< Return to Video

Farbenblind oder farboffen?

  • 0:01 - 0:03
    Es ist 2006.
  • 0:03 - 0:05
    Mein Freund Harold Ford ruft mich an.
  • 0:05 - 0:09
    Er kandidiert für den
    US-Senat in Tennessee,
  • 0:09 - 0:13
    und sucht verzweifelt
    nach nationaler Presse.
  • 0:13 - 0:15
    Also rief ich eine Freundin an,
  • 0:15 - 0:16
    die in New York war,
  • 0:16 - 0:20
    bei einem der erfolgreichsten
    Medienunternehmen der Welt,
  • 0:20 - 0:22
    und sie sagte:
    "Wir organisieren für Harold
  • 0:22 - 0:24
    ein Mittagessen mit dem Vorstand.
  • 0:24 - 0:26
    Du gehst mit ihm."
  • 0:26 - 0:27
    Wir kommen also nach New York,
  • 0:27 - 0:29
    geschniegelt und gestriegelt,
  • 0:29 - 0:32
    in unserer besten Kleidung.
  • 0:32 - 0:34
    Wir gehen zur Rezeptionistin und sagen:
  • 0:34 - 0:35
    "Wir möchten zum Lunch."
  • 0:35 - 0:38
    Sie bittet uns, ihr zu folgen.
  • 0:38 - 0:40
    Wir laufen durch einige Korridore
  • 0:40 - 0:43
    und plötzlich sind wir
    in einem kahlen Raum.
  • 0:43 - 0:46
    Dann schaut sie uns an und fragt:
  • 0:46 - 0:50
    "Wo sind Ihre Uniformen?"
  • 0:50 - 0:52
    Gerade in diesem Moment
  • 0:52 - 0:54
    eilt meine Freundin in den Raum
  • 0:54 - 0:56
    und wird kreidebleich.
  • 0:56 - 0:59
    Da fehlen einem die Worte, oder?
  • 0:59 - 1:00
    Ich schaue sie an und sage:
  • 1:00 - 1:02
    "Findest du nicht,
  • 1:02 - 1:06
    dass es mehr Schwarze
    im US-Senat geben sollte?"
  • 1:06 - 1:08
    Harold und ich --
  • 1:08 - 1:10
    (Applaus) --
  • 1:10 - 1:13
    lachen heute noch darüber.
  • 1:13 - 1:17
    Diese Situation hat mich
    auf dem falschen Fuß erwischt,
  • 1:17 - 1:20
    aber tief in meinem Inneren
  • 1:20 - 1:22
    war ich eigentlich nicht überrascht.
  • 1:22 - 1:23
    Und das deshalb,
  • 1:23 - 1:27
    weil meine Mutter mich
    vor 30 Jahren etwas gelehrt hat.
  • 1:27 - 1:30
    Sie war gnadenlos realistisch.
  • 1:30 - 1:32
    Ich kam als einziges schwarzes Kind
  • 1:32 - 1:34
    einmal von einem Geburtstag nach Hause
  • 1:34 - 1:36
    und statt normaler Fragen
  • 1:36 - 1:39
    wie "Hattest du Spaß?"
    oder "Wie war der Kuchen?"
  • 1:39 - 1:42
    schaute sie mich an und fragte:
  • 1:42 - 1:44
    "Wie haben sie dich behandelt?"
  • 1:44 - 1:47
    Ich war sieben und verstand nicht.
  • 1:47 - 1:50
    Wieso sollte ich anders behandelt werden?
  • 1:50 - 1:51
    Aber sie wusste wieso.
  • 1:51 - 1:54
    Sie schaute mir in die Augen und sagte:
  • 1:54 - 1:57
    "Sie werden dich
    nicht immer gut behandeln."
  • 1:57 - 1:59
    Beim Thema Rassismus
  • 1:59 - 2:03
    fühlen sich die Amerikaner sehr unwohl.
