< Return to Video

Abigail DeVille's Geschichten aus Harlem | ART21 "New York Ganz Nah"

  • 0:01 - 0:03
    [Filmrolle]
  • 0:03 - 0:26
    [Trommeln und Horn Musik]
  • 0:29 - 0:30
    Entschuldigung.
  • 0:31 - 0:38
    [Straßengeräusche]
  • 0:44 - 0:48
    Es macht Spaß auf der Straße zu sein,
    wie, wenn man etwas schiebt
  • 0:48 - 0:50
    und Leute zwingt
    einem aus dem Weg zu gehen.
  • 0:50 - 0:53
    [Sie lacht]
  • 0:55 - 0:58
    Ich glaube Dinge im Wagen
    zu schieben, das ist einfach Stadtleben.
  • 1:00 - 1:03
    Es gibt hier in New York
    keine Autofahrkultur.
  • 1:04 - 1:06
    Und ich denke, dass
    man direkt annimmt,
  • 1:06 - 1:09
  • 1:10 - 1:12
    Was machen Sie denn da?
  • 1:12 - 1:14
    Oh, Sie filmen eine Dokumentation ueber Kunst?
  • 1:14 - 1:15
    Viel Glueck dabei.
  • 1:16 - 1:19
    [klappern]
  • 1:19 - 1:20
    Okay, okay.
  • 1:28 - 1:33
    Ich moechte gern
    unsichtbare Geschichten erzaehlen
  • 1:33 - 1:37
    Geschichten ueber Gruppen von Menschen,
    die einen Platz besetzt hielten, der nicht mehr existiert.
  • 1:37 - 1:40
    Die 400-jaehrige Geschichte Harlems
  • 1:40 - 1:44
    ist die Geschichte der urspruenglichen Einwohner,
    die bis zum heutigen Tage verdraengt werden.
  • 1:44 - 1:48
    Aber sie haben geholfen,
    den Ort zu dem zu machen, was er heute ist.
  • 1:49 - 1:52
    [Straßengeräusche]
  • 1:52 - 1:57
    Niemand wuerde heute wissen,
    dass 123 West auf der 131. Strasse
  • 1:57 - 2:01
    einmal ein Fremdenheim war, in dem
    mein Grossvater geboren und grossgezogen wurde.
  • 2:01 - 2:06
    Heute ist es das
    haesslichste Gebaude des Blocks.
  • 2:06 - 2:12
    Dieses lachsfarbene Ding
    brachte auf dem Markt $500.000.
  • 2:12 - 2:13
    Fuer eine einzige Wohnung.
  • 2:13 - 2:15
    Also, ehrlich!
  • 2:17 - 2:21
    Ich bin mir nicht ganz sicher,
    was den Hintergrund meines Grossvaters angeht
  • 2:21 - 2:24
    und ich weiss nicht genau wieviel
    Klarheit er selbst hatte.
  • 2:26 - 2:29
    Ich weiss, dass er von einem
    aelteren Paar grossgezogen wurde.
  • 2:29 - 2:33
    Sie hiessen Mari und Count DeVille,
  • 2:33 - 2:36
    also, viel Glueck dabei,
    die auf ancestry.com zu finden.
  • 2:37 - 2:42
    Das war es, worum es mir ging,
    als ich die Koepfe hier auf den Strassen plaziert habe,
  • 2:42 - 2:46
    um die Zurueckeroberung eines Raumes.
  • 2:48 - 2:54
    [klappern]
  • 2:54 - 2:59
    [Straßengeräusche]
  • 3:01 - 3:03
    Meine Grossmutter lebte auf der anderen Seite der Strasse.
  • 3:03 - 3:07
    Und so hat sie meinen Opa getroffen,
    und meinen Vater auf die Welt gebracht.
  • 3:07 - 3:11
    Hier habe ich ein Gebaeude gewaehlt,
    dass theoretisch das sein koennte,
  • 3:11 - 3:13
    in dem sie gelebt hat.
  • 3:15 - 3:19
    Die Familie meiner Oma
    kam in den 30er und 40er Jahren
  • 3:19 - 3:22
    aus Richmond, Virginia, hierher.
    Sie waren Teil der Grossen Migrationswelle,
  • 3:23 - 3:28
    als 6 Millionen Afro-Amerikaner
    aus dem Sueden
  • 3:28 - 3:32
    auf der Suche nach einem besseren Leben,
    in die noerdlichen Staedte und den Westen zogen.
  • 3:32 - 3:39
    Und hier sind wir jetzt, hundert Jahre spaeter,
    und ueberall in Harlem sind Luecken,
