Warum ich ein Land liebe, das mich einst verraten hat
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0:00 - 0:05Ich bin ein Veteran
des Raumschiffs Enterprise. -
0:05 - 0:08Ich flog durch die Galaxis
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0:08 - 0:11und lenkte ein gewaltiges Raumschiff
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0:11 - 0:12mit einer Crew von Leuten
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0:12 - 0:15aus der ganzen Welt --
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0:15 - 0:18viele verschiedene Rassen,
viele verschiedene Kulturen, -
0:18 - 0:20viele verschiedene Traditionen --,
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0:20 - 0:22die alle zusammenarbeiteten.
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0:22 - 0:26Unsere Mission bestand darin,
unbekannte neue Welten zu erforschen, -
0:26 - 0:30neue Lebensformen und
neue Zivilisationen zu entdecken, -
0:30 - 0:35mutig an Orte vorzudringen,
die nie zuvor ein Mensch gesehen hatte. -
0:35 - 0:36Nun --
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0:36 - 0:42[Applaus] --
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0:43 - 0:48Ich bin der Enkel
japanischer Einwanderer. -
0:48 - 0:50Sie gingen nach Amerika
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0:50 - 0:53und drangen mutig
in eine fremde, neue Welt vor, -
0:53 - 0:57auf der Suche nach neuen Möglichkeiten.
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0:57 - 0:59Meine Mutter wurde in
Sacramento, Kalifornien, geboren. -
0:59 - 1:02Mein Vater stammte aus San Francisco.
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1:02 - 1:05Sie lernten sich in Los Angeles
kennen und heirateten, -
1:05 - 1:08und ich wurde dort geboren.
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1:08 - 1:11Ich war vier Jahre alt,
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1:11 - 1:16als Pearl Harbour
am 7. Dezember 1941 -
1:16 - 1:18von Japan bombardiert wurde.
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1:18 - 1:24Über Nacht stürzte die Welt
in einen Weltkrieg. -
1:25 - 1:31Amerika wurde plötzlich von einer
Welle der Hysterie erfasst. -
1:32 - 1:33Japano-Amerikaner --
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1:33 - 1:36amerikanische Bürger
japanischer Abstammung -- -
1:36 - 1:42wurden mit Misstrauen, Angst
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1:42 - 1:45und mit unverhohlenem Hass betrachtet,
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1:45 - 1:48einfach weil wir zufällig
wie jene Leute aussahen, -
1:48 - 1:50die Pearl Harbour bombardiert hatten.
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1:50 - 1:53Und die Hysterie wurde immer stärker,
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1:53 - 1:57bis im Februar 1942
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1:57 - 1:59der Präsident der Vereinigten Staaten,
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1:59 - 2:01Franklin Delano Roosevelt,
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2:01 - 2:06befahl, alle Japano-Amerikaner
an der Westküste der USA -
2:06 - 2:09kurzerhand zusammenzutreiben,
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2:09 - 2:12ohne Anklage, ohne Prozess,
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2:12 - 2:15ohne ordentliches Gerichtsverfahren.
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2:15 - 2:17Das ordentliche Verfahren
ist die Hauptsäule -
2:17 - 2:19unseres Rechtssystems.
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2:19 - 2:21Das alles verschwand.
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2:21 - 2:23Wir sollten zusammengetrieben
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2:23 - 2:28und in 10 Gefangenenlagern
hinter Stacheldraht -
2:28 - 2:32in einigen der trostlosesten
Gegenden der USA inhaftiert werden: -
2:32 - 2:35in der glühend heißen Wüste Arizonas,
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2:35 - 2:39den schwülen Sümpfen Arkansas,
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2:39 - 2:42den Einöden von Wyoming,
Idaho, Utah, Colorado -
2:42 - 2:48und an zwei der
trostlosesten Orte Kaliforniens. -
2:48 - 2:53Am 20. April feierte ich
meinen 5. Geburtstag. -
2:53 - 2:56Nur wenige Wochen nach meinem Geburtstag
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2:56 - 2:59weckten meine Eltern
meinen jüngeren Bruder, -
2:59 - 3:01meine Schwester, die noch ein Baby war,
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3:01 - 3:03und mich eines Morgens sehr früh auf.
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3:03 - 3:06Eilig kleideten sie uns an.
