Tod Machover und Dan Ellsey spielen neue Musik
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0:00 - 0:02Der erste Gedanke, den ich gerne anstoßen würde, ist, dass wir alle
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0:02 - 0:05Musik sehr lieben. Sie bedeutet uns sehr viel.
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0:05 - 0:11Doch Musik ist noch stärker, wenn man sie nicht nur hört, sondern auch selbst macht.
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0:11 - 0:14Das ist also mein erster Gedanke. Und wir alle wissen vom Mozarteffekt -
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0:14 - 0:17eine Vorstellung der letzten 5 bis 10 Jahre -
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0:17 - 0:21dass, wenn man Musik hört oder einem ungeborenen Baby vorspielt,
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0:21 - 0:25unsere IQ-Werte um 10, 20, 30% steigen.
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0:25 - 0:28Tolle Idee, nur funktioniert es überhaupt nicht.
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0:28 - 0:31Man kann Musik nicht bloß hören, man muss sie auch irgendwie machen.
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0:31 - 0:35Und ich würde hinzufügen, dass es nicht nur das Machen ist,
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0:35 - 0:37sondern, dass jeder von uns, jeder auf der Welt die Fähigkeit hat,
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0:37 - 0:41sie zu schaffen und auf eine sehr dynamische Weise ein Teil von ihr zu sein.
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0:41 - 0:43Und das ist eines der Kernstücke meiner Arbeit.
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0:43 - 0:45Mit dem MIT Media Lab engagieren wir uns schon seit
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0:45 - 0:47einer ganzen Weile in einem Gebiet namens Aktive Musik.
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0:47 - 0:49Welche möglichen Methoden können wir uns vorstellen,
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0:49 - 0:52um jedermann mitten in ein musikalisches Erlebnis zu bringen,
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0:52 - 0:55Musik nicht nur zu hören, sondern zu machen?
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0:55 - 0:58Und wir begannen, indem wir sogenannte "Hyperinstrumente" für einige
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0:58 - 1:01der größten Interpreten erfanden – für Yo-Yo Ma, Peter Gabriel, Prince,
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1:01 - 1:05für Orchester und Rockbands. Instrumente mit allen möglichen eingebauten Sensoren,
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1:05 - 1:08die das Instrument erkennen lassen, wie es gespielt wird.
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1:08 - 1:11Und indem ich einfach Interpretation und Gefühl verändere,
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1:11 - 1:14kann ich das Cello in eine Stimme verwandeln, oder in ein ganzes Orchester,
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1:14 - 1:17oder in etwas, dass niemand jemals zuvor gehört hat.
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1:17 - 1:19Als wir damit begannen sie zu erfinden, dachte ich: Warum können wir
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1:19 - 1:21wunderbare Instrumente wie diese nicht für alle machen,
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1:21 - 1:25für Leute, die keine fantastischen Yo-Yo Mas oder Princes sind?
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1:25 - 1:27Also haben wir eine ganze Serie von Instrumenten gemacht.
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1:27 - 1:30Eine der größten Kollektionen heißt Brain Opera.
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1:30 - 1:32Es ist ein ganzes Orchester von etwa 100 Instrumenten,
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1:32 - 1:35und so gestaltet, dass jeder sie mit natürlichem Geschick spielen kann.
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1:35 - 1:38Und so kann man ein Videospiel spielen, durch ein Musikstück durchfahren,
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1:38 - 1:41mit Körperbewegungen riesige Klangmassen steuern,
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1:41 - 1:46anhand einer Tastoberfläche Melodien machen, oder mit der Stimme eine ganze Aura erzeugen.
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1:46 - 1:48Und wenn wir die Brain Opera machen laden wir das Publikum ein,
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1:48 - 1:51die Instrumente auszuprobieren und mitzuwirken um jede Aufführung
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1:51 - 1:52der Brain Opera zu machen.
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1:52 - 1:55Damit sind wir lange auf Tournee gewesen. Jetzt ist sie dauerhaft in Wien,
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1:55 - 1:57wo wir ein Museum um sie herum gebaut haben.
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1:57 - 2:00Und das führte zu etwas, das Sie wahrscheinlich kennen.
