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Philosophisches Kopfkino - Empirismus

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    Tabula rasa!
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    Das klingt nach ordentlich Remmidemmi,
    den Hammer kreisen und die Sau rauslassen.
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    Aber eigentlich bedeutet
    dieser Ausdruck etwas ganz anderes.
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    Tabula rasa ist Latein und bedeutet
    soviel wie „unbeschriebene Tafel“.
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    Die Idee, die dahinter steckt,
    ist folgende:
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    Wenn wir auf die Welt kommen,
    sind wir ein unbeschriebenes Blatt,
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    dass nach und nach mit Eindrücken
    und Erfahrungen vollgekritzelt wird,
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    aus denen wir
    unsere Wirklichkeit zusammenbauen.
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    Es geht also mal wieder um die Frage:
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    Was ist die Wirklichkeit
    und wo kommt sie her?
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    Einer der ersten, der das so
    anschaulich erklärte war John Locke –
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    nein, nicht der Rollstuhlfahrer aus Lost.
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    Sondern der Englische Philosoph
    der als Hauptvertreter
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    des sogenannten Empirismus gilt.
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    „Empirisch“,
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    das klingt immer gleich nach Nerds,
    die mit dicken Brillen
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    vor riesigen Computerbildschirmen hocken.
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    Und auch nicht ohne Grund.
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    Der Empirismus leitetet alle Erkenntnisse
    aus der Sinneserfahrung,
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    der Beobachtung oder dem Experiment.
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    So wie es damals unsere Kassenbrillentragenden
    Klassenkameraden
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    an ihren Chemie-
    und Physikbaukästen taten.
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    Der Empirist glaubt nur,
    was er sehen und nachprüfen kann.
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    Deshalb wundert es nicht,
    dass ein zweiter Star des Empirismus
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    nicht nur Philosoph,
    sondern auch Naturwissenschaftler war:
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    Francis Bacon.
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    Ihm wird der Ausspruch
    „Wissen ist Macht“ zugeschrieben.
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    Ganz wie Sherlock Holmes kann der Mensch
    das Kennen und Sammeln von Erfahrungen,
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    Fakten, Nachforschungen und Beweismitteln
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    den Gesetzen der Welt
    auf die Schliche kommen.
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    Dieses Wissen kann er dann anwenden
    und sich die Natur zum Untertan machen.
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    Der Empirismus geht davon aus,
    dass alles Wissen über die Wirklichkeit
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    aus der Sinneserfahrung stammt.
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    „Nichts ist im Verstand, das nicht vorher
    durch die Sinne erfasst worden wäre“.
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    Daran stimmen Aristoteles, Thomas von Aquin
    und dann auch John Locke überein!
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    Logisch: Die Keksdose ist leer, wenn man
    nicht vorher Kekse reingefüllt hat.
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    Aber dann stellt sich die Frage
    ob eine leere Dose
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    überhaupt eine Keksdose ist,
    bevor sie gefüllt war
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    und ob es nicht nur
    leere und volle Keksdosen gibt?
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    Voll sind jetzt auf jeden Fall unsere Köpfe
    mit Theorien und Erklärungsmodellen.
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    Da ist es doch vielleicht einfach
    mal Zeit den Resetknopf
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    unseres Hirncomputers zu drücken
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    und unsere eigene Tabula rasa
    zu veranstalten.
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    Vielleicht kommt dann
    die Erkenntnis ja ganz von allein!?
Title:
Philosophisches Kopfkino - Empirismus
Video Language:
German
Team:
Film & TV
Duration:
02:23

German subtitles

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