Hip Hop & Shakespeare zusammen? | Akala | TEDxAldeburgh
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0:05 - 0:07Guten Tag, meine Damen und Herren.
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0:07 - 0:11Wenn ich darum bitten könnte, die Uhr zurückzustellen,
sie ist jetzt schon bei vier Minuten. -
0:11 - 0:13Wahrscheinlich noch vom letzten Talk ... Fantastisch!
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0:13 - 0:15Okay! Also mein Name ist Akala,
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0:15 - 0:17ich bin von der
Hip Hop Shakespeare Company. -
0:17 - 0:19Aber bevor ich zur Philosophie
unserer Arbeit komme, -
0:19 - 0:22was sie bedeutet, was alles dahinter steckt,
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0:22 - 0:24fordere ich Sie
zu einem kleinen Quiz heraus. -
0:24 - 0:26Wir haben dieses Quiz
schon ein paar Mal gemacht, -
0:26 - 0:28ich werde danach noch darüber reden.
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0:28 - 0:31Ich werde Ihnen ganz einfach
ein paar Zitate vortragen: -
0:31 - 0:34Einzeiler, entweder aus einem
meiner Lieblings-Hip-Hop-Songs -
0:34 - 0:37oder aus einem meiner
Lieblingsstücke oder -sonette von Shakespeare. -
0:37 - 0:39Und Sie sagen mir durch Handzeichen,
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0:39 - 0:43ob Sie denken, dass es
Hip Hop oder Shakespeare ist. -
0:43 - 0:44(Lachen)
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0:44 - 0:45Ergibt das einen Sinn? Okay.
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0:45 - 0:47Also das erste geht so:
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0:47 - 0:51„To destroy the beauty from which one came.“
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0:51 - 0:56(„Die Schönheit zu zerstören, von der wir kamen.“)
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0:56 - 1:01Wenn Sie denken, das ist Hip Hop,
dann heben Sie bitte Ihre Hand. -
1:01 - 1:03Denken Sie, das ist Shakespeare,
dann heben Sie bitte jetzt Ihre Hand. -
1:03 - 1:06Großartig, 70 % sind für Shakespeare.
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1:06 - 1:10Das ist von einem Gentleman namens Sean Carter,
besser bekannt als Jay-Z, -
1:10 - 1:13aus einem Song namens „Can I live?“
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1:13 - 1:15Okay, gehen wir zum nächsten.
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1:15 - 1:20„Maybe it's hatred I spew,
maybe it's food for the spirit.“ -
1:20 - 1:26(„Vielleicht ist es Hass, den ich speie,
vielleicht ist es Nahrung für den Geist.“) -
1:26 - 1:30Hip Hop?
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1:30 - 1:32Shakespeare?
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1:32 - 1:36Und wieder ist die überwältigende Mehrheit
für Shakespeare. Interessant. -
1:36 - 1:38Haben Sie schon einmal von einem Gentleman
namens Eminem gehört? -
1:38 - 1:40(Lachen)
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1:40 - 1:41Er ist nicht Shakespeare.
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1:41 - 1:44Das ist aus dem Song „Renegade“, den Eminem
und Jay-Z zusammen aufgenommen haben. -
1:44 - 1:45Wir machen noch ein paar mehr.
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1:45 - 1:51„Men would rather use their broken weapons
than their bare hands.“ -
1:51 - 1:56(„Die Menschen würden eher ihre kaputten Waffen
als ihre bloßen Hände benutzen.“) -
1:56 - 2:01Hip Hop?
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2:01 - 2:03Shakespeare?
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2:03 - 2:05Schön, gleich verbreitet mit
einer Shakespear'schen Neigung. -
2:05 - 2:10Dieses ist von Shakespeare,
aus einem Stück namens „Othello“. -
2:10 - 2:11Das nächste ist:
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2:11 - 2:15„I was not born under a rhyming planet.“
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2:15 - 2:21(„Ich wurde nicht unter
einem reimenden Stern geboren.“) -
2:21 - 2:24Hip Hop?
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2:24 - 2:27Shakespeare?
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2:27 - 2:29Dieses ist von Shakespeare,
aus dem Stück „Viel Lärm um nichts“. -
2:29 - 2:32Wir machen noch zwei.
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2:32 - 2:33Also das nächste ist:
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2:33 - 2:38„The most benevolent king
communicates through your dreams.“ -
2:38 - 2:44(„Der gütigste König
kommuniziert durch deine Träume.“) -
2:44 - 2:47Hip Hop?
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2:47 - 2:49Shakespeare?
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2:49 - 2:51Ah, jetzt ist es 50:50.
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2:51 - 2:54Das ist von einem Gentleman, der als RZA bekannt
ist, der Kopf des Wu-Tang-Clans. -
2:54 - 2:58Ich komme später noch einmal auf den Wu-Tang-Clan
zurück. Ich werde viel von ihm erzählen. -
2:58 - 3:00Er ist einer der wichtigsten Vertreter
der Hip-Hop-Philosophie, -
3:00 - 3:03jemand oder eine Gruppe,
der/die großen Einfluss auf mich hatte. -
3:03 - 3:05Aber ich werde später auf sie zurückkommen.
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3:05 - 3:09Das letzte Zitat für heute. Also:
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3:09 - 3:14„Socrates, philosophies
and hypotheses can't define.“ -
3:14 - 3:19(„Sokrates, Philosophien und Hypothesen
können nicht definieren.“) -
3:19 - 3:22Hip Hop?
