Wie zufällig ist Evolution? – Kevin Verstrepen bei TEDxFlanders
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0:05 - 0:06Okay!
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0:06 - 0:10Jetzt geht es um Wissenschaft,
schließen Sie also bitte die Ausgänge, -
0:10 - 0:14halten Sie Leute davon ab zu flüchten und
wir werden sehen, wohin uns das bringt. -
0:14 - 0:18In meinem Vortrag geht es um Evolution.
Vieles wurde darüber schon gesagt, -
0:18 - 0:20vieles wurde schon getan.
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0:20 - 0:21Ein Haftungsausschluss:
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0:21 - 0:26Die Organisatoren haben mir nur 2,5 Std
Zeit für meinen Vortrag gegeben, -
0:26 - 0:32also ist eine kurze Einführung über einige Aspekte –
eine Zusammenfassung der Evolution nötig. -
0:32 - 0:34Ich werde Dinge überspringen
und vereinfachen, -
0:34 - 0:35das müssen Sie hinnehmen.
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0:35 - 0:40Meine Aussagen werden aber
hoffentlich Sinn ergeben. -
0:40 - 0:43Evolution: Jeder kennt die Theorie
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0:43 - 0:46oder glaubt, sie zu kennen.
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0:46 - 0:47Sie ist noch unfertig;
das ist sehr wichtig. -
0:47 - 0:49Wir verstehen vieles.
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0:49 - 0:51Viele Fakten zeigen uns,
dass die Evolution stimmt. -
0:51 - 0:54Es gibt keinen einzigen
Wissenschaftler, -
0:54 - 0:57der wirklich wissenschaftlich arbeitet,
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0:57 - 1:02der Tatsachen sieht, Theorien ableitet
und die Evolutionstheorie anzweifelt. -
1:02 - 1:07Das bedeutet nicht, dass
die Evolutionstheorie unveränderlich ist. -
1:07 - 1:10Wir entdecken immer mehr und
müssen unsere Theorie anpassen. -
1:10 - 1:12Das ist sehr wichtig.
Manche Menschen glauben, -
1:12 - 1:14weil wir manchmal
etwas entdecken -
1:14 - 1:16und unsere Theorie leicht
verändern müssen, -
1:16 - 1:18dass die Theorie nicht stimmt.
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1:18 - 1:21Stattdessen formen sie eine Theorie,
für die es gar keinen Beweis gibt -
1:21 - 1:23und glauben, das sei
die viel bessere Alternative. -
1:23 - 1:25Das glaube ich nicht.
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1:25 - 1:28Ok! Beginnen wir mit
diesem Typen. -
1:28 - 1:32Eindeutig modebewusst:
ein Franzose. -
1:32 - 1:34Jean-Baptiste Lamarck.
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1:34 - 1:37Er war einer der ersten mit einer
schlüssigen Evolutionstheorie. -
1:37 - 1:41Er hat viel mehr getan, aber seine
Theorie ist doch außergewöhnlich. -
1:41 - 1:44Einer der Aspekte der Theorie ist
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1:44 - 1:49sein Glaube an die Vererbung
erworbener Eigenschaften. -
1:49 - 1:50Damit meint er –
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1:50 - 1:52sehen Sie sich diese Giraffen an.
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1:52 - 1:56Damit kann man dieses Konzept
Lamarcks ganz leicht erklären. -
1:56 - 1:59Jeder weiß, dass eine Giraffe einen
auffallend langen Hals hat. -
1:59 - 2:02Wie kommt sie dazu?
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2:02 - 2:06Sie versucht, Blätter
von Bäumen zu fressen, -
2:06 - 2:08und streckt dabei ihren Hals.
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2:08 - 2:13Deshalb sind die Hälse der
Giraffenkinder etwas länger. -
2:13 - 2:16Das wiederholt sich und so bekam
die Giraffe einen langen Hals. -
2:16 - 2:19Das klingt ein bisschen absurd,
ist in Wahrheit aber eine tolle Idee. -
2:19 - 2:21Er bediente sich der Daten, die er besaß.
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2:21 - 2:26Wunderbare Theorie,
leider stimmt sie nicht. -
2:26 - 2:28Dann kam Darwin.
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2:28 - 2:31Über Darwin wurde schon
genug gesagt und getan, -
2:31 - 2:33besonders im letzten Jahr.
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2:33 - 2:34Er war großartig.
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2:34 - 2:37Er stellte
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2:37 - 2:392 Schlüsselkonzepte vor:
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2:39 - 2:43Variation und Selektion.
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2:43 - 2:44Bezüglich Variation sagte er:
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2:44 - 2:48Diese Giraffen strecken
ihre Hälse nicht, -
2:48 - 2:50– nun ja, vielleicht doch –, aber sie werden
mit kürzeren und längeren Hälsen geboren. -
2:50 - 2:55Unter Giraffen gibt es
eine natürliche Variation. -
2:55 - 2:59Die mit den langen Hälsen haben
Glück und erwischen mehr Blätter. -
2:59 - 3:02Bekanntlich denkt man erst an Sex,
wenn man keinen Hunger mehr hat. -
3:02 - 3:05Also – (Lachen)
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3:05 - 3:08pflanzen sie sich fort, weil
sie nicht mehr hungrig sind. -
3:08 - 3:12Sie bekommen kleine Giraffen
mit etwas längeren Hälsen, -
3:12 - 3:14und so passiert Evolution.
