Farbenblind oder farboffen?
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0:01 - 0:03Es ist 2006.
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0:03 - 0:05Mein Freund Harold Ford ruft mich an.
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0:05 - 0:09Er kandidiert für den
US-Senat in Tennessee, -
0:09 - 0:13und sucht verzweifelt
nach nationaler Presse. -
0:13 - 0:15Also rief ich eine Freundin an,
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0:15 - 0:16die in New York war,
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0:16 - 0:20bei einem der erfolgreichsten
Medienunternehmen der Welt, -
0:20 - 0:22und sie sagte:
"Wir organisieren für Harold -
0:22 - 0:24ein Mittagessen mit dem Vorstand.
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0:24 - 0:26Du gehst mit ihm."
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0:26 - 0:27Wir kommen also nach New York,
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0:27 - 0:29geschniegelt und gestriegelt,
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0:29 - 0:32in unserer besten Kleidung.
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0:32 - 0:34Wir gehen zur Rezeptionistin und sagen:
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0:34 - 0:35"Wir möchten zum Lunch."
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0:35 - 0:38Sie bittet uns, ihr zu folgen.
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0:38 - 0:40Wir laufen durch einige Korridore
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0:40 - 0:43und plötzlich sind wir
in einem kahlen Raum. -
0:43 - 0:46Dann schaut sie uns an und fragt:
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0:46 - 0:50"Wo sind Ihre Uniformen?"
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0:50 - 0:52Gerade in diesem Moment
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0:52 - 0:54eilt meine Freundin in den Raum
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0:54 - 0:56und wird kreidebleich.
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0:56 - 0:59Da fehlen einem die Worte, oder?
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0:59 - 1:00Ich schaue sie an und sage:
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1:00 - 1:02"Findest du nicht,
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1:02 - 1:06dass es mehr Schwarze
im US-Senat geben sollte?" -
1:06 - 1:08Harold und ich --
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1:08 - 1:10(Applaus) --
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1:10 - 1:13lachen heute noch darüber.
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1:13 - 1:17Diese Situation hat mich
auf dem falschen Fuß erwischt, -
1:17 - 1:20aber tief in meinem Inneren
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1:20 - 1:22war ich eigentlich nicht überrascht.
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1:22 - 1:23Und das deshalb,
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1:23 - 1:27weil meine Mutter mich
vor 30 Jahren etwas gelehrt hat. -
1:27 - 1:30Sie war gnadenlos realistisch.
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1:30 - 1:32Ich kam als einziges schwarzes Kind
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1:32 - 1:34einmal von einem Geburtstag nach Hause
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1:34 - 1:36und statt normaler Fragen
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1:36 - 1:39wie "Hattest du Spaß?"
oder "Wie war der Kuchen?" -
1:39 - 1:42schaute sie mich an und fragte:
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1:42 - 1:44"Wie haben sie dich behandelt?"
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1:44 - 1:47Ich war sieben und verstand nicht.
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1:47 - 1:50Wieso sollte ich anders behandelt werden?
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1:50 - 1:51Aber sie wusste wieso.
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1:51 - 1:54Sie schaute mir in die Augen und sagte:
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1:54 - 1:57"Sie werden dich
nicht immer gut behandeln." -
1:57 - 1:59Beim Thema Rassismus
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1:59 - 2:03fühlen sich die Amerikaner sehr unwohl.
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2:03 - 2:04Erwähnt man es beim Essen
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2:04 - 2:06oder bei der Arbeit,
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2:06 - 2:09ist es so, als würde man
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2:09 - 2:11das schlimmste Tabu brechen.
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2:11 - 2:12Schock,
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2:12 - 2:15gefolgt von langem Schweigen.
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2:15 - 2:18Ich erzählte Freunden, dass ich
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2:18 - 2:20über Rassismus sprechen würde,
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2:20 - 2:22und sie rieten mir davon ab,
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2:22 - 2:24da es riskant für mich sein könnte,
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2:24 - 2:26wenn ich darüber spräche.
