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Wie ist es, gehörlos zu sein?
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Hallo allerseits,
ich möchte mit euch teilen,
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wie es war, gehörlos aufzuwachsen.
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Es war wirklich nicht einfach...
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Dieser VLOG heißt
"Wie ist es, gehörlos zu sein?"
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Dieses Video soll informieren
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und Hörende aufklären.
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Zuerst einmal möchte ich nicht
kritisieren oder Gefühle zu verletzen.
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Ich möchte das klarstellen, damit –
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die hörenden Eltern,
Freunde und Mitarbeiter –
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besser verstehen können,
wie man Gehörlosen begegnen sollte.
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Also wird dieses Video hoffentlich
ein besseres Verständnis ermöglichen.
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Wie einige von euch schon wissen
bin ich adoptiert.
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Ich bedanke mich bei meiner Adoptivfamilie
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für alles, was sie für mich getan haben.
Ich bin sehr dankbar.
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Aber irgendetwas hat immer gefehlt.
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Ihr wisst schon,
wie eine wahre Verbundenheit.
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Den Grund, weshalb ich das sage,
werdet ihr gleich erkennen,
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denn ich erzähle euch gleich
von meinen persönlichen Erfahrungen.
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Als ich aufwuchs,
liebte ich es, fernzusehen.
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Doch in meinem Haushalt
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war meine Familie sich meiner Bedürfnisse
als Gehörloser nicht bewusst.
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Es ist nicht ihre Schuld,
ich mache ihnen keinen Vorwurf,
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aber wenn sie es gewusst hätten,
hätte ich mir Kopfschmerzen sparen können.
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Aber es ist in Ordnung,
ich bereute nichts.
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Beispielsweise schaute ich einmal
mit meiner Familie einen Film –
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vergesst nicht, damals gab es
noch keine Closed Captions –
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deshalb war es für mich
natürlich schwer, dem Film zu folgen.
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Ich musste die Lippen von den Menschen
auf dem Bildschirm lesen, was schwer war.
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Manchmal musste ich ganz nah
an die altmodischen Lautsprecher ran,
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um zu versuchen, zuzuhören,
als ich noch kein Hörgerät hatte
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und fernzusehen,
um herauszufinden, was passiert,
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da ich den Film "hören"
und die Emotionen spüren wollte.
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Doch leider verstand ich
trotzdem oft etwas nicht.
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Letztendlich bekam ich doch
ein neues Hörgerät,
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aber es fiel mir immer noch schwer,
alles zu verstehen.
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Wenn der Film lustig war
und meine ganze Familie lachte,
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war ich natürlich der letzte,
der verstand, wieso.
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Also fragte ich sie: "Was wurde gesagt?"
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Und wisst ihr was
meine Familie gesagt hat?
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"Benutzt dein Hörgerät"
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Habt ihr das wirklich gerade gesagt?!
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Das war eines der Dinge,
die ich im Hinterkopf behielt.
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Das hatte ich von ihnen nicht erwartet.
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Genau da wurde mir klar:
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Ist das in der realen Welt so?
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Das kam von meiner eigenen Familie...
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Ich verstehe, dass sie es mir
in dem Moment nicht erklären wollten,
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vielleicht waren sie gebannt vom Film
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und wollten nicht gestört werden,
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aber manchmal schaut man einen Film, und
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und man möchte nicht gestört werden?
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Vielleicht ging es ihnen so.
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Ich spürte, dass etwas fehlte.
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Es tut weh, ja.
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Als ich in der Mittelstufe war,
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ging ich nach der Schule mit allen anderen
zur Bushaltestelle, wo alle zusammen
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auf den Bus nach Hause warteten.
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Als der Bus ankam und ich einstieg,
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hatte ich meinen Ranzen vergessen
und sagte meinem Lehrer,
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dass ich ihn vergessen hatte und
ihn aus meinem Spind holen müsse.
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Mein Lehrer sagte,
ich solle mich lieber beeilen,
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also rannte ich zu den Spinden,
die gegenüber von der Sporthalle waren.
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Ich hörte die Geräusche
vieler aufprallende Basketbälle.
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Natürlich war ich neugierig
und folgte ihnen in die Sporthalle,
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anstatt meinen Ranzen zu holen,
während der Bus auf mich wartete.
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Als ich durch die Türen
in die Sporthalle eintrat,
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zeigten alle Kinder auf mich und sagten
dem Trainer, "Das ist er!"