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3:06 - 3:08Mein Bruder und ich waren im Wohnzimmer
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3:08 - 3:11und schauten aus dem vorderen Fenster.
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3:11 - 3:15Wir sahen zwei Soldaten,
die unsere Einfahrt hochmarschierten. -
3:15 - 3:20Sie trugen Bajonette auf ihren Gewehren.
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3:20 - 3:22Sie stampften die Veranda herauf
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3:22 - 3:25und pochten heftig an die Tür.
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3:25 - 3:27Man Vater öffnete,
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3:27 - 3:32und die Soldaten befahlen uns,
unser Haus zu verlassen. -
3:32 - 3:34Mein Vater gab meinem Bruder und mir
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3:34 - 3:36kleine Koffer zu tragen.
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3:36 - 3:39Wir gingen hinaus,
standen in der Einfahrt -
3:39 - 3:42und warteten auf meine Mutter.
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3:42 - 3:46Als sie schließlich herauskam,
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3:46 - 3:49trug sie meine kleine
Schwester auf einem Arm -
3:49 - 3:52und eine große Reisetasche
in der anderen Hand. -
3:52 - 3:57Tränen liefen ihr über beide Wangen.
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3:57 - 4:01Ich werde diese Szene
nie vergessen können. -
4:01 - 4:05Es ist in mein Gedächtnis eingebrannt.
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4:05 - 4:08Man brachte uns fort
von unserem Zuhause -
4:08 - 4:11und lud uns in Waggons
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4:11 - 4:14zusammen mit anderen
japano-amerikanischen Familien. -
4:14 - 4:15Man stationierte Wachen
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4:15 - 4:19an beiden Enden jedes Waggons,
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4:19 - 4:21als wären wir Kriminelle.
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4:21 - 4:26Wir wurden zwei Drittel des Wegs
quer durchs Land gebracht, -
4:26 - 4:30vier Tage und drei Nächte lang,
durchgerüttelt in einem Zug, -
4:30 - 4:34zu den Sümpfen von Arkansas.
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4:34 - 4:36Ich erinnere mich
an den Stacheldrahtzaun, -
4:36 - 4:38hinter dem ich eingesperrt war.
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4:38 - 4:41Ich erinnere mich
an den hohen Wachturm -
4:41 - 4:45aus dem Maschinengewehre
auf uns gerichtet waren. -
4:45 - 4:48Ich erinnere mich an die Scheinwerfer,
die mir folgten, -
4:48 - 4:49wenn ich in der Nacht
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4:49 - 4:52von meiner Baracke zur Latrine musste.
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4:52 - 4:55Aber ich, der 5-Jährige,
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4:55 - 4:57ich fand es irgendwie nett,
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4:57 - 5:00dass sie mir den Weg
zum Pinkeln beleuchteten. -
5:00 - 5:02Ich war ein Kind,
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5:02 - 5:05zu jung, um die Umstände
zu verstehen, -
5:05 - 5:07die mich dorthin geführt hatten.
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5:07 - 5:12Kinder sind erstaunlich anpassungsfähig.
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5:12 - 5:15Was sonst völlig grotesk wäre,
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5:15 - 5:18wurde zu meiner Normalität
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5:18 - 5:22in den Kriegsgefangenenlagern.
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5:22 - 5:25Es wurde für mich zur Routine,
mich drei Mal täglich -
5:25 - 5:30für lausiges Essen in der
lauten, chaotischen Kantine anzustellen. -
5:30 - 5:33Ich gewöhnte mich daran,
mich mit meinem Vater -
5:33 - 5:35in der Gemeinschaftsdusche
zu waschen. -
5:35 - 5:40Das Leben in einem Gefangenenlager,
umzäunt von Stacheldraht, -
5:40 - 5:43wurde meine Normalität.
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5:43 - 5:45Als der Krieg zu Ende war,
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5:45 - 5:47wurden wir freigelassen.
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5:47 - 5:49Wir erhielten eine einfache Fahrkarte
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5:49 - 5:53an ein Ziel irgendwo in den USA.
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5:53 - 5:55Meine Eltern kehrten nach Hause zurück,
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5:55 - 5:57nach Los Angeles.
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5:57 - 6:01Aber Los Angeles war abweisend zu uns.
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6:01 - 6:03Wir besaßen keinen Pfennig.