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2:00 - 2:01Guitar Hero kam aus unserem Labor,
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2:01 - 2:04und meine zwei Teenagertöchter und die meisten Studenten am Media Lab beweisen,
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2:04 - 2:07dass sofern man die richtige Art von Interface bereitstellt,
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2:07 - 2:11die Leute wirklich daran interessiert sind, inmitten eines Musikstücks zu sein
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2:11 - 2:14und es immer und immer wieder abzuspielen.
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2:14 - 2:17Das Modell funktioniert also. Aber es ist nur die Spitze des Eisbergs,
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2:17 - 2:20weil mein zweiter Gedanke ist der, das es nicht reicht, Musik
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2:20 - 2:23bloß in so etwas wie Guitar Hero zu machen.
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2:23 - 2:26Und Musik macht viel Spaß, doch sie ist auch umgestaltend.
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2:26 - 2:27Das ist sehr, sehr wichtig.
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2:27 - 2:30Musik kann meist mehr als alles anderes unser Leben verändern.
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2:30 - 2:32Sie kann die Art, wie wir kommunizieren verändern,
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2:32 - 2:35so wie auch unseren Körper, unseren Geist. Wir versuchen also
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2:35 - 2:39den nächsten Schritt zu gehen, wie man auf etwas wie Guitar Hero aufbauen kann.
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2:39 - 2:42Wir engagieren uns sehr in der Bildung. Wir haben ein Langzeitprojekt
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2:42 - 2:46namens Toy Symphony, wo wir alle möglichen Instrumente mit Suchtpotential erfinden,
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2:46 - 2:50aber für kleine Kinder. Die Kids verlieben sich dadurch ins Musizieren
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2:50 - 2:53und wollen ihre Zeit damit verbringen, und dann wissen, wie es funktioniert,
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2:53 - 2:56wie man mehr macht und kreiert. Und so machen wir knautschige Instrumente,
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2:56 - 3:00wie diese Music Shapers, die die Elektrizität in den Fingern messen,
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3:00 - 3:03und Beat Bugs, die einen im Rhythmus klopfen lassen – sie sammeln diesen ein
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3:03 - 3:05und wie eine heiße Kartoffel sendet man ihn an Freunde,
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3:05 - 3:08die den Rhythmus dann imitieren oder irgendwie darauf reagieren müssen.
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3:08 - 3:12Und ein Softwarepacket namens Hyperscore, das jeden anhand von Linien und Farben
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3:12 - 3:16ziemlich aufwändige Musik machen lässt. Extrem einfach zu bedienen, doch sobald man beginnt,
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3:16 - 3:20kann man ziemlich tief gehen -- Musik jedweden Stils. Und auf Knopfdruck
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3:20 - 3:26verwandelt es sich in Notenschrift, so dass Live-Musiker Ihre Stücke spielen können.
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3:26 - 3:29Mit Hyperscore hatten wir ausreichende, tatsächlich sehr starke Effekte bei Kindern
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3:29 - 3:32auf der ganzen Welt, und nun bei Menschen jeden Alters.
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3:32 - 3:36Und so interessieren wir uns stärker dafür, diese Arten von schöpferischer Tätigkeit
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3:36 - 3:38in einem viel breiteren Kontext zu verwenden, für alle möglichen Menschen,
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3:38 - 3:41die normalerweise nicht die Gelegenheit zum Musizieren haben.
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3:41 - 3:42Eines der wachsenden Gebiete, in dem wir derzeit
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3:42 - 3:45am Media Lab arbeiten ist Musik, Geist und Gesundheit.
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3:45 - 3:48Viele von Ihnen haben sicherlich Oliver Sacks wunderbares neues Buch
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3:48 - 3:52namens “Musicophilia” gesehen. Es ist im Buchhandel erschienen, ein tolles Buch.
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3:52 - 3:54Wenn Sie es nicht gesehen haben, es ist lesenswert. Er ist selbst Pianist,
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3:54 - 3:58und beschreibt seine ganze Karriere, wie er die unglaublich starken Wirkungen
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3:58 - 4:03von Musik auf das Leben von Menschen in ungewöhnlichen Situationen, beobachtet hat.