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Ich war verwirrt. Sie mussten dem Trainer
von mir erzählt haben,
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denn sie waren meinen Klassenkameraden,
die gesehen hatten,
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wie ich in der Sportstunde
mit dem Hörendem Team Basketball spielte.
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Der Trainer fragte "Du bist das?"
und warf mir den Ball zu.
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Wisst ihr, was er zu mir gesagt hat?
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Er sagte, ich solle einen Korbleger machen
und ich lachte, "Meinen Sie das ernst?"
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denn das war nicht schwer,
und ich machte es.
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Ihm war anzusehen,
dass er beeindruckt war.
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Er sagte mir, ich solle einen linken
versuchen, und ich antwortete "okay".
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Als er das sah, war er noch beeindruckter.
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Er fragte mich, warum ich
dem Jungen-Basketballteam nicht beitrat.
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Ich antwortete ehrlich, dass ich davon
nicht gewusst hatte.
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Ich spielte für die Hörenden-Liga
und war ein Tagesschüler.
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Ich wusste nicht, was in Dorms und
nach der Schule vor sich ging.
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Er gab mir ein Formular mit,
das meine Eltern unterschreiben mussten,
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und das bis zum Ende der Woche,
also sagte ich, das wäre kein Problem.
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Genau dann kam mein Lehrer
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und rief "Was machst du?!"
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Zum Glück kam mir der Trainer zur Hilfe
und sagte, es wäre seine Schuld,
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da er mich so lange
in der Sporthalle zurückgehalten hatte.
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Ich holte meinen Ranzen
und ging nach Hause.
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Ich gab meinen Eltern das Formular
ohne groß darüber nachzudenken
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und meine Eltern hielten das
für eine gute Idee,
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da sie wussten,
wie sehr ich Basketball mochte.
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Ich brachte dem Trainer
das unterschriebene Formular.
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Ich warnte ihn, dass ich
keine Transportmöglichkeit hatte,
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da meine Familie ihr bestes tat,
um über die Runden zu kommen.
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Der Trainer sagte, ich solle mir
keine Sorgen machen.
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Er kümmere sich darum, fände einen Weg.
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Ich sollte dazu sagen, dass ich
zu dem Zeitpunkt Siebtklässler war.
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Plötzlich war es mir erlaubt,
in einem Wohnheim zu leben,
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weil sie mich im Team haben wollten,
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um allen den Ärger zu ersparen:
Schule und Zuhasue.
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Im Wohnheim zu sein würde mir viel helfen.
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Ich war sehr aufgeregt und nervös.
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Eines Tages war ich nach der Schule
mit meinen Taschen bereit.
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Alle waren freuten sich darüber,
mich mit dabei zu haben,
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also folgte ich ihnen zum Wohnheim.
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Sobald ich beim Wohnheim ankam,
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bemerkte ich als erstes
den Fernseher mit Untertiteln!
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Ihr habt KEINE Ahnung
wie ich mich gefühlt habe!
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Ich war so aufgeregt! Ich ließ meine
Taschen fallen und ging zur Couch!
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Niemand würde mich stören,
während ich fern sah.
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Das war INSPIRIEREND!
Ich fühlte mich verbunden.
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Mein Gehirn arbeitete nun anders.
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Ich sah all diese Worte und Vokabular,
das ich noch nie gesehen hatte.
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Endlich verstand ich alles und fühlte mich
als gehörte ich dort hin!
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Alle Schüler und das Personal
schauten mich an, als sei ich verrückt.
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Sie dachten, ich hätte
zuhause keinen Fernseher.
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Aber sie wussten nicht,
dass ich keine Untertitel hatte.
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Ich fragte in die Runde,
"Hat dieser Fernseher Untertitel?!"
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Sie antworteten,
"Natürlich, die solltest du haben,
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weil du gehörlos bist!
Was stimmt mit dir nicht?"
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Ich sagte "oh",
und sah ein Licht aufblinken.
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Ich fragte sie, was das ist,
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und sie sagte, das passiert,
wenn jemand an der Tür klingelt.
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Wow, ich lernte sofort alles
über das Wohnheim.
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Ein Mitarbeiter war hörend
und konnte gebärden.
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Mein Mund stand offen und ich erkannte,
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dass ich mich an diesem Ort
endlich zuhause fühlte!
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Das ist MEINE Kultur
und meine Gehörlosen-Welt!
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Natürlich freute ich mich auf Freitag,
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denn unter der Woche blieb ich im Wohnheim
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und ich konnte es kaum erwarten, meiner
Mutter am Freitag davon zu erzählen,
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und allen zu sagen, dass das Leben im
Wohnheim für mich perfekt ist.
