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36C3 - Jahresrückblick der Haecksen

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    36c3 Vorspannmusik
  • 0:19 - 0:26
    Herald: Okay, dann fangen wir an. Melzai
    wird jetzt den ersten Haecksen
  • 0:26 - 0:30
    Jahresrückblick seit über zehn Jahren auf
    einem Kongress geben und wahrscheinlich
  • 0:30 - 0:34
    nicht nur ich bin sehr gespannt, was sie
    uns alles erzählen wird, heißt sie
  • 0:34 - 0:35
    herzlich willkommen.
  • 0:35 - 0:38
    Applaus
  • 0:38 - 0:46
    Melzai: Wunderbar. Guten Morgen, schön,
    dass ihr schon wach seid? lacht Gestern
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    Nacht die Party war vielleicht etwas
    länger. Meine Stimme meint, sie war
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    länger, obwohl… ich hab’s nicht so wild
    getrieben. Auf jeden Fall ist das hier der
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    erste Jahresrückblick seit über zehn
    Jahren von den Haecksen, und das ist
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    wunderbar, weil wir werden dieses Jahr
    auch 30, und deswegen steht hier eine
  • 1:03 - 1:07
    Torte, und ich muss jetzt neben dieser
    Torte eine halbe Stunde ungefähr euch
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    durch das Jahr führen, durch die Themen,
    die uns bewegt haben und immer noch
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    bewegen, durch die Dinge, die wir gemacht
    haben, und darf nicht dabei an diese Torte
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    denken. Als Belohnung kriegen wir danach
    alle Torte. Das ist gut. Ja, das ist gut!
  • 1:22 - 1:29
    lachtApplaus – Also fangen wir einfach
    mal an. Die Haecksen. Einige wissen das
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    vielleicht noch nicht. Andere haben
    überhaupt gar keine Ahnung oder dachten,
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    sie wüssten seit zehn Jahren, was die
    Haecksen sind. Aber vielleicht erklären
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    wir das nochmal von vorne. Die Haecksen
    sind die Gruppe von Menschen, die sich im
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    Begriff Frau wiederfinden innerhalb
    des CCC. Wir sind dezentral, wir haben
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    keinen lokalen Standort, und diese
    Dezentralität drücke ich hier in diesen
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    gelben Punkten an den Folien auf. Das
    heißt, wir sind überall quer durch
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    Deutschland, Österreich und in der
    Schweiz. Manchmal gibt es so Cluster. Aber
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    unsere Aufgabe ist schlicht, sehr, sehr im
    Internet zu sein. Wir sind momentan 300,
  • 2:02 - 2:06
    und ich glaube nach diesem Kongress sind
    wir vielleicht bei 350. Wir haben letztes
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    Jahr über den letzten Kongress und Camp
    100 Haecksen neu dazubekommen. Das ist ein
  • 2:10 - 2:14
    Wachstum um 70 Prozent. Zeig mir mal einen
    Hackerspace, der das schafft! Und
  • 2:14 - 2:19
    dementsprechend sind wir hart am arbeiten.
    Wir sind damit doppelt so groß wie
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    etablierte Erfas wie zum Beispiel Hamburg.
    Und wir wachsen ja weiter. Also nächstes
  • 2:24 - 2:29
    Jahr noch mehr Leute, nicht wahr? Generell
    sind die Haecksen so strukturiert, dass es so
  • 2:29 - 2:34
    ungefähr zwölf Aufgabenbereiche gibt. Und
    die werden auf den Geekends entschieden,
  • 2:34 - 2:38
    wer das freiwillig machen möchte, um zum
    Beispiel Assembly aufzubauen, um
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    Pressearbeit zu betreuen, etc. Dazu gibt’s
    noch mehrere Menschen, die helfen. Die
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    haben eine entspannte Azubinen-Funktion.
    Das sind Freiwillige, die sich melden,
  • 2:48 - 2:51
    aber auch Menschen, die wir neuerdings,
    indem wir einfach mal zufällig auswählen,
  • 2:51 - 2:55
    wer auf unserer Mailingliste sitzt und die
    dann einfach anfragen, sagen: „Könntest du
  • 2:55 - 3:00
    vielleicht hier helfen? Möchtest du das
    machen?“, weil diese 300 Leute zu
  • 3:00 - 3:04
    aktivieren, dass tolle Dinge passieren ist
    ja der nächste Schritt, nachdem sie
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    überhaupt auf die Mailingliste gekommen
    sind. Da probieren wir neue Methoden aus,
  • 3:08 - 3:12
    und das sieht auch ganz gut aus. Wir haben
    schon erste Erfolge. Das heißt, wir werden
  • 3:12 - 3:16
    versuchen, auch die Haecksen werden
    versuchen, von Vitamin B für Tätigkeiten
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    wegzukommen. Und wir machen das einfach
    nächstes Jahr weiter, damit noch mehr von
  • 3:19 - 3:23
    den Haecksen zu aktiven Haecksen werden.
    Grundsätzlich sind die Interessen der
  • 3:23 - 3:30
    Haecksen sehr weit, die reichen sehr weit.
    Von Politik zu Podcasting zu Capture the
  • 3:30 - 3:34
    Flag, Crypto Partys, Chaos macht Schule.
    Wir haben alles dabei. Wir haben Menschen,
  • 3:34 - 3:37
    die Technik studiert haben. Wir haben
    Menschen, die haben Geisteswissenschaften
  • 3:37 - 3:41
    studiert, finden Technik interessant
    machen, gerne Technikfolgenabschätzung.
