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36C3 Vorspannmusik
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Herald-Angel Noujoum: Herzlich willkommen
zu unserem nächsten Talk, warum
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3D-gedruckte Kleidung nicht die Zukunft
ist. Kurze Frage ins Publikum, wer von
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euch hat schon mal selber irgendwas in
3D-gedruckt? Bitte einmal die Hände hoch.
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ja, das hab ich mir gedacht, das sind so,
ich würde mal schätzen, 80% der Leute, die
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hier im Saal sind. Kein Wunder, ist ja
auch ein Fachthema, deswegen seid ihr
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wahrscheinlich auch alle hier. Zweite
Frage, wer von euch hat schon mal
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versucht, Kleidung 3D zu drucken? Bitte
erneut Handzeichen. Da sehe ich vier
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Leute. Und wie ist es so gelaufen? Was
würdet ihr sagen? Mäßig. Ich sehe eine
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Person, die versucht anzuzeigen, dass es
super gelaufen ist. Die anderen zeigen
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eher an, mäßig bis gar nicht mal so gut.
Wer von den Leuten, die sich am Anfang
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gemeldet haben, dass sie schon mal was in
3D-gedruckt haben, hat schon mal darüber
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nachgedacht, Kleidung 3D zu drucken? Bitte
auch nochmal Hände. Das sind noch einmal
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deutlich mehr würde ich sagen, vielleicht
so zehn Leute haben darüber nachgedacht.
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Unsere nächste Speakerin, Rebekka, wird
euch jetzt sagen, warum oder warum das
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vielleicht gar nicht so eine gute Idee
ist, Klamotten in 3D zu drucken. Rebekka
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ist im Internet, vor allem auf Twitter,
unter ihrem Nickname Kurfuerstin bekannt.
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Und Rebekka ist Bekleidungstechnikerin.
Das heißt, sie forscht an der
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Schnittstelle zwischen herkömmlicher
Bekleidungsherstellung, das heißt, sie hat
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schon in einem Modeunternehmen gearbeitet,
aber auch am Theater und bei einer
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Fernsehserie. Und auf der anderen Seite
beschäftigt sie sich mit innovativen
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Techniken wie 3D-Druck und virtueller
Bekleidungssimulation. Das heißt sie
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beschäftigt sich auch damit wie man einem
Computerprogramm beibringt, dass ein Rock
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realistisch aussieht und realistisch an
einer virtuellen Puppe hängt. So und jetzt
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wünsche ich euch ganz viel Spaß mit dem
Talk. Ich hoffe, dass ihr viel lernt, viel
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Spaß habt und bitte begrüßt unsere
Speakerin Rebekka mit einem ganz großen
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Applaus. Vielen Dank!
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Applaus
[Füller, bitte in amara entfernen]
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Speakerin Rebekka/Kurfuerstin: Lacht
Danke schön. Ich habe noch kurz Post
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bekommen, aber das soll mich nicht davon
abhalten, einen Talk zu halten. Herzlich
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willkommen, schön, dass ihr alle da seid
hier im Saal und auch im Stream und- oh
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weitere Post, okay, viel los hier auf der
Bühne. Ich les das dann vielleicht einfach
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später, aber es ist sehr schön, dass das
Postsystem funktioniert. Mein Talk heißt:
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Warum 3D-gedruckte Kleidung nicht die
Zukunft ist. Es wird darum gehen, welche
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Eigenschaften 3D-gedruckte Kleidung hat
und warum und was an der Stelle passieren
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müsste, damit es eine ernstzunehmende
Möglichkeit für Alltagskleidung wäre. Ich
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wurde ja gerade schon angekündigt als
Bekleidungstechnikerin und für den Fall,
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dass jemand nicht weiß, was
Bekleidungstechnik überhaupt bedeutet, was
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das für ein komisches Wort ist, Bekleidung
und Technik, ganz kurze Erklärung. Das
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muss man sich so vorstellen, wenn Kleidung
hergestellt wird, dann gibt es an der
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einen Stelle das Design, den Entwurf, die
Idee. Die Umsetzung ist aber die
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Produktion, das findet woanders statt und
das macht jemand ganz anderes. Und ganz
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grob gesagt kommt also eine Person, hat
ein Design gemacht, hat gesagt, hier ich
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habe dieses Kleid entworfen, hat also ein
schönes Bild, auf dem man ein bisschen
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etwas erkennen kann, viel aber auch nicht.
Und sie geht damit zur Produktion, zu
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einer Fabrik und sagt, hier, macht doch
mal dieses Kleid. Dann fragt die
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Produktion höflich zurück, aber wo ist
denn die Tabelle? Weil die Produktion
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möchte gerne alle Informationen haben über
dieses Kleid. Und dann fragt das Design
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höflich zurück, was? Und dann sagt die
Produktion, was? Und an dieser Stelle
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würde es dann quasi nicht mehr
weitergehen. Denn die Produktion möchte
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wissen, welchen Stoff brauchen wir für
dieses Kleid, wie viel, welche Größen
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sollen genäht werden, wie viele
Stückzahlen in welcher Größe, welche
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Maschinen brauchen wir dafür? Was soll auf
den Pflege-Etiketten stehen und wie soll
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der Abstand sein von den Etiketten in
Zentimeter von der Seitennaht nach oben?
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All das ist aus der Zeichnung nicht
herauszulesen. An genau dieser Stelle
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kommt dann die Bekleidungstechnik ins
Spiel, also als Schnittstelle zwischen
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Design und Produktion. Das heißt geht also
um die technische Umsetzung von Design als
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eine Art Reality Check. Was ist überhaupt
umsetzbar, und was muss man machen, damit
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es umgesetzt werden kann? Da geht es um
Materialien, um Qualität, aber auch um
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Preise, um Orte. Wo soll das Ganze
produziert werden, zu welchem Zeitpunkt?
