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Two Davids & Goliath | David Matas & David Kilgour | TEDxMünchen

  • 0:10 - 0:12
    China entwickelte sich seit Beginn dieses Jahrhunderts
  • 0:14 - 0:19
    zur Nr.1 im Transplantationsvolumen
    direkt hinter den USA.
  • 0:19 - 0:22
    Nach Angaben der chinesischen Regierung
    sind es 10.000 pro Jahr.
  • 0:23 - 0:25
    Wo kamen all diese Organe her?
  • 0:26 - 0:29
    Nach offiziellen chinesischen Erklärungen
    waren es Spenden.
  • 0:29 - 0:33
    Aber China hatte zu jener Zeit kein Organspendensystem.
  • 0:34 - 0:38
    2006 änderte die chinesische Regierung ihre Erklärungen
  • 0:38 - 0:40
    und sagte, dass die Organe
    größtenteils von Gefangenen kämen,
  • 0:40 - 0:44
    die zum Tode verurteilt
    und hingerichtet wurden.
  • 0:45 - 0:49
    So, wie viele Gefangene gab es in China,
    die zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden?
  • 0:50 - 0:52
    Die chinesische Regierung macht darüber keine Aussagen.
  • 0:53 - 0:55
    Webseiten chinesischer Krankenhäuser
  • 0:56 - 0:59
    warben mit kurzen Wartezeiten
    für Transplantationstouristen.
  • 1:00 - 1:06
    Transplantationstouristen,
    die wir nach einer dortigen Transplantation interviewten,
  • 1:06 - 1:10
    sagten uns, dass sie die Zeit
    für die Transplantation selbst wählen konnten.
  • 1:10 - 1:12
    Das stimmte sogar für lebenswichtige Organe wie
  • 1:13 - 1:15
    Herz, Leber und Lunge.
  • 1:16 - 1:17
    Überall sonst auf der Welt
  • 1:17 - 1:20
    warten Patienten Monate und Jahre für Organe.
  • 1:20 - 1:24
    In China warteten Krankenhäuser und Gefängnisse
    auf die Ankunft der Patienten,
  • 1:24 - 1:27
    so dass Gefangene der Organe wegen
    getötet werden konnten.
  • 1:29 - 1:33
    Aber, nicht jeder Gefangene taugt
    als Organquelle für jeden Patienten.
  • 1:34 - 1:37
    Transplantationen erfordern
    eine Übereinstimmung der Blutgruppe
  • 1:37 - 1:40
    und idealerweise auch
    eine Übereinstimmung in der Gewebeprobe.
  • 1:41 - 1:43
    Organe von Spendern müssen ungefähr
  • 1:44 - 1:47
    die gleiche Größe haben,
    wie die Organe, die ersetzt werden.
  • 1:48 - 1:54
    Unter den kriminellen Gefangenen in chinesischen Gefängnissen
    gibt es eine hohe Rate an Hepatitis B,
  • 1:54 - 1:56
    ungefähr 60%.
  • 1:57 - 2:01
    Das macht die Organe vieler Todeskanditaten
  • 2:01 - 2:03
    für Transplantationen unbrauchbar.
  • 2:04 - 2:08
    China hatte zu dieser Zeit
    kein Organverteilungssystem.
  • 2:08 - 2:11
    Das bedeutet, dass die Organe
    lokal bereit gestellt wurden,
  • 2:11 - 2:15
    von den Gefängnissen der Nachbarschaft bis zu den Krankenhäusern, die Transplantationen durchführten.
  • 2:16 - 2:20
    Nach chinesischem Gesetz müssen Personen,
    die zum Tode verurteilt sind,
  • 2:20 - 2:22
    innerhalb von 7 Tagen hingerichtet werden.
  • 2:23 - 2:26
    Das bedeutet, dass es keinen Pool
    an Todeskanditaten gab,
  • 2:26 - 2:30
    bei dem man bis zur Ankunft der Patienten
    auf die Hinrichtung warten konnte.
  • 2:32 - 2:34
    Wenn wir diese Faktoren zusammenrechnen,
  • 2:34 - 2:39
    musste dann China, um 10.000 Transplantationen
    pro Jahr durchführen zu können,
  • 2:40 - 2:46
    jährlich 100.000 zum Tode
    verurteilte Gefangene hingerichtet haben.