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3:22 - 3:24Shakespeare?
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3:24 - 3:26Die überwiegende Mehrheit ist für Hip Hop.
Und das ist auch Hip Hop. -
3:26 - 3:30Das ist wieder Wu-Tang,
von einem Mann namens Inspectah Deck. -
3:30 - 3:33Interessanterweise kommt dieses Zitat
aus einer Single oder einem Song, -
3:33 - 3:35der „Triumph“ heißt und aus
dem Album „Wu-Tang Forever“ stammt. -
3:35 - 3:39„Wu-Tang Forever“ war das erste Hip-Hop-Album,
das in Großbritannien die Nummer 1 erreichte. -
3:39 - 3:43Das führte also dazu, dass Hip Hop sich
mit dieser Art von Lyrikversen mischte, -
3:43 - 3:47aber ich komme später darauf zurück
und auch auf Wu-Tang, wie ich schon sagte. -
3:47 - 3:52So, wie Sie sehen können, war es nicht so eindeutig,
wie die meisten von Ihnen dachten. -
3:52 - 3:55Die verwendete Sprache,
die besprochenen Themen, -
3:55 - 3:58einige Dinge machen es sehr, sehr schwer,
wenn es auf einmal keinen Kontext mehr gibt, -
3:58 - 4:00wenn wir auf einmal
unserer Wahrnehmung beraubt sind, -
4:00 - 4:04und wir uns nur auf die rohe Sprache
dieser zwei Kunstformen konzentrieren müssen. -
4:04 - 4:07Aber keine Angst, wir haben diese Übung
schon über 400 Mal durchgeführt -
4:07 - 4:09und bislang hat keiner alle richtig gehabt.
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4:09 - 4:12Nicht einmal die gelehrtesten Professoren
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4:12 - 4:15an einigen der angesehensten
Shakespeare’schen Institutionen in Großbritannien. -
4:15 - 4:18Ich werde keine Namen nennen. (Lachen)
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4:18 - 4:22Natürlich hat es die Wahrnehmung
vieler Menschen herausgefordert -
4:22 - 4:24und wir gehen von da aus weiter und
schauen uns einige der anderen Parallelen -
4:24 - 4:26zwischen Hip Hop und Shakespeare an,
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4:26 - 4:27einige andere Dinge,
die sie auch noch gemeinsam haben. -
4:27 - 4:31Eine der wichtigsten Gemeinsamkeiten zwischen
den beiden ist natürlich der Rhythmus. -
4:31 - 4:34Der jambische Pentameter –
di-dam, di-dam, di-dam, di-dam, di-dam. -
4:34 - 4:37Fünf Takte, zwei Schläge. Es ist eigentlich
ein wunderbarer Rhythmus -
4:37 - 4:40für Hip-Hop-Musik und
wird auf eine Art und Weise umgesetzt, -
4:40 - 4:43die sogar heutige Künstler schwierig finden.
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4:43 - 4:44Was meine ich damit?
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4:44 - 4:48Es ist sehr schwierig,
selbst für einen MC, einen Profi-MC, -
4:48 - 4:50einen Text über einen Grime Beat zu legen.
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4:50 - 4:54Grime – das sind 140 bpm,
also ein sehr schnelles Tempo. -
4:54 - 4:56Und dann nehmen Sie
denselben Text und legen ihn ... -
4:56 - 5:00auf den von uns betrachtenden
traditionellen Hip-Hop-Beat, 70-80 bpm. -
5:00 - 5:03Das ist ein sehr schweres Vorhaben.
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5:03 - 5:04Selbst wenn Sie die Musik zur Hand haben.
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5:04 - 5:08Jedoch ist es
mit dem jambischen Pentameter möglich. -
5:08 - 5:13Ich zeige es Ihnen, was ich meine, als Ihnen nur
davon zu erzählen. Also hören Sie zu. -
5:18 - 5:21Musik, bitte.
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5:21 - 5:22(Musik)
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5:22 - 5:25Was Sie jetzt hören werden,
kennen vielleicht einige von Ihnen, -
5:25 - 5:27einige nicht.
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5:27 - 5:30Es ist Shakespeares bekanntestes Gedicht,
Sonett 18. -
5:30 - 5:34Ich habe es nicht dem Rhythmus angepasst,
hören Sie es sich einfach an. -
5:34 - 5:38Okay. Yo.
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5:38 - 5:40„Soll ich dich einem Sommerstag vergleichen?
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5:40 - 5:43Er ist wie du so lieblich und nicht lind;
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5:43 - 5:45Nach kurzer Dauer muß sein Glanz verbleichen,
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5:45 - 5:47Und selbst in Maienknospen tobt der Wind.
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5:47 - 5:49Oft blickt zu heiß des Himmels Auge nieder,
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5:49 - 5:52Oft ist verdunkelt seine goldne Bahn,
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5:52 - 5:54Denn alle Schönheit blüht und schwindet wieder,
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5:54 - 5:56Ist wechselndem Geschicke untertan.
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5:56 - 5:58Dein ew'ger Sommer doch soll nie verrinnen,
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5:58 - 6:01Nie fliehn die Schönheit, die dir eigen ist,
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6:01 - 6:03Nie kann der Tod Macht über dich gewinnen,
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6:03 - 6:05Wenn du in meinem Lied unsterblich bist!