  • 2:03 - 2:04
    Erwähnt man es beim Essen
  • 2:04 - 2:06
    oder bei der Arbeit,
  • 2:06 - 2:09
    ist es so, als würde man
  • 2:09 - 2:11
    das schlimmste Tabu brechen.
  • 2:11 - 2:12
    Schock,
  • 2:12 - 2:15
    gefolgt von langem Schweigen.
  • 2:15 - 2:18
    Ich erzählte Freunden, dass ich
  • 2:18 - 2:20
    über Rassismus sprechen würde,
  • 2:20 - 2:22
    und sie rieten mir davon ab,
  • 2:22 - 2:24
    da es riskant für mich sein könnte,
  • 2:24 - 2:26
    wenn ich darüber spräche.
  • 2:26 - 2:28
    Und ich wie eine militante
    schwarze Frau wirken
  • 2:28 - 2:30
    und so meine Karriere ruinieren könnte.
  • 2:30 - 2:32
    Ich muss zugeben,
  • 2:32 - 2:34
    ich war kurz eingeschüchtert,
  • 2:34 - 2:36
    aber dann habe ich erkannt:
  • 2:36 - 2:39
    Probleme löst man nicht,
  • 2:39 - 2:40
    indem man sich versteckt.
  • 2:40 - 2:46
    Sie werden durch Aufklärung gelöst.
  • 2:46 - 2:50
    Also habe ich mich entschieden,
    über Rassismus zu sprechen.
  • 2:50 - 2:53
    Und entschieden, dass,
    wenn ich meine Erfahrungen
  • 2:53 - 2:55
    mit Ihnen teile,
  • 2:55 - 2:58
    wir alle hoffentlich weniger Angst
  • 2:58 - 2:59
    und mehr Mut haben werden,
  • 2:59 - 3:02
    über dieses Thema zu sprechen.
  • 3:02 - 3:04
    Ich weiß, es gibt Menschen, die sagen,
  • 3:04 - 3:06
    dass mit Barack Obamas Wahl
  • 3:06 - 3:09
    die Rassendiskriminierung vorbei sei,
  • 3:09 - 3:11
    und das für immer.
  • 3:11 - 3:12
    Ich bin im Investmentbereich tätig
  • 3:12 - 3:14
    und unser Motto ist:
  • 3:14 - 3:16
    "Zahlen lügen nicht."
  • 3:16 - 3:18
    Und hier gibt es erhebliche,
  • 3:18 - 3:21
    messbare Rassenunterschiede,
  • 3:21 - 3:23
    die man nicht ignorieren kann,
  • 3:23 - 3:26
    in Hinblick auf Vermögen, Einkommen,
  • 3:26 - 3:29
    Berufsaussichten, Gesundheitswesen.
  • 3:29 - 3:32
    Ein Beispiel aus der US-Geschäftswelt:
  • 3:32 - 3:34
    Obwohl weiße Männer
  • 3:34 - 3:37
    nur 30 % der US-Bevölkerung ausmachen,
  • 3:37 - 3:42
    sitzen 70 % von ihnen im Vorstand.
  • 3:42 - 3:44
    In den Top-250-Unternehmen
  • 3:44 - 3:48
    gibt es nur sieben Firmenchefs,
    die einer Minderheit angehören.
  • 3:48 - 3:52
    Und in Tausenden von Börsenunternehmen
  • 3:52 - 3:55
    gehören nur zwei schwarze Frauen
    zum Vorstand.
  • 3:55 - 3:57
    Eine davon schauen Sie gerade an,
  • 3:57 - 3:59
    die vor nicht allzu langer Zeit,
  • 3:59 - 4:02
    für eine Küchenhilfe gehalten wurde.
  • 4:02 - 4:03
    Das ist Tatsache.
  • 4:03 - 4:08
    Manchmal stelle ich mir Folgendes vor:
  • 4:08 - 4:10
    Ich betrete einen Raum
  • 4:10 - 4:13
    eines Großkonzerns wie ExxonMobil
  • 4:13 - 4:17
    und jeder Einzelne
    im Sitzungsaal ist schwarz.