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Als ich nach hause kam versuchte ich also,
meiner Mutter zu erzählen,
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dass der Fernseher Untertitel hatte, aber
sie verstand nicht, was ich meinte.
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Ich sagte ihr noch einmal, dass ich
Untertitel brauchte,
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aber sie hörte mir nicht zu,
also ließ ich es gut sein.
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Ich nervte sie nicht mehr damit.
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Aber ich konnte es kaum erwarten,
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am Montag wieder im Wohnheim zu sein
und mein Leben zu genießen –
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– es genießen, ich selbst zu sein,
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und einfach das Gefühl des Dazugehörens
zu haben, ohne etwas zu vermissen
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oder mich verloren zu fühlen.
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Ich hatte eine kleine Schwester,
die ein Problem mit ihrem Fernseher hatte.
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Mom hatte ihr einen neuen Fernseher
gekauft, von dem ich nichts wusste.
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Als ich am Freitag nach Hause kam
und in mein Zimmer ging,
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blickte ich beim Vorbeigehen
in das Zimmer meiner Schwester
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und sah den neuen Fernseher.
Ich war natürlich neugierig,
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weil ich gehört hatte, dass jeder
Fernseher, der nach 1995 gebaut wurde,
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Untertitel hatte, wie
von dem ADA Gesetzt vorgeschrieben.
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Also sah ich nach,
und da waren sie – Untertitel!
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Mein Fernseher hatte keine!
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Endlich – das war, was ich gemeint hatte,
und ich zeigte es meiner Mutter,
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und sie fragte "Ja und?".
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Ich erklärte, dass ich sowas brauchte, und
fragte, ob wir tauschen könnten.
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Sie sagte "nein".
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Ich versuchte sie zu überzeugen, dass
unsere Fernseher eigentlich gleich waren,
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der einzige Unterschied war, dass meiner
keine Untertitel hatte,
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ihrer jedoch schon,
und deshalb brauchte ich ihren.
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Aber Mom sagte noch immer nein,
also akzeptierte ich ihre Antwort.
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Aber wisst ihr, was ich tat?
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Ich wartete, bis alle schliefen,
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und schlich zum Fernseher, den ich
anschaltete ohne erwischt zu werden.
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Ich war so aufgeregt und
sah die ganze Nacht fern.
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Ich lernte soviel durch die Untertitel –
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dank ihnen kann ich gut schreiben
und einige Wörter sagen –
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all das durch Untertitel.
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Es ist fast so, als würde man
ein Wörterbuch ohne die Bedeutungen lesen.
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Wenn ich also Wörter sehe, die ich nicht
kenne, schreibe ich sie auf,
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schlage sie dann später in
einem Wörterbuch nach und lerne sie.
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Ich fühlte mich,
als würde mein Gehirn platzen,
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denn ohne Untertitel hatte ich das Gefühl,
nicht mitzukommen.
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Etwa einen Monat später war ich in meinem
Zimmer, 3. Geschoss, auf dem Dachboden,
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immer noch euphorisch, dass ich
nicht erwischt worden war.
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Als ich fern sah, ging das Flurlicht an.
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Meine Mutter hatte das Licht angemacht,
um meine Aufmerksamkeit zu erregen.
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Ich fragte, sie wollte,
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und ratet, was sie gesagt hat:
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"Du hast eine Minute, um den verdammten
Fernseher wieder runter zu bringen!"
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Mist. Ich sagte, "Mom",
sie sagte, "EINE MINUTE!"
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Sie ging wieder.
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Ich versuchte, sie zu überzeugen,
mich einen Fernseher haben zu lassen,
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weil ich sie dann nicht fragen müsste,
was gerade gesagt wird.
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Also wartete ich eine Weile, um zu sehen,
ob sie es wieder vergessen würde.
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Ich wartete und wartete,
und sie vergaß es tatsächlich.
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Ich hatte den Fernseher noch immer,
aber jetzt nicht mehr.
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Aber ich hatte in lange,
bis ich aufs College ging.
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Ich nahm den Fernseher sogar mit!
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Aber wie auch immer, mein Punkt ist,
stellt sicher,
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dass gehörlose Kinder habe,
was sie brauchen.
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Auch wenn ihr denkt,
es wäre nicht so wichtig.
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Nein, ihr MÜSST ihnen geben,
was sie brauchen.