  • 3:39 - 3:42
    also Baustellen neuer Gebaeude.
  • 3:43 - 3:46
    Es fuehlt sich so an,
    als verschiebt sich die Erde selbst
  • 3:46 - 3:50
    und Gebaeude werden niedergerissen,
    um neue an ihre Stelle zu setzen.
  • 3:50 - 3:53
    Alte Gebaeude verschwinden.
  • 3:54 - 3:56
    Neue Gruppen von Leuten ziehen ein
  • 3:56 - 3:57
    und alte Einwohner werden verdraengt.
  • 3:57 - 4:02
    fast so, wie die Migrationsmuster
    von Zugvoegeln.
  • 4:06 - 4:07
    Sie koennen hier Geschichte miterleben.
  • 4:09 - 4:14
    [Wagenklappern]
  • 4:14 - 4:19
    [unverstaendliche Stimmen]
  • 4:24 - 4:32
    Es gibt da eine afrikanische Grabstaette
    in der Naehe der 126. Strasse und
  • 4:32 - 4:36
    dem Fundament der Willis Avenue Bruecke.
  • 4:36 - 4:39
    Es scheint
  • 4:39 - 4:42
  • 4:43 - 4:44
    [Krachen]
  • 4:47 - 4:51
    Es ist so ein komischer Zwischenplatz,
    der noch keine Bedeutung gefunden hat,
  • 4:51 - 4:54
    den man noch nicht in etwas
    deprimierendes verwandeln konnten,
  • 4:54 - 5:00
    sowas wie ein Whole Foods,
    oder ein Wohnkomplex.
  • 5:00 - 5:01
    Ein Streifen von einem Wohnkomplex.
  • 5:02 - 5:07
    [reissendes Klebeband]
  • 5:08 - 5:11
    Ich habe viel ueber diesen Ort nachgedacht.
  • 5:11 - 5:14
    Und das ist mein erster Versuch hier,
  • 5:15 - 5:17
    eine Geste der Anerkennung.
  • 5:20 - 5:22
  • 5:22 - 5:27
    Ich dachte die ganze Zeit nur an
    die Begrabenen ohne Namen und Gesichter.
  • 5:27 - 5:31
    Um sie kuemmerte sich niemand,
    als sie noch hier waren,
  • 5:31 - 5:34
    und immernoch kuemmert sich keiner um sie.
  • 5:36 - 5:40
    Ich wollte hier eine menschliche Praesenz schaffen.
  • 5:42 - 5:48
    [Straßengeräusche]
  • 5:48 - 5:52
    Fuer mich ist Muell eine Art Aufzeichnung von Existenz.
  • 5:52 - 5:55
    Diese Dinge wurden von Menschen benutzt.
  • 5:57 - 6:00
    Sie sind archaeologischer Beweis
    der Gegenwart.
  • 6:02 - 6:03
    Geschichte durchdringt alles.
  • 6:03 - 6:05
    Ob man sich dessen bewusst ist oder nicht.
  • 6:09 - 6:14
    Ich finde, Abfall ist die perfekte Art,
    ueber diesen Raum zu reden,
  • 6:14 - 6:17
    denn so wurden jene Menschen behandelt.
  • 6:20 - 6:22
    Und so wird dieser Ort behandelt.
  • 6:23 - 6:28
    [Ein Kind lacht]
  • 6:43 - 6:46
    Es ist wichtig, die Menschen anzuerkennen,
    die vor einem gelebt haben.
  • 6:47 - 6:53
    Auch wenn sie das einfachste Leben gelebt haben,
    sind ihre Entscheidungen
  • 6:53 - 6:55
    der Grund weshalb wir existieren.
  • 6:56 - 6:59
    Weil meine Oma meinen Opa suess fand,
  • 7:00 - 7:03
    wurde sie mit meinem Vater schwanger,
    weisst du?
  • 7:03 - 7:05
    Also, wenn sie den Typ von Gegenueber
    nicht suess gefunden haette
  • 7:05 - 7:08
    mit seinem glatten Haar,
    dann waer ich nicht hier.
  • 7:09 - 7:16
    I glaube nicht, dass die Dinge einfach...zufaellig sind,
    das sind sie nicht.
  • 7:17 - 7:29
    [Straßengeräusche]
    [Musik]
Title:
Abigail DeVille's Geschichten aus Harlem | ART21 "New York Ganz Nah"
Description:

more » « less
Video Language:
English
Team:
Art21
Project:
"New York Close Up" series
Duration:
07:35

German subtitles

Revisions Compare revisions