  • 4:17 - 4:19
    Das fänden Sie seltsam.
  • 4:19 - 4:22
    Aber wenn ich
    ein Top-500-Unternehmen betrete
  • 4:22 - 4:24
    und jeder am Tisch ist weiß und männlich,
  • 4:24 - 4:27
    wann werden wir das seltsam finden?
  • 4:27 - 4:29
    Ich weiß, wie es dazu kam.
  • 4:29 - 4:33
    (Applaus)
  • 4:33 - 4:35
    Ich weiß, wie es dazu kam.
  • 4:35 - 4:38
    Diskriminierung in unserem Land
  • 4:38 - 4:41
    war institutionalisiert
    und einst legalisiert.
  • 4:41 - 4:43
    Das steht außer Frage.
  • 4:43 - 4:46
    Während ich mich damit auseinandersetze,
  • 4:46 - 4:49
    liegt die Frage meiner Mutter in der Luft:
  • 4:49 - 4:51
    "Wie haben sie dich behandelt?"
  • 4:51 - 4:53
    Ich spreche nicht darüber,
    um mich zu beschweren
  • 4:53 - 4:55
    oder eine Art Mitleid hervorzurufen.
  • 4:55 - 4:57
    Ich führe ein erfolgreiches Leben,
  • 4:57 - 5:00
    das all meine Erwartungen übertrifft.
  • 5:00 - 5:03
    Und jeder hat mich gut behandelt,
  • 5:03 - 5:05
    schlecht dagegen selten.
  • 5:05 - 5:08
    Ich erzähle das mit der Uniform,
    weil es so passiert ist.
  • 5:08 - 5:11
    Ich zitiere die Statistiken
    der Vorstandsvielfalt,
  • 5:11 - 5:12
    weil sie wahr sind.
  • 5:12 - 5:14
    Ich bin heute hier
  • 5:14 - 5:17
    und spreche über Rassendiskriminierung,
  • 5:17 - 5:19
    weil ich glaube,
    dass einer weiteren Generation
  • 5:19 - 5:22
    die Möglichkeiten geraubt werden,
  • 5:22 - 5:25
    die wir für unsere Kinder möchten,
  • 5:25 - 5:27
    unabhängig von Farbe
  • 5:27 - 5:29
    oder Herkunft.
  • 5:29 - 5:32
    Das Geschäftsleben wird
    so auch zurückgehalten.
  • 5:32 - 5:35
    Wissenschaftler haben den Begriff
  • 5:35 - 5:37
    "Farbenblindheit" geprägt,
  • 5:37 - 5:40
    um das Verhalten zu beschreiben,
    mit dem wir vorgeben,
  • 5:40 - 5:41
    Rassismus nicht zu bemerken.
  • 5:41 - 5:44
    Wenn wir von Menschen umgeben sind,
  • 5:44 - 5:47
    die aussehen wie wir,
    dann ist das purer Zufall.
  • 5:47 - 5:49
    Ich finde, Farbenblindheit heißt nicht,
  • 5:49 - 5:52
    dass es keine Rassendiskriminierung,
  • 5:52 - 5:54
    sondern Gerechtigkeit gibt.
  • 5:54 - 5:56
    Ganz und gar nicht.
  • 5:56 - 5:58
    Farbenblindheit ist sehr gefährlich,
  • 5:58 - 6:01
    da das Problem ignoriert wird.
  • 6:01 - 6:04
    Eine Unternehmensstudie zeigte,
  • 6:04 - 6:06
    dass smarte Unternehmen
  • 6:06 - 6:10
    Rassismus nicht ignorieren,
    sondern sich direkt damit beschäftigen.
  • 6:10 - 6:12
    Sie haben erkannt,
    dass die Förderung von Vielfalt,
  • 6:12 - 6:15
    die Anerkennung
    aller Volksgruppen bedeutet,
  • 6:15 - 6:18
    einschließlich der großen.