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All diese Geschichten müssen geklärt
werden und dafür ist die
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Bekleidungstechnik da. Und diesen Reality
Check, also diese Perspektive von, wie ist
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das überhaupt umsetzbar, habe ich eben
auch angewendet auf den 3D-Druck. Und wenn
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man mal nach den Wörtern 3D-Druck und
Kleidung sucht, dann kriegt vielleicht so
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ähnliche Schlagzeilen oder Überschriften
von News oder Artikeln. Zum Beispiel: Der
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3D-Druck wird viel Flexibilität in die
Modebranche bringen. Oder: Die Kleidung
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der Zukunft. Oder: Kommt die Streetwear
der Zukunft aus dem 3D-Drucker? Oder: Kann
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3D-Druck die Modeindustrie umkrempeln? Vor
ein paar Jahren waren die noch
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reißerischer. Da hieß es dann, ja 2020
werden wir alle einen Drucker zuhause
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haben und dann drucken wir uns morgens den
Pullover und abends schmelzen wir den
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wieder ein und am nächsten Tag drucken wir
uns einen neuen. Inzwischen sind diese
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Überschriften ein bisschen vorsichtiger
geworden mit einem Fragezeichen am Ende.
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Das ist schon mal ganz gut. Aber man sieht
auch aus diesen Überschriften, dass da
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ganz viel Hoffnung dahinter steht, dass
also sich jetzt etwas ganz großartig
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verändert, dass die ganze Modeindustrie
umgekrempelt wird. Es steht auch diese
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Hoffnung der Nachhaltigkeit dahinter mit
den Argumenten, dass das Verfahren
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nachhaltig ist und Nachhaltigkeit ja auch
ein großes Thema in der
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Bekleidungsindustrie ist. Und die Frage,
ob das an dieser Stelle jetzt die Lösung
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sein könnte. Und es gibt tatsächlich schon
3D-gedruckte Kleidung, also das ist jetzt
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nicht mal so was neues und das ist jetzt
nicht komplett unrealistisch. Es wurden
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schon ganze Kollektion 3D-gedruckt und ich
zeige jetzt mal 3 kleine Beispiele davon.
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Zum Beispiel die Kreation von Danit Peleg.
Die hat ihre Abschlusskollektion in
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Israel, da hat sie eine Kollektion
komplett 3D gedruckt, eine 5-teilige
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Kollektion. Ein Beispiel ist also dieses
zweiteilige Ensemble, das ihr hier rechts
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seht, ein Top und ein bodenlanger Rock.
Dieser bodenlange Rock wurde komplett mit
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Desktop-Printern gedruckt. Das bedeutet,
er besteht aus Modulen, die nur A4-Größe
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haben, die dann aneinandergereiht
miteinander verbunden wurden. Das
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Besondere daran ist, dass er beweglich und
flexibel ist, weil er einerseits aus
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flexiblem Filament gedruckt wurde und
andererseits eine Zickzack-Struktur hat,
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die es ermöglicht, dran zu ziehen. Sie
geht dann wieder zurück. Das heißt wenn
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man an dem Rock zieht, dann hat der
richtig so einen Sprung, der geht hoch und
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runter an dieser Stelle. Die Jacke, die
ihr da seht, das ist das erste
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3D-gedruckte ready-to-wear Kleidungsstück,
das man online bestellen kann, in
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limitierter Auflage von 100 Stück. Und
wenn man das dann kaufen möchte dann kann
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man das für 1500 Dollar tun, kann sich das
dann noch ein bißchen selber zusammen
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stellen. Man kann sich die Farbe aussuchen
und hinten so einen Schriftzug am Rücken
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machen und dann wird das auch schon in 100
Stunden gedruckt und dann hat man so eine
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Jacke. Ein anderes Beispiel ist von dem
Designkollektiv Nervous System, die haben
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das Kinematics-System entwickelt. Das
besteht aus Dreiecken, die mit Scharnieren
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miteinander verbunden sind. Das heißt an
dieser Stelle ist diese ganze Fläche dann
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flexibel, man kann sie bewegen. Allerdings
ist das aus hartem Material gedruckt. Also
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das ist quasi wie fester Kunststoff. Es
ist zwar beweglich, aber es klappert auch
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ein bisschen, wenn man damit durch die
Gegend läuft. Nach einer Weile haben sie
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dann eine blickdichte Variante entwickelt.
Das rechts, das Kleid, das basiert auf
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derselben Dreiecksstruktur, hat aber diese
Art von Blütenblättern oben drauf. Das
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heißt an dieser Stelle, ist es blickdicht,
aber eben aus einem sehr festen Material.
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Ein drittes Beispiel ist das Pangolin
Dress, das auch aus einer Struktur
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besteht, aus verschiedenen Modulen, die
sich ineinander schieben können, oder ein
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bißchen übereinander schieben können in
der Bewegung. Und auch dadurch ist eine
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gewisse Flexibilität möglich. Dadruch kann
man sich in dem Kleid also bewegen und
-
diese Fläche bewegt sich mit. Und an dem
war unter anderem Travis Fitch beteiligt.
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Das ist ein Designer, der inzwischen in
New York arbeitet. Mit dem hatte ich
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Kontakt. Den habe ich mal gefragt. Ich bin
Bekleidungstechnikerin, ich möchte Zahlen
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haben und hab ihn gefragt, wie ist das,
woher nehmt ihr denn überhaupt die
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Information, dass das für so ein Kleid
geeignet ist, wenn ihr so eine Struktur
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entwickelt. Also woher sagt ihr jetzt, ok,
das reicht jetzt an Elastizität, um das
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als Kleidung einzusetzen? Macht ihr da
irgendwie Labortests? Und er hat gesagt,
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naja, ich zieh dann daran und dann sag
ich, reicht oder reicht nicht. Und dann
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kam die Bekleidungstechnikerin in mir
durch und ich habe gesagt, wie wär es denn
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mit Zahlen? Und hab ihm dann also
angeboten, mal diese Strukturen wirklich
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zu untersuchen, Laborprüfungen zu machen,
um also herauszufinden, was da tatsächlich
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dahinter steckt, wie die Eigenschaften
denn in Zahlen und Einheiten ausgedrückt
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werden können. Das waren jetzt nur drei
von vielen Beispielen. Es gibt auf
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Modenschauen, auf Laufstegen noch viele
weitere. Es ist klar, dass das Beispiele
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jetzt nicht für den Alltag sind. Das ist
keine Alltagskleidung, das was ganz
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Besonderes, das sind Einzelfertigungen.