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6:05 - 6:07Solange Menschen atmen, Augen sehn,
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6:07 - 6:10Lebt mein Gesang und schützt dich vor Vergehn!
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6:10 - 6:12Solange Menschen atmen, Augen sehn,
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6:12 - 6:16Lebt mein Gesang und schützt dich vor Vergehn!“
(Üb. von Schlegel-Tieck, 1830) -
6:16 - 6:18(Beifall)
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6:18 - 6:24Wie Sie sehen können,
passt es genau auf den Rhythmus. -
6:24 - 6:26Es trifft es auf den Schlag genau.
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6:26 - 6:29Jetzt versuche ich es mit einem
völlig anderen Beat und einem anderen Tempo. -
6:29 - 6:34Sie werden sehen, dass derselbe Text,
aufgrund des gleichmäßigen Rhythmus, gut passt. -
6:34 - 6:35Los geht's.
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6:35 - 6:42(Musik)
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6:42 - 6:43„Soll ich dich einem Sommertag vergleichen?
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6:43 - 6:45Er ist wie du so lieblich nicht und lind;
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6:45 - 6:47Nach kurzer Dauer muß sein Glanz verbleichen,
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6:47 - 6:48Und selbst in Maienknospen tobt der Wind.
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6:48 - 6:50Oft blickt zu heiß des Himmels Auge nieder,
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6:50 - 6:52Oft ist verdunkelt seine goldne Bahn,
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6:52 - 6:53Denn alle Schönheit blüht und schwindet wieder,
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6:53 - 6:55Ist wechselndem Geschicke untertan.
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6:55 - 6:57Dein ew'ger Sommer doch soll nie verrinnen,
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6:57 - 6:59Nie fliehn die Schönheit, die dir eigen ist,
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6:59 - 7:00Nie kann der Tod Macht über dich gewinnen,
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7:00 - 7:02Wenn du in meinem Lied unsterblich bist!
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7:02 - 7:04Solange Menschen atmen, Augen sehn,
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7:04 - 7:05Lebt mein Gesang und schützt dich vor Vergehn!
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7:05 - 7:07Solange Menschen atmen, Augen sehn,
-
7:07 - 7:10Lebt mein Gesang und schützt dich vor Vergehn!“
-
7:10 - 7:15(Beifall)
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7:15 - 7:19Ich möchte, dass Sie alle einfach
für einen Moment Ihre Hand auf Ihr Herz legen. -
7:22 - 7:24Wenn Sie jetzt Ihr Herz hören –
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7:24 - 7:27hoffentlich – dann sollten es
immer zwei Schläge sein, -
7:27 - 7:30einer schnell, einer langsam, di-dam,
oder ein Jambus, wie wir es nennen. -
7:30 - 7:34Wenn nicht, dann schlage ich vor, dass Sie so bald
wie möglich einen Arzt aufsuchen. -
7:34 - 7:36Genau deswegen ... Sie können Ihre Hand
wieder von Ihren Herzen wegnehmen ... -
7:36 - 7:40Genau deswegen ist dieser Rhythmus
so eingehend, -
7:40 - 7:43also wenn die Musik tatsächlich den Rhythmus des
Lebens, die Melodie des Lebens, imitiert. -
7:43 - 7:45Den Herzschlag des Lebens.
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7:45 - 7:49Daher ist dieser Rhythmus, der jambische
Pentameter, selbst wenn er so einfach ist, -
7:49 - 7:51so vielen Musikstilen eigen.
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7:51 - 7:53An anderen Orten in der Welt
gibt es andere Rhythmusformen, -
7:53 - 7:55wie zum Beispiel die west-afrikanischen Rhythmen,
da ist es auf der Drei. -
7:55 - 7:59Die Menschen dort
sprechen grundsätzlich in Triolen. -
7:59 - 8:02Wir haben herausgefunden, dass dieser Rhythmus
als mnemonische Methode dient, -
8:02 - 8:04damit junge Menschen sich an Texte erinnern.
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8:04 - 8:09Aber auch, um zu verstehen, was gesagt wird.
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8:09 - 8:10Der Rhythmus hilft uns zu verstehen.
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8:10 - 8:12Er hilft uns, Gefühle zu transportieren.
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8:12 - 8:14Und natürlich im Hip Hop, die Tonalität,
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8:14 - 8:17die Art und Weise, wie du etwas sagst,
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8:17 - 8:18die Stimmung, in der du es sagst,
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8:18 - 8:20der Rhythmus, in dem du es sagst,
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8:20 - 8:22sind genauso wichtig wie das,
was du eigentlich sagst. -
8:22 - 8:24Aber ich komme noch einmal
auf die Philosophien -
8:24 - 8:27und die Wahrnehmungen oder Konzepte
dieser zwei Kunstformen zurück, -
8:27 - 8:29von denen wir so viel zu wissen glauben.
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8:29 - 8:31Beginnen wir mit Shakespeare.
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8:31 - 8:34Im Laufe der letzten drei oder vier Jahre,
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8:34 - 8:38in denen wir mit Hunderten,
Tausenden von jungen Menschen -
8:38 - 8:39in Hunderten von Workshops gearbeitet haben,
-
8:39 - 8:42haben wir sehr interessante Dinge
darüber herausgefunden, -
8:42 - 8:44wie die Menschen Shakespeare wahrnehmen.