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Kennt ihr Schreibtelefone? Darüber habe
ich auch auf der Gehörlosenschule gelernt.
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Einmal hat der Lions Club
eine Weihnachtsparty veranstaltet,
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von der ich nicht wusste.
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Sie luden uns ein
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und da waren eine Menge Leute,
vor allem Kinder.
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Damals war ich der einzige Gehörlose dort.
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Alle bekamen Geschenke
und ich wusste nicht, was meines war,
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aber es war schwer und
ich wusste immer noch nicht, was es war.
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Also packte ich es aus und es war
ein Schreibtelefon! Ich war überglücklich!
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Jetzt hatte ich also,
was ich für meinen Tag brauchte:
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Einen Fernseher mit Untertiteln
und jetzt auch ein Schreibtelefon.
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Ich begann, mich mit meiner Taubheit
verbunden zu fühlen,
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aber dann doch noch nicht ganz.
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Als ich nach Hause kam, musste ich warten,
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weil ich die Nummern meiner Freunde nicht
hatte, da ich nie jemanden anrief.
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Also erzählte ich in der Schule, dass ich
ein neues Schreibtelefon bekommen hatte.
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Sie sahen mich alle an, als wäre das
nichts Neues. Sie hatte alle eins.
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Aber ich dachte, Schreibtelefone
wären etwas neues, das nur wenige haben.
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Ich wusste nicht, dass
jeder gehörlose Schüler eines hatte.
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Also was sagt euch das?
Ich hing hinterher.
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Wie auch immer, sie gaben mir
ihre Telefonnummern
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und ich wartete darauf, am Freitag
nach Hause zu gehen.
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Über das Wochenende rief ich sie dann an
und wir redeten miteinander.
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Ich lernte, wie man
das Schreibtelefon benutzt.
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Manchmal war ich nicht zuhause,
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oder ich war zuhause
mit etwas beschäftigt,
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und meine Freunde sagten
in der Schule zu mir:
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"Du hast gerade erst ein Schreibtelefon
bekommen, aber du gehst nicht mal dran"
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Ich war verwirrt, denn ich wusste nicht,
dass sie versucht hatten, mich anzurufen.
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Sie sagten mir ständig, du bist nicht
zuhause, du bist nicht da.
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Wow, ich war zuhause und
niemand sagte mir,
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dass jemand für mich angerufen hatte.
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Ich fragte mich, warum niemand
mit mir kommunizierte.
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Ich wartete, bis ich nach Hause konnte,
um der Sache auf den Grund zu gehen.
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Ich fragte sie, ob jemand
für mich angerufen hatte.
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Sie antworteten, "Ohhh ja, ja haben sie"
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Ich sagte (die Enttäuschung verbergend)
"okay".
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Es tut weh, ja, es tut weh.
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Deshalb ist es schwer, gehörlos zu sein.
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Man muss sich darauf verlassen, dass
andere einen über alles informieren,
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sogar über Sachen,
von denen man nichts wusste.
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Es wäre schön, wenn ihr
mir helfen könntet,
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so zu leben, wie ihr
in der Hörenden Welt lebt.
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Noch ein Beispiel: Meine Familie
unterhielt sich im Wohnzimmer,
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und ich lief an ihnen vorbei in die Küche.
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Sobald ich an ihnen vorbeiging,
bedeckten sie ihre Münder.
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Der Raum fühlte sich merkwürdig an.
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(Flüstern)
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Natürlich wusste ich sofort,
dass sie über mich redeten.
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Sie merken nicht, wie beleidigend das ist.
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Es ist sehr beleidigend,
wenn sie so etwas tun.
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Also ist meine Nachricht an alle Hörenden,
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versucht nicht, eure Münder
zu verbergen, wenn ihr mit jemandem redet
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und eine gehörlose Person in der Nähe ist,
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auch wenn ihr nicht über sie redet.
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Es geht um RESPEKT.
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Wenn ich hörend wäre, könnte ich auch
alles hören, was ihr sagt,
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auch wenn ihr nicht über mich,
sondern über etwas anderes redet.
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Würdet ihr dann auch
eure Münder verdecken?
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Wisst ihr, was ich meine?
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Es ist wichtig, dass ihr Gehörlose
Willkommen heißt
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und einladet, am Gespräch teilzunehmen.
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Und dann ist noch etwas anderes passiert.
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Ich erinnere mich daran,
als wäre es gestern gewesen.
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In meinem ersten oder letzten Schuljahr
war ich mit einer Ex-Freundin zusammen,
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die hörend und sehr hübsch war.