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4:03 - 4:06Wir wissen zum Beispiel, dass Musik fast immer das Letzte ist, worauf
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4:06 - 4:10Menschen mit fortgeschrittenem Alzheimer noch ansprechen können.
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4:10 - 4:12Vielleicht haben viele von Ihnen es mit Nahestehenden bemerkt.
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4:12 - 4:14Sie finden jemanden der sein eigenes Gesicht im Spiegel nicht erkennen kann,
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4:14 - 4:17oder seine eigene Familie, aber man kann immer noch ein Musikfragment finden,
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4:17 - 4:21zu der die Person aus dem Stuhl springen und zu singen beginnen wird. Und damit kann man
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4:21 - 4:23teilweise Erinnerungen und Persönlichkeiten zurückbringen.
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4:23 - 4:27Musik ist das beste Mittel, um die Sprache von Menschen mit Schlaganfällen, und
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4:27 - 4:29die Bewegungen von Menschen mit Parkinson wiederherzustellen.
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4:29 - 4:33Sie ist sehr wirkungsvoll gegen Depression, Schizophrenie, viele, viele Dinge.
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4:33 - 4:35Wir arbeiten also daran, diese zu Grunde liegenden Prinzipien zu verstehen,
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4:35 - 4:39und dann Tätigkeiten zu schaffen, die wirklich die Gesundheit verbessern.
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4:39 - 4:42Und wir tun das auf allerlei Arten. Wir arbeiten mit vielen verschiedenen Krankenhäusern.
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4:42 - 4:45Eines davon ist genau in der Nähe von Boston, es heißt Tewksbury Hospital.
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4:45 - 4:47Es ist ein Langzeit-Staatskrankenhaus, wo wir vor einigen Jahren anfingen
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4:47 - 4:51mit Hyperscore und Patienten mit körperlichen wie geistigen Behinderungen zu arbeiten.
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4:51 - 4:55Dies ist eines der Hauptbestandteile der Behandlung geworden,
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4:55 - 4:59so dass jeder dort ganz wild auf musikalische Aktivitäten ist.
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4:59 - 5:03Es scheint die Tätigkeit zu sein, die die Patientenbehandlung am meisten beschleunigt.
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5:03 - 5:07Und es bringt das ganze Krankenhaus als eine Art musikalische Gemeinschaft zusammen.
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5:07 - 5:11Ich will Ihnen ein kurzes Video über diese Arbeit zeigen, bevor wir weitermachen.
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5:52 - 5:54Sie beeinflussen gegenseitig ihre Rhythmen.
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5:54 - 5:58Es ist ein echtes Erlebnis, nicht nur um zu lernen, wie man spielt und Rhythmen lauscht,
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5:58 - 6:03sondern um das musikalische Gedächtnis zu trainieren und in einer Gruppe zu musizieren.
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6:03 - 6:07Um selber Musik in die Finger zu bekommen, sie zu formen, zu verändern,
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6:07 - 6:09mit ihr zu experimentieren, eigene Musik zu machen.
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6:09 - 6:13Mit Hyperscore kann man also schnell von Null anfangen.
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6:20 - 6:22Jeder kann Musik auf tiefgreifende Weise erfahren,
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6:22 - 6:24wir müssen bloß die richtigen Mittel erfinden.
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6:41 - 6:47Der dritte Gedanke, den ich teilen möchte, ist der, dass Musik paradoxerweise
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6:47 - 6:50- ich denke mehr als Worte - eines der besten Mittel ist um zu zeigen,
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6:50 - 6:54wer man wirklich ist. Ich liebe es, Reden zu halten, obwohl
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6:54 - 6:56ich dabei seltsamerweise nervöser bin als beim Musizieren.
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6:56 - 6:59Wenn ich hier auf einem Cello oder Synthesizer spielen würde, oder meine Musik mit ihnen teilte,
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6:59 - 7:04könnte ich Dinge über mich zeigen, die ich nicht mit Worten beschreiben kann,
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7:04 - 7:07persönlichere, vielleicht tiefere Dinge.
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7:07 - 7:10Ich denke, dies trifft auf viele von uns zu. Und ich will Ihnen zwei Beispiele geben,
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7:10 - 7:13die Musik als eine der mächtigsten Schnittstellen
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7:13 - 7:15zwischen uns selbst und der Außenwelt aufzeigen.
