Die gelähmte Ratte, die wieder laufen lernte
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0:00 - 0:02Ich bin Neurowissenschaftler
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0:02 - 0:06und habe Physik und Medizin studiert.
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0:06 - 0:11Unsere Forschungsarbeit
an der ETH in Lausanne -
0:11 - 0:14konzentriert sich auf schwere
Rückenmarksverletzungen. -
0:14 - 0:17Jedes Jahr trifft es
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0:17 - 0:20mehr als 50 000 Menschen weltweit.
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0:20 - 0:23Dies hat dramatische Folgen
für die Betroffenen, -
0:23 - 0:25deren Leben zerstört wird,
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0:25 - 0:29innerhalb von Sekunden.
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0:29 - 0:32Ich denke, der Mann aus Stahl,
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0:32 - 0:34Christopher Reeve,
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0:34 - 0:36hat am meisten darauf aufmerksam gemacht,
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0:36 - 0:39wie sehr Menschen
mit Rückenmarksverletzungen leiden. -
0:39 - 0:42Und so begann ich
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0:42 - 0:44meine Auseinandersetzung
mit diesem Thema -
0:44 - 0:47und eine Zusammenarbeit mit der
Christopher-und-Dana-Reeve-Stiftung. -
0:47 - 0:52Diesen entscheidenden Moment
vergesse ich nie. -
0:52 - 0:53Es war am Ende eines
ganz gewöhnlichen Tages -
0:53 - 0:55in der Stiftung.
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0:55 - 1:00Chris sprach uns an,
die Wissenschaftler und Experten: -
1:00 - 1:03"Ihr müsst pragmatischer denken!
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1:03 - 1:06Geht morgen nach der Arbeit
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1:06 - 1:09im Reha-Zentrum vorbei
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1:09 - 1:10und schaut euch die Patienten an:
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1:10 - 1:12Jeder Schritt fällt ihnen schwer,
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1:12 - 1:15sie haben Mühe, sich aufrecht zu halten.
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1:15 - 1:16Und überlegt auf dem Heimweg,
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1:16 - 1:19was ihr in Zukunft
an eurer Forschung verbessern könnt. -
1:19 - 1:22Wie ihr das Leben dieser Patienten
verbessern könnt." -
1:22 - 1:26Diese Worte habe ich nie vergessen.
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1:26 - 1:29Das ist nun schon über 10 Jahre her,
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1:29 - 1:31aber seit diesem Tag verfolgt mein Team
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1:31 - 1:33eine pragmatische Herangehensweise
an den Genesungsprozess -
1:33 - 1:36nach einer Rückenmarksverletzung.
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1:36 - 1:38Mein erster Schritt war die Entwicklung
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1:38 - 1:41eines naturgetreueren Modells
zur Simulation -
1:41 - 1:45der Hauptsymptome beim Menschen
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1:45 - 1:48unter kontrollierten
experimentellen Bedingungen. -
1:48 - 1:51Dazu machten wir
einen senkrechten Einschnitt -
1:51 - 1:52auf jeder Seite.
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1:52 - 1:54So wird die Kommunikation
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1:54 - 1:57zwischen Gehirn und
Rückenmark unterbrochen; -
1:57 - 2:00dies führt zu einer vollständigen
und dauerhaften -
2:00 - 2:01Lähmung des Beins.
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2:01 - 2:05Es wurde jedoch beobachtet,
dass bei den meisten Menschen -
2:05 - 2:08ein kleines Stück intaktes
neuronales Gewebe übrig bleibt, -
2:08 - 2:11durch das eine Genesung möglich ist.
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2:11 - 2:14Doch wie bekommt man das hin?
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2:14 - 2:17Nun, die klassische Herangehensweise
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2:17 - 2:20besteht aus einem Eingriff,
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2:20 - 2:23der das Wieder-Zusammenwachsen
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2:23 - 2:25mit dem verletzten Strang unterstützt.
