Die chemische Reaktion, die die Welt ernährt – Daniel D. Dulek
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0:07 - 0:10Was würdest du
als die wichtigste Entdeckung -
0:10 - 0:12der letzten Jahrhunderte bezeichnen?
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0:12 - 0:14Den Computer? Das Auto? Elektrizität?
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0:14 - 0:16Oder die Entdeckung des Atoms?
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0:16 - 0:20Ich würde sagen, es ist
die folgende chemische Reaktion: -
0:20 - 0:21Ein gasförmiges Stickstoffmolekül
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0:21 - 0:23und drei gasförmige
Wasserstoffmoleküle -
0:23 - 0:27ergeben zwei gasförmige
Ammoniakmoleküle. -
0:27 - 0:28Das ist das Haber-Bosch-Verfahren,
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0:28 - 0:31bei dem Stickstoffmoleküle aus der Luft
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0:31 - 0:33an Wasserstoffmoleküle gebunden werden,
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0:33 - 0:36oder anders gesagt:
Luft wird in Dünger umgewandelt. -
0:36 - 0:37Ohne diese Reaktion
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0:37 - 0:39könnten Bauern nur genug Nahrungsmittel
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0:39 - 0:41für 4 Mrd. Menschen produzieren;
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0:41 - 0:45wir haben aber derzeit
7 Milliarden Menschen. -
0:45 - 0:47Ohne das Haber-Bosch-Verfahren
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0:47 - 0:51hätten also über 3 Milliarden
Menschen nichts zu essen. -
0:51 - 0:55Stickstoff ist als Nitrat, NO3,
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0:55 - 0:58ein lebenswichtiger Nährstoff
für Pflanzen. -
0:58 - 1:02Beim Wachsen verbrauchen
Nutzpflanzen Stickstoff aus dem Boden. -
1:02 - 1:05Der Stickstoff kann durch
langwierige natürliche Vorgänge, -
1:05 - 1:08wie das Verrotten von Tieren,
wieder aufgefüllt werden. -
1:08 - 1:10Aber Menschen wollen Nahrungsmittel
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1:10 - 1:12viel schneller anbauen.
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1:12 - 1:14Hier nun der frustrierende Teil:
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1:14 - 1:1778 % der Luft besteht aus Stickstoff,
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1:17 - 1:20aber Feldfrüchte können nicht einfach
Stickstoff aus der Luft aufnehmen, -
1:20 - 1:23da dieser sehr starke
Dreifachbindungen besitzt, -
1:23 - 1:25die die Feldfrüchte nicht
aufbrechen können. -
1:25 - 1:27Im Grunde fand Haber heraus,
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1:27 - 1:32wie man den Stickstoff aus der Luft
in den Boden bringt. -
1:32 - 1:34Der deutsche Chemiker Fritz Haber
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1:34 - 1:36entwickelte 1908 ein chemisches Verfahren,
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1:36 - 1:39um die enorme Menge Stickstoff
in der Luft zu nutzen. -
1:39 - 1:40Haber fand eine Methode,
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1:40 - 1:43die den Stickstoff aus der Luft
an Wasserstoff bindet -
1:43 - 1:45und Ammoniak erzeugt.
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1:45 - 1:48Ammoniak kann dann
dem Boden zugeführt werden, -
1:48 - 1:51wo es schnell in Nitrat umgewandelt wird.
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1:51 - 1:54Aber wenn Habers Methode
die Welt ernähren sollte, -
1:54 - 1:55musste er einen Weg finden,
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1:55 - 1:58schnell und einfach
sehr viel Ammoniak herzustellen. -
1:58 - 2:02Um Habers Meisterleistung zu verstehen,
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2:02 - 2:04müssen wir etwas über
das chemische Gleichgewicht wissen. -
2:04 - 2:06Ein chemisches Gleichgewicht kann
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2:06 - 2:10bei einer Reaktion in einem
geschlossenen Gefäß erreicht werden. -
2:10 - 2:11Wir geben zum Beispiel
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2:11 - 2:14Wasserstoff und Stickstoff
in ein geschlossenes Gefäß -
2:14 - 2:16und lassen sie miteinander reagieren.
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2:16 - 2:18Am Anfang des Experiments
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2:18 - 2:20haben wir sehr viel
Stickstoff und Wasserstoff, -
2:20 - 2:24also bildet sich Ammoniak sehr schnell.
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2:24 - 2:27Aber während Wasserstoff
und Stickstoff reagieren -
2:27 - 2:28und dabei aufgebraucht werden,
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2:28 - 2:30wird die Reaktion langsamer,
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2:30 - 2:34da immer weniger Stickstoff
und Wasserstoff im Gefäß sind. -
2:34 - 2:37Irgendwann fangen
die Ammoniakmoleküle schließlich an, -
2:37 - 2:41wieder zurück in Stickstoff
und Wasserstoff zu zerfallen. -
2:41 - 2:44Nach einer Weile erreichen
die beiden Reaktionen -
2:44 - 2:46-- Bildung und Zerfall von Ammoniak --
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2:46 - 2:49die gleiche Geschwindigkeit.
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2:49 - 2:50Genau dann sagt man,
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2:50 - 2:53dass die Reaktion
ihr Gleichgewicht erreicht hat. -
2:53 - 2:55Das ist aber nicht so gut,
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2:55 - 2:59wenn man eine Tonne
Ammoniak herstellen möchte. -
2:59 - 3:02Haber wollte natürlich nicht,
dass Ammoniak zerfällt. -
3:02 - 3:05Aber wenn die Reaktion
in dem geschlossenen Gefäß bleibt, -
3:05 - 3:07dann passiert das.
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3:07 - 3:09Hier kann Henry Le Chatelier,
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3:09 - 3:11ein französischer Chemiker, helfen.