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3:14 - 3:16Das war also die Selektion,
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3:16 - 3:18es gibt auch
natürliche Variation. -
3:18 - 3:20Er hat nicht gesagt, wie
natürliche Variation entsteht, -
3:20 - 3:22darauf hatte er keine Antwort.
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3:22 - 3:24Er hat viel darüber nachgedacht.
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3:24 - 3:27Aber am Ende hat er beide
Vorgänge getrennt. -
3:27 - 3:28Deshalb ist er so umstritten,
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3:28 - 3:30weil es sehr grausam ist,
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3:30 - 3:33eine grausame Evolution.
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3:33 - 3:34Giraffen sterben.
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3:34 - 3:38Die armen Giraffen mit den
kurzen Hälsen sterben. -
3:38 - 3:39Ok!
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3:39 - 3:42Dieser Typ hier schaut sehr streng aus.
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3:42 - 3:44Ein Deutscher.
(Lachen) -
3:44 - 3:48August Weismann, ein großartiger Biologe.
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3:48 - 3:51Er versuchte zu beweisen,
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3:51 - 3:54dass Variation und Selektion
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3:54 - 3:56voneinander völlig unabhängig sind.
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3:56 - 3:57Seine Methode war –
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3:57 - 4:00er versuchte also, das alte
Konzept Lamarcks zu vernichten – -
4:00 - 4:05dass die Halslänge der Giraffe
in Wahrheit nichts -
4:05 - 4:08mit ihrer Tätigkeit im Leben
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4:08 - 4:11zu tun hatte: dem
Strecken nach Bäumen. -
4:11 - 4:12Sein Experiment –
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4:12 - 4:13dafür ist er berühmt,
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4:13 - 4:16obwohl es nicht sein
bestes Experiment war – -
4:16 - 4:17er nahm neugeborene Mäuse,
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4:17 - 4:21schnitt den Schwanz ab und
züchtete weitere Mäuse. -
4:21 - 4:22Sobald welche
geboren wurden, -
4:22 - 4:25schnitt er den Schwanz
erneut ab und wiederholte das. -
4:25 - 4:26Am Ende bemerkte er,
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4:26 - 4:29dass alle neuen
kleinen Mäuse, -
4:29 - 4:31sogar nach 30 Generationen
Schwanzabschneiden -
4:31 - 4:36immer noch gleich lange Schwänze
wie die ursprünglichen Mäuse hatten. -
4:36 - 4:39Ein toller Weg, Lamarck
zu widerlegen. -
4:39 - 4:42Ich hätte ihm geraten, sich zu
entspannen, zurückzulehnen, -
4:42 - 4:45an die männliche jüdische
Bevölkerung zu denken, -
4:45 - 4:51und wir hätten dieses Experiment
nicht nötig gehabt. (Lachen) -
4:51 - 4:57Er hat aber meiner Meinung nach
etwas viel Wichtigeres entdeckt. -
4:57 - 5:00Eine wirklich erstaunliche Sache.
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5:00 - 5:03Er sagte in Wahrheit,
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5:03 - 5:07dass wir früh in unserem
Leben, als Embryos, -
5:07 - 5:08die er unsere Keimzellen nannte –
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5:08 - 5:11diese Zellen werden für die
Fortpflanzung verwendet – -
5:11 - 5:13vom Rest des Embryos
getrennt werden. -
5:13 - 5:16Sie sehen sie hier als kleine Punkte.
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5:16 - 5:19Sie trennen sich, und wir wissen,
wo sie schließlich landen. -
5:19 - 5:21Das Starke dabei –
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5:21 - 5:23da hatte er völlig Recht –
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5:23 - 5:25das Starke dabei ist, dass –
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5:25 - 5:26was er sagte, war –
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5:26 - 5:31wenn die Giraffe ihren Hals streckt,
streckt sie nicht ihre Hoden. -
5:31 - 5:35Wie soll sich das also auf
Ihre Keimzellen auswirken? -
5:35 - 5:36Das ist ein gutes Argument,
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5:36 - 5:38zumindest für komplexe Organismen
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5:38 - 5:41hat er Variation und Selektion getrennt.
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5:41 - 5:43Die Kräfte, die Sie selektieren,
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5:43 - 5:47sind unabhängig von Ihren Variationen.
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5:47 - 5:48Ein wenig später arbeiteten
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5:48 - 5:52diese beiden Herren hier,
Luria und Delbrück, -
5:52 - 5:55im Labor Cold Spring Harbor in den USA.
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5:55 - 6:00Dort führten sie viele
tolle Experimente durch, -
6:00 - 6:02und eines davon brachte
ihnen den Nobelpreis ein. -
6:02 - 6:05Sie arbeiteten an
diesem Virus hier, -
6:05 - 6:07der ein bisschen wie ein
Mondlander ausschaut, -
6:07 - 6:09aber er ist ein bisschen kleiner.
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6:09 - 6:10Man nennt sie Bakteriophagen.
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6:10 - 6:12Gute Neuigkeiten für Sie.
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6:12 - 6:14Als Nichtwissenschaftler ist
Ihnen vielleicht nicht bekannt, -
6:14 - 6:17dass diese krankmachenden Bakterien
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6:17 - 6:20selber krank werden, auch sie
bekommen Virusinfektionen. -
6:20 - 6:24Die einzigen Organismen,
die nicht krank werden, -
6:24 - 6:25sind Viren selbst.
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6:25 - 6:27Bakterien bekommen also Virusinfektionen
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6:27 - 6:28und sterben tatsächlich daran.