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2:25 - 2:29Und obwohl dies sicherlich
ein Weg zur Heilung ist, -
2:29 - 2:32fand ich das extrem kompliziert.
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2:32 - 2:35Für schnelle Ergebnisse
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2:35 - 2:36war es offensichtlich:
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2:36 - 2:40Ich musste die Sache ganz anders angehen.
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2:40 - 2:44100 Jahre Rückenmarkforschung,
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2:44 - 2:45beginnend mit
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2:45 - 2:47dem Nobelpreisträger Sherrington,
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2:47 - 2:49haben gezeigt,
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2:49 - 2:52dass das Rückenmark
unterhalb der Verletzungsstelle -
2:52 - 2:55genug Nervenverbindungen enthält,
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2:55 - 2:57um eine Fortbewegung zu koordinieren.
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2:57 - 3:00Aber da es keinen Input
vom Gehirn mehr gibt, -
3:00 - 3:03befinden sie sich in einer Art Ruhezustand,
als wären sie eingeschlafen. -
3:03 - 3:08Meine Idee: die Nerven wieder aufwecken!
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3:08 - 3:12Damals war ich Post-Doc in Los Angeles,
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3:12 - 3:14nachdem ich in Frankreich
meinen Doktor gemacht hatte. -
3:14 - 3:16Dort wird eigenständiges Denken
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3:16 - 3:19nicht unbedingt gefördert.
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3:19 - 3:21(Gelächter)
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3:21 - 3:25Ich traute mich kaum,
mit meinem neuen Chef zu sprechen -
3:25 - 3:27nahm aber all meinen Mut zusammen.
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3:27 - 3:30Ich ging zu meinem wunderbaren Betreuer,
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3:30 - 3:34Reggie Edgerton,
und erzählte ihm von meiner Idee. -
3:34 - 3:36Er hörte mir aufmerksam zu
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3:36 - 3:39und antwortete mit einem Grinsen:
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3:39 - 3:41"Warum versuchen Sie es nicht?"
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3:41 - 3:43Und ich kann Ihnen sagen,
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3:43 - 3:47dies war ein sehr entscheidender Moment
in meiner Karriere, -
3:47 - 3:49als mir klar wurde, dass der große Mentor
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3:49 - 3:52an junge Menschen und neue Ideen glaubte.
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3:52 - 3:54Und das war meine Idee:
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3:54 - 3:56Ich werde Ihnen
anhand einer einfachen Metapher -
3:56 - 3:59das komplizierte Konzept erklären:
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3:59 - 4:03Stellen wir uns
das Bewegungssystem als Auto vor: -
4:03 - 4:06Das Rückenmark ist der Motor.
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4:06 - 4:09Die Übertragung ist unterbrochen,
der Motor abgeschaltet. -
4:09 - 4:12Wie bringen wir den Motor wieder in Gang?
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4:12 - 4:15Als erstes brauchen wir Treibstoff.
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4:15 - 4:17Als zweites müssen wir das Gaspedal bedienen.
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4:17 - 4:19Und als drittes das Auto lenken.
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4:19 - 4:21Wie sich zeigte, gibt es Nervenbahnen,
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4:21 - 4:24die vom Gehirn ausgehen
und bei der Bewegung -
4:24 - 4:25genau diese Funktionen übernehmen.
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4:25 - 4:28Meine Idee: den fehlenden Input ersetzen
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4:28 - 4:29und an das Rückenmark
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4:29 - 4:31genau das Signal senden,
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4:31 - 4:36das das Gehirn auch
für eine Gehbewegung senden würde. -
4:36 - 4:40So griff ich auf Forschungsergebnisse
der letzten 20 Jahre
in den Neurowissenschaften zurück. -
4:40 - 4:43Zuerst musste der fehlende Treibstoff
ersetzt werden: -
4:43 - 4:45mit pharmakologischen Wirkstoffen,
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4:45 - 4:48die die Neuronen im Rückenmark
auf die Erregungsübertragung vorbereiten. -
4:48 - 4:52Und dann musste
das Gaspedal nachempfunden werden, -
4:52 - 4:54mittels elektrischer Stimulation.
