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[Art21 "Extended Play"]
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["Tala Madani: Skizzenbücher"]
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Bei meiner Arbeit
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zeichne ich morgens,
wenn ich ins Studio komme.
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--Obama! [LACHT]
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Es gibt da diese tolle Geschichte im Iran.
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Ich glaube,
sie wurde in den 60ern geschrieben.
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Jeder Iraner kennt sie.
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Sie heißt "Shahr-e Ghesseh".
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Das bedeutet "Die Stadt der Geschichten".
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Alle Charaktere sind Tiere.
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Und der schönste Charakter
ist diese Küchenschabe.
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In einem Teil der Geschichte geht es
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um eine Elefantin,
die neu in der Stadt ist.
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Niemand kennt sie
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und die anderen
sind von ihrem Aussehen ganz verwirrt.
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Sie fangen also an, sie umzuformen.
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Stückweise schneiden sie ihr den Rüssel ab
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und dann erkennt die Elefantin sich
natürlich selbst nicht mehr.
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Es ist eine Art des Verlusts
der eigenen Identität.
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Viele Themen aus diesem Stück
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habe ich in Skizzen genauer ausgearbeitet.
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Es ist die direkteste Aufzeichnung
des Denkprozesses, nicht?
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Das hier wurde nicht ausgewählt.
Es war zu brutal.
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In einem Jahr komme ich
dann zu etwas wie dem hier.
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Damit habe ich in diesem Stück
nicht richtig gearbeitet.
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Manches in den Skizzenbüchern
führt zu zukünftigen Arbeiten.
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Ich finde, Skizzen sind eine tolle Art,
um Ideen aufzuzeichnen.
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Man hat ja nicht immer Zeit und Raum,
um jede Idee so ausführlich zu erkunden,
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wie man es wollen würde.
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Es ist gut,
Ideen in dem Moment einzufangen,
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in dem sie zu einem kommen.
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Das hier ist ein Sketch
für die Ausstellung "Dirty Protest".
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In gewisser Hinsicht,
hatte ich dieses Bild,
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die Vorstellung davon,
schon lange in meinem Kopf, denke ich.
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Die Skizze war also
nur eine Art Notiz für mich,
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aber ich wusste schon,
was ich machen wollte.
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Was die Malerei anders macht,
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ist ihre Materialität.
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Das soll nicht heißen,
dass es nur um die Farben geht.
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Viel mehr geht es darum,
wie man die Materialien benutzt,
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um eine Idee besser zu vermitteln.
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Wenn die Farbe tropft,
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dann nutze ich sie, um das Publikum
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sehr nah an mich ranzubringen.
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Da geht es wieder um diesen Gedanken,
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sich nicht zu sehr mit einer Sorge
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über Perspektive und Tiefe zu beschäftigen,
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dass wirklich die Farbe zu einem spricht.
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Das verwirrt die eigene Art und Weise,
auf die wir den Raum wahrnehmen.
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Ich liebe diesen Gedanken,
dass ein Bild selbst ein Leben hat.
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Auf gewisse Weise denke ich,
dass es um die Übertragung von Energie geht.
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Es gibt ein Konzept aus dem 17. Jahrhundert,
dass Gemälde Seelen haben sollen
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und dass ihre Seelen ihnen
von Dämonen oder Engeln gegeben wurden.
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Dämonen galten nicht unbedingt
als schlechte Helfer.
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Jeder, der einen Künstler
bei der Arbeit sehen möchte,
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muss nur dem Verlauf
seiner Pinselstriche folgen.
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So sieht man die Handbewegungen,
aber auch der Gedankenprozess kann,
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im Idealfall,
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durch dem Folgen der Pinselstriche
beobachtet werden.