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2:26 - 2:28Und ich wie eine militante
schwarze Frau wirken -
2:28 - 2:30und so meine Karriere ruinieren könnte.
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2:30 - 2:32Ich muss zugeben,
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2:32 - 2:34ich war kurz eingeschüchtert,
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2:34 - 2:36aber dann habe ich erkannt:
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2:36 - 2:39Probleme löst man nicht,
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2:39 - 2:40indem man sich versteckt.
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2:40 - 2:46Sie werden durch Aufklärung gelöst.
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2:46 - 2:50Also habe ich mich entschieden,
über Rassismus zu sprechen. -
2:50 - 2:53Und entschieden, dass,
wenn ich meine Erfahrungen -
2:53 - 2:55mit Ihnen teile,
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2:55 - 2:58wir alle hoffentlich weniger Angst
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2:58 - 2:59und mehr Mut haben werden,
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2:59 - 3:02über dieses Thema zu sprechen.
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3:02 - 3:04Ich weiß, es gibt Menschen, die sagen,
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3:04 - 3:06dass mit Barack Obamas Wahl
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3:06 - 3:09die Rassendiskriminierung vorbei sei,
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3:09 - 3:11und das für immer.
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3:11 - 3:12Ich bin im Investmentbereich tätig
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3:12 - 3:14und unser Motto ist:
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3:14 - 3:16"Zahlen lügen nicht."
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3:16 - 3:18Und hier gibt es erhebliche,
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3:18 - 3:21messbare Rassenunterschiede,
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3:21 - 3:23die man nicht ignorieren kann,
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3:23 - 3:26in Hinblick auf Vermögen, Einkommen,
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3:26 - 3:29Berufsaussichten, Gesundheitswesen.
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3:29 - 3:32Ein Beispiel aus der US-Geschäftswelt:
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3:32 - 3:34Obwohl weiße Männer
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3:34 - 3:37nur 30 % der US-Bevölkerung ausmachen,
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3:37 - 3:42sitzen 70 % von ihnen im Vorstand.
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3:42 - 3:44In den Top-250-Unternehmen
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3:44 - 3:48gibt es nur sieben Firmenchefs,
die einer Minderheit angehören. -
3:48 - 3:52Und in Tausenden von Börsenunternehmen
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3:52 - 3:55gehören nur zwei schwarze Frauen
zum Vorstand. -
3:55 - 3:57Eine davon schauen Sie gerade an,
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3:57 - 3:59die vor nicht allzu langer Zeit,
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3:59 - 4:02für eine Küchenhilfe gehalten wurde.
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4:02 - 4:03Das ist Tatsache.
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4:03 - 4:08Manchmal stelle ich mir Folgendes vor:
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4:08 - 4:10Ich betrete einen Raum
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4:10 - 4:13eines Großkonzerns wie ExxonMobil
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4:13 - 4:17und jeder Einzelne
im Sitzungsaal ist schwarz. -
4:17 - 4:19Das fänden Sie seltsam.
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4:19 - 4:22Aber wenn ich
ein Top-500-Unternehmen betrete -
4:22 - 4:24und jeder am Tisch ist weiß und männlich,
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4:24 - 4:27wann werden wir das seltsam finden?
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4:27 - 4:29Ich weiß, wie es dazu kam.
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4:29 - 4:33(Applaus)
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4:33 - 4:35Ich weiß, wie es dazu kam.
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4:35 - 4:38Diskriminierung in unserem Land
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4:38 - 4:41war institutionalisiert
und einst legalisiert. -
4:41 - 4:43Das steht außer Frage.
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4:43 - 4:46Während ich mich damit auseinandersetze,
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4:46 - 4:49liegt die Frage meiner Mutter in der Luft:
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4:49 - 4:51"Wie haben sie dich behandelt?"
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4:51 - 4:53Ich spreche nicht darüber,
um mich zu beschweren -
4:53 - 4:55oder eine Art Mitleid hervorzurufen.
