Jenseits des Konzepts von "Nicht-Selbst" - Unsere Überzeugungen und Konzepte sind das größte Hindernis für das Erwachen
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0:03 - 0:11Ob du nun glaubst, dass es eine ewige Seele, Atman, gibt,
oder ob du glaubst, dass es keine Seele oder kein Selbst, -
0:11 - 0:19Anatman oder Anatta, gibt, diese Überzeugungen sind eigentlich
Hindernisse für die Verwirklichung deiner wahren Natur. -
0:19 - 0:28Eine Person, die an einem solchen Glauben festhält,
hat ein bedingtes Wissen. Samadhi wird schwer fassbar bleiben, -
0:28 - 0:35bis die Identifikation mit dem Glauben fallen gelassen wird.
Die alten Traditionen nannten solche konditionierten -
0:35 - 0:46Muster "Sankaras" in Pali oder "Samskaras" in Sanskrit.
Das Konzept, wenn wir daran festhalten, wenn wir es -
0:46 - 0:54zu unserer Selbststruktur hinzufügen, wird zu einer Einschränkung;
einem Einsperren der inneren Energien, einer sich ständig erneuernden -
0:54 - 1:01Illusion, zu wissen. Und es hindert uns daran,
uns auf die eigentliche Untersuchung einzulassen, -
1:01 - 1:08die zum direkten Kontakt mit dem Geheimnis der
Existenz führen würde. Eine der größten Klüfte zwischen -
1:08 - 1:17spirituellen Systemen ist die zwischen denjenigen, die
an die Existenz einer Seele glauben und denen, die das nicht tun. -
1:17 - 1:25Die Hälfte der spirituellen Meister benutzt Worte wie Seele oder Atman,
und die andere Hälfte spricht von Leere und 'keiner Seele', -
1:25 - 1:34Anatman, Anatta oder Nicht-Selbst. Die Verwirrung und Spaltung
zwischen den Religionen und Lehren rührt von der -
1:34 - 1:42Tatsache, dass die Sprache von Natur aus dualistisch ist.
Wir haben keine Sprache, um die Nondualität zu beschreiben. -
1:42 - 1:49Diese Schwierigkeiten gab es schon zur Zeit
des Buddha vor 2500 Jahren. Viele Menschen sind -
1:49 - 1:56überrascht, wenn sie entdecken, dass der Buddha nie
gesagt hat, dass es kein Selbst gibt, und dass er tatsächlich -
1:56 - 2:05die Lehrer ermahnte, die lehrten, es gäbe kein Selbst:
"Diejenigen, die nur das Nicht-Selbst lehren, werden nicht -
2:05 - 2:11frei". Es gibt eine Geschichte über einen Wanderer, der
-
2:11 - 2:18Buddha direkt fragte, ob es ein Selbst oder
eine Seele gibt oder nicht. Die Antwort des Buddha war -
2:18 - 2:33Schweigen. Er wusste, dass die Antworten ‚Ja‘ oder ‚Nein‘
in die Irre führen würden. Wir haben diese sehr -
2:33 - 2:39wichtige Lektion vergessen. Wir haben die Seele
in ein Konzept verwandelt – in ein Thema für den -
2:39 - 2:48Theologieunterricht. Wir haben Wörter wie "Selbst"
oder "Nichtselbst" oder "Gott" zu Konzepten gemacht, anstatt -
2:48 - 2:55zu erlauben, dass sie durch Sadhana offenbar werden,
durch die direkte Verwirklichung von Samadhi und -
2:55 - 3:08Prajna. In seinen späteren Lehren sprach der Buddha tatsächlich
von einer innersten Essenz, einem Selbst oder einer Seele, -
3:08 - 3:16die keine Veränderung und keinen Tod kennt. Er gab ihr
verschiedene Namen: das wahre Selbst oder die wahre -
3:16 - 3:26Seele, das Buddha-Dhatu oder das Buddha-Prinzip oder
das Tathagata Garbha, die embryonale Buddha-Natur, -
3:26 - 3:35die in uns schlummert. Er beschrieb eine verborgene Schatzkammer,
die in allen fühlenden Wesen vorhanden ist. Er sagt über dieses -
3:35 - 3:45Selbst: "Es ist nicht wahr, zu sagen, dass alle Phänomene
frei von Selbst sind. Das Selbst ist Wirklichkeit. Das Selbst ist -
3:45 - 3:58ewig. Das Selbst ist Tugend. Das Selbst ist immerwährend.
