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Papierwerkzeuge, die Leben retten

  • 0:01 - 0:05
    Ich liebe es, Werkzeuge zu machen
    und sie mit Menschen zu teilen.
  • 0:05 - 0:08
    Das erste Werkzeug,
    das ich als Kind baute,
  • 0:08 - 0:10
    war ein Mikroskop.
  • 0:10 - 0:14
    Es bestand aus Brillengläsern,
    die ich meinem Bruder geklaut hatte.
  • 0:14 - 0:16
    Er fand das nicht so gut.
  • 0:16 - 0:18
    Vielleicht mache ich deswegen,
  • 0:18 - 0:22
    30 Jahre später,
    immer noch Mikroskope.
  • 0:22 - 0:26
    Der Grund dafür sind diese Momente:
  • 0:26 - 0:29
    (Video) Mädchen: Ich habe
    schwarze Dinge im Haar --
  • 0:30 - 0:33
    Manu Prakash: Das ist
    eine Schule in der Bay Area.
  • 0:33 - 0:37
    (Video) MP: Die Welt
    übertrifft unsere Vorstellungen davon,
  • 0:37 - 0:39
    wie sie tatsächlich funktioniert.
  • 0:39 - 0:42
    (Video) Junge: Oh mein Gott!
  • 0:43 - 0:46
    MP: Allerdings: Oh mein Gott!
  • 0:46 - 0:51
    Ich hätte nicht gedacht,
    dass das ein so universeller Satz ist.
  • 0:51 - 0:54
    In meinem Labor haben wir
    in den letzten zwei Jahren
  • 0:54 - 0:59
    50 000 "Foldscopes" gebaut
    und an Kinder in 130 Ländern verschickt.
  • 0:59 - 1:02
    Natürlich kostenlos für die Kinder.
  • 1:02 - 1:05
    Dieses Jahr möchten wir,
    mit Unterstützung unserer Community,
  • 1:05 - 1:09
    eine Million Mikroskope an Kinder
    auf der ganzen Welt verschicken.
  • 1:10 - 1:11
    Was bewirkt das?
  • 1:11 - 1:14
    Es entsteht eine
    inspirierende Gemeinschaft
  • 1:14 - 1:17
    aus Menschen auf der ganzen Welt,
    die Dinge lernen und anderen beibringen.
  • 1:17 - 1:20
    Von Kenia bis Kampala,
    von Kathmandu bis Kansas.
  • 1:20 - 1:23
    Eines der phänomenalen Dinge,
    die ich daran so liebe,
  • 1:23 - 1:26
    ist das Gefühl von Gemeinschaft.
  • 1:26 - 1:28
    Ein Kind in Nicaragua zeigt anderen,
  • 1:28 - 1:31
    wie man eine Mücke
    mit Denguefieber identifiziert,
  • 1:31 - 1:34
    indem man die Larve
    unter dem Mikroskop ansieht.
  • 1:34 - 1:37
    Ein Pharmakologe hat
    eine Methode entdeckt,
  • 1:37 - 1:39
    gefälschte Medikamente
    überall zu erkennen.
  • 1:39 - 1:43
    Ein Mädchen hat sich gefragt:
    "Wie funktioniert eigentlich Glitzer?"
  • 1:43 - 1:47
    Sie hat im Glitzer die Physik
    der kristallinen Formationen entdeckt.
  • 1:47 - 1:50
    Ein Arzt aus Argentinien versucht,
  • 1:50 - 1:54
    dieses Werkzeug zur Vorsorge
    gegen Gebärmutterhalskrebs zu nutzen.
  • 1:54 - 1:57
    Und ich selbst habe
    eine neue Floh-Art entdeckt,
  • 1:57 - 2:02
    die einen Zentimeter unter der Haut
    in meiner Ferse steckte.
  • 2:04 - 2:08
    Nun mögen Sie das für Ausnahmen halten.
  • 2:08 - 2:10
    Doch dieser Irrsinn hat Methode.
  • 2:10 - 2:13
    Ich nenne es "einfache Wissenschaft":
  • 2:13 - 2:17
    die Idee, die Erfahrung
    der Wissenschaft zu teilen,
  • 2:17 - 2:19
    und nicht nur die Informationen.