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7:15 - 7:19Das erste ist ein wirklich irres Projekt, das wir gerade aufbauen:
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7:19 - 7:21"Death and the Powers". Und es ist eine große Oper,
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7:21 - 7:25eines der größeren Opernprojekte, die derzeit weltweit laufen.
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7:25 - 7:30Es geht um einen Mann, reich, erfolgreich, mächtig, der für immer leben will.
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7:30 - 7:32Er findet einen Weg sich in seine Umwelt herunterzuladen,
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7:32 - 7:35nämlich in eine Reihe von Büchern.
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7:35 - 7:38Dieser Kerl will also ewig leben, er lädt sich in seine Umwelt runter.
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7:38 - 7:42Der Hauptsänger verschwindet zu Beginn der Oper
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7:42 - 7:46und die gesamte Bühne wird zum Hauptcharakter. Sie wird sein Vermächtnis.
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7:46 - 7:49Und die ganze Oper handelt über das, was wir teilen, was wir an andere, die Menschen,
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7:49 - 7:51die wir lieben, weitergeben können, und was nicht.
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7:51 - 7:55Jedes Objekt in der Oper wird lebendig und ist ein gigantisches Musikinstrument,
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7:55 - 7:58wie dieser Kronleuchter. Er nimmt die ganze Bühne ein. Er sieht aus wie ein Kronleuchter,
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7:58 - 8:00ist aber eigentlich ein robotisches Musikinstrument.
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8:00 - 8:04Wie Sie deshalb an diesem Prototyp sehen können, gigantische Klaviersaiten,
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8:04 - 8:07jede Saite wird durch ein Roboterlement kontrolliert
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8:07 - 8:12– entweder durch kleine Bögen, die die Saiten streichen, Propeller, die sie zupfen
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8:12 - 8:17akustische Signale, die sie vibrieren lassen. Wir haben auch eine Roboterarmee auf der Bühne.
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8:17 - 8:21Diese Roboter vermitteln gewissermaßen zwischen dem Hauptcharakter, Simon Powers,
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8:21 - 8:25und seiner Familie. Es gibt ganze Serien von ihnen, so wie ein griechischer Chor.
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8:25 - 8:30Sie beobachten die Handlung. Wir haben diese viereckigen Roboter namens OperaBots gestaltet,
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8:30 - 8:33die wir nun am MIT testen. Diese OperaBots folgen meiner Musik.
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8:33 - 8:36Sie folgen den Charakteren. Sie sind schlau genug, einander nicht anzurempeln,
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8:36 - 8:39hoffen wir. Sie gehen von selber los.
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8:39 - 8:45Und sie können sich auf Fingerschnipp auch genau nach Belieben aufreihen.
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8:45 - 8:47Obwohl sie Würfel sind haben sie tatsächlich eine ganze Menge Persönlichkeit.
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8:54 - 8:58Das größte Stück in der Oper heißt “System”. Es ist eine Reihe von Büchern.
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8:58 - 9:02Jedes einzelne Buch ist robotisch, und so bewegen sie sich alle, erzeugen Töne,
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9:02 - 9:06und setzt man sie alle zusammen, verwandeln sie sich in diese Wände, die
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9:06 - 9:11die Gesten und Persönlichkeit von Simon Powers haben. Er ist also verschwunden,
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9:11 - 9:14aber die ganze physische Umwelt wird zu seiner Person.
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9:14 - 9:17Das ist die Art, die er gewählt hat, um sich zu repräsentieren.
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9:17 - 9:24Diese Bücher haben auch dichtgepackte LEDs auf den Rücken. Es ist alles ein Bildschirm.
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9:24 - 9:28Und hier ist der großartige Bariton James Maddalena, wie er das System betritt.
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9:28 - 9:29Das ist eine inoffizielle Vorschau.
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9:53 - 9:58Diese Premiere ist in Monaco, im September 2009. Wenn sie es aus irgendeinem Grund nicht schaffen sollten,
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9:58 - 10:01hier ist eine weitere Idee mit diesem Projekt. Hier ist dieser Kerl, der sein eigenes
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10:01 - 10:05Vermächtnis durch eine sehr ungewöhnliche Form gestaltet, durch Musik und die Umwelt.