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4:55 - 4:57Ich führe ein erfolgreiches Leben,
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4:57 - 5:00das all meine Erwartungen übertrifft.
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5:00 - 5:03Und jeder hat mich gut behandelt,
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5:03 - 5:05schlecht dagegen selten.
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5:05 - 5:08Ich erzähle das mit der Uniform,
weil es so passiert ist. -
5:08 - 5:11Ich zitiere die Statistiken
der Vorstandsvielfalt, -
5:11 - 5:12weil sie wahr sind.
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5:12 - 5:14Ich bin heute hier
-
5:14 - 5:17und spreche über Rassendiskriminierung,
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5:17 - 5:19weil ich glaube,
dass einer weiteren Generation -
5:19 - 5:22die Möglichkeiten geraubt werden,
-
5:22 - 5:25die wir für unsere Kinder möchten,
-
5:25 - 5:27unabhängig von Farbe
-
5:27 - 5:29oder Herkunft.
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5:29 - 5:32Das Geschäftsleben wird
so auch zurückgehalten. -
5:32 - 5:35Wissenschaftler haben den Begriff
-
5:35 - 5:37"Farbenblindheit" geprägt,
-
5:37 - 5:40um das Verhalten zu beschreiben,
mit dem wir vorgeben, -
5:40 - 5:41Rassismus nicht zu bemerken.
-
5:41 - 5:44Wenn wir von Menschen umgeben sind,
-
5:44 - 5:47die aussehen wie wir,
dann ist das purer Zufall. -
5:47 - 5:49Ich finde, Farbenblindheit heißt nicht,
-
5:49 - 5:52dass es keine Rassendiskriminierung,
-
5:52 - 5:54sondern Gerechtigkeit gibt.
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5:54 - 5:56Ganz und gar nicht.
-
5:56 - 5:58Farbenblindheit ist sehr gefährlich,
-
5:58 - 6:01da das Problem ignoriert wird.
-
6:01 - 6:04Eine Unternehmensstudie zeigte,
-
6:04 - 6:06dass smarte Unternehmen
-
6:06 - 6:10Rassismus nicht ignorieren,
sondern sich direkt damit beschäftigen. -
6:10 - 6:12Sie haben erkannt,
dass die Förderung von Vielfalt, -
6:12 - 6:15die Anerkennung
aller Volksgruppen bedeutet, -
6:15 - 6:18einschließlich der großen.
-
6:18 - 6:19Aber ich kann Ihnen sagen,
-
6:19 - 6:22dieses Thema ist schwierig,
-
6:22 - 6:26heikel und unangenehm,
aber darum geht es. -
6:26 - 6:29Um rassistische Stereotypen wie
-
6:29 - 6:32"Schwarze schwimmen nicht gerne."
-
6:32 - 6:35zu widerlegen, sage ich Ihnen,
wie sehr ich das Schwimmen liebe. -
6:35 - 6:37Ich liebe das Schwimmen so sehr,
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6:37 - 6:39dass ich heute mit einem Trainer schwimme.
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6:39 - 6:42Einmal zwang er mich dazu,
-
6:42 - 6:4525 Meter in einem Becken zu schwimmen,
-
6:45 - 6:47ohne dabei zu atmen.
-
6:47 - 6:49Ich musste immer wieder
von vorne anfangen, -
6:49 - 6:50wenn ich versagte.
-
6:50 - 6:52Und ich habe oft versagt.
-
6:52 - 6:53Am Ende hat es geklappt.
-
6:53 - 6:56Ich war danach sauer,
müde und genervt, und fragte: -
6:56 - 7:00"Warum machen wir diese Atemübung?"
-
7:00 - 7:02Er schaute mich an und sagte:
-
7:02 - 7:05"Mellody, das war keine Atemübung.
-
7:05 - 7:07Es sollte dir helfen, dich wohlzufühlen,
-
7:07 - 7:09wenn du dich unwohl fühlst,
-
7:09 - 7:12weil die Mehrheit so ihr Leben verbringt."
