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Akira Kurosawa - Composing Movement

  • 0:05 - 0:08
    Hallo, mein Name ist Toni und
    das ist "Every Frame a Painting".
  • 0:08 - 0:10
    Eine fundamentale Frage:
  • 0:11 - 0:14
    Wenn man eine Szenerie beurteilt,
    wonach guckt man als erstes?
  • 0:15 - 0:16
    Ist es Balance?
  • 0:16 - 0:18
    Deckpeilung?
  • 0:18 - 0:19
    Goldener Schnitt?
  • 0:20 - 0:22
    Farbe? Licht? Formen?
  • 0:22 - 0:25
    Ich denke all diese Dinge sind essenziell,
    und sie sind alle Teil von guten Bildern
  • 0:25 - 0:27
    Aber es gibt eine Sache,
    die mir immer als erstes auffällt.
  • 0:30 - 0:32
    Bewegung
  • 0:32 - 0:35
    "Für mich ist Kurozawa
    der Beethoven der Filmregisseure
  • 0:36 - 0:40
    "Es ist dieser wiedererkennbare volle Klang,
    den Beethoven hatte"
  • 0:40 - 0:44
    welcher so unverwechelbar ist."
  • 0:44 - 0:46
    Ein Kurosawa Film enthält Bewegung
    wie kein anderer.
  • 0:46 - 0:50
    Jeder Film ist ein Meisterstück
    bezüglich der verschiedenen Arten von Bewegung
  • 0:50 - 0:52
    und neuen Wegen, sie zu verbinden.
  • 0:54 - 0:58
    In einer Karriere über ein halbes Jahrhundert
    produzierte er 30 Filme
  • 0:58 - 1:01
    Und in jedem Film war Bewegung
    überraschend und kinematisch.
  • 1:10 - 1:14
    Wow. Wenn du die Namen der Filme sehen möchtest,
    drücke den CC Button unten.
  • 1:16 - 1:19
    Also, welche Arten von Bewegung mochte Kurosawa?
  • 1:19 - 1:22
    Erstens, die Bewegung der Natur.
  • 1:22 - 1:23
    In jedem seiner Filme
    bestand der Hintergrund jeder Szene
  • 1:23 - 1:24
    aus einer Art Wetter.
  • 1:24 - 1:26
    Wind.
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    Wasser.
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    Feuer.
  • 1:28 - 1:30
    Rauch.
  • 1:30 - 1:31
    Schnee.
  • 1:32 - 1:34
    Ein Vorteil dieser Herangehensweise ist,
    dass die Szenen visuell sehr interessant sind
  • 1:34 - 1:39
    Selbst, wenn die Personen still bleiben,
    ist da dieser Regen im Hintergrund,
    der visuell stimulierend wirkt.
  • 1:41 - 1:45
    "Regen ist ein echter emotionaler Auslöser,
    der in jedem Film funktioniert."
  • 1:45 - 1:48
    "weil Regen eine neue Ebene birgt,
    die das Publikum"
  • 1:48 - 1:53
    "auf eine sensuelle Art versteht"
  • 1:53 - 1:55
    Zweitens: Bewegung von Gruppen.
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    Kurosawa Filme beinhalten für gewöhnlich
    große Gruppen, die sich zusammenschließen
  • 1:59 - 2:00
    Oder sich trennen.
  • 2:02 - 2:06
    Ansammlungen wie diese sind sehr kinematisch.
    Wenn man so viele Leute in eine Szene steckt,
  • 2:06 - 2:07
    wirkt jede Emotion groß.
  • 2:10 - 2:12
    Wenn du eine gute Reaktions-Szene möchtest,
    versuchs mit vier Leuten
  • 2:13 - 2:14
    Oder 25
  • 2:19 - 2:21
    Und wenn du etwas wirklich Großes möchtest...
  • 2:27 - 2:29
    Was uns zu Drittens bringt:
    Bewegung von Individuen.
  • 2:29 - 2:31
    Einer meiner Lieblingsaspekte
    von Kurosawa, ist
  • 2:31 - 2:34
    dass seine Regieanweisungen
    unrealistisch und übertrieben sind.
  • 2:37 - 2:40
    Ist jemand nervös,
    so tigert er hin und her.
  • 2:40 - 2:42
    Ist jemand wütend,
    so steht er direkt auf.
  • 2:45 - 2:46
    Und wenn sich jemand schämt...
  • 2:49 - 2:53
    Er wies seinen Schauspielern an, eine Geste
    für ihre Figur auszusuchen
  • 2:53 - 2:54
    und sie den gesamten Film durch
    zu wiederholen.
  • 2:54 - 2:59
    Auf diese Weise kann das Publikum schnell
    erkennen, um welche Figur es sich handelt
    und wie sie sich fühlt.
