Daphne Koller: Was wir vom Online-Lernen lernen
-
0:01 - 0:04Wie so viele hier gehöre ich
zu den Glücklichen. -
0:04 - 0:07In meiner Familie wurde
Bildung großgeschrieben. -
0:07 - 0:11Doktorin in der dritten Generation,
Tochter zweier Akademiker. -
0:11 - 0:15Als Kind spielte ich oft
im Universitätslabor meines Vaters. -
0:15 - 0:19Es war also selbstverständlich, dass ich
einige der besten Universitäten besuchte, -
0:19 - 0:23was mir wiederum eine Welt
voller Möglichkeiten eröffnete. -
0:23 - 0:27Leider haben die meisten Menschen
auf der Welt nicht so viel Glück. -
0:27 - 0:30In einigen Teilen der Welt,
z. B. in Südafrika, -
0:30 - 0:33ist Bildung nur schwer zugänglich.
-
0:33 - 0:36Das Bildungssystem in Südafrika wurde
-
0:36 - 0:39zu Zeiten der Apartheid
für die weiße Minderheit entwickelt. -
0:39 - 0:41Dadurch gibt es heutzutage
einfach nicht genügend Plätze -
0:41 - 0:45für die vielen Menschen, die eine hochwertige
Ausbildung wollen und verdienen. -
0:45 - 0:49Dieser Mangel führte
im Januar diesen Jahres zu einer Krise -
0:49 - 0:51an der University of Johannesburg.
-
0:51 - 0:53Es gab noch ein paar freie Studienplätze
-
0:53 - 0:56im Standardzulassungsverfahren,
und in der Nacht, -
0:56 - 0:59bevor die Registrierung für
diese Plätze beginnen sollte, -
0:59 - 1:03stellten sich Tausende von Menschen
in einer kilometerlangen Schlange vor dem Tor an. -
1:03 - 1:07Sie hofften,
einen dieser Plätze zu ergattern. -
1:07 - 1:09Als sich die Tore öffneten,
kam es zu einer Massenpanik, -
1:09 - 1:13bei der 20 Menschen verletzt wurden
und eine Frau starb. -
1:13 - 1:14Es war eine Mutter,
die bei dem Versuch, -
1:14 - 1:19ihrem Sohn ein besseres Leben zu
ermöglichen, ihr Leben verlor. -
1:19 - 1:22Aber selbst in Teilen der Welt
wie den Vereinigten Staaten, -
1:22 - 1:26wo Bildung vorhanden ist, ist sie
nicht unbedingt erreichbar. -
1:26 - 1:29In den letzten Jahren wurde viel
-
1:29 - 1:31über die steigenden Kosten
im Gesundheitswesen diskutiert. -
1:31 - 1:33Viele wissen vielleicht nicht,
-
1:33 - 1:37dass sich in der gleichen Zeit
die Studiengebühren -
1:37 - 1:40um fast das Zweifache erhöht haben,
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1:40 - 1:44seit 1985 um insgesamt 559%.
-
1:44 - 1:49Dadurch wird Bildung für viele unbezahlbar.
-
1:49 - 1:52Selbst jenen mit einer Hochschulausbildung
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1:52 - 1:55bietet sich nicht unbedingt
die passende Gelegenheit. -
1:55 - 1:58Nun knapp über die Hälfte der derzeitigen
-
1:58 - 2:01Hochschulabsolventen
in den Vereinigten Staaten -
2:01 - 2:04hat tatsächlich einen Job,
der diese Qualifikation voraussetzt. -
2:04 - 2:06Natürlich gilt dies nicht für Studierende,
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2:06 - 2:08die an Top-Hochschulen abschließen,
-
2:08 - 2:11doch für viele andere zahlen sich die investierte
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2:11 - 2:14Zeit und Mühe nicht aus.
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2:14 - 2:17Tom Friedman brachte unsere
Bemühung in seinem jüngsten -
2:17 - 2:21Artikel in der New York Times
unnachahmbar auf den Punkt: -
2:21 - 2:25"Große Durchbrüche finden statt,
-
2:25 - 2:28wenn das plötzlich Mögliche auf
das verzweifelt Benötigte trifft." -
2:28 - 2:31Über das verzweifelt Benötigte
habe ich bereits gesprochen. -
2:31 - 2:34Kommen wir zu dem plötzlich Möglichen.
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2:34 - 2:37Das plötzlich Mögliche wurde durch
-
2:37 - 2:38drei große Stanford-Kurse gezeigt,
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2:38 - 2:42die alle jeweils mehr als
100.000 Teilnehmende hatten. -
2:42 - 2:46Zur Verdeutlichung sehen Sie hier den Kurs
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2:46 - 2:47"Maschinelles Lernen" meines Kollegen
-
2:47 - 2:49und Mitbegründers Andrew Ng.