  • 6:18 - 6:19
    Aber ich kann Ihnen sagen,
  • 6:19 - 6:22
    dieses Thema ist schwierig,
  • 6:22 - 6:26
    heikel und unangenehm,
    aber darum geht es.
  • 6:26 - 6:29
    Um rassistische Stereotypen wie
  • 6:29 - 6:32
    "Schwarze schwimmen nicht gerne."
  • 6:32 - 6:35
    zu widerlegen, sage ich Ihnen,
    wie sehr ich das Schwimmen liebe.
  • 6:35 - 6:37
    Ich liebe das Schwimmen so sehr,
  • 6:37 - 6:39
    dass ich heute mit einem Trainer schwimme.
  • 6:39 - 6:42
    Einmal zwang er mich dazu,
  • 6:42 - 6:45
    25 Meter in einem Becken zu schwimmen,
  • 6:45 - 6:47
    ohne dabei zu atmen.
  • 6:47 - 6:49
    Ich musste immer wieder
    von vorne anfangen,
  • 6:49 - 6:50
    wenn ich versagte.
  • 6:50 - 6:52
    Und ich habe oft versagt.
  • 6:52 - 6:53
    Am Ende hat es geklappt.
  • 6:53 - 6:56
    Ich war danach sauer,
    müde und genervt, und fragte:
  • 6:56 - 7:00
    "Warum machen wir diese Atemübung?"
  • 7:00 - 7:02
    Er schaute mich an und sagte:
  • 7:02 - 7:05
    "Mellody, das war keine Atemübung.
  • 7:05 - 7:07
    Es sollte dir helfen, dich wohlzufühlen,
  • 7:07 - 7:09
    wenn du dich unwohl fühlst,
  • 7:09 - 7:12
    weil die Mehrheit so ihr Leben verbringt."
  • 7:12 - 7:15
    Wenn wir mit unserem Unwohlsein
    umgehen können
  • 7:15 - 7:17
    und locker lassen,
  • 7:17 - 7:19
    werden wir ein besseres Leben führen.
  • 7:19 - 7:21
    Deshalb ist es an der Zeit
    sich wohlzufühlen,
  • 7:21 - 7:25
    beim unangenehmen
    Thema Rassismus:
  • 7:25 - 7:27
    schwarz, weiß, asiatisch, hispanisch,
  • 7:27 - 7:30
    männlich, weiblich, wir alle.
  • 7:30 - 7:32
    Wenn wir wirklich an
    Gleichberechtigung glauben
  • 7:32 - 7:34
    und an Chancengleichheit in den USA,
  • 7:34 - 7:37
    müssen wir mit dem Thema
  • 7:37 - 7:38
    offen umgehen.
  • 7:38 - 7:41
    Wir dürfen nicht farbenblind sein,
  • 7:41 - 7:44
    sondern farboffen.
  • 7:44 - 7:48
    Wir müssen bereit sein,
    als Lehrer und Eltern,
  • 7:48 - 7:50
    als Unternehmer und Wissenschaftler.
  • 7:50 - 7:51
    Wir müssen bereit sein,
  • 7:51 - 7:54
    offene Gespräche
    über Rassismus zu führen,
  • 7:54 - 7:57
    ehrlich, verständnisvoll und mutig.
  • 7:57 - 8:01
    Nicht, weil es richtig ist,
  • 8:01 - 8:03
    sondern weil es klug ist,
  • 8:03 - 8:06
    da unsere Unternehmen und Produkte,
  • 8:06 - 8:08
    unsere Wissenschaft und Forschung,
  • 8:08 - 8:11
    von einer größeren Vielfalt
    profitieren wird.
  • 8:11 - 8:14
    Mein Lieblingsbeispiel
    für Farboffenheit
  • 8:14 - 8:16
    ist John Skipper,
  • 8:16 - 8:18
    Chef des TV-Senders ESPN.