  • 3:01 - 3:03
    Viertens: Bewegung der Kamera.
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    Ein Markenzeichen von Kurosawas Stil
    sind seine flüssigen Kamerabewegungen,
  • 3:10 - 3:15
    die von einer Nahansicht zu einer Vollansicht
    zu einem OTS in einem nahtlosen Take übergehen.
  • 3:19 - 3:21
    Ich habe einen anderen Essay über diese Szenen gemacht,
    genannt "the Spielberg Oner",
  • 3:21 - 3:25
    aber was hier wichtig ist, ist dass
    jede Kamerabewegung einen klaren Anfang
  • 3:26 - 3:27
    einen Mittelteil
  • 3:28 - 3:28
    und ein Ende haben.
  • 3:29 - 3:31
    Allein durch sich selbst erzählt
    diese Kamerabewegung eine Geschichte.
  • 3:35 - 3:37
    Zuletzt, Bewegung des Schnitts.
  • 3:37 - 3:40
    Kurosawa ist eine der wenigen Regisseure,
    der als sein eigener Cutter gearbeitet hat.
  • 3:40 - 3:45
    Ein Grund, warum seine Filme einfach "fließen",
    ist dass er dazu tendiert, in der Bewegung zu cutten.
  • 3:46 - 3:48
    Oft schenkt man jemandem Aufmerksamkeit,
    der sich bewegt,
  • 3:49 - 3:51
    sodass man den Cut nicht sieht.
  • 3:51 - 3:53
    Wenn er eine Szene beendet,
    ändert er den Rhythmus.
  • 3:53 - 3:55
    Normalerweise indem er
    mit etwas Statischem endet
  • 4:00 - 4:02
    und dann in eine Bewegung cuttet.
  • 4:02 - 4:04
    Indem er den Rhythmus ändert,
    hält er einen auf Trap,
  • 4:04 - 4:06
    weil man den nächsten Cut nicht erraten kann.
  • 4:11 - 4:14
    Dies alles beachtend, lasst uns eine
    Szene aufgliedern und die Bewegung darin untersuchen.
  • 4:15 - 4:18
    Diese Szene von "Seven Samurai".
    Ich verrate nicht, worum es darin geht.
  • 4:18 - 4:21
    Mal sehen, wie lange du brauchst,
    um es herauszufinden. Bereit?
  • 4:22 - 4:25
    Die erste Aufnahme zeigt das ganze Dorf,
    dann nur die wichtigen Figuren,
  • 4:25 - 4:26
    dann nur den Samurai.
  • 4:27 - 4:28
    Etwa hier...
  • 4:31 - 4:32
    wissen die meisten,
    worum es geht.
  • 4:33 - 4:36
    Während Kikuchiyo sich hinsetzt, tritt seine
    Stimmung nach außen, und beeinflusst das ganze Dorf.
  • 4:38 - 4:41
    Beachte, wie viel der Wind der Szene beiträgt.
    Selbst wenn die Personen still sind
  • 4:41 - 4:43
    gibt es dieses bisschen Wind,
    um der Szene Würze zu verleihen.
  • 4:46 - 4:48
    Das ist ziemlich einleuchtend.
  • 4:48 - 4:51
    Jetzt springen wir 60 Jahre in die Zukunft.
    Das ist "The Avengers".
  • 4:51 - 4:55
    Hier beginnt die Szene mit einer Kamerabewegung
    und geht über zu einem "Establishing Shot". Bloß dieses Mal...
  • 4:56 - 4:58
    (Dialog)
  • 5:00 - 5:02
    Bekommen wir direkt einen Dialog.
  • 5:02 - 5:05
    Die einzigen Elemente, die sich in dieser Szene
    bewegen, sind die Kamera und Nick Fury.
  • 5:05 - 5:08
    Obwohl es draußen Wetter gibt und
    Schauspieler im Hintergrund stehen
  • 5:08 - 5:09
    wird nichts und niemand genutzt.
  • 5:10 - 5:12
    Achte darauf, dass die Kamerabewegung
    keinen Anfang und kein Ende hat.
  • 5:13 - 5:17
    Und es gibt keine Abwechslung. Jede Aufnahme
    geht in dieselbe Richtung.
  • 5:17 - 5:18
    (Dialog)
  • 5:19 - 5:21
    Aber in "Seven Samurai"...
  • 5:21 - 5:24
    haben die Kamerabewegungen einen
    klaren Anfang, einen Mittelteil und ein Ende
  • 5:25 - 5:28
    Und jede Aufnahme ändert die
    Richtung gegenüber der vorherigen.
  • 5:28 - 5:30
    Während er hoch klettert, nutzt Kurosawa
    die Bewegung der Flagge,
  • 5:32 - 5:34
    um geschmeidig zu diesem Winkel zu schneiden:
  • 5:34 - 5:37
    Alle sieben Samurai und ihr
    Banner zusammen.