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4:54 - 4:56Stellen Sie sich also eine Elektrode vor,
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4:56 - 4:58die auf das Rückenmark implantiert wird,
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4:58 - 5:01um schmerzfreie Stimuli auszusenden.
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5:01 - 5:04Nach einigen Jahren ist es uns gelungen,
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5:04 - 5:06eine elektrochemische
Neuroprothese zu entwickeln, -
5:06 - 5:08die das Nervensystem des Rückenmarks
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5:08 - 5:13von einem schlafenden
in einen wachen Zustand versetzt. -
5:13 - 5:19Sofort kann die gelähmte Ratte stehen.
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5:19 - 5:22Sobald sich das Laufband
in Bewegung setzt, -
5:22 - 5:25zeigt das Tier koordinierte
Beinbewegungen, -
5:25 - 5:27die aber nicht vom Gehirn gesteuert werden.
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5:27 - 5:29Dies nenne ich
"das intelligente Rückenmark". -
5:29 - 5:32Es verarbeitet kognitiv sensorische Reize,
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5:32 - 5:34die vom bewegten Bein ausgehen,
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5:34 - 5:38und entscheidet,
wie ein Muskel aktiviert wird, -
5:38 - 5:41um zu stehen, zu gehen, zu laufen,
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5:41 - 5:43und wie in diesem Fall aus vollem Lauf
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5:43 - 5:46zum Stehen zu kommen,
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5:46 - 5:48sobald das Laufband stoppt.
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5:48 - 5:50Das war unglaublich.
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5:50 - 5:53Ich war von dieser Bewegung
vollkommen fasziniert, -
5:53 - 5:55die nicht vom Gehirn gesteuert wurde,
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5:55 - 5:59aber gleichzeitig war ich auch frustriert.
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5:59 - 6:02Die Bewegung war nicht bewusst gesteuert.
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6:02 - 6:05Das Tier hatte keinerlei Kontrolle
über seine Beine. -
6:05 - 6:09Es fehlte natürlich noch die Lenkung.
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6:09 - 6:11Es wurde mir klar,
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6:11 - 6:12dass wir von der klassischen Reha
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6:12 - 6:16abrücken mussten,
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6:16 - 6:17bei der man nur auf dem Laufband läuft
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6:17 - 6:21und stattdessen
eine Umgebung schaffen mussten, -
6:21 - 6:26in der das Gehirn dazu angeregt wird,
das Bein bewusst zu kontrollieren. -
6:26 - 6:29Mit dieser Idee im Hinterkopf
entwickelten wir ein komplett neues -
6:29 - 6:32Robotersystem, das die Ratte
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6:32 - 6:35von allen Seiten unterstützt.
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6:35 - 6:37Stellen Sie sich einmal vor,
wie toll das ist! -
6:37 - 6:41Stellen Sie sich die kleine,
200 g schwere Ratte vor, -
6:41 - 6:45die an diesen riesigen,
200 kg schweren Roboter angeschlossen ist, -
6:45 - 6:47aber den Roboter nicht spürt.
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6:47 - 6:49Der Roboter existiert für die Ratte nicht.
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6:49 - 6:52Genau so, wie man
ein kleines Kind an der Hand hält, -
6:52 - 6:54während es seine ersten
unsicheren Schritte macht. -
6:54 - 6:58Ich fasse zusammen: Bei der Ratte wurde
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6:58 - 7:00ein zur Lähmung führender Schnitt
im Rückenmark vorgenommen. -
7:00 - 7:03Die elektrochemische
Neuroprothese sorgte dafür, -
7:03 - 7:07dass das Nervensystem
die Bewegung umsetzen konnte. -
7:07 - 7:11Mit Unterstützung des Roboters
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7:11 - 7:13konnte die Ratte
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7:13 - 7:15die gelähmten Beine bewegen.