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6:03 - 6:05Man hatte uns alles genommen
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6:05 - 6:08und die Feindseligkeit war groß.
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6:08 - 6:11Unser erstes Zuhause war auf der Skid Row
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6:11 - 6:15im heruntergekommensten
Teil unserer Stadt, -
6:15 - 6:18wo wir unter Obdachlosen, Trinkern
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6:18 - 6:20und Verrückten lebten.
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6:20 - 6:23Es stank überall nach Urin,
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6:23 - 6:26auf den Straßen, in den Gassen,
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6:26 - 6:28im Hausflur.
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6:28 - 6:31Es war eine grässliche Erfahrung
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6:31 - 6:34und für uns Kinder war sie furchterregend.
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6:34 - 6:36Ich erinnere mich,
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6:36 - 6:40als einmal ein Betrunkener
heruntergetorkelt kam. -
6:40 - 6:42Er fiel direkt vor uns zu Boden
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6:42 - 6:44und erbrach sich.
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6:44 - 6:49Mein kleine Schwester sagte:
"Mama, gehen wir zurück nach Hause". -
6:49 - 6:51Denn hinter Stacheldraht
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6:51 - 6:54war für uns
-
6:54 - 6:57"zu Hause".
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6:57 - 6:59Meine Eltern arbeiteten schwer,
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6:59 - 7:00um wieder auf die Beine zu kommen.
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7:00 - 7:02Wir hatten alles verloren.
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7:02 - 7:04Sie standen in der Mitte ihres Lebens
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7:04 - 7:06und fingen von vorne an.
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7:06 - 7:08Sie arbeiteten sich die Finger wund,
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7:08 - 7:11und schließlich
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7:11 - 7:13bekamen sie das Geld zusammen,
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7:13 - 7:17um in einer netten Nachbarschaft
ein Haus mit 4 Zimmern zu kaufen. -
7:17 - 7:19Ich war ein Teenager,
-
7:19 - 7:21und ich wurde sehr neugierig,
-
7:21 - 7:24was meine Gefangenschaft
in der Kindheit anging. -
7:24 - 7:27In Büchern zur Staatsbürgerkunde
-
7:27 - 7:31las ich von den Idealen der
amerikanischen Demokratie. -
7:31 - 7:33Alle Menschen sind als gleich geschaffen;
-
7:33 - 7:36wir haben ein unveräußerliches Recht
-
7:36 - 7:41auf Leben, Freiheit und
das Streben nach Glück, -
7:41 - 7:43und ich konnte das nicht
-
7:43 - 7:47mit meiner Kindheit im Gefangenenlager
in Einklang bringen. -
7:47 - 7:49Ich las Geschichtsbücher
-
7:49 - 7:52und konnte nichts darüber finden.
-
7:52 - 7:56So verwickelte ich meinen Vater
nach dem Abendessen -
7:56 - 8:00in lange, manchmal hitzige Gespräche.
-
8:00 - 8:04Wir hatten sehr viele solcher Gespräche.
-
8:04 - 8:06Was ich aus ihnen mitnahm,
-
8:06 - 8:08war die Weisheit meines Vaters.
-
8:08 - 8:10Er hatte unter den Haftbedingungen
-
8:10 - 8:14am meisten gelitten,
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8:14 - 8:18aber er verstand
die amerikanische Demokratie. -
8:18 - 8:20Er sagte mir,
dass unsere Demokratie -
8:20 - 8:23die Demokratie eines Volkes ist.
-
8:23 - 8:26Sie kann so großartig sein,
wie es ein Volk sein kann, -
8:26 - 8:31aber sie ist auch so fehlbar,
wie Menschen es sind. -
8:31 - 8:33Er sagte mir, dass
die amerikanische Demokratie -
8:33 - 8:37ganz darauf angewiesen ist,
-
8:37 - 8:41dass gute Menschen die Ideale
unseres Systems hochhalten -
8:41 - 8:45und sich aktiv in den Prozess einbringen,
-
8:45 - 8:47unsere Demokratie zum
Funktionieren zu bringen. -
8:47 - 8:51Und er ging mit mir
zu einem Wahlkampfbüro -- -
8:51 - 8:55der Gouverneur von Illinois
kandidierte für die Präsidentschaft -- -
8:55 - 9:00und machte mich mit der
amerikanischen Wahlpolitik bekannt. -
9:00 - 9:02Und er erzählte mir auch
-
9:02 - 9:04von jungen Japano-Amerikanern
-
9:04 - 9:07im Zweiten Weltkrieg.