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10:05 - 10:09Aber wir machen das sowohl online als auch in öffentlichen Räumen zugänglich,
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10:09 - 10:13als eine Methode, wie jedermann Musik und Bilder des Lebens verwenden kann,
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10:13 - 10:16um das eigene Vermächtnis oder das von jemandem, den wir lieben, zu machen.
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10:16 - 10:19Also, anstatt eine Große Oper zu sein wird diese Oper sich in etwas wandeln,
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10:19 - 10:21das wir uns als persönliche Oper vorstellen.
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10:21 - 10:23Und wie steht es dann mit einem persönlichen Instrument?
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10:23 - 10:26Alles, was ich ihnen bisher gezeigt habe – ob es ein Hypercello für Yo-Yo Ma ist oder
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10:26 - 10:31ein knautschiges Spielzeug für ein Kind – die Instrumente sind die gleichen, und
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10:31 - 10:34nützen einer bestimmten Gruppe von Personen, oder einem Virtuosen oder einem Kind.
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10:34 - 10:37Was aber wenn ich ein Instrument machen könnte, das man an mein
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10:37 - 10:41persönliches Verhalten anpassen könnte, daran wie meine Hände funktionieren,
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10:41 - 10:44an das was ich gut kann, vielleicht, oder was ich nicht so gut kann?
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10:44 - 10:49Ich denke, das ist die Zukunft des Interface, der Musik, der Instrumente.
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10:49 - 10:52Und ich möchte zwei sehr besondere Menschen auf die Bühne einladen,
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10:52 - 10:58so dass ich Ihnen vorführen kann, wie persönliche Instrumente sein könnten.
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10:58 - 11:03Ich bitte Sie um Applaus für Adam Boulanger, Doktorant
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11:03 - 11:10am MIT Media Lab und Dan Ellsey.
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11:10 - 11:17Dan ist heute, dank TED und Bombardier Flexjet, den ganzen Weg aus Tewksbury
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11:17 - 11:21gekommen um heute hier zu sein. Er ist ein Bewohner des Tewksbury Hospitals.
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11:21 - 11:25Er war noch nie so weit vom Tewksbury Hospital entfernt, das kann ich Ihnen sagen,
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11:25 - 11:30denn er ist davon motiviert, Sie heute zu treffen und Ihnen seine Musik zu zeigen.
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11:30 - 11:34Also, Dan, als allerstes, willst du allen hier Hallo sagen und erzählen wer du bist?
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11:39 - 11:47Hallo. Mein Name ist Dan Ellsey. Ich bin 34 Jahre alt und habe Zerebralparese.
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11:47 - 11:53Ich habe schon immer Musik geliebt und bin begeistert davon, mit dieser Software
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11:53 - 11:55meine eigene Musik dirigieren zu können.
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11:57 - 12:08Und wir sind wirklich begeistert davon, dich hier zu haben, Dan. (Applaus)
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12:08 - 12:11Wir trafen Dan vor etwa drei, dreieinhalb Jahren, als wir begannen,
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12:11 - 12:16in Tewksbury zu arbeiten. Jeder, dem wir dort begegneten, war fantastisch, jeder
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12:16 - 12:21machte fantastische Musik. Dan hatte nie zuvor Musik gemacht, und es erwies sich,
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12:21 - 12:28dass er es echt fantastisch konnte. Er ist ein geborener Komponist.
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12:28 - 12:31Er ist auch sehr schüchtern.
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12:31 - 12:35Es stellte sich aslo heraus, dass er fantastisch komponiert und ist in den letzten paar Jahren
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12:35 - 12:38ist er ein regelmäßiger Mitarbeiter von uns gewesen. Er hat viele, viele Stücke.
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12:38 - 12:41Er macht seine eigenen CDs. Tatsächlich ist er in der Gegend von Boston ziemlich bekannt,
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12:41 - 12:45betreut Leute am Krankenhaus und Kinder vor Ort darin, eigene Musik zu machen.