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6:28 - 6:30Das haben diese Männer erforscht.
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6:30 - 6:33Sie wollten auch Folgendes
näher anschauen: -
6:33 - 6:36Ist Variation unabhängig von Selektion?
-
6:36 - 6:39Sie machten ein sehr
schlaues Experiment. -
6:39 - 6:43Sie sagten: "Beginnen wir
bei einer Bakterienzelle. -
6:43 - 6:46Geben wir ihr viel Nahrung, dann
produziert sie viele kleine Bakterien." -
6:46 - 6:47Bekanntlich teilen sie sich immer,
-
6:47 - 6:52Bakterien vermehren sich,
indem sie sich zweiteilen, -
6:52 - 6:54klonen – genetisch ident,
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6:54 - 6:56so passiert das.
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6:56 - 6:58Und sie sagten:
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6:58 - 7:01"Das sind also die sich
ständig teilenden Bakterien. -
7:01 - 7:04Irgendwann geben
wir einen Virus hinein -
7:04 - 7:05und schauen, was passiert."
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7:05 - 7:09Sie haben bemerkt, wenn ein
Virus auf viele Bakterien trifft, -
7:09 - 7:12schaffen es ein paar Bakterien
immer zu überleben. -
7:12 - 7:19Das ist genetisch, weil ihre kleinen
Bakterienkinder auch überleben, -
7:19 - 7:21also ist es ganz klar
genetisch bedingt. -
7:21 - 7:23Etwas geschieht mit ihrer DNS,
mit ihrem Genmaterial. -
7:23 - 7:25Es ist also etwas geschehen.
-
7:25 - 7:27Ein paar dieser Bakterien
werden resistent. -
7:27 - 7:29Die Frage ist jetzt –
-
7:29 - 7:31diese Variation,
denn das ist es – -
7:31 - 7:36passiert sie, bevor die Bakterien
mit dem Virus in Kontakt kommen? -
7:36 - 7:39Oder werden bei der
Infektion dieser Kultur, -
7:39 - 7:41dieser 100 Mio. Zellen,
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7:41 - 7:44plötzlich ein paar resistent?
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7:44 - 7:46Das ist eine sehr interessante Frage.
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7:46 - 7:47Sie waren schlau.
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7:47 - 7:50Sie sagten: "Angenommen,
es gibt einen Mechanismus, -
7:50 - 7:55durch den das Bakterium bei
seiner Infektion durch den Virus -
7:55 - 7:58irgendwie versucht,
resistent zu werden." -
7:58 - 8:00Wenn es einen Mechanismus gibt.
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8:00 - 8:02Wenn man das also mit
100 Mio. Zellen macht, -
8:02 - 8:05ein paar Mal mit 100 Mio. Zellen,
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8:05 - 8:08erwartet man fast, dass immer
eine ähnliche Zahl Bakterien -
8:08 - 8:10resistent wird,
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8:10 - 8:13die es schafft, richtig?
Ein paar, die Glück haben. -
8:13 - 8:17Aber angenommen, ein paar Bakterien
-
8:17 - 8:20werden während der Vermehrung
resistent – die blauen Punkte hier – -
8:20 - 8:24dann entstehen beim nächsten
Versuch ganz andere Zahlen. -
8:24 - 8:26Es kann nämlich Folgendes passieren:
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8:26 - 8:31Hier haben wir ein Bakerium,
das erst sehr spät -
8:31 - 8:33in der Fortpflanzung
resistent geworden ist. -
8:33 - 8:35Es gibt nur eines unter allen Bakterien,
-
8:35 - 8:37das resistent wurde und nicht
vom Virus getötet wurde. -
8:37 - 8:40Hier haben Sie aber ein
sogenanntes Jackpot-Ereignis. -
8:40 - 8:44Der Name sagt alles.
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8:44 - 8:47Sehr früh im Fortpflanzungsstadium
dieser ersten Zelle hier -
8:47 - 8:49wird eines von zwei Kindern –
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8:49 - 8:52oder vielleicht ein Elternteil – resistent
-
8:52 - 8:54und beginnt sich zu teilen.
Und jetzt ist die Hälfte der Kultur – -
8:54 - 8:56wir sprechen von Millionen
Zellen hier – resistent. -
8:56 - 8:58Das ist eine riesige Veränderung.
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8:58 - 8:59Sie haben also experimentiert
-
8:59 - 9:02und das herausgefunden.
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9:02 - 9:03Daraus schlossen sie:
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9:03 - 9:06Ganz klar – das haben sie
mathematisch bewiesen – -
9:06 - 9:08ganz klar waren einige
Bakterien in dieser Kultur -
9:08 - 9:12einem Virus gegenüber resistent,
dem sie noch nie begegnet sind. -
9:12 - 9:15Variation muss aber unabhängig
von der Selektion sein. -
9:15 - 9:17Ich könnte jetzt behaupten,
und einige haben es getan, -
9:17 - 9:22dass dieses Experiment einen
ziemlich schweren Fehler aufweist. -
9:22 - 9:25Ich sage jetzt nicht, dass sie
den Nobelpreis nicht verdient hätten, -
9:25 - 9:28sie haben ihn auf jeden Fall verdient.
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9:28 - 9:31Aber ihr Experiment beinhaltet
klarerweise ein Problem: -
9:31 - 9:34Sie benutzten einen tödlichen Virus.
