< Return to Video

Amy Smith spricht über einfaches, lebensrettendes Design

  • 0:00 - 0:02
    Ich möchte Ihnen aus dem Bereich der Erfindungen
  • 0:02 - 0:05
    die Geschichte eines meiner liebsten Projekte erzählen.
  • 0:05 - 0:08
    Ich finde, es ist eins der spannendsten, an denen ich arbeite,
  • 0:08 - 0:10
    halte es aber auch für das einfachste.
  • 0:10 - 0:14
    Es ist ein Projekt mit dem Potential, einen riesigen Einfluss auf der ganzen Welt zu haben.
  • 0:14 - 0:18
    Es befasst sich mit einem der größten Gesundheitsprobleme auf dem Planeten,
  • 0:18 - 0:21
    mit der Todesursache Nummer Eins von Kindern unter fünf Jahren,
  • 0:21 - 0:26
    die da wäre...? Durch Wasser übertragene Krankheiten? Diarrhoe? Mangelernährung?
  • 0:26 - 0:32
    Nein. Es ist das Einatmen von Rauch von Kochfeuern in geschlossenen Räumen -
  • 0:32 - 0:37
    akute Atemwegsinfektionen, die dadurch verursacht werden. Können Sie das glauben?
  • 0:37 - 0:40
    Ich finde das schockierend und ziemlich entsetzlich.
  • 0:40 - 0:43
    Können wir nicht sauberer brennende Kochbrennstoffe herstellen?
  • 0:43 - 0:45
    Können wir nicht bessere Herde machen?
  • 0:45 - 0:49
    Wie kann es sein, dass dies jedes Jahr zu über zwei MIllionen Todesfällen führt?
  • 0:49 - 0:51
    Ich weiß, dass Bill Joy einen Vortrag über
  • 0:51 - 0:53
    die fantastischen Kohlenstoffnanoröhren gehalten hat.
  • 0:53 - 0:55
    Also werde ich über die Wunder von
  • 0:55 - 0:59
    Kohlenstoffmakroröhren reden, also über Kohle.
  • 1:01 - 1:06
    Dies ist ein Bild die Landschaft Haitis. Haiti ist jetzt zu 98 Prozent entwaldet.
  • 1:06 - 1:09
    Bilder wie dieses sieht man überall auf der Insel.
  • 1:09 - 1:12
    Das führt in der ganzen Nation zu allerlei Umweltproblemen
  • 1:12 - 1:17
    und Problemen, die Menschen betreffen.
  • 1:17 - 1:19
    Vor ein paar Jahren gab es sehr starke Überschwemmungen
  • 1:19 - 1:20
    welche zum Tod von Tausenden führten.
  • 1:20 - 1:22
    Dies kann man direkt darauf zurückführen
  • 1:22 - 1:25
    dass es auf den Hügeln keine Bäume mehr gibt, um den Boden zu stabilisieren.
  • 1:25 - 1:29
    Und dann kommt der Regen, füllt die Flüsse und dann treten die Überschwemmungen auf.
  • 1:30 - 1:33
    Nun, einer der Gründe, warum es so wenige Bäume gibt, ist dieser:
  • 1:33 - 1:36
    Menschen müssen kochen, und dafür holen sie sich Holz,
  • 1:36 - 1:39
    das sie dafür zu Kohle machen.
  • 1:39 - 1:42
    Die Menschen sind sich der Umweltschäden durchaus bewusst.
  • 1:42 - 1:45
    Sie kennen sie ganz genau, haben aber keine andere Wahl.
  • 1:45 - 1:47
    Fossile Brennstoffe stehen nicht zur Verfügung,
  • 1:47 - 1:52
    und Solarenergie hilft ihnen nicht, das Essen auf die gewünschte Art zuzubereiten.
  • 1:52 - 1:54
    Also machen sie das hier.
  • 1:54 - 1:58
    Und dann trifft man Familien wie diese, die in den Wald gehen, um einen Baum zu finden,
  • 1:58 - 2:01
    ihn zu fällen und daraus Kohle zu machen.