  • 8:18 - 8:20
    Er ist aus North Carolina,
  • 8:20 - 8:23
    ein typischer weißer Gentleman
    aus dem Süden.
  • 8:23 - 8:25
    Er schloss sich ESPN an,
    wo Gleichstellung und Vielfalt
  • 8:25 - 8:28
    bereits auf der Tagesordnung standen,
    aber er wollte mehr.
  • 8:28 - 8:31
    Er verlangte für jede offene Stelle
  • 8:31 - 8:34
    vielfältige Kandidatenlisten.
  • 8:34 - 8:35
    Die Geschäftsführung sträubte sich
  • 8:35 - 8:37
    anfangs dagegen
  • 8:37 - 8:39
    und fragte:
  • 8:39 - 8:42
    "Sollen wir Minderheiten
  • 8:42 - 8:45
    oder die Besten einstellen?"
  • 8:45 - 8:49
    Skippers Antworten waren immer gleich:
  • 8:49 - 8:51
    "Ja."
  • 8:51 - 8:53
    Indem sie "Ja" zu Vielfalt sagen,
  • 8:53 - 8:55
    halte ich ESPN
  • 8:55 - 8:57
    für den weltweit wertvollsten TV-Sender.
  • 8:57 - 9:00
    Ich denke, darin liegt das Geheimnis.
  • 9:00 - 9:02
    Wissen Sie, in meiner Branche,
  • 9:02 - 9:04
    bei Ariel Investments,
  • 9:04 - 9:06
    wird Vielfalt
    als Wettbewerbsvorteil gesehen.
  • 9:06 - 9:10
    Und dieser Vorteil kann über
    das Geschäftliche hinausgehen.
  • 9:10 - 9:12
    Scott Page von der University of Michigan
  • 9:12 - 9:14
    ist der Erste,
  • 9:14 - 9:17
    der eine Formel zur Berechnung
    der Vielfalt entwickelt hat.
  • 9:17 - 9:19
    Wenn man versucht, ein Problem zu lösen,
  • 9:19 - 9:20
    es wirklich versucht,
  • 9:20 - 9:23
    dann sollte das
    in einer vielfältigen Gruppe
  • 9:23 - 9:26
    mit vielfältigen Intellekten passieren.
  • 9:26 - 9:29
    Sein Paradebeispiel
    ist die Pockenepidemie.
  • 9:29 - 9:32
    Sie brachte alle Wissenschaftler zusammen,
  • 9:32 - 9:33
    als sie durch Europa wütete.
  • 9:33 - 9:34
    Und sie waren ratlos.
  • 9:34 - 9:38
    Die Anfänge des Heilmittels
  • 9:38 - 9:40
    entsprangen einer unerwarteten Quelle.
  • 9:40 - 9:44
    Ein Milchbauer bemerkte,
    dass die Milchmädchen
  • 9:44 - 9:46
    keine Pocken bekamen.
  • 9:46 - 9:49
    Die Pockenimpfung
    basiert auf dem Kuhpockenvirus,
  • 9:49 - 9:52
    dank diesem Milchbauern.
  • 9:52 - 9:54
    Ich bin mir sicher,
    dass Sie sich jetzt sagen:
  • 9:54 - 9:56
    "Ich leite keinen Fernsehsender,
  • 9:56 - 9:58
    keine Investmentfirma,
  • 9:58 - 10:00
    ich bin kein Milchbauer.
  • 10:00 - 10:01
    Was kann ich tun?"
  • 10:01 - 10:05
    Ich sage Ihnen, seien Sie farboffen.
  • 10:05 - 10:07
    Wenn Sie Personalleiter
  • 10:07 - 10:08
    oder Teil des Zulassungskomitees sind,
  • 10:08 - 10:10
    dann können Sie farboffen sein.
  • 10:10 - 10:13
    Wenn Sie versuchen,
    ein schwieriges Problem zu lösen,
  • 10:13 - 10:16
    können Sie das Wort ergreifen
    und farboffen sein.