-
9:34 - 9:39Vielleicht besitzen Bakterien
einen Mechanismus, Resistenz -
9:39 - 9:41oder Toleranz diesem Virus
gegenüber zu entwickeln, -
9:41 - 9:43aber nicht bei einem,
der sie sofort tötet. -
9:43 - 9:45Vielleicht hätten sie geringeren
Stress auslösen sollen, -
9:45 - 9:47eine sanftere Selektion.
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9:47 - 9:49Das ist hier also das Problem.
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9:49 - 9:51Später haben wir natürlich,
-
9:51 - 9:56nachdem Watson und Crick
und Rosalind Franklin hier -
9:56 - 9:57die DNS-Struktur entdeckt haben,
-
9:57 - 10:00und die ganze Molekularforschung
richtig losgegangen ist, -
10:00 - 10:03die Evolutionstheorie zu
einer so genannten -
10:03 - 10:05"neuen Synthese" zusammengestellt.
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10:05 - 10:07Das ist unsere aktuelle
Evolutionstheorie, -
10:07 - 10:09bei der Veränderungen im DNS-Code
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10:09 - 10:12mehr oder weniger zufällig passieren,
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10:12 - 10:14sie sind unabhängig von der Selektion
-
10:14 - 10:16und produzieren Unterschiede,
-
10:16 - 10:18was all die Unterschiede
unter uns verursacht. -
10:18 - 10:23Darum können einige kein AIDS bekommen,
die meisten von uns aber schon. -
10:23 - 10:26Das stimmt übrigens.
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10:26 - 10:29Das ist so im Groben unsere Theorie.
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10:29 - 10:34Ich bin aber noch nicht fertig.
-
10:34 - 10:35Wir haben gesehen, dass
-
10:35 - 10:38es immer mehr Beweise für
-
10:38 - 10:40eine größere Komplexität gibt.
-
10:40 - 10:42Vielleicht sind Variation und Selektion
-
10:42 - 10:48voneinander nicht so völlig
unabhängig wie manche dachten. -
10:48 - 10:50Das erfuhr ich, während
-
10:50 - 10:52ich das hier studierte:
-
10:52 - 10:56Ich machte meinen PhD in
einem Labor für Bierbrauerei. -
10:56 - 10:57Das ist einer der besseren Orte
-
10:57 - 11:00für die Forschungstätigkeit
eines Studenten. -
11:00 - 11:02Ich erforschte Hefezellen,
-
11:02 - 11:05die übrigens ein toller genetischer
Modellorganismus sind. -
11:05 - 11:06Es ist in Wahrheit
frustrierend, wenn man -
11:06 - 11:09von seinen Geldgebern
oder auf der Konferenz -
11:09 - 11:12ernst genommen werden will
und mit Bier arbeitet. -
11:12 - 11:16Man sagt z. B.: "Vertrauen Sie mir, ich
mache wirklich ernsthafte Genforschung." -
11:16 - 11:19Ok, eines meiner
Studienobjekte waren -
11:19 - 11:21verklumpte Hefezellen.
-
11:21 - 11:22Flockung.
-
11:22 - 11:25Hier sehen Sie ein
paar Hefezellen, -
11:25 - 11:29die aneinander kleben und sich
in dieser Kultur hier absetzen. -
11:29 - 11:32Das ist beim Bier wichtig, denn
es geschieht am Ende der Gärung. -
11:32 - 11:35Das ist grob umrissen der
Unterschied zwischen klarem Bier, -
11:35 - 11:37das keine Hefezellen beinhaltet,
-
11:37 - 11:41und dem, was wir "Weißbier"
oder "Weizenbier" nennen, -
11:41 - 11:43in dem noch immer Hefezellen
herumschwimmen. -
11:43 - 11:46Wir wollten die entsprechende
Genetik erforschen. -
11:46 - 11:48Wir fanden dieses eine Gen hier –
-
11:48 - 11:50"Flo 1", was für "Flockung 1" steht.
-
11:50 - 11:54Es ist ein Gen, und das
Besondere daran ist, -
11:54 - 11:56dass es einen
-
11:56 - 11:58extrem instabilen Mittelteil hat.
-
11:58 - 12:01Dieses Gen besteht natürlich
wie jedes andere aus DNS. -
12:01 - 12:04Der Mittelteil der DNS
ist extrem instabil. -
12:04 - 12:07Er verändert sich stärker
als jede andere DNS. -
12:07 - 12:08Im Besonderen
-
12:08 - 12:12beinhaltet er die sogenannten
"tandem repeats". -
12:12 - 12:16Das ist ein DNS-Bestandteil, der
sich immer wiederholt. -
12:16 - 12:20Er ist in Wahrheit viel länger,
aber Sie verstehen, was ich meine. -
12:20 - 12:21Die Instabilität rührt daher,
-
12:21 - 12:24dass sich die Anzahl der
Wiederholungen sehr schnell ändert. -
12:24 - 12:25Nach jedem Kopiervorgang der DNS
-
12:25 - 12:30ist die Anzahl höchstwahrscheinlich
anders als vorher. -
12:30 - 12:32Das ist schon seit Langem bekannt.