-
9:07 - 9:10Als Pearl Harbour bombardiert wurde,
-
9:10 - 9:13eilten junge Japano-Amerikaner
wie alle jungen Amerikaner, -
9:13 - 9:15zu ihrer Einberufungsbehörde,
-
9:15 - 9:19um als Freiwillige
für unser Land zu kämpfen. -
9:19 - 9:21Dieser Akt des Patriotismus
-
9:21 - 9:25wurde mit einem Schlag
ins Gesicht beantwortet. -
9:25 - 9:28Man verweigerte uns den Wehrdienst
-
9:28 - 9:34und stufte uns als
"nicht ausländischer" Feind ein. -
9:34 - 9:37Es war empörend,
als Feind bezeichnet zu werden, -
9:37 - 9:41wenn man sich freiwillig meldete,
um für sein Land zu kämpfen. -
9:41 - 9:45Noch schlimmer aber war
der Zusatz "nicht ausländisch". -
9:45 - 9:48Es ist eine Aussage,
-
9:48 - 9:52die das Gegenteil
von "Bürger" bedeutet. -
9:52 - 9:56Sie nahmen uns
sogar das Wort "Bürger" -
9:56 - 10:00und inhaftierten sie
ein ganzes Jahr lang. -
10:00 - 10:02Dann begriff die Regierung,
-
10:02 - 10:07dass ihr im Krieg
die Soldaten ausgingen. -
10:07 - 10:11Und genauso plötzlich, wie sie uns
zusammengetrieben hatten, -
10:11 - 10:13öffneten sie auch den Wehrdienst
-
10:13 - 10:16für junge Japano-Amerikaner.
-
10:16 - 10:19Es war völlig irrational,
-
10:19 - 10:21aber das Verblüffende,
-
10:21 - 10:23das Erstaunliche ist:
-
10:23 - 10:25Tausende junge
-
10:25 - 10:28japano-amerikanische
Männer und Frauen, -
10:28 - 10:32die hinter den Stacheldrahtzäunen
wieder hervorkamen, -
10:32 - 10:36zogen dieselbe Uniform
wie die ihrer Wachen an -
10:36 - 10:39und ließen ihre Familien
in Gefangenschaft zurück, -
10:39 - 10:42um für dieses Land zu kämpfen.
-
10:42 - 10:45Sie sagten, sie kämpften nicht nur dafür,
-
10:45 - 10:49ihre Familien hinter den
Stacheldrahtzäunen hervorzuholen, -
10:49 - 10:53sondern weil sie
die Ideale hochhielten, -
10:53 - 10:55für die unsere Regierung steht,
-
10:55 - 10:57stehen sollte,
-
10:57 - 10:59und die außer Kraft gesetzt wurden,
-
10:59 - 11:03durch das, was geschehen war:
-
11:03 - 11:05Alle Menschen sind gleich geschaffen.
-
11:05 - 11:09Und sie kämpften für dieses Land.
-
11:09 - 11:11Sie kamen in eine gesonderte
-
11:11 - 11:13rein japano-amerikanische Einheit.
-
11:13 - 11:16Man sandte sie auf
die Schlachtfelder Europas, -
11:16 - 11:19und sie stürzten sich hinein.
-
11:19 - 11:22Sie kämpften mit außergewöhnlichem,
-
11:22 - 11:25unglaublichem Mut und voll Tapferkeit.
-
11:25 - 11:29Man schickte sie auf die
gefährlichsten Missionen. -
11:29 - 11:32Sie erlitten anteilig
die höchste Gefallenenrate -
11:32 - 11:36unter allen Einheiten.
-
11:36 - 11:39Es gibt eine Schlacht,
die das verdeutlicht. -
11:39 - 11:42Es war die Schlacht um die Gotenstellung.
-
11:42 - 11:44Die Deutschen hatten
-
11:44 - 11:47in einer Bergwand Stellung bezogen.
-
11:47 - 11:48Es war eine felsige Bergwand
-
11:48 - 11:51mit unzugänglichen Höhlen.