  • 2:02 - 2:05
    Also gab es, wenig überraschend, viele Bemühungen,
  • 2:05 - 2:09
    sich alternative Kochbrennstoffe anzuschauen.
  • 2:09 - 2:12
    Vor circa vier Jahren habe ich ein Team von Studenten mit nach Haiti genommen,
  • 2:12 - 2:15
    und wir haben mit Freiwilligen der dortigen Friedenstruppen zusammengearbeitet.
  • 2:15 - 2:17
    Dies ist ein solcher Freiwilliger,
  • 2:17 - 2:20
    und das ist ein Gerät, das er in dem Dorf, wo er arbeitete, gebaut hatte.
  • 2:20 - 2:22
    Und die Idee war, Papierabfälle zu nehmen,
  • 2:22 - 2:26
    sie zu komprimieren, und daraus Briketts zu machen, die man als Brennstoff verwenden konnte.
  • 2:26 - 2:28
    Aber dieses Gerät war sehr langsam.
  • 2:28 - 2:31
    Also haben unsere Ingenieursstudenten daran gearbeitet,
  • 2:31 - 2:34
    und mit ein paar sehr einfachen Veränderungen
  • 2:34 - 2:37
    waren sie in der Lage, den Durchsatz des Geräts zu verdreifachen.
  • 2:37 - 2:39
    Sie ahnen wohl, dass sie sehr begeistert waren.
  • 2:39 - 2:43
    Und sie nahmen die Briketts mit zurück ans MIT, um sie testen zu können.
  • 2:43 - 2:48
    Und eine der Sachen, die sie herausfanden, war, dass sie nicht brannten.
  • 2:48 - 2:51
    Das war also ein wenig entmutigend für die Studenten.
  • 2:52 - 2:56
    Und wenn Sie genau hinschauen, genau da,
  • 2:56 - 2:58
    sieht man "U.S. Peace Corps" geschrieben.
  • 2:58 - 3:02
    Wie sich nämlich herausstellt, gab es keinen Papierabfall in diesem Dorf.
  • 3:02 - 3:06
    Und während es eine gute Verwendung von Regierungspapieren sein mag,
  • 3:06 - 3:08
    wenn dieser Freiwillige sie mit in sein Heimatdorf nimmt,
  • 3:08 - 3:10
    war es doch 800 km weit entfernt.
  • 3:10 - 3:14
    Also dachten wir uns, dass es vielleicht einen besseren Weg gibt,
  • 3:14 - 3:16
    sich einen alternativen Kochbrennstoff einfallen zu lassen.
  • 3:16 - 3:19
    Was wir machen wollten war, einen Brennstoff herzustellen,
  • 3:19 - 3:22
    der etwas verwendet, was es auf lokaler Ebene zur Genüge gibt.
  • 3:22 - 3:26
    Diese hier sieht man überall auf Haiti. Es sind Kleinbetriebe für Zuckerverarbeitung.
  • 3:26 - 3:27
    Und deren Abfallprodukt, welches über bleibt,
  • 3:27 - 3:31
    nachdem man den Saft aus dem Zuckerrohr extrahiert hat, heißt Bagasse.
  • 3:31 - 3:34
    Es hat keine Verwendung. Es hat keinen Nährwert.
  • 3:34 - 3:36
    Also wird es nicht an die Tiere verfüttert.
  • 3:36 - 3:40
    Es liegt einfach auf einem Haufen neben der Zuckermühle, bis sie es letztendlich verbrennen.
  • 3:40 - 3:43
    Was wir machen wollten war, einen Weg zu finden,
  • 3:43 - 3:46
    diese Abfallressource zu nutzen und sie in einen Brennstoff zu verwandeln,
  • 3:46 - 3:49
    mit dem die Leute einfach kochen können,
  • 3:49 - 3:51
    so etwas wie Kohle.
  • 3:51 - 3:56
    Also haben über die nächsten paar Jahre Studenten und ich daran gearbeitet, einen Prozess zu entwickeln.
  • 3:56 - 4:00
    Man fängt also mit der Bagasse an und dann nimmt man einen sehr einfachen Ofen.