  • 3:41 - 3:44
    Wir haben so ziemlich alles da, was ihr
    euch nur vorstellen könnt. Und
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    grundsätzlich sind die Haecksen ein Chaos-
    Treff offiziell. Das heißt, wir sind kein
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    Verein, kein offiziell angekündigter Erfa
    und unser Spendenkonto liegt bei Entropia,
  • 3:54 - 3:58
    dem Karlsruher CCC, und der ist
    gemeinnützig. Das heißt, wenn ihr unsere
  • 3:58 - 4:02
    Arbeit unterstützen wollt, dann könnt ihr
    da gerne hinschicken. Und dann kriegt ihr
  • 4:02 - 4:05
    sogar was für eure Steuererklärung. Das
    finden wir gut, weil dadurch finanzieren
  • 4:05 - 4:09
    wir unsere Assembly. Wir haben dieses Jahr
    zum Beispiel Mikrofone gekauft. Die haben
  • 4:09 - 4:14
    nur bis Tag Zwei gehalten, deswegen ist
    meine Stimme hinüber. lacht Aber, wir
  • 4:14 - 4:18
    haben uns dieses Jahr damit beschäftigt:
    „Warum heißen wir eigentlich Haecksen und
  • 4:18 - 4:22
    was bedeutet das?“ Das heißt, die nächsten
    Folien sind orange markiert, und das ist
  • 4:22 - 4:26
    eine Triggerwarnung für so ziemlich alles
    Negative, was ihr euch vorstellen könnt,
  • 4:26 - 4:30
    was manche Menschen anderen Menschen
    antun. Diejenigen, die da ein bisschen mit
  • 4:30 - 4:33
    Probleme haben – und das kann ich voll
    nachvollziehen, weil das wird jetzt gleich
  • 4:33 - 4:37
    nicht einfach –, sind die Folien so
    markiert, und vielleicht guckt ihr mal
  • 4:37 - 4:41
    einen Moment nicht hin und haltet euch die
    Ohren zu, weil danach kommt, wird’s
  • 4:41 - 4:44
    wieder besser. Ich versprech’s, ich hab
    die Folien gemacht. Auf jeden Fall
  • 4:44 - 4:48
    Hexenverbrennung. Warum heißen wir
    Haecksen Haecksen? Das ist ein Wortspiel
  • 4:48 - 4:51
    bezüglich Hexe, aber auch Hacker. Und die
    Kombination dazu führte zu diesem „ae“ in
  • 4:51 - 4:56
    diesem Begriff. Das erinnert natürlich
    ganz stark an die sogenannten
  • 4:56 - 5:03
    Hexenverbrennungen ungefähr 1450 bis 1550
    nach Christus natürlich, die vor allem in
  • 5:03 - 5:07
    Europa stattgefunden haben. Jetzt muss man
    sich überlegen, in welchem Kontext haben
  • 5:07 - 5:14
    die stattgefunden? Zum einen gab es da
    den Kontext, dass bis ungefähr 1400, 1300
  • 5:14 - 5:17
    lebten die Menschen in diesen
    Dorfgemeinschaften zusammen und haben
  • 5:17 - 5:23
    Teile der Ackerfläche geteilt. Das nennt
    man dann Allmende. Das heißt, Menschen,
  • 5:23 - 5:27
    die nicht in ’nem großen Familienkomplex
    unterwegs waren, wie zum Beispiel Witwen
  • 5:27 - 5:33
    oder ledige Frauen waren über die
    Allmende … hatten da noch ein
  • 5:33 - 5:36
    gewisses Bauerngrundstück, konnten
    zumindest ihren Lebensunterhalt da
  • 5:36 - 5:41
    irgendwie anbauen und sich selbst
    versorgen. Diese Allmende ist allerdings
  • 5:41 - 5:48
    in den Jahren vor 1450 fast vollständig
    abgeschafft worden. Die wurde eingezäunt,
  • 5:48 - 5:53
    sprichwörtlich eingezäunt, aufgeteilt und
    Menschen dann zugeordnet. Das bedeutet,
  • 5:53 - 5:58
    dass dann die ledigen Frauen und Witwen,
    aber auch andere Menschen, die nicht, wie
  • 5:58 - 6:02
    gesagt in einem starken Familienverband
    sind, keinen Zugriff mehr hatten auf eine
  • 6:02 - 6:06
    Fläche, wo sie zumindest ihre Kartoffeln
    anbauen konnten und den schlimmsten Hunger
  • 6:06 - 6:11
    vermeiden konnten. Das hat zu Aufständen
    geführt, zu sehr großen Aufständen, die
  • 6:11 - 6:15
    sehr weitflächig waren, es wurde trotzdem
    gemacht. Aber die Aufstände waren sehr
  • 6:15 - 6:19
    groß. Dazu muss man noch bemerken zu
    Zeiten, ungefähr 1450 war außerdem die
  • 6:19 - 6:25
    Kleine Eiszeit. Das heißt, die Ernten
    gingen runter. Die generelle Menge des
  • 6:25 - 6:31
    Essens wurde reduziert. Außerdem wurden
    die Löhne stark reduziert. Man sieht hier
  • 6:31 - 6:35
    die Menge an Kilogramm in Getreide, die
    plötzlich sich fast halbieren und von
  • 6:35 - 6:39
    ’nem normalen Arbeiter, von einer
    normalen Arbeiterin, und wenn die sich
  • 6:39 - 6:42
    fast halbieren, dann heißt es, diese
    Menschen haben tatsächlich in diesen
  • 6:42 - 6:46
    Jahren Hunger gelitten. Die wurden nicht
    mehr ausreichend für ihre Arbeit bezahlt.
  • 6:46 - 6:50
    Das heißt, die Allmende wird abgeschafft,
    und die Menschen leiden Hunger. Die kleine
  • 6:50 - 6:54
    Eiszeit ist da. Es kommen Pestrollen;
    Pestwellen rollen durch Europa, immer so
  • 6:54 - 6:59
    alle 20 Jahre die nächste. Es wird
    behauptet, ein Drittel der Bevölkerung ist
  • 6:59 - 7:03
    gestorben. Ich glaube neueste Forschungen
    sagen es war ein bisschen weniger, weil
  • 7:03 - 7:07
    die Aufzeichnungen zu dem Zeitpunkt auch
    schwierig waren. Es gab zu wenig Menschen an
  • 7:07 - 7:11
    sich. Die Bevölkerung war zu wenig, es gab
    sehr viel Arbeitbedarf, aber die Menschen
  • 7:11 - 7:15
    waren einfach nicht da. Das heißt, es gab
    auch ein starkes Interesse daran, dass es
  • 7:15 - 7:20
    Babys gibt, Kinder, dass sie aufwachsen,
    um die Arbeit zu machen, die, auch zum
  • 7:20 - 7:25
    Beispiel die herrschende Gruppierung haben
    wollte. Die ganze Situation hat dazu
  • 7:25 - 7:29
    geführt, dass sogenannte Bauernaufstände
    stattgefunden haben. Wenn wir uns aber die
  • 7:29 - 7:33
    Historie genauer anschauen, dann sind das
    nicht per se Bauernaufstände, sondern es
  • 7:33 - 7:36
    ist möglicherweise eine abwertende
    Bezeichnung, sondern, dass es tatsächlich
  • 7:36 - 7:41
    zum Beispiel Frauenaufstände sind.