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2:49 - 2:52Andrew unterrichtet einen
der größeren Stanford-Kurse. -
2:52 - 2:53Er handelt von maschinellem Lernen
-
2:53 - 2:56und jedes Mal nehmen 400 Studierende teil.
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2:56 - 3:00Als Andrew den Kurs Maschinelles Lernen
öffentlich unterrichtete, -
3:00 - 3:02registrierten sich 100.000 Menschen.
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3:02 - 3:04Um Ihnen die Dimension zu verdeutlichen:
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3:04 - 3:06Wenn Andrew die gleiche Zahl an Zuhörern
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3:06 - 3:08mit seinem Stanford-Kurs erreichen wollte,
-
3:08 - 3:12würde dies 250 Jahre in Anspruch nehmen.
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3:12 - 3:16Das wäre für ihn natürlich ziemlich langweilig.
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3:16 - 3:18Als wir die Wirkung des Angebots sahen,
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3:18 - 3:22entschieden Andrew und ich,
dass wir es vergrößern mussten -
3:22 - 3:26um so vielen Menschen wie möglich
die bestmögliche Bildung anzubieten. -
3:26 - 3:27Wir gründeten Coursera
-
3:27 - 3:30mit dem Ziel, die besten Kurse
-
3:30 - 3:34der besten Dozenten
an den besten Universitäten -
3:34 - 3:38Menschen rund um die Welt
kostenlos anzubieten. -
3:38 - 3:40Derzeit bieten wir auf der Plattform 43 Kurse
-
3:40 - 3:43von vier Universitäten aus den
unterschiedlichsten Fachrichtungen an. -
3:43 - 3:45Ich möchte Ihnen einen kurzen
-
3:45 - 3:49Überblick geben, wie das aussieht.
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3:49 - 3:50(Video) Robert Ghrist:
Willkommen bei "Analysis". -
3:50 - 3:52Ezekiel Emanuel: Fünfzig Millionen
Menschen sind nicht versichert. -
3:52 - 3:55Scott Page: Anhand von Modellen können wir
effizientere Institutionen und Richtlinien entwerfen. -
3:55 - 3:57Wir erreichen unglaubliche Segregation.
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3:57 - 3:59Scott Klemmer: Bush nahm
also an, dass man zukünftig -
3:59 - 4:02eine Kamera mitten auf der Stirn tragen würde.
-
4:02 - 4:06Mitchell Duneier: Mills möchte, dass Soziologie-
studenten eine Qualität der Denkweise entwickeln. -
4:06 - 4:09RG: Das hängende Kabel nimmt die Form
eines hyperbolischen Kosinus an. -
4:09 - 4:13Nick Parlante: Setzen Sie bei allen Pixeln
des Bildes 'rot' auf Null. -
4:13 - 4:16Paul Offit: ... Durch Impfungen
konnte Polio ausgerottet werden. -
4:16 - 4:19Dan Jurafsky: Bedient Lufthansa Frühstück
und San Jose? Das klingt sehr komisch. -
4:19 - 4:23Daphne Koller: Welche Münze wählen Sie also
und wie werden Sie sie werfen? -
4:23 - 4:26Andrew Ng: Beim maschinellen Lernen
erstellen wir rechnerische ... -
4:26 - 4:32(Applaus)
-
4:32 - 4:34DK: Es ist nicht überraschend,
-
4:34 - 4:37dass es Studierenden gefällt, die besten Inhalte
-
4:37 - 4:39von den besten Universitäten
kostenlos zu erhalten. -
4:39 - 4:42Seit dem Launch der Website im Februar
-
4:42 - 4:46hatten wir 640.000 Studierende
aus 190 Ländern. -
4:46 - 4:48Es gab 1.5 Millionen Anmeldungen,
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4:48 - 4:51und in den 15 angebotenen Kursen
wurden bisher 6 Millionen Quizze -
4:51 - 4:56eingereicht und 14 Millionen Videos angeschaut.
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4:56 - 4:59Aber es geht nicht nur um Zahlen,
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4:59 - 5:00es geht auch um Menschen.
-
5:00 - 5:03So wie Akash, der aus
einer kleinen indischen Stadt kommt -
5:03 - 5:06und wohl nie Zugang zu einem
-
5:06 - 5:07hochwertigen Stanford-Kurs gehabt hätte
-
5:07 - 5:10und ihn wohl auch nie hätte bezahlen können.
-
5:10 - 5:12Oder die alleinerziehende
zweifache Mutter Jenny, -
5:12 - 5:14die ihre Kenntnisse aufbessern möchte,
-
5:14 - 5:17damit sie ihren Master-Studiengang
abschließen kann. -
5:17 - 5:20Das ist Ryan, der nicht zur Universität gehen kann,
-
5:20 - 5:22da seine Tochter an Immundefizienz litt
-
5:22 - 5:25und er nicht riskieren wollte,
Bakterien ins Haus zu bringen. -
5:25 - 5:27Deswegen konnte er das Haus nicht verlassen.
