-
In diesem Video beschäftigen wir uns
-
mit einem der wichtigsten Sätze
-
der Physik überhaupt.
-
Nämlich mit dem Energieerhaltungssatz.
-
Zuerst schauen wir uns an,
-
wie sich die Energieerhaltung geschichtlich
-
entwickelt hat.
-
Danach klären wir einige Begriffe,
-
die für das bessere Verständnis
-
der Energieerhaltung notwendig sind.
-
Dann folgt der wichtigste Teil
-
des Videos,
-
wo wir uns kinetische und potentielle
-
Energien anschauen und wie sie
-
zur Energieerhaltung führen.
-
Das Ganze schließen wir mit
-
eine Beweis der Energieerhaltung
-
mit Hilfe des Newtonschen Axioms.
-
Und ganz zum Schluss werden
-
Beispiele folgen, die dir zeigen,
-
wie du Energieerhaltung in der
-
Realität einsetzen kannst.
-
Falls du keinen Bock auf das ganze Video hast,
-
einfach zu den Abschnitten wechseln,
-
die dich interessieren.
-
Los gehts!
-
Das Prinzip der Energieerhaltung
-
hat eine lange Geschichte,
-
die erst mit der Formulierung des
-
Energiebegriffes begann.
-
Das Wort "Energie" taucht
-
zum ersten Mal bei Aristoteles auf
-
und steht dort für das Prinzip des Bewegens.
-
Das Prinzip, welches das Mögliche
-
zum Wirklichen machte.
-
Schon Leonardo da Vinci stellte fest,
-
dass es eine Unmöglichkeit wäre ein Gerät zu bauen,
-
welches nach der einmaligen Inbetriebnahme,
-
unaufhörlich weiter arbeitet.
-
Ein Perpetuum mobile war und ist nicht umsetzbar,
-
da ein Teil der Energie immer aus dem System,
-
zum Beispiel durch Wärmeentstehung schwindet,
-
sodass das Gerät keine Arbeit mehr verrichten kann.
-
Gottfried Wilhelm Leibniz versuchte als einer der ersten,
-
eine mathematische Beschreibung der Energie zu formulieren,
-
die mit der Bewegung zusammenhing.
-
Er bezeichnete die Bewegungsenergie als
-
"lebende Kraft", Vis Viva.
-
Seine Formel für die lebende Kraft lautete:
-
mv².
-
Zu Leibniz-Zeiten wurde ein entscheidendes Experiment
-
von einem französischen Physiker
-
Willem Jacob’s Gravesande gemacht,
-
welches später für die Beschreibung
-
der Energie aufgegriffen wurde.
-
Er nahm zwei Messingkugeln,
-
die er mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf
-
eine weiche Oberfläche fallen ließ.
-
Dabei hatte eine doppelt so schnelle Kugel,
-
eine viermal so tiefe Grube hinterlassen.
-
Bei dreifacher Geschwindigkeit,
-
war die entstandene Grube sogar neun mal so tief.
-
Nun, als Leibniz und Newton schon längst tot waren,
-
manifestierte sich eher die Newtons
-
Philosophie der Bewegungsgröße, nämlich:
-
eine Kraft F eingewirkt auf ein Objekt
-
für eine bestimmte Zeit Δt
-
ist die Änderung der Bewegungsgröße.
-
Ein französisches Fräulein, Émilie du Châtelet,
-
eine gute Freundin von dem weltberühmten
-
Philosophen Voltaire und die Anhängerin der Vis-viva Formel,
-
war keine Pussy, die Angst hatte
-
gegen die Mehrheit der Männerwelt vorzugehen.
-
Nein! Mit Hilfe der Vis-Viva Formel von Leibniz
-
und den experimentellen Ergebnissen von Gravesande
-
zeigte sie die Richtigkeit der Leibniz Philosophie der Bewegung,
-
nämlich eine Kraft F eingewirkt für eine Strecke Δd
-
ist die Änderung der Vis-Viva.
-
Heute wird die Newtons Formel mv als Impuls bezeichnet,
-
während die Formel von Leibniz die Bewegungsenergie darstellt.