  • 2:46 - 2:48
    Diese Zahlen sind unglaubwürdig,
  • 2:48 - 2:54
    es übertrifft die wildesten Schätzungen
    an Todesstrafen.
  • 2:55 - 2:58
    Nicht-Regierungsorganisationen schätzen,
  • 2:58 - 3:02
    dass China im Höchstfall 5.000 Hinrichtungen
    pro Jahr durchführt.
  • 3:02 - 3:06
    Das ist bereits mehr
    als in jedem anderen Land.
  • 3:06 - 3:09
    Mit der Zeit nahm die Anzahl der Todesstrafen ab,
  • 3:10 - 3:15
    aber Transplantationen blieben
    mit geringen Schwankungen gleich oder nahmen sogar zu.
  • 3:16 - 3:19
    So, wo kamen all die Organe her?
  • 3:19 - 3:21
    Spenden war nicht die Antwort.
  • 3:22 - 3:24
    Kriminelle Hingerichtete waren nicht die Antwort.
  • 3:25 - 3:26
    Was war die Antwort?
  • 3:27 - 3:28
    Gehen wir einen Schritt zurück.
  • 3:30 - 3:32
    Lassen Sie mich beginnen ...
    mit einem Geständnis.
  • 3:33 - 3:36
    Als Student in den späten sechziger Jahren in Paris
  • 3:36 - 3:39
    war ich eigentlich ein Verehrer von Mao.
  • 3:40 - 3:43
    Ich las sogar sein kleines rotes Buch.
  • 3:43 - 3:44
    Er schien ...
  • 3:45 - 3:50
    Er schien so freundlich in dem berühmten Foto
    im Yangtze Fluss zu schwimmen.
  • 3:51 - 3:54
    Viele Historiker heute,
    ich bin mir sicher, Sie wissen das,
  • 3:54 - 4:00
    nennen Mao einen der schlimmsten Massenmörder
    des 20. Jahrhunderts.
  • 4:00 - 4:02
    Chang und Halliday,
  • 4:05 - 4:11
    geben an, dass "unter Maos Herrschaft
    über 70 Millionen ums Leben kamen".
  • 4:13 - 4:17
    Viele Regierungsprobleme im heutigen China
    stammen aus der Fusion
  • 4:17 - 4:19
    von Maos Totalitarismus
  • 4:20 - 4:23
    mit Deng Yiaopings ökonomischen Reformen
    nach 1978.
  • 4:25 - 4:26
    Aber, meine Damen und Herren,
  • 4:29 - 4:33
    Gewalt und Korruption
    bestimmen das heutige System in China.
  • 4:35 - 4:37
    Alle 10 Jahre ungefähr
  • 4:37 - 4:41
    startet die Partei
    mit der Verfolgung einer Minderheit
  • 4:41 - 4:46
    hauptsächlich deswegen, so denke ich,
    um Angst unter der Bevölkerung zu schüren.
  • 4:47 - 4:52
    Denken wir an
    nur drei Verfolgungskampagnen seit 1950
  • 4:54 - 4:58
    dem so genannten Großen Sprung nach vorn,
  • 4:59 - 5:03
    bei dem geschätzte 40 Millionen verhungerten.
  • 5:06 - 5:12
    Die Kulturrevolution von 1966 bis 1976
  • 5:12 - 5:14
    ungefähr 2 Millionen dabei getötet.
  • 5:17 - 5:20
    Das Massaker auf dem Platz
    des Himmlischen Friedens 1989
  • 5:23 - 5:26
    eins meiner Lieblingsfotos aller Zeiten
  • 5:27 - 5:32
    bei dem Tausende durch Soldaten getötet wurden,
    weil sie nach Offenheit und Demokratie strebten.
  • 5:33 - 5:36
    Was wäre, wenn David und ich Ihnen sagen würden,
  • 5:36 - 5:40
    dass hunderttausende von unschuldigen Menschen
    in Zwangsarbeitslager in ganz China sitzen.
  • 5:42 - 5:45
    Sie stellen nicht nur Produkte
    für den Export her,
  • 5:46 - 5:47
    sondern werden gefoltert,
  • 5:48 - 5:49
    ihr Blut wird getestet
  • 5:49 - 5:53
    und die, die Pech haben,
    werden auf Verlangen für ihre Organe getötet,
  • 5:53 - 5:54
    abgeerntet
  • 5:54 - 5:55
    für Geld!