Das Selbst ist stabil. Das Selbst ist Frieden. Kein Tod kann -
3:58 - 4:08es berühren, kein Schaden kann ihm entstehen, kein Unglück
kann es verderben. Es ist so unzerstörbar und strahlend wie ein -
4:08 - 4:18Diamant. Für manche Menschen mag das monistisch klingen,
aber er weist völlig über Monismus und Dualismus, über -
4:18 - 4:29jeden -ismus, über den Begriffsrahmens des begrenzten Geistes
hinaus. Er weist auf das Reich von Nirvana hin; -
4:29 - 4:40die Beendigung von "Vana", von "Vikalpa: von Kleshas, Vasanas
oder Karma - die Beendigung unbewusster Muster, -
4:40 - 4:50welche das begrenzte "Ich"-Gefühl hervorrufen, und
die Beendigung des damit einhergehenden Leidens. -
4:50 - 4:59Der Buddha sagte, dass Tathagata weder
existiert noch nicht existiert nach dem Tod. Die Wahrheit -
4:59 - 5:08unserer wahren Natur liegt jenseits der Dualität des
Geistes, jenseits von Wahrnehmung und Nicht-Wahrnehmung. -
5:08 - 5:17Der Buddha verweist auf eine radikale Nondualität jenseits von
Konzepten wie Selbst und Nicht-Selbst. Der begrenzte -
5:17 - 5:24Geist erschafft die Illusion von Teilung und
Trennung, Geburt und Tod, Existenz und -
5:24 - 5:34Nicht-Existenz. Wie der Zen-Meister Dogen sagte:
Um dies zu erkennen, lernen wir zu meditieren, was bedeutet, -
5:34 - 5:41Geist und Körper loszulassen. Der Weg zur Befreiung
besteht im Erwachen jenseits der Ebene des -
5:41 - 6:00Geistes. Die Vorstellung, dass es kein Selbst gibt, wird oft
vermischt und verwechselt mit dem buddhistischen Begriff -
6:00 - 6:06"Anatta", was nicht begrifflich zu verstehen ist,
sondern eine direkte Einsicht durch -
6:06 - 6:16Meditation ist. Im Buddhismus wird gesagt, es gibt
drei große Einsichten oder drei Zeichen der -
6:16 - 6:22Existenz, die durch Erfahrung in der Meditation
realisiert werden und die nicht als -
6:22 - 6:30philosophische oder intellektuelle Diskussionspunkte
gedacht sind. Sie werden erfahren im Abstreifen -
6:30 - 6:39oder dem Auflösen der Ebenen des Geistes. Es ist die
Erkenntnis von "Anicca", der Unbeständigkeit; -
6:39 - 6:47der Erkenntnis, dass alles entsteht und
vergeht. Es gibt die Erkenntnis von "Anatta" - dass -
6:47 - 6:56alles im Bereich der sich verändernden Phänomene leer
vom Selbst ist. Und es gibt "Dukkha" - die Erkenntnis, -
6:56 - 7:03dass die Selbststruktur aus Mustern von
Begierde und Abneigung besteht. Es ist ein Muster ständigen -
7:03 - 7:11Unbefriedigtseins. Durch tiefe Meditation und Selbsterforschung,
die ab einem bestimmten Punkt -
7:11 - 7:19ein und dasselbe sind, können wir die unbewussten Verstandesprozesse
bewusst machen, und nur dann können wir sie -
7:19 - 7:27loslassen. Wenn sie unbewusst sind, wiederholen sie sich
immer wieder im Unbewussten. Die alte Praxis, die -
7:27 - 7:34der Immerwährenden Lehre folgt, verlangt von uns
aufzuhören, auf unsere Vorlieben zu reagieren. Aufzuhören, -
7:34 - 7:44die Muster des Verlangens und der Abneigung zu schüren.
Alle Phänomene entstehen und vergehen zu lassen, ohne -
7:44 - 7:52Unterscheidung zwischen diesem und jenem. Alles innerhalb des
Bereichs des Wandels ist "Anicca", Vergänglichkeit, und wir -
7:52 - 7:59beobachten diese Unbeständigkeit. Wir dringen ein und
durchdringen dieses Feld der sich verändernden Phänomene -
7:59 - 8:06mit unserem Bewusstsein. Das Bewusstsein ist das Einzige,
das sich nicht verändert, das nicht kommt und -
8:06 - 8:15geht. Das Bewusstsein ist kein Ding
und doch ist es nicht nichts. Durch -
8:15 - 8:22Meditation vereinen sich Bewusstsein und das Feld der
wechselnden Phänomene und werden eins in -
8:22 - 8:29Samadhi und enthüllen deine wahre ewige Natur
jenseits der Dualität. Jenseits von Ding und Nicht-Ding. -
8:32 - 8:39Bis zum heutigen Tag verkünden einige Lehrer immer noch "Nicht-Selbst"
als die höchste Wahrheit über das Selbstsein und ironischerweise -
8:39 - 8:48wird es zum Grundprinzip ihrer konditionierten Glaubensstruktur.