-
Später wurde die Vis-Viva Formel mv^2
-
durch den Franzosen Gaspard-Gustave Coriolis
-
zu 1/2mv^2 korrigiert,
-
was heute als kinetische Energie bekannt ist.
-
Die heutige Bezeichnung "kinetische Energie"
-
geht übrigens auf Lord Kelvin zurück.
-
Kelvin - nicht Kevin!
-
1798 - führte Benjamin Thompson
-
Messungen der Reibungswärme durch
-
und kam auf die Idee,
-
dass Wärme eine Form der Bewegungsenergie war.
-
Der Engländer Thomas Young,
-
von dem übrigens das Doppelspaltexperiment stammt,
-
benutzte als erster den Begriff Energie
-
und zwar als eine Summe kinetischer und potentieller Energien.
-
In einer Publikation schrieb er:
-
"The product of the mass of a body
-
into the square of its velocity
-
may properly be termed its energy."
-
Als Julius Robert Mayer, ein deutscher Arzt,
-
sich über verschiedene Blutfärbungen wunderte;
-
je nachdem wo er sich gerade
-
mit seinem Handelsschiff befand,
-
kam er ebenfalls wie Benjamin Thompson auf den Gedanken,
-
dass Wärme und Bewegung keine gänzlich
-
verschiedenen Erscheinungen waren,
-
sondern beide eine Form von Energie darstellten.
-
Der junge Arzt äußerte einen sehr entscheidenden Satz
-
bezüglich der Energieerhaltung.
-
Er sagte, dass die Energie weder erzeugt
-
noch vernichtet werden kann.
-
Das war eine wichtige Erkenntnis,
-
die zum modernen Verständnis von Energie geführt hatte.
-
Auf die gleiche Erkenntnis kam ein paar Jahre später
-
ein britischer Physiker James Prescott Joule.
-
Er entdeckte unter anderem die Gleichheit
-
von mechanischer Arbeit und Wärme.
-
Dazu führte er beispielsweise den nach ihm
-
benannten Joule-Versuch durch,
-
wo er einer thermisch isolierten Wassermenge
-
mechanische Arbeit von außen zuführte und danach
-
die erhöhte Temperatur des Wassers maß.
-
Es sah wohl so aus,
-
dass die Wärme einfach nur eine andere Form
-
der mechanischen Arbeit war.
-
Es war etwas Gleiches,
-
nur eben in einer anderen Form.
-
Wärme, Arbeit...
-
das alles schien auf etwas Gleiches hinauszulaufen.
-
Bedauerlicherweise führte die Energieerhaltung
-
zu einem rechtlichen Streit zwischen
-
Robert Mayer und dem Herrn Joule.
-
Obwohl Robert Mayer als erster
-
die Energieerhaltung formulierte,
-
wurde der Streit trotzdem von Joule gewonnen.
-
Deshalb wird heute die Einheit der Energie
-
nicht in "Mayer", sondern in "Joule" angegeben.
-
Der Verlust des rechtlichen Streits
-
konnte Mayer nicht verkraften,
-
also sprang er in einem Nervenzusammenbruch
-
aus dem 2. Stock seines Hauses...
-
Blieb jedoch am Leben.
-
Der Weg vom mechanischen Wärmeäquivalent
-
zu einer Formulierung des 1. Hauptsatzes
-
als Energieerhaltungssatz
-
war dem deutschen Physiker Hermann von Helmholtz vorbehalten.
-
1847 veröffentlichte er die Arbeit :
-
"Über die Erhaltung der Kraft",
-
in der er den allgemeinen Energieerhaltungssatz
-
ausführlich und vorallem wissenschaftlich formulierte.
-
Doch, was die Energieerhaltung
-
und andere Erhaltungssätze,
-
zu einer Grundlage der Physik machte,
-
war das sogenannte Noether-Theorem,
-
von einer deutschen Mathematikerin Emmy Noether.
-
Es besagt, dass man Erhaltungssätze
-
als eine prinzipielle Symmetrie der Welt auffassen kann.
-
Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie
-
eines physikalischen Systems
-
gehört eine Erhaltungsgröße.
-
Das heißt: es gibt bestimmte Merkmale eines Systems,
-
die unverändert bleiben,
-
wenn wir es drehen oder spiegeln oder oder oder.