-
11:51 - 11:54Drei Bataillone der Allierten
-
11:54 - 11:57hatten sie über sechs Monate hinweg
immer wieder angegriffen. -
11:57 - 12:00Es war eine Pattsituation.
-
12:00 - 12:03Das 442. [ Infanterieregiment ]
erhielt den Befehl, -
12:03 - 12:06die Angriffe zu unterstützen.
-
12:06 - 12:08Aber die Männer
des 442. Regiments -
12:08 - 12:11kamen auf eine außergewöhnliche,
-
12:11 - 12:14aber gefährliche Idee:
-
12:14 - 12:16Die Rückseite des Berges
-
12:16 - 12:18war eine kahle Felswand.
-
12:18 - 12:22Die Deutschen hielten
einen Angriff von der Rückseite -
12:22 - 12:24für unmöglich.
-
12:24 - 12:28Die Männer des 442. beschlossen,
das Unmögliche zu wagen. -
12:28 - 12:32In einer dunklen, mondlosen Nacht
-
12:32 - 12:36begannen sie die Felswand zu erklimmen,
-
12:36 - 12:40die über 300 Meter hoch war,
-
12:40 - 12:43in voller Kampfausrüstung.
-
12:43 - 12:46Die ganze Nacht kletterten sie
-
12:46 - 12:49über die nackte Felswand.
-
12:50 - 12:52In der Dunkelheit
-
12:52 - 12:54verloren manche den Halt
-
12:54 - 12:56oder traten daneben.
-
12:56 - 12:58Sie stürzten in den Tod
-
12:58 - 13:00in die Schlucht,
die unter ihnen lag. -
13:00 - 13:05Sie fielen lautlos.
-
13:05 - 13:07Nicht ein einziger schrie auf
-
13:07 - 13:10und verriet ihre Position.
-
13:10 - 13:14Die Männer kletterten
acht Stunden lang ohne Pause. -
13:14 - 13:17Diejenigen, die es auf
den Kamm geschafft hatten, -
13:17 - 13:22blieben dort bis zur Morgendämmerung.
-
13:22 - 13:25Mit dem ersten Licht
-
13:25 - 13:27griffen sie an.
-
13:27 - 13:28Sie überraschten die Deutschen,
-
13:28 - 13:30sie nahmen den Berg ein
-
13:30 - 13:33und durchbrachen die Gotenstellung.
-
13:33 - 13:35Eine sechsmonatige Blockade
-
13:35 - 13:37wurde vom 442.
-
13:37 - 13:40in 32 Minuten durchbrochen.
-
13:40 - 13:44Es war eine erstaunliche Leistung.
-
13:44 - 13:47Als der Krieg endete,
-
13:47 - 13:50kehrte das 442. Infanterieregiment
in die USA zurück -
13:50 - 13:53als die am häufigsten
ausgezeichnete Einheit -
13:53 - 13:55des gesamten Zweiten Weltkriegs.
-
13:55 - 13:58Sie wurden auf dem
Rasen des Weißen Hauses -
13:58 - 14:01von Präsident Truman begrüßt,
der sagte: -
14:01 - 14:04"Sie haben nicht nur
gegen den Feind gekämpft, -
14:04 - 14:09sondern gegen das Vorurteil,
und Sie haben gesiegt." -
14:09 - 14:12Sie sind meine Helden.
-
14:12 - 14:15Sie hielten an ihrem Glauben
-
14:15 - 14:18an die leuchtenden Ideale
dieses Landes fest -
14:18 - 14:23und bewiesen,
dass Amerikaner zu sein, -
14:23 - 14:26nicht nur wenigen Leuten vorbehalten ist.
-
14:26 - 14:31Ob man Amerikaner ist,
wird nicht durch Rasse definiert. -
14:31 - 14:35Sie erweiterten die Bedeutung
des Wortes "Amerikaner" -
14:35 - 14:37es bezog Japano-Amerikaner mit ein,
-
14:37 - 14:41die gefürchtet, verdächtigt
und gehasst wurden. -
14:41 - 14:45Sie waren Wegbereiter des Wandels
-
14:45 - 14:47und sie hinterließen mir
-
14:47 - 14:49ein Vermächtnis.
-
14:49 - 14:51Sie sind meine Helden,
-
14:51 - 14:53und mein Vater ist mein Held,
-
14:53 - 14:55der Demokratie verstand
-
14:55 - 14:59und mir den Weg durch sie wies.