    Generell Aufstände von fast allen, die
  • 7:41 - 7:45
    diese Zustände absolut untragbar fanden,
    weil sie hatten Hunger, und sie hatten
  • 7:45 - 7:49
    Probleme, und die Pest rollte durch, und
    niemand hat diese Krankheit verstanden.
  • 7:49 - 7:54
    Und so weiter und so fort. In mindestens
    6 von 21, nein 31 Aufständen in
  • 7:54 - 7:58
    Frankreich die wurden rein von Frauen
    gemacht, und alle anderen wurden
  • 7:58 - 8:02
    maßgeblich auch von Frauen mitgestaltet.
    Da waren aber auch die Bauern, die
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    Arbeiter, die Handwerker und die Soldaten
    mit dran beteiligt. Das war eine
  • 8:05 - 8:08
    gemeinschaftliche Aktion. Das als
    Bauernaufstände zu bezeichnen, ist
  • 8:08 - 8:12
    möglicherweise nicht ganz korrekt.
    Außerdem fällt euch vielleicht auf, dass
  • 8:12 - 8:16
    zu dem Zeitpunkt, als die Hexenverbrennung
    am höchsten war, ihr seht da oben die
  • 8:16 - 8:23
    Menge an … jetzt fällt mir das englische
    Wort ein, an Prozessen und unten drunter
  • 8:23 - 8:27
    die Menge der Tode, die tatsächlich
    stattfand, zu diesem Zeitpunkt war
  • 8:27 - 8:32
    außerdem fing es an, dass Martin Luther
    die 95 Thesen an die Wand geschlagen hat.
  • 8:32 - 8:35
    Und natürlich der Versuch, den
    Protestantismus und die Kritik an der
  • 8:35 - 8:39
    Religion, an dem Katholizismus
    zurückzuschlagen, endete in dem
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    Dreißigjährigen Krieg. Das heißt, es gab
    über 30 Jahre Pest, schlechte Ernten,
  • 8:45 - 8:49
    Religionskriege an allem drum und dran,
    und zu diesem Zeitpunkt waren die
  • 8:49 - 8:56
    Hexenverbrennungen, die sogenannten
    Hexenverbrennungen, am höchsten. Und sie
  • 8:56 - 9:00
    waren nicht nur lokal beschränkt. Sie
    haben sich über fast ganz Europa gezogen,
  • 9:00 - 9:04
    mit einem besonders großen Schwerpunkt
    rund um Straßburg, Baden-Württemberg.
  • 9:04 - 9:08
    Insgesamt sind 40-60 000 Menschen
    höchstwahrscheinlich dabei gestorben, in
  • 9:08 - 9:14
    protestantischen Gebieten 85% davon
    Frauen. Es wurden auch Menschen jüdischen
  • 9:14 - 9:19
    Glaubens und Homosexuelle verfolgt, in
    katholischen Gebieten um die 75% Frauen.
  • 9:19 - 9:22
    Aber das ist nicht das Einzige,
    was passiert ist. Weil man könnte jetzt
  • 9:22 - 9:26
    glauben: „Naja, das waren halt Menschen,
    die waren halt unangenehm, die wurden
  • 9:26 - 9:29
    verfolgt“. Da gab es vielleicht
    möglicherweise eine Hysterie und
  • 9:29 - 9:33
    eine komische kausale Kette. Können wir
    natürlich jetzt nicht nachvollziehen. Wir
  • 9:33 - 9:37
    sind ja alle so aufgeklärt. Aber was da
    auch passiert ist, ist, dass Horden junger
  • 9:37 - 9:42
    Männer in Frankreich und Italien durch die
    Städte gezogen sind, bis in die Wohnung
  • 9:42 - 9:46
    von jungen Frauen, als Dienstmägde etc.
    die Türen eingetreten haben und diese in
  • 9:46 - 9:51
    Gruppen vergewaltigt haben. Und das war so
    groß, dass bis zu der Hälfte der Männer,
  • 9:51 - 9:55
    die in diesen Orten gelebt haben,
    mindestens einmal daran teilgenommen
  • 9:55 - 9:59
    haben. Und das ist wissenschaftlich
    geprüft. Das heißt, das ganze Klima da,
  • 9:59 - 10:04
    war so frauenfeindlich in dieser
    Situation, dass eine Frau, die
  • 10:04 - 10:09
    möglicherweise nicht verheiratet war,
    schlicht nichts wert war. Und dann kann
  • 10:09 - 10:13
    man die auch verbrennen, weil damit kann
    man zum Beispiel den Bauern, sogenannten
  • 10:13 - 10:17
    Bauernaufstand, auch niederschlagen. Weil
    da sind sehr viele Frauen mit dabei. Wenn
  • 10:17 - 10:21
    man also die Wut umlenkt auf die
    Personen, die mithelfen, diese Aufstände
  • 10:21 - 10:26
    anzuzetteln, indem man sie nach Gender
    selektiert und dann mal einfach mal weg
  • 10:26 - 10:30
    guckt als Justizsystem. Weil zu dem
    Zeitpunkt waren die Justizsysteme schon
  • 10:30 - 10:33
    gut genug, die wussten, was da passiert,
    und die haben nichts dagegen getan. Sie
  • 10:33 - 10:37
    hätten sicherlich nachts dagegen was tun
    können, gegen diese Banden, und sie haben
  • 10:37 - 10:41
    es nicht getan. Das ist also eine bewusste
    Entscheidung des Staates, teure
  • 10:41 - 10:44
    Hexenprozesse zu finanzieren und diese
    Banden von Menschen, die andere Menschen
  • 10:44 - 10:48
    vergewaltigen, durch die Städte ziehen zu
    lassen. Und so war das Klima zu dem
  • 10:48 - 10:52
    Zeitpunkt. Deswegen denken wir nicht
    unbedingt, dass es eine Hexenverbrennung
  • 10:52 - 10:56
    war, sondern dass es ’ne Frauenverfolgung
    war. Das Ergebnis von dieser Phase führte
  • 10:56 - 11:02
    dazu, dass danach das Bild der Jungfrau,
    der Mutter oder der Hure etabliert wurde.