-
5:27 - 5:29Es freut mich sehr Ihnen mitzuteilen –
-
5:29 - 5:31wir haben vor kurzem mit Ryan korrespondiert –
-
5:31 - 5:33diese Geschichte hat ein Happyend.
-
5:33 - 5:35Seiner kleinen Tochter
Shannon – hier links im Bild – -
5:35 - 5:36geht es viel besser,
-
5:36 - 5:40und Ryan fand einen Job, nachdem
er einige unserer Kurse belegt hatte. -
5:40 - 5:42Was war das Besondere an diesen Kursen?
-
5:42 - 5:46Online-Kurse gibt es ja schließlich
schon eine ganze Weile. -
5:46 - 5:50Das Besondere war die Erfahrung,
einen echten Kurs zu belegen. -
5:50 - 5:52Er begann an einem festgelegten Tag,
-
5:52 - 5:55und ab da schauten die
Studierenden wöchentlich Videos -
5:55 - 5:57und machten Hausaufgaben.
-
5:57 - 5:59Diese Hausaufgaben waren echt,
-
5:59 - 6:02mit echten Noten und
einem echten Abgabetermin. -
6:02 - 6:04Hier sind die Abgabetermine
und die Nutzungskurve. -
6:04 - 6:06Die Spitzen zeigen,
-
6:06 - 6:10dass Prokrastination ein
weltweites Phänomen ist. -
6:10 - 6:13(Lachen)
-
6:13 - 6:14Nach Abschluss
des Kurses erhielten -
6:14 - 6:16die Studierenden ein Zertifikat.
-
6:16 - 6:18Sie konnten das Zertifikat
-
6:18 - 6:21einer Bewerbung beilegen
und einen besseren Job bekommen, -
6:21 - 6:23was viele unserer
Studierenden gemacht haben. -
6:23 - 6:25Einige Studierende legten ihr Zertifikat
-
6:25 - 6:28bei ihrer Bildungseinrichtung vor
-
6:28 - 6:29und ihnen wurden dafür
echte Leistungspunkte angerechnet. -
6:29 - 6:32Für diese Studierende zahlten sich
-
6:32 - 6:35die investierte Zeit und Mühe aus.
-
6:35 - 6:37Ich möchte nun ein wenig über
-
6:37 - 6:39die Merkmale der Kurse sprechen.
-
6:39 - 6:42Zum einen führt das Fehlen eines
-
6:42 - 6:44wirklichen Unterrichtsraums
-
6:44 - 6:47und die Nutzung von Material,
das explizit für Online-Formate entworfen wird, -
6:47 - 6:49beispielsweise zur Loslösung von
-
6:49 - 6:52der starren 60-minütigen Vorlesung.
-
6:52 - 6:53Das Material kann zum Beispiel
-
6:53 - 6:57in kleine, modulare Einheiten von
8 bis 12 Minuten aufgebrochen werden, -
6:57 - 7:00die jeweils ein kohärentes Konzept aufweisen.
-
7:00 - 7:02Studierende können das Material
entsprechend ihres Vorwissens, -
7:02 - 7:06ihrer Fähigkeiten und ihres Interesses
auf unterschiedliche Weise bearbeiten. -
7:06 - 7:09So können manche Studierende von
-
7:09 - 7:11Vorbereitungsmaterialien, die andere
-
7:11 - 7:13Studierende schon besitzen, profitieren.
-
7:13 - 7:16Andere Studierende sind
vielleicht an Zusatzmaterial -
7:16 - 7:19interessiert, mit dem sie sich
genauer befassen möchten. -
7:19 - 7:22Dieses Format erlaubt es also, von
dem Bildungsmodell abzukommen, -
7:22 - 7:25bei dem jeder das Gleiche
vorgesetzt bekommt. -
7:25 - 7:29Es erlaubt Studierenden einen stark
individualisierten Studienplan. -
7:29 - 7:31Uns Ausbildern ist natürlich klar, dass
-
7:31 - 7:35Studierende nichts lernen, wenn sie
bloß dasitzen und Videos anschauen. -
7:35 - 7:38Das wichtigste Merkmal unserer
Überlegungen ist daher vielleicht, -
7:38 - 7:40dass wir Studierende anregen müssen,
-
7:40 - 7:43das Material anzuwenden,
-
7:43 - 7:46damit sie es wirklich verstehen.
-
7:46 - 7:49Eine Reihe von Studien belegt
die Bedeutung von Übungen. -
7:49 - 7:52Diese erschien letztes Jahr in "Science" und
-
7:52 - 7:54zeigt beispielsweise, dass
schon einfache Abfragen, -
7:54 - 7:57bei denen Studierende
nur wiederholen müssen, -
7:57 - 7:59was sie schon gelernt haben,
-
7:59 - 8:01zu auffällig verbesserten Ergebnissen
-
8:01 - 8:03bei späteren Leistungstests führt
-
8:03 - 8:07als viele andere Ausbildungsmaßnahmen.