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8:44 - 8:45Wer sie denken, wer er war,
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8:45 - 8:49welche die übernommenen Vorstellungen
der Zeit sind, in der er lebte, -
8:49 - 8:52wie die Menschen, mit denen er zu tun hatte,
und sein Hintergrund waren. -
8:52 - 8:56Manche von ihnen sind, wie auch im Hip Hop,
kompletter Blödsinn. -
8:56 - 8:59Zum Beispiel dieser Gedanke,
dass Shakespeare, -
8:59 - 9:02so sagen es uns die Leute, hochgestochen
oder das Englisch der Königin gesprochen hat. -
9:02 - 9:03Also, die britische Standardaussprache.
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9:03 - 9:06Jedoch wurde die Standardaussprache,
so wie wir sie kennen, -
9:06 - 9:08erst 100 Jahre
nach Shakespeares Tod eingeführt. -
9:08 - 9:11Er hat niemals das Englisch gehört,
das wir heute als das der Königin bezeichnen. -
9:11 - 9:14Zu seiner Zeit sprachen die Leute
eine Art Mischmasch -
9:14 - 9:16aus dem Englisch
von Yorkshire und von Cornwall. -
9:16 - 9:18So wurde zum Beispiel das Wort
„hours“ „urrs“ ausgesprochen. -
9:18 - 9:20„Urrs and urrs and urrs.“
(„Stunden um Stunden um Stunden.“) -
9:20 - 9:22Oder „mood“ und „blood“ reimten sich.
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9:22 - 9:27Die Leute sprachen es
„mu:dd“ und „blu:dd“ aus. -
9:27 - 9:29In der Zeit, in der er lebte,
-
9:29 - 9:32war die Kluft zwischen arm und reich
größer als sie es heute ist, -
9:32 - 9:35aber wir scheinen alles dafür zu tun,
um diese Kluft wieder herzustellen. -
9:35 - 9:39Aber … er lebte in einer
sehr turbulenten und gewalttätigen Zeit. -
9:39 - 9:42Jedoch erfahren wir fast nur
eine desinfizierte Version dieser Gewalt, -
9:42 - 9:44wir malen uns die Vergangenheit schön aus.
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9:44 - 9:46Wir wissen, dass über 90 %
von Shakespeares Publikum -
9:46 - 9:48weder lesen noch schreiben konnte.
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9:48 - 9:51Wie kommt es dann, dass er
im 21. Jahrhundert in Großbritannien -
9:51 - 9:56als „Poster-Boy“ für die Elite dient,
-
9:56 - 9:58und jetzt haben wir sogar
schon eine Debatte darüber, -
9:58 - 10:01ob er seine Stücke überhaupt
selbst geschrieben hat? -
10:01 - 10:02Am Ende geht es natürlich darum,
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10:02 - 10:06wem es erlaubt ist und wem nicht,
Hüter des Wissens zu sein. -
10:06 - 10:07Shakespeare war jemand,
der nicht zur Uni ging. -
10:07 - 10:11Er ging weder nach Oxford noch Cambridge.
Einige, die ihn in dieser Art und Weise betrachten, -
10:11 - 10:15sehen ihn als jemanden, der nicht berechtigt ist,
ein Hüter des Wissens zu sein. -
10:15 - 10:18Wir müssen also eine Erklärung
für seine Intelligenz finden -
10:18 - 10:22anstatt einfach seine Intelligenz
als Tatsache anzunehmen. -
10:22 - 10:24Was mich zum Hip Hop bringt.
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10:24 - 10:26Viele Leute haben eine Meinung über Hip Hop.
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10:26 - 10:29Natürlich hatten die Medien einige
sehr laute Meinungen über Hip Hop. -
10:29 - 10:31Aber ich habe auch wieder herausgefunden,
nachdem ich mit Tausenden von Menschen -
10:31 - 10:33in Hunderten von Workshops gearbeitet habe,
-
10:33 - 10:35und mit diesen Institutionen interagiert habe,
-
10:35 - 10:37dass viele Leute,
die eine Meinung über Hip Hop haben, -
10:37 - 10:39rein gar nichts darüber wissen.
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10:39 - 10:41Null, rein gar nichts. Was meine ich damit?
-
10:41 - 10:44Also das eigentliche Wort „Hip Hop“ …
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10:44 - 10:47der Wortteil „Hip“ stammt aus der Wolof-Sprache,
von dem Wort „hipi“ ab. -
10:47 - 10:48Wolof ist eine senegalesische Sprache.
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10:48 - 10:51Es bedeutet so viel wie „seine Augen öffnen
und sehen“ als ein Begriff der Aufklärung. -
10:51 - 10:54Der Wortteil „hop“ stammt vom Englischen ab
und bedeutet „Bewegung“, -
10:54 - 10:58also heißt „Hip Hop“
so viel wie „intelligente Bewegung“. -
10:58 - 11:00Hip Hop beinhaltet fünf Elemente,
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11:00 - 11:03die von seinen Gründervätern
in New York kodifiziert wurden. -
11:03 - 11:05Er beinhaltet fünf Elemente.
-
11:05 - 11:08Als DJ Platten auflegen, als MC rappen,
Break Dance, Graffiti -
11:08 - 11:11und das fünfte Element,
über das ich heute sprechen will: -
11:11 - 11:12Wissen.
-
11:12 - 11:16Ein Element, das wir heute vielleicht nicht mehr
so oft im Fernsehen oder im Radio hören. -
11:16 - 11:19Aber natürlich wird diese Kultur
heute nicht mehr von den Leuten repräsentiert, -
11:19 - 11:21die diese Kultur begründeten.