  • 11:02 - 11:06
    Und mit diesem Bild kämpfen wir ja immer
    noch. Du bist entweder jungfräulich,
  • 11:06 - 11:12
    friedlich, wunderbar, oder du bist Mutter,
    du kümmerst dich ums Kind. Es gab ja
  • 11:12 - 11:15
    Bevölkerungsrückgang, das heißt die
    Geburten waren wirklich notwendig. 1650
  • 11:15 - 11:20
    hat Frankreich eingeführt, dass Schwangere
    sich melden mussten. Und wehe sie waren
  • 11:20 - 11:25
    nicht verheiratet, da durfte man ihnen
    nicht helfen. Oder du bist Hure, weil
  • 11:25 - 11:29
    alles andere kannst du nicht sein. Du
    kannst keine selbstbewusste, erfolgreiche
  • 11:29 - 11:32
    Frau sein, die auch ein Kind hat, zum
    Beispiel, aber die vielleicht nicht mal
  • 11:32 - 11:36
    mit ihrem Partner zusammenlebt, weil das
    nicht ganz so geklappt hat. Das Konzept
  • 11:36 - 11:42
    ist nicht okay. Jetzt würden wir ja
    annehmen, dass wir das seit 30 Jahren
  • 11:42 - 11:45
    vielleicht mal so überwunden haben.
    Madonna kennt hier jeder. Ich meine, das
  • 11:45 - 11:49
    Thema müsste eigentlich durch sein. Aber
    wir sind damit leider noch nicht durch,
  • 11:49 - 11:54
    offensichtlich. Was man auch so sagen
    kann, ist, eine Form der Bestrafung, die es
  • 11:54 - 11:59
    damals gab ist es Frauen, die zu viel
    geredet haben, ein Metallgitter über den
  • 11:59 - 12:03
    Kopf zu ziehen und sie dann alleine durchs
    Dorf zu führen und zur Schau zu stellen,
  • 12:03 - 12:09
    weil sie ihre Zunge nicht im Zaum halten
    konnte. Eine gewisse Form ist – dieser Form
  • 12:09 - 12:14
    von Pranger –, Art ist sehr ähnlich zu anderen
    Dingen, die gerne mal passieren. Und ich
  • 12:14 - 12:18
    finde, die Assoziation mit diesem Bild
    macht vielleicht deutlich, warum Menschen
  • 12:18 - 12:22
    ihre Meinung reden sollten, solange sie
    die Freiheit von anderen nicht übermäßig
  • 12:22 - 12:29
    einschränken. So, das war die Historie.
    Natürlich ist alles jetzt viel besser. Wir
  • 12:29 - 12:32
    haben ein unabhängiges Justizsystem, wir
    sind alle aufgeklärt, wir können alle
  • 12:32 - 12:37
    lesen und schreiben – viele, nicht alle.
    Hoffentlich kriegen wir noch alle damit
  • 12:37 - 12:42
    dazu. Aber wir machen das natürlich alles
    besser. Jetzt kommt der zweite Teil, jetzt
  • 12:42 - 12:45
    wird es richtig eklig. Wichtig ist: die
    Statistiken, die ich jetzt habe, sind
  • 12:45 - 12:49
    leider nur im rein binären Format. Das
    heißt, Transpersonen sind unsichtbar in
  • 12:49 - 12:53
    diesen Statistiken, nicht-binäre Personen
    werden nicht erfasst. Personen mit
  • 12:53 - 12:56
    Migrationshintergrund sind teilweise nicht
    erfasst. Da herrscht ein großes
  • 12:56 - 13:02
    Dunkelfeld, und das ist nicht in Ordnung.
    Ich bringe euch das, was wir haben. Aber
  • 13:02 - 13:07
    besser geht’s leider nicht. Fangen wir
    mal leicht an. Es gibt eine EU-Studie von
  • 13:07 - 13:12
    2014, die ist auf komplett Europa gemacht
    worden. Und da sieht man, dass 22% der
  • 13:12 - 13:16
    Frauen in Deutschland berichten, dass
    sie schon einmal Gewalt in der Beziehung
  • 13:16 - 13:20
    erlebt haben. Das ist jetzt ein Viertel,
    ein Drittel bis ein Viertel, das ist also
  • 13:20 - 13:24
    in dem Fall ein Viertel. Ich habe gehört,
    die Zahlen geht teilweise hoch bis auf ein
  • 13:24 - 13:28
    Drittel. Das ist so ein bisschen
    unangenehm. Jede vierte Frau erlebt Gewalt
  • 13:28 - 13:32
    in der Beziehung. Das kann nicht sein. 5%
    berichten von Vergewaltigung. Fünf
  • 13:32 - 13:37
    von Hundert Frauen wurden schon einmal in
    ihrem Leben vergewaltigt. Wir haben 300
  • 13:37 - 13:41
    Haecksen. Das könnt ihr jetzt mal
    umrechnen, was das bedeutet. Das ist aber
  • 13:41 - 13:46
    nur statistisch. Das heißt nicht, dass ich
    weiß, dass da irgendwas wäre oder was auch
  • 13:46 - 13:50
    immer und das heißt auch nicht, dass immer
    jede dritte Person das auch auf jeden Fall
  • 13:50 - 13:54
    gemacht hat. Aber wenn man sich das
    statistisch so ein bisschen visualisiert,
  • 13:54 - 13:57
    versteht man ja die Größe von diesen
    Zahlen. Dann steht da noch 53% der
  • 13:57 - 14:01
    Frauen passen ihr Verhalten, wenn sie
    unterwegs sind oder im Leben oder in der
  • 14:01 - 14:04
    Partnerschaft an, um nicht Opfer von
    solchen Sachen zu werden, um nicht
  • 14:04 - 14:08
    Betroffene von solchen Sachen zu werden.
