Leben im "digitalen Jetzt"
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0:01 - 0:03Ich war während des Hurrikan Sandy in New York
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0:03 - 0:05und dieser kleine, weisse Hund namens Maui
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0:05 - 0:07war bei mir.
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0:07 - 0:09Wegen eines Stromausfalls
war die halbe Stadt dunkel, -
0:09 - 0:12und ich lebte auf der dunkeln Seite
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0:12 - 0:14Maui fürchtete sich schrecklich vor der Dunkelheit
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0:14 - 0:16und so musste ich ihn die Treppe hochtragen.
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0:16 - 0:19Eigentlich trug ich ihn zuerst die Treppe hinunter
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0:19 - 0:21und nach seinem Spaziergang wieder hoch.
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0:21 - 0:24Ich schleppte auch jeden Tag
unzählige Flaschen Wasser -
0:24 - 0:26in die 7. Etage hinauf.
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0:26 - 0:27Und dabei musste ich immer
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0:27 - 0:30eine Taschenlampe zwischen den Zähnen halten.
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0:30 - 0:32In den Läden der Umgebung waren Taschenlampen,
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0:32 - 0:35Batterien und Brot ausverkauft.
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0:35 - 0:38Zum Duschen ging ich zu Fuß in mein Fitnessstudio,
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0:38 - 0:40das 40 Häuserblocks entfernt lag.
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0:40 - 0:43Aber das waren nicht
die Hauptbeschäftigungen meiner Tage. -
0:43 - 0:46Es war ebenso wichtig für mich,
dass ich morgens die Erste -
0:46 - 0:50in einem Café in der Nähe war, wo es Ladestationen und Verlängerungskabel gab,
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0:50 - 0:51um meine verschiedenen Geräte aufzuladen.
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0:51 - 0:54Ich begann, unter den Bänken vor Bäckereien
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0:54 - 0:58und bei Eingängen von Konditoreien
nach Steckdosen zu suchen. -
0:58 - 0:59Ich war nicht die Einzige.
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0:59 - 1:03Sogar bei Regen standen die Leute
zwischen der Madison und der 5th Avenue -
1:03 - 1:06unter ihren Schirmen und luden ihre Handys
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1:06 - 1:08an Steckdosen an der Straße auf.
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1:08 - 1:10Die Natur hatte uns soeben daran erinnert,
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1:10 - 1:12dass sie stärker ist als unsere ganze Technik,
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1:12 - 1:16und doch waren wir ganz auf
unsere elektronischen Verbindungen fixiert. -
1:16 - 1:17Ich glaube, in einer Krisensituation
merkt man jeweils, -
1:17 - 1:21was wirklich wichtig ist und was nicht,
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1:21 - 1:24und Sandy hat mir gezeigt, dass uns unsere Geräte
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1:24 - 1:26und die Verbindungen, die sie herstellen, wichtig sind,
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1:26 - 1:31genau so wie Essen oder ein Dach über dem Kopf.
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1:31 - 1:34Das bekannte Selbst,
existiert nicht mehr. -
1:34 - 1:37Ein abstraktes, digitales Universum
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1:37 - 1:39ist Teil unserer Identität geworden.
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1:39 - 1:44Und ich möchte darüber sprechen,
was das meiner Meinung nach bedeutet. -
1:44 - 1:46Ich bin Schriftstellerin,
und interessiere mich für das Selbst, -
1:46 - 1:49weil das Selbst und die Fiktion viele Gemeinsamkeiten haben.
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1:49 - 1:52Beide sind Geschichten, Interpretationen.
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1:52 - 1:55Wir alle erleben viele Dinge ohne eine Geschichte.
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1:55 - 1:57Wir können zu schnell die Treppe hochrennen
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1:57 - 1:58und ausser Atem geraten.
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1:58 - 2:01Doch der weitere Zusammenhang unseres Lebens,
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2:01 - 2:04der etwas abstraktere, ist indirekt.
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2:04 - 2:07Die Geschichte unseres Lebens
basiert auf direkten Erfahrungen, -
2:07 - 2:09aber sie ist ausgeschmückt.
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2:09 - 2:12Ein Roman besteht aus einer Szene nach der anderen
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2:12 - 2:15und die Geschichte unseres Lebens
braucht ebenfalls einen Bogen. -
2:15 - 2:18Sie braucht Monate und Jahre.