-
8:07 - 8:10Daher haben wir versucht, Abfragen
und viele andere Übungsformen -
8:10 - 8:12auf der Plattform zu integrieren.
-
8:12 - 8:16So sind auch unsere Videos
nicht nur bloß Videos. -
8:16 - 8:19Das Video wird alle paar Minuten unterbrochen
-
8:19 - 8:21und den Studierenden wird eine Frage gestellt.
-
8:21 - 8:23(Video) SP: Diese vier Aspekte.
Prospect Theory, hyperbolische Diskontierung, -
8:23 - 8:26Tendenz zum Status quo, Prävalenzfehler.
Alle sind gut dokumentiert. -
8:26 - 8:29Alle sind gut dokumentierte
Abweichungen des rationalen Verhaltens. -
8:29 - 8:30DK: Hier unterbricht das Video
-
8:30 - 8:33und die Studierenden tippen
die Antwort in die Box -
8:33 - 8:36und senden sie ab. Es ist klar,
sie haben nicht aufgepasst. -
8:36 - 8:37(Lachen)
-
8:37 - 8:39Also versuchen sie es noch einmal,
-
8:39 - 8:41und dieses Mal stimmt die Antwort.
-
8:41 - 8:43Auf Wunsch gibt es
eine optionale Erklärung. -
8:43 - 8:48Dann geht das Video mit
dem nächsten Teil weiter. -
8:48 - 8:50Es mag eine recht
einfache Frage sein, -
8:50 - 8:52die ich als Dozentin
im Kurs stelle, -
8:52 - 8:54aber wenn ich so etwas im Kurs frage,
-
8:54 - 8:56sind 80% der Studierenden immer noch
-
8:56 - 8:57damit beschäftigt, meine
letzten Worte zu notieren, -
8:57 - 9:0115% sind abgelenkt von Facebook
-
9:01 - 9:03und dann gibt es diesen
Besserwisser in der ersten Reihe, -
9:03 - 9:05der die Antwort heraus posaunt,
-
9:05 - 9:07bevor irgendjemand sonst die Möglichkeit hatte,
darüber nachzudenken, -
9:07 - 9:10und ich als Dozentin bin super glücklich,
-
9:10 - 9:11dass tatsächlich jemand die Antwort wusste.
-
9:11 - 9:14Und die Vorlesung geht weiter, bevor
-
9:14 - 9:18die meisten Studierenden überhaupt gemerkt haben,
dass eine Frage gestellt worden ist. -
9:18 - 9:20Hier muss sich jeder einzelne Studierende
-
9:20 - 9:23mit dem Material befassen.
-
9:23 - 9:25Diese einfachen Abfragen sind natürlich nicht
-
9:25 - 9:27das Ende vom Lied.
-
9:27 - 9:30Es müssen viel mehr sinnvolle
Übungsaufgaben eingebaut werden, -
9:30 - 9:32und die Studierenden müssen Feedback
-
9:32 - 9:34zu diesen Übungsaufgaben erhalten.
-
9:34 - 9:36Doch wie kann man die Übungen
von 100.000 Studierenden bewerten, -
9:36 - 9:40wenn nicht 10.000 Tutoren zur Verfügung stehen?
-
9:40 - 9:42Die Lösung – wir müssen Technologie benutzen,
-
9:42 - 9:43um dies zu bewerkstelligen.
-
9:43 - 9:46Glücklicherweise hat sich
die Technologie weit entwickelt, -
9:46 - 9:49und wir können heutzutage eine ganze Reihe
von interessanten Aufgabentypen bewerten. -
9:49 - 9:51Zusätzlich zu Multiple Choice
-
9:51 - 9:54und den kompakten Frage-Antwort-Aufgaben
aus dem Video -
9:54 - 9:57können wir auch Mathematik,
mathematische Begriffe -
9:57 - 9:59und auch mathematische Abweichungen bewerten.
-
9:59 - 10:02Wir können Modelle bewerten, egal ob
-
10:02 - 10:04Finanzmodelle in einem Wirtschaftskurs
-
10:04 - 10:07oder physikalische Modelle in einem natur-
oder ingenieurwissenschaftlichen Kurs. -
10:07 - 10:11Wir können ebenso einige sehr komplizierte Programmieraufgaben bewerten.
-
10:11 - 10:13Das hier ist wirklich ziemlich einfach
-
10:13 - 10:14und sehr anschaulich.
-
10:14 - 10:17Informatik-Studierende aus dem Stanford Kurs 101
-
10:17 - 10:18sollen die Farben
-
10:18 - 10:20des verschwommenen roten Bilds korrigieren.
-
10:20 - 10:22Sie tippen ihre Antwort in den Browser,
-
10:22 - 10:26und sie sehen, die Antwort ist nicht ganz richtig,
die Freiheitsstatue ist noch ein wenig seekrank. -
10:26 - 10:30Also versuchen es die Studierenden noch einmal
und nun klappt es. Sie bekommen grünes Licht -
10:30 - 10:32und können die nächste Aufgabe beginnen.