-
Die erste angebliche Verletzung
-
des Energie- und Impulserhaltungssatzes
-
wurde beim Betazerfall festgestellt.
-
Denn beim Betazerfall
-
fehlte ein Teil der Energie.
-
Ein Neutron zerfiel in ein Proton und ein Elektron,
-
deren Energie kleiner war als die des Neutrons.
-
Später wurde aber dieses Rätsel durch
-
den österreichischen Physiker Wolfgang Pauli gelöst,
-
indem er ein schwach wechselwirkendes Teilchen,
-
das sogenannte Neutrino voraussagte.
-
Und dieses Teilchen
-
wurde tatsächlich 23 Jahre später,
-
in einem der ersten großen Kernreaktoren
-
experimentell nachgewiesen.
-
Kommen wir nun zu den Begriffen,
-
die wir noch klären sollten,
-
um die Energieerhaltung besser zu verstehen.
-
Einer dieser Begriffe ist das sogenannte Kraftfeld.
-
Wenn wir eine Masse an irgendeinem Ort
-
in der Nähe des Gravitationsfeldes der Erde platzieren,
-
dann erfährt diese Masse eine bestimmte
-
konstante Kraft, die ausschließlich
-
von der Höhe abhängt und nicht vom Verlauf der Zeit.
-
Wir sind also in der Lage jedem dieser Orte
-
eine Kraft zuzuordnen, die den jeweiligen Ort charakterisiert.
-
Das klassische Kraftfeld ist also dieser Raum,
-
in dem an jedem Punkt dieses Raumes,
-
eine gewisse Kraft wirkt, wenn wir dort ein Objekt platzieren.
-
Diese ganze Summe an Kräften,
-
die zum Erdmittelpunkt gerichtet sind,
-
stellen das Gravitationsfeld dar.
-
In diesem Fall ist es sogar ein konservatives Feld.
-
Konservatives Feld heißt:
-
es wäre völlig egal, ob ich ein Objekt
-
von der Höhe h1 auf Höhe h2 auf diesem Weg,
-
oder auf diesem Weg bringe.
-
In einem konservativen Feld,
-
wie im Falle des Gravitationsfeldes,
-
ist die Höhendifferenz des Start- und Endpunktes entscheidend,
-
nicht der Weg an sich.
-
Auch, wenn ich das Objekt sehr sehr schnell
-
zum Endpunkt bringe oder ganz ganz langsam;
-
energetisch kommt das Gleiche wieder raus.
-
Die Reibung dagegen ist ein gutes Beispiel
-
für ein nicht-konservatives Kraftfeld.
-
Denn bei dem Weg bis zum Punkt h2
-
würde das Objekt ein Teil seiner Energie an die Umgebung
-
aufgrund der Reibung verlieren,
-
zum größten Teil in Form von Wärme.
-
Ein längerer Weg würde also dementsprechend
-
mehr Energie kosten, als ein kürzerer Weg.
-
Die Ausübung der Schwerkraft
-
durch das konservative Kraftfeld der Erde,
-
hat zur Folge, dass sich das Objekt
-
in Richtung des Erdmittelpunktes beschleunigt wird.
-
Betrachten wir irgendein Intervall zweier Orte,
-
z.B. die Strecke zwischen s1 und s2
-
die mittels der Krafteinwirkung
-
von einem Objekt zurückgelegt wurde,
-
dann ist die verrichtete Arbeit das Produkt
-
aus der Kraft und der Verschiebung vom Ort s1 zum Ort s2.
-
Die Arbeit ist eine skalare Größe.
-
Ich weiß nicht, wie weit du in Mathe bist... aber,
-
wir multiplizieren hier zwei Vektoren,
-
zwei gerichtete Größen miteinander,
-
nämlich den Kraftvektor mit dem Ortsvektor,
-
und das ergibt eine reine Zahl,
-
einen sogenannten Skalar.
-
Das Skalarprodukt berücksichtigt nur die Kraftkomponente,
-
die in Richtung des Weges zeigt.
