Wie viele Zeitformen gibt es im Englischen? - Anna Ananichuk

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Wie viele verschiedene Zeitformen gibt es in einer Sprache wie Englisch? Zunächst scheint die Antwort offensichtlich: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Anna Ananichuk erklärt, ...

Lektion von Anna Ananichuk, Regie von Luke Rotzler.

Vielen Dank an unsere "Patrons" für ihre Unterstützung! Ohne euch wäre dieses Video nicht möglich gewesen.

Mittels grammatischer Zeitformen
sprechen wir über Zeit,

ohne Zeitangaben zu machen,

indem wir Verben verändern, um
anzugeben, wann eine Handlung geschieht.

Also, wie viele Zeitformen gibt es
in einer Sprache wie Englisch?

Zunächst scheint
die Antwort offensichtlich:

Vergangenheit,

Gegenwart

und Zukunft.

Aber dank dem sogenannten "Aspekt"

lässt sich jeder dieser Zeitabschnitte
noch weiter untergliedern.

Es gibt vier verschiedene Aspekte:

Im "Continuous-" oder "Progressive" Aspekt

sind die Handlungen, zum Referenzzeitpunkt
noch in vollem Gange.

Das "Perfect" beschreibt Handlungen,
die bereits abgeschlossen sind.

Das "perfect progressive"
ist eine Kombination,

die den abgeschlossenen Teil einer
andauernden Handlung ausdrückt.

Und schließlich gibt es noch das "Simple",

Die Grundform der Vergangenheits-,
Gegenwarts- und Zukunftsform,

bei der eine Handlung nicht als andauernd
oder für sich stehend bestimmt ist.

Das ist jetzt ein wenig verwirrend, also
schauen wir uns mal ein Beispiel an.

Deine Freunde sagen: " We went on
a secret naval mission,

to collect evidence
of a mysterious sea creature."

Die Zeit legt den Zeitrahmen
in der Vergangenheit fest,

lässt darin aber
viele Möglichkeiten offen.

Sie könnten sagen: "A creature
attacked our boat."

und das "Past Simple",
den allgemeinsten Aspekt, benutzen,

der keine weiteren Hinweise gibt.

"We were sleeping when it happened."

Ein andauernder Prozess
zu diesem Zeitpunkt.

Sie könnten auch sagen:
"We had departed from Nantucket.",

um eine Handlung zu beschreiben,
die vorher abgeschlossen war.

Das ist ein Beispiel
für das "Past Perfect".

Oder: " We had been sailing
for three weeks."

Etwas, das bis zum Zeitpunkt
des Angriffs andauerte.

In der Gegenwart sagen sie:
"We still search for the creature today."

Ihre "Present Simple" Aktivität.

Vielleicht bereiten sich sich, während
sie reden "kontinuierlich" darauf vor.

Und sie haben ein spezielles U-Boot
gebaut. Eine abgeschlossene Handlung.

Außerdem haben sie nach möglichen
Sichtungen geforscht.

Eine Handlng die schon eine Weile
gelaufen ist und noch andauert

Was das ganz zu einem
"Present Perfect Progressive" macht.

Was wird sie auf
der nächsten Reise erwarten?

Du weißt es noch nicht, weil sie erst
nächste Woche aufbrechen werden.

"Future Simple"

Sie werden nach
der scheuen Kreatur suchen.

Ein andauerndes Unterfangen.

Sie sagen dir, dass das U-Boot dann
unerforschte Tiefen erreicht haben wird.

Eine selbstbwusste Vorhersage

über, was zu einem bestimmten Zeitpunkt
in der Zukunft erreicht sein wird.

Wenn Sie bereits drei Wochen lang
unterwegs gewesen sein werden.

"Future Perfect Progressive"

Der Sinn der Zeiten ist, mitzuteilen,

dass jeder der Sätze zu einem
bestimmten Moment stattfindet,

egal ob in der Vergangenheit,
Gegenwart oder in der Zukunft.

Der Sinn des Aspekts ist,
den Status der Handlung

zu diesem Moment zu verdeutlichen.

Das gibt uns im Englischen insgesamt 12
verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten.

Wie ist es in anderen Sprachen?

Manche wie Französisch,

Suaheli

und Russisch machen es
ähnlich wie Englisch.

Andere Sprachen beschreiben
und gliedern die Zeit anders.

Manche haben weniger
grammatische Zeiten, wie z. B. Japanisch,

welches nur zwischen "vergangen" und
"nicht-vergangen" unterscheidet.

Oder Buli und Tukang Basi,

die nur "Zukunft" und
"nicht-Zukunft" kennen.

Oder Mandarin-Chinesisch, welches gar
keine Zeiten, sondern nur Aspekte kennt.

Auf der anderen Seite gliedern Sprachen
wie Yagwa, die Vergangenheit mehrfach,

ob z.B. Stunden, Wochen oder Jahre
in der Vergangenheit geschehen ist.

In wieder anderen sind die Zeiten mit
Stimmungen, die die Dringlichkeit,

Notwendigkeit

oder Wahrscheinlichkeit
von Ereignissen zeigen.

Das macht Übersetzungen schwieriger,
aber nicht unmöglich.

In den meisten Sprachen, in denen es
eine bestimmte Zeit nicht gibt,

kann man das gleiche mit Hilfswörtern
wie "would" oder "did",

oder durch Zeitangaben ausdrücken.

Sind die sprachlichen Variationen nun

unterschiedliche Wege um ein und dieselbe
Realität zu beschreiben?

Oder weisen sie auch auf ein anderes
Verständnis von der Welt

und der Zeit hin.

Und wenn, welche anderen Möglichkeiten
die Zeit wahrzunehmen gibt es noch?