  • 4:00 - 4:03
    Den kann man ganz einfach aus einem alten 200-Liter-Ölfass herstellen.
  • 4:03 - 4:07
    Den Ofen zündet man an und versiegelt ihn nach einer Weile,¼
  • 4:07 - 4:10
    damit die Sauerstoffzufuhr begrenzt wird.
  • 4:10 - 4:14
    Und am Ende bekommt man verkohltes Material wie das hier.
  • 4:14 - 4:16
    Aber das kann man nicht verbrennen. Es ist zu fein.
  • 4:16 - 4:20
    Und es brennt zu schnell, als dass es beim Kochen nützlich wäre.
  • 4:20 - 4:24
    Wir mussten also einen Weg finden, es in Brikettform zu bringen.
  • 4:24 - 4:27
    Und da passte es gerade, dass einer meiner Schüler aus Ghana war,
  • 4:27 - 4:32
    und sich an ein Gericht erinnerte, das seine Mutter immer für ihn gekocht hatte.
  • 4:32 - 4:35
    Es heißt Kokonte und ist ein sehr klebriger Brei aus der Kassava-Wurzel.
  • 4:35 - 4:37
    Und dann schauten wir uns ein bisschen um und fanden heraus,
  • 4:37 - 4:41
    dass die Kassava-Wurzel auch auf Haiti wächst und dort Maniok heißt.
  • 4:41 - 4:43
    Im Prinzip wächst sie nämlich überall auf der Welt --
  • 4:43 - 4:47
    Yucca, Tapioka, Maniok, Kassava - das ist alles dasselbe --
  • 4:47 - 4:49
    ein sehr stärkehaltiges Wurzelgemüse.
  • 4:49 - 4:52
    Und daraus kann man einen sehr dicken, klebrigen Brei machen,
  • 4:52 - 4:56
    mit dem man die Kohle zu Briketts formen kann.
  • 4:56 - 4:59
    Das haben wir dann gemacht. Wir gingen nach Haiti.
  • 4:59 - 5:02
    Das sind die Abschlussschüler der ersten Ecole de Charbon,
  • 5:02 - 5:04
    dem Institut für Kohle. Und diese --
  • 5:04 - 5:06
    (Lachen)
  • 5:06 - 5:11
    -- Ja, genau. Ich bilde am MIT und am Institut für Kohle aus.
  • 5:11 - 5:15
    Und dies hier sind unsere hausgemachten Briketts.
  • 5:15 - 5:20
    Jetzt nehme ich Sie auf einen anderen Kontinent mit. Das ist Indien.
  • 5:20 - 5:25
    Und das hier ist der verbreitetste Kochbrennstoff in Indien: Kuhdung.
  • 5:25 - 5:29
    Und der produziert noch mehr Qualm als der Brennstoff in Haiti.
  • 5:29 - 5:32
    Da sieht man auch die gesundheitlichen Auswirkungen,
  • 5:32 - 5:36
    wenn man Kuhdung und Biomasse als Brennstoff verwendet.
  • 5:36 - 5:39
    Kinder und Frauen sind davon ganz besonders betroffen.
  • 5:39 - 5:41
    Sie sind nämlich diejenigen, die sich um diese Kochfeuer aufhalten.
  • 5:41 - 5:44
    Also wollten wir ausprobieren, ob wir die Technologie
  • 5:44 - 5:46
    zum Herstellen von Kohle nicht auch hier einführen konnten.
  • 5:46 - 5:49
    Aber leider hatten sie kein Zuckerrohr
  • 5:49 - 5:52
    und Maniok hatten sie auch nicht, aber das hielt uns nicht auf.
  • 5:52 - 5:56
    Wir suchten daraufhin nach regional verfügbaren Biomassequellen.
  • 5:56 - 5:59
    Und es gab Weizenstroh und Reisstroh in dieser Gegend.
  • 5:59 - 6:01
    Und als Bindemittel konnten wir
  • 6:01 - 6:03
    kleine Mengen von Kuhdung verwenden,
  • 6:03 - 6:06
    den sie ja sonst als Brennstoff verwandten.