-
Um also die Arbeit im physikalischen Sinne
-
verrichten zu können,
-
muss die Kraft parallel zum Weg
-
oder eben unter einem bestimmten Winkel wirken,
-
aber nicht rechtwinklig;
-
denn das Produkt zweier senkrechter Vektoren
-
ist Null und somit auch die Arbeit.
-
Es gilt die Beziehung:
-
W=Fs∗cos(α).
-
Wenn du also ein Gewicht anhebst,
-
dann verrichtest du eine Arbeit, die notwendig ist,
-
um das Gewicht anzuheben.
-
Wenn du dann so stehen bleibst
-
oder mit dem angehobenen Gewicht anfängst zu gehen,
-
dann verrichtest du im physikalischen Sinne keine Arbeit,
-
denn der Weg steht senkrecht zur Kraft.
-
Die Arbeit kann entweder positiv
-
oder negativ sein. Also mit Vorzeichen...
-
Und das ist ganz praktisch, denn damit können wir sofort sehen,
-
ob am Objekt oder vom Objekt Arbeit verrichtet wird.
-
Wenn wir am Objekt die Arbeit verrichten,
-
dann ist das Vorzeichen positiv,
-
denn wir fügen dem Objekt zusätzliche Energie zu.
-
Und, wenn die Arbeit vom Objekt verrichtet wird,
-
dann ist sie entsprechend negativ,
-
denn wir ziehen ja ihm die Energie ab.
-
Das Schwerefeld der Erde zum Beispiel,
-
übt eine Kraft auf das Objekt aus,
-
führt ihm also eine Energie zu.
-
Zusammengefasst lässt sich sagen:
-
Arbeit, die einem System zugeführt
-
oder vom System abgeführt wird,
-
wird als Energie abgespeichert.
-
Je mehr Energie das System besitzt,
-
desto mehr Arbeit kann es verrichten.
-
Arbeit ist ein Prozess. Energie ist ein Zustand.
-
Die Einheit der Energie,
-
benannt nach einem britischen Physiker, ist Joule.
-
Ein Joule ist die Energiemenge, die benötigt wird,
-
um eine Sekunde lang, eine Leistung von einem Watt zu erbringen.
-
Eine gewöhnliche Glühlampe
-
besitzt zum Vergleich 100 Watt Leistung.
-
Wir bräuchten also 100 Joule,
-
um die Glühlampe eine Sekunde leuchten zu lassen.
-
Grundsätzlich lässt sich sagen:
-
Unterschiedliche Energieformen können
-
ineinander umgewandelt werden.
-
Sei es die chemische Energie, Gravitationsenergie,
-
Wärmeenergie oder oder oder.
-
Umwandlung ja; Vernichtung und Erzeugung - nein.
-
Die Gesamtenergie ist zu jedem Zeitpunkt konstant,
-
sie entsteht nicht aus dem Nichts.
-
Natürlich unter der Voraussetzung,
-
dass wir ein abgeschlossenes System betrachten.
-
Es darf also nicht mit der Umgebung wechselwirken.
-
Rein theoretisch versteht sich!
-
In der Realität findet immer irgendwo eine Wechselwirkung statt.
-
Ein System lässt sich, praktisch gesehen,
-
nicht komplett von der Außenwelt isolieren.
-
Die nicht mögliche Isolation des Systems
-
wäre das eine Problem.
-
Das andere Problem ist die Ausdehnung des betrachteten Objekts.
-
Bei der Berechnung der Energie oder Arbeit,
-
betrachten wir Objekte, z.B. Autos oder Planeten als Punktmassen.
-
Das heißt die ganze Masse des Autos
-
oder des Planeten ist in einem
-
unendlich kleinen Punkt konzentriert;
-
was in der Realität natürlich nicht der Fall ist.
-
Also dienen die ganzen Berechnungen der Punktmechanik
-
lediglich einer Näherung an die Realität,
-
die mathematisch sehr einfach aufgebaut ist
-
und trotzdem relativ genaue Ergebnisse liefert.
-
Erhaltungsgrößen wurden eingeführt,
-
weil sie eine Möglichkeit bieten,
-
mit deren Hilfe physikalische Vorgänge zu berechnen
-
und zwar auf einer einfachen Art und Weise,
-
denn wir müssen beispielsweise keine
-
Bahngleichung des Pendels aufstellen,
-
um etwas über seine Geschwindigkeit
-
bei einem bestimmten Ort sagen zu können.