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12:45 - 12:50Ich lasse Adam es Ihnen erzählen. Also, Adam ist ein Doktorant am MIT, ein Experte
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12:50 - 12:55in Musiktechnologie und Medizin. Und Adam und Dan sind enge Mitarbeiter geworden.
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12:55 - 12:59Adam hat in der letzen Zeit nicht nur daran gearbeitet, Dan es auf einfache Weise zu ermöglichen,
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12:59 - 13:02seine eigenen Stücke zu machen, sondern auch
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13:02 - 13:05wie er diese anhand dieses persönlichen Instrumentes aufführen kann.
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13:05 - 13:07Also, willst du ein bisschen etwas darüber sagen, wie ihr zwei arbeitet?
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13:07 - 13:10Ja. Im Anschluss an die Arbeit in Tewksbury diskutierten
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13:10 - 13:14Tod und ich wirklich darüber was für eine ausdrucksvolle Person Dan ist,
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13:14 - 13:19dass er eine intelligente und kreative Person ist. Und es ist in seinem Gesicht,
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13:19 - 13:22in seinem Atmen, in seinen Augen. Wie kommt es, dass er nicht eines seiner
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13:22 - 13:26Musikstücke aufführen kann? Das ergibt keinen Sinn und es ist unsere Verantwortung.
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13:26 - 13:29Wir fingen also damit an, eine Technologie zu entwickeln, die es ihm erlaubt mit Nuancen,
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13:29 - 13:34mit Präzision, mit Kontrolle und trotz seiner körperlichen Behinderung genau das zu tun -
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13:34 - 13:37nämlich sein Musikstück spielen.
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13:37 - 13:39Also, das Verfahren und die Technologie;
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13:39 - 13:42im Grunde brauchten wir zunächst eine technische Lösung. Also, wir haben hier
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13:42 - 13:45eine FireWire-Kamera, sie betrachtet einen Infrarotpointer.
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13:45 - 13:49Wir wählten die Art von Gebärdenübertragung, an die er bereits mit seiner
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13:49 - 13:53Sprachkontrolle gewöhnt war.
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13:53 - 13:56Und das war im Grunde der uninteressanteste Teil der Arbeit, das Gestaltungsverfahren,
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13:56 - 13:59verstehen Sie? Wir brauchten Input, wir brauchten fortwährendes Tracking.
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13:59 - 14:02Und die Software schaut sich die Arten von Formen an, die er macht.
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14:02 - 14:06Aber auf den Konstruktionsteil folgte dann der wirklich interessante Aspekt der Arbeit,
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14:06 - 14:09wo wir im Grunde im Krankenhaus über Dans Schulter codierten,
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14:09 - 14:12um herauszufinden wie er sich bewegt, verstehen Sie?
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14:12 - 14:14Was ist für ihn als expressive Bewegung brauchbar?
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14:14 - 14:17Verstehen Sie, was ist seine Sinnesübertragung für Aufführung?
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14:17 - 14:19Welche Arten von Dingen sind ihm in einem
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14:19 - 14:21Musikstück wichtig zu kontrollieren und zu übermitteln?
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14:21 - 14:25Also, all die Parameter stimmten und die Technologie wurde
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14:25 - 14:28an diesem Punkt so gedehnt, dass sie Dan passt.
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14:28 - 14:34Und wissen Sie, ich denke das ist ein Perspektivwechsel. Es geht nicht um unsere Technologien,
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14:34 - 14:38sie erlauben den Zugang, sie erlauben uns, Stücke kreativer Arbeit zu schaffen.
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14:38 - 14:41Aber wie steht es um Ausdruck? Wie steht es um den Moment, wenn ein Künstler
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14:41 - 14:45diese Arbeit abliefert? Verstehen Sie, erlauben unsere Technologien uns uns auszudrücken?
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14:45 - 14:49Stellen Sie uns Strukturen dafür bereit? Und wissen Sie, dies ist eine persönliche Beziehung
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14:49 - 14:53zum Ausdruck, der in den technologischen Kreisen fehlt. Deswegen brauchten wir
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14:53 - 14:56mit Dan einen neuen Gestaltungsprozess, einen neuen Konstruktionsprozess,
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14:56 - 15:01um seine Bewegungen zu entdecken und seinen Weg zum Ausdruck, der ihm das Aufführen erlaubt.
