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Hallo, mein Name ist Toni und
das ist "Every Frame a Painting".
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Eine fundamentale Frage:
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Wenn man eine Szenerie beurteilt,
wonach guckt man als erstes?
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Ist es Balance?
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Deckpeilung?
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Goldener Schnitt?
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Farbe? Licht? Formen?
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Ich denke all diese Dinge sind essenziell,
und sie sind alle Teil von guten Bildern
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Aber es gibt eine Sache,
die mir immer als erstes auffällt.
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Bewegung
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"Für mich ist Kurozawa
der Beethoven der Filmregisseure
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"Es ist dieser wiedererkennbare volle Klang,
den Beethoven hatte"
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welcher so unverwechelbar ist."
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Ein Kurosawa Film enthält Bewegung
wie kein anderer.
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Jeder Film ist ein Meisterstück
bezüglich der verschiedenen Arten von Bewegung
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und neuen Wegen, sie zu verbinden.
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In einer Karriere über ein halbes Jahrhundert
produzierte er 30 Filme
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Und in jedem Film war Bewegung
überraschend und kinematisch.
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Wow. Wenn du die Namen der Filme sehen möchtest,
drücke den CC Button unten.
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Also, welche Arten von Bewegung mochte Kurosawa?
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Erstens, die Bewegung der Natur.
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In jedem seiner Filme
bestand der Hintergrund jeder Szene
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aus einer Art Wetter.
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Wind.
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Wasser.
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Feuer.
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Rauch.
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Schnee.
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Ein Vorteil dieser Herangehensweise ist,
dass die Szenen visuell sehr interessant sind
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Selbst, wenn die Personen still bleiben,
ist da dieser Regen im Hintergrund,
der visuell stimulierend wirkt.
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"Regen ist ein echter emotionaler Auslöser,
der in jedem Film funktioniert."
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"weil Regen eine neue Ebene birgt,
die das Publikum"
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"auf eine sensuelle Art versteht"
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Zweitens: Bewegung von Gruppen.
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Kurosawa Filme beinhalten für gewöhnlich
große Gruppen, die sich zusammenschließen
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Oder sich trennen.
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Ansammlungen wie diese sind sehr kinematisch.
Wenn man so viele Leute in eine Szene steckt,
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wirkt jede Emotion groß.
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Wenn du eine gute Reaktions-Szene möchtest,
versuchs mit vier Leuten
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Oder 25
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Und wenn du etwas wirklich Großes möchtest...
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Was uns zu Drittens bringt:
Bewegung von Individuen.
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Einer meiner Lieblingsaspekte
von Kurosawa, ist
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dass seine Regieanweisungen
unrealistisch und übertrieben sind.
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Ist jemand nervös,
so tigert er hin und her.
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Ist jemand wütend,
so steht er direkt auf.
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Und wenn sich jemand schämt...
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Er wies seinen Schauspielern an, eine Geste
für ihre Figur auszusuchen
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und sie den gesamten Film durch
zu wiederholen.
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Auf diese Weise kann das Publikum schnell
erkennen, um welche Figur es sich handelt
und wie sie sich fühlt.
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Viertens: Bewegung der Kamera.
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Ein Markenzeichen von Kurosawas Stil
sind seine flüssigen Kamerabewegungen,
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die von einer Nahansicht zu einer Vollansicht
zu einem OTS in einem nahtlosen Take übergehen.
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Ich habe einen anderen Essay über diese Szenen gemacht,
genannt "the Spielberg Oner",
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aber was hier wichtig ist, ist dass
jede Kamerabewegung einen klaren Anfang
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einen Mittelteil
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und ein Ende haben.
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Allein durch sich selbst erzählt
diese Kamerabewegung eine Geschichte.
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Zuletzt, Bewegung des Schnitts.
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Kurosawa ist eine der wenigen Regisseure,
der als sein eigener Cutter gearbeitet hat.
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Ein Grund, warum seine Filme einfach "fließen",
ist dass er dazu tendiert, in der Bewegung zu cutten.
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Oft schenkt man jemandem Aufmerksamkeit,
der sich bewegt,
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sodass man den Cut nicht sieht.
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Wenn er eine Szene beendet,
ändert er den Rhythmus.
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Normalerweise indem er
mit etwas Statischem endet
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und dann in eine Bewegung cuttet.
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Indem er den Rhythmus ändert,
hält er einen auf Trap,
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weil man den nächsten Cut nicht erraten kann.
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Dies alles beachtend, lasst uns eine
Szene aufgliedern und die Bewegung darin untersuchen.
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Diese Szene von "Seven Samurai".
Ich verrate nicht, worum es darin geht.
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Mal sehen, wie lange du brauchst,
um es herauszufinden. Bereit?