  • 5:44 - 5:46
    Diese Szene hat alle Arten von Bewegung
  • 5:46 - 5:47
    sorgfältig zusammengelegt
    und durch und durch ausgebreitet.
  • 5:48 - 5:48
    Das Wetter.
  • 5:48 - 5:49
    Die Gruppe.
  • 5:50 - 5:50
    Das Individuum.
  • 5:50 - 5:51
    Die Kamera.
  • 5:52 - 5:52
    Den Schnitt.
  • 5:54 - 5:56
    Diese Szene hingegen erzählt ihre Story
    vor allem durch Dialoge.
  • 5:58 - 5:59
    (Dialog)
  • 5:59 - 6:04
    Sicher, die Kamera wird bewegt.
    Aber die Bewegung ist gegenstandslos.
  • 6:04 - 6:06
    Für all das Geld, das hineingesteckt worden ist,
    fühlt sich diese Szene flach an.
  • 6:07 - 6:09
    (Dialog)
  • 6:10 - 6:12
    Aber wie könnte man diese Szene verbessern?
    Nun...
  • 6:12 - 6:16
    Wenn du weißt, worüber die Szene ist,
    versuch es durch die Bewegung auszudrücken.
  • 6:17 - 6:19
    Beginne mit der Figur.
    Wie fühlt sie sich?
  • 6:19 - 6:22
    Gibt es eine Bewegung, mit der der Schauspieler
    dieses Gefühl nach außen tragen kann?
  • 6:24 - 6:27
    Okay, vielleicht war das zuviel.
    Vielleicht ein wenig subtiler.
  • 6:28 - 6:30
    Nimm die Gefühle
    der Figuren
  • 6:30 - 6:32
    und bringe sie nach außen
    und in den Hintergrund.
  • 6:32 - 6:35
    Wenn eine Figur wütend und bedrohlich ist,
    kannst du das hier machen.
  • 6:39 - 6:41
    Oder wenn sie von Unmut geplagt ist.
  • 6:44 - 6:47
    Eine andere Option ist, jemand einzelnen
    einer Gruppe gegenüber zu stellen.
  • 6:47 - 6:50
    Wenn jemand also eine öffentliche
    Erniedrigung erlebt, funktioniert das.
  • 6:52 - 6:53
    Oder wenn jemand nach der Nadel im
    Heuhaufen sucht.
  • 6:55 - 6:57
    Man kann Kamerabewegung dazu nutzen,
    um Aufregung zu zeigen.
  • 6:58 - 7:00
    Man kann zur Bewegung cutten
    um Überraschung zu zeigen.
  • 7:03 - 7:06
    Und man kann jeden Typ von Bewegung
    kombinieren um ein großes Bild zu erzeugen.
  • 7:10 - 7:13
    Übrigens muss man nicht jeden Typ von
    Bewegung in jede Aufnahme setzen.
  • 7:13 - 7:14
    Das ist einfach ermüdend.
  • 7:17 - 7:19
    Aber es gibt die goldene Mitte mit
    viel Abwechslung und Feinheiten.
  • 7:19 - 7:22
    Und man weiß nicht, was am besten
    funktioniert, bis man es versucht.
  • 7:25 - 7:28
    Wenn man die richtige Bewegung
    mit der richtigen Emotion kombiniert,
  • 7:29 - 7:30
    bekommt man etwas Kinematisches.
  • 7:31 - 7:35
    "Nur um meinetwillen sehe ich mir seine
    Filme zwei oder drei mal im Jahr an."
  • 7:36 - 7:40
    "Einfach um zu fühlen, oh wow,
    deswegen wollte ich ein Filmemacher werden."
  • 7:40 - 7:42
    "Und siehe nur, was ich jetzt tue."
  • 7:44 - 7:47
    "Spezialeffekte und ein anderer Film
    über Spezialeffekte"
  • 7:48 - 7:50
    "und dann ein dritter Film über
    Spezialeffekte."
  • 7:51 - 7:54
    Und nun sieh dir einen beliebigen Film
    von ihm an. Sieh dir eine beliebige Szene an
  • 7:54 - 7:56
    Und beobachte wie sich alles zusammen bewegt.
  • 7:58 - 8:02
    "Weißt du, es ist der visuelle Reiz,
    der das Publikum trifft."
  • 8:02 - 8:04
    "Das ist der Grund für Film."
  • 8:04 - 8:07
    "Andernfalls sollten wir das Licht
    ausmachen und es Radio nennen.
Title:
Akira Kurosawa - Composing Movement
Description:

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Video Language:
English
Duration:
08:25

German subtitles

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