  • 2:19 - 2:22
    Denken Sie daran,
    dass auf unserem Planeten
  • 2:22 - 2:25
    eine Milliarde Personen
    ohne Infrastruktur leben:
  • 2:25 - 2:30
    keine Straßen, kein Strom
    und so auch keine medizinische Versorgung.
  • 2:31 - 2:35
    Eine Milliarde Kinder
    auf der Erde lebt in Armut.
  • 2:36 - 2:38
    Wie sollen wir sie
    für die nächste Generation
  • 2:38 - 2:40
    von Lösungsfindern begeistern?
  • 2:40 - 2:45
    Ärzte und Helfer setzen im Kampf
    gegen Infektionskrankheiten
  • 2:45 - 2:47
    ihre Leben aufs Spiel,
    um uns zu schützen --
  • 2:47 - 2:50
    mit sehr knapp bemessenen Mitteln.
  • 2:50 - 2:52
    Als Laborant in Stanford
  • 2:52 - 2:56
    sehe ich das im Kontext
    der einfachen Wissenschaft
  • 2:56 - 2:59
    und der Erstellung von Lösungen
    für diese Communities.
  • 2:59 - 3:02
    Wir stellen uns oft vor, unter einem Baum
    eine Diagnose stellen zu können,
  • 3:02 - 3:04
    ohne Stromanschluss.
  • 3:04 - 3:06
    Ich nenne Ihnen heute
    zwei Beispiele für neue Werkzeuge.
  • 3:06 - 3:08
    Eines davon fing in Uganda an.
  • 3:09 - 3:14
    2013 bei einer Exkursion auf der Suche
    nach Schistosomiasis mit Foldscopes
  • 3:14 - 3:17
    machte ich eine unbedeutende Beobachtung.
  • 3:17 - 3:20
    In einer Klinik in einer
    abgeschiedenen Umgebung
  • 3:20 - 3:23
    sah ich eine Zentrifuge,
    die als Türstopper verwendet wurde.
  • 3:24 - 3:26
    Also wirklich als Türstopper.
  • 3:26 - 3:28
    Als ich nachfragte, sagte man mir:
  • 3:28 - 3:30
    "Wir haben hier keinen Strom,
  • 3:30 - 3:34
    da kann das Teil auch
    als Türstopper genutzt werden."
  • 3:34 - 3:37
    Für diejenigen, die es nicht wissen,
  • 3:37 - 3:40
    Zentrifugen werden genutzt,
    um Proben aufzubereiten.
  • 3:40 - 3:43
    Sie trennen Komponenten von Blut
    und anderen Körperflüssigkeiten,
  • 3:43 - 3:46
    um Erreger zu finden
    und zu identifizieren.
  • 3:46 - 3:50
    Zentrifugen sind allerdings sperrig
    und teuer -- ca. 850 Euro --
  • 3:51 - 3:53
    und außerdem schwer zu nutzen.
  • 3:53 - 3:56
    Und natürlich brauchen sie Strom.
  • 3:56 - 3:58
    Das kommt Ihnen bekannt vor?
  • 3:58 - 4:00
    So fingen wir an, über mögliche
    Lösungen nachzudenken.
  • 4:00 - 4:04
    Ich bin zurückgekommen
    und habe an Spielzeug gedacht.
  • 4:06 - 4:08
    Ich habe einige mitgebracht.
  • 4:08 - 4:12
    Ich habe mit Jo-Jos angefangen,
    ich bin ein schrecklicher Jo-Jo-Spieler.
  • 4:13 - 4:15
    Da dieses Ding sich dreht,
    haben wir uns gefragt,
  • 4:15 - 4:19
    ob wir diese Physik nutzen können,
    um Zentrifugen zu bauen.
  • 4:21 - 4:24
    Das war der schlechteste Wurf,
    den man machen kann.
  • 4:25 - 4:28
    Jetzt bemerken Sie vielleicht,
    wenn man mit Spielsachen anfängt --
  • 4:28 - 4:31
    wir haben diese Kreisel ausprobiert ...