-
Wir können sie einfach mit dem Energieerhaltungssatz abschätzen.
-
Dazu müssen wir lediglich die Anfangsbedingungen kennen.
-
Man kann mit dem Energieerhaltungssatz jedoch
-
nichts über die Zeit aussagen;
-
man kann nicht sagen, wann das Pendel eine bestimmte Lage erreicht,
-
dazu müssten wir die Bahnkurve kennen.
-
Lassen wir nun einen Apfel aus 10 Meter Höhe fallen.
-
Dann aus 20 und dann aus 50.
-
Wir werden feststellen, dass das Einschlagloch deutlich tiefer ist,
-
wenn der Apfel aus einer größeren Höhe fallen gelassen wird.
-
Bei dieser Beobachtung äußert sich
-
die sogenannte potentielle Energie,
-
oder auch Lageenergie genannt.
-
Dabei wären die Einschlaglöcher deutlich tiefer,
-
wenn wir das gleiche Experiment auf dem Jupiter durchführen würden.
-
Da ist nämlich
-
die Fallbeschleunigung deutlich größer,
-
was mit einem stärkeren Gravitationsfeld verbunden ist.
-
Die potentielle Energie bezieht sich nicht nur auf Gravitationsfelder,
-
sondern auch auf z.B. elektrische oder magnetische Felder.
-
Die verwendete Formel für Höhenenergie im Gravitationsfeld:
-
E = mgh ist nur eine Näherung,
-
denn je weiter wir von der Erde entfernt sind,
-
desto schwächer wird die Anziehungskraft: F = mg.
-
Der Bezugspunkt der potentiellen Energie
-
kann beliebig festgelegt werden,
-
denn das Einzige, was bei der potentiellen Energie
-
wirklich entscheidend ist,
-
ist die Differenz zweier Potentiale.
-
Ob wir das Nullniveau direkt auf der Erdoberfläche
-
oder auf der Fallhöhe definieren, ist völlig egal.
-
Die Differenz und somit der Betrag der Energie
-
bleibt so und so gleich!
-
Kinetische Energie, ist die Energie der Bewegung.
-
Jedes sich bewegende Objekt
-
besitzt eine kinetische Energie,
-
die von seiner Masse und seiner Geschwindigkeit abhängt.
-
Sie wird dem Objekt bei seiner Beschleunigung
-
z.B. vom Ruhezustand aus, zugeführt.
-
Nach dem wir einen Körper der Masse m
-
auf die Geschwindigkeit v beschleunigt haben,
-
indem wir auf ihn mit einer Kraft F
-
über eine Strecke s eingewirkt haben,
-
haben wir ihm damit eine Energie zugeführt: E = Fs.
-
Während dieser Zeit wurde vom Körper
-
eine Strecke s=vt zurückgelegt.
-
Da wir ihn innerhalb dieser Strecke beschleunigt haben,
-
nahm die Geschwindigkeit zu,
-
deshalb wird die Durchschnittsgeschwindigkeit betrachtet,
-
also der Mittelwert: 1/2vt.
-
Die Kraft ist dabei Masse multipliziert mit der Beschleunigung:
-
F = ma.
-
Einsetzen in die Energie-Formel ergibt:
-
E = ma * 1/2vt.
-
Unter der Voraussetzung,
-
dass wir den Körper gleichmäßig beschleunigt haben,
-
ist a*t eine Geschwindigkeit v.
-
Dies ergibt die kinetische Energie:
-
1/2mv^2.
-
Die klassische Formel der kinetischen Energie
-
kann jedoch bei sehr hohen Geschwindigkeiten
-
nicht mehr aufrechterhalten werden.
-
Es kommen einfach falsche Ergebnisse heraus.
-
Aus diesem Grunde müssen wir, bei hohen Geschwindigkeiten,
-
die einen beträchtlichen Teil der Lichtgeschwindigkeit ausmachen,
-
die relativistische Energie-Formel verwenden.