  • 5:58 - 6:01
    Wie sind wir beiden an diese Sache geraten?
  • 6:01 - 6:06
    Vor ungefähr 10 Jahren wurden wir
    von einer Organisation Freiwilliger gebeten,
  • 6:07 - 6:12
    Anschuldigungen zum Organraub in China
    zu untersuchen.
  • 6:12 - 6:16
    Ich bin Sekretär von Kanada
    für den Asien-Pazifik-Raum.
  • 6:16 - 6:19
    Und David Matas arbeitete
    zeitlebens für die Menschenrechte,
  • 6:19 - 6:22
    versuchte dabei auch Lektionen
    über den Holocaust zu finden.
  • 6:22 - 6:27
    Wir beschlossen, auf unabhängiger, freiwilliger Basis diesen Anschuldigungen nachzugehen.
  • 6:28 - 6:29
    Was kam dann ...
  • 6:30 - 6:35
    Die Schlussfolgerung dessen, was wir herausgefunden haben,
    ist so erschütternd,
  • 6:35 - 6:36
    wir haben das, was geschieht,
  • 6:36 - 6:39
    "eine neue Form des Bösen auf dem Planeten" genannt.
  • 6:41 - 6:43
    Das war unsere Schlussfolgerung.
  • 6:43 - 6:45
    Das Organe von Gefangenen kommen, ok.
  • 6:45 - 6:49
    Aber das waren keine kriminellen Gefangenen,
    zum Tode verurteilt und hingerichtet,
  • 6:50 - 6:52
    es waren hauptsächlich Gewissensgefangene,
  • 6:52 - 6:55
    hauptsächlich Praktizierende
    eines spirituellen Qigong
  • 6:55 - 6:56
    namens Falun Gong.
  • 6:57 - 6:59
    Das chinesische Äquivalent zu Yoga.
  • 7:01 - 7:04
    Vor der kommunistischen Unterdrückung der Praktik
  • 7:04 - 7:09
    praktizierten ungefähr
    70-100 Millionen Menschen Falun Gong,
  • 7:09 - 7:12
    nach Angaben der chinesischen Regierung.
  • 7:13 - 7:17
    Hunderttausende wurden
    in ganz China festgenommen,
  • 7:17 - 7:20
    nachdem die Partei beschloss, die Praktik zu unterdrücken
  • 7:21 - 7:24
    aus Neid wegen der Popularität von Falun Gong
  • 7:24 - 7:28
    und aus Angst um ihre ideologische Vormachtstellung.
  • 7:29 - 7:33
    Falun Gong Praktizierende,
    die widerrufen haben oder entlassen worden sind,
  • 7:33 - 7:35
    verließen China.
  • 7:35 - 7:37
    Wir interviewten diese weltweit
  • 7:37 - 7:41
    und fanden heraus,
    dass alle Falun Gong-Gefangenen
  • 7:41 - 7:44
    systematischen Bluttests und Ultraschall der Organe
    ausgesetzt waren.
  • 7:45 - 7:49
    Das geschah nicht für ihre Gesundheit,
    schließlich wurden sie während des Lageraufenthalts gefoltert,
  • 7:50 - 7:52
    es war notwendig für die Transplantationen
  • 7:52 - 7:57
    wegen der Blutgruppe und Gewebekontrolle.
  • 7:58 - 8:00
    Wir ließen Ermittler in Krankenhäusern anrufen.
  • 8:00 - 8:04
    Sie gaben sich als Verwandte von Patienten aus,
    die ein Organ brauchen
  • 8:04 - 8:10
    und fragten das Krankenhaus, ob sie Organe
    von Falun Gong-Praktizierenden zu verkaufen hätten.
  • 8:11 - 8:15
    Unsere Anrufer gaben an, dass sie diese Organe wollten,
    weil sie besonders gesund waren,
  • 8:15 - 8:18
    gesund wegen den Falun Gong-Übungen.
  • 8:19 - 8:22
    In ganz China fanden wir Ärzte
    und Krankenhäuser, die sagten
  • 8:22 - 8:26
    "Ja, wir haben Organe von Falun Gong-Praktizierenden zum Verkauf."
  • 8:26 - 8:27
    Kommen Sie her.