  • 4:31 - 4:35
    und dann sind wir im Labor
    auf dieses Wunder gestoßen:
  • 4:36 - 4:39
    eine Sturmscheibe.
  • 4:39 - 4:44
    Ein paar Fäden und eine kleine Scheibe,
    und wenn ich ziehe, dann dreht sie sich.
  • 4:44 - 4:47
    Wie viele von Ihnen
    haben damit als Kind gespielt?
  • 4:47 - 4:49
    Es heißt Sturmscheibe oder Knopf am Faden.
  • 4:49 - 4:51
    Ungefähr die Hälfte kennt es.
  • 4:51 - 4:52
    Was Sie nicht wussten:
  • 4:52 - 4:58
    Das kleine Ding ist das älteste Spielzeug
    in der Geschichte der Menschheit.
  • 4:59 - 5:01
    Es existiert schon seit 5 000 Jahren.
  • 5:01 - 5:05
    Überall auf der Erde haben wir
    Relikte dieses Spielzeugs gefunden.
  • 5:05 - 5:07
    Das Ironische daran ist,
  • 5:07 - 5:11
    dass wir nicht wissen,
    wie das kleine Ding funktioniert.
  • 5:11 - 5:13
    Da werde ich sehr neugierig.
  • 5:13 - 5:17
    Wir gingen also wieder an die Arbeit
    und schrieben ein paar Gleichungen auf.
  • 5:17 - 5:20
    Wenn man den Eingangsdrehmoment nimmt,
  • 5:20 - 5:25
    den Widerstand der Scheibe
    und den Drehungs-Widerstand der Fäden,
  • 5:25 - 5:27
    sollte das Problem
    mathematisch lösbar sein.
  • 5:27 - 5:29
    Das ist nicht die einzige Gleichung
    in meinem Vortrag.
  • 5:29 - 5:33
    Zehn Seiten voller Gleichungen später
    konnten wir wirklich die gesamte,
  • 5:33 - 5:36
    analytische Lösung für dieses
    dynamische System aufschreiben.
  • 5:36 - 5:40
    Was dabei herauskommt,
    nennen wir "Papierfuge".
  • 5:40 - 5:44
    Das ist mein Postdoktorand Saad Bhamla,
    der Co-Erfinder der Papierfuge.
  • 5:44 - 5:48
    Links sehen Sie alle Zentrifugen,
    die wir ersetzen wollen.
  • 5:48 - 5:52
    Das kleine Ding, das Sie hier sehen,
  • 5:53 - 5:56
    besteht aus einer Scheibe,
    ein paar Fäden und Griffen.
  • 5:56 - 6:00
    Wenn ich ziehe und drücke,
    fängt es an, sich zu drehen.
  • 6:00 - 6:04
    Sie sehen also, wenn man alles ausrechnet,
  • 6:05 - 6:08
    wenn wir die Drehzahl
    dieses Objektes ausrechnen,
  • 6:08 - 6:10
    sollte es mathematisch möglich sein,
  • 6:10 - 6:13
    auf über eine Million Umdrehungen
    pro Minute zu kommen.
  • 6:13 - 6:15
    Ein Problem ist aber
    die menschliche Anatomie,
  • 6:15 - 6:18
    denn die Resonanzfrequenz
    des Objektes beträgt etwa 10 Hertz.
  • 6:18 - 6:22
    Wenn Sie Klavier spielen, wissen Sie,
    man kommt nicht über 3 Hertz.
  • 6:22 - 6:25
    Die maximale Geschwindigkeit,
    die wir mit dem Objekt erreichen,
  • 6:25 - 6:29
    sind nicht 10 000 U/min,
    nicht 50 000 U/min --
  • 6:29 - 6:31
    es sind 120 000 U/min!
  • 6:31 - 6:33
    Das entspricht 30 000 g-Kräften.
  • 6:33 - 6:37
    Wenn ich Sie hier hineinsetzen könnte
    und dann drehen würde,
  • 6:37 - 6:40
    denken Sie an die Kräfte,
    denen Sie ausgesetzt wären.