-
10:32 - 10:35Die Möglichkeit, aktiv mit
dem Material zu interagieren -
10:35 - 10:37und zu wissen, ob man falsch oder richtig liegt,
-
10:37 - 10:40ist eine elementare Lernerfahrung.
-
10:40 - 10:42Es ist klar, dass wir noch nicht
-
10:42 - 10:45den gesamten Umfang an Aufgaben
für alle Kurse bewerten können. -
10:45 - 10:49Insbesondere fehlt es noch
an kritischer Denkweise, -
10:49 - 10:50die so elementar für Bereiche wie
-
10:50 - 10:54Geistes-, Sozialwissenschaften,
Wirtschaft und so weiter ist. -
10:54 - 10:56So wollten wir einige unserer Kollegen der
-
10:56 - 10:58Geisteswissenschaften überzeugen,
-
10:58 - 11:01dass Multiple Choice keine so schlechte Sache ist.
-
11:01 - 11:03Das hat nicht wirklich gut geklappt.
-
11:03 - 11:05Wir mussten alternative Lösungen finden.
-
11:05 - 11:08So kamen wir schlussendlich zur Peer-Bewertung.
-
11:08 - 11:11Frühere Untersuchungen wie die von Saddler
-
11:11 - 11:12und Good hatten festgestellt,
-
11:12 - 11:15dass Peer-Bewertung ein
erstaunlich effektiver Weg ist, -
11:15 - 11:18reproduzierbare Bewertungen zu erhalten.
-
11:18 - 11:20Es wurde nur in kleinen Kursen getestet,
-
11:20 - 11:21doch dort zeigte sich z. B.,
-
11:21 - 11:24dass die Bewertung durch
die Studierenden auf der y-Achse -
11:24 - 11:25ziemlich genau denen der Dozenten
-
11:25 - 11:27auf der x-Achse entsprachen.
-
11:27 - 11:31Noch erstaunlicher ist,
dass Selbstbewertung, -
11:31 - 11:33wo Studierende also ihre
eigenen Aufgaben kritisch prüfen – -
11:33 - 11:35so lange Sie ihnen
einen passenden Anreiz bieten, -
11:35 - 11:37so dass sie sich selbst
nicht die volle Punktzahl geben – -
11:37 - 11:40noch genauer mit den Bewertungen
des Dozenten übereinstimmen. -
11:40 - 11:41Dies ist also ein wirkungsvoller Weg,
-
11:41 - 11:44um in diesem Umfang zu bewerten,
-
11:44 - 11:46und es ist eine sehr gute Lernstrategie
für Studierende, -
11:46 - 11:49denn sie lernen von dieser Erfahrung.
-
11:49 - 11:53Wir haben also die größte jemals
erdachte Peer-Bewertung-Abfolge, -
11:53 - 11:56in der abertausende Studierende
-
11:56 - 11:57gegenseitig die Aufgaben bewerten,
-
11:57 - 12:00und zwar – offen gesagt – sehr erfolgreich.
-
12:00 - 12:02Doch das alles dreht sich
nicht nur um Studierende, -
12:02 - 12:05die allein zu Hause hocken und
sich durch Aufgaben arbeiten. -
12:05 - 12:07Zu jedem Kurs
-
12:07 - 12:09haben sich Gruppen
von Studierenden formiert, -
12:09 - 12:11eine globale Menschengruppe
-
12:11 - 12:14versammelte sich um eine
intellektuelle Herausforderung. -
12:14 - 12:16Das hier ist eine selbst gestaltete Karte
-
12:16 - 12:19von Studierenden des
Princeton-Kurses Soziologie 101, -
12:19 - 12:22in dem sie sich auf einer
Weltkarte markiert haben, -
12:22 - 12:25und man kann wirklich die weltumspannende
Reichweite dieser Sache sehen. -
12:25 - 12:30In diesen Kursen haben Studierende
auf verschiedenste Arten zusammen gearbeitet. -
12:30 - 12:32Zuallererst gab es ein
Frage-Antwort-Forum, -
12:32 - 12:34in dem Studierende Fragen stellten,
-
12:34 - 12:37und andere Studierende
beantworteten diese. -
12:37 - 12:38Das wirkliche Tolle ist:
-
12:38 - 12:40Es gab so viele Studierende,
-
12:40 - 12:42und wenn ein Studierender eine Frage
-
12:42 - 12:44um drei Uhr morgens stellte,
-
12:44 - 12:46gab es irgendwo auf der Welt
-
12:46 - 12:48jemanden, der wach war
-
12:48 - 12:50und an der gleichen Aufgabe saß.