-
12:32 - 12:36Man hat sich aber bei Genen
nicht allzuviel erwartet. -
12:36 - 12:38Normalerweise finden diese
tandem repeats nicht in Genen statt. -
12:38 - 12:42Aber hier und bei einigen
anderen Genen kommt es vor. -
12:42 - 12:45Hier ist ein Stück DNS
-
12:45 - 12:49oder ein bestimmtes Gen, das sich
schneller als andere Gene verändert. -
12:49 - 12:52In diesem Fall bedeutet es,
dass sich die Flockung verändert. -
12:52 - 12:56Diese Eigenschaft der Hefe,
diese Besonderheit – -
12:56 - 12:58vergleichen Sie sie mit
einem langen Hals – -
12:58 - 13:01verändert sich schneller als einige
andere Eigenschaften der Hefe. -
13:01 - 13:06Falls Sie jetzt denken,
-
13:06 - 13:08– das macht nichts –
-
13:08 - 13:12falls Sie denken, dass das nur
auf Hefe zutrifft, liegen Sie falsch. -
13:12 - 13:14Ungefähr zur gleichen Zeit, als wir
unsere Geschichte veröffentlichten, -
13:14 - 13:17wurde eine tolle Geschichte
über Hunde veröffentlicht. -
13:17 - 13:19Ich weiß nicht, ob
Sie das wussten, -
13:19 - 13:22aber Hunde sind einige
der wandelbarsten Wesen -
13:22 - 13:24auf dieser Erdoberfläche.
-
13:24 - 13:26Das betrifft speziell
ihre Körperform. -
13:26 - 13:28Schauen Sie sich zum Beispiel
-
13:28 - 13:32diesen Chihuahua und
diesen Bernhardiner hier an. -
13:32 - 13:33Sie gehören zur selben Gattung.
-
13:33 - 13:35Prinzipiell. Und ich
meine "prinzipiell". -
13:35 - 13:37Sie können sich
fortpflanzen. -
13:37 - 13:40Hoffentlich ist der Chihuahua
nicht das Weibchen. -
13:40 - 13:43(Lachen)
-
13:43 - 13:47Sie werden von
Menschen gezüchtet. -
13:47 - 13:50Wir haben diese Hunde durch
Selektion etc. geschaffen. -
13:50 - 13:52Wir haben dafür aber nicht
so viel Zeit gebraucht. -
13:52 - 13:56Aus evolutionärer Sicht
sind diese Dinge neu. -
13:56 - 13:58Sie sind brandneu und
sie wurden irgendwie – -
13:58 - 14:00sie haben sich in sehr
kurzer Zeit entwickelt. -
14:00 - 14:02Man hat herausgefunden,
-
14:02 - 14:06dass einer der
Schlüsselregulatoren -
14:06 - 14:08– und ich spreche
wieder vom Gen – -
14:08 - 14:14ein regulierendes Gen ist.
Es reguliert die Schädelform, -
14:14 - 14:16auch die Körperform des Hundes.
-
14:16 - 14:19Auch hierin kommen diese
instabilen tandem repeats vor. -
14:19 - 14:21Forscher haben herausgefunden,
-
14:21 - 14:23dass es einen schönen
Zusammenhang zwischen -
14:23 - 14:25der Anzahl der Wiederholungen
in diesem Gen -
14:25 - 14:28und der Krümmung oder der Länge
-
14:28 - 14:31der Schnauze gibt.
-
14:31 - 14:35Sie haben auch herausgefunden, dass einige
andere Veränderungen in einem weiteren -
14:35 - 14:37regulierenden Gen zu
einer sechsten Zehe führen. -
14:37 - 14:41Dieser kleine extra Zeh hier.
-
14:41 - 14:44Ich wusste nicht, dass
das eine Eigenheit -
14:44 - 14:47einer speziellen Art von
Dänischen Doggen ist. -
14:47 - 14:51Deshalb ist das geschehen.
-
14:51 - 14:52Es ist in sehr kurzer
Zeit geschehen, -
14:52 - 14:55und jetzt sehen Menschen
dieses sechste Zehe -
14:55 - 14:57als Eigenheit.
-
14:57 - 15:00Es passiert also
nicht nur bei Hefe. -
15:00 - 15:02Es gibt noch etwas.
-
15:02 - 15:05Seit einiger Zeit ist bekannt,
-
15:05 - 15:06– daran forschen wir auch –
-
15:06 - 15:08dass das Ende
von Chromosomen -
15:08 - 15:10– Chromosomen sind
im Grunde DNS-Stränge, -
15:10 - 15:12so sitzt unsere DNS in der Zelle –
-
15:12 - 15:15also das Ende von
Chromosomen – hier, -
15:15 - 15:17ganz am Ende – sie
verändern sich viel schneller. -
15:17 - 15:19Es gibt höhere Mutationsraten.
-
15:19 - 15:21Die DNS ist nicht so stabil.
-
15:21 - 15:24Auch die Gene hier
drinnen entwickeln sich. -
15:24 - 15:27Falls Sie sich jetzt fragen, welche Gene
sich bei Menschen hier befinden: -
15:27 - 15:30Das sind die Gene,
dank derer wir -
15:30 - 15:32z. B. riechen können.
-
15:32 - 15:34Natürlich müssen wir viele
verschiedene Gerüche erkennen. -
15:34 - 15:35Diese Gene kopieren
-
15:35 - 15:40und verändern sich
sehr schnell. -
15:40 - 15:42Bei Pflanzen ist der
Mechanismus ganz anders. -
15:42 - 15:44Er ist komplizierter.
-
15:44 - 15:47Ich werde versuchen,
das kurz zu erklären. -
15:47 - 15:49Es gibt da ein besonderes Protein.
-
15:49 - 15:51Es ist ein bisschen wie Ihre Mutter.