    53%. Mehr als die Hälfte der Frauen
  • 14:08 - 14:12
    kontrollieren ihr Verhalten, um zu
    schauen, was das für ein Effekt auf die
  • 14:12 - 14:16
    Gegenüber auf den Gegenüber hat, um solche
    Situationen zu vermeiden, wenn ihr also
  • 14:16 - 14:20
    glaubt, eure Partnerin, die Person, die
    ihr gerade trefft, eure Kollegin wäre
  • 14:20 - 14:25
    frei. Das ist sie nicht, denn nur ganz
    wenige haben nicht den Reflex, noch zu
  • 14:25 - 14:28
    kurz zu kontrollieren, ob z. B. die Lounge
    böse, dunkle Ecken hat, wo sie
  • 14:28 - 14:32
    vorsichtshalber nicht reingeht, bevor sie
    sich den Drink holt. Dann sagt die FAZ
  • 14:32 - 14:37
    noch, die hat mit ’nem Kriminologen
    geredet, der meinte „Na ja, von 100
  • 14:37 - 14:41
    Vergewaltigungen werden nur 15 angezeigt
    und davon 5 bis 21 Prozent auch
  • 14:41 - 14:47
    erfolgreich in dem Prozess betreut.“ Das
    heißt auch wenn ihr wisst, das war falsch
  • 14:47 - 14:52
    und es ist falsch, könnt ihr es nicht
    beweisen. Der Prozess wird nicht
  • 14:52 - 14:56
    funktionieren und ihr geht nicht hin und
    ihr werdet es nie melden. Das ist sehr
  • 14:56 - 15:00
    negativ für diese Aufarbeitung von der
    Situation. Und das ist eigentlich eine
  • 15:00 - 15:05
    Unverschämtheit. Aber es ist halt gerade
    so, wie es ist. Aber es gibt auch positive
  • 15:05 - 15:09
    Dinge. Gruppen / Themen, wo wir zusammen
    rutschen, Fußball-Weltmeisterschaften,
  • 15:09 - 15:13
    Olympia, alles wunderbare Sportereignisse.
    Da haben die Engländer mal eine Statistik
  • 15:13 - 15:16
    gemacht und festgestellt: Nur wenn die
    englische Nationalmannschaft oder die
  • 15:16 - 15:21
    Mannschaft, von dem man ein Fan ist,
    unentschieden oder gewinnt, dann steigt
  • 15:21 - 15:29
    die Partnerschaftsgewalt nur um 25%
    Wenn Sie verlieren, um 36%. Doof.
  • 15:29 - 15:34
    Ich glaube nicht, dass die Zahlen
    anders sind für Deutschland. Geht's
  • 15:34 - 15:41
    aber weiter, denn wir haben leider auch
    noch Tote. Es gibt Tötungen. Ich versuche
  • 15:41 - 15:45
    jetzt, das Wort Tötung zu verwenden, weil
    der Mordparagraph so ein bisschen speziell
  • 15:45 - 15:49
    ist. Und da gibt es noch ein paar
    komplizierte Fälle dadrum und Begründungen,
  • 15:49 - 15:54
    da müsst ihr euch mal so eine Erklärung
    vom Bundesgerichtshof von 2008 anschauen.
  • 15:54 - 15:58
    Warum es eine Tendenz zu Morden bei Frauen
    gibt und bei Männern häufiger Tötungen
  • 15:58 - 16:02
    und so weiter … die Juristen sind an dem
    Thema dran, die Juristen und Juristinnen.
  • 16:02 - 16:07
    Generell, wenn man sich z. B. die BKA
    Statistik von 2017 anschaut, dann haben
  • 16:07 - 16:15
    wir da 113 000 Fälle, bei denen Frauen
    Opfer von Partnerschaftsgewalt werden. Für
  • 16:15 - 16:19
    den Kontext habe ich auch noch die Zahlen
    mitgebracht, bei denen Männer Opfer von
  • 16:19 - 16:23
    Partnerschaftsgewalt werden. Es findet
    nämlich auch statt, und es ist auch nicht
  • 16:23 - 16:28
    okay. Es sind circa 20 000. Um jetzt noch
    mehr Kontext zu geben, habe ich auch mal
  • 16:28 - 16:32
    in dieser BKA Statistik nachgeguckt, wie
    viel Wohnungseinbrüche es gibt. Nun, über
  • 16:32 - 16:36
    Wohnungseinbrüche unterhält man sich ja
    schon ab und zu mal, nicht wahr? 116 000,
  • 16:36 - 16:43
    mehr als Partnerschaftsgewalt, also von
    Frauen bezüglich Männern und weniger als
  • 16:43 - 16:47
    Partnerschaftsgewalt im Allgemeinen.
    Darüber redet aber kaum jemand, nicht
  • 16:47 - 16:51
    wahr? Und wenn man dann noch die
    Femizidzahlen anschaut, die Zahlen bei den
  • 16:51 - 16:56
    Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern
    umgebracht werden über die Jahre – 2017
  • 16:56 - 17:00
    habe ich mir extra angeschaut, deswegen
    ist da noch ein bisschen mehr dabei – dann
  • 17:00 - 17:04
    sieht man, dass die relativ konstant
    bleiben, bei 150 bis 135 momentan. Die
  • 17:04 - 17:08
    Zahl von 2019 war vorläufig als ich die
    Präsentation gemacht habe. Deswegen habe
  • 17:08 - 17:14
    ich da auch nicht die Zahl der Männer, die
    von ihren Ex-Partnerinnen getötet worden
  • 17:14 - 17:21
    sind. Und generell kann man sagen: immer
    dreimal so viel wurden versucht zu töten,
  • 17:21 - 17:26
    getötet zu werden. Wenn man jetzt genau
    schaut – ich weiß nicht ob ihr das in der
  • 17:26 - 17:32
    Presse verfolgt – 350 ist so ungefähr die
    Tage pro ein Jahr. 365 Tage im Jahr, nicht
  • 17:32 - 17:36
    wahr? Das heißt, statistisch gesehen wird
    jeder Tag versucht, eine Frau von ihrem
  • 17:36 - 17:41
    Partner / Ex-Partner wird umgebracht zu
    werden, umzubringen. Und allen dritten Tag
  • 17:41 - 17:45
    sind sie erfolgreich. Das ist ein bisschen
    viel. Das ist wirklich viel zu viel,
  • 17:45 - 17:54
    ehrlich gesagt. Es wird aber noch
    schlimmer. Denn „Die Zeit“ und „Vice
  • 17:54 - 17:59
    Österreich“ haben für 2018 die Einzelfälle
    zusammengezogen und dann gehe ich jetzt
  • 17:59 - 18:05
    mal zu meinem Laptop, damit ich das besser
    sehen kann. Da hätten wir den ersten Fall:
  • 18:05 - 18:11
    60 Jahre Ehe. Sie ist – glaube ich – 89,
    und sie möchte in ein anderes Pflegeheim,
  • 18:11 - 18:18
    um endlich ihre Ruhe zu haben. Da schlägt
    er sie einfach mal tot. Dann ist sie, aber
  • 18:18 - 18:22
    was macht er? Den hab ich rausgezogen,
    weil das ein Onlinephänomen ist. Stalking
  • 18:22 - 18:26
    kommt da relativ häufig vor in diesen
    Einzelfällen. Er baut sich ein Fake-
  • 18:26 - 18:31
    Profil, nähert sich an, besorgt sich einen