-
12:50 - 12:52So kam es in vielen
unserer Kurse dazu, -
12:52 - 12:54dass die durchschnittliche
Reaktionszeit bei einer Frage -
12:54 - 12:58in einem Frage-Antwort-Forum
bei 22 Minuten lag. -
12:58 - 13:02Ich konnte so einen Service meinen
Studierenden bei Stanford nie bieten. -
13:02 - 13:04(Lachen)
-
13:04 - 13:06Die Aussagen der Studierenden
besagen folgendes: -
13:06 - 13:07Sie sind der Meinung,
-
13:07 - 13:10dass sie sich aufgrund der
großen Online-Gemeinschaft -
13:10 - 13:12auf vielerlei Arten miteinander
austauschen konnten, -
13:12 - 13:17und das war intensiver als zu
gleicher Gelegenheit im Kursraum. -
13:17 - 13:19Studierende organisierten sich auch
-
13:19 - 13:21ohne unser Zutun
-
13:21 - 13:23in kleinen Studiengruppen.
-
13:23 - 13:25Einige waren reale Studiengruppen
-
13:25 - 13:27mit geographischen Beschränkungen,
-
13:27 - 13:30und sie trafen sich einmal pro Woche,
um die Aufgaben durchzuarbeiten. -
13:30 - 13:32Das ist die Studiengruppe in San Francisco,
-
13:32 - 13:34doch es gab sie überall auf der Welt.
-
13:34 - 13:36Andere waren
virtuelle Studiengruppen, -
13:36 - 13:39organisiert nach
Sprachen oder Kulturen, -
13:39 - 13:40und hier unten links
-
13:40 - 13:44sehen Sie unsere multikulturelle,
universelle Studiengruppe -
13:44 - 13:46mit Menschen, die explizit
mit Menschen aus anderen -
13:46 - 13:49Kulturen Kontakt aufnehmen wollten.
-
13:49 - 13:51Aus diesem Gefüge ergaben sich
-
13:51 - 13:54einige bedeutende Möglichkeiten.
-
13:54 - 13:58Zuallererst ermöglicht es uns,
-
13:58 - 14:00einen beispiellosen Einblick auf das
-
14:00 - 14:03menschliche Lernen zu bekommen.
-
14:03 - 14:06Die Daten, die wir hier gewinnen,
sind nämlich einzigartig. -
14:06 - 14:10Man kann jeden Klick,
jede Einsendung von Hausaufgaben, -
14:10 - 14:15jeden Foren-Beitrag von Tausenden
von Studierenden sammeln. -
14:15 - 14:17Man kann also bei der Untersuchung
des menschlichen Lernens -
14:17 - 14:19vom hypothetischen Modus
-
14:19 - 14:22zum datenbasierten Modus wechseln.
Das ist eine Transformation, -
14:22 - 14:25die zum Beispiel die
Biologie revolutionierte. -
14:25 - 14:28Man kann die Daten verwenden und
solch fundamentale Fragen beantworten wie -
14:28 - 14:30den Unterschied zwischen
guten Lernstrategien und -
14:30 - 14:33solchen, die nicht effektiv sind.
-
14:33 - 14:35Im Bezug auf bestimmte Kurse
-
14:35 - 14:37kann man sich fragen,
-
14:37 - 14:40welche die häufigsten
Missverständnisse sind und wie -
14:40 - 14:42man den Studierenden helfen kann,
diese zu beheben. -
14:42 - 14:43Hier ist ein Beispiel,
-
14:43 - 14:45das auch aus Andrews Kurs
zum maschinellem Lernen stammt. -
14:45 - 14:48Hier sehen wir die Verteilung
der falschen Antworten -
14:48 - 14:49bei einer von Andrews Aufgaben.
-
14:49 - 14:51Die Antwort sind ein paar Zahlen,
-
14:51 - 14:53also kann man sie in dieser
zweidimensionalen Grafik eintragen. -
14:53 - 14:57Jedes kleine Kreuz ist eine
andere, falsche Antwort. -
14:57 - 15:00Das große Kreuz oben links zeigt,
-
15:00 - 15:02dass 2000 Studierende
-
15:02 - 15:05die gleiche falsche Antwort gaben.
-
15:05 - 15:07Wenn zwei Studierende unter 100
-
15:07 - 15:08die gleiche falsche Antwort gäben,
-
15:08 - 15:10würde man es niemals wahrnehmen.
-
15:10 - 15:12Aber wenn 2000 Studierende
die gleiche falsche Antwort geben, -
15:12 - 15:14ist es schwer zu übersehen.
-
15:14 - 15:16Andrew schaute sich also mit seinen
-
15:16 - 15:18Studierenden ein paar Aufgaben an.
-
15:18 - 15:22Sie erkannten den Grund
für das Missverständnis -
15:22 - 15:24und dann formulierten sie
eine passgenaue Fehlermeldung, -
15:24 - 15:27die alle Studierende erreichte,
-
15:27 - 15:29deren Antwort diesen Fehler aufwies.