  • 6:06 - 6:10
    Und dann haben wir Vergleichstests gemacht. Hier sehen Sie
  • 6:10 - 6:13
    die Kohlebriketts, und hier ist der Kuhdung.
  • 6:13 - 6:16
    Und Sie können sehen, dass der Kochbrennstoff viel sauberer verbrennt.
  • 6:16 - 6:19
    Und er erhitzt sogar das Wasser viel schneller.
  • 6:19 - 6:21
    Also waren wir ziemlich glücklich, bis dahin.
  • 6:21 - 6:23
    Aber eine Sache, die wir bei Vergleichstests
  • 6:23 - 6:26
    mit Holzkohle herausfanden,
  • 6:26 - 6:29
    war die verkürzte Brennzeit. Und die Briketts waren recht bröckelig
  • 6:29 - 6:32
    und wir verloren Energie, während sie beim Verbrennen zerfielen.
  • 6:32 - 6:36
    Also wollten wir ein stabileres Brikett herstellen,
  • 6:36 - 6:40
    das mit der Holzkohle auf dem Markt von Haiti mithalten konnte.
  • 6:40 - 6:44
    Also gingen wir zurück ins MIT, nahmen die Instron-Maschine
  • 6:44 - 6:47
    und fanden heraus, was für Kräfte man braucht,
  • 6:47 - 6:49
    um ein Brikett auf ein Niveau zu komprimieren,
  • 6:49 - 6:52
    das seine Leistung verbessert.
  • 6:52 - 6:56
    Und während Studenten die Sache im Labor untersuchten,
  • 6:56 - 7:02
    hatten wir auch Partner in Haiti, die an der Entwicklung und Verbesserung
  • 7:02 - 7:08
    des Prozesses arbeiteten und ihn den Dorfbewohnern dort nahebrachten.
  • 7:08 - 7:10
    Und nach einiger Zeit entwickelten wir
  • 7:10 - 7:15
    eine kostengünstige Presse, die das Herstellen von Kohle erlaubt,
  • 7:15 - 7:22
    die jetzt sogar länger und sauberer verbrennt als Holzkohle.
  • 7:22 - 7:26
    Und jetzt sind wir in einer Situation, wo wir ein Produkt haben,
  • 7:26 - 7:29
    das sogar besser ist als das, was man auf dem Markt in Haiti kaufen kann.
  • 7:29 - 7:32
    Und das ist doch eine tolle Sache.
  • 7:33 - 7:39
    Allein in Haiti werden jedes Jahr rund 30 Millionen Bäume gefällt.
  • 7:39 - 7:41
    Es besteht die Chance, dass dies umgesetzt wird
  • 7:41 - 7:43
    und eine ganze Menge dieser Bäume rettet.
  • 7:43 - 7:49
    Außerdem liegt der Ertrag, der mit dieser Kohle eingenommen wird, bei 260 Millionen Dollar.
  • 7:49 - 7:52
    Für ein Land wie Haiti ist das eine ungeheure Menge -
  • 7:52 - 7:54
    mit einer Bevölkerung von ungefähr acht Millionen
  • 7:54 - 7:58
    und einem Durchschnittseinkommen von weniger als 400 Dollar.
  • 7:58 - 8:03
    Das sind also unsere Fortschritte mit unserem Kohleprojekt.
  • 8:03 - 8:05
    Und hier ist noch eines der Dinge, die ich interessant finde.
  • 8:05 - 8:10
    Ich habe einen Freund an der Uni Berkeley, der sich mit Risikoanalyse beschäftigt.
  • 8:10 - 8:13
    Und er hat das Problem der gesundheitlichen Auswirkungen
  • 8:13 - 8:15
    von verbrennendem Holz und Kohle verglichen.
  • 8:15 - 8:17
    Und er hat herausgefunden, dass man auf der ganzen Welt
  • 8:17 - 8:21
    eine Million Tode verhindern könnte, wenn man als Kochbrennstoff
  • 8:21 - 8:23
    statt Holz Kohle verwendet. Das ist bemerkenswert.