-
11:21 - 11:23Aber eigentlich,
-
11:23 - 11:25wenn wir zurückgehen zu den
west-afrikanischen Imperien -
11:25 - 11:28von Mali, das Songhaireich, das Gao-Reich,
das ehemalige Ghana, -
11:28 - 11:30dann gab es dort eine Figur,
die die Malier als Griot bezeichneten. -
11:30 - 11:33Diese Griots gibt es auch heute noch.
Aber wer war der Griot? -
11:33 - 11:37Der Griot war ein rhythmischer, mündlich
weitergebender Dichter, Sänger, -
11:37 - 11:42Musiker, Hüter der Geschichte,
der spirituellen Tradition etc. -
11:42 - 11:44dieser Reiche, dieser Kultur.
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11:44 - 11:46Wenn wir beginnen zu verstehen,
-
11:46 - 11:50wie diese musikalisch mündlich kulturellen
Traditionen sich in vielerlei komplexer Art und Weise -
11:50 - 11:53auf den amerikanischen Kontinenten geäußert haben
und geholfen haben, Jazz, Blues, Funk -
11:53 - 11:55bis hin zu Hip Hop zu beeinflussen,
-
11:55 - 11:58verstehen wir erst,
was die Gründungsväter, -
11:58 - 12:01Afrika Bambaataa, Kool DJ Herc
und Grandmaster Flash versucht haben, -
12:01 - 12:03als sie diese Kultur
auf diese Art und Weise kodifiziert haben. -
12:03 - 12:06In diesem Kontext hat
-
12:06 - 12:08Hip Hop natürlich einen
ganz anderen Ansatz zu dem, -
12:08 - 12:12wie er die meiste Zeit dargestellt wurde.
-
12:12 - 12:15Wenn wir verstehen, was in New York City
-
12:15 - 12:17in späten 70ern / frühen 80ern los war.
-
12:17 - 12:19Die Menschen hatten die
Bürgerrechtsbewegung hinter sich, -
12:19 - 12:23wurden ästhetisch beeinflusst von der Literatur
von Amiri Baraka oder James Baldwin, -
12:23 - 12:26von Persönlichkeiten wie Muhammed Ali
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12:26 - 12:27und von der Funk-Musik von James Brown.
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12:27 - 12:30James Brown, der Schlagzeuger, ist zufällig der meist gesampelte Schlagzeuger in der Geschichte.
-
12:30 - 12:34Sein berühmter Loop wurde die Grundlage
für die ganze Hip-Hop-Musik. -
12:34 - 12:36Und das ist der einzige
intellektuell ehrliche Kontext, -
12:36 - 12:38in den Hip Hop
als eine Kultur gestellt werden sollte. -
12:38 - 12:40Und in diesem Kontext bin ich aufgewachsen.
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12:40 - 12:42Das war es,
was mich stark beeinflusst hat. -
12:42 - 12:46Und es wurde wirklich …
Bis Mitte der 90er war es für die meisten -
12:46 - 12:50kommerziell erfolgreichen Rapper noch normal,
mit ihrer Intelligenz anzugeben. -
12:50 - 12:53Sie redeten über Wissenschaft,
Wissen an sich -
12:53 - 12:56und Mathematik, während sie gleichzeitig
-
12:56 - 12:59über das Leben in den Sozialbausiedlungen
von New York City sprachen. -
12:59 - 13:02Es gab keinen Widerspruch
zwischen diesen beiden Elementen -
13:02 - 13:05und wieder ging es darum,
wer der Hüter des Wissens sei. -
13:05 - 13:07Wer entschied, wer den Staffelstab
übernimmt und damit weiterrennt? -
13:07 - 13:10Und eines der Dinge,
was so inspirierend beim Hip Hop war, -
13:10 - 13:13war, dass die Leute, denen man sagte,
dass sie das nicht tun sollten, -
13:13 - 13:14ohne zu versuchen, etwas zu sein,
was sie nicht waren, -
13:14 - 13:16ohne sich anders zu kleiden,
-
13:16 - 13:18ohne anders zu sprechen,
-
13:18 - 13:20eine Entscheidung trafen:
-
13:20 - 13:22„Wir werden Hüter dieses Wissens werden.
-
13:22 - 13:23Wir werden uns selbst bilden
-
13:23 - 13:26und dieses Wissen
durch die Musik übermitteln.“ -
13:26 - 13:28Die Hauptvertreter dieser Sache in meinem Leben,
der Haupteinfluss -
13:28 - 13:31kam von dieser Gruppe, über die ich Ihnen schon
erzählt habe, der Wu-Tang-Clan. -
13:31 - 13:33„Wu-Tang Forever“ kam heraus,
als ich noch in die Schule ging. -
13:33 - 13:39Es war das erste Album, das Leute vereinte,
die verschiedene Musikrichtungen hörten. -
13:39 - 13:44Bis dahin kam Hip Hop in London wirklich nur
-
13:44 - 13:47bei einer bestimmten Sorte von Leuten an.
Zumindest in meiner Schule. -
13:47 - 13:49Doch dann kam „Wu-Tang Forever“ heraus
-
13:49 - 13:51und plötzlich hörten es diejenigen,
die normalerweise Heavy Metal hörten -
13:51 - 13:53oder Fans von Blur und Oasis waren.
-
13:53 - 13:55Alle waren rund um diese Art von Album vereint.