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7:15 - 7:18Und als Motivation verwendeten wir
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7:18 - 7:22die stärksten Pharmazeutika,
die die Schweiz zu bieten hat: -
7:22 - 7:24feinste Schweizer Schokolade.
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7:24 - 7:27(Gelächter)
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7:27 - 7:32Tatsächlich waren
die ersten Ergebnisse sehr, sehr, -
7:32 - 7:34sehr enttäuschend.
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7:34 - 7:38Und da stand nun
meine beste Physiotherapeutin -
7:45 - 7:47und schaffte es beim besten Willen nicht,
die Ratte dazu zu bringen, -
7:47 - 7:49auch nur einen Schritt zu machen,
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7:49 - 7:52während die gleiche Ratte
fünf Minuten zuvor -
7:52 - 7:55problemlos auf dem Laufband gelaufen war.
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7:55 - 7:57Wir waren so frustriert.
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7:57 - 8:00Aber wissen Sie,
eine der wichtigsten Eigenschaften -
8:00 - 8:02eines Wissenschaftlers
ist die Beharrlichkeit. -
8:02 - 8:06Wir blieben dran.
Wir verbesserten unsere Methode, -
8:06 - 8:08und nach einigen Monaten harten Trainings
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8:08 - 8:12konnte die sonst gelähmte Ratte stehen.
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8:12 - 8:13Wann immer sie wollte,
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8:13 - 8:16konnte sie ihren ganzen Körper
in Bewegung setzen, -
8:16 - 8:19um zur Belohnung zu sprinten.
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8:19 - 8:22Es war zum ersten Mal gelungen,
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8:22 - 8:24nach einer experimentellen
Verletzung des Rückenmarks -
8:24 - 8:27mit vollständiger und dauerhafter Lähmung
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8:27 - 8:30wieder willkürliche Beinbewegungen
zu ermöglichen. -
8:30 - 8:32Tatsächlich --
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8:32 - 8:34(Applaus)
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8:34 - 8:38Danke.
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8:38 - 8:41Tatsächlich konnte die Ratte
nicht nur eine Bewegung -
8:41 - 8:44auf festem Grund auslösen und ausführen,
-
8:44 - 8:46sondern sogar
die Beinbewegungen anpassen. -
8:46 - 8:49Zum Beispiel,
um die Schwerkraft zu überwinden -
8:49 - 8:51und so eine Treppe zu erklimmen.
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8:51 - 8:53Ich sage Ihnen, das war
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8:53 - 8:56ein sehr emotionaler Moment
in meinem Labor. -
8:56 - 8:59Wir haben 10 Jahre hart daran gearbeitet,
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8:59 - 9:02dieses Ziel zu erreichen.
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9:02 - 9:04Bleibt die Frage nach dem Wie?
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9:04 - 9:06Ich meine, wie ist das möglich?
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9:06 - 9:08Was wir herausgefunden haben,
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9:08 - 9:11war vollkommen unvorhersehbar.
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9:11 - 9:15Diese neuartige Methode
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9:15 - 9:19führte dazu, dass das Gehirn
neue Verbindungen aufbaute, -
9:19 - 9:22neue Schaltungen,
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9:22 - 9:25die Informationen aus dem Gehirn
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9:25 - 9:28über die Verletzung hinweg
transportieren und Kontrolle -
9:28 - 9:32über das Bewegungsnetz
unterhalb der Verletzung gewinnen. -
9:32 - 9:34Und hier sehen Sie ein Beispiel,
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9:34 - 9:38bei dem die vom Gehirn kommenden Fasern
in Rot dargestellt sind. -
9:38 - 9:41Die blaue Nervenzelle ist
mit dem Bewegungszentrum verbunden. -
9:41 - 9:44Und diese Konstellation
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9:44 - 9:46synaptischer Kontakte bedeutet,
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9:46 - 9:50dass das Gehirn wieder mit
dem Bewegungszentrum verbunden ist -
9:50 - 9:54und das über nur
eine verbindende Nervenzelle. -
9:54 - 9:56Dieses Phänomen beschränkte sich nicht nur
-
9:56 - 9:57auf die verletzte Stelle.