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Wie auch immer, das ist nicht wichtig,
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aber jeden Freitag –
oder eigentlich jeden Donnerstag
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schlief ich in ihrem Apartment,
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weil ich jeden Freitag um 6 Uhr morgens
Basketball-Training hatte,
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an der New Jersey Gehörlosenschule.
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Ich weiß, dass einige von euch
jetzt denken: "6 Uhr?!", aber ja.
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Sie fuhr mich jeden morgen zur Sporthalle.
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Aber als ich an einem Donnerstagabend
bei ihrem Apartment ankam,
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sah ich ihre Freundin auf der Couch
einen Film gucken.
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Meine Ex-Freundin saß neben ihr.
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Ich und ihre Freundin grüßten einander.
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Ich machte es mir gemütlich,
aß, trank, und schaute fern.
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Meine Ex-Freundin ließ ihr Telefon immer
in ihrer Nähe auf dem Boden liegen,
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damit sie wenn es klingelt
sofort drangehen kann.
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Ich war nie jemand, der fragt, wer anruft.
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Ich vertraute ihr.
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Ich habe ihr nicht nachspioniert
oder nachgeschaut, was sie macht.
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Vielleicht war ich damals naive.
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Ich wusste nicht viel über Beziehungen.
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Wie auch immer, sie ging
wie gewöhnlich ans Telefon.
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Sie saß ganz unverdächtig neben mir,
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aber die Frage ist, mit wem telefonierte
sie? Ich hatte keine Ahnung, wer es war.
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Sie stand plötzlich auf und ging mit dem
Telefon in die Küche,
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aber ich dachte mir nichts dabei
und sie blieb eine Weile dort.
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Ich dachte, sie war am Kochen
oder am Geschirrspülen.
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Ihre Freundin tippte mir an den Arm und
sagte, ich solle nachsehen, was sie macht.
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Ich fragte, wieso.
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Sie sagte, meine Freundin würde
hinter meinem Rücken mit jemanden reden
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und dass ich es nicht wusste,
weil ich nichts hören konnte.
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Ich murmelte "in Ordnung, danke".
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Sobald ich in die Küche kam
und sie mich sah,
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öffnete sie die Kühlschranktür,
um ihr Gesicht zu verbergen,
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damit ich nicht sehen konnte,
was sie sagte.
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Offensichtlich stimmte etwas nicht, oder?
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Also schwang ich die Kühlschranktür weg
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und sagte ihr, dass sie ihrem Freund
sagen könne, er könne sie haben.
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Und auf dem Weg zur Tür bedankte ich mich
bei ihrer Freundin und ging.
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Meine Ex rannte mir hinterher
und redete verzweifelt auf mich ein,
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aber nichts ist lauter als die Stille,
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denn ich hatte
die Wahrheit herausgefunden.
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Es tut mir weh, denn ich war
lange mit ihr zusammen.
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Ich fragte mich, wie lange sie
hinter meinem Rücken
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miteinander gesprochen hatten,
und was sie sonst noch gemacht hatten.
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Das tat mir wirklich weh,
denn ich wurde getäuscht,
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obwohl ich immer
ein guter Mann gewesen war.
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Ich brauche nicht weiter darüber
zu sprechen, dass ich ein guter Mann bin,
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aber ich hatte etwas Besseres verdient.
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Nicht alle sind füreinander gemacht.
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Oder vielleicht sind einige
hörende Menschen einfach ignorant.
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Aber sie sind nicht schuld,
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denn niemand hat sie
über die Gehörlosenkultur aufgeklärt.
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Sie hat damals ihre Lektion gelernt.
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Und wisst ihr was? Wir blieben Freunde.
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Sie verstand, dass das alles
zum Erwachsenwerden gehört.
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Wir dürfen nicht wütend und bitter
bleiben, wenn jemand einen Fehler macht.
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Es ist unsere Verantwortung,
hörende Menschen aufzuklären,
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solange sie wirklich
über uns lernen wollen.
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Das ist eine für uns
eine wunderbare Einstellung.
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Ich weiß, dass viele Gehörlose
frustriert sind
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und gegen Hörende gehen.
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Aber das können wir nicht machen.
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Wir müssen auf sie zugehen, und andersrum.
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Ich freunde mich leicht mit Hörenden an,
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natürlich wenn wir
zusammen Basketball spielen.
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Aber manche Leute bemerken nicht,
dass ich gehörlos bin.
