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Der Mythos von Amor und Psyche - Brendan Pelsue

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    "Schönheit ist ein Fluch",
    dachte sich Psyche,
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    als sie über den Rand der Klippe sah,
    auf der ihr Vater sie ausgesetzt hatte.
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    Sie wurde mit solch einer
    körperlichen Perfektion geboren,
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    dass sie als die neue Verkörperung Venus',
    der Göttin der Liebe, verehrt wurde.
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    Aber menschliche Liebhaber waren
    zu eingeschüchtert, sich ihr zu nähern.
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    Als ihr Vater beim Orakel von Apollo,
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    dem Gott des Lichts, der Vernunft
    und Weissagung, Rat suchte,
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    wurde ihm befohlen, seine Tochter
    auf einer Steinklippe zurückzulassen,
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    um einen grausamen, wilden,
    geflügelten Schlangendämonen zu heiraten.
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    Als Psyche allein auf der Klippe war,
    fühlte sie den Westwind Zephyr,
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    der sie behutsam in die Luft hob.
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    Er setzte sie vor einem Palast ab.
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    "Du bist zu Hause", hörte sie
    eine ungesehene Stimme sagen.
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    "Dein Ehemann erwartet dich
    im Schlafzimmer, solltest du dich trauen."
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    Sie war mutig genug, sagte Psyche sich.
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    Das Schlafzimmer war so dunkel,
    dass sie ihren Ehemann nicht sehen konnte,
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    aber er fühlte sich keineswegs
    schlangenartig an.
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    Seine Haut war weich
    und seine Stimme und Art sanft.
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    Sie fragte, wer er sei,
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    aber er sagte, dass er diese Frage
    niemals beantworten könne.
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    Wenn sie ihn lieben würde,
    müsse sie das nicht wissen.
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    Seine Besuche wiederholten sich
    Nacht für Nacht.
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    Schon bald war Psyche schwanger.
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    Sie freute sich, war aber auch
    hin- und hergerissen.
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    Wie konnte sie ein Kind aufziehen,
    ohne seinen Vater gesehen zu haben?
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    In jener Nacht nahm Psyche eine Öllampe
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    und näherte sich ihrem schlafenden Mann.
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    Es war der Gott Amor,
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    der Götter und Menschen
    mit dem Stich seines Pfeils veranlasst,
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    einander zu begehren.
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    Psyche ließ die Lampe fallen
    und verbrannte Amor mit heißem Öl.
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    Er sagte, er sei in sie verliebt, seit
    seine eifersüchtige Mutter Venus ihn bat,
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    die junge Frau mit einem Stich
    seines Pfeils bloßzustellen.
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    Angetan von Psyches Schönheit,
    schoß er den Pfeil auf sich selbst.
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    Aber er glaubte nicht an die Liebe
    zwischen Göttern und Menschen.
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    Nachdem sie seine wahre Form kannte,
    war ihre Hoffnung auf Glück zerstört,
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    also flog er davon.
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    Psyche blieb verzweifelt zurück,
    bis die ungesehene Stimme zurückkehrte
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    und ihr sagte, dass es
    für sie und Amor möglich sei,
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    sich gegenseitig zu lieben.
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    Ermutigt brach sie auf, um ihn zu finden.
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    Aber Venus fing Psyche ab und sagte,
    dass sie und Amor nur heiraten könnten,
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    wenn sie eine Reihe
    unmöglicher Aufgaben lösen würde.
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    Erst sollte Psyche einen großen Berg Kerne
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    innerhalb einer einzigen Nacht sortieren.
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    Gerade als sie die Hoffnung aufgab,
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    hatte eine Kolonie Ameisen Mitleid
    und half ihr bei der Arbeit.
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    Sie bestand die erste Prüfung
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    und sollte Venus als nächstes
    das Vlies eines goldenen Schafs bringen,
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    das den Ruf hatte, streunenden Abenteurern
    den Bauch aufzuschlitzen.
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    Ein Flußgott zeige ihr,
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    Fell zu sammeln, das im Dornbusch hing,
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    und sie war erfolgreich.
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    Schließlich musste Psyche
    in die Unterwelt reisen
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    und Proserpina, Königin der Toten,
    davon überzeugen,
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    einen Tropfen ihrer Schönheit
    in eine Kiste fallen zu lassen.
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    Erneut kam die ungesehene Stimme
    Psyche zur Hilfe.
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    Sie riet ihr, Gerstenkuchen mitzubringen,
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    für Zerberus, den Wächter der Unterwelt,
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    und Münzen für den Bootsmann Charon,
    der die Fähre über den Fluss Styx fuhr.
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    Nach dieser dritten und letzten Prüfung
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    kehrte Psyche in die Welt
    der Lebenden zurück.
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    Vor Venus Palast öffnete sie die Kiste
    mit Proserpinas Schönheit,
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    in der Hoffnung,
    etwas für sich zu behalten.
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    Aber die Kiste war mit Schlaf,
    nicht mit Schönheit, gefüllt
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    und Psyche brach auf der Straße zusammen.
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    Amor, dessen Wunden verheilt waren,
    flog zu seiner schlafenden Braut.
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    Er sagte ihr, dass er Unrecht gehabt
    und töricht gewesen sei.
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    Ihre Furchtlosigkeit vor dem Ungewissen
    bewies, dass sie mehr als gleich waren.
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    Amor gab Psyche Ambrosia, den Nektar
    der Götter, der sie unsterblich machte.
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    Kurz darauf gebar Psyche ihre Tochter.
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    Sie nannten sie Voluptas
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    und sie, Amor und Psyche,
    deren Name Seele bedeutet,
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    haben seitdem das Liebesleben vieler
    durcheinander gebracht.
Title:
Der Mythos von Amor und Psyche - Brendan Pelsue
Description:

Die vollständige Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/the-myth-of-cupid-and-psyche-brendan-pelsue

Psyche war so wunderschön, als sie geboren wurde, dass sie als neue Verkörperung von Venus, der Göttin der Liebe, gesehen wurde. Aber menschliche Liebhaber waren zu eingeschüchtert, um sich ihr zu nähern und Apollo empfahl ihrem Vater, sie auf einer Klippe zurückzulassen, wo sie einen "grausamen und wilden, schlangenähnlichen und geflügelten Dämonen" heiraten würde. Aber Psyches Geschichte sollte viel interessanter enden. Brendan Pelsue erzählt den Mythos von Amor und Psyche.

Lektion von Brendan Pelsue, Animation von TED-Ed.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:32

German subtitles

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