Das dauert teilweise Monate, bis das
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fertig gedruckt sind, besteht aus 300
verschiedenen Teilen, die zusammengefügt
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werden müssen. Aber bei diesen Fragen,
wird das die Modeindustrie umkrempeln, an
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dieser Stelle muss es ja um
Alltagskleidung gehen, weil Einzelstücke
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auf einer Modenschau krempeln nicht die
Modeindustrie um. Da muss noch irgendwas
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passieren, bis das zur Alltagskleidung
kommt. Und an dieser Stelle stelle ich
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dann die Frage, aber was muss denn dann
diese Kleidung für Eigenschaften haben, um
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überhaupt als Alltagskleidung gelten zu
können, also Kleidung, die wir jeden Tag
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und zu jeder Gelegenheit anziehen können?
Und an dieser Stelle ist besonders
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wichtig, das Kleidung erstmal bequem sein
muss. Wie bequem Kleidung ist, lässt sich
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durch den Tragekomfort ausdrücken. Da gibt
es vier verschiedene Aspekte von
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Tragekomfort. Zum einen der
psychologische, das hat was mit Modetrends
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zu tun, mit der Gesellschaft, mit
Individualität und Abgrenzung. Dass ich
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jetzt hier in T-Shirt und Hoodie stehe,
das passt halt gut auf diesen Kongress.
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Wenn ich das jetzt hier auf einer anderen
Fachtagung vorgetragen hätte, dann hätte
-
ich mir vielleicht etwas anderes
angezogen, weil eben das dieser Kontext
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ist. Und dass hier Leute im Onesie oder im
Entenkostüm rumfahren, ist auch sehr
-
speziell für diese Gruppe hier.
Lachen
-
Das bedeutet, in diesem Kontext kann man
sich sehr wohlfühlen in dieser Bekleidung
-
und in einem anderen Kontext würde man
sich vielleicht nicht so wohlfühlen,
-
obwohl sich an dem Kleidungsstück selber
nichts geändert hat und das ist dieser
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psychologische Tragekomfort. Der
hautsensorischen Tragekomfort, da geht es
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darum, wie sich etwas auf der Haut selber
anfühlt. Oberflächen können weich sein
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oder kratzig, oder können auch Allergien
auslösen. Da geht es wirklich um den
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direkten Kontakt auf der Haut. Der
physiologische Tragekomfort ist auch sehr
-
wichtig, da geht es nämlich um den Klima-
Haushalt und darum, dass Kleidung wärmt,
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aber andererseits auch erlaubt, dass
Feuchtigkeit abgeführt werden kann. Denn
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der menschliche Körper hat ja dieses tolle
System, uns vor Überhitzung zu schützen,
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indem wir anfangen zu schwitzen und diese
Feuchtigkeit dann verdampft. Diese
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Verdampfung muss aber gewährt sein durch
ein Kleidungsstück hindurch. Das macht
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Kleidung für uns und manche Kleidung
besser als andere. Und das ist ganz, ganz
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wichtig dafür, dass wir uns überhaupt
wohlfühlen in unserer Kleidung. Der vierte
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Aspekt ist der ergonomische Tragekomfort,
da geht es um Bewegungsfreiheit, und damit
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hab ich mich etwas genauer beschäftigt.
Diese Bewegungsfreiheit die kommt
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einerseits dadurch zustande, wie ein
Kleidungsstück geschnitten ist, also in
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erster Linie, wie weit oder wie eng es
ist. In zweiter Hinsicht durch die
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Elastizität der Materialien, die überhaupt
verwendet werden. Das ist total wichtig,
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denn es gibt Stellen am Körper, zum
Beispiel die Knie oder die Ellbogen, wo
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man 50% Dehnung braucht. Wenn man diese
Bewegung macht, dann muss an dieser Stelle
-
gewährleistet werden, dass ich das
überhaupt machen kann. Es wäre auch gut,
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wenn es an dieser Stelle dann nicht kaputt
gehen würde. Also nicht der Ellenbogen
-
sondern das Kleidungsstück, was obendrüber
ist. Wenn das Material, was an dieser
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Stelle eingesetzt ist, nicht elastisch
ist, dann würde die Fläche der Stelle
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ausbeulen oder sich verziehen. Wenn wir
einen ganz engen Ärmel haben und das
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Material ist nicht elastisch und ich mach
ständig so, dann wird das an der Stelle
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immer diese Form annehmen und ist
ausgebeult. Das heißt, wir brauchen ein
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Material, was eine elastische
Rücksprungskraft hat. Nachdem wir diese
-
Bewegungen gemacht haben und wieder gerade
gehen, geht das wieder in den
-
Ursprungszustand zurück. Das heißt, wenn
eine Fläche überhaupt nicht elastisch ist,
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dann ist sie gar nicht so gut geeignet, um
sie überhaupt als Kleidung einzusetzen.
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Das ist im Prinzip möglich, aber dann muss
man das ausgleichen durch den Schnitt
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eines Kleidungsstücks, dann kann es eben
nicht so eng sein. Wenn man es weiter
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macht, dann ist es kein Problem, wenn die
Fläche nicht elastisch ist. Mein Gedanke
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war, wenn ich herausfinden kann, wie in
3D-gedruckten Flächen oder Strukturen die
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elastischen Eigenschaften sind und wodurch
sie überhaupt beeinflusst werden, dann
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kann ich das gezielt einsetzen. Mit diesem
Hintergedanken, dass man dann den
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Tragekomfort 3D-gedruckter Kleidung
erhöhen kann und damit ein Stückchen näher
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kommt in dieser Alltagskleidung
3D-gedruckt. Wenn man jetzt guckt wie in
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textilen Flächen, also Stoffen, die wir
täglich tragen, Elastizität überhaupt
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zustande kommt, dann ist das wieder durch
zwei Aspekte. Einerseits durch das
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Material selbst, durch ein elastisches
Material, das ist in der Regel Elastan.
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Elastan ist super, das kann man 300 %
dehnen und dann geht es wieder zurück in
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den Ausgangszustand und wird eben auch in
ganz vielen Kleidungsstücken benutzt. Ein
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ganz übliches Mischungsverhältnis ist 98%
Baumwolle und 2% Elastan. Diese 2% reichen
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dann schon, dass ein Shirt so bewegbar
ist, dass man da reinkommt. Es kann
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trotzdem total eng sein und beult nicht
aus nachdem man es an hat. Die zweite
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Möglichkeit, zu Elastizität zu kommen, ist
über die Struktur, also über
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Strukturelastizität und das ist bei
Bekleidung in erster Hinsicht Maschenware.
