6:49 - 6:52das seine Leistung verbessert.
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6:52 - 6:56Und während Studenten die Sache im Labor untersuchten,
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6:56 - 7:02hatten wir auch Partner in Haiti, die an der Entwicklung und Verbesserung
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7:02 - 7:08des Prozesses arbeiteten und ihn den Dorfbewohnern dort nahebrachten.
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7:08 - 7:10Und nach einiger Zeit entwickelten wir
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7:10 - 7:15eine kostengünstige Presse, die das Herstellen von Kohle erlaubt,
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7:15 - 7:22die jetzt sogar länger und sauberer verbrennt als Holzkohle.
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7:22 - 7:26Und jetzt sind wir in einer Situation, wo wir ein Produkt haben,
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7:26 - 7:29das sogar besser ist als das, was man auf dem Markt in Haiti kaufen kann.
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7:29 - 7:32Und das ist doch eine tolle Sache.
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7:33 - 7:39Allein in Haiti werden jedes Jahr rund 30 Millionen Bäume gefällt.
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7:39 - 7:41Es besteht die Chance, dass dies umgesetzt wird
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7:41 - 7:43und eine ganze Menge dieser Bäume rettet.
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7:43 - 7:49Außerdem liegt der Ertrag, der mit dieser Kohle eingenommen wird, bei 260 Millionen Dollar.
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7:49 - 7:52Für ein Land wie Haiti ist das eine ungeheure Menge -
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7:52 - 7:54mit einer Bevölkerung von ungefähr acht Millionen
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7:54 - 7:58und einem Durchschnittseinkommen von weniger als 400 Dollar.
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7:58 - 8:03Das sind also unsere Fortschritte mit unserem Kohleprojekt.
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8:03 - 8:05Und hier ist noch eines der Dinge, die ich interessant finde.
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8:05 - 8:10Ich habe einen Freund an der Uni Berkeley, der sich mit Risikoanalyse beschäftigt.
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8:10 - 8:13Und er hat das Problem der gesundheitlichen Auswirkungen
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8:13 - 8:15von verbrennendem Holz und Kohle verglichen.
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8:15 - 8:17Und er hat herausgefunden, dass man auf der ganzen Welt
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8:17 - 8:21eine Million Tode verhindern könnte, wenn man als Kochbrennstoff
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8:21 - 8:23statt Holz Kohle verwendet. Das ist bemerkenswert.
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8:23 - 8:26Aber bis jetzt gab es dazu keinen anderen Weg, außer Bäume zu fällen.
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8:26 - 8:28Aber jetzt haben wir die Möglichkeit, landwirtschaftliche Abfälle zu verwenden,
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8:28 - 8:32um Kochbrennstoffe herzustellen.
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8:32 - 8:34Eines der wirklich aufregenden Dinge ist aber etwas,
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8:34 - 8:37das sich auf meiner Reise nach Ghana letzten Monat herausstellte.
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8:37 - 8:40Und das ist, finde ich, supercool
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8:40 - 8:43und sogar noch einfacher in der Anwendung als das, was Sie eben gesehen haben.
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8:43 - 8:46Wenn Sie sich so was vorstellen können. Hier ist es.
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8:46 - 8:51Also was ist das? Das sind zu Kohle gewordene Maiskolben.
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8:51 - 8:54Und das tolle daran ist, man muss nicht erst Briketts formen.
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8:54 - 8:58Die sind ja schon fertig. Genau das ist mein 100-Dollar-Laptop.
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8:58 - 9:01Und ich habe sogar was zum Anschauen mitgebracht, wie Nick.
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9:01 - 9:04(Lachen)
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9:04 - 9:06Die können Sie ja mal herumreichen.
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9:07 - 9:12Sie sind voll funktionell, praxiserprobt und bereit für den Einsatz.
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9:15 - 9:20Und ich finde, ein bemerkenswerter Aspekt dieser Sache
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9:20 - 9:24ist die Einfachheit des Technologietransfers.
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9:24 - 9:26Im Unterschied zur Holzkohle aus Zuckerrohr,
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9:26 - 9:29wo wir den Leuten beibringen müssen, sie zu Briketts zu formen,
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9:29 - 9:31und wo es den Extraschritt gibt, das Bindemittel zuzubereiten,
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9:31 - 9:33kommen die Maiskolben schon vor-brikettiert.
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9:33 - 9:36Und das ist gerade eines der spannendsten Dinge in meinem Leben,
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9:36 - 9:39was vielleicht ein trauriger Kommentar über mein Leben ist.