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2:18 - 2:21Einzelne Momente unseres Lebens sind ihre Kapitel.
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2:21 - 2:24Aber in der Geschichte geht es
nicht um diese Kapitel, -
2:24 - 2:26sondern um das ganze Buch.
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2:26 - 2:29Es geht nicht nur um gebrochene Herzen und Glück,
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2:29 - 2:31um Triumphe und Enttäuschungen,
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2:31 - 2:33sondern darum, wie wir durch diese
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2:33 - 2:36und – manchmal noch wichtiger – trotz diesen
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2:36 - 2:38unseren Platz in der Welt finden,
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2:38 - 2:42wie wir sie verändern und uns selbst verändern.
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2:42 - 2:45Unsere Geschichte braucht
deshalb zwei Dimensionen von Zeit: -
2:45 - 2:48Einen langen Zeitbogen, das ist unsere Lebensdauer,
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2:48 - 2:50und den Zeitrahmen der direkten Erfahrung,
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2:50 - 2:52das ist der Moment.
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2:52 - 2:54Das Selbst, das direkte Erfahrungen macht,
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2:54 - 2:56kann nur in dem Moment bestehen,
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2:56 - 2:59doch das Erzählende braucht mehrere Momente,
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2:59 - 3:01eine ganze Reihe davon,
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3:01 - 3:03und deshalb braucht das Selbst in seiner Gesamtheit
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3:03 - 3:06sowohl die eindringliche Erfahrung
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3:06 - 3:08als auch den Fluss der Zeit.
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3:08 - 3:12Dieser Fluss der Zeit ist in allem eingebettet:
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3:12 - 3:14In der Erosion eines Sandkorns,
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3:14 - 3:18in der Knospe, die zur Rose erblüht.
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3:18 - 3:21Ohne ihn gäbe es keine Musik.
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3:21 - 3:23Unsere Gefühle und Gemütsverfassungen
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3:23 - 3:25drehen sich oft um Zeit:
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3:25 - 3:27Bedauern oder Wehmut wegen der Vergangenheit,
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3:27 - 3:31Hoffnungen und Befürchtungen für die Zukunft.
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3:31 - 3:35Die Technik hat den Fluss der Zeit verändert.
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3:35 - 3:37Die Gesamtzeit, die uns für unsere Geschichte
zur Verfügung steht, -
3:37 - 3:39unsere Lebensdauer, hat zugenommen,
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3:39 - 3:42aber die kleinste Einheit,
der Moment, ist geschrumpft. -
3:42 - 3:45Geschrumpft, weil Instrumente uns befähigen,
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3:45 - 3:48immer kleinere Zeiteinheiten zu messen,
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3:48 - 3:51und dadurch erlangen wir
ein differenzierteres Verständnis -
3:51 - 3:53der materiellen Welt,
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3:53 - 3:55und dieses differenzierte Verständnis
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3:55 - 3:57hat riesige Datenmengen erzeugt,
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3:57 - 3:59die unser Gehirn gar nicht mehr erfassen kann
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3:59 - 4:03und für die wir immer
kompliziertere Computer benötigen. -
4:03 - 4:05Mit all dem will ich sagen, dass die Kluft
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4:05 - 4:08zwischen dem, was wir wahrnehmen,
und dem, was wir messen können, -
4:08 - 4:10immer größer wird.
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4:10 - 4:13Die Wissenschaft kann Dinge mit
und in einer Pikosekunde tun, -
4:13 - 4:15aber Sie und ich, wir werden nie
die innere Erfahrung machen, -
4:15 - 4:18was ein Millionstel einer Millionstelsekunde ist.
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4:18 - 4:22Wir folgen nur dem Rhythmus und Fluss der Natur:
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4:22 - 4:25der Sonne, dem Mond
und den Jahreszeiten. -
4:25 - 4:28Deshalb brauchen wir jenen langen Zeitbogen
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4:28 - 4:30aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,
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4:30 - 4:32um Dinge so zu sehen, wie sie sind,
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4:32 - 4:34um das Signal vom Rauschen
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4:34 - 4:37und das Selbst von der Wahrnehmung
zu unterscheiden. -
4:37 - 4:40Wir brauchen den Zeitpfeil,
um Ursache und Wirkung zu verstehen, -
4:40 - 4:42nicht nur in der materiellen Welt,
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4:42 - 4:45sondern auch in unseren Absichten
und Beweggründen. -
4:45 - 4:49Was geschieht, wenn
dieser Pfeil aus der Bahn gerät? -
4:49 - 4:53Was geschieht, wenn die Zeit verkrümmt wird?