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Und an dieser Stelle passiert das jetzt
also wenn man an einer Fläche zieht in die
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Richtung, dann bewegen sich die Maschen,
dann verändern sie ein bisschen die Form
-
und geben ein bisschen von ihrem Faden an
die benachbarten Maschen ab. Dadurch kann
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man eine elastische Fläche erzielen, auch
mit Materialien, die an sich keine hohe
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Elastizität haben. Baumwollfasern z.B.
haben keine hohe Elastizität. Wenn man die
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aber in Maschen verarbeitet, kann man eine
Fläche herstellen, die trotzdem schön
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beweglich ist und elastisch. Und wenn man
das jetzt überträgt auf 3D-gedruckte
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Flächen ist es auch hier möglich, ein
elastisches Material einzusetzen z.B. TPU.
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Das steht für thermoplastisches
Polyurethan und Polyurethan ist auch in
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Elastan enthalten. Das heißt, das hat eine
sehr ähnliche Eigenschaft, weil es auf den
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gleichen chemischen Eigenschaften basiert.
Auch Strukturelastizität ist möglich. Man
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kann im Prinzip auch Maschen drucken, aber
man kann auch auf andere Formen
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zurückgreifen, also Bögen, Spiralen oder
Federn. Sachen, die man entweder
-
zusammendrücken kann oder an denen man
ziehen kann, sodass man erstmal an der
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Struktur zieht und noch nicht an dem
Material selber. Welche Gestaltung man da
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machen kann ist aber abhängig vom
Druckverfahren. Es gibt ja verschiedene
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3D-Druckverfahren und nicht alle sind
gleich geeignet, um verschiedene Formen
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herzustellen. Für meine Forschungen habe
ich mich auf zwei Verfahren beschränkt
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oder fokussiert. Zum einen das FLM-
Verfahren, das steht für Fused Layer
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Modeling, manchmal auch FDM genannt, für
Fused Deposition Modeling. Das ist ein
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Schmelzschichtverfahren, das bedeutet, ein
Filament wird erwärmt, fängt an zu
-
schmelzen. Das bedeutet es ist
thermoplastisch, man erwärmt es und
-
dadurch wird es dann flüssig. Und in
diesem Zustand wird es durch eine Düse
-
geführt, die auf dem Druckbett einen
Strang ablegt. Dadurch kann man dann eine
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Geometrie gestalten. Wenn man ein Objekt
mit einem sogenannten Überhang hat, so wie
-
ganz links diese Form seht, dann braucht
man dafür Stützstrukturen. Das heißt in
-
jeder Schicht, die man druckt, die der
Druckkopf irgendwo Filament abgibt, muss
-
auch schon diese Stützstruktur gebildet
werden. Wenn das dann fertig gedruckt hat,
-
hat man also wie so kleine Säulen, die das
Ganze abstützen, die man dann hinterher
-
entfernt. Das Entfernen ist kein Problem,
wenn man mit einem festen, harten Material
-
druckt, dann kann man das abbrechen und
abfeilen. Wenn man das mit etwas
-
Elastischem druckt, sieht das anders aus,
dann ist da nichts mit Abbrechen. Wenn man
-
daran zieht, dann wird es halt länger. Da
hat man dann noch nicht so viel gewonnen.
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Das heißt, wenn man jetzt irgendwelche
Geometrien mit Überhängen oder mit
-
Verschachtelung haben möchte, dann eignet
sich dieses Verfahren nicht sehr gut. Denn
-
wenn man Stützstrukturen hat, die man
nicht abbrechen kann, sondern irgendwie
-
mit der Schere abschneiden muss, dann hat
man ja nun wirklich gar nichts gewonnen an
-
Zeit oder anderen Vorteilen von diesem
Verfahren.
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Zwischenruf: Wasserlösliche
Stützstrukturen!
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Speakerin: Ja, gute Idee, funktioniert
leider mit TPU noch nicht. Also zumindest
-
nicht mit dem was so auf dem Markt ist.
Also es gibt wasserlösliche
-
Stützstrukturen, das ist in der Regel PVA,
das kann man dann hinterher mit Wasser
-
lösen. Da passen aber die
Schmelztemperaturen nicht zusammen. Das
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TPU braucht eine hohe Temperatur zum
Schmelzen, ich habe mit 215° gedruckt und
-
an dieser Stelle ist das PVA schon
zersetzt. Das braucht eine sehr viel
-
niedrigere Temperatur. Also theoretisch
eine gute Idee, im Moment, was möglich ist
in diesen Druckern
-
passt das leider noch nicht zusammen. Ich
bin da froher Hoffnung, dass da vielleicht
-
noch etwas Neues entwickelt wird, was dann
zusammenpasst. Das andere Verfahren ist
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das SLS-Verfahren, das Selective Laser
Sintering, das ist ein
-
Pulverdruckverfahren. Das heißt in den
Bauraum wird eine ganze Schicht Pulver
-
aufgetragen. Ein Laser lässt dann genau da
die kleinen Pulverkörner verschmelzen, wo
-
man die Geometrie braucht. Dann wird eine
komplett neue Schicht Pulver aufgetragen.