  • 6:40 - 6:46
    Mit einem solchen Werkzeug
    kann man Diagnosen stellen.
  • 6:46 - 6:50
    Ich werde das hier einmal demonstrieren.
  • 6:50 - 6:55
    Dafür brauche ich einen Tropfen Blut
    aus meinem Finger.
  • 6:56 - 6:59
    Wenn Sie Blut nicht sehen können,
    müssen Sie nicht hinschauen.
  • 6:59 - 7:03
    Hier habe ich eine kleine Lanzette,
    die sind überall erhältlich.
  • 7:06 - 7:08
    Hätte ich heute gefrühstückt ...
  • 7:10 - 7:12
    Das hat überhaupt nicht wehgetan.
  • 7:12 - 7:15
    Ich nehme eine kleine Kapillare
    mit einem Tropfen Blut --
  • 7:15 - 7:18
    und in diesem Blut finden sich Antworten.
  • 7:18 - 7:20
    Deshalb interessiert es mich so.
  • 7:20 - 7:23
    Ich kann hiermit herausfinden,
    ob ich Malaria habe.
  • 7:23 - 7:28
    Ich nehme eine kleine Kapillare
    und Sie sehen, es wird absorbiert.
  • 7:28 - 7:31
    Ich nehme noch ein bisschen Blut.
  • 7:33 - 7:35
    So, das reicht aus.
  • 7:36 - 7:40
    Jetzt versiegele ich
    die Kapillare mit Ton.
  • 7:43 - 7:46
    Und schon habe ich eine versiegelte Probe.
  • 7:46 - 7:50
    Ich nehme die Probe
    und befestige sie an der Papierfuge.
  • 7:57 - 8:01
    Mit einem Stückchen Klebeband
    machen wir einen abgedichteten Hohlraum.
  • 8:01 - 8:05
    Jetzt ist die Probe
    komplett eingeschlossen.
  • 8:08 - 8:10
    Und jetzt kann ich sie drehen.
  • 8:11 - 8:13
    Ich ziehe und drücke.
  • 8:13 - 8:15
    Erst einmal ein bisschen aufladen ...
  • 8:16 - 8:18
    Sie sehen, sie fängt an, sich zu drehen.
  • 8:18 - 8:24
    Im Gegensatz zu einer normalen,
    ist dies eine kontrarotierende Zentrifuge.
  • 8:24 - 8:27
    Sie dreht sich ständig vor und zurück.
  • 8:27 - 8:29
    Ich lade sie auf.
  • 8:29 - 8:32
    Sie sehen, sie bekommt Schwung.
  • 8:32 - 8:35
    Und jetzt -- ich weiß nicht,
    ob Sie das hören --
  • 8:35 - 8:41
    sollten wir nach ca. 30 Sekunden
    die Blutzellen vom Plasma getrennt haben.
  • 8:42 - 8:45
    Das Verhältnis
    der Blutzellen zum Plasma --
  • 8:45 - 8:47
    (Applaus)
  • 8:48 - 8:53
    Jetzt können Sie es schon sehen,
    wenn Sie darauf schauen,
  • 8:54 - 8:56
    Sie sehen hier die getrennten Substanzen:
  • 8:57 - 8:59
    Blut und Plasma.
  • 8:59 - 9:03
    Das Verhältnis der beiden zeigt,
    ob ich an Blutarmut leide.
  • 9:03 - 9:07
    Wir haben viele Typen
    der Papierfugen gebaut.
  • 9:07 - 9:12
    Mit diesem hier können wir
    Malaria-Parasiten erkennen.
  • 9:12 - 9:17
    Es muss etwas länger gedreht werden,
    dann sehen wir Malaria-Parasiten im Blut.
  • 9:17 - 9:21
    Diese können wir vom Blut trennen
    und mit einer Art Zentrifuge erkennen.
  • 9:21 - 9:25
    Mit einer anderen Version können wir
    Nukleinsäure vom Blut trennen.
  • 9:25 - 9:29
    So können wir Tests für Nukleinsäure
    direkt vor Ort durchführen.
  • 9:29 - 9:34
    Hier habe ich eine weitere Version,
    mit der ich Sammelproben trennen kann.