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4:53 - 4:55Viele von uns haben heute das Gefühl,
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4:55 - 4:57dass der Pfeil der Zeit in alle Richtungen
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4:57 - 4:59aber zugleich auch nirgendwohin zielt.
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4:59 - 5:02Dies liegt daran, dass die Zeit in der digitalen Welt
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5:02 - 5:06nicht so fließt wie in der natürlichen.
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5:06 - 5:09Wir alle wissen, dass das Internet den Raum
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5:09 - 5:10und die Zeit verkleinert hat.
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5:10 - 5:12Weit, weit dort drüben ist jetzt hier.
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5:12 - 5:15Nachrichten aus Indien werden
auf mein Smartphone gestremmt, -
5:15 - 5:18egal, ob ich in New York oder New Delhi bin.
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5:18 - 5:19Doch das ist nicht alles.
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5:19 - 5:22Ihr letzter Job, Ihre letztjährige
Reservierung im Restaurant, -
5:22 - 5:25Ihre früheren Freunde stehen auf einer Ebene
mit den aktuellen Freunde, -
5:25 - 5:27weil das Internet auch archiviert
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5:27 - 5:29und die Vergangenheit verzerrt.
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5:29 - 5:31Ohne Unterscheidung zwischen Vergangenheit,
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5:31 - 5:34Gegenwart und Zukunft, zwischen hier und dort,
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5:34 - 5:38haben wir nur noch überall diesen Moment,
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5:38 - 5:40den Moment, den ich das "digitale Jetzt" nenne.
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5:40 - 5:43Wie können wir aber in der Landschaft
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5:43 - 5:45diesen digitalen Jetzt-Schwerpunkte setzen?
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5:45 - 5:47Das digitale Jetzt ist nicht die Gegenwart,
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5:47 - 5:49weil es immer ein paar Sekunden voraus ist
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5:49 - 5:51mit Twitter-Streams, über die man schon spricht,
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5:51 - 5:53und mit Nachrichten aus anderen Zeitzonen.
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5:53 - 5:55Es ist nicht das Jetzt,
in dem der Fuß plötzlich schmerzt -
5:55 - 5:58oder die Sekunde, in der man
in ein Stück Kuchen beißt, -
5:58 - 6:01oder die drei Stunden, in denen man
sich in einem spannenden Buch verliert. -
6:01 - 6:03Dieses Jetzt hat nur wenig mit unserem
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6:03 - 6:06körperlichen oder seelischen Zustand zu tun.
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6:06 - 6:08Es versucht vielmehr, uns an jeder
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6:08 - 6:10Straßenbiegung abzulenken.
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6:10 - 6:12Jedes digitale Wahrzeichen ist eine Einladung,
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6:12 - 6:15zu unterbrechen, was man gerade tut, und anderswo
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6:15 - 6:16etwas anderes zu tun.
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6:16 - 6:18Lesen Sie ein Interview mit einem Schriftsteller?
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6:18 - 6:21Warum kaufen Sie nicht sein Buch?
Twittern Sie darüber. Teilen Sie es. -
6:21 - 6:24Finden Sie ähnliche Bücher.
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6:24 - 6:27Finden Sie andere Leute, die diese Bücher lesen.
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6:27 - 6:29Eine Reise kann befreiend wirken,
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6:29 - 6:31doch wenn sie nie endet, sind wir
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6:31 - 6:33dauernd und ohne Ruhepause im Exil.
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6:33 - 6:35Auswählen können ist eine Freiheit, außer es gibt sie
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6:35 - 6:38nur um ihrer selbst willen.
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6:38 - 6:40Das Digitale ist nicht nur weit
von der Gegenwart entfernt, -
6:40 - 6:43sondern steht auch in direkter Konkurrenz zu ihr,
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6:43 - 6:45und dies, weil nicht nur ich darin fehle,
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6:45 - 6:46sondern auch Sie.
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6:46 - 6:49Nicht nur wir fehlen darin, sondern auch alle andern.