-
15:51 - 15:53Dieses Protein ist die Zellmutter.
-
15:53 - 15:55Es überprüft all die kleinen Proteine
-
15:55 - 15:57und fragt: "Geht's dir gut?
-
15:57 - 16:00Du schaust nicht gut aus.
Hier ist dein Mantel. -
16:00 - 16:02Mach dieses, und
mach nicht jenes." -
16:02 - 16:04Es ist wie eine
Lehrmutter. -
16:04 - 16:06Das Protein kümmert
sich darum, dass sie sich -
16:06 - 16:08– trotz kleiner Mutationen,
-
16:08 - 16:10Veränderungen in anderen
Proteinen – richtig verhalten. -
16:10 - 16:13Wenn sie sich falsch verhalten,
werden sie abgestuft. -
16:13 - 16:15Hier sehen Sie, dass
in stressigen Zeiten -
16:15 - 16:17– und Pflanzen spüren auch Stress –
-
16:17 - 16:20Stress ist ein biologisches
Wort für Selektion. -
16:20 - 16:24Es bedeutet, dass man an eine
Bedingung nicht angepasst ist. -
16:24 - 16:27Es bedeutet, dass man den
Druck der Evolution spürt -
16:27 - 16:29und der Druck stark
auf einem lastet. -
16:29 - 16:34In stressigen Zeiten wird diese
Funktion des Mutterproteins -
16:34 - 16:36einen Gang zurück gefahren.
-
16:36 - 16:39Plötzlich verhalten sich
diese Pflanzen anders. -
16:39 - 16:41Sie spinnen.
-
16:41 - 16:44Weil jetzt plötzlich einige der zuvor
unsichtbaren Mutationen -
16:44 - 16:46an die Oberfläche kommen.
-
16:46 - 16:48Es ist zwar nicht bewiesen,
aber es ist wahrscheinlich, -
16:48 - 16:50dass das vielleicht ein
Mechanismus ist, -
16:50 - 16:52dem Stress zu entkommen.
-
16:52 - 16:54Weil es plötzlich gut ist,
anders sein zu wollen -
16:54 - 16:57als deine Mutter.
-
16:57 - 16:59Ein paar dieser Pflanzen
-
16:59 - 17:01überstehen den Stress
also vielleicht besser -
17:01 - 17:03und kommen zurecht. Vielleicht kann
diese Mutation repariert werden. -
17:03 - 17:06Und so weiter.
-
17:06 - 17:10Bakterien liefern ein
weiteres Beispiel. -
17:10 - 17:11Ich überfliege das
jetzt nur wieder. -
17:11 - 17:16In stressigen Zeiten
aktivieren Bakterien -
17:16 - 17:20– nur damit Sie einen
Eindruck haben, -
17:20 - 17:23es ist nicht sehr wichtig –
in stressigen Zeiten -
17:23 - 17:28aktivieren sie ein anderes Protein
zum Kopieren ihrer DNS. -
17:28 - 17:30Natürlich ist ein Protein, das
Ihre DNS kopiert, sehr wichtig. -
17:30 - 17:32Es sollte nämlich nicht
zu viele Fehler machen, -
17:32 - 17:35weil das die DNS verändert.
-
17:35 - 17:37So entsteht natürliche Variation.
-
17:37 - 17:39Man braucht ein wenig davon,
aber nicht zu viel, -
17:39 - 17:42denn die meisten
Variationen sind nicht gut. -
17:42 - 17:46Es wäre nicht so toll, wenn die Giraffe
einen 3x so langen Hals bekäme, -
17:46 - 17:50weil das Herz damit
nicht zurechtkäme. -
17:50 - 17:52Aber in stressigen
Zeiten wiederum -
17:52 - 17:55muss man manchmal zwischen
Tod und Glücksspiel wählen. -
17:55 - 17:56Bakterien sind vielleicht Glücksspieler.
-
17:56 - 18:00Sie aktivieren dieses schlampige Gen.
-
18:00 - 18:03Die DNS wird also kopiert, aber
es gibt viel mehr Veränderungen. -
18:03 - 18:05Vielleicht – aber das ist
schwer zu beweisen – -
18:05 - 18:09vielleicht ist das eine Strategie der
Bakterien, die Selektion zu überstehen, -
18:09 - 18:14den Evolutionsdruck,
der auf ihnen lastet. -
18:14 - 18:18Ein noch viel schöneres Beispiel
ist vielleicht der Wasserfloh hier. -
18:18 - 18:21Es ist immer noch ein
ziemliches Geheimnis. -
18:21 - 18:25Aber Wasserflöhe – sie schwimmen
herum, schöne Organismen – -
18:25 - 18:27haben auch Feinde. Und wenn sie –
-
18:27 - 18:32da ist eine Wasserflohfamilie,
und Papa wird gefressen – -
18:32 - 18:34dann werden Chemikalien
ins Wasser abgesondert, -
18:34 - 18:39die die Bildung des
Nackenzahns hier auslösen. -
18:39 - 18:43Der Nackenzahn macht die Wasserflöhe
für ihre Jäger weniger attraktiv. -
18:43 - 18:45Das ist alles wunderbar,
nichts Besonderes, -
18:45 - 18:48eine Chemikalie, die
Formveränderungen auslöst. -
18:48 - 18:53Das Verrückte daran ist, dass die Wasserflohkinder
auch einen Nackenzahn haben. -
18:53 - 18:55Auch wenn sie noch nie einen
Räuber gesehen haben. -
18:55 - 18:56Sogar wenn man alle
Räuber entfernt. -
18:56 - 18:59Sie werden ihn trotzdem
noch eine Weile haben, -
18:59 - 19:01ein paar Generationen lang.