  • 10:16 - 10:19
    Viele werden sicherlich sagen,
  • 10:19 - 10:21
    dass das nicht viel ausmacht,
  • 10:21 - 10:24
    aber ich bitte Sie darum,
    etwas wirklich Einfaches zu tun:
  • 10:24 - 10:26
    Beobachten Sie Ihre Umgebung,
  • 10:26 - 10:30
    bei der Arbeit, der Schule, zu Hause.
  • 10:30 - 10:32
    Beobachten Sie die Menschen um sich herum,
  • 10:32 - 10:35
    gezielt und gewollt.
  • 10:35 - 10:36
    Lernen Sie Menschen kennen,
  • 10:36 - 10:39
    die anders aussehen, anders denken,
  • 10:39 - 10:41
    sich anders verhalten,
  • 10:41 - 10:43
    von woanders herkommen.
  • 10:43 - 10:45
    Sie können Ihre Thesen in Frage stellen
  • 10:45 - 10:47
    und Sie können daran wachsen.
  • 10:47 - 10:49
    Sie können durch diese Menschen
  • 10:49 - 10:51
    neue Einblicke gewinnen.
  • 10:51 - 10:54
    Sie können, wie mein Mann, der weiß ist,
  • 10:54 - 10:56
    lernen, dass Schwarze --
  • 10:56 - 10:58
    Männer, Frauen, Kinder --
  • 10:58 - 11:01
    jeden Tag Bodylotion verwenden.
  • 11:01 - 11:05
    Ich denke auch, es ist wichtig,
  • 11:05 - 11:08
    dass die nächste Generation
    den Fortschritt
  • 11:08 - 11:10
    als hilfreich ansieht,
  • 11:10 - 11:13
    denn wir sind ihre Vorbilder.
  • 11:13 - 11:14
    Meine Mutter
  • 11:14 - 11:16
    war gnadenlos realistisch.
  • 11:16 - 11:19
    Sie war ein unglaubliches Vorbild.
  • 11:19 - 11:20
    Sie war ein Mensch,
  • 11:20 - 11:22
    der so wurde,
  • 11:22 - 11:24
    weil sie alleinerziehend
  • 11:24 - 11:25
    mit sechs Kindern in Chicago war.
  • 11:25 - 11:27
    Sie war im Immobilienhandel tätig,
  • 11:27 - 11:30
    wo sie sehr hart arbeitete,
  • 11:30 - 11:33
    aber oft Probleme hatte,
    über die Runden zu kommen.
  • 11:33 - 11:35
    Das heißt,
  • 11:35 - 11:36
    es gab manchmal kein Telefon,
  • 11:36 - 11:37
    keinen Strom
  • 11:37 - 11:39
    oder wir wurden von zu Hause vertrieben.
  • 11:39 - 11:41
    Danach haben wir manchmal
  • 11:41 - 11:42
    in ihren Wohnungen gewohnt,
  • 11:42 - 11:44
    oft in einem oder zwei Zimmern,
  • 11:44 - 11:46
    da sie noch nicht fertig waren.
  • 11:46 - 11:51
    Das Badewasser haben wir
    auf Kochplatten erhitzt.
  • 11:51 - 11:53
    Aber sie gab die Hoffnung niemals auf
  • 11:53 - 11:56
    und wir durften es auch nicht.
  • 11:56 - 11:57
    Ihre knallharte Pragmatik ...
  • 11:57 - 11:59
    Ich war vier und sie sagte:
  • 11:59 - 12:01
    "Mama ist der Weihnachtsmann." (Lachen)
  • 12:01 - 12:04
    Sie war knallhart.
  • 12:04 - 12:06
    Sie hat mir so viel beigebracht,
  • 12:06 - 12:08
    aber das Wichtigste war,
  • 12:08 - 12:11
    dass sie mir jeden Tag sagte:
  • 12:11 - 12:17
    "Mellody, du kannst alles erreichen."