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6:49 - 6:53Und darin liegt sein grosser Nutzen,
aber auch sein Schrecken. -
6:53 - 6:56Ich kann mitten in der Nacht
fremdsprachige Bücher bestellen, -
6:56 - 6:57französische Macaronen kaufen
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6:57 - 7:00und Videonachrichten versenden,
die später gesehen werden. -
7:00 - 7:02Ich kann jederzeit in einem anderen
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7:02 - 7:04Rhythmus und Tempo als Sie agieren,
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7:04 - 7:06und dabei die Illusion aufrecht erhalten,
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7:06 - 7:09wir seinen in Echtzeit verbunden.
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7:09 - 7:11Sandy hat uns daran erinnert,
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7:11 - 7:13wie solche Illusionen zerschmettern können.
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7:13 - 7:15Es gab jene mit Wasser und Strom
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7:15 - 7:17und jene ohne.
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7:17 - 7:19Es gab jene, die in ihr Leben zurückkehrten,
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7:19 - 7:21und jene, die auch nach Monaten
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7:21 - 7:23nicht nach Hause konnten.
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7:23 - 7:26Die Technologie gibt jenen, die sie haben,
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7:26 - 7:29die Illusion,dass alle sie haben,
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7:29 - 7:32und wie ein ironischer Schlag ins Gesicht
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7:32 - 7:34wird das auch wahr.
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7:34 - 7:36Man sagt beispielsweise,
dass in Indien mehr Menschen -
7:36 - 7:39Zugang zu einem Handy als zu einer Toilette haben.
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7:39 - 7:41Wenn dieser Graben zwischen fehlender Infrastruktur
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7:41 - 7:43und Verbreitung von Technologie,
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7:43 - 7:46der in vielen Teilen der Welt schon riesig ist,
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7:46 - 7:48nicht irgendwie überwunden wird,
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7:48 - 7:50wird es Risse geben zwischen der digitalen
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7:50 - 7:52und der realen Welt.
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7:52 - 7:56Wir als Individuen, die im digitalen Jetzt leben
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7:56 - 7:58und einen grossen Teil unserer
wachen Momente darin verbringen, -
7:58 - 8:00stehen vor der Herausforderung,
in diesen beiden Zeitströmen, -
8:00 - 8:03die parallel und fast simultan fließen, zu leben.
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8:03 - 8:07Wie lebt man aber in dieser Ablenkung?
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8:07 - 8:09Man könnte meinen, dass die Jüngeren,
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8:09 - 8:13die da hineingeboren wurden,
sich leichter anpassen können. -
8:13 - 8:16Das ist möglich, aber ich
erinnere mich an meine Kindheit. -
8:16 - 8:18Ich erinnere mich, wie mein Grossvater mit mir
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8:18 - 8:20die Hauptstädte der Welt geübt hat.
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8:20 - 8:23Buda und Pest waren durch die Donau getrennt,
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8:23 - 8:26und Wien hatte die Spanische Reitschule.
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8:26 - 8:28Wenn ich heute ein Kind wäre,
könnte ich diese Informationen -
8:28 - 8:31ganz leicht mit Apps und Hyperlinks bekommen,
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8:31 - 8:33aber es wäre nicht dasselbe,
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8:33 - 8:35denn viel später reiste ich nach Wien
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8:35 - 8:37und besuchte die Spanische Reitschule
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8:37 - 8:40and spürte, wie mein Grossvater bei mir war.
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8:40 - 8:43Jeden Abend hatte er mich auf der Terrasse
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8:43 - 8:46auf seine Schultern gehoben und mir den Jupiter,
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8:46 - 8:49den Saturn und den Großen Bären gezeigt.
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8:49 - 8:51Und auch da, wenn ich den Großen Bären betrachte,
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8:51 - 8:54erinnere ich mich daran, wie ich mich als Kind
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8:54 - 8:57an seinem Kopf festhielt, um nicht
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8:57 - 8:59von seinen Schultern zu rutschen,
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8:59 - 9:02und ich fühle mich wieder wie dieses Kind.
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9:02 - 9:04Was mich mit meinem Grossvater verband,
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9:04 - 9:08war so oft an Informationen,
Wissen und Tatsachen geknüpft, -
9:08 - 9:10dabei ging es um so viel mehr
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9:10 - 9:14als Informationen, Wissen und Tatsachen.