  • 8:28 - 8:29
    Diese Anrufe wurden aufgezeichnet,
  • 8:29 - 8:31
    übersetzt und transkribiert.
  • 8:33 - 8:36
    Obwohl die Praktik von Falun Gong
    absolut gutartig ist,
  • 8:36 - 8:40
    spuckte die Partei mit Propaganda
    auf die Praktizierenden,
  • 8:40 - 8:44
    dämonisierte, entrechtete
    und entmenschlichte diese Menschengruppe.
  • 8:45 - 8:48
    Ihre Wärter hatten kein Problem damit,
    sie willkürlich zu töten,
  • 8:49 - 8:51
    denn sie wurden nicht als Menschen betrachtet.
  • 8:52 - 8:56
    Diese Menschengruppe liefert
    eine Erklärung für die Transplantationszahlen,
  • 8:56 - 8:59
    die zum Tode verurteilte Häftlinge
    nicht liefern konnten.
  • 9:01 - 9:04
    Als die Verfolgung von Falun Gong begann,
  • 9:05 - 9:09
    befahl der ehemalige Parteichef Jiang Zemin
  • 9:09 - 9:12
    "Zerstört ihren Ruf,
  • 9:12 - 9:14
    ruiniert sie finanziell,
  • 9:15 - 9:16
    und vernichtet sie körperlich."
  • 9:19 - 9:20
    Falun Gong Praktizierende in China
  • 9:20 - 9:24
    kommen aus allen Gesellschaftsschichten,
  • 9:24 - 9:28
    von Wissenschaftlern, bis Soldaten bis zu Parteifunktionären.
  • 9:29 - 9:31
    Es ist eine basisdemokratische, spirituelle Bewegung
  • 9:31 - 9:35
    wie gesagt, die in den Neunzigern rasant anwuchs.
  • 9:36 - 9:38
    So, geben wir den Gesichtslosen ein Gesicht.
  • 9:39 - 9:41
    Wir möchten Ihnen einen Ausschnitt zeigen
  • 9:41 - 9:43
    aus dem preisgekrönten Film "Free China",
  • 9:44 - 9:49
    eine Oskar-Nominierung für die beste Doku 2014,
  • 9:49 - 9:53
    die zwei Überlebende der Verfolgung zeigt.
  • 9:55 - 9:57
    Die Hauptrolle im Film, Jennifer,
  • 9:58 - 10:00
    eine Falun Gong-Praktizierende.
  • 10:01 - 10:02
    Sie ist Mutter,
  • 10:02 - 10:06
    hat einen wissenschaftlichen Hochschulabschluss
    und ist ein ehemaliges Parteimitglied.
  • 10:08 - 10:09
    Nach ihrer Flucht aus China
  • 10:09 - 10:13
    wurde sie Bestseller-Autorin,
    indem sie ihre Erfahrungen niederschrieb.
  • 10:14 - 10:17
    Sie wurde nicht nur inhaftiert und gefoltert,
  • 10:18 - 10:21
    nach ihren Aussagen berichtet sie,
    wie während ihrer Gefangenschaft
  • 10:22 - 10:23
    ihr Blut getestet wurde.
  • 10:23 - 10:27
    Glücklicherweise infizierte sie sich
    während der Geburt ihres Kindes mit Hepatitis,
  • 10:27 - 10:33
    was sie offensichtlich davor rettete,
    ein "Organspender" zu sein.
  • 10:34 - 10:35
    Die zweite Person, die sie sehen,
  • 10:36 - 10:39
    ist ein chinesischer Amerikaner, Dr. Charles Lee,
  • 10:39 - 10:42
    der drei Jahre im Gefängnis saß,
    nachdem er nach China ging
  • 10:42 - 10:45
    um dort die wahren Fakten zu erklären über das,
    was geschieht.
  • 10:46 - 10:51
    Er wurde ohne fairen Prozess verurteilt
  • 10:55 - 10:57
    und in ein Zwangsarbeitslager eingewiesen.
  • 10:57 - 10:57
    Schauen wir es uns einmal an.
  • 10:58 - 11:01
    Jedes Mal, wenn sie den Elektroschocker
    an mir anwendeten,
  • 11:01 - 11:03
    konnte ich einfach nicht aufhören zu zucken
  • 11:04 - 11:06
    und die Erwartung
  • 11:06 - 11:08
    der nächsten Runde an Schocks
  • 11:08 - 11:14
    war zu schrecklich, um sie beschreiben zu können.