  • 9:34 - 9:37
    Und hier endlich etwas Neues,
    an dem wir arbeiten.
  • 9:37 - 9:42
    Hiermit können wir einen gesamten
    Mehrfach-Nachweis-Test durchführen.
  • 9:42 - 9:47
    Im selben Objekt werden also
    Proben und Chemie durchgeführt.
  • 9:47 - 9:51
    Das ist jetzt schon alles sehr gut,
    aber wenn Sie mal drüber nachdenken,
  • 9:51 - 9:54
    müssen diese Werkzeuge
    mit den Menschen geteilt werden.
  • 9:54 - 9:58
    Eines der Dinge, die wir machten --
    wir kamen gerade von Madagaskar;
  • 9:58 - 10:00
    so sehen klinische Studien
    für Malaria aus.
  • 10:00 - 10:01
    (Lachen)
  • 10:01 - 10:03
    Man kann dabei Kaffee trinken.
  • 10:03 - 10:05
    Das Wichtige ist:
  • 10:05 - 10:10
    Dieses Dorf ist sechs Stunden
    von jeder Straße entfernt.
  • 10:10 - 10:14
    Wir sind in einem Raum mit einem
    der ältesten Mitglieder der Community
  • 10:14 - 10:16
    und einem Pfleger.
  • 10:16 - 10:20
    Es ist dieser Teil der Arbeit,
    den ich am meisten liebe --
  • 10:20 - 10:23
    dieses Lächeln; die Möglichkeit,
    einfache, leistungsstarke Werkzeuge
  • 10:23 - 10:25
    mit allen Menschen zu teilen.
  • 10:25 - 10:28
    Ich habe vergessen zu erwähnen,
  • 10:28 - 10:32
    dass mich das alles 20 Cent
    in der Herstellung kostet.
  • 10:32 - 10:34
    In der mir nicht mehr verbleibenden Zeit
  • 10:34 - 10:39
    möchte ich Ihnen von der neusten
    Erfindung aus unserem Labor erzählen.
  • 10:39 - 10:41
    Sie heißt "Abuzz".
  • 10:41 - 10:46
    Die Idee ist, dass Sie alle helfen können,
    Stechmücken zu bekämpfen;
  • 10:46 - 10:48
    Sie können helfen,
    unsere Feinde zu finden.
  • 10:48 - 10:52
    Es sind Feinde, weil sie Malaria, Zika,
    Chikungunya und Dengue übertragen.
  • 10:52 - 10:53
    Die Herausforderung ist,
  • 10:53 - 10:57
    dass wir nicht wissen,
    wo unsere Feinde sind.
  • 10:57 - 11:00
    Uns fehlen die Weltkarten,
    auf der die Mücken verzeichnet sind.
  • 11:00 - 11:02
    Also kam uns eine Idee:
  • 11:02 - 11:05
    Es gibt 3 500 Arten von Stechmücken,
    die sich alle stark ähneln.
  • 11:05 - 11:07
    Manche sind sich so ähnlich,
  • 11:07 - 11:11
    dass nicht einmal ein Entomologe sie
    unter dem Mikroskop unterscheiden kann.
  • 11:11 - 11:13
    Sie haben aber einen wunden Punkt.
  • 11:13 - 11:16
    So sieht es aus, wenn Mücken
    miteinander flirten.
  • 11:16 - 11:18
    Das Männchen jagt das Weibchen.
  • 11:18 - 11:22
    Sie kommunizieren durch
    die Frequenz ihrer Flügelschläge.
  • 11:22 - 11:23
    (Summen)
  • 11:24 - 11:26
    Das ist ihre Signatur.
  • 11:26 - 11:30
    Wir fanden heraus, dass man
    mit einem gewöhnlichen Handy,
  • 11:30 - 11:32
    einem 4 bis 8 Euro Klapphandy --
  • 11:32 - 11:35
    wer erinnert sich noch an die Dinger? --
  • 11:35 - 11:36
    (Lachen)
  • 11:36 - 11:40
    die akustische Signatur
    der Mücke aufnehmen kann.