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15:01 - 15:03Und das ist, was wir heute also tun werden.
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15:03 - 15:05Also auf geht’s. Also Dan, willst du allen sagen,
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15:05 - 15:07was du uns jetzt spielen wirst?
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15:13 - 15:15Dies ist “My Eagle Song” (Mein Adlerlied).
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15:17 - 15:20Dan wird also sein Stück namens “My Eagle Song” spielen.
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15:20 - 15:22Das hier ist tatsächlich die Partitur von Dans Stück,
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15:22 - 15:25das er komplett in Hyperscore komponiert hat.
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15:25 - 15:30Er kann mit seinem Infrarottracker direkt in Hyperscore hineingehen.
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15:30 - 15:33Er ist unglaublich schnell dabei, sogar schneller als ich.
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15:33 - 15:35(Lachen)
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15:37 - 15:39Er ist auch sehr bescheiden.
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15:40 - 15:46Er kann also in Hyperscore gehen. Man beginnt mit Melodien und Rhythmen.
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15:46 - 15:48Er kann diese genau da platzieren, wo er mag.
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15:48 - 15:51Jede erhält eine Farbe. Er geht zurück ins Kompositionsfenster,
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15:51 - 15:56zeichnet Linien und platziert alles so wie er es will. Wenn man sich Hyperscore anschaut,
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15:56 - 15:59kann man es sehen, man kann sehen, wo die Abschnitte sind,
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15:59 - 16:04einiges setzt sich für eine Weile fort, verändert sich, wird echt verrückt und endet
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16:04 - 16:07dann mit einem großen Knall.
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16:07 - 16:10Das ist also die Methode mit der er sein Stück gemacht hat, und wie Adam sagt,
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16:10 - 16:17fanden wir dann den besten Weg, ihn sein eigenes Stück aufführen zu lassen.
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16:17 - 16:20Es wird von dieser Kamera beobachtet werden, die seine Bewegungen analysiert,
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16:20 - 16:24es wird Dan all die verschiedenen Aspekte seiner Musik hervorbringen lassen, die er will.
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16:24 - 16:27Und Sie werden ebenfalls Graphiken auf dem Screen bemerken.
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16:27 - 16:33Wir haben einen unserer Studenten gebeten, sich zu betrachten, was die Kamera misst.
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16:33 - 16:36Aber anstatt es sehr buchstäblich zu machen, indem wir Ihnen genau das zeigen,
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16:36 - 16:41was die Kamera verfolgt, haben wir es in eine Graphik verwandelt, die die
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16:41 - 16:45wesentlichen Bewegungen zeigt, und die Art, wie es analysiert wird.
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16:45 - 16:49Ich denke dies verdeutlicht, wie wir Bewegungen aus dem was Dan macht,
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16:49 - 16:53herausfiltern, aber ich denke es wird auch zeigen, wenn Sie sich diese Bewegung anschauen,
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16:53 - 17:00dass, wenn Dan musiziert, seine Bewegungen sehr zielgerichtet sind, sehr genau,
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17:00 - 17:03sehr diszipliniert und auch sehr schön.
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17:03 - 17:08Also, beim Anhören dieses Stückes ist es, wie zuvor erwähnt, das Wichtigste,
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17:08 - 17:11dass die Musik großartig ist, und es zeigt Ihnen wer Dan ist.
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17:11 - 17:13Also, sind wir bereit, Adam?
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17:13 - 17:15Ja.
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17:15 - 17:19OK, Dan wird jetzt sein Stück “My Eagle Song” für Sie spielen.
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19:43 - 20:07(Applaus)
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20:07 - 20:09TM: Bravo.
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20:09 - 20:18(Applaus)
- Title:
- Tod Machover und Dan Ellsey spielen neue Musik
- Speaker:
- Tod Machover + Dan Ellsey
- Description:
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Tod Machover vom MIT Media Lab widmet sich der Aufgabe, musikalischen Ausdruck für jeden – vom Virtuosen bis zum Amateur – und in den vielfältigsten Formen – von der Oper bis zum Videospiel – anzubieten. Er und Komponist Dan Ellsey geben Aufschluss über das, was als nächstes kommt.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 20:18