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9:57 - 10:00Sondern es spielte sich
im gesamten zentralen Nervensystem ab, -
10:00 - 10:02einschließlich des Stammhirns,
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10:02 - 10:06wo wir einen Anstieg von 300 Prozent
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10:06 - 10:09in der Dichte der vom Gehirn aus
kommenden Fasern feststellen konnten. -
10:09 - 10:13Wir wollten nicht das Rückenmark heilen,
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10:13 - 10:16aber was wir erreichen konnten:
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10:16 - 10:18eine der umfassenderen Neubildungen
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10:18 - 10:20von Projektionsfasern,
die jemals beobachtet wurde, -
10:20 - 10:22und das im Zentralen Nervensystem
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10:22 - 10:25eines erwachsenen Säugetiers
nach einer Verletzung. -
10:25 - 10:30Hinter dieser Entdeckung steckt
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10:30 - 10:34eine wichtige Botschaft.
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10:34 - 10:38Es sind die Ergebnisse eines jungen Teams
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10:38 - 10:40von sehr talentierten Menschen:
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10:40 - 10:45Physiotherapeuten, Neurobiologen,
Neurochirurgen, -
10:45 - 10:47verschiedene Ingenieure,
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10:47 - 10:49die zusammen das erreicht haben,
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10:49 - 10:52was für einzelne Personen
unmöglich gewesen wäre. -
10:52 - 10:55Ein wahrlich fachübergreifendes Team!
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10:55 - 10:57Sie arbeiten so eng miteinander,
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10:57 - 11:01man könnte meinen,
sie hätten bereits dieselbe DNA. -
11:01 - 11:02Wir bilden die nächste Generation
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11:02 - 11:05von Ärzten und Ingenieuren aus,
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11:05 - 11:07die den Transfer neuer Entdeckungen
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11:07 - 11:10vom Labor auf den Patienten beherrschen.
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11:10 - 11:12Und ich?
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11:12 - 11:16Ich bin nur der Dirigent,
der diese wunderschöne Sinfonie dirigiert. -
11:16 - 11:23Nun bin ich mir sicher,
dass Sie sich alle fragen, -
11:23 - 11:27ob das verletzten Menschen hilft?
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11:27 - 11:31Ich auch, jeden Tag.
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11:31 - 11:34Und, ehrlich gesagt,
wissen wir noch nicht genug. -
11:34 - 11:38Es handelt sich nicht um
eine Heilmethode für Lähmungen, -
11:38 - 11:41aber ich beginne zu glauben,
dass diese Methode -
11:41 - 11:44den Heilungsprozess unterstützt
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11:44 - 11:47und das Leben der Betroffenen verbessert.
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11:47 - 11:49Ich möchte Sie nun bitten,
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11:49 - 11:53kurz mit mir zu träumen.
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11:53 - 11:59Stellen Sie sich jemanden vor, der gerade
eine Rückenmarksverletzung erlitten hat. -
11:59 - 12:02Nach ein paar Wochen Genesung
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12:02 - 12:04setzen wir
eine programmierbare Pumpe ein, -
12:04 - 12:07um einen individuellen
Medikamentencocktail -
12:07 - 12:10direkt ins Rückenmark zu injizieren.