  • 8:23 - 8:26
    Aber bis jetzt gab es dazu keinen anderen Weg, außer Bäume zu fällen.
  • 8:26 - 8:28
    Aber jetzt haben wir die Möglichkeit, landwirtschaftliche Abfälle zu verwenden,
  • 8:28 - 8:32
    um Kochbrennstoffe herzustellen.
  • 8:32 - 8:34
    Eines der wirklich aufregenden Dinge ist aber etwas,
  • 8:34 - 8:37
    das sich auf meiner Reise nach Ghana letzten Monat herausstellte.
  • 8:37 - 8:40
    Und das ist, finde ich, supercool
  • 8:40 - 8:43
    und sogar noch einfacher in der Anwendung als das, was Sie eben gesehen haben.
  • 8:43 - 8:46
    Wenn Sie sich so was vorstellen können. Hier ist es.
  • 8:46 - 8:51
    Also was ist das? Das sind zu Kohle gewordene Maiskolben.
  • 8:51 - 8:54
    Und das tolle daran ist, man muss nicht erst Briketts formen.
  • 8:54 - 8:58
    Die sind ja schon fertig. Genau das ist mein 100-Dollar-Laptop.
  • 8:58 - 9:01
    Und ich habe sogar was zum Anschauen mitgebracht, wie Nick.
  • 9:01 - 9:04
    (Lachen)
  • 9:04 - 9:06
    Die können Sie ja mal herumreichen.
  • 9:07 - 9:12
    Sie sind voll funktionell, praxiserprobt und bereit für den Einsatz.
  • 9:15 - 9:20
    Und ich finde, ein bemerkenswerter Aspekt dieser Sache
  • 9:20 - 9:24
    ist die Einfachheit des Technologietransfers.
  • 9:24 - 9:26
    Im Unterschied zur Holzkohle aus Zuckerrohr,
  • 9:26 - 9:29
    wo wir den Leuten beibringen müssen, sie zu Briketts zu formen,
  • 9:29 - 9:31
    und wo es den Extraschritt gibt, das Bindemittel zuzubereiten,
  • 9:31 - 9:33
    kommen die Maiskolben schon vor-brikettiert.
  • 9:33 - 9:36
    Und das ist gerade eines der spannendsten Dinge in meinem Leben,
  • 9:36 - 9:39
    was vielleicht ein trauriger Kommentar über mein Leben ist.
  • 9:39 - 9:41
    (Lachen)
  • 9:41 - 9:44
    Aber wenn Sie es erstmal sehen, wie Sie da vorn in der ersten Reihe, nicht wahr?
  • 9:44 - 9:46
    Eben! Okay. Also auf jeden Fall --
  • 9:46 - 9:48
    (Lachen)
  • 9:48 - 9:52
    -- hier ist es. Und ich finde, das ist ein perfektes Beispiel dessen,
  • 9:52 - 9:57
    was Robert Wright erwähnte, als er über diese Nicht-Nullsummendinge redete.
  • 9:57 - 10:00
    Man hat also nicht nur gesundheitliche Vorteile,
  • 10:00 - 10:02
    sondern auch Vorteile für die Umwelt.
  • 10:02 - 10:05
    Aber dies ist auch eine der sehr seltenen Situationen,
  • 10:05 - 10:08
    wo es noch einen wirtschaftlichen Vorteil gibt.
  • 10:08 - 10:12
    Leute können ihren eigenen Kochbrennstoff aus Abfallprodukten machen.
  • 10:12 - 10:14
    Sie können daraus Einkünfte generieren.
  • 10:14 - 10:17
    Sie können das Geld sparen, das sie für Kohle ausgegeben hätten,
  • 10:17 - 10:19
    und sie können mehr produzieren und auf dem Markt an die Leute verkaufen,
  • 10:19 - 10:21
    die nicht selbst Kohle herstellen.
  • 10:21 - 10:23
    Es ist ganz selten, dass man in Sachen Gesundheit und Wirtschaft
  • 10:23 - 10:27
    oder Umwelt und Wirtschaft nicht Abstriche machen muss.