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Manchmal treffen wir
meine gehörlosen Freunde im Park.
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Meine Freunde kannten sie nicht und sahen,
wie wir in Gebärdensprache sprachen,
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denn meine gehörlosen Freunde kamen selten
zu mir nach Hause als ich jünger war.
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Es kam vor, dass Hörende
uns schief anschauten
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und versuchten, witzig zu sein
und sich über uns lustig machten.
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Ratet, was ich gemacht habe?
Ich kämpfte gegen sie an.
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Ich verlange RESPEKT.
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Das ist meine Sprache und meine Kultur.
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Ich möchte, dass ihr Hörenden versteht,
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dass es sehr beleidigend ist,
wenn ihr das macht.
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Hier ist noch ein ähnliches Beispiel:
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Bei meinem alten Job
an der Bruce Street Schule für Gehörlose –
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Kennt ihr die? Sie ist in Newark.
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Ich vermisse es, dort zu arbeiten,
es ist eine tolle Schule.
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Eine Schule mit regulärem Lernplan
und hörenden Stadtkindern.
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An dem Tag gab es eine
besondere Veranstaltung mit einem Clown.
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Gehörlose Schüler saßen
in der ersten Reihe.
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Alle hörenden Schüler saßen
in den Reihen dahinter,
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und der Dolmetscher stand neben der Bühne
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und dolmetschte, was der Clown sagte.
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Aber wisst ihr was? Als der Clown
den Dolmetscher sah,
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fand er das witzig und machte sich
über das Gebärden lustig.
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Die gehörlosen Kinder sahen schockiert zu.
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Einige der hörenden Kinder lachten,
andere waren enttäuscht
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und sehr schockiert,
keines der gehörlosen Kinder lachte.
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Wisst ihr, was ich gemacht habe? Ich rief,
"Hey, was denkst du, was du da machst?"
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Der Clown war bestürzt.
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Wir konnten sehen, dass er es
nicht so gemeint hatte, aber wow,
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das war an der Schule passiert!
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Ich weiß nicht, was danach passiert ist.
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Ich bin sicher, der Direktor und
das Personal ihn ermahnt haben,
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das nicht noch einmal zu machen,
denn das ist unsere Sprache.
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Der Dolmetscher ist da,
um uns zu dolmetschen, was du sagst,
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damit wir verstehen können,
was du gesagt hast.
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Ohne den Dolmetscher
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könnten wir nicht über deine Witze lachen.
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Dann würdest du denken,
dass du nicht gut bist,
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weil du dich wundern würdest,
warum die Gehörlosen nicht lachen.
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Weil du keinen Dolmetscher hast.
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Also ist es unangebracht, sich
über den Dolmetscher lustig zu machen.
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Mach das nicht.
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Wie auch immer, ich glaube,
ich habe genug erzählt.
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Ich hätte noch ein paar andere
Geschichten, aber ich hebe sie mir auf
-
und gebe euch die Möglichkeit,
eure Geschichten zu teilen,
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damit hörende Menschen sehen können,
was wir durchmachen mussten
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und es wenigstens besser verstehen können.
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Wie schon gesagt, sind wir nicht hier,
um irgendwen zu kritisieren.
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Wir müssen ihnen helfen.
Es ist unsere Verantwortung,
-
sie über uns zu informieren
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und zu erklären, warum es so wichtig ist,
dass wir alle auf der selben Seite sind.
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Ich weiß, dass das Thema "Wie ist es,
gehörlos zu sein?" schwierig ist.
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Hört euren gehörlosen Kindern bitte zu.
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Was auch immer sie für ihre Taubheit
brauchen – gebt es ihnen.
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Vor allem, wenn ihr ein Neugeborenes habt.
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Bringt ihm/Ihr gleich Gebärdensprache bei.
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Ihr müsste nicht gehörlos sein,
um Gebärdensprache lernen zu können.
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Denn sie werden mit dem besten Besten
aus beiden Welten aufwachsen.
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Sobald Kinder geboren sind, können sie
blitzschnell die Gebärdensprache lernen.
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Wenn ihr denkt, dass es unwichtig ist,
ihnen gebärden beizubringen,
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liegt ihr falsch.
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Ich liebe euch alle, one deaf luv,
Danke fürs Zuschauen.
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Teil 2 der "Wie ist es, gehörlos zu sein?"
VLOGs kommt bald,
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aber ich möchte gerne auch von euch hören.
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Wenn ihr also daran interessiert wärt,
einen VLOG zu filmen, lasst es uns wissen.