    Schlüssel, kommt da rein, bringt sie um
  • 18:31 - 18:37
    und ist auch noch der Meinung: Mord kann’s
    nicht gewesen sein. Dann haben wir das
  • 18:37 - 18:41
    nächste. Diesmal hat sie sich mit einem
    studierten Informatiker getroffen. Er
  • 18:41 - 18:44
    kommt in die Wohnung, nimmt sich einen
    Hammer, schlägt sie tot, greift sich die
  • 18:44 - 18:49
    Schwester, misshandelt die so brutal, dass
    sie immer noch nicht aufgewacht ist. Und
  • 18:49 - 18:55
    das wirklich das Allerletzte ist, dass im
    letzten Fall ist es die Gestorbene, die
  • 18:55 - 18:59
    Getötete, erst 15 Jahre alt, und sie war
    schon bei der Polizei, und sie hat ihn
  • 18:59 - 19:03
    angezeigt, wegen Bedrohung, Nötigung und
    Verletzung. Und das ist was, was mit 15
  • 19:03 - 19:08
    Jahren nun wirklich nicht machen muss. Das
    kann einfach nicht sein. Und wenn das
  • 19:08 - 19:12
    nicht schon bedrückend genug ist und
    fürchterlich genug ist, dann müssen wir
  • 19:12 - 19:17
    uns nur überlegen, dass Frauen in der IT
    in einer Entwicklungsgruppe von ca. 10
  • 19:17 - 19:22
    Personen im Schnitt arbeiten. Davon sind
    dann vielleicht 2 Frauen, da sind 5%
  • 19:22 - 19:26
    möglicherweise Menschen, die
    homosexuell sind. Mal ab und an ist auch
  • 19:26 - 19:30
    eine Transperson drin und statistisch
    gesehen sind von den cis-Männern jeder
  • 19:30 - 19:36
    Dritte, jemand, der schon in irgendeiner
    Form, in irgendeiner Phase seines Lebens
  • 19:36 - 19:43
    eine Variante von Übergriff auf eine Frau
    gemacht hat oder noch machen wird. Das ist
  • 19:43 - 19:47
    kein Vorwurf an die Menschen, die da
    jetzt arbeiten, und das ist eine rein
  • 19:47 - 19:50
    statistische Größe. Aber das ist in der
    Art und Weise, wie man vielleicht
  • 19:50 - 19:54
    versteht, warum wir die ganze Zeit immer
    von Klima reden, was sich ändern muss. Das
  • 19:54 - 19:58
    ist dieses ominöse Patriarchat, von dem
    viel geredet wird. Das ist das, was sich
  • 19:58 - 20:03
    ändern muss. Und diese Zahlen und diese
    Einzelfälle geben vielleicht wirklich eine
  • 20:03 - 20:07
    deutliche Erklärung, was wir meinen, wenn
    wir sagen, wir müssten da ran. Wir müssen
  • 20:07 - 20:12
    was ändern, und alle müssen daran
    helfen, weil es wirklich fürchterlich ist.
  • 20:12 - 20:18
    Aber, glücklicherweise gab es schon zu
    Zeiten der Hexenverbrennungen Lichtblick.
  • 20:18 - 20:23
    Denn als die baskischen Fischer gehört
    haben, dass ihre Frauen und Töchter als
  • 20:23 - 20:29
    Hexen abgeführt werden, sind sie von ihrem
    Fischfang zwei Monate zu früh
  • 20:29 - 20:33
    zurückgekommen und haben den Konvoi
    überfallen und haben ihre Frauen und
  • 20:33 - 20:37
    Töchter befreit. Was damals schon ging,
    geht heute auch. Wir haben schon viele
  • 20:37 - 20:41
    Menschen getroffen, die mitmachen wollen,
    die da einfach dagegen sich stemmen. Und
  • 20:41 - 20:45
    wir müssen einfach noch mehr
    zusammenarbeiten, uns noch mehr dagegen
  • 20:45 - 20:49
    stemmen. Und was die Haecksen machen die
    ganze Zeit ist, wir wissen über diese
  • 20:49 - 20:53
    Sachen. Wir klären uns selber auf über
    Femizid, wir beißen uns durch dieses harte
  • 20:53 - 20:57
    Thema. Und währenddessen machen wir
    Frühstücke. Wir bauen unser Lagerfeuer,
  • 20:57 - 21:01
    wir machen Hebocons. Wir reden über den
    Ort, den unsere Assembly sein soll. Ein
  • 21:01 - 21:05
    positiver Versammlungsort, bei dem wir
    Menschen treffen, die ähnlich sind wie
  • 21:05 - 21:10
    wir, über die wir mit solchen Themen reden
    können. Wir machen Memorials, um die
  • 21:10 - 21:13
    teilweise vergessenen Personen, zum
    Beispiel Frauen in der IT und in der
  • 21:13 - 21:16
    Technik und Naturwissenschaft, zu ehren.
    Damit wir erinnern, dass es
  • 21:16 - 21:20
    Rollenvorbilder gibt, die schon immer
    dagegen gestanden haben. Und vielleicht
  • 21:20 - 21:24
    ist eins von diesen Memorials der Grund
    für eine kleine Junghaeckse, die am
  • 21:24 - 21:27
    Junghackertag da war, zu sagen „Ich mach
    das. Ich werde weiter in der Technik
  • 21:27 - 21:32
    bleiben.“ Oder „Ich werde mich weiter
    aktiv mit Technik an sich beschäftigen und
  • 21:32 - 21:38
    Digitalisierung beobachten. Ich werde das
    gestalten.“ Was wir auch machen, sind
  • 21:38 - 21:45
    Postkarten und Briefmarken und was andere
    Menschen tun, die wie zum Beispiel
  • 21:45 - 21:49
    Elektrolad ist, ebenfalls Postkarten,
    Briefmarken zu machen und sie einfach
  • 21:49 - 21:54
    ebenfalls mit unters Volk zu bringen. Das
    machen die Hexen nicht alleine, da machen
  • 21:54 - 21:58
    auch viele andere Leute mit. Wir lesen
    auch Bücher. Zum Beispiel, ich habe jetzt
  • 21:58 - 22:01
    mal drei mitgebracht, das ist unsere
    feministische Bücherei, die wir auf dem
  • 22:01 - 22:05
    Camp gegründet haben. Jedes Mal bringen
    Hexen andere Bücher mit und die ist dann …
  • 22:05 - 22:10
    sieht dann jedes Mal anders aus. Der
    Workshop gestern war super, und wir machen
  • 22:10 - 22:14
    einfach noch mehr weiter. Wir haben jetzt
    eine neue Homepage. Wir haben jetzt
  • 22:14 - 22:18
    endlich Mailinglisten, was uns
    organisatorisch sehr viel helfen wird. Wir
  • 22:18 - 22:22
    haben jetzt eine eigene Nextcloud, und wer
    NGO-Arbeit macht, der weiß, das ist sehr
  • 22:22 - 22:26
    hilfreich. Wir haben jetzt die Software
    und die Technik da, um sehr viele Dinge
  • 22:26 - 22:30
    ganz toll zu machen. Wir haben unser
    erstes Camp Village dieses Jahr gehabt.