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9:39 - 9:41(Lachen)
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9:41 - 9:44Aber wenn Sie es erstmal sehen, wie Sie da vorn in der ersten Reihe, nicht wahr?
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9:44 - 9:46Eben! Okay. Also auf jeden Fall --
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9:46 - 9:48(Lachen)
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9:48 - 9:52-- hier ist es. Und ich finde, das ist ein perfektes Beispiel dessen,
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9:52 - 9:57was Robert Wright erwähnte, als er über diese Nicht-Nullsummendinge redete.
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9:57 - 10:00Man hat also nicht nur gesundheitliche Vorteile,
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10:00 - 10:02sondern auch Vorteile für die Umwelt.
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10:02 - 10:05Aber dies ist auch eine der sehr seltenen Situationen,
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10:05 - 10:08wo es noch einen wirtschaftlichen Vorteil gibt.
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10:08 - 10:12Leute können ihren eigenen Kochbrennstoff aus Abfallprodukten machen.
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10:12 - 10:14Sie können daraus Einkünfte generieren.
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10:14 - 10:17Sie können das Geld sparen, das sie für Kohle ausgegeben hätten,
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10:17 - 10:19und sie können mehr produzieren und auf dem Markt an die Leute verkaufen,
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10:19 - 10:21die nicht selbst Kohle herstellen.
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10:21 - 10:23Es ist ganz selten, dass man in Sachen Gesundheit und Wirtschaft
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10:23 - 10:27oder Umwelt und Wirtschaft nicht Abstriche machen muss.
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10:27 - 10:30Das ist also ein ungeheuer spannendes Projekt
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10:30 - 10:36und ich freue mich sehr darauf zu sehen, wohin es uns bringt.
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10:37 - 10:41Also wenn wir jetzt über die Zukunft reden, die wir schaffen werden,
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10:41 - 10:44dann ist eines der Dinge, die meiner Meinung nach wichtig sind,
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10:44 - 10:48eine klare Vision der Welt, in der wir leben.
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10:48 - 10:52Und ich meine nicht wirklich die Welt in der WIR leben.
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10:52 - 10:56Ich meine die Welt, wo Frauen zwei bis drei Stunden pro Tag damit verbringen,
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10:56 - 10:59Korn zu mahlen, damit ihre Familien essen können.
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10:59 - 11:02Die Welt, wo fortschrittliche Baumaterialien
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11:02 - 11:05handgemachte Zementdachziegel sind
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11:05 - 11:08und wo man bei zehnstündigen Arbeitstagen
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11:08 - 11:11immer noch nur 60 Dollar pro Monat verdient.
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11:12 - 11:20Die Welt meine ich, wo Frauen und Kinder 40 Milliarden Stunden pro Jahr mit dem Wasserholen verbringen.
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11:20 - 11:24Das ist so, als wenn alle Arbeitstätigen im Staat Kalifornien
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11:24 - 11:28das ganze Jahr Vollzeit mit Wasserholen beschäftigt wären.
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11:28 - 11:33Es ist ein Ort, wo zum Beispiel, wenn dies Indien wäre,
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11:33 - 11:36in diesem Raum nur drei von uns ein Auto hätten.
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11:36 - 11:37Und wenn dies Afghanistan wäre,
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11:37 - 11:41wüsste nur eine Person in diesem Raum, wie man das Internet verwendet.
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11:41 - 11:46Wäre dies Sambia, wären 300 von Ihnen Bauern,
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11:46 - 11:49100 von Ihnen hätten AIDS oder HIV.
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11:49 - 11:53Und mehr als die Hälfte von Ihnen würde von weniger als einem Dollar pro Tag leben.
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11:53 - 11:58Das sind die Dinge, für die wir Lösungen finden müssen.
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11:58 - 12:03Die Dinge, für die wir unsere Ingenieure ausbilden müssen,
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12:03 - 12:07unsere Designer, unsere Geschäftsleute, unsere Unternehmer.
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12:07 - 12:10Das sind die Lösungen, die wir finden müssen.
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12:10 - 12:15Es gibt ein paar Gebiete, die, wie ich glaube, noch dringender angegangen werden müssen.
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12:15 - 12:21Eines davon ist die Schaffung von Technologien, die Mikro-Unternehmen und Mikro-Finanzierungen unterstützen,
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12:21 - 12:25damit Leute unterhalb der Armutsgrenze eine Möglichkeit finden,
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12:25 - 12:27sich dort rauszubewegen und dass sie es nicht tun,
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12:27 - 12:31indem sie auf althergebrachte Weise Körbe flechten, Geflügel züchten, und so weiter.