-
13:55 - 13:57Und worum ging es darin?
-
13:57 - 14:02Es war ein offener, stolzer
und intelligenter Diskurs, -
14:02 - 14:04der so unbestreitbar war,
-
14:04 - 14:06dass er, meiner Meinung nach,
wirklich ankam und jeden in seinen Bann zog. -
14:06 - 14:09Ich werde Ihnen ein Beispiel
eines Gedichts geben, -
14:09 - 14:11das ich als Gedicht bezeichnen würde,
andere würden es Rap nennen. -
14:11 - 14:15Es ist vom Kopf der Gruppe,
einem Gentleman namens RZA. -
14:15 - 14:16Ich habe bereits von ihm erzählt.
-
14:16 - 14:18Er hat auch den Soundtrack
für den Film „Kill Bill“ produziert, -
14:18 - 14:21also werden ihn manche Leute
eher daher kennen. -
14:21 - 14:22Es gibt ein Gedicht, das er geschrieben hat,
mit dem Titel „Twelve Jewels“ („Zwölf Juwelen“) -
14:22 - 14:24und das wird Ihnen einen Eindruck
von jemandem geben, -
14:24 - 14:27der der erfolgreichste MC seiner Zeit war,
-
14:27 - 14:31und davon, wie normal es war,
mit seinem Intellekt zu prahlen. -
14:31 - 14:33Das Stück heißt „Twelve Jewels“.
Sie können es im Internet nachschauen. -
14:33 - 14:35Ich werde Ihnen nur
einen Ausschnitt daraus vortragen. -
14:35 - 14:37Und so geht es:
-
14:37 - 14:40„Vor all den mathematischen,
den biochemischen Gleichungen, -
14:40 - 14:44dem Erscheinen von Felsen,
Pflanzen, Luft, Feuer und Wasser, -
14:44 - 14:47ohne ihre Grundgestalt,
fest, flüssig und gasförmig, -
14:47 - 14:50die die Landmassen
und die Weltraumbeschleuniger -
14:50 - 14:53und all die Materie, die existiert, verursachen
und diese dichte dritte Dimension -
14:53 - 14:55muss ein physikalisches Verständnis feststellen.
-
14:55 - 14:57Es braucht Nerven, angeschlagen zu sein.
-
14:57 - 15:00Weisheit ist der weise Dichter, der spricht, um die
Nichtwissenden, die geschlafen haben, aufzuwecken. -
15:00 - 15:04Die vierte Dimension ist die Zeit.
Sie geht ins Gedächtnis hinein. -
15:04 - 15:06Wenn sich die Fesseln
um deine Wirbelsäule lösen, -
15:06 - 15:09So beobachte, wie meine G-Energie
einen wichtigen Nerv trifft. -
15:09 - 15:12Ich strecke meine Zunge und sie durchdringt
deine Lunge wie ein Schwert. -
15:12 - 15:15Hast du nicht gehört, dass Wörter
so schnell wie Kugeln töten? -
15:15 - 15:18Wenn du negative Gedanken
vom Magazin deines Gehirns lädst -
15:18 - 15:21und dein Mund den Abzug drückt, der
Boshaftigkeiten direkt aus der Hölle vorantreibt. -
15:21 - 15:25Von den Gruben deines Magens,
wo das Negative weilt.“ -
15:25 - 15:28Das ist nur ein kleiner Ausschnitt
von RZAs „Twelve Jewels“. -
15:28 - 15:30Aber es ist interessant.
-
15:30 - 15:32Wenn Sie nämlich diese Art Lyrik verstehen,
-
15:32 - 15:36dann wird Ihnen bewusst, dass Hip Hop
die gleiche Kraft wie Shakespeare in sich birgt. -
15:36 - 15:39Die wandelnde Philosophie,
so wie jede große Kunst, -
15:39 - 15:40um die Welt um uns herum zu hinterfragen.
-
15:40 - 15:42Und das bringt mich zu dem Schluss,
-
15:42 - 15:45die wir mit der
Hip Hop Shakespeare Company vollbringen, -
15:45 - 15:48von Theaterproduktionen über Bildungsprogramme
-
15:48 - 15:51bis hin zu hoffentlich Film und Fernsehen,
an dem wir im Moment arbeiten. -
15:51 - 15:52Warum geht es also?
-
15:52 - 15:55Geht es darum,
wer der Hüter des Wissens ist? -
15:55 - 15:59Im 21. Jahrhundert, in dem wir uns
in eine postindustrielle Welt aufmachen, -
15:59 - 16:00in der wir keine Massen an Arbeitern brauchen,
-
16:00 - 16:03in der wir keine Massen an Arbeitern ausbilden,
damit sie in Fabriken arbeiten. -
16:03 - 16:05Das sind große Fragen.
-
16:05 - 16:07Was ist heutzutage der Zweck von Bildung?
-
16:07 - 16:09Was bringen wir den jungen Menschen bei?
-
16:09 - 16:12Worin bilden wir die nächste Generation aus?
Was sollen sie tun und bauen? -
16:12 - 16:15Bilden wir jeden einzelnen Menschen
in einer Gesellschaft aus, -
16:15 - 16:18in der der Erfolg oder die Niederlage
einer Gesellschaft zunehmend -
16:18 - 16:23vom Geist oder den Menschen
in dieser Gesellschaft abhängen? -
16:23 - 16:26Bilden wir die Menschen aus, damit sie anstreben,
das Beste zu sein, was sie sein können? -
16:26 - 16:28Um ihr volles Potential auszuschöpfen?