  • 10:27 - 10:30
    Das ist also ein ungeheuer spannendes Projekt
  • 10:30 - 10:36
    und ich freue mich sehr darauf zu sehen, wohin es uns bringt.
  • 10:37 - 10:41
    Also wenn wir jetzt über die Zukunft reden, die wir schaffen werden,
  • 10:41 - 10:44
    dann ist eines der Dinge, die meiner Meinung nach wichtig sind,
  • 10:44 - 10:48
    eine klare Vision der Welt, in der wir leben.
  • 10:48 - 10:52
    Und ich meine nicht wirklich die Welt in der WIR leben.
  • 10:52 - 10:56
    Ich meine die Welt, wo Frauen zwei bis drei Stunden pro Tag damit verbringen,
  • 10:56 - 10:59
    Korn zu mahlen, damit ihre Familien essen können.
  • 10:59 - 11:02
    Die Welt, wo fortschrittliche Baumaterialien
  • 11:02 - 11:05
    handgemachte Zementdachziegel sind
  • 11:05 - 11:08
    und wo man bei zehnstündigen Arbeitstagen
  • 11:08 - 11:11
    immer noch nur 60 Dollar pro Monat verdient.
  • 11:12 - 11:20
    Die Welt meine ich, wo Frauen und Kinder 40 Milliarden Stunden pro Jahr mit dem Wasserholen verbringen.
  • 11:20 - 11:24
    Das ist so, als wenn alle Arbeitstätigen im Staat Kalifornien
  • 11:24 - 11:28
    das ganze Jahr Vollzeit mit Wasserholen beschäftigt wären.
  • 11:28 - 11:33
    Es ist ein Ort, wo zum Beispiel, wenn dies Indien wäre,
  • 11:33 - 11:36
    in diesem Raum nur drei von uns ein Auto hätten.
  • 11:36 - 11:37
    Und wenn dies Afghanistan wäre,
  • 11:37 - 11:41
    wüsste nur eine Person in diesem Raum, wie man das Internet verwendet.
  • 11:41 - 11:46
    Wäre dies Sambia, wären 300 von Ihnen Bauern,
  • 11:46 - 11:49
    100 von Ihnen hätten AIDS oder HIV.
  • 11:49 - 11:53
    Und mehr als die Hälfte von Ihnen würde von weniger als einem Dollar pro Tag leben.
  • 11:53 - 11:58
    Das sind die Dinge, für die wir Lösungen finden müssen.
  • 11:58 - 12:03
    Die Dinge, für die wir unsere Ingenieure ausbilden müssen,
  • 12:03 - 12:07
    unsere Designer, unsere Geschäftsleute, unsere Unternehmer.
  • 12:07 - 12:10
    Das sind die Lösungen, die wir finden müssen.
  • 12:10 - 12:15
    Es gibt ein paar Gebiete, die, wie ich glaube, noch dringender angegangen werden müssen.
  • 12:15 - 12:21
    Eines davon ist die Schaffung von Technologien, die Mikro-Unternehmen und Mikro-Finanzierungen unterstützen,
  • 12:21 - 12:25
    damit Leute unterhalb der Armutsgrenze eine Möglichkeit finden,
  • 12:25 - 12:27
    sich dort rauszubewegen und dass sie es nicht tun,
  • 12:27 - 12:31
    indem sie auf althergebrachte Weise Körbe flechten, Geflügel züchten, und so weiter.
  • 12:31 - 12:34
    Aber es gibt neue Technologien und Produkte,
  • 12:34 - 12:36
    die sie auf diesem kleinen Level herstellen können.
  • 12:36 - 12:41
    Das nächste, was wir schaffen müssen, sind Technologien für arme Bauern,
  • 12:41 - 12:44
    um ihre eigenen Ernten aufzuwerten.
  • 12:44 - 12:47
    Und wir müssen unsere Entwicklungsstrategien überdenken,
  • 12:47 - 12:51
    damit wir keine Aufklärungskampagnen durchführen,
  • 12:51 - 12:53
    die sie von einem Bauernleben abbringen,
  • 12:53 - 12:56
    sondern die sie von einem armen Bauernleben abbringen.