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9:14 - 9:16Wenn die Technologie die Zeit verkrümmt,
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9:16 - 9:18stellt sie unser tiefstes Inneres in Frage,
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9:18 - 9:21weil wir die Vergangenheit archivieren können
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9:21 - 9:25und manches wird schwierig zu vergessen,
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9:25 - 9:27auch wenn der gegenwärtige Augenblick
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9:27 - 9:30immer schwerer zu behalten ist.
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9:30 - 9:33Wir wollen festhalten, aber was wir halten können
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9:33 - 9:35ist nur eine Reihe von statischen Augenblicken.
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9:35 - 9:38Sie sind wie Seifenblasen, die verschwinden,
wenn man sie berührt. -
9:38 - 9:41Wenn wir alles archivieren, glauben wir,
dass wir es aufbewahren können, -
9:41 - 9:42aber Zeit ist nicht eine Datenmenge.
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9:42 - 9:45Sie kann nicht aufbewahrt werden.
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9:45 - 9:47Wir alle wissen genau, was es heißt,
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9:47 - 9:49in einem Moment wirklich da zu sein.
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9:49 - 9:50Es kann passieren, wenn man
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9:50 - 9:52ein Instrument spielt
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9:52 - 9:53oder in die Augen eines Menschen schaut,
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9:53 - 9:56den man schon sehr lange kennt.
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9:56 - 9:59In solchen Momenten ist unser Selbst vollständig.
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9:59 - 10:01Das Selbst, das in diesem langen Erzählbogen lebt,
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10:01 - 10:03und das Selbst, das diesen Augenblick erlebt,
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10:03 - 10:04werden eins.
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10:04 - 10:06Die Gegenwart umfasst die Vergangenheit
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10:06 - 10:08und ein Versprechen für die Zukunft.
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10:08 - 10:10Die Gegenwart verbindet sich mit dem Zeitfluss
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10:10 - 10:13von vorher und nachher.
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10:13 - 10:16Diese Gefühle erlebte ich zum ersten Mal
mit meiner Großmutter. -
10:16 - 10:19Ich wollte Seilspringen lernen,
und sie holte ein altes Seil, -
10:19 - 10:20raffte ihren Sari hoch
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10:20 - 10:22und sprang darüber.
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10:22 - 10:24Ich wollte kochen lernen,
und sie ließ mich in der Küche -
10:24 - 10:28einen ganzen Monat lang schneiden und hacken.
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10:28 - 10:31Meine Großmutter lehrte mich,
dass Dinge in der Zeit geschehen, -
10:31 - 10:35die sie brauchen, dass man nicht
gegen die Zeit kämpfen kann, -
10:35 - 10:36und weil jeder Moment vergeht und sich bewegt,
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10:36 - 10:40schulden wir der Gegenwart
unsere ganze Aufmerksamkeit. -
10:40 - 10:42Aufmerksamkeit ist Zeit.
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10:42 - 10:44Ein Yogalehrer hat mir einmal gesagt,
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10:44 - 10:47dass Liebe Aufmerksamkeit ist,
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10:47 - 10:48und für meine Großmutter waren
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10:48 - 10:53Liebe und Aufmerksamkeit eindeutig dasselbe.
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10:53 - 10:55Die digitale Welt frisst die Zeit auf
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10:55 - 10:59und deshalb würde ich sagen,
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10:59 - 11:00dass sie die Vollständigkeit
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11:00 - 11:03unseres Selbst bedroht.
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11:03 - 11:05Sie bedroht den Fluss der Liebe.
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11:05 - 11:07Aber wir müssen das nicht zulassen.
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11:07 - 11:09Wir können etwas anderes wählen.
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11:09 - 11:11Wir haben immer wieder gesehen,
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11:11 - 11:13wie kreativ Technologie sein kann
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11:13 - 11:15und in unserem Leben und unserem Tun
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11:15 - 11:19können wir jene Lösungen, Innovationen
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11:19 - 11:22und Momente wählen,
die den Fluss der Zeit nicht zersplittern, -
11:22 - 11:26sondern wieder herstellen.
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11:26 - 11:28Wir können langsamer werden
und uns auf das Fließen -
11:28 - 11:31und Verebben der Zeit einstellen.
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11:31 - 11:35Wir können uns entscheiden,
uns die Zeit wieder zu nehmen. -
11:35 - 11:37Danke.