-
7:12 - 7:15Wenn wir mit unserem Unwohlsein
umgehen können -
7:15 - 7:17und locker lassen,
-
7:17 - 7:19werden wir ein besseres Leben führen.
-
7:19 - 7:21Deshalb ist es an der Zeit
sich wohlzufühlen, -
7:21 - 7:25beim unangenehmen
Thema Rassismus: -
7:25 - 7:27schwarz, weiß, asiatisch, hispanisch,
-
7:27 - 7:30männlich, weiblich, wir alle.
-
7:30 - 7:32Wenn wir wirklich an
Gleichberechtigung glauben -
7:32 - 7:34und an Chancengleichheit in den USA,
-
7:34 - 7:37müssen wir mit dem Thema
-
7:37 - 7:38offen umgehen.
-
7:38 - 7:41Wir dürfen nicht farbenblind sein,
-
7:41 - 7:44sondern farboffen.
-
7:44 - 7:48Wir müssen bereit sein,
als Lehrer und Eltern, -
7:48 - 7:50als Unternehmer und Wissenschaftler.
-
7:50 - 7:51Wir müssen bereit sein,
-
7:51 - 7:54offene Gespräche
über Rassismus zu führen, -
7:54 - 7:57ehrlich, verständnisvoll und mutig.
-
7:57 - 8:01Nicht, weil es richtig ist,
-
8:01 - 8:03sondern weil es klug ist,
-
8:03 - 8:06da unsere Unternehmen und Produkte,
-
8:06 - 8:08unsere Wissenschaft und Forschung,
-
8:08 - 8:11von einer größeren Vielfalt
profitieren wird. -
8:11 - 8:14Mein Lieblingsbeispiel
für Farboffenheit -
8:14 - 8:16ist John Skipper,
-
8:16 - 8:18Chef des TV-Senders ESPN.
-
8:18 - 8:20Er ist aus North Carolina,
-
8:20 - 8:23ein typischer weißer Gentleman
aus dem Süden. -
8:23 - 8:25Er schloss sich ESPN an,
wo Gleichstellung und Vielfalt -
8:25 - 8:28bereits auf der Tagesordnung standen,
aber er wollte mehr. -
8:28 - 8:31Er verlangte für jede offene Stelle
-
8:31 - 8:34vielfältige Kandidatenlisten.
-
8:34 - 8:35Die Geschäftsführung sträubte sich
-
8:35 - 8:37anfangs dagegen
-
8:37 - 8:39und fragte:
-
8:39 - 8:42"Sollen wir Minderheiten
-
8:42 - 8:45oder die Besten einstellen?"
-
8:45 - 8:49Skippers Antworten waren immer gleich:
-
8:49 - 8:51"Ja."
-
8:51 - 8:53Indem sie "Ja" zu Vielfalt sagen,
-
8:53 - 8:55halte ich ESPN
-
8:55 - 8:57für den weltweit wertvollsten TV-Sender.
-
8:57 - 9:00Ich denke, darin liegt das Geheimnis.
-
9:00 - 9:02Wissen Sie, in meiner Branche,
-
9:02 - 9:04bei Ariel Investments,
-
9:04 - 9:06wird Vielfalt
als Wettbewerbsvorteil gesehen. -
9:06 - 9:10Und dieser Vorteil kann über
das Geschäftliche hinausgehen. -
9:10 - 9:12Scott Page von der University of Michigan
-
9:12 - 9:14ist der Erste,
-
9:14 - 9:17der eine Formel zur Berechnung
der Vielfalt entwickelt hat. -
9:17 - 9:19Wenn man versucht, ein Problem zu lösen,
-
9:19 - 9:20es wirklich versucht,
-
9:20 - 9:23dann sollte das
in einer vielfältigen Gruppe -
9:23 - 9:26mit vielfältigen Intellekten passieren.
-
9:26 - 9:29Sein Paradebeispiel
ist die Pockenepidemie. -
9:29 - 9:32Sie brachte alle Wissenschaftler zusammen,
-
9:32 - 9:33als sie durch Europa wütete.