  • 12:17 - 12:19
    Aufgrund dieser Worte
  • 12:19 - 12:21
    bin ich morgens aufgestanden.
  • 12:21 - 12:22
    Aufgrund dieser Worte
  • 12:22 - 12:25
    liebte ich die Schule
    mehr als alles andere.
  • 12:25 - 12:27
    Aufgrund dieser Worte
  • 12:27 - 12:31
    dachte ich im Schulbus
    an meine größten Träume.
  • 12:31 - 12:34
    Aufgrund dieser Worte bin ich hier,
  • 12:34 - 12:36
    voller Leidenschaft,
  • 12:36 - 12:38
    und bitte Sie, für die Kinder
    mutig zu sein,
  • 12:38 - 12:40
    die heute diese Träume haben.
  • 12:40 - 12:46
    (Applaus)
  • 12:46 - 12:50
    Die Kinder sollen den Firmenchef
    im Fernsehen sehen
  • 12:50 - 12:52
    und sagen: "Ich kann wie sie sein.",
  • 12:52 - 12:55
    oder "Er sieht aus wie ich.".
  • 12:55 - 12:56
    Sie sollen wissen,
  • 12:56 - 12:58
    dass alles möglich ist,
  • 12:58 - 13:00
    dass sie alles erreichen können,
  • 13:00 - 13:01
    wovon sie träumen.
  • 13:01 - 13:05
    Dass sie in jedem Vorstand willkommen sind
  • 13:05 - 13:07
    und jedes Unternehmen führen können.
  • 13:07 - 13:09
    Das Konzept
  • 13:09 - 13:11
    der Freiheit und des Muts
  • 13:11 - 13:14
    ist in den USA tief verankert.
  • 13:14 - 13:16
    Wir Amerikaner
  • 13:16 - 13:19
    nehmen jede Herausforderung an
    und weichen nicht zurück.
  • 13:19 - 13:22
    Wir setzen uns ein und zeigen Mut.
  • 13:22 - 13:24
    Also bitte ich Sie, hier und jetzt,
  • 13:24 - 13:26
    zeigen Sie Mut.
  • 13:26 - 13:28
    Ich bitte Sie, seien Sie kühn.
  • 13:28 - 13:30
    Als Geschäftsfrau bitte ich Sie,
  • 13:30 - 13:33
    tun Sie Ihr Möglichstes.
  • 13:33 - 13:37
    Als Bürger bitte ich Sie,
    lassen Sie kein Kind zurück.
  • 13:37 - 13:39
    Ich bitte Sie, nicht farbenblind zu sein,
  • 13:39 - 13:41
    sondern farboffen,
  • 13:41 - 13:44
    so dass alle Kinder wissen,
    dass ihre Zukunft wichtig ist
  • 13:44 - 13:46
    und ihre Träume möglich sind.
  • 13:46 - 13:48
    Vielen Dank.
  • 13:48 - 13:54
    (Applaus)
  • 13:54 - 13:58
    Danke schön. Danke. Danke. (Applaus).
Title:
Farbenblind oder farboffen?
Speaker:
Mellody Hobson
Description:

Rassismus ist ein sehr heikles Thema. Selbst Finanzexpertin Mellody Hobson bezeichnet es als "Tabu". Sie ist allerdings der Meinung, dass das genau der Grund ist, warum wir anfangen müssen, darüber zu sprechen. In diesem fesselnden und überzeugenden Vortrag liefert Hobson die Argumente dafür, dass Offenheit in Bezug auf Rassismus und besonders auf Vielfalt im Personalwesen zu einem besseren Geschäftsleben und einer besseren Gesellschaft führt.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:09
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Color blind or color brave?
Nadine Hennig accepted German subtitles for Color blind or color brave?
Nadine Hennig commented on German subtitles for Color blind or color brave?
Nadine Hennig edited German subtitles for Color blind or color brave?