  • 12:56 - 12:59
    Und wir müssen darüber nachdenken, wie wir das effektiv gestalten können.
  • 12:59 - 13:02
    Wir müssen mit den Leuten in diesen Gemeinden arbeiten
  • 13:02 - 13:05
    und ihnen die Ressourcen und Werkzeuge geben, die sie brauchen,
  • 13:05 - 13:08
    damit sie ihre eigenen Probleme lösen können. Das ist die beste Lösung.
  • 13:08 - 13:10
    Wir sollten das nicht von außen machen.
  • 13:10 - 13:15
    Also müssen wir diese Zukunft schaffen und das müssen wir jetzt tun.
  • 13:15 - 13:17
    Danke.
  • 13:17 - 13:26
    (Applaus)
  • 13:26 - 13:29
    Chris Anderson: Erzählen Sie doch - während wir sehen, ob jemand eine Frage hat -
  • 13:29 - 13:32
    erzählen Sie doch bitte von einer der anderen Sachen, an denen Sie arbeiten.
  • 13:32 - 13:34
    Amy Smith: Ein paar von unseren anderen Projekten
  • 13:34 - 13:37
    sind Untersuchungen, wie man kostengünstig Wasserqualität testen kann,
  • 13:37 - 13:40
    damit Gemeinden ihre eigenen Wassersysteme betreiben können
  • 13:40 - 13:43
    und wissen, wann sie funktionieren, wann sie aufbereitet werden müssen, etc.
  • 13:43 - 13:45
    Wir untersuchen auch kostengünstige Wasseraufbereitungssysteme.
  • 13:45 - 13:49
    Eines der spannendsten Dinge ist solare Wasser-Desinfektion
  • 13:49 - 13:52
    und die Verbesserung ihrer Verwendbarkeit.
  • 13:52 - 13:56
    CA: Wo sind denn die Engpässe dabei, diese Projekte umzusetzen?
  • 13:56 - 13:59
    Brauchen Sie Unternehmer oder Risikokapitalgeber,
  • 13:59 - 14:04
    oder was brauchen Sie, um das, was Sie haben, umzusetzen?
  • 14:04 - 14:07
    AS: Ja, ich glaube es sind große Mengen von Leuten, die involviert sind.
  • 14:07 - 14:10
    Es ist schwierig. Der Markt ist sehr aufgespalten
  • 14:10 - 14:12
    und die Konsumenten haben kein Einkommen.
  • 14:12 - 14:16
    Also kann man nicht dieselben Konzepte wie in den USA verwenden,
  • 14:16 - 14:18
    um die Dinge voranzutreiben.
  • 14:18 - 14:21
    Und wir sind nur wenige Angestellte, nämlich nur ich.
  • 14:21 - 14:22
    (Lachen)
  • 14:22 - 14:25
    Also wissen Sie, ich mache, was ich kann mit meinen Studenten.
  • 14:25 - 14:27
    Wir haben 30 Studenten pro Jahr, die raus in die Welt gehen
  • 14:27 - 14:29
    und versuchen, die Technologien umzusetzen und voranzubringen.
  • 14:29 - 14:33
    Die andere Sache ist, dass alles einen langen Zeitrahmen hat,
  • 14:33 - 14:37
    da man, na ja, man kann nicht erwarten, dass etwas in einem oder zwei Jahren gelöst ist.
  • 14:37 - 14:39
    Man muss also fünf oder zehn Jahre vorausschauen.
  • 14:39 - 14:43
    Aber ich denke, wenn man diese Vision hat, kann man Fortschritte machen.
Title:
Amy Smith spricht über einfaches, lebensrettendes Design
Speaker:
Amy Smith
Description:

Brandgase von innenliegenden Kochstellen sind für den Tod von mehr als 2 Millionen Kindern in den Entwicklungsländern verantwortlich. Die MIT-Ingenieurin Amy Smith erläutert eine spannende und einfache Lösung: ein Werkzeug, um Abfälle aus der Landwirtschaft in sauber brennende Kohle zu verwandeln.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:43
Judith Matz added a translation

German subtitles

Revisions