-
Die relativistische kinetische Energie ist dabei
-
Gesamtenergie Minus Ruheenergie:
-
Eges - mc^2, wobei die Gesamtenergie
-
folgendem Ausdruck entspricht: (siehe Video).
-
Die Gesamtenergie setzt sich aus
-
kinetischer und potentieller Energie zusammen.
-
Die potentielle Energie ist abhängig vom Ort.
-
Es spielt also eine Rolle, ob ich mich auf 10 Meter
-
oder auf 20 Meter Höhe befinde,
-
denn durch eine andere Lage, besitze ich eine andere potentielle Energie.
-
Nun müssen wir uns klar machen,
-
was eigentlich Energieerhaltung bedeutet.
-
Wikipedia sagt uns:
-
"dass also die Gesamtenergie eines isolierten Systems sich nicht mit der Zeit ändert. "
-
Was heißt das?
-
Mathematisch gesagt: die Ableitung der Gesamtenergie
-
nach der Zeit muss 0 ergeben: dE/dt=0.
-
Egal wie lange wir warten,
-
die Energie bleibt gleich;
-
natürlich unter der Voraussetzung,
-
dass keine äußeren Kräfte auf das Objekt wirken.
-
Schauen wir uns nun an, ob die zeitliche Ableitung 0 ergibt.
-
Zuerst die kinetische Energie.
-
Sie beträgt nämlich Ekin=1/2mv^2.
-
Die Geschwindigkeit ist eine zeitliche Ableitung des Ortes,
-
schreiben wir das um.
-
Das Ganze abgeleitet nach der Zeit ergibt: 1/2m2va.
-
Bei der Ableitung haben wir natürlich die Produktregel angewendet
-
Äußere Ableitung von v^2 ist 2v.
-
MAL die innere Ableitung,
-
also die Ableitung der Geschwindigkeit.
-
Und die Ableitung der Geschwindigkeit
-
ist die Beschleunigung.
-
Die zwei kürzt sich weg.
-
So, jetzt noch die potentielle Energie ableiten: Epot/dt.
-
Sie hängt aber nicht direkt von der Zeit,
-
sondern vom Ort ab.
-
Der Ort dagegen ist zeitabhängig.
-
Also betrachten wir sozusagen,
-
die Änderung der potentiellen Energie
-
bezüglich der zeitlichen Ableitung des Ortes.
-
Das ist die Ableitung der potentiellen Energie nach dem Ort
-
mal die Ableitung des Ortes nach der Zeit.
-
Addieren wir nun die beiden zeitlichen Ableitungen
-
der kinetischen und potentiellen Energie,
-
o erhalten wir die zeitliche Ableitung der Gesamtenergie.
-
Klammern wir die Geschwindigkeit aus.
-
Laut Newton wissen wir,
-
dass eine Kraft das Produkt der Masse
-
und der Beschleunigung ist: F=ma.
-
Setzen die Formel in unsere Ableitung der Gesamtenergie ein
-
und erhalten folgenden Ausdruck.
-
Soweit so gut.
-
Dieses dEpot/dx muss auch noch verarztet werden...
-
Da die Energieerhaltung nur in konservativen Systemen gilt,
-
können wir die Ableitung der Energie nach dem Ort,
-
als ein Kraft- bzw. Gradientenfeld auffassen: grad(Epot) = - F.
-
Die Kraft ist dabei negativ,
-
zeigt also in Richtung abnehmender potentieller Energie.
-
Nach dem Einsetzen heben sich die Kräfte weg
-
und wir erhalten 0 - als zeitliche Ableitung der Gesamtenergie.
-
Somit haben wir gezeigt,
-
dass die Energie in einem konservativen System erhalten bleibt.
-
Du hast wahrscheinlich
-
nichts verstanden oder?
-
Okay, dann verringern wir den Schwierigkeitsgrad ein bisschen.
-
Wir müssen zeigen,
-
dass die Summe potentieller und kinetischer Energien
-
zu jedem Zeitpunkt konstant ist!
-
Epot+Ekin=Eges=const.
-
Das heißt nichts anderes,
-
dass die beiden Energieformen sich ineinander umwandeln können,
-
soviel sie wollen, die Gesamtenergie bleibt gleich.