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3:11 - 3:13Er fand heraus:
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3:13 - 3:15Wenn man einem System im Gleichgewicht
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3:15 - 3:18etwas hinzufügt, wie
zum Beispiel Stickstoff, -
3:18 - 3:21versucht das System, wieder
ins Gleichgewicht zu gelangen. -
3:21 - 3:22Le Chatelier fand auch heraus:
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3:22 - 3:25Wenn man den Druck auf ein System erhöht,
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3:25 - 3:27dann versucht das System,
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3:27 - 3:29den ursprünglichen Druck
wiederherzustellen. -
3:29 - 3:31Es ist wie in einem überfüllten Raum.
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3:31 - 3:34Je mehr Moleküle, umso höher der Druck.
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3:34 - 3:36Schauen wir zurück auf unsere Gleichung,
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3:36 - 3:40sehen wir, dass sich links
vier Moleküle befinden -
3:40 - 3:42und rechts nur zwei.
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3:42 - 3:44Wenn der Raum weniger voll
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3:44 - 3:46und damit weniger Druck
vorhanden sein soll, -
3:46 - 3:47wird das System anfangen,
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3:47 - 3:50Stickstoff und Wasserstoff
miteinander zu verbinden, -
3:50 - 3:52um die kompakteren
Ammoniakmoleküle herzustellen. -
3:52 - 3:55Haber erkannte: Um große Mengen
an Ammoniak herstellen zu können, -
3:55 - 3:57müsste er eine Maschine erfinden,
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3:57 - 4:00die beständig Stickstoff
und Wasserstoff zuführt -
4:00 - 4:04und zugleich den Druck
auf das Gleichgewicht erhöht. -
4:04 - 4:05Und genau das tat er.
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4:05 - 4:07Heute ist Ammoniak
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4:07 - 4:10eine der meistproduzierten
Chemikalien in der Welt. -
4:10 - 4:15Jährlich werden ungefähr
131 Millionen Tonnen produziert, -
4:15 - 4:18was etwa 290 Milliarden Pfund
Ammoniak entspricht. -
4:18 - 4:21Das entspricht etwa 30 Millionen
Afrikanischen Elefanten, -
4:21 - 4:24von denen jeder ungefähr
10 000 Pfund wiegt. -
4:24 - 4:2880 % dieses Ammoniaks wird
in der Düngemittlelproduktion genutzt, -
4:28 - 4:31und der Rest in Industrie-
und Haushaltsreinigern -
4:31 - 4:34sowie zur Produktion anderer
stickstoffhaltiger Substanzen, -
4:34 - 4:35wie Salpetersäure.
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4:35 - 4:37Laut neuesten Studien
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4:37 - 4:39wird die Hälfte des Stickstoffs
in diesen Düngern -
4:39 - 4:41nicht von Pflanzen aufgenommen.
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4:41 - 4:45Dies bedeutet, dass Stickstoff
als flüchtige Chemikalie -
4:45 - 4:48im Wasservorrat und
in der Atmosphäre der Erde vorkommt, -
4:48 - 4:50wo es unsere Umwelt stark schädigt.
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4:50 - 4:52Natürlich konnte Haber dieses
Problem nicht vorhersehen, -
4:52 - 4:54als er seine Erfindung vorführte.
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4:54 - 4:57Seinem Pioniergeist folgend suchen
Wissenschaftler heutzutage -
4:57 - 5:00nach einem neuen Haber-Bosch-
Verfahren des 21. Jahrhunderts, -
5:00 - 5:02das uns in gleichem Maße helfen soll,
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5:02 - 5:04aber ohne die gefährlichen Konsequenzen.
- Title:
- Die chemische Reaktion, die die Welt ernährt – Daniel D. Dulek
- Description:
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Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/the-chemical-reaction-that-feeds-the-world-daniel-d-dulek
Wie können wir Getreide schnell genug anbauen, um die Milliarden Menschen auf der Erde zu ernähren? Durch das Haber-Bosch-Verfahren, das den Stickstoff der Luft in Ammoniak verwandelt, das wiederum im Boden sehr einfach in Nitrat umgewandelt wird, das Pflanzen zum Überleben benötigen. Das Haber-Bosch-Verfahren hat zwar das weltweite Nahrungsangebot erhöht, aber auch seinen unverhergesehen Tribut von der Umwelt gefordert. Daniel D. Dulek befasst sich eingehend mit der Chemie und den Konsequenzen.
Lektion von Daniel D. Dulek, Animation von Uphill Downhill.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 05:19
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Hallo!
Bitte das Video stellenweise noch auf formale Kriterien überarbeiten:
Kein Untertitel sollte mehr als 21 Zeichen/Sekunde haben. Das sieht man, wenn man in die entsprechende Zeile klickt. Ich habe schnell mal durchgeschaut und im ersten Drittel ca. 10 solcher Zeilen entdeckt. Bitte diese entsprechend kürzen.
Du hast das Video noch im alten Editor gemacht, da hat man diese Angaben nicht gesehen, vermutlich war das der Grund.
Es sollte auch keine Zeile länger als 42 Zeichen sein (ansonsten an entsprechender Stelle umbrechen), aber das stimmt auf den ersten Blick gesehen ohnehin.
Noch ein anderer Tipp, weil ich's grade gesehen habe:
Minute 02:09 Das englische "let's say/go ..." übersetzt man im Deutschen am besten mit dem Imperativ: "Sagen/Gehen wir" und nicht mit "lass uns".
Bitte schick mir das Video nach der Überarbeitung zurück, dann kann ich die Review abschließen.
Falls du noch irgendwelche Fragen hast, beantworte ich sie gerne.
Lg, Johanna