-
19:01 - 19:04Das erinnert uns stark
an Lamarck, oder? -
19:04 - 19:06Etwas geschieht im Laufe des
Lebens dieser Organismen. -
19:06 - 19:12Das verändert etwas und gibt
die Information an die Kinder weiter. -
19:12 - 19:15Das kommt Lamarck sehr nahe.
-
19:15 - 19:20Das Fazit aus diesem Vortrag
ist – und das ist wichtig: -
19:20 - 19:24Bedeutet das, die Evolutionstheorie muss
im größeren Stil neu überdacht werden? -
19:24 - 19:25Ganz und gar nicht.
-
19:25 - 19:28Menschen haben oft missverstanden,
-
19:28 - 19:30– glaube ich –, was ich gesagt
und veröffentlicht habe. -
19:30 - 19:35Kürzlich ist das in diesem flämischen,
oder niederländischen, Magazin passiert, -
19:35 - 19:39worin ich über dieselben Dinge
geschrieben habe wie heute hier. -
19:39 - 19:41Das war dann das Titelbild.
-
19:41 - 19:46Ich fand das nicht so toll, weil es so aussieht,
als ob ich den Boden unter Darwin wegsägen würde. -
19:46 - 19:47Nein.
-
19:47 - 19:50Das hier hat Darwin wortwörtlich
-
19:50 - 19:51über Variation und
Selektion geschrieben: -
19:51 - 19:53Er sagt, grob ausgedrückt:
-
19:53 - 19:58"Ich habe die natürliche Variation in
meinem Buch als völlig willkürlich dargestellt. -
19:58 - 20:01Als ob sie purer Zufall ist.
-
20:01 - 20:04Das wollte ich aber
natürlich nicht andeuten. -
20:04 - 20:06Es bedeutet einfach, dass ich nicht
wirklich weiß, was geschieht. -
20:06 - 20:09Und vielleicht gibt es einen
Mechanismus. Es ist viel komplexer." -
20:09 - 20:11Darwin war sehr klug. Er dachte
über seine Theorie nach. -
20:11 - 20:13Er wusste genau,
wo die Löcher waren -
20:13 - 20:17und wo er nicht die eine oder andere
Möglichkeit bevorzugen sollte. -
20:17 - 20:19Er hat also mit eingeschlossen –
-
20:19 - 20:22erst später sind wir ein bisschen
zu weit von Lamarck abgewichen. -
20:22 - 20:25Er hat Lamarcks Theorie
nicht völlig abgelehnt. -
20:25 - 20:29Das bedeutet aber nicht, dass
Lamarcks Theorie stimmt. -
20:29 - 20:32Ich glaube noch immer, dass
es hauptsächlich Zufall ist, -
20:32 - 20:35aber es gibt hie und da ein
paar kleine Veränderungen, -
20:35 - 20:38die es etwas weniger zufällig
als rein zufällig machen. -
20:38 - 20:41Ich glaube, dass sich
durch die Evolution -
20:41 - 20:48Mechanismen entwickelt haben, die aus
der Evolution keinen reinen Zufall machen. -
20:48 - 20:49Jetzt fragen Sie sich vielleicht:
-
20:49 - 20:51Wie kann das stimmen?
-
20:51 - 20:55Da würde ich antworten, dass dies einfach
durch den Evolutionsprozess passiert: -
20:55 - 20:59Angenommen, ein Gen
wird sehr instabil -
20:59 - 21:00und es hat eine
organisatiorische Funktion, -
21:00 - 21:02ein Gen, das sich
nicht verändern muss, -
21:02 - 21:05oder sich nicht so schnell
verändern muss. -
21:05 - 21:08Oder eine Veränderung
wäre eher nachteilig. -
21:08 - 21:10Wird ein solches Gen instabil,
-
21:10 - 21:13wird es für den Organismus
zu einem riesigen Nachteil. -
21:13 - 21:15Also wird es wegselektiert.
-
21:15 - 21:17Wenn aber ein Gen
-
21:17 - 21:21z. B. ein Gen, das Ihren Schädelknochen
ein bisschen flexibler macht, -
21:21 - 21:23wie bei einer Giraffe, und
vielleicht gibt es dann -
21:23 - 21:26mehr Giraffen mit längeren Hälsen.
-
21:26 - 21:29Wenn ein solches Gen
rein zufällig entsteht – -
21:29 - 21:31und es ist purer Zufall –
-
21:31 - 21:35ist es vielleicht vorteilhaft für
den Organismus und es bleibt da. -
21:35 - 21:38Es bleibt gleich instabil.
-
21:38 - 21:42Vielleicht haben sich diese
Dinge genau so entwickelt. -
21:42 - 21:45Wie schon gesagt, wird unsere Arbeit
manchmal missverstanden. -
21:45 - 21:48Manchmal ist es ziemlich lustig.
Besonders wenn die Leute, -
21:48 - 21:52die die Schöpfung als einen "Intelligenten
Entwurf" sehen, sich unsere Arbeit aneignen. -
21:52 - 21:55Das war eines der lustigen Ereignisse.