-
16:28 - 16:29Wohin sie auch immer
in diese Gesellschaft geboren wurden -
16:29 - 16:33oder denken wir immer noch auf die alte,
in Klassen eingeteilte Art und Weise, -
16:33 - 16:36also dass Menschen ihren Platz dort haben,
wo sie hingehören, -
16:36 - 16:38oder ermutigen wir die Menschen,
so groß wie möglich zu denken. -
16:38 - 16:40Ich weiß nicht, wer Shakespeare
-
16:40 - 16:42ermutigt hat,
ein Hüter des Wissens zu werden, -
16:42 - 16:46aber wenn er es nicht hätte tun können,
würden wir seine Werke vermissen, -
16:46 - 16:48ähnlich ist es mit Hip Hop.
-
16:48 - 16:50Darüber sollten wir nachdenken.
-
16:50 - 16:53Bildung, wem gehört sie, wem nicht.
-
16:53 - 16:56Das Benutzen dieser beiden scheinbar
grundverschiedenen Kunstformen, -
16:56 - 16:57dieser beiden scheinbar
grundverschiedenen Welten, -
16:57 - 16:59und sie zusammenzubringen,
-
16:59 - 17:01um eine Einheit in der Menschheitskultur aufzuzeigen,
-
17:01 - 17:05eine Einheit in den Ideen,
die die Menschen verfolgen, -
17:05 - 17:07in den Aktivitäten,
die die Menschen verfolgen. -
17:07 - 17:09Und um die Menschen
zu ihren eigenen Formen -
17:09 - 17:14an künstlerischen, literarischen, kulturellen
und gesellschaftlichen Talenten zu inspirieren. -
17:14 - 17:16Ich werde Ihnen nun
ein letztes Stück vortragen. -
17:16 - 17:19Es ist eigentlich…
Ich will nicht sagen „Spaß“, -
17:19 - 17:23aber es ist eine Art Spiel
und Herausforderung. -
17:23 - 17:27Es kam im Radio,
in „Freestyles“ auf Radio 1 Extra, -
17:27 - 17:29vor etwa zwei,
zweieinhalb bis drei Jahren. -
17:29 - 17:32Eher als ein Witz sagte der DJ zu mir:
-
17:32 - 17:34„Hier ist eine Liste
mit 27 Stücken von Shakespeare. -
17:34 - 17:36Versuche sie in
einem Freestyle unterzubringen.“ -
17:36 - 17:39Glücklicherweise haben wir es hinbekommen. Ich
weiß nicht wie, aber wir hatten 10 Minuten Zeit, -
17:39 - 17:41also war es kein Freestyle
im eigentlichen Sinne. -
17:41 - 17:44Aber wir haben es als Titel aufgenommen
und es schließlich mit auf das Album getan. -
17:44 - 17:47Also der erste Teil beinhaltet
27 Stücke von Shakespeare -
17:47 - 17:49und der nächste beinhaltet
-
17:49 - 17:5116 der bekanntesten Zitate von Shakespeare.
-
17:51 - 17:54Es trägt den Titel „Comedy, Tragedy, History“
(„Komödie, Tragödie, Geschichte“). -
17:54 - 17:56Sie können im Internet
danach suchen und so geht’s. -
17:56 - 17:59Ich werde das jetzt einfach
hier machen. Mal sehen, wie es läuft. -
17:59 - 18:00„Dieser Junge Akala ist ein Goldjunge.
-
18:00 - 18:02All ihr kleinen Jungs seid
eine Komödie der Irrungen. -
18:02 - 18:03Ihr brüllt, aber mit euch Jungs
wird nur gespielt wie mit einem Cello. -
18:03 - 18:05Ich mach mein Ding,
ihr seid eifersüchtig wie Othello. -
18:05 - 18:08Wer seid ihr? Was werdet ihr tun? Kleine Jungs
werden gezähmt wie der Widerspenstige. -
18:08 - 18:10Ihr träumt den Mitsommernachtstraum,
eure Songs kommen nicht gut an. -
18:10 - 18:13Ich bin ein Capulet, ihr seid Montagues, ich fühle es
nicht. Ich bin Julius Cäsar, hört ihr mich? -
18:13 - 18:16Der Kaufmann von Venedig könnte euer Album nicht
verkaufen. Und für mich, Ende gut, alles gut. -
18:16 - 18:20Ihr Jungs seid wie Macbeth, ihr fahrt zur Hölle.
Maß für Maß, ich bin der Beste hier, -
18:20 - 18:22Ihr seid die lustigen Weiber von Windsor,
nicht König Lear. -
18:22 - 18:24Ich weiß nichts über Timon,
ich weiß, dass er in Athen war. -
18:24 - 18:25Wenn ich wie Hamlet zurückkomme,
werdet ihr für eure Taten bezahlen. -
18:25 - 18:27Dieser Junge Akala macht es,
wie es euch gefällt. -
18:27 - 18:29Ihr macht viel Lärm um nichts,
alles was ihr macht, ist untergehen. -
18:29 - 18:32Ich bin zu gut, ich brauche keine 12 Nächte.
All ihr kleinen Stürme werdet mit dem Mikro gekillt. -
18:32 - 18:35Natürlich bin ich derjenige mit der Kraft.
Ihr seid Geschichte wie Heinrich IV. -
18:35 - 18:38Ich bin Feuer, die Dinge sehen schlecht aus.
