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How to be a Good Ancestor: Mindfulness for Business People | Sr. Hien Nghiem (Sr. True Dedication)

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    Meine erste Absicht heute ist die:
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    Ich möchte furchtlos sein,
    die Wahrheit zu sagen.
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    Ich war bei unserem Lehrer,
    als er 2013 bei der Weltbank sprach.
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    In diesem riesigen Atrium, das viele
    von euch in Washington, D.C., kennen.
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    Unser Lehrer war so furchtlos, wenn
    es darum ging, die Wahrheit zu sagen.
  • 0:26 - 0:28
    Wenn ich heute morgen ein
    Prozent davon haben könnte,
  • 0:28 - 0:30
    wäre ich sehr glücklich.
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    Also gebe ich mein Bestes,
    um furchtlos die Wahrheit zu sagen.
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    und dies von einem Ort der Liebe
    und Fürsorge aus.
  • 0:41 - 0:43
    Wie Christiana bereits sagte:
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    Ich denke, dass einige
    der Probleme unserer Zeit
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    eine Energie der Wut und
    Ungerechtigkeit hervorrufen.
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    Und wir sind alle Menschen.
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    Ich glaube, das spüre ich auch.
  • 0:55 - 0:57
    Und ich denke...
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    Ein Teil der tiefgreifenden Arbeit,
    die jeder von uns leisten muss,
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    und das ist meine Aufgabe heute,
    wenn ich hier spreche: Meine Liebe
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    muss mindestens so stark sein wie mein
    Zorn und mein Gefühl der Ungerechtigkeit.
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    Ich hoffe, dass meine Geschwister
    mich unterstützen.
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    Es gibt einen
    Glockenmeister, Bruder [Name].
  • 1:21 - 1:23
    Wenn ich etwas zu leidenschaftlich werde,
  • 1:23 - 1:27
    bin ich mir sicher, dass er mir mit
    dem Weckruf der Glocke helfen wird
  • 1:29 - 1:34
    um mich zu erinnern, mein Herz
    offen zu halten, wenn ich heute teile.
  • 1:36 - 1:38
    Ich möchte auch mit Freude teilen.
  • 1:39 - 1:40
    Manchmal ...
  • 1:42 - 1:46
    Unsere spirituelle Praxis kann wie ein
    wirklich ernstes Unterfangen erscheinen.
  • 1:46 - 1:50
    Aber für mich ist das Verstehen
  • 1:50 - 1:53
    meiner selbst und der Welt,
    das Kultivieren von Einsicht,
  • 1:54 - 1:57
    das Verstehen, wie richtiges
    Handeln aussehen könnte,
  • 1:57 - 1:59
    ein Quell der Freude!
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    Das ist eine wunderbare Sache
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    und eine großartige Nutzung
    unserer Zeit und Energie.
  • 2:03 - 2:07
    Also. Auch wenn Ethik ein
    wirklich schwieriges Thema ist,
  • 2:07 - 2:10
    hoffe ich, dass ich heute
    Freude daran bereiten kann.
  • 2:12 - 2:16
    Schließlich strebe ich in diesem
    Vortrag zutiefst danach, irgendwie ...
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    selbst aus dem Weg zu gehen,
    beiseite zu treten
  • 2:22 - 2:24
    und das Dharma sprechen zu lassen.
  • 2:24 - 2:28
    Wir sprechen im Buddhismus
    über Nicht-Selbst.
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    Es ist wirklich eine gelebte Praxis.
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    Ich halte mich nicht für ein separates
    Selbst, das diese Dinge sagt.
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    Jedes Gefühl von "Ich" und
    "Meins" möchte ich beiseite legen.
  • 2:38 - 2:42
    Deshalb kann ich einfach
    etwas von der Weisheit
  • 2:42 - 2:48
    von 2 500 Jahren weitergeben,
    die ich zufällig gelernt habe
  • 2:49 - 2:52
    und weiterhin in dieser Gemeinschaft lerne.
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    Das ist also nicht wirklich mein Vortrag.
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    Es ist ein kollektiver Vortrag.
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    Mit diesem Gedanken können wir
    drei Glockenklängen lauschen.
  • 3:05 - 3:07
    Manchmal sind wir etwas effizient.
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    Wir lauschen nur einem einzigen.
  • 3:09 - 3:14
    Aber heute wäre es schön,
    drei Glockenklänge zu genießen
  • 3:15 - 3:20
    und der Glocke als eine Praxis
    der Systemveränderung zuzuhören.