  • 11:14 - 11:16
    Das ist genau das, wozu man mich zwang
  • 11:16 - 11:17
    im Nanjing Gefängnis.
  • 11:18 - 11:20
    Homer Simpson Slipper.
  • 11:20 - 11:22
    I sah das Etikett,
  • 11:23 - 11:25
    als ich das im Gefängnis machte.
  • 11:25 - 11:27
    "SG Footwear, Hackensack, New Jersey."
  • 11:27 - 11:29
    Als ich in Amerika war,
  • 11:29 - 11:31
    schaute ich mir Homer Simpson im Fernsehen an,
  • 11:31 - 11:33
    ziemlich oft
  • 11:33 - 11:34
    in den Neunzigern.
  • 11:34 - 11:35
    Sehr lustig, wissen Sie.
  • 11:35 - 11:36
    Aber als ich gezwungen wurde
  • 11:37 - 11:39
    diese Schuhe
  • 11:39 - 11:40
    im Gefängnis zu machen,
  • 11:40 - 11:42
    ist es dann nicht mehr lustig.
  • 11:42 - 11:44
    Die chinesische Regierung
  • 11:44 - 11:46
    war nicht bereit zuzugeben,
  • 11:46 - 11:50
    dass ihre Organe für Transplantationen
    von Gewissensgefangenen kamen.
  • 11:51 - 11:54
    Aber ihr Eingeständnis,
    dass die Organe von zum Tode verurteilten
  • 11:54 - 11:58
    und hingerichteten Gefangen kamen,
    war schlimm genug.
  • 11:58 - 12:01
    Dieses Eingeständnis stieß
    auf weltweite Abscheu.
  • 12:01 - 12:04
    Der chinesische Transplantationsruf war geächtet,
  • 12:04 - 12:08
    Ausbildung im Ausland wurde teilweise abgelehnt,
  • 12:08 - 12:11
    ebenso Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Papieren
  • 12:11 - 12:15
    und Präsentationen auf internationalen Kongressen ihrer Kollegen.
  • 12:16 - 12:19
    Chinas Gesundheitsbehörden reagierten
  • 12:20 - 12:21
    so wie im Januar dieses Jahres,
  • 12:21 - 12:26
    sie hätten mit der Beschaffung von Organen
    durch Gefangene aufgehört und kündigten an
  • 12:26 - 12:28
    Organe nur noch durch Spender zu beschaffen.
  • 12:29 - 12:34
    China schuf beides, eine Organspenden-Registrierung
    und ein Organspenden-Verteilungssystem.
  • 12:34 - 12:38
    Die Regierung stellte Richtlinien auf,
    bei denen lokale Patienten Priorität haben sollten
  • 12:38 - 12:42
    und ein Gesetz, durch das es verboten ist,
    Organe ohne Einverständnis zu entnehmen.
  • 12:45 - 12:49
    Sind diese Veränderungen wahr
    oder nur vorgetäuscht?
  • 12:49 - 12:51
    Die Antwort ist ein bisschen von beidem.
  • 12:52 - 12:54
    Behörden in China haben gesagt,
  • 12:55 - 12:58
    dass Gefangene immer noch Organe spenden können.
  • 12:59 - 13:02
    Wenn das so ist, dann geht die Organbeschaffung
    durch Gefangene weiter.
  • 13:04 - 13:08
    Es gab kein Nachlassen in der Dämonisierung
    und Verfolgung von Falun Gong.
  • 13:09 - 13:11
    Dies geschieht unverändert weiter,
  • 13:11 - 13:14
    ebenso gehen die Bluttests an Falun Gong-Praktizierenden
  • 13:14 - 13:15
    weiter.
  • 13:16 - 13:23
    Behördliche Aussagen beinhalten nicht,
    dass die Organbeschaffung von Gefangenen tatsächlich beendet ist.
  • 13:23 - 13:25
    Manche sagen nur, dass es aufhören wird
  • 13:25 - 13:30
    und dass China sich in einer Veränderungsphase befindet,
    die zum Ende dessen führen wird.
  • 13:32 - 13:34
    In Wirklichkeit gibt es in China im Moment zwei Systeme.
  • 13:34 - 13:37
    Ein Spendensystem und ein Nicht-Spendensystem.