-
14:59 - 15:02Sie hinterließen mir ein Vermächtnis,
-
15:02 - 15:05und dieses Vermächtnis
birgt Verantwortung. -
15:05 - 15:08Ich habe mich dem Ziel verschrieben,
-
15:08 - 15:10aus meinem Land
-
15:10 - 15:13ein noch besseres Amerika zu machen,
-
15:13 - 15:15unsere Regierung
-
15:15 - 15:18zu einer noch echteren
Demokratie zu machen. -
15:18 - 15:22Dank der Helden, die ich habe,
-
15:22 - 15:26und der Kämpfe,
die wir überstanden haben, -
15:26 - 15:28kann ich heute
-
15:28 - 15:31als schwuler Japano-Amerikaner
vor Ihnen stehen. -
15:31 - 15:33Aber mehr als das:
-
15:33 - 15:37Ich bin ein stolzer Amerikaner.
-
15:37 - 15:39Vielen Dank.
-
15:39 - 15:41[Applaus]
- Title:
- Warum ich ein Land liebe, das mich einst verraten hat
- Speaker:
- George Takei
- Description:
-
Als Kind wurde George Takei gemeinsam mit seiner Familie verhaftet und – im Rahmen einer "Sicherheitsmaßnahme" während des Zweiten Weltkriegs – in einem Lager für Japano-Amerikaner interniert. 70 Jahre später blickt Takei zurück und erinnert sich, wie das Lager seine überraschende und persönliche Definition von Patriotismus und Demokratie geprägt hat.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:58
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Retired user
Eine ausgezeichnete Übersetzung und gute, präzise Korrektur. In der Übersetzung waren noch einige Tippfehler, die in der Korrektur aber alle ausgebessert wurden. Bei der Korrektur hat mir besonders gut gefallen, dass keine einzige unnötig war, sondern alle die Qualität gesteigert haben.
Ein paar Kommentare:
01:49 Steigerungen wie "grew and grew" übersetzt man am besten mit "immer mehr/immer größer" etc.
02:06 "summarily" heißt kurzerhand, ohne große Formalitäten
02:14 das Transkript sagt "a core pillar", aber er sagt scheinbar "the", also habe ich "die" stehengelassen
06:43 "let's go/do etc." übersetzten man am besten mit "Gehen/machen wir etc.", nicht "lass uns ..."
Das "Und" am Satzanfang kann ruhig entfallen. Da die Einblendezeit hier aber lang genug ist, habe ich es stehen gelassen.
09:28 "non-alien": Die Übersetzung "im eigenen Land" liest sich zwar sehr schön, aber "nicht ausländisch" bringt stärker rüber, was der Redner meint.
11:57 "stalemate" = Pattstellung
Ihr habt beide gute Arbeit geleistet und ich hoffe, euch noch öfter hier anzutreffen :) Versucht in Zukunft vielleicht noch, Nebensätze nicht im Untertitel des Hauptsatzes anzufangen und erst im nächsten UT zu beenden, sondern die Nebensätze ganz zu lassen (wenn es die Zeit zulässt). Auch die Verbposition kann im deutschen Nebensatz ruhig ans Satzende wandern, wo sie eigentlich hingehört, auch wenn der Satz über mehrere UT geht.
Bei ganz kurzen Zeilen (unter 40 Zeichen) bitte keinen Zeilenumbruch einfügen.
Ich möchte euch auch anregen, über die Kommentarseite zu den Videos Änderungen zu diskutieren, denn der Austausch zwischen allen Beteiligten ist sehr wichtig.
Lg, Johanna
Tracey J. Evans
Hallo Johanna,
vielen, vielen Dank, dass du dich des Talks angenommen hast. Ich bin mit allen Änderungen d'accord mit einer Ausnahme: Die Verwendung des Begriffs "homosexuell" ist hier nicht falsch, aber die akzeptierte (und mehrheitlich) bevorzugte Selbstbezeichnung ist "schwul". Takei verwendet als LGBT-Aktivist hier nicht "homosexual" sondern das selbstbewusste "gay". Ich würde diesen Ausdruck der Selbstbestimmung hier gerne respektieren. Könnte man das noch ändern?
Liebe Grüße, Tracey