-
Das heißt, an dieser Stelle ist das Pulver
selber schon die Stützstruktur und man
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kann sich diese Säulen sparen, hat dann am Ende
den komplette Bauraum mit Pulver gefüllt
-
und irgendwo da drin ist dann die
Struktur, die man gedruckt hat. Das Pulver
-
kann man dann hinterher entfernen und auch
nochmal wiederverwenden. Ich habe dann für
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meine Forschung verschiedene Strukturen
getestet. Die linke und die mittlere sind
-
mit dem Pulverdruckverfahren hergestellt
worden. Das heißt, an dieser Stelle hatte
-
ich die Möglichkeiten, ein bisschen in die
Höhe zu gehen, so eine Art Verkettungen
-
herzustellen und hab das in verschiedenen
Größen gehabt. Eine größere Variante, eine
-
kleinere. Und die kleinere ist logischer
Weise viel beweglicher, die kann man
-
wirklich super schön zusammenfalten und
bewegen. Diese kleinen Module sind dann
-
also gegeneinander verschiebbar. Man kann
die ein bisschen zusammenschieben und mann
-
kann an ihnen ziehen, und dadurch ist das Ganze
schön beweglich. Und mit dem anderen
-
Verfahren, da war ich, wie gesagt,
eingeschränkt in der Gestaltung. Das heißt
-
das ist ein bisschen simpler. Das basiert
auf einem Rautenmuster, was dann einfach
-
in die Höhe extrudiert wurde. An dieser
Stelle wird also erst die Raute lang
-
gezogen, bevor am Material selber gezogen
wird. Auch das hatte ich in verschiedenen
-
Varianten, einmal in größeren Rauten und
kleineren Rauten und dann mit
-
verschiedenen Schichthöhen, um so ein
bisschen zu gucken, welche Variante welche
-
elastischen Eigenschaften hat und ob man
dann sagen kann, dass dieser oder jener
-
Faktor entscheidend ist für die
elastischen Kennwerte, die ich da
-
herausfinde. Wie kann man jetzt überhaupt
die elastischen Eigenschaften prüfen? Mit
-
einer sogenannten Zugprüfung. Das heißt,
man testet kein ganzes Kleidungsstück, man
-
testet Probestreifen, also sowas hier,
spannt das in eine Zugprüfmaschine ein,
-
und diese Maschine zieht dann daran
mit konstanter Geschwindigkeit. Die
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dazugehörige Software spuckt automatisch
ein Diagramm aus, das seht ihr auf der
-
rechten Seite. Und zwar wird darauf
gemessen, erstens die Längenänderung in
-
Prozent, also wie viel das jetzt schon
auseinandergezogen ist und auf der anderen
-
Achse die aufgewendete Kraft in Newton,
also wie viel Kraft man braucht überhaupt,
-
um diese Längenänderung zu erreichen. Aus
diesem Diagramm kann man ablesen, welche
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Dehnung, Elastizität und Zugfestigkeit
oder auch Reißfestigkeit ein Material hat.
-
An dieser Stelle noch einmal der Hinweis,
dass Dehnung und Elastizität nicht
-
dasselbe ist. Ich kann etwas dehnen, und
wenn es dann so lang bleibt, dann ist es
-
halt ausgebeult. Und ich kann etwas
auseinanderziehen und wenn es an dieser
-
Stelle dann noch elastisch dehnbar ist,
dann geht es, nachdem ich loslasse, wieder
-
in den Ursprungszustand zurück. Das sind
zwei verschiedene Größen, die man aber
-
auch aus diesem Kraft-Dehnungs-Diagramm
ablesen kann. Das habe ich mit all meinen
-
verschiedenen Varianten gemacht. Da muss
man dann natürlich auch mehrere Proben
-
machen, Mittelwerte bilden usw. Ich habe
dann Zahlen und Einheiten herausbekommen.
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Ich will ja immer Zahlen und Einheiten
haben. Habe dann also diese Zahlen gehabt.
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Super. Aber was nützt mir das jetzt?
Irgendwie muss ich ja noch wissen, ob das
-
gute Zahlen sind oder schlechte Zahlen. An
dieser Stelle gibt es eine Empfehlung vom
-
Dialog Textil Bekleidung zusammen mit dem
German Fashion Mode Verband. Das ist keine
-
Norm, das ist jetzt kein Gesetz.
Kleidungsstücke müssen nicht diese Zahlen
-
erreichen. Aber es ist eine Empfehlung,
was Kleidungsstücke ungefähr für Dehnungen
-
besitzen sollten und welche Zugkräfte sie
aushalten sollten. Das ist ein kleiner
-
Ausschnitt daraus, das ist dann noch
einmal aufgesplittet nach Produktgruppen,
-
also Hosen und Röcke müssen etwas anderes
aushalten können als z.B. Unterwäsche.
-
Wenn es körperfern geschnitten ist, also
etwas weiter, dann reichen auch etwas
-
niedrigere Zugkräfte, denn wenn es weiter
vom Körper weg ist, ist die es nicht ganz
-
so entscheidend, wie es an dieser Stelle
dann gezogen wird. Ich habe also diese
-
Zahlen miteinander verglichen und
rausgefunden, die Dehnungen, die meine
-
Strukturen erreicht haben, sind super. Gar
kein Problem. Aber die Höchstzugkräfte
-
werden nicht erreicht. Das bedeutet, ich
kann zwar meine Strukturen ziehen, und das
-
ist wunderbar. Aber ich brauche gar nicht
so viel Kraft, bis sie auseinanderreißen.
-
Das ist schlecht. Also es ist zwar okay,
dass ich die irgendwie dehnen kann, aber
-
Sie müssen ja bestimmte Kräfte aushalten.
Und wenn ich also dann meinen Ellbogen
-
anwinkel und an dieser Stelle reißt es
dann schon auseinander, hab ich nichts
-
gewonnen. Die Reißfestigkeit dieser
3D-gedruckten Strukturen liegt also
-
deutlich unter den geforderten Werten für
Bekleidung. Dann wollte ich ja noch
-
rausfinden, was denn überhaupt die
Faktoren sind, die da rein spielen, warum
-
was wie elastisch ist. Was ich aus meinen
Zahlen rauslesen konnte, ist dass die
-
Größe meiner Elemente tatsächlich einen
Einfluss hatte. Die großen Varianten haben
-
bessere Werte erzielt als die kleine
Variante. Allerdings hat die große jetzt
-
nicht so viel mit stoffähnlichen
Eigenschaften zu tun. Wenn dann ist das
-
schon ein bisschen näher dran, hat aber
leider nicht so gute Werte bekommen.
-
Außerdem kam noch ein unerwarteter Faktor
von der Seite rein, und zwar das Slicing-
-
Programm. Das Slicing-Programm hat zwei
wesentliche Aufgaben. Erstens unterteilt
-
es mein 3D-Objekt in Schichten, und
zweitens gibt es an den 3D-Drucker die
-
Information, wo denn in welcher Schicht
der Druckkopf sein soll. Wenn man jetzt so
-
eine Vase z.B. hätte, dann wäre die
unterste Schicht also komplett gefüllt,
-
denn man will ja Wasser reingießen und es
soll nicht rausfließen. Das heißt, der Weg
-
vom Druckkopf könnte ungefähr so aussehen
wie hier, der soll dann immer in Reihen
-
hin und her gehen, um das komplett
auszufüllen. Die zweite Schicht wäre ein
-
Ring und da würde der Druckkopf vielleicht
so machen, vielleicht würde er aber auch
-
einen anderen Weg gehen. Es gibt ganz
viele verschiedene Programme, und da gibt
-
es begrenzte Einstellungsmöglichkeiten.
