Wie COVID die Restaurant-Industrie zerstört

(Matt) Gärung ist eine
große Leidenschaft von dir, oder?

(Will) Ja, das ist ein großer Teil
von dem, was wir machen.

(Will) Insgesamt liegen hier
viele Gewürze und so herum

aber wir bereiten hier
eine Wurzelgemüse-Mischung zu,

die dem Hokkien-Stil ähnelt, aber es ist
echt eher so meine eigene Kombination.

♪ (ruhige Hintergrundmusik) ♪

Wir fügen hier ein bisschen Salz hinzu.

Anders als bei einer richtigen,
sagen wir Milchsäuregärung,

brauchen wir echt keine große Menge Salz.
Das rühren wir jetzt ein bisschen um.

Während du das machst,
haben wir hier dieses wunderbare

goldene Honigbärchen, wovon wir jetzt
zum Süßen etwas hinzufügen.

Außerdem kommt da noch
eine gute Menge Kreuzkümmel hinzu.

Das hier ist eine Mischung aus Anchos
und Chipotles, die ich gemacht habe,

Ganz normaler, gemahlener Zimt,
Muskat und etwas frische Zitrone.

(Matt) Ich kann schon ein etwas
mexikanisches Geschmacksprofil riechen.

(Will) Warum probierst du das nicht
und sagst mir wie es schmeckt?

Und, wie ist es, Chef? Alles gut?
Schmeckt es schon gut?

(Matt) Es ist unglaublich!
(Gelächter im Hintergrund)

(Matt) Gärung ist eines der
rätselhafteren Prozesse in

der Trickkiste eines jeden Koches.
Es ist weder wirklich Backen

noch ist es wirklich Kochen,
aber diese einzigartige Alchemie,

die man erhält, indem man natürliche
Verwesungs- und Wandlungsprozesse nutzt,

kann unbeschreibar wundervolle
Ergebnisse erziehlen.

Die Grundlagen mögen einfach
zu meistern sein, aber es ist schiwierig,

etwas denkwürdiges, oder wiederholbares
zu erzielen.

Es ist wie wenn man ein gutes Restaurant
eröffnet: Eine Kombination aus

einer Vision, glücklichen Zufällen und
Vertrauen können Magisches bewirken,

wie bei "Ducks Eatery".

(Julie) Guten Tag, Ducks Eatery.

(Matt) Die Geschwister Will
und Julie Horowitz

leiten seit 2012 dieses Lokal
im New York-Stadtteil East Village.

Für ein solch wunderschönes
Nachbarschafts-Restaurant,

ist das eine Ewigkeit.

Doch ähnlich wie bei tausenden
Resaturants in NYC und im ganzen Land,

hat auch Ducks bekanntgegeben,
dass sie permanent schließen.

COVID-19 hat der Restaurant-Industrie
brutal zugesetzt. Während der Winter naht,

werden Massen-Schließungen
fast unvermeidbar.

Nicht vorhandene und
plötzliche Staatshilfen, Übergangslösungen

wie Essen im Freien und
nur halb besetzte Läden,

bringen kaum Hoffnung.

(Julie) Passen Sie auf sich auf,
auf Wiedersehen.

Nur so zum Spaß, unsere Folge bei "Diners,
Drive-Ins and Dives" ist gesendet worden.

(Unverständliche Unterhaltungen)

So ein Sche*ß.

(Matt) Also, was passiert in den nächsten
48 Stunden. Das war's, oder?

- Das ist der Abschied.
- (Julie) Das war's.

- (Matt) Was macht ihr heute Abend?
- Unsere letzte Brisket-Nacht ist heute.

Das haben wir ganz am Anfang gestartet,
sehr nett und total ausgebucht,

was während der Pandemie schwer zu
planen ist, aber es ist sehr rührend.

Die Leute kommen jetzt dahergeströmt,
das ist echt- unglaublich.

(Julie) Wir hatten c. a. vier Monate bevor

Hurrikan Sandy hier auftraf eröffnet, also
schließen wir unsere Erfahrungen

mit heftigen, hefiten Ereignissen ab,
was sich doch irgendwie richtig anfühlt.

(Matt) Wenn du nochmal auf
die letzten Monate zurückblickst,

gibst du etwas besonders die Schuld?

(Julie) Ich meine, dass ist einfach
ein enormer Verlust.

Wenn es nach mir ginge, wären
die Rettungsgelder für die Luftlinien

gerechter verteilt worden.

♪ (ruhige Funk-Musik) ♪

(Matt) Erzähl mir mehr über Ducks,
was macht euch anders als die anderen,

was wolltet ihr
mit diesem Restaurant erreichen?

(Will) Am meisten unterscheidet uns
von den anderen,

dass wir gar nichts erreichen wollten.
Wir haben so lange damit verbracht,

das Geld und die Schrauben und Nägel
und das Holz für diesen Laden zu sammeln,

dass, wenn ich mich recht erinnere,
eine Nacht vor der Eröffnung

ich und mein anderer Koch total
ausgerastet sind,

weil wir keine Speisekarte hatten.

(Will) Als wir hier anfingen, Brisket
zu räuchern und Preise zu gewinnen,

schliefen wir auf den Tischen
um näher am Prozess zu sein

und um sicherzugehen, dass
wir nichts verkacken.

(Will) Wir sind unsere Bauern und
Metzger durchgegangen und fragten:

"Okay, was habt ihr über? Was könnt ihr
nicht mehr benutzen? Was ist grad Müll?

Gebt uns das, lasst uns rausfinden,
was wir Leckeres daraus machen können,

indem wir zurückblicken auf Methoden
wie Räuchern und Garen und Reifen."

Das ist das Schöne an
diesen alten Methoden

und wir haben das immer wieder wiederholt,
und die Leute dachten,

wir wären voll kreativ und künstlerisch
und so ein Zeug, aber in Wahrheit

waren wir Überlebenskünstler.

(Matt) Ich möchte über
die Pandemie sprechen.

(Will) Die Orte, die du hier siehst,
wo viel los ist, verlieren trotzdem

mehrere tausend Dollar im Monat.
Das ist nur Show, das ist nicht echt.

Nur sehr wenige Menschen
werden diese Sache unversehrt überstehen.

- (Matt) Bist du wütend?
- (Will) Ja, ich bin echt angepisst.

Ich denke, von oben nach unten hat
unsere Regierung uns im Stich gelassen.

Für uns gab es gar nichts und jetzt
sind wir alle vor dem Abgrund

und stehen wahrscheinlich
einem sehr kalten Winter gegenüber.

Das Geld der letzen Hilfsmaßnahme
ist jetzt auch schon bei allen weg.

Weißt du, da gibt es keinen Ausweg.