-
9:33 - 9:34Und sie waren ratlos.
-
9:34 - 9:38Die Anfänge des Heilmittels
-
9:38 - 9:40entsprangen einer unerwarteten Quelle.
-
9:40 - 9:44Ein Milchbauer bemerkte,
dass die Milchmädchen -
9:44 - 9:46keine Pocken bekamen.
-
9:46 - 9:49Die Pockenimpfung
basiert auf dem Kuhpockenvirus, -
9:49 - 9:52dank diesem Milchbauern.
-
9:52 - 9:54Ich bin mir sicher,
dass Sie sich jetzt sagen: -
9:54 - 9:56"Ich leite keinen Fernsehsender,
-
9:56 - 9:58keine Investmentfirma,
-
9:58 - 10:00ich bin kein Milchbauer.
-
10:00 - 10:01Was kann ich tun?"
-
10:01 - 10:05Ich sage Ihnen, seien Sie farboffen.
-
10:05 - 10:07Wenn Sie Personalleiter
-
10:07 - 10:08oder Teil des Zulassungskomitees sind,
-
10:08 - 10:10dann können Sie farboffen sein.
-
10:10 - 10:13Wenn Sie versuchen,
ein schwieriges Problem zu lösen, -
10:13 - 10:16können Sie das Wort ergreifen
und farboffen sein. -
10:16 - 10:19Viele werden sicherlich sagen,
-
10:19 - 10:21dass das nicht viel ausmacht,
-
10:21 - 10:24aber ich bitte Sie darum,
etwas wirklich Einfaches zu tun: -
10:24 - 10:26Beobachten Sie Ihre Umgebung,
-
10:26 - 10:30bei der Arbeit, der Schule, zu Hause.
-
10:30 - 10:32Beobachten Sie die Menschen um sich herum,
-
10:32 - 10:35gezielt und gewollt.
-
10:35 - 10:36Lernen Sie Menschen kennen,
-
10:36 - 10:39die anders aussehen, anders denken,
-
10:39 - 10:41sich anders verhalten,
-
10:41 - 10:43von woanders herkommen.
-
10:43 - 10:45Sie können Ihre Thesen in Frage stellen
-
10:45 - 10:47und Sie können daran wachsen.
-
10:47 - 10:49Sie können durch diese Menschen
-
10:49 - 10:51neue Einblicke gewinnen.
-
10:51 - 10:54Sie können, wie mein Mann, der weiß ist,
-
10:54 - 10:56lernen, dass Schwarze --
-
10:56 - 10:58Männer, Frauen, Kinder --
-
10:58 - 11:01jeden Tag Bodylotion verwenden.
-
11:01 - 11:05Ich denke auch, es ist wichtig,
-
11:05 - 11:08dass die nächste Generation
den Fortschritt -
11:08 - 11:10als hilfreich ansieht,
-
11:10 - 11:13denn wir sind ihre Vorbilder.
-
11:13 - 11:14Meine Mutter
-
11:14 - 11:16war gnadenlos realistisch.
-
11:16 - 11:19Sie war ein unglaubliches Vorbild.
-
11:19 - 11:20Sie war ein Mensch,
-
11:20 - 11:22der so wurde,
-
11:22 - 11:24weil sie alleinerziehend
-
11:24 - 11:25mit sechs Kindern in Chicago war.
-
11:25 - 11:27Sie war im Immobilienhandel tätig,
-
11:27 - 11:30wo sie sehr hart arbeitete,
-
11:30 - 11:33aber oft Probleme hatte,
über die Runden zu kommen. -
11:33 - 11:35Das heißt,
-
11:35 - 11:36es gab manchmal kein Telefon,
-
11:36 - 11:37keinen Strom
-
11:37 - 11:39oder wir wurden von zu Hause vertrieben.