  • 11:40 - 11:43
    Ich zeige Ihnen, wie das geht.
    Ich habe ein paar Mücken gefangen.
  • 11:43 - 11:46
    Im Gegensatz zu Bill [Gates] vorhin
    lasse ich sie nicht frei.
  • 11:46 - 11:47
    (Lachen)
  • 11:47 - 11:50
    Ich zeige Ihnen aber,
    wie man hier etwas aufnehmen kann.
  • 11:50 - 11:52
    Sie müssen nur klopfen, schon fliegen sie.
  • 11:52 - 11:55
    Sie können es erst ausprobieren --
    ich kann sie hören.
  • 11:55 - 11:58
    Mit Ihrem Mikrofon-Handy --
  • 11:58 - 12:02
    die Mikrofone sind schon sehr gut,
    selbst bei einfachen Handys --
  • 12:02 - 12:04
    können Sie das Geräusch
    aus der Nähe aufnehmen.
  • 12:04 - 12:10
    Weil ich keine Zeit mehr habe,
    zeige ich Ihnen eine Aufnahme von gestern.
  • 12:10 - 12:12
    (Mücken summen)
  • 12:12 - 12:16
    Hier ist das wunderbare Geräusch,
    das Sie alle kennen und lieben.
  • 12:19 - 12:23
    Und das kann man alles mit einem
    einfachen Handy machen,
  • 12:23 - 12:27
    sodass wir die Arten
    der Stechmücken kartieren können.
  • 12:27 - 12:32
    Mit einem Klapphandy erstellten wir
    eine der größten akustischen Datenbanken
  • 12:32 - 12:37
    von 20-25 Mückenarten,
    die Krankheitserreger übertragen.
  • 12:37 - 12:41
    Dies und das maschinelle Lernen
    aus hochgeladenen Daten ermöglicht uns,
  • 12:41 - 12:46
    die Wahrscheinlichkeit zu errechnen,
    welche Mückenart wir vor uns haben.
  • 12:46 - 12:47
    Es heißt Abuzz.
  • 12:47 - 12:50
    Wenn Sie sich anmelden wollen,
    gehen Sie auf die Website.
  • 12:50 - 12:55
    Ich möchte mit etwas abschließen,
    was mir persönlich sehr am Herzen liegt.
  • 12:55 - 12:59
    Eine der Herausforderungen ist heute,
    dass es große Probleme gibt.
  • 12:59 - 13:02
    Eine Milliarde Menschen bekommt
    keine medizinische Versorgung;
  • 13:02 - 13:06
    der Klimawandel,
    Verlust der Artenvielfalt usw.
  • 13:06 - 13:09
    Wir hoffen, dass die Wissenschaft
    uns Lösungen liefern kann.
  • 13:09 - 13:14
    Aber bevor Sie gehen, möchte ich,
    dass Sie etwas versprechen.
  • 13:14 - 13:17
    Wir werden einen Zugang
    zur Wissenschaft schaffen --
  • 13:17 - 13:19
    nicht nur für die,
    die es sich leisten können;
  • 13:19 - 13:22
    auch für die Milliarde, die es nicht kann.
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    Machen wir Wissenschaft
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    und wissenschaftliche Kompetenz
    zu einem Menschenrecht.
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    Sobald Sie das prickelnde Gefühl,
    eine Entdeckung gemacht zu haben,
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    an ein Kind weitergeben,
    unterstützen Sie es dabei,
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    zu der Gruppe von Menschen zu gehören,
    die diese Probleme lösen wird.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Papierwerkzeuge, die Leben retten
Speaker:
Manu Prakash
Description:

Der Erfinder Manu Prakash macht aus alltäglichen Materialien leistungsstarke wissenschaftliche Instrumente – von Papier-Mikroskopen bis zu einem raffinierten, neuen Stechmücken-Tracker. Auf der TED Fellows Bühne zeigt er die Papierfuge, eine handbetriebene Zentrifuge, die von einem Kreisel inspiriert ist und nur 20 Cent in der Herstellung kostet. Sie kann eine 850-Euro-Maschine ersetzen – und das ganz ohne Strom.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:58

German subtitles

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