Die Idee des Nicht-Selbst kann zu einer heiligen -
8:48 - 8:58Kuh werden, gebunden an eine spirituelle Persona, mit der man
identifiziert ist. Es ist spirituelles Ausweichen, wenn man -
8:58 - 9:04an der Idee des Transzendenten hängen bleibt. Es ist
eine Art, das zu vermeiden, was manchmal die -
9:04 - 9:12Schattenarbeit genannt wird, d.h. frei zu werden von Samskaras
oder Konditionsmustern, die unbewusst -
9:12 - 9:21das eigene Leben beherrschen. Um Samskaras loszulassen,
müssen wir die vollständige Erfahrung der Empfindungen, Gefühle und -
9:21 - 9:32Emotionen zulassen, die jeden Augenblick auftauchen, gelassen,
gleichmütig und innerlich hingegeben. Wir -
9:32 - 9:41können uns darin üben, präsent, offen und gleichmütig
durch Meditation zu werden, aber es muss auch -
9:41 - 9:50im Leben angewendet werden. Je mehr Arbeit wir auf dem Kissen vollbringen,
desto mehr Gefühle werden im Leben auftauchen, und desto mehr -
9:50 - 9:57werden wir das Leben spüren. Und wir müssen uns erlauben,
Leben zu fühlen - uns nicht abzuwenden von dem -
9:57 - 10:06was auftaucht. Das erfordert brutale Ehrlichkeit
mit sich selbst: Zu beobachten, wie wir verzweifelt -
10:06 - 10:12unangenehme Gefühle vermeiden oder wie
hartnäckig wir uns an die vertrauten Muster klammern, -
10:12 - 10:22wie wir unser Ego verteidigen, wie wir uns als richtig
oder immer in einem guten Licht darstellen. -
10:22 - 10:28Wie wir uns von Unbehagen ablenken, wie
wir den Verstand ständig füttern mit allen möglichen -
10:28 - 10:36Unterhaltungen, um die tiefe Vereinigung mit
dem gegenwärtigen Moment zu vermeiden. Es ist möglich, -
10:36 - 10:43unser Karma auszuleben, in Archetypen festzustecken und hoffnungslos
in Mustern gefangen zu sein, während man ständig verkündet, dass -
10:43 - 10:50es "kein Selbst" gibt, abgekoppelt vom Herzen, während
das Ego das Sagen hat und sicher ist, dass es recht hat -
10:50 - 10:59mit seiner Weltsicht. Wenn das Ego-Konstrukt denkt, dass es
die Wahrheit darüber kennt, wer und was du bist, dann stoppt -
10:59 - 11:07die tiefere Erkundung. Deine Meditation oder
Selbsterforschung wird roboterhaft. Der Moment, in dem -
11:07 - 11:15du in Worten ausdrückst, wer oder was du bist und dies
glaubst oder dich mit dem Gesagten identifizierst, ist der -
11:15 - 11:22Moment, in dem du dich wieder im dualistischen
Geist verstrickst. Wir können anfangen, zu sprechen -
11:22 - 11:30über das Erwachen, als ob wir es kennen, es ist aber zu einer Erinnerung
geworden, zu einem konditionierten Gedankenmuster, hinzugefügt zur Selbst- -
11:30 - 11:39Struktur. Wir können eine echte Samadhi-Erfahrung haben,
ein Erwachen zu unserer wahren Natur, aber in den meisten Fällen -
11:39 - 11:46wird der Verstand wieder aktiv und das Ego wird
Sprache um die Erfahrung herum bauen - eine Geschichte daraus -
11:46 - 11:53machen, und ehe wir uns versehen, hat es sich
unsere Einsicht in unsere wahre Natur angeeignet. -
11:53 - 12:03Zur Stabilisierung und Integration von Samadhi
bedarf es unzähliger Aufwacherfahrungen, -
12:03 - 12:11unzähliger Demütigungen des Verstands, unzähliger
kleiner Tode. Es erfordert ein beständiges Sadhana; -
12:11 - 12:18eine kontinuierliche Praxis und Wachsamkeit, um
den Geist tagein, tagaus zu beobachten; -
12:18 - 12:25ständige Befreiung der inneren Energie, damit
der innere Lotus wachsen kann, und sich ein Prozess der Neuverknüpfung -
12:25 - 12:36entfaltet. Der ‚Anfängergeist‘, der ‚Geist des Nichtwissens‘,
der ‚Spiegelgeist‘, ist die Quintessenz der Meditation -
12:36 - 12:44und Selbsterforschung, und er ist der Weg zur
Selbsterkenntnis. Hier zu sein, in diesem Moment, -
12:44 - 12:52ohne Zwischenschaltung vergangener Konditionierungen,
heißt wach zu sein. Wenn du nicht -
12:52 - 12:59durch den Filter der Erinnerung erlebst,
dann ist jeder Moment neu. Die -
12:59 - 13:05christliche Entsprechung dazu findet sich in dem
Bibelzitat, das besagt, dass, wenn jemand in -
13:05 - 13:14Christus ist, er eine neue Schöpfung ist.
Das Alte ist vergangen. Siehe, alles ward -
13:14 - 13:29neu.
- Title:
- Jenseits des Konzepts von "Nicht-Selbst" - Unsere Überzeugungen und Konzepte sind das größte Hindernis für das Erwachen
- Description:
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Unsere spirituellen Konzepte sind die größten Hindernisse für das Erwachen. Tiefe Sadhana auszuüben, ist der Weg zur unmittelbaren Realisation von Samadhi und unserer wahren Natur. Nimm an unserem nächsten Online-Retreat teil: https://awakentheworld.com/onlineretreats/
- Video Language:
- English
- Team:
Awaken the World
- Project:
- 05-IAM Online Retreats Teachings
- Duration:
- 14:00
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