-
21:55 - 21:58Diese Website heißt "uncommon descent"
[ungewöhnliche Abstammung]. -
21:58 - 21:59Wenn Sie darüber nachdenken,
-
21:59 - 22:02sagt der Titel alles. Diese Leute glauben
nicht an eine gewöhnliche Abstammung, -
22:02 - 22:06die natürlich das Kernstück
unserer Evolutionstheorie ist. -
22:06 - 22:08Also haben wir einen
Artikel veröffentlicht. -
22:08 - 22:13Ein Kollege in den USA – als ich noch
in den USA gearbeitet habe – und ich. -
22:13 - 22:18In diesem Artikel haben wir die Sache
gründlicher besprochen als hier, -
22:18 - 22:22und uns war klar, dass einige
Leute das falsch verstehen könnten. -
22:22 - 22:26Im Abstract, der Zusammenfassung
unseres Artikels, schrieben wir -
22:26 - 22:28– was so ziemlich jeder
herauslesen wird – -
22:28 - 22:34deutlich, dass unsere Ideen
Darwin nicht widersprechen. -
22:34 - 22:38Dann lasen diese
Leute hier den Artikel -
22:38 - 22:39und wollten ihn noch immer
für ihre Konzepte verwenden. -
22:39 - 22:45Sie sagten: "Für die Veröffentlichung in
einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift -
22:45 - 22:49mussten die Autoren sagen, dass
ihre Ideen Darwin nicht widersprechen, -
22:49 - 22:50aber das meinen sie nicht so.
-
22:50 - 22:54Es ist nur ein geheimes Handzeichen,
um in dieses gute Journal zu kommen." -
22:54 - 22:57Das hier ist also das
geheime Handzeichen. -
22:57 - 22:58Glücklicherweise gab es –
-
22:58 - 23:02dann wird es richtig lustig, weil
Leute in diesem Forum reagieren, -
23:02 - 23:08und ich kann es selbst kaum
lesen, aber ich werd's versuchen. -
23:08 - 23:11Das ist eine der Reaktionen
darauf. Diese Person sagt – -
23:11 - 23:14sie zitieren einige unserer
Passagen im Artikel – -
23:14 - 23:18und er sagt: "Eine fehleranfällige
DNS kopiert Enzyme und -
23:18 - 23:22produziert in stressigen Zeiten
stoßweise Variationen. -
23:22 - 23:27Diese Mechanismen scheinen
die Veränderlichkeit einer Eigenschaft -
23:27 - 23:30abzustimmen, um zur Veränderlichkeit
der Selektion zu passen." -
23:30 - 23:33Das haben wir geschrieben.
-
23:33 - 23:37Und er sagt: "Meine Güte! Es klingt fast
wie ein eingebauter Antwortmechanismus. -
23:37 - 23:41Wer hätte das gedacht. Darwin ist
soooo tot!" Das hat er geschrieben. -
23:41 - 23:45Es gibt aber auch Leute, die
unseren Artikel richtig verstanden haben -
23:45 - 23:46und darauf reagiert haben.
-
23:46 - 23:48Es ist auch lustig, diese
Diskussion zu lesen, -
23:48 - 23:51weil die Leute vom
"Intelligenten Entwurf" weitermachen. -
23:51 - 23:52Wir sind alle eine
große Familie. -
23:52 - 23:55Es ist ganz lustig – Ich mag
diese Diskussionen sehr. -
23:55 - 23:59Ich habe nichts gegen Leute,
die andere Theorien haben. -
23:59 - 24:01Sie haben einfach unrecht –
(Lachen) – aber -
24:01 - 24:04es ist lustig, mit ihnen zu diskutieren.
-
24:04 - 24:07Das führt mich zu den Danksagungen.
-
24:07 - 24:10Ich muss mich bei fast allen
diesen Leute hier bedanken, -
24:10 - 24:12die die ganze harte Arbeit
in meinem Labor verrichten. -
24:12 - 24:15Während meines Vortrags haben sie
wahrscheinlich weitere Ergebnisse bekommen, -
24:15 - 24:19und ich kann wieder einen tollen Vortrag
halten und hier den Helden spielen. -
24:19 - 24:22Sie sind an ihre Bänke gefesselt.
-
24:22 - 24:24Ich darf nicht vergessen,
sie heute Abend zu füttern. -
24:24 - 24:28Aber sie sind in Wahrheit
die Helden des Labors. -
24:28 - 24:29Es gibt natürlich noch
viel mehr von ihnen, -
24:29 - 24:33unser Team ist sicher nicht
das einzige, das daran arbeitet. -
24:33 - 24:35Für Wissenschaftler, die gern
mehr darüber wissen wollen: -
24:35 - 24:37Das hier sind einige
der Publikationen. -
24:37 - 24:40In dieser hier besprechen wir alles.
-
24:40 - 24:42Auf der Website gibt es
weitere Informationen. -
24:42 - 24:44Das ist auch wichtig,
-
24:44 - 24:46das sind die Leute, die uns bezahlen.
-
24:46 - 24:48Nicht mich, sondern die Forschung.
-
24:48 - 24:50Danke.
- Title:
- Wie zufällig ist Evolution? – Kevin Verstrepen bei TEDxFlanders
- Description:
-
Wie zufällig ist Evolution? Dieses Video bietet uns neue Einblicke in die Genetik und wie sie in Darwins Theorie passen. Kevin Verstrepen erklärt, wie eine Lamarcksche Evolution funktionieren und die Evolutionstheorie als Ganzes verbessern könnte.
- Video Language:
- English
- Team:
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- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 25:06
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