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Die erste Aufnahme zeigt das ganze Dorf,
dann nur die wichtigen Figuren,
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dann nur den Samurai.
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Etwa hier...
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wissen die meisten,
worum es geht.
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Während Kikuchiyo sich hinsetzt, tritt seine
Stimmung nach außen, und beeinflusst das ganze Dorf.
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Beachte, wie viel der Wind der Szene beiträgt.
Selbst wenn die Personen still sind
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gibt es dieses bisschen Wind,
um der Szene Würze zu verleihen.
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Das ist ziemlich einleuchtend.
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Jetzt springen wir 60 Jahre in die Zukunft.
Das ist "The Avengers".
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Hier beginnt die Szene mit einer Kamerabewegung
und geht über zu einem "Establishing Shot". Bloß dieses Mal...
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(Dialog)
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Bekommen wir direkt einen Dialog.
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Die einzigen Elemente, die sich in dieser Szene
bewegen, sind die Kamera und Nick Fury.
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Obwohl es draußen Wetter gibt und
Schauspieler im Hintergrund stehen
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wird nichts und niemand genutzt.
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Achte darauf, dass die Kamerabewegung
keinen Anfang und kein Ende hat.
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Und es gibt keine Abwechslung. Jede Aufnahme
geht in dieselbe Richtung.
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(Dialog)
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Aber in "Seven Samurai"...
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haben die Kamerabewegungen einen
klaren Anfang, einen Mittelteil und ein Ende
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Und jede Aufnahme ändert die
Richtung gegenüber der vorherigen.
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Während er hoch klettert, nutzt Kurosawa
die Bewegung der Flagge,
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um geschmeidig zu diesem Winkel zu schneiden:
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Alle sieben Samurai und ihr
Banner zusammen.
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Diese Szene hat alle Arten von Bewegung
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sorgfältig zusammengelegt
und durch und durch ausgebreitet.
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Das Wetter.
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Die Gruppe.
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Das Individuum.
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Die Kamera.
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Den Schnitt.
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Diese Szene hingegen erzählt ihre Story
vor allem durch Dialoge.
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(Dialog)
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Sicher, die Kamera wird bewegt.
Aber die Bewegung ist gegenstandslos.
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Für all das Geld, das hineingesteckt worden ist,
fühlt sich diese Szene flach an.
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(Dialog)
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Aber wie könnte man diese Szene verbessern?
Nun...
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Wenn du weißt, worüber die Szene ist,
versuch es durch die Bewegung auszudrücken.
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Beginne mit der Figur.
Wie fühlt sie sich?
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Gibt es eine Bewegung, mit der der Schauspieler
dieses Gefühl nach außen tragen kann?
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Okay, vielleicht war das zuviel.
Vielleicht ein wenig subtiler.
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Nimm die Gefühle
der Figuren
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und bringe sie nach außen
und in den Hintergrund.
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Wenn eine Figur wütend und bedrohlich ist,
kannst du das hier machen.
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Oder wenn sie von Unmut geplagt ist.
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Eine andere Option ist, jemand einzelnen
einer Gruppe gegenüber zu stellen.
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Wenn jemand also eine öffentliche
Erniedrigung erlebt, funktioniert das.
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Oder wenn jemand nach der Nadel im
Heuhaufen sucht.
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Man kann Kamerabewegung dazu nutzen,
um Aufregung zu zeigen.
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Man kann zur Bewegung cutten
um Überraschung zu zeigen.
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Und man kann jeden Typ von Bewegung
kombinieren um ein großes Bild zu erzeugen.
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Übrigens muss man nicht jeden Typ von
Bewegung in jede Aufnahme setzen.
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Das ist einfach ermüdend.
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Aber es gibt die goldene Mitte mit
viel Abwechslung und Feinheiten.
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Und man weiß nicht, was am besten
funktioniert, bis man es versucht.
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Wenn man die richtige Bewegung
mit der richtigen Emotion kombiniert,
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bekommt man etwas Kinematisches.
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"Nur um meinetwillen sehe ich mir seine
Filme zwei oder drei mal im Jahr an."
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"Einfach um zu fühlen, oh wow,
deswegen wollte ich ein Filmemacher werden."
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"Und siehe nur, was ich jetzt tue."
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"Spezialeffekte und ein anderer Film
über Spezialeffekte"
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"und dann ein dritter Film über
Spezialeffekte."
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Und nun sieh dir einen beliebigen Film
von ihm an. Sieh dir eine beliebige Szene an
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Und beobachte wie sich alles zusammen bewegt.
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"Weißt du, es ist der visuelle Reiz,
der das Publikum trifft."
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"Das ist der Grund für Film."
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"Andernfalls sollten wir das Licht
ausmachen und es Radio nennen.