-
15:29 - 15:31Das bedeutet, dass Studierende,
die den gleichen Fehler machten, -
15:31 - 15:33nun ein personalisiertes Feedback erhielten
-
15:33 - 15:37und viel exakter erfuhren,
wie sie das Missverständnis beheben konnten. -
15:37 - 15:41Diese Personalisierung ist etwas, das man
-
15:41 - 15:44durch große Zahlen aufbauen kann.
-
15:44 - 15:46Personalisierung ist dabei vielleicht
-
15:46 - 15:49eine der besten Gelegenheiten,
-
15:49 - 15:51denn sie ermöglicht uns, ein
-
15:51 - 15:5430 Jahre altes Rätsel zu lösen.
-
15:54 - 15:571984 veröffentlichte der
Bildungsforscher Benjamin Bloom -
15:57 - 16:00etwas, das '2-Sigma-Problem' heißt.
-
16:00 - 16:03Er beobachtete dies bei drei Populationen.
-
16:03 - 16:06Die erste Population
studierte vorlesungsbasiert. -
16:06 - 16:09Die zweite Studierendenpopulation lernte
-
16:09 - 16:11vorlesungsbasiert,
-
16:11 - 16:13doch basierend auf dem Konzept des Könnens,
-
16:13 - 16:15sodass Studierende nur mit dem
nächsten Thema beginnen konnten, -
16:15 - 16:18wenn sie ihr Können beim vorherigen
unter Beweis gestellt hatten. -
16:18 - 16:20Schließlich gab es noch
eine Studierendenpopulation, -
16:20 - 16:25die persönlich durch
einen Tutor betreut wurde. -
16:25 - 16:28Die könnenbasierte Population
wies die Standard-Abweichung, d. h. -
16:28 - 16:30Sigma, auf, denn ihre Leistungen waren besser
-
16:30 - 16:33als im regulären, vorlesungsbasierten Kurs.
-
16:33 - 16:35Die individuelle Betreuung ergibt eine Verbesserung
-
16:35 - 16:37der Leistung von 2 Sigma.
-
16:37 - 16:38Um zu verstehen, was das bedeutet,
-
16:38 - 16:40schauen wir uns den
vorlesungsbasierten Kurs an -
16:40 - 16:43und nehmen die durchschnittliche
Leistung als Schwellenwert. -
16:43 - 16:44In dem vorlesungsbasiertem
Kurs sind nun also -
16:44 - 16:48die Hälfte der Studierenden über diesem Wert
und die andere Hälfte darunter. -
16:48 - 16:50Bei der individuellen Betreuung
-
16:50 - 16:55sind 98% der Studierenden
über dem Schwellenwert. -
16:55 - 16:59Stellen Sie sich vor, wir könnten so unterrichten,
dass 98% der Studierenden -
16:59 - 17:01überdurchschnittlich wären.
-
17:01 - 17:05Deswegen das 2-Sigma-Problem,
-
17:05 - 17:07denn wir können es uns als
Gesellschaft nicht leisten, -
17:07 - 17:10jedem Studierenden einen
menschlichen Tutor zur Seite zu stellen. -
17:10 - 17:12Doch vielleicht können wir es uns leisten,
jedem Studierenden -
17:12 - 17:14einen Computer oder ein
Smartphone zu verschaffen. -
17:14 - 17:17Die Frage ist also, wie wir
Technologie nutzen können, -
17:17 - 17:20um von der linken Seite des Graphen,
von der blauen Kurve, -
17:20 - 17:23zur rechten Seite mit der
grünen Kurve zu drängen? -
17:23 - 17:25Können kann mithilfe eines
Computers leicht erreicht werden, -
17:25 - 17:26denn Computer ermüden nicht,
-
17:26 - 17:30wenn sie ein Video fünf Mal zeigen.
-
17:30 - 17:33Ebenso ermüden sie nicht, wenn sie
eine Arbeit viele Male bewerten. -
17:33 - 17:36Das haben wir bei etlichen Beispielen
gesehen, die ich vorgestellt habe. -
17:36 - 17:38Wir sehen sogar den Beginn von
-
17:38 - 17:40Personalisierung,
-
17:40 - 17:43entweder durch einen
personalisierten Studienplan -
17:43 - 17:46oder durch personalisiertes Feedback,
dass wir Ihnen zeigten. -
17:46 - 17:49Das Ziel ist dabei also zu
versuchen und zu drängen, -
17:49 - 17:52und zu sehen, wie weit wir in Richtung
der grünen Kurve kommen können. -
17:52 - 17:58Nun – wenn dies so grandios ist,
sind Universitäten nun obsolet? -
17:58 - 18:01Tja, Mark Twain dachte das jedenfalls.
-
18:01 - 18:03Er sagte: "Das College ist ein Ort, an dem
die Vorlesungsnotizen des Professors -
18:03 - 18:05direkt in die Vorlesungsnotizen
der Studierenden gehen, -
18:05 - 18:07ohne durch das Gehirn des einen
oder anderen gegangen zu sein." -
18:07 - 18:11(Lachen)
-
18:11 - 18:14Ich bin jedoch anderer Ansicht als Mark Twain.