  • 22:30 - 22:34
    Wir haben jetzt eine Erfa-Repräsentantin
    oder unsere Chaostreff-Represäntantin im
  • 22:34 - 22:39
    Erfarat bekommen, also viel mehr mit aus
    dem ganzen Regio CCC Bereich. Wir haben
  • 22:39 - 22:44
    thematische AGs angefangen zu gründen. Die
    Klima AG hat sich vor allem um den
  • 22:44 - 22:49
    Klimastreik im November gekümmert, und es
    entsteht ein bisschen was Neues bezüglich
  • 22:49 - 22:53
    Bias. Bias sind Datensätze im
    Machinelearning, das hat feministische,
  • 22:53 - 22:57
    aber auch technische Aspekte, die wir sehr
    spannend finden. Wir haben dieses Jahr 2
  • 22:57 - 23:01
    Geekends gehabt, und es sieht so aus, als
    gäbbe es die bald wieder. Es gab noch mehr
  • 23:01 - 23:05
    Memorials, und wir sind 30 geworden.
    Yuhuu! lacht
  • 23:05 - 23:13
    Applaus
    Außerdem gibt es so viele neue lokale
  • 23:13 - 23:19
    Gruppen, dass wir so langsam ein kleines
    Netzwerk haben. Die sind meistens in
  • 23:19 - 23:24
    Hackspaces vom CCC mehr oder weniger gut
    integriert. Die machen Python, die lesen
  • 23:24 - 23:28
    Bücher und gehen zum Girls’ Day und machen
    da Vorträge. Die treffen sich zum
  • 23:28 - 23:32
    Frühstück, treffen sich unter der Woche
    abends nach der Arbeit. Die meisten von
  • 23:32 - 23:36
    ihnen treffen sich bis zu drei Stunden
    exklusiv im Space. Und das klappt
  • 23:36 - 23:40
    hervorragend. Und es hat einen sehr
    positiven Effekt auf die Spaces, von denen
  • 23:40 - 23:44
    ich weiß, dass es funktioniert. Denn dann
    tröpfeln auch wieder mehr Menschen in den
  • 23:44 - 23:48
    CCC zurück. Und dieses Jahr begrüßen wir
    Bamberg und Frankfurt und hoffen wir
  • 23:48 - 23:54
    nächstes Jahr noch mehr. Bei 300 Haecksen
    geht da noch was. Daraus folgend haben wir
  • 23:54 - 23:58
    im Camp beschlossen, zusammen mit den
    „Frauen und Computer Kram“-Gruppen und
  • 23:58 - 24:02
    anderen freien Gruppen die Seite nifti.org
    zu gründen, wo alle Gruppen, egal zu
  • 24:02 - 24:06
    welcher Kombination sie jetzt gehören,
    verzeichnet sind: alle FNIT-Gruppen, sodass
  • 24:06 - 24:10
    man, wenn man in der Region wohnt, leicht
    diese finden kann, sich dort melden kann
  • 24:10 - 24:16
    und mitmachen kann. Die findet ihr also
    dementsprechend jetzt im Internet. Und wir
  • 24:16 - 24:19
    haben dieses Jahr auf dem Kongress so viel
    Programm gemacht, dass meine Stimme
  • 24:19 - 24:23
    deswegen gestern Abend hinüber war. Ich
    finde, Tag drei allein ist schon der
  • 24:23 - 24:27
    Hammer. Das ist zum größten Teil ist das
    Programm von den Haecksen. Aber da sind
  • 24:27 - 24:31
    auch ein paar Sachen drin, von Menschen
    und Themen, die wir sehr wichtig fanden.
  • 24:31 - 24:35
    Die sind da auch mit drin, und es reicht
    ehrlich gesagt über alles. Aus
  • 24:35 - 24:38
    gesundheitlichen Gründen, so
    Konstellationen machen wir Yoga. Nicht
  • 24:38 - 24:43
    alle von uns, aber viele. Es geht auch um
    Menstruation. Es geht auch um die
  • 24:43 - 24:48
    feierliche Verlesung des Ärgers. Es geht
    um Datenschutz, es geht um Biodiversity.
  • 24:48 - 24:52
    Es geht um alles, was wir machen wollen.
    Es geht ums Stricken zum Beispiel. Wir
  • 24:52 - 24:57
    machen alles, nicht wahr? und wir sind
    schon fast durch. Dieses Jahr machen wir
  • 24:57 - 25:02
    einfach doppelt so viel, ok? Also natürlich!
    Wir haben ein ganzes Jahr Zeit, kein Camp
  • 25:02 - 25:07
    zwischendrin, das wird super. lacht Und
    damit sind wir jetzt bei 2020 angekommen.
  • 25:07 - 25:11
    Und natürlich machen wir alles noch viel
    mehr, nicht wahr? Das Easterhegg ist In
  • 25:11 - 25:15
    Hamburg, da haben wir eine sehr gut
    integrierte Haecksengruppe die sich Geekfem
  • 25:15 - 25:19
    nennt. Dementsprechend werden die Haecksen
    definitiv auf dem Easterhegg sein.
  • 25:19 - 25:23
    Möglicherweise gehen die Haecksen campen.
    Mal schauen, wer von den Haecksen da
  • 25:23 - 25:29
    mitmachen will. Wir haben schon eine Wiese.