-
11:39 - 11:41Danach haben wir manchmal
-
11:41 - 11:42in ihren Wohnungen gewohnt,
-
11:42 - 11:44oft in einem oder zwei Zimmern,
-
11:44 - 11:46da sie noch nicht fertig waren.
-
11:46 - 11:51Das Badewasser haben wir
auf Kochplatten erhitzt. -
11:51 - 11:53Aber sie gab die Hoffnung niemals auf
-
11:53 - 11:56und wir durften es auch nicht.
-
11:56 - 11:57Ihre knallharte Pragmatik ...
-
11:57 - 11:59Ich war vier und sie sagte:
-
11:59 - 12:01"Mama ist der Weihnachtsmann." (Lachen)
-
12:01 - 12:04Sie war knallhart.
-
12:04 - 12:06Sie hat mir so viel beigebracht,
-
12:06 - 12:08aber das Wichtigste war,
-
12:08 - 12:11dass sie mir jeden Tag sagte:
-
12:11 - 12:17"Mellody, du kannst alles erreichen."
-
12:17 - 12:19Aufgrund dieser Worte
-
12:19 - 12:21bin ich morgens aufgestanden.
-
12:21 - 12:22Aufgrund dieser Worte
-
12:22 - 12:25liebte ich die Schule
mehr als alles andere. -
12:25 - 12:27Aufgrund dieser Worte
-
12:27 - 12:31dachte ich im Schulbus
an meine größten Träume. -
12:31 - 12:34Aufgrund dieser Worte bin ich hier,
-
12:34 - 12:36voller Leidenschaft,
-
12:36 - 12:38und bitte Sie, für die Kinder
mutig zu sein, -
12:38 - 12:40die heute diese Träume haben.
-
12:40 - 12:46(Applaus)
-
12:46 - 12:50Die Kinder sollen den Firmenchef
im Fernsehen sehen -
12:50 - 12:52und sagen: "Ich kann wie sie sein.",
-
12:52 - 12:55oder "Er sieht aus wie ich.".
-
12:55 - 12:56Sie sollen wissen,
-
12:56 - 12:58dass alles möglich ist,
-
12:58 - 13:00dass sie alles erreichen können,
-
13:00 - 13:01wovon sie träumen.
-
13:01 - 13:05Dass sie in jedem Vorstand willkommen sind
-
13:05 - 13:07und jedes Unternehmen führen können.
-
13:07 - 13:09Das Konzept
-
13:09 - 13:11der Freiheit und des Muts
-
13:11 - 13:14ist in den USA tief verankert.
-
13:14 - 13:16Wir Amerikaner
-
13:16 - 13:19nehmen jede Herausforderung an
und weichen nicht zurück. -
13:19 - 13:22Wir setzen uns ein und zeigen Mut.
-
13:22 - 13:24Also bitte ich Sie, hier und jetzt,
-
13:24 - 13:26zeigen Sie Mut.
-
13:26 - 13:28Ich bitte Sie, seien Sie kühn.
-
13:28 - 13:30Als Geschäftsfrau bitte ich Sie,
-
13:30 - 13:33tun Sie Ihr Möglichstes.
-
13:33 - 13:37Als Bürger bitte ich Sie,
lassen Sie kein Kind zurück. -
13:37 - 13:39Ich bitte Sie, nicht farbenblind zu sein,
-
13:39 - 13:41sondern farboffen,
-
13:41 - 13:44so dass alle Kinder wissen,
dass ihre Zukunft wichtig ist -
13:44 - 13:46und ihre Träume möglich sind.
-
13:46 - 13:48Vielen Dank.
-
13:48 - 13:54(Applaus)
-
13:54 - 13:58Danke schön. Danke. Danke. (Applaus).
- Title:
- Farbenblind oder farboffen?