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12:31 - 12:34Aber es gibt neue Technologien und Produkte,
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12:34 - 12:36die sie auf diesem kleinen Level herstellen können.
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12:36 - 12:41Das nächste, was wir schaffen müssen, sind Technologien für arme Bauern,
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12:41 - 12:44um ihre eigenen Ernten aufzuwerten.
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12:44 - 12:47Und wir müssen unsere Entwicklungsstrategien überdenken,
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12:47 - 12:51damit wir keine Aufklärungskampagnen durchführen,
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12:51 - 12:53die sie von einem Bauernleben abbringen,
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12:53 - 12:56sondern die sie von einem armen Bauernleben abbringen.
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12:56 - 12:59Und wir müssen darüber nachdenken, wie wir das effektiv gestalten können.
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12:59 - 13:02Wir müssen mit den Leuten in diesen Gemeinden arbeiten
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13:02 - 13:05und ihnen die Ressourcen und Werkzeuge geben, die sie brauchen,
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13:05 - 13:08damit sie ihre eigenen Probleme lösen können. Das ist die beste Lösung.
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13:08 - 13:10Wir sollten das nicht von außen machen.
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13:10 - 13:15Also müssen wir diese Zukunft schaffen und das müssen wir jetzt tun.
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13:15 - 13:17Danke.
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13:17 - 13:26(Applaus)
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13:26 - 13:29Chris Anderson: Erzählen Sie doch - während wir sehen, ob jemand eine Frage hat -
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13:29 - 13:32erzählen Sie doch bitte von einer der anderen Sachen, an denen Sie arbeiten.
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13:32 - 13:34Amy Smith: Ein paar von unseren anderen Projekten
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13:34 - 13:37sind Untersuchungen, wie man kostengünstig Wasserqualität testen kann,
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13:37 - 13:40damit Gemeinden ihre eigenen Wassersysteme betreiben können
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13:40 - 13:43und wissen, wann sie funktionieren, wann sie aufbereitet werden müssen, etc.
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13:43 - 13:45Wir untersuchen auch kostengünstige Wasseraufbereitungssysteme.
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13:45 - 13:49Eines der spannendsten Dinge ist solare Wasser-Desinfektion
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13:49 - 13:52und die Verbesserung ihrer Verwendbarkeit.
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13:52 - 13:56CA: Wo sind denn die Engpässe dabei, diese Projekte umzusetzen?
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13:56 - 13:59Brauchen Sie Unternehmer oder Risikokapitalgeber,
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13:59 - 14:04oder was brauchen Sie, um das, was Sie haben, umzusetzen?
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14:04 - 14:07AS: Ja, ich glaube es sind große Mengen von Leuten, die involviert sind.
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14:07 - 14:10Es ist schwierig. Der Markt ist sehr aufgespalten
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14:10 - 14:12und die Konsumenten haben kein Einkommen.
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14:12 - 14:16Also kann man nicht dieselben Konzepte wie in den USA verwenden,
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14:16 - 14:18um die Dinge voranzutreiben.
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14:18 - 14:21Und wir sind nur wenige Angestellte, nämlich nur ich.
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14:21 - 14:22(Lachen)
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14:22 - 14:25Also wissen Sie, ich mache, was ich kann mit meinen Studenten.
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14:25 - 14:27Wir haben 30 Studenten pro Jahr, die raus in die Welt gehen
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14:27 - 14:29und versuchen, die Technologien umzusetzen und voranzubringen.
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14:29 - 14:33Die andere Sache ist, dass alles einen langen Zeitrahmen hat,
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14:33 - 14:37da man, na ja, man kann nicht erwarten, dass etwas in einem oder zwei Jahren gelöst ist.
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14:37 - 14:39Man muss also fünf oder zehn Jahre vorausschauen.
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14:39 - 14:43Aber ich denke, wenn man diese Vision hat, kann man Fortschritte machen.
- Title:
- Amy Smith spricht über einfaches, lebensrettendes Design
- Speaker:
- Amy Smith
- Description:
-
Brandgase von innenliegenden Kochstellen sind für den Tod von mehr als 2 Millionen Kindern in den Entwicklungsländern verantwortlich. Die MIT-Ingenieurin Amy Smith erläutert eine spannende und einfache Lösung: ein Werkzeug, um Abfälle aus der Landwirtschaft in sauber brennende Kohle zu verwandeln.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:43