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Der Unterschied zwischen klassischer und operanter Konditionierung – Peggy Andover

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    Wenn es ums Lernen geht,
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    denken wir meist an Schüler oder
    Studenten in Hörsälen,
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    mit Büchern auf dem Pult,
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    dem Lehrer oder Professor zuhörend,
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    der vorne steht.
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    Aber in der Psychologie heißt
    Lernen etwas anderes.
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    Hier ist Lernen eine langfristige
    Veränderung im Verhalten,
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    die aus Erfahrung wächst.
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    Zwei der Hauptarten des Lernens sind
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    die klassische Konditionierung
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    und operante oder instrumentelle Konditionierung.
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    Zuerst zur klassischen Konditionierung.
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    In den 1980ern führte der
    russische Physiologe Iwan Pawlow
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    weltberühmte Experimente
    an Hunden durch.
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    Er zeigte Hunden Futter
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    und läutete zugleich
    mit einer Glocke.
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    Nach einiger Zeit assoziierten
    die Hunde die Glocke mit Futter.
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    Sie lernten, dass wenn sie
    die Glocke läuten hören,
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    Futter bekommen.
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    Schließlich brachte
    das bloße Läuten
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    die Hunde zum Sabbern.
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    Sie lernten Futter zu erwarten,
    sobald die Glocke läutete.
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    Das heißt,
    unter normalen Umständen
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    bringt die Wahrnehmung von
    Nahrung Hunde zum Sabbern.
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    Nahrung ist der unkonditionierte Reiz
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    und Sabbern ist der unkonditionierte Reflex.
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    Niemand trainiert einen Hund
    über ein Steak zu sabbern.
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    Wenn wir einen unkonditionierten Reiz
    wie Nahrung
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    mit etwas zuvor Neutralem kombinieren,
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    wie dem Läuten einer Glocke,
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    wird der neutrale Reiz zu
    einem konditionierten Reiz.
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    Auf diese Weise wurde die
    klassische Konditionierung entdeckt.
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    Nun wissen wir, wie das
    bei Tieren funktioniert,
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    aber wie funktioniert
    das bei Menschen?
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    Auf die gleiche Weise.
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    Sagen wir, du gehst zur Ärztin,
    um eine Spritze zu bekommen.
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    Sie sagt: "Keine Angst, das tut nicht weh."
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    und dann tut die Impfung so weh
    wie noch nie zuvor.
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    Ein paar Wochen später gehst du zum
    Zahnarzt für eine Routineüberprüfung.
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    Er streckt ein Spiegelchen
    in deinen Mund
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    um deine Zähne zu untersuchen
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    und sagt: "Keine Angst, das tut nicht weh."
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    Obwohl du weißt, dass
    das Spiegelchen nicht schmerzt,
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    hüpfst du aus dem Stuhl
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    und läufst schreiend raus.
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    Als du bei der Impfung warst,
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    wurde die Phrase
    "Keine Angst, das tut nicht weh"
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    zu einem konditionierten Reiz,
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    sowie sie mit der schmerzhaften
    Impfung kombiniert wurde,
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    dem unkonditionierten Reiz,
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    gefolgt von dem konditionierten Reflex,
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    die Flucht zu ergreifen.
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    Klassische Konditionierung im Alltag.
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    Operante Konditionierung zeigt,
    wie Konsequenzen
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    zu Veränderungen im Verhalten führen.
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    Wie funktioniert operante Konditionierung?
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    Es gibt zwei Grundbegriffe:
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    Verstärkung und Bestrafung.
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    Verstärkung macht es wahrscheinlich,
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    dass du etwas wiederholst.
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    Bestrafung macht es unwahrscheinlicher.
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    Verstärkung und Bestrafung
    können positiv oder negativ sein,
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    was aber nicht mit gut
    oder schlecht gleichzusetzen ist.
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    Positiv heißt, dass
    ein Reiz dazukommt,
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    wie Süßes nach gesundem Essen.
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    Negativ heißt, dass es
    einen Reiz weniger gibt,
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    wie einen Tag ohne Hausarbeit,
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    weil du eine Prüfung
    geschafft hast.
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    Sehen wir uns ein Beispiel
    operanter Konditionierung an.
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    Nach dem Abendessen
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    machst du Tisch und
    Geschirr sauber.
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    Danach bekommst du eine
    große Umarmung von deiner Mutter,
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    die sagt: "Danke für deine Hilfe."
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    In dieser Situation ist
    die Reaktion deiner Mutter
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    eine positive Verstärkung,
    weil es wahrscheinlicher macht,
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    das operante Verhalten
    zu wiederholen,
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    also Tisch und Geschirr
    sauber zu machen.
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    Operante Konditionierung können
    wir überall in unserem Leben finden.
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    Es gibt nicht viel, das wir tun,
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    das nicht beeinflusst worden wäre
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    durch operante Konditionierung.
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    Operante Konditionierung sieht man
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    sogar in außergewöhnlichen Situationen.
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    Eine Gruppe von Forschern zeigte,
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    dass operante Konditionierung
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    Tauben zu Kunstkennern macht.
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    Futter war der
    positive Verstärker
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    um die Tauben zu lehren,
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    Gemälde von Monet zu wählen,
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    und nicht von Picasso.
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    Wenn andere Kunstwerke
    gezeigt wurden,
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    beobachteten die Forscher
    Reizgeneralisierung,
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    weil die Tauben
    Impressionisten wählten,
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    und nicht die Kubisten.
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    Vielleicht werden sie
    den Tauben demnächst beibringen,
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    ihre eigenen Meisterwerke zu malen.
Title:
Der Unterschied zwischen klassischer und operanter Konditionierung – Peggy Andover
Speaker:
Peggy Andover
Description:

Die ganze Lektion: http://ed.ted.com/lessons/the-difference-between-classical-and-operant-conditioning-peggy-andover

Warum reagieren Menschen auf Reize mit einem bestimmten Verhalten? Kann Verhalten durch Konsequenzen verändert werden? Peggy Andover erklärt, wie das Gehirn unzusammenhängende Reize und Reflexe verbindet, wie durch Iwan Pawlows berühmte Experimente bewiesen, und wie Verstärkung und Bestrafung zu verändertem Verhalten führt.

Lektion von Peggy Andover, Visualisierung von Alan Foreman.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:13

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