Ich habe dann nochmal ein bisschen genauer
-
drauf geguckt und habe festgestellt, dass
bei meinen Rautenstrukturen der Druckkopf
-
also einen ganz bestimmten Weg gegangen
ist, und zwar bis zu dieser Kreuzung und
-
dann wieder zurück in eine andere
Richtung. Am Mikroskop kann man dann genau
-
sehen, an dieser Stelle ist es gerissen.
Denn der Druckkopf ist kein einziges Mal
-
über diese Kreuzung rüber gegangen. An
dieser Stelle sind bloß alle Stränge ein
-
kleines bisschen miteinander verschmolzen,
nämlich immer dann, wenn ein neuer, heißer
-
Strang des Weges kam und ein bisschen in
den anderen übergegangen ist. Aber
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dadurch, dass keinen 3D-gedruckten Strang
habe, der da komplett drüber geht, ist das
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meine Sollbruchstelle quasi. Und genau da
ist auch die Struktur gerissen. In einer
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anderen Variante, die eigentlich auf exakt
demselben Muster basiert, hat das Slicing-
-
Programm etwas Anderes entschieden.
Nämlich, dass es genau bis zum Knick der
-
Raute gehen soll. Logischerweise ist dann
genau da die Sollbruchstelle entstanden.
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Deswegen sehen die Proben nach dem Reißen
auch anders aus, weil die eben an anderer
-
Stelle gerissen sind. Das erklärt auch
meine niedrige Reißfestigkeit, weil ich
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gar nicht so sehr am Material selber
ziehe, sondern an diesen
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Verbindungsstellen und je nachdem, wie die
halt sind, kann das schneller oder
-
leichter oder schwerer auseinander
gerissen werden. Das heißt, das Verfahren
-
selber sorgt schon dafür, dass meine
Reißfestigkeit gar nicht so hoch ist.
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Jetzt habe ich ja acht verschiedene
Strukturen, acht verschiedene Varianten
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geprüft. Und jetzt könntet ihr sagen, aber
wie kommst du dann trotzdem zu dieser
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steilen These, dass das bedeutet, dass man
3D-gedruckte Kleidung nicht so empfehlen
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sollte. Kann ja sein, dass andere
Strukturen viel bessere Werte hätten. Ja,
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das kann sein. Aber aus dem Verfahren
selber ergeben sich bestimmte
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Begrenzungen, was diese Werte angeht. Da
muss man noch mal ganz in die Tiefe
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gucken, nämlich auf die Moleküle. Textile
Fasern haben von sich aus schon eine sehr
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hohe Reißfestigkeit. Naturfasern, z.B.
Baumwolle, Wolle oder auch Flachs, also
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Leinen, haben im Inneren schon eine
gleichmäßige Anordnung der Molekülketten.
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Und das heißt wir haben entweder amorphe
oder kristalline Bereiche oder eine
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Mischung davon. Das sind also diese
Stränge, die man da sieht. Die bilden
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Molekülketten ab. Und an der Stelle, wo
sie ein bisschen durcheinander liegen wie
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ein Teller Spaghetti, an der Stelle sind
sie nicht besonders stabil und der Stelle,
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wo sie schön geordnet sind, an dieser
Stelle sind sie fest. Und Naturfasern
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haben von sich aus schon einen hohen Grad
an kristallinen Bereichen, also eine hohe
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Festigkeit. Das heißt, Fasern haben von
sich aus schon eine hohe Reißfestigkeit,
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die meine Strukturen jetzt hier nicht
haben können. Und wenn es um synthetische
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Fasern geht, dann hat man sogar noch die
Möglichkeit, Einfluss darauf zu nehmen,
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wie reißfest sie sind. Es gibt
verschiedene Verfahren, um Fasern zu
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spinnen, und mindestens eins davon ist
eigentlich sehr ähnlich zum 3D-Druck. Man
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verflüssigt den Kunststoff oder das
Material, was man also als Faser haben
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will und dann wird es durch eine Düse
gepresst und wird zur Faser. Also sehr
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ähnlich zum 3D-druck eigentlich. Der
Unterschied ist aber, dass man hier
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Einfluss darauf nehmen kann, welche
Eigenschaften die Faser am Ende hat.
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Denn der Kristallisationsgrad, also der
Anteil an kristallinen Bereichen, ist
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abhängig von der Abkühlrate. Das heißt, je
langsamer sowas abkühlt, umso mehr Zeit
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haben diese Molekülketten, um in einen
geordneten Zustand überzugehen. Deswegen
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sind die Spinnschächte, in die die Fasern
gesponnen werden, auch beheizt, um eine
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möglichst langsame Abkühlrate zu haben,
damit diese Fasern einen möglichst hohen
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Kristallisationsgrad haben und damit eine
möglichst hohe Reißfestigkeit. Diese
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Möglichkeit haben wir beim 3D-Druck gar
nicht. Wir können zwar eine beheizte
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Druckplatte einsetzen. Das hat dann aber
nur einen Einfluss auf die ersten zwei
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Schichten vielleicht, danach nicht mehr.
Außerdem wollen wir ja, nachdem der Strang
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abgelegt wird, dass er möglichst schnell
aushärtet. Denn sonst würde er zur Seite
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wegschmelzen. Und wir wollen ja eine
Geometrie haben, die festgelegt ist. Das
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soll nicht irgendwie sofort zerfließen,
nachdem es abgelegt haben. Und dass eine
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nächste Schicht abgelegt wird,
funktioniert auch nur, wenn die Schicht
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darunter schon hart geworden ist. Wir
können nicht das Ganze auf konstant hoher
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Temperatur halten. Beim Pulverdruck sieht
das ein bisschen anders aus, da ist das
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Verfahren ein bisschen besser geeignet, um
eine höhere Reißfestigkeit herzustellen,
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und die Strukturen hatten auch tatsächlich
bessere Ergebnisse, was die Reißfestigkeit
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angeht. Außerdem haben wir bei
Synthetikfasern noch eine Möglichkeit, die
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Festigkeit zu erhöhen, nämlich durch das
Verstrecken. Die Fasern werden, nachdem
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sie gesponnen wurden, nochmal durch Walzen
geführt, es wird eine Zugkraft auf die
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Faser aufgelegt. Dadurch wird nochmal der
Kristallisationsgrad erhöht. Die Moleküle
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werden gezwungen, sich noch mehr
auszurichten. Das führt auch dazu, dass
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der Faserdurchmesser ein bisschen kleiner
wird, also meine Faser wird noch feiner,
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noch weicher und gleichzeitig fester. Das
erklärt, warum textile Fasern so viel
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höhere Festigkeiten haben, während sie
aber so viel feiner sind als das, was man
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aus dem 3-D-Drucker herstellen kann.