  • 13:37 - 13:40
    Manche Krankenhäuser machen weiter wie bisher,
  • 13:41 - 13:43
    wenn auch nicht so offensichtlich wie bisher.
  • 13:45 - 13:48
    Unsere Frage an China bleibt,
  • 13:48 - 13:50
    "Wo kommen eure Organe für Transplantationen her?"
  • 13:52 - 13:54
    Chinesische Behörden sagen jetzt, dass alles gut sei.
  • 13:55 - 13:58
    Aber die Berichte sind
    für unabhängige Untersuchungen nicht offen.
  • 14:00 - 14:02
    Internationale Standards verlangen von uns keinen Nachweis,
  • 14:02 - 14:06
    dass China Fehler in seiner Organbeschaffung macht.
  • 14:07 - 14:11
    Internationale Standards erheben eher die Pflicht für China
  • 14:11 - 14:14
    zu erklären, woher sie ihre Organe
    für Transplantationen bekommen.
  • 14:15 - 14:22
    Diese Pflicht erfüllt sich nicht durch kühne Behauptungen
    chinesischer Behörden, dass alles in Ordnung sei.
  • 14:22 - 14:24
    Sie erfüllt sich durch Transparenz,
  • 14:25 - 14:27
    Verantwortlichkeit und Offenheit für Überprüfungen.
  • 14:28 - 14:30
    Wir sagen China,
  • 14:30 - 14:32
    sagt uns nicht nur
  • 14:32 - 14:34
    woher eure Organe für Transplantationen kommen.
  • 14:35 - 14:35
    Zeigt es uns!
  • 14:38 - 14:39
    In den letzten zehn Jahren
  • 14:40 - 14:42
    wurde die Beweislage überwältigend.
  • 14:42 - 14:45
    Wir haben 32 verschiedene Beweise über das,
    was in China geschieht.
  • 14:47 - 14:49
    Der Arzt Enver Tohti
  • 14:50 - 14:52
    hat bestätigt, dass er gezwungen wurde,
  • 14:52 - 14:54
    Organe von einem lebenden Uighuren zu entnehmen,
  • 14:55 - 14:57
    ein politischer Gefangener Mitte der Neunziger.
  • 14:59 - 15:02
    Organraub wurde dann sehr wahrscheinlich
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    an Tibetern,
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    Uighuren,
  • 15:05 - 15:07
    und Haus-Christen angewandt,
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    und in ganz massiver Weise
    an den Falun Gong-Praktizierenden.
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    2013
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    hat das EU-Parlament
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    eine Resolution erlassen,
  • 15:17 - 15:22
    in der es seine "tiefste Besorgnis
    über die anhaltenden und glaubwürdigen Berichte
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    über systematischen, staatlich organisierten Organraub an einer großen Anzahl
    von Falun Gong-Praktizierenden" zum Ausdruck brachte.
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    Im Jahr
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    2014
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    veröffentlichte Ethan Gutmann ein Buch:
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    The Slaughter,
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    in dem er hunderte Menschen interviewte
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    und über 8 Jahre neue Beweise sammelte.
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    Er schätzt, dass zu jeder Zeit
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    zwischen 450.000 bis zu einer Million
    Falun Gong-Praktizierende in Gefängnissen
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    und Zwangsarbeitslagern leiden.
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    Er geht davon aus, dass ungefähr
    65.000 Falun Gong-Praktizierende
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    und 2.000 bis 4.000 Uighuren,
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    Tibeter und Christen
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    in der Zeit von 2000 bis 2008
    für ihre Organe getötet wurden.
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    Seine Schätzungen hinsichtlich Falun Gong-Praktizierender
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    sind stark mit den Zahlen vergleichbar,
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    auf die David Matas und ich gekommen sind.
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    Wenn man das Geld betrachtet,
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    kann man zum Teil verstehen, warum das passiert.
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    Krankenhäuser bekommen, wie man sieht,
  • 16:28 - 16:31
    62.000$ für Nieren,
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    ein Herz ist bis zu 160.000 wert.
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    Wir sprechen hier von Milliarden Dollars Profit!
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    Alle Mainstream-Medien haben
    diesen Anschuldigungen wenig Beachtung gezeigt.
  • 16:45 - 16:47
    Die Wahrheit kommt allmählich ans Licht.