-
Verstanden? Gut.
-
Kinetische Energie war: Ekin=1/2mv^2.
-
und potentielle Energie war: Epot=mgh.
-
Wobei die Höhe h, wie wir wissen,
-
Differenz der Start -und Endhöhe ist.
-
Soweit so gut, setzen wir das Ganze in unsere Behauptung ein
-
und multiplizieren die Klammer aus.
-
Die Geschwindigkeit v ist nichts anderes
-
als eine Beschleunigung g multipliziert mit der Zeit t.
-
Der Fall ist eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung,
-
d.h. bei der Endhöhe hat das Objekt eine Strecke von 1/2gt^2 zurückgelegt.
-
Diese Formel kennst du hoffentlich aus der Kinematik.
-
Diese setzen wir für Endhöhe ein!
-
Wie du nach einer kleinen Umstellung sehen kannst,
-
hebt sich ein Teil weg.
-
Übrig bleibt: mgh=Eges.
-
Wir haben also gezeigt,
-
dass am Punkt der Endhöhe, die kinetische Energie
-
und die durch den Fall abgenommene Höhenenergie sich aufgehoben haben,
-
sodass am Ende die Gesamtenergie,
-
die auf der Starthöhe vorgegeben war, erhalten geblieben ist.
-
Energieerhaltung lässt sich ganz gut
-
am frei fallenden Körper verdeutlichen.
-
Bringen wir ihn auf 10m Höhe,
-
so besitzt er eine Höhenenergie, nämlich Epot=mgh.
-
Lassen wir den Körper fallen,
-
so nimmt die Höhenenergie aufgrund der Abnahme der Höhe, ab.
-
Diese Energie verschwindet aber nicht ins Jenseits,
-
sondern wird in kinetische Energie umgewandelt: Ekin=1/2mv^2.
-
Nach dem Gleichsetzen beider Formeln
-
sehen wir, dass die Masse m sich wegkürzt.
-
Es spielt also im Prinzip keine Rolle,
-
welche Masse fallen gelassen wird.
-
Umformung nach v ergibt 14m/s.
-
Solange wir die Fallhöhe kennen,
-
sind wir in der Lage für jeden Punkt des Falls
-
eine Geschwindigkeit des Körpers zu bestimmen.
-
Wenn du mal also einen Apfel
-
im Garten deiner Oma fallen siehst,
-
dann denk an die Energieerhaltung,
-
denn damit kannst du super easy die Auftreffgeschwindigkeit des Apfels abschätzen.
-
Und deine Abschätzung wird deutlich genauer sein,
-
als bei demjenigen, der dieses Wissen nicht besitzt
-
und die Geschwindigkeit rein intuitiv abschätzt.
-
Energieerhaltungssatz kann nicht nur auf den freien Fall,
-
sondern auch auf schiefe Ebene angewendet werden.
-
Entweder man nutzt einen umständlichen Weg
-
mit Hilfe der Kräfte, Winkel und der Bewegungsgleichung
-
oder man nutzt die Tatsache aus, dass Energie in einem System erhalten bleibt.
-
Packen wir den Körper ganz oben auf die schiefe Ebene,
-
so führen wir dem eine potentielle Energie zu.
-
Lassen wir den los,
-
dann setzt er sich in Bewegung und wandelt dabei die zugeführte potentielle Energie
-
in Bewegungsenergie um.
-
Klar oder?
-
Die Geschwindigkeit lässt sich leicht am Endpunkt angeben.
-
Dazu müssen wir lediglich die Höhe der Ebene kennen.
-
Damit rechnen wir die potentielle Energie
-
eines Körpers auf der Höhe h aus,
-
sagen wir mal 10 Meter Höhe.
-
Nun aufgrund der Energieerhaltung wissen wir,
-
dass am Ende der schiefen Ebene,
-
wo die Höhe Null ist,
-
dass die Höhenenergie sich jetzt komplett in die Bewegungsenergie umgewandelt hat.
-
Gleichsetzen der potentiellen mit der kinetischen Energie
-
und dem anschließenden Umformen und Einsetzen
-
ergibt eine Geschwindigkeit von v≈14m/s.
-
Ist das nicht unglaublich?