Textile Fasern haben außerdem den Vorteil,
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dass sie wunderbar wärmen können, und zwar
durch isolierende Lufteinschlüsse. Das
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heißt, überall da, wo kleine Kammern
entstehen, hat eine textile Fläche die
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Möglichkeit uns zu wärmen, wenn es am
Körper getragen wird. Das liegt daran,
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dass also so textile Flächen aus Fäden
bestehen. Diese Fäden bestehen aus Fasern,
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wie man auf diesem Mikroskopbild sieht.
Das ist jetzt kein grober Teppich, das ist
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ein Mikroskopbild von einem Stoff. Diese
ganzen kleinen Fasern würde man jetzt mit
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grobem Auge nicht sehen. An all diesen
Stellen kann Luft eingesperrt werden und
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an dieser Stelle kann dann gewärmt werden.
Diese kleinen Abstände sind aber auch
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wichtig für den Feuchtigkeitstransport,
weil an dieser Stelle der Schweiß verdampfen
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und dadurchgehen kann. Das
heißt, es kann gleichzeitig gewärmt und
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vor Überhitzung geschützt. Solche kleinen,
feinen Strukturen können halt nicht
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herstellen mit dem 3D-Drucker. Wir sind
sehr begrenzt, was die Feinheit angeht.
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Wir können jetzt nicht unbedingt solche
kleinen Luftkammern drucken. An der Stelle
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ist man noch sehr begrenzt was das
Verfahren angeht. Das heißt, einige Sachen
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können 3D-gedruckte Strukturen einfach
noch nicht leisten. Aber was können Sie
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denn stattdessen? Wir haben eine hohe
Gestaltungsfreiheit tatsächlich, die man
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in der Bekleidung jetzt eher so bei
Accessoires oder Schuhen einsetzen könnte.
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Also sowas wie für Armbänder, Ketten,
Brillen. Das ist überhaupt gar kein
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Problem, da kann mann dieses Potential
total gut nutzen. Zum Beispiel bei
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Kostümen, in dem Film Black Panther wurden
mehrere Kronen 3D-gedruckt. Das ist ein
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super Beispiel dafür, was man mit diesem
Verfahren machen kann. Theoretisch ist es
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auch nachhaltig, allein dadurch, dass es
eine additive Fertigung ist. Das heißt, es
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wird nur da Material aufgebaut, wo man es
tatsächlich benötigt. Das steht im großen
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Gegensatz zu herkömmlicher
Bekleidungsherstellung. Wenn man ein Stück
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Stoff zuschneidet, kann man, wenn man
wirklich gut ist, eine Auslastung von 90 %
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erreichen. Dadurch, dass Schnittteile
unterschiedliche Formen haben. Das heißt
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10 % vom Stoff wird regelmäßig
weggeschmissen und das ist keine gute
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Bilanz. Das ist tatsächlich ein guter
Aspekt vom 3D-Druck an dieser Stelle. Die
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Materialien können auch wiederverwendet
werden. Recycling ist auch ein großes
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Problem in der Bekleidungsindustrie.
Gerade wenn es darum geht, dass man das
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Pulver dann einfach nicht wegschmeißen
muss, sondern wieder verwenden kann, ist
-
das eine gute Sache. Es eignet sich sehr
gut, um Einzelstücke zu fertigen. Das ist
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in der Bekleidung oft nicht möglich oder
kommt dann gleich mit sehr hohen Kosten
-
des Weges. Es ist im Prinzip auch möglich,
im selben Produkt verschiedene
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Materialeigenschaften zu erstellen. Wenn
ich jetzt einen Schulterbereich habe, und
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sage, ok da soll es irgendwie ein bisschen
fester sein, dann kann ich das in meinem
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3D-Modell einfach schon so anlegen. Ich
kann sagen, ok hier soll mehr Material
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aufgebaut werden. Wenn ich das aus Stoff
mache, dann müsste an dieser Stelle eine
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Naht sein, es müsste ein anderes Material
sein oder ich müsste es mit einer
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zusätzlichen Schicht verstärken. Im
3D-Druck könnte das alles im selben
-
Schritt passieren. Es gibt im Prinzip auch
die Möglichkeit, noch weitere
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Zusatzfunktionen einzubringen, also Kabel
noch einzubringen, LEDs, irgendwelche
-
Sensoren. Da steht aber jetzt noch ein
Fragezeichen dahinter. Erstens ist das
-
auch nicht richtig Alltagsbekleidung, und
zweitens ist das jetzt auch noch nicht so
-
fortgeschritten, dass das irgendwie
Standard ist. Ein Vorteil könnte sein,
-
dass man in einem Schritt gleich das
komplette Kleidungsstück herstellt. Im
-
Moment ist das ja so, es muss erst der
Stoff hergestellt werden, dann wird es
-
zugeschnitten, dann wird es
zusammengenäht, dann wird vielleicht noch
-
einmal gefärbt. All das sind
unterschiedliche Schritte, die an
-
unterschiedlichen Orten stattfinden. Wenn
man jetzt ein Kleidungsstück 3D-drucken
-
würde, könnten man alle diese Schritte in
einem in einem machen. Aber eben auch nur,
-
wenn es in den Bauraum vom Drucker passt.