Rennt lieber wie Perikles, Prinz von Tyrus. -
18:38 - 18:42Über den Maßstab hinaus, kalt wie ein Wintermärchen.
Titus Andronicus war dazu bestimmt zu versagen.“ -
18:42 - 18:45Das sind 27 Stücke.
-
18:45 - 18:50(Lachen) (Beifall) Alles klar.
-
18:50 - 18:55Und das ist der letzte Teil, der 16 der bekanntesten
Zitate von Shakespeare beinhaltet. -
18:55 - 18:58„Der Weise weiß, dass er ein Narr ist. Reizt den
nicht, der verzweifelt ist, mit einem Juwelen. -
18:58 - 19:01Warum Schulden machen, um andere Schulden
abzutragen? Sünde, die sich bessert, ist nur mit
Tugend geflickt. -
19:01 - 19:04Was hast du denn schon getan, wenn dir die ganze
Welt gehört, du aber deine eigene Seele für den
Preis einer Perle verkaufst? -
19:04 - 19:08Die Welt ist meine Auster und ich verhungere.
Ich will viel mehr als nur einen Penny
oder einen Viertelpenny. -
19:08 - 19:11Das war kein Witz, ich hoffe, dass ihr nicht lacht.
Dichter oder Narr, wo ordnet ihr ihn ein? -
19:11 - 19:14Rede eloquent, obwohl ich im hart umkämpften
Stadtkern wohne, aber das ist sicherlich irrelevant. -
19:14 - 19:18Nennt es städtisch, nennt es die Straße.
Eine Rose anders nennen, die genauso süß duftet. -
19:18 - 19:21Speie harte Worte, aber ich bin so klug wie der Barde.
Komme hervor mit einer
britischen Flagge, mit fast einem Meter. -
19:21 - 19:23Akala, Akala, warum bist du es?
-
19:23 - 19:25[Ich rappe] Shakespeare
und jetzt ist das Geheimnis gelüftet. -
19:25 - 19:28Der Zufall hat mich nie gekrönt, das ist Schicksal. Du
redest immer noch, aber es verwirrt mich noch immer. -
19:28 - 19:32Ich verschlinge Feiglinge, Tausend in der Stunde.
Weißt du nicht, dass des Königs Name
ein fester Turm ist? -
19:32 - 19:35Du solltest nie davon sprechen, denn es ist kein
Geheimnis. Ich lehre Thesen wie die alten Griechen -
19:35 - 19:38oder Ägyptologie, niemals eine Entschuldigung.
Mein geistiges Auge sieht die Dinge klar. -
19:38 - 19:41Mich stoppen, nee, das könnt ihr nie. Ich führe
ein faszinierendes Leben, meistens zumindest. -
19:41 - 19:45Für manche rede ich mit Dolchen.
Ich mache euren frohen Tagen ein Ende. -
19:45 - 19:48Egal, was ihr sagt, es wird niemals funktionieren.
Zaunkönige können dort nicht Beute machen,
wo Adler sich nicht hinsetzen. -
19:48 - 19:50Ich bin der Beste mit Wörtern,
weil ich all meine Verben verfluche. -
19:50 - 19:52Ich bin der Erste mit einem Vers,
um ihn dann mit einer heißen Frau zu proben. -
19:52 - 19:55Da ist ein Leichenwagen für den ersten Schuft, der
durchdreht. Runter mit seinem Kopf, weil es nicht
funktioniert. -
19:55 - 19:58Sich mit Akala zu messen, ist absoluter Wahnsinn.
Dafür gibt es keine Methode, es ist einfach nur
traurig. -
19:58 - 20:01Ich spreche mit Dolchen und Hämmern, mit einer Leidenschaft, wenn ich rappe, greife ich sie an,
-
20:01 - 20:03im militärischen Stil ist der Rhythmus meines Raps,
Gelaber könnte es nie wiedergeben. -
20:03 - 20:08Ich renne mehr Kreise um euch, als der Saturn Ringe
hat. Meine Verse spalten die Haare der Kids,
wenn ich rappe. -
20:08 - 20:11Dieser Junge Akala, der Rap-Shakespeare. Ihr
wolltet nicht zuhören, als ich es letztes Jahr sagte. -
20:11 - 20:15Reich wie ein Edelstein in Äthiopiens Ohr. Ich sag es
denen noch einmal, die nicht hören wollen.“ -
20:15 - 20:17Es ist mir ein Vergnügen.
-
20:17 - 20:21(Beifall)
- Title:
- Hip Hop & Shakespeare zusammen? | Akala | TEDxAldeburgh
- Description:
-
Hip-Hop-Künstler Akala ist ein Label-Inhaber und ein Sozialunternehmer, der Rap, Rock und Elektro-Punk mit leidenschaftlicher lyrischer Geschichtenerzählung verschmelzt. In diesem Vortrag zeigt Akala die Verbindungen zwischen Shakespeare und Hip Hop auf und ergründet sie sowie die umfassende Kulturdebatte über Sprache und ihre Kraft.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 20:24
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Nadine Hennig edited German subtitles for Hip-Hop & Shakespeare?: Akala at TEDxAldeburgh | |
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Nadine Hennig edited German subtitles for Hip-Hop & Shakespeare?: Akala at TEDxAldeburgh | |
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Judith Matz declined German subtitles for Hip-Hop & Shakespeare?: Akala at TEDxAldeburgh |