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12:10 - 12:13Gleichzeitig setzen wir Elektroden ein,
-
12:13 - 12:15eine Art zweiter Haut,
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12:15 - 12:19über dem Bereich des Rückenmarks,
der die Beinbewegung kontrolliert. -
12:19 - 12:22Und diese Elektroden sind mit einem
elektrischen Impulsgerät verbunden, -
12:22 - 12:24das Impulse liefert, die genau
auf die Bedürfnisse des Patienten -
12:24 - 12:27abgestimmt sind.
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12:27 - 12:31Eine individuell zugeschnittene
elektrochemische Neuroprothese, -
12:31 - 12:34die Bewegungsabläufe
während des Trainings -
12:34 - 12:38mit einem neu entworfenen,
unterstützenden System ermöglicht. -
12:38 - 12:42Ich hoffe, dass sich
nach mehreren Monaten Training -
12:42 - 12:44genug neue Verbindungen gebildet haben,
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12:44 - 12:47die Bewegungen
ohne den Roboter ermöglichen, -
12:47 - 12:51vielleicht sogar
ohne Medikamente oder Impulse. -
12:51 - 12:54Ich hoffe also,
-
12:54 - 12:56eine individuelle Behandlung zu entwickeln,
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12:56 - 12:59bei der die Regenerierbarkeit des Gehirns
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12:59 - 13:00und des Rückenmarks angeregt wird.
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13:00 - 13:03Dies ist ein vollkommen neues Konzept,
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13:03 - 13:06das auch auf andere neurologische
Störungen Anwendung finden kann. -
13:06 - 13:11Das, was ich
"individuelle Neuroprothese" nenne, -
13:11 - 13:14die Nervenschnittstellen stimuliert,
-
13:14 - 13:17habe ich im ganzen
Nervensystem eingesetzt, -
13:17 - 13:21im Gehirn, im Rückenmark,
-
13:21 - 13:24sogar in den Nerven im restlichen Körper,
-
13:24 - 13:27zugeschnitten auf die
individuellen Verletzungen des Patienten. -
13:27 - 13:31Nicht um die verlorene Funktion
zu ersetzen, nein -- -
13:31 - 13:35sondern um dem Gehirn zu helfen,
sich selbst zu helfen. -
13:35 - 13:37Ich hoffe, das regt Ihre Fantasie an,
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13:37 - 13:39denn eins kann ich Ihnen versprechen:
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13:39 - 13:42Die Frage ist nicht,
ob diese Revolution stattfinden wird, -
13:42 - 13:44sondern wann.
-
13:44 - 13:46Und vergessen Sie nicht,
wir sind nur so gut -
13:46 - 13:50wie unsere Fantasie
und so groß wie unsere Träume. -
13:50 - 13:52Danke!
-
13:52 - 13:56(Applaus)
- Title:
- Die gelähmte Ratte, die wieder laufen lernte
- Speaker:
- Grégoire Courtine
- Description:
-
Durch eine Rückenmarksverletzung wird die Kommunikation zwischen Gehirn und Körper unterbrochen. Dies führt zu einer Lähmung. Direkt aus dem Labor zeigt Grégoire Courtine eine neue Methode: Durch die Kombination von Medikamenten, elektronischer Stimulation und einem Roboter können die Nervenbahnen wieder aktiviert werden und der Körper lernt neu, sich zu bewegen. Sehen Sie sich hier an, wie eine gelähmte Ratte wieder gehen und Treppensteigen lernt.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:23
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Judith Matz approved German subtitles for The paralyzed rat that walked | |
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Judith Matz edited German subtitles for The paralyzed rat that walked | |
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Judith Matz edited German subtitles for The paralyzed rat that walked | |
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Judith Matz accepted German subtitles for The paralyzed rat that walked | |
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Judith Matz edited German subtitles for The paralyzed rat that walked | |
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Heike Elisabeth Jüngst edited German subtitles for The paralyzed rat that walked | |
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Heike Elisabeth Jüngst edited German subtitles for The paralyzed rat that walked | |
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Heike Elisabeth Jüngst edited German subtitles for The paralyzed rat that walked |