    Die Frage ist, hat diese Wiese Internet? Und
  • 25:29 - 25:33
    es gibt ein oder zwei Geekends, das war
    jetzt gestern auf dem Plenum nicht ganz so
  • 25:33 - 25:37
    klar, aber ich bin mir sicher, wir finden
    das raus. Das Schöne an diesen Geekends
  • 25:37 - 25:40
    ist, sie sind im Schnitt vom CCC
    gefördert, weswegen wir die relativ
  • 25:40 - 25:45
    kostenneutral für viele Menschen machen
    können. Wenn ihr eine neue lokale Gruppe
  • 25:45 - 25:48
    seid, dann meld uns einfach unter
    info@haecksen.org und dann kommt ihr
  • 25:48 - 25:52
    einfach ins Plaudermumble. Das ist einmal
    im Monat, neuerdings. Und da reden wir
  • 25:52 - 25:56
    über Dinge. Und wenn ihr eine Haeckse
    werden wollt, dann redet bitte persönlich
  • 25:56 - 26:00
    mit uns und hinterlasst eure E-Mail-Adresse.
    Sonst ist das nicht möglich. Ihr müsst ein
  • 26:00 - 26:07
    persönliches Gespräch von circa 1-2
    Minuten mit einer Haeckse haben, sonst
  • 26:07 - 26:12
    klappt das nicht. Was wollte ich noch
    sagen? Ja, kleiner Tipp , wenn wir sagen
  • 26:12 - 26:17
    Frühstück, dann ist das – oder
    Plaudermumble –, dann ist das eine sehr
  • 26:17 - 26:21
    niedrig-barrierige Beschreibung, bei dem
    es um inhaltliche, aber um alles gehen
  • 26:21 - 26:26
    kann. Wenn es Orgamumble heißt, dann ist
    es sehr langweilig und wir checken nur
  • 26:26 - 26:30
    Projektziele ab. Das heißt, es lohnt sich,
    Plaudermumbles oder Frühstücks bei uns zu
  • 26:30 - 26:34
    besuchen, weil da gehen dann die
    interessanten Themen, aber die schreiben
  • 26:34 - 26:38
    wir vielleicht manchmal einfach nicht in
    den Abstract oder sowas. Und damit sind
  • 26:38 - 26:43
    wir fertig. Ihr könnt gerne Fragen
    stellen, und sonst gibt's Kuchen. Den
  • 26:43 - 26:45
    schneiden wir jetzt wirklich an!
  • 26:45 - 26:55
    Applaus
  • 26:55 - 27:01
    Herald: Also, gibt es Fragen? Oder wollt
    ihr alle Kuchen essen?
  • 27:01 - 27:05
    Melzai: Der ist gut!
    Herald: Gibt es Internetfragen? Auch
  • 27:05 - 27:08
    nicht?
    Melzai: Es ist schwierig.
  • 27:08 - 27:13
    Herald: Alle haben Hunger. Ahh, eine
    Person, bitte Mikrofon zwei.
  • 27:13 - 27:17
    Mik 2: Hallo, ich habe eine Frage, und
    zwar, ich bin einer von diesen Menschen,
  • 27:17 - 27:21
    der überhaupt keine Ahnung von Technik hat
    und für mich wären die Haecksen so ein
  • 27:21 - 27:25
    Ort, wo ich die Hoffnung hätte,
    niedrigschwellig lernen zu können, und
  • 27:25 - 27:29
    meine Frage an euch wäre, ob ihr euch
    vorstellen könntet, so Einsteiger*innen
  • 27:29 - 27:34
    Workshops und so noch mehr zu machen. Also
    wirklich so ganz, ganz, ganz basic für
  • 27:34 - 27:37
    Menschen, die diese ganzen Abkürzungen
    noch nicht einmal verstehen, die so
  • 27:37 - 27:40
    benutzt werden?
    Melzai: Überraschenderweise gab es dieses
  • 27:40 - 27:44
    Jahr keine davon, und die letzten Jahre
    haben wir diverse davon gemacht. Also ich
  • 27:44 - 27:48
    denke, nächstes Jahr, wir sind ja als Haecksen
    auf dem Kongress vor allem aktiv, nächstes
  • 27:48 - 27:51
    Jahr gibt es ja dann vielleicht wieder
    welche. Das wäre sicherlich toll. Du
  • 27:51 - 27:55
    kannst auch gerne einfach deinen Wunsch
    schreiben. Und dann findet sich jemand,
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    weil Wünsche zu formulieren. Das ist für
    manche Menschen viel leichter zu
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    realisieren. Da gibt’s einen Bedarf, und
    das machen wir gerne. Es gab z. B. schon
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    einen Bedarf, herauszufinden, wie man ein
    Türschloss wechselt. Das hat
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    expartnerschaftliche Gründe. Und dann hat
    die Lockpicking Assembly eine Tür
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    gestellt, und es gab einen 30 Minuten
    Workshop, und es waren 30 bis 40 Personen
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    da, die wirklich rausfinden wollten,
    welche Schraube sie jetzt drehen müssen,
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    dieses Türschloss zu wechseln. Genau.
    Melde bitte gerne deine Wünsche an, und
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    ich nehme, ich denke wir nehmen das in die
    Liste auf von Sachen, wo wir nächstes Jahr
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    auf jeden Fall drauf achten und sonst
    generell in den lokalen Gruppen passiert
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    das tatsächlich. Wenn du also in der Nähe
    von einer bist, kannst du dich da einfach
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    im Laufe des Jahres bereits weiterbilden.
    Mik 2: Dankeschön.
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    Herald: So, wie schaut’s aus?
    Melzai: Alle warten auf den Kuchen.
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    Herald: Offensichtlich
    Melzai: Der ist auch toll, der kam zu spät
  • 28:46 - 28:49
    zur Party, jetzt ist er übrig.
    Herald: Er schaut sehr gut aus.
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    Melzai: Er muss jetzt leer werden. Das
    schafft ihr? Gut. Aber ich schneide den
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    nicht an, das macht jemand anderes.
    Herald: Also ähm … Applaus und Kuchen!
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    Melzai: Ihr wollt alle dasselbe lacht
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    Applaus
  • 29:03 - 29:10
    36c3 Abspann
  • 29:10 - 29:31
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!
Title:
36C3 - Jahresrückblick der Haecksen
Description:

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Video Language:
German
Duration:
29:31

German subtitles

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