Nadine Hennig edited German subtitles for Color blind or color brave?
Nadine Hennig edited German subtitles for Color blind or color brave?
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Color blind or color brave?
Angelika Lueckert Leon rejected German subtitles for Color blind or color brave?
Show all
  • Hallo Paula!
    Gute Übersetzung. Manche Stellen hast du richtig gut gelöst und mit der 42/21-Regel hattest du auch keine Probleme, echt super! Nur hin und wieder waren Leichtsinnsfehler drin. Also das nächste Mal noch etwas sorgfältiger sein. Noch ein Hinweis: Bei den TEDTalks immer "Sie" benutzen, auch bei TEDx. Nur bei den TED-Ed-Videos ist "ihr" oder "du" okay, weil diese für Schüler gedacht sind. Aber bei einer Sache war auch ich mir nicht ganz sicher: Ist es bei 4:53 nicht eher "Mitleid"? Was meinst du? Schau dir meine Änderungen an. Vielleicht willst du auch noch etwas ändern, und dann kannst du es wieder abschicken. Lg, Nadine

  • Hallo Paula! Jetzt ist es richtig gut geworden. Ich freue mich schon auf deine nächste Übersetzung. Lg, Nadine

  • Hallo zusammen,

    sehr gelungene Übersetzung + Korrektur!!

    Bitte allgemein darauf achten, den Text zwecks gute Lesbarkeit gleichmäßig zu verteilen -- natürlich sprachliche Einheiten beachtend. Z.B. bei 1:13 Zeile 1: 15 Zeichen, Zeile 2: 39 Zeichen ist ziemlich ungünstig (-> geändert)

    Nur Folgendes:

    0:24/0:25 Wenn schon bei 0:24 der Verweis "ihm" fehlt, dann sollte in 0:25 aber "Harald" stehen, sonst weiß man nicht mehr, wer mit "wir" gemeint ist.
    0:43 Wieso ist "stark" nicht übersetzt? Im Zusammenhang mit Architektur / Deko meint es "kahl".
    2:40 Ich finde "awareness" ist eher "Wahrnehmung" / "Bewusstmachung" als "Aufklärung", oder ist das synonym?

    4:10 "major corporation" kompakter "Großkonzern"
    4:47 Würde hier im Präsenz bleiben
    5:03 Der Satzteil klingt nicht so schön; "more often than not" ist ja eine gängige Formulierung: "meistens" / ""in den meisten Fällen". Ich würde hier "meistens" vorschlagen, dann könnte man noch den wichtigen Einschub übersetzen "people of all races".
    8:33 Ich würde hier das Imperfekt nutzen, da die Aussage die gleiche ist, aber der Textfluss schöner und kürzer.
    8:59 Hier fehlt ein Komma nach Branche (ansonsten wäre Ariel "die" Branche)
    8:56 Die gängige Bezeichnung ist "Investmentfirma" (nicht "Investitionsfirma")
    10:06 "Zulassungskomitees" ist kein Begriff aus Unternehmensstrukturen. Das bezeichnet eher Zulassungen von Normen, Prüfungen von Siegeln, etc.
    Vorschlag: "Wenn Sie ins Einstellungs- oder Zulassungsverfahren involviert sind,"
    12:16 Ich finde "Aufgrund" hier etwas altbacken, besonders in der Aufzählung fällt es auf; und fände ein schlichtes "Wegen" schöner. Aber das ist vielleicht einfach Geschmackszache.
    12:35 Hier muss "mutig" stehen, denn mit "tapfer" erträgt man nur sein Schicksal.
    13:26 "tapfer" ist zu duldsam, es geht hier ja um Mut. Vorschlag: "kühn".

    LG, Anlu

  • Hallo Angelika! Ich habe nur noch ein paar Sachen verändert. Aber auch deine Vorschläge finde ich richtig gut. Das kannst du so machen. Alles klar. Lg, Nadine

German subtitles

Revisions