-
11:37 - 11:41(Applaus)
- Title:
- Leben im "digitalen Jetzt"
- Speaker:
- Abha Dawesar
- Description:
-
Vor einem Jahr lebte Abha Dawesar in Manhattan, das vom Wirbelsturm Sandy verwüstet war, und suchte nach Strom für ihre elektronischen Verbindungen zur Welt. Als Schriftstellerin sah sie darin eine Metapher zum Leben: Sind wir so fixiert darauf, uns digital zu verbinden, dass wir das richtige Leben verpassen?
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 12:01
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Jens Süßmeyer
Die Übersetzung gefällt mir sehr gut und ist auch aufgrund der Sprechweise und Erzählweise von Abha sehr gut nachzuvollziehen. Hier noch ein paar kleinere Änderungen:
0:57 "die Einzige" (Großgeschrieben)
01:38 "ein Teil unserer Identität wurde" (fehlendes Space)
02:00 "der etwas abstraktere, ist indirekt." (ein der gestrichen)
02:17 "Einzelne Momente unseres Lebens sind ihre Kapitel." (ein e gestrichen)
02:54: "kann nur im dem Moment bestehen," (dem hinzugefügt um den individuellen Moment hervorzuheben)
03:42 "Geschrumpft, weil wir Instrumente haben, mit denen wir" (Adjektiv zur Betonung nach vorne gezogen und damit keine Verwechslung zwischen Einheit oder Moment besteht)
9:09 "als Informationen, Wissen und Tatsachen." (ein und entfernt)
10:52 "Die digitale Welt frisst die Zeit auf" (evtl. besser: "..raubt uns die Zeit..." ?)
Angelika Lueckert Leon
Hallo zusammen,
die Übersetzung ist wirklich schön! Und auch die Korrektur ist gut, vor allem gut erläutert.
Dennoch hier ein paar Korrekturen:
0:05 "Hurricane" hier ist einfach die englische Schreibweise stehen geblieben: entweder "Hurrikan", "Wirbelsturm" oder Orkan"
Textanzeige: Wenn Texte über eine Zeile hinausgehen, solltet ihr ihn gleichmäßig verteilen. Das ist besser lesbar. (Z.B. 0:6)
0:35 Fuß (nicht "Fuss", sonst würde es kurz gesprochen)
Allgemein sollte man bei Untertiteln auf Kürze achten. Z.B. 1:30 "Das Selbst, wie wir es einst kannten," hier geht vielleicht auch "Das bekannte Selbst".
(Schaut euch bitte mal den TED-Guide an: http://translations.ted.org/wiki/How_to_Compress_Subtitles)
2:20 Komma fehlt
2:33 Bei Einschüben Gedankenstrich – verwenden! Nicht einen Bindestrich
2:54 "nur im dem Moment" (in)
2:55 Das ist etwas zu sehr am Englischen "doch jenes, das erzählt, braucht mehrere Momente,"; würde es freier formulieren
3:24 Komma fehlte
3:44/3:51 leicht umgestellt
4:22 die Hinzufügung "wie sie sich … zeigen" würde ich nicht machen. Stattdessen einfach Doppelpunkt oder Gedankenstrich, damit Ausführung deutlich wird.
5:12 Komma fehlte
5:19 Nicht duzen + Reservation ist kein deutsches Wort! ;-) = Reservierung
5:21 Gedankenstrich –; "stehen auf einer Ebene" (nicht "liegen")
5:26 Für "warp" passt hier "verzerrt/verfälscht" viel besser, sonst denkt man an Raumkrümmungen
5:40 Artikel nicht vom Substantiv trennen!
5:42 "Jetzt-Schwerpunkte" im Deutschen müssen gebildete Begriffe mit Bindestrich verbunden werden
6:08 Straße; nicht "Strasse"!
6:49 "ihr grosser Nutzen" ("groß" – schaut euch bitte an, wann ss und wann ß verwendet wird) + "SEIN großer Nutzen" (Bezug: das Digitale)
6:55 "Macarons" ist kein deutscher Plural; also: Macaronen
8:07 "Man könnte meine, " ("n" fehlte)
Speaker Name: Ihr müsst den Namen eintragen! (War leer)
Wie ihr seht kam doch ein bisschen was zusammen. Bitte arbeitet demnächst sorgfältiger. Aber lasst euch nicht entmutigen!
LG, Angelika