- Speaker:
- Mellody Hobson
- Description:
-
Rassismus ist ein sehr heikles Thema. Selbst Finanzexpertin Mellody Hobson bezeichnet es als "Tabu". Sie ist allerdings der Meinung, dass das genau der Grund ist, warum wir anfangen müssen, darüber zu sprechen. In diesem fesselnden und überzeugenden Vortrag liefert Hobson die Argumente dafür, dass Offenheit in Bezug auf Rassismus und besonders auf Vielfalt im Personalwesen zu einem besseren Geschäftsleben und einer besseren Gesellschaft führt.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:09
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Nadine Hennig
Hallo Paula!
Gute Übersetzung. Manche Stellen hast du richtig gut gelöst und mit der 42/21-Regel hattest du auch keine Probleme, echt super! Nur hin und wieder waren Leichtsinnsfehler drin. Also das nächste Mal noch etwas sorgfältiger sein. Noch ein Hinweis: Bei den TEDTalks immer "Sie" benutzen, auch bei TEDx. Nur bei den TED-Ed-Videos ist "ihr" oder "du" okay, weil diese für Schüler gedacht sind. Aber bei einer Sache war auch ich mir nicht ganz sicher: Ist es bei 4:53 nicht eher "Mitleid"? Was meinst du? Schau dir meine Änderungen an. Vielleicht willst du auch noch etwas ändern, und dann kannst du es wieder abschicken. Lg, Nadine
Nadine Hennig
Hallo Paula! Jetzt ist es richtig gut geworden. Ich freue mich schon auf deine nächste Übersetzung. Lg, Nadine
Angelika Lueckert Leon
Hallo zusammen,
sehr gelungene Übersetzung + Korrektur!!
Bitte allgemein darauf achten, den Text zwecks gute Lesbarkeit gleichmäßig zu verteilen -- natürlich sprachliche Einheiten beachtend. Z.B. bei 1:13 Zeile 1: 15 Zeichen, Zeile 2: 39 Zeichen ist ziemlich ungünstig (-> geändert)
Nur Folgendes:
0:24/0:25 Wenn schon bei 0:24 der Verweis "ihm" fehlt, dann sollte in 0:25 aber "Harald" stehen, sonst weiß man nicht mehr, wer mit "wir" gemeint ist.
0:43 Wieso ist "stark" nicht übersetzt? Im Zusammenhang mit Architektur / Deko meint es "kahl".
2:40 Ich finde "awareness" ist eher "Wahrnehmung" / "Bewusstmachung" als "Aufklärung", oder ist das synonym?
4:10 "major corporation" kompakter "Großkonzern"
4:47 Würde hier im Präsenz bleiben
5:03 Der Satzteil klingt nicht so schön; "more often than not" ist ja eine gängige Formulierung: "meistens" / ""in den meisten Fällen". Ich würde hier "meistens" vorschlagen, dann könnte man noch den wichtigen Einschub übersetzen "people of all races".
8:33 Ich würde hier das Imperfekt nutzen, da die Aussage die gleiche ist, aber der Textfluss schöner und kürzer.
8:59 Hier fehlt ein Komma nach Branche (ansonsten wäre Ariel "die" Branche)
8:56 Die gängige Bezeichnung ist "Investmentfirma" (nicht "Investitionsfirma")
10:06 "Zulassungskomitees" ist kein Begriff aus Unternehmensstrukturen. Das bezeichnet eher Zulassungen von Normen, Prüfungen von Siegeln, etc.
Vorschlag: "Wenn Sie ins Einstellungs- oder Zulassungsverfahren involviert sind,"
12:16 Ich finde "Aufgrund" hier etwas altbacken, besonders in der Aufzählung fällt es auf; und fände ein schlichtes "Wegen" schöner. Aber das ist vielleicht einfach Geschmackszache.
12:35 Hier muss "mutig" stehen, denn mit "tapfer" erträgt man nur sein Schicksal.
13:26 "tapfer" ist zu duldsam, es geht hier ja um Mut. Vorschlag: "kühn".
LG, Anlu
Nadine Hennig
Hallo Angelika! Ich habe nur noch ein paar Sachen verändert. Aber auch deine Vorschläge finde ich richtig gut. Das kannst du so machen. Alles klar. Lg, Nadine