An der Stelle wo wir dann sagen, wir
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drucken ein A4-Blätter und hängen das
wieder zusammen, sind wir ja wieder in
-
dieser Stelle, dass alles erst
zusammengebaut werden muss. Ein bisschen
-
cleverer ist das, was Nervous System
entwickelt hat, nämlich eine Software, die
-
das Kleid direkt digital zusammenfaltet
und es wird dann im zusammengefalteten
-
Zustand gedruckt. Dadurch reduziert sich
der Bauraum, den man dafür braucht,
-
erheblich. Das heißt, man hat dann also
irgendwo in diesem Pulverblock das Kleid,
-
muss das da irgendwie wie in der
Archäologie erst einmal befreien, von den
-
Pulverresten säubert und dann
auseinanderfaltet wird. Das ist eine gute
-
Möglichkeit, um wirklich diesen Vorteil
von 3D-Druck, dass das in einem Schritt
-
passiert, zu nutzen. Anders sehe ich da
noch große Probleme. Die Nachteile oder
-
die Herausforderungen sind eben diese
ungenügende Reißfestigkeit, die aus dem
-
Verfahren selber kommt, da kann man
tatsächlich auch nicht so viel machen. Wir
-
sind noch sehr begrenzt, was die Feinheit
angeht. Standard-Düsendurchmesser sind 0,4
-
Millimeter und bei Fasern bewegen wir uns
eher im Mikrometer-Bereich. Das sind große
-
Unterschiede. Diese Feinheit ist eben
wichtig dafür, wie sich etwas auf der Haut
-
anfühlt, dass Feuchtigkeit transportiert
werden kann, dass Lufteinschlüsse für
-
Wärme sorgen. Das ist an dieser Stelle so
elementar, dass also diese vier Aspekte
-
von Tragekomfort nicht wirklich gegeben
sind, wenn wir es 3D-drucken würden. Zeit
-
und Kosten ist definitiv noch sehr
ungünstig was so 3D-druck angeht. Es
-
dauert ziemlich lange und es ist auch noch
ziemlich teuer. An dieser Stelle wieder,
-
das ist dann noch nicht wirklich Alltag,
das sind dann eben Einzelteile. Definitiv
-
geklärt werden müssten noch die
Pflegeeigenschaften. Kann man so ein Teil
-
dann überhaupt waschen? Wenn es
Alltagskleidung ist, wird es jeden Tag
-
getragen. Und dann möchte man bitte auch,
dass es gewaschen wird und dann sauber
-
ist. Wenn wir über Bekleidung reden,
müssen wir auch immer über
-
Verschlussmöglichkeiten reden, irgendwie
muss man ja ins Kleidungsstück reinkommen.
-
Das heißt Reißverschlüsse, Knöpfe, Haken,
Ösen. All sowas muss dann mitgedacht
-
werden, wenn es darum geht alles in einem
Stück zu drucken. Das heißt, dieser Aufbau
-
von Stoffen aus Fäden, die dann wiederum
aus Fasern bestehen, ist im Moment noch
-
unschlagbar, was den Tragekomfort angeht.
Es gibt noch nicht wirklich Lösungen, das
-
zu imitieren im 3D-Druck oder durch
irgendein anderes Verfahren oder durch
-
irgendeine andere Anordnung von Material
auf eine andere Weise zu lösen. Zum
-
jetzigen Stand der Technik ist also
3D-gedruckte Kleidung nicht nur nicht die
-
Zukunft, sondern eigentlich noch nicht
einmal die Gegenwart. Denn die Gegenwart
-
ist ja, dass wir Stoffe aus textilen
Fasern haben, und das funktioniert richtig
-
gut. Und 3D-gedruckte Strukturen können
das noch nicht leisten. Das heißt jetzt
-
nicht, dass man aufhören sollte, daran zu
forschen. Und wer da vorhin gesagt hat,
-
dass das schon gut geklappt hat mit dem
3D-drucken von Kleidung, da bin ich sehr
-
interessiert, was daran gut geklappt hat
und ob da vielleicht andere Aspekte noch
-
dabei sind, die ich nicht bedacht habe.
Aber es sollte nicht vergessen werden, was
-
überhaupt die Grundfunktionen von Kleidung
ist und diese Kunstwerke, die ich am
-
Anfang gezeigt habe, die sind super und
ich finde die großartig und daran sollte
-
bitte auch weiter geforscht werden. Aber
dabei eben nicht vergessen, dass Kleidung
-
ja irgendwie uns noch wärmen soll, dass
das irgendwie blickdicht sein soll und
-
dass dieser Klimahaushalt gewährleistet
sein muss. Und diese Hoffnung, dass durch
-
ein nachhaltiges Verfahren die ganze
Industrie umgekrempelt werden kann, oder
-
durch andere Fertigungsprozesse diese
komplette Industrie verändert werden kann,
-
die finde ich ein bisschen schwierig. Denn
die Bekleidungsindustrie ist
-
hochproblematisch. Es gibt ganz viele
Probleme ökologischer Art,
-
gesellschaftlich-sozialer Art. Aber jetzt
die Hoffnung auf so eine neue Technik zu
-
legen und zu sagen, ja, das wird dann das
alles lösen, weil das ist ja dann
-
nachhaltig, dann drucken wir halt einfach
alles mit einem 3D-Drucker und dann ist
-
dieses Nachhaltigkeitsproblem gelöst, das
sehe ich eher nicht so. Also gerne daran
-
weiterforschen, Grundfunktionen dabei aber
nicht vergessen und nicht darauf ausruhen,
-
dass eine neue, innovative Technik das
wohl schon alles lösen wird, sondern die
-
Bekleidungsbranche gerne an allen anderen
Stellen revolutionieren. Aber sich nicht
-
darauf verlassen, dass der 3D-Druck das
schon alles, alles lösen wird. Und an
-
dieser Stelle bin ich fertig mit meiner
Präsentation und bedanke mich fürs
Zuhören.
-
Applaus
-
Herald-Angel Noujoum: Ja, vielen Dank, das
war eine ziemliche Punktlandung, wir haben
-
leider keine Zeit für Fragen, es tut mir
Leid für alle Leute, die gerade zu den
-
Mikrofonen strömen. Aber ihr seht ja hier,
wo ihr Rebekka noch erwischen könnt, ihr
-
könnt ihr auf Twitter eine Frage stellen
unter @Kurfuerstin zum Beispiel. Ihr könnt
-
sie bestimmt auch gleich nach dem Talk
noch erwischen. Vielleicht nicht gleich
-
hier vorne, sondern irgendwo ein bisschen
weiter hinten. Sie muss ja auch erst noch
-
ihre Postkarten lesen. Aber es gibt
sicherlich noch Zeit und Möglichkeit, um
-
sich über 3D-Druck und Bekleidung aus dem
3D-Drucker auszutauschen. Noch einmal
-
einen ganz, ganz herzlichen Applaus für
Rebekka und schön, dass ihr alle da wart.
-
Applaus
-
Abspannmusik
-
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 20??. Mach mit und hilf uns!