-
18:14 - 18:17Denn meiner Meinung nach
beschwert er sich nicht über -
18:17 - 18:19Universitäten, sondern vielmehr über
das vorlesungsbasierte Format, -
18:19 - 18:22auf das viele Universitäten viel Zeit verwenden.
-
18:22 - 18:25Gehen wir noch weiter zurück zu Plutarch,
-
18:25 - 18:28der sagte: "Der Verstand ist kein Gefäß,
das gefüllt werden muss, -
18:28 - 18:30sondern Holz, das entfacht werden muss."
-
18:30 - 18:32Vielleicht sollten wir weniger Zeit an den
Universitäten damit verbringen, -
18:32 - 18:34den Verstand unserer Studierenden
in Vorlesungen -
18:34 - 18:38mit Inhalt zu füllen, sondern viel eher
ihre Kreativität entfachen, -
18:38 - 18:41ihre Vorstellungskraft und
ihre Problemlösungsfähigkeiten, -
18:41 - 18:44indem wir tatsächlich mit ihnen reden.
-
18:44 - 18:45Wie können wir das erreichen?
-
18:45 - 18:49Wir schaffen das, indem wir
aktives Lernen im Kursraum fördern. -
18:49 - 18:51Es gibt zahlreiche Studien,
wie diese hier, -
18:51 - 18:53die zeigen, dass die Anwendung
von aktivem Lernen, -
18:53 - 18:56von Interaktion mit Studierenden
im Kursraum, -
18:56 - 18:58die Leistung in jedem
Bereich verbessert – -
18:58 - 19:01Anwesenheit, Beteiligung und Lernen,
-
19:01 - 19:03wie durch einen
standardisierten Test bewiesen. -
19:03 - 19:05So kann man etwa sehen,
wie der Wert für Leistung -
19:05 - 19:08sich fast verdoppelt
in diesem Experiment. -
19:08 - 19:12Vielleicht sollten wir so unsere Zeit
an den Universitäten verwenden. -
19:12 - 19:17Zusammenfassend lässt sich fragen:
Was würde passieren, -
19:17 - 19:18wenn wir jedem auf der Welt
-
19:18 - 19:21hochwertige Bildung bieten könnten.
Drei Dinge. -
19:21 - 19:25Erstens würde Bildung als
fundamentales Menschenrecht etabliert -
19:25 - 19:26und jeder Mensch auf der Welt,
-
19:26 - 19:28der die Fähigkeit und die Motivation besitzt,
-
19:28 - 19:30könnte sich die Fertigkeiten
aneignen, die man braucht, -
19:30 - 19:31um ein besseres Leben zu
erreichen, für sich selbst, -
19:31 - 19:34die Familie und die Gemeinschaft.
-
19:34 - 19:36Zweitens würde es lebenslanges
Lernen ermöglichen. -
19:36 - 19:38Es ist eine Schande,
dass so viele Menschen -
19:38 - 19:41nicht mehr weiter lernen, wenn sie die
Schule oder Hochschule abschliessen. -
19:41 - 19:44Wenn diese großartigen
Informationen zugängig wären, -
19:44 - 19:47könnten wir immer dann
etwas Neues lernen, -
19:47 - 19:48wann immer wir wollten,
-
19:48 - 19:49sei es um den Verstand zu erweitern
-
19:49 - 19:51oder unser Leben zu verändern.
-
19:51 - 19:54Schließlich würden wir eine
Innovationswelle auslösen, -
19:54 - 19:57denn tolle Talente gibt es überall.
-
19:57 - 20:00Vielleicht lebt der nächste Albert Einstein
oder der nächste Steve Jobs -
20:00 - 20:03irgendwo in einem entlegenen
afrikanischen Dorf. -
20:03 - 20:06Wenn wir dieser Person
Bildung bieten könnten, -
20:06 - 20:08könnte sie die nächste
große Idee haben -
20:08 - 20:10und die Welt dadurch für
uns alle verbessern. -
20:10 - 20:11Vielen Dank.
-
20:11 - 20:19(Applaus)
- Title:
- Daphne Koller: Was wir vom Online-Lernen lernen
- Speaker:
- Daphne Koller
- Description:
-
Daphne Koller verführt Top-Universitäten, ihre faszinierendsten Kurse kostenlos online zu stellen – nicht bloß als Service, sondern als Weg, das menschliche Lernverhalten zu untersuchen. Jeder Tastenanschlag, jedes Verständnisquiz, Peer-to-Peer-Forum-Diskussionen und selbstbewertete Hausaufgaben ergeben einen noch nie dagewesenen Datenpool nicht nur zu der Frage, wie Wissen verarbeitet wird, sondern vor allem, wie es absorbiert wird.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
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- TEDTalks
- Duration:
- 20:40
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