  • 16:48 - 16:49
    Wir zeigen es Ihnen in diesem letzten Ausschnitt.
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    Er ist aus der Dokumentation "Human Harvest"
    (Ausgeschlachtet-Organe auf Bestellung),
  • 16:53 - 16:57
    die dieses Jahr den beliebten Peabody Award gewann.
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    Das Mindeste, was die EU tun kann, um es zu stoppen,
  • 17:01 - 17:03
    ist den Missbrauch in der chinesischen Transplantationsindustrie
  • 17:03 - 17:05
    öffentlich zu verurteilen
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    und alle europäischen Bürger,
  • 17:07 - 17:10
    die für eine Transplantation nach China reisen,
    zu informieren.
  • 17:10 - 17:15
    Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
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    Wir müssen unser Bestes tun, um die einzelnen Personen,
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    die darin verwickelt sind, zu identifizieren
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    und auf eine Liste über jene Menschen zu setzen,
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    die es Verdient haben, vor Gericht gestellt zu werden.
  • 17:29 - 17:32
    Amerika muss sich hinter Falun Gong stellen
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    und natürlich mit allen, die unterdrückt werden.
  • 17:34 - 17:38
    Peking muss Falun Gong-Praktizierende sofort entlassen,
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    ebenso andere Gewissensgefangene.
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    Ihr Leitmotiv sind verborgene Schätze.
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    Ich denke, dass der verborgene Schatz in uns allen ist,
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    den Mut zu haben, seine Ängste zu überwinden
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    und für das einzustehen, was richtig ist,
    egal was es kostet.
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    David und ich sind nur zwei Davids
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    und der Goliath, der uns gegenüber steht, ist riesig.
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    Es ist tatsächlich eine gewaltige Herausforderung.
  • 18:03 - 18:05
    Und hier brauchen wir Ihre Hilfe.
  • 18:07 - 18:09
    Es gibt zumindest drei Dinge,
    die Sie alle tun können.
  • 18:10 - 18:14
    Als Erstes, googeln Sie "Organraub in China".
  • 18:16 - 18:18
    Zweitens, erzählen Sie Ihren Freunden,
    was Sie erfahren haben.
  • 18:21 - 18:25
    Drittens, teilen Sie die Informationen auf Facebook
    und anderen sozialen Netzwerken.
  • 18:26 - 18:29
    Das heutige Internet verbindet die Welt,
  • 18:29 - 18:31
    ich denke, dass Bewusstheit der Schlüssel ist
  • 18:32 - 18:35
    und ganz grundsätzlich, wir alle verdienen es frei zu sein,
  • 18:35 - 18:37
    und wir sind alle miteinander verbunden.
  • 18:38 - 18:41
    Wenn wir Millionen erreichen können,
    allein durch die Kraft der Gemeinschaft, wie TED,
  • 18:43 - 18:45
    können wir hoffentlich genügend Menschen inspirieren,
  • 18:45 - 18:51
    um Menschenleben zu retten und diesen illegalen Handel
    mit menschlichen Organen zu stoppen,
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    denn dies ist ebenfalls ein Verbrechen
    gegen die Menschlichkeit.
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    Dankeschön!
Title:
Two Davids & Goliath | David Matas & David Kilgour | TEDxMünchen
Description:

David Matas & David Kilgour on "Two Davids & Goliath" at TEDxMünchen 2015 (http://www.tedxmuenchen.de)

David Kilgour is co-chair of the Canadian Friends of a Democratic Iran, past chair of the Latin America and Caribbean policy working group of the Ottawa branch of the Canadian International Council, a director of the Washington-based Council for a Community of Democracies (CCD), a Fellow of the Queen's University Centre for the Study of Democracy, a director of the New York-based NGO Advancing Human Rights and a director of the Ottawa Mission Foundation.

David Matas is an international human rights lawyer based in Winnipeg, Manitoba, Canada. He is also an author who has produced eleven books. One of those books, titled "Bloody Harvest: The Killing of Falun Gong for their Organs", he co-authored with David Kilgour. As a result of the work he and David Kilgour did on that issue, an America based German doctor Torsten Trey founded the NGO Doctors against Forced Organ Harvesting (DAFOH).

This talk was given at a TEDx event using the TED conference format but independently organized by a local community. Learn more at http://ted.com/tedx

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Video Language:
English
Duration:
19:04

German subtitles

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