-
Wir können mit sehr einfachen Formeln
-
Geschwindigkeiten des Körpers an jedem Punkt
-
dieser schiefen Ebene berechnen,
-
ohne jeglicher Winkel, ohne Masse des Körpers,
-
ohne irgendwelcher Kräfte...
-
Das kann ein herunterrollender Fahrradfahrer sein,
-
ein Skifahrer oder oder oder.
-
Betrachten wir nun ein Fadenpendel.
-
Lenkt man das Pendel aus,
-
so schwingt es zwischen zwei Umkehrpunkten
-
und erreicht seine höchste Geschwindigkeit am Ort des Potentialminimums.
-
An den Umkehrpunkten, wo das Pendel stehen bleibt,
-
ist die kinetische Energie Null und die potentielle Energie maximal.
-
Unabhängig von der Position des Pendels
-
hat die Summe aus kinetischer und potentieller
-
einen konstanten Wert, den wir durch die anfängliche Auslenkung
-
vorgegeben haben.
-
Mensch, schon wieder die Energieerhaltung...
-
Selbst bei der Loopingbahn findet
-
der Energieerhaltungssatz Anwendung.
-
Dazu müssen wir nur den Radius r der Loopingbahn kennen,
-
um beispielsweise sagen zu können,
-
aus welcher Höhe die Maschine herunterrollen muss,
-
um die Loopingbahn zu überwinden.
-
Da wo die Maschine anfängt nach unten zu rollen,
-
ist die Geschwindigkeit näherungsweise 0.
-
Also hat sie nur die Höhenenergie: Epot=mgh,
-
die beim Herunterrollen allmählich in die Geschwindigkeit umgewandelt wird.
-
Die Frage ist nur, ob diese Geschwindigkeit ausreichend ist...
-
Hierbei müssen wir eine entscheidende Information kennen,
-
nämlich, dass am höchsten Punkt der Loopingbahn, zwei Kräfte wirken.
-
Die Gewichtskraft: Fg=mg wirkt nach unten,
-
während die Fliehkraft Fz=mv^2/r,
-
entgegengesetzt der Gewichtskraft wirkt.
-
Was folgern wir daraus?
-
Nun, es ist klar, dass die Fliehkraft größer
-
oder zumindest gleich der Gewichtskraft sein muss,
-
sonst stürzt die Maschine einfach nach unten: Fz≥Fg.
-
Unser Vorrat an Energie ist vorgegeben
-
durch die Starthöhe.
-
Am höchsten Punkt muss die Maschine die Energie aufweisen,
-
die gleich unserer vorgegebenen Energie ist.
-
Also die potentielle Energie am höchsten Punkt der Loopingbahn
-
Plus die kinetische Energie dort,
-
ist gleich unserer vorgegebenen Energie.
-
Wegen der Energieerhaltung und so.
-
Würden wir jetzt diese Formel nach der Geschwindigkeit umformen,
-
würden wir erfahren, wie schnell sich die Maschine
-
am höchsten Punkt der Loopingbahn bewegen würde.
-
Die Frage ist, ob diese Geschwindigkeit ausreicht...
-
Deshalb wird nach v^2 umgeformt
-
und direkt in die Formel der Fliehkraft eingesetzt.
-
So jetzt ist unsere Bedingung an der Reihe,
-
nämlich, dass die Fliehkraft größer
-
oder gleich der Gewichtskraft sein muss.
-
Nun wird die Ungleichung mit dem Radius r erweitert
-
und die Klammer ausmultipliziert, um den Ausdruck zu vereinfachen.
-
Wie man sieht, kürzt sich m*g weg.
-
So, jetzt −4r auf die andere Seite bringen,
-
ausklammern und durch 2 teilen.
-
Als Ergebnis haben wir eine Bedingung herausbekommen,
-
die aussagt, aus welcher Höhe die Maschine starten muss,
-
um die Loopingbahn überwinden zu können.
-
Die Starthöhe muss mindestens 5/2 des Radius entsprechen,
-
also z.B. bei einem Radius von 5 Metern,
-
muss die Starthöhe mindestens 12,5 Meter betragen,
-
sonst...
-
schrei