  • 3:20 - 3:24
    Können wir unsere Freiheit
    im Klang der Glocke finden,
  • 3:25 - 3:31
    können wir das Heiligste und
    Kostbarste im Leben berühren?
  • 3:42 - 3:49
    [Klang der Glocke]
  • 4:16 - 4:23
    [Klang der Glocke]
  • 4:55 - 5:03
    [Klang der Glocke]
  • 5:31 - 5:33
    Dank euch allen.
  • 5:35 - 5:39
    In der buddhistischen Tradition gibt es
    tatsächlich einen Bodhisattva des Weinens.
  • 5:40 - 5:43
    Ich habe mich gefragt,
    woher meine Tränen kommen.
  • 5:43 - 5:48
    Mir wurde klar, dass es die Tränen der Erde
    waren und dann flossen sie noch stärker.
  • 5:50 - 5:51
    Okay.
  • 5:56 - 5:59
    Bei unserem gestrigen
    Dharma-Austausch äußerte
  • 5:59 - 6:03
    jemand die Absicht,
    ein guter Vorfahre zu sein.
  • 6:04 - 6:09
    Wir hatten unsere Gruppe gefragt:
    Was ist für euch das Wichtigste?
  • 6:09 - 6:12
    Was ist das Wichtigste in eurem Leben?
  • 6:12 - 6:17
    Wofür möchtet ihr eure
    Zeit und Energie einsetzen?
  • 6:18 - 6:19
    Danke schön.
  • 6:20 - 6:24
    Für jeden weinenden Bodhisattva
    gibt es einen mit Taschentüchern.
  • 6:24 - 6:25
    [Lachen]
  • 6:31 - 6:36
    Was würde es bedeuten,
    ein guter Vorfahre zu sein?
  • 6:39 - 6:43
    Und was würde es bedeuten, ein guter
  • 6:43 - 6:45
    Nachkomme derer
    zu sein, die vor uns kamen?
  • 6:47 - 6:49
    Wir stehen auf den Schultern von Riesen.
  • 6:55 - 6:57
    Diejenigen in der jüngeren
    Vergangenheit,
  • 6:58 - 7:01
    aber auch diejenigen, die
    vor langer Zeit vor uns waren.
  • 7:03 - 7:06
    Die Weisen.
    Die Weiseren vielleicht.
  • 7:10 - 7:12
    Jemand in unserer Gruppe hat auch gefragt:
  • 7:12 - 7:15
    Was ist das buddhistische
    Zeitverständnis?
  • 7:19 - 7:22
    Wie bereits erwähnt, sagen wir,
  • 7:22 - 7:29
    dass der gegenwärtige Moment
    die Vergangenheit enthält.
  • 7:30 - 7:31
    Und er enthält die Zukunft.
  • 7:36 - 7:39
    Meine Tränen sind die Tränen der
    Vergangenheit und die Tränen der Zukunft.
  • 7:42 - 7:46
    Unsere Aktionen jetzt...
  • 7:47 - 7:51
    enthalten alle Konditionierungen
    der Vergangenheit in sich.
  • 7:56 - 7:59
    Die Art, wie wir gehen:
    so als ob wir es eilig hätten.
  • 8:02 - 8:04
    Man sagt, unser Gefühl
    für Dringlichkeit und Zeit
  • 8:04 - 8:07
    kam mit der Erfindung der Uhr
    in der industriellen Revolution.
  • 8:09 - 8:12
    Unsere Gehgeschwindigkeit
    trägt Geschichte in sich.
  • 8:15 - 8:18
    Und wenn wir jetzt
    in Freiheit gehen können,
  • 8:19 - 8:23
    verwandeln wir
    das Hetzen, Laufen und Streben
  • 8:23 - 8:24
    unserer Vorfahren.
  • 8:26 - 8:28
    Wir machen es ein
    Stück weit möglich,
  • 8:28 - 8:34
    dass auch künftige Generationen
    in Frieden und Freiheit gehen können.
  • 8:37 - 8:42
    Wenn wir uns die Art von Gesellschaft
    der Zukunft vorstellen, die wir alle
  • 8:43 - 8:46
    ermöglichen wollen: Sie ist gerecht,
    sie ist gleichberechtigt,
  • 8:49 - 8:51
    sie ist inklusiv.
  • 8:52 - 8:55
    Ob wir im Kloster dazu beitragen
  • 8:56 - 8:58
    oder als jemand im B-Team
  • 8:58 - 9:00
    oder jemand bei Global Optimism
  • 9:01 - 9:03
    oder Project Everyone.
  • 9:03 - 9:06
    Alle hier vertretenen Organisationen.
  • 9:07 - 9:10
    Wir denken an
    eine Art Gesellschaft
  • 9:10 - 9:12
    und an die künftigen
    Generationen,
  • 9:13 - 9:16
    die wir heute mit unserem
    Handeln ermöglichen wollen.
  • 9:16 - 9:19
    Wir wollen glauben, dass
    eine solche Zukunft möglich ist.
  • 9:23 - 9:25
    Im Buddhismus glauben wir,
  • 9:25 - 9:28
    dass wir im gegenwärtigen Moment
  • 9:28 - 9:32
    über immense Energie und
    Entscheidungsfreiheit verfügen.
  • 9:32 - 9:34
    Immense Kapazität,
  • 9:35 - 9:37
    die Voraussetzungen für
    diese Zukunft zu schaffen
  • 9:37 - 9:41
    und irgendwie diese Zukunft
    mithilfe dieser Gegenwart zu schaffen.
  • 9:54 - 9:56
    Was denken wir, was wir tun,
  • 9:57 - 10:00
    wenn wir am Leben sind?
  • 10:00 - 10:02
    Worüber reden wir,
    wenn wir über das Leben
  • 10:02 - 10:06
    sprechen und wie wir
    unser Leben verbringen?
  • 10:10 - 10:14
    In manchen Situationen,
    in denen sich manche von uns
  • 10:14 - 10:15
    die meiste Zeit befinden,
  • 10:17 - 10:20
    könnte es im Leben um Produktivität gehen,
  • 10:21 - 10:24
    oder Gewinn oder Innovation,
  • 10:24 - 10:26
    oder Agilität.
  • 10:27 - 10:30
    KPIs? Anscheinend ist das was Wichtiges.
  • 10:34 - 10:37
    Im Buddhismus haben wir von
    Natur aus eine andere Vorstellung,
  • 10:37 - 10:40
    was wir mit unserer
    Zeit und Energie machen.
  • 10:47 - 10:49
    [KARMA]
  • 10:49 - 10:52
    Wir sprechen über das so genannte Karma.
  • 10:55 - 10:59
    Einige von euch denken bestimmt etwas,
    wenn sie dieses Wort sehen.
  • 10:59 - 11:05
    Aber eigentlich handelt es sich um ein
    Fachwort, das einfach „Handeln“ bedeutet.
  • 11:05 - 11:07
    Die Energie des Handelns.
  • 11:07 - 11:12
    Wir alle produzieren
    in jedem Moment Karma.
  • 11:13 - 11:15
    Wir sprechen von dreifachem Handeln.
  • 11:21 - 11:24
    Unsere Denkweise.
  • 11:24 - 11:26
    [DENKEN]
  • 11:27 - 11:29
    Unsere Art zu sprechen.
  • 11:29 - 11:31
    [SPRECHEN]
  • 11:31 - 11:33
    Und unsere Art zu handeln.
  • 11:34 - 11:35
    [HANDELN]
  • 11:39 - 11:42
    Unsere Gedanken gehen hinaus in die Welt
  • 11:43 - 11:47
    und irgendwie verbreiten sie sich
    und setzen uns fort.
  • 11:48 - 11:51
    Wir sagen, dass Denken wichtig ist,
  • 11:52 - 11:55
    weil wir diese Samen ständig
    in unserem Geist,
  • 11:55 - 11:58
    unserem Denken kultivieren.
  • 11:58 - 12:01
    Viele in diesem Raum
    sind die Art Mensch,
  • 12:01 - 12:05
    die gute Ideen haben und
    diese sehr schnell kanalisieren,
  • 12:05 - 12:07
    um sie zu sagen und umzusetzen.
  • 12:09 - 12:13
    Unsere Ideen sind wirklich wichtig.
    Unsere Ideen, unsere Werte,
  • 12:13 - 12:15
    unsere Art, die Welt zu sehen.
  • 12:15 - 12:18
    Es führt zu dem, was wir
    sagen und zum Handeln.
  • 12:19 - 12:23
    Wir nennen Denken
    tatsächlich eine Art Handeln.
  • 12:26 - 12:30
    Unser Lehrer zitierte
    gern Jean Paul Sartre.
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    L'homme est la somme de ses actes.
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    Der Mensch ist die Summe seiner Taten.
  • 12:41 - 12:45
    Jeder von uns, der Abdruck,
    den wir in der Welt hinterlassen,
  • 12:46 - 12:52
    ist in erster Linie und ausschließlich
  • 12:52 - 12:59
    das Erbe unseres Denkens,
    Sprechens und Handelns.
  • 13:00 - 13:02
    Unsere Art zu sein.
  • 13:14 - 13:16
    In unserem Berufsleben
    konzentrieren wir uns
  • 13:16 - 13:18
    möglicherweise so sehr
    auf das Handeln.
  • 13:19 - 13:24
    Es kann eine interessante
    Übung sein, sich zu fragen:
  • 13:24 - 13:30
    Wie wird meiner Meinung nach
    mein berufliches Erbe aussehen?
  • 13:32 - 13:35
    Steht das dann auf unserem Grabstein?
  • 13:44 - 13:46
    Ich habe darüber nachgedacht,
  • 13:48 - 13:50
    als ich zum ersten Mal
    in Plum Village praktizierte.
  • 13:50 - 13:53
    Zu dieser Zeit arbeitete ich
    in der BBC-Nachrichtenredaktion,
  • 13:53 - 13:56
    ausgerechnet in politischen Nachrichten.
  • 13:58 - 14:02
    Ich hatte diese Zeilen gehört:
  • 14:04 - 14:07
    Ich werde auf jeden Fall krank werden.
  • 14:07 - 14:08
    Ich kann Krankheit nicht entkommen.
  • 14:08 - 14:11
    Ich werde auf jeden Fall alt werden,
    ich kann dem Alter nicht entkommen,
  • 14:11 - 14:14
    Ich werde auf jeden Fall sterben,
    ich kann dem Tod nicht entkommen.
  • 14:15 - 14:20
    Ich werde mit Sicherheit von allen,
    die ich liebe, getrennt werden.
  • 14:23 - 14:27
    Und der fünfte Punkt: Nur meine Taten
  • 14:28 - 14:32
    von Körper, Sprache und Geist
    sind der Grund, auf dem ich stehe.
  • 14:33 - 14:34
    Meine Taten.
  • 14:35 - 14:38
    Ich arbeitete in der Nachrichtenredaktion
    und dachte: Meine Güte.
  • 14:45 - 14:48
    Ich dachte: Wenn ich hier weiter arbeite,
  • 14:49 - 14:52
    Wie lässt sich mein Leben zusammenfassen?
  • 14:52 - 14:54
    Mir wurde klar, dass
    auf meinem Grabstein
  • 14:54 - 15:03
    nur mein Name stehen würde
    und so etwas wie: BBC Editor.
  • 15:06 - 15:08
    Es war eine interessante Erkenntnis.
  • 15:09 - 15:12
    Denn wenn einer von euch jemals
    mit der BBC zusammengearbeitet hat:
  • 15:12 - 15:14
    „Editor“ ist eine große Sache.
  • 15:14 - 15:18
    Quasi der heilige Gral
    für alle, die dort arbeiten.
  • 15:22 - 15:25
    Und ich wollte, dass es
    in meinem Leben um viel mehr geht.
  • 15:25 - 15:30
    Mir wurde klar, dass es sehr
    desillusionierend sein kann,
  • 15:30 - 15:33
    wenn wir über unsere
    beruflichen Erfolge nachdenken.
  • 15:37 - 15:42
    Vielleicht ist der Bereich unseres
    Handelns nicht genau das, was wir denken.
  • 15:43 - 15:45
    Wir sprechen oft über Wirkung.
  • 15:45 - 15:47
    Ich möchte Wirkung erzielen.
  • 15:48 - 15:51
    [Name] sagt immer
    „Skalierung und Geschwindigkeit“.
  • 15:52 - 15:53
    Geschwindigkeit. Skalierung. Wirkung.
  • 15:58 - 16:00
    Wie passt das auf einen Grabstein?
  • 16:02 - 16:06
    Dieses Richtliniendokument. Dieser
    Bericht. Diese Finanzierung erhalten.
  • 16:09 - 16:14
    Im Buddhismus sagen wir wirklich,
    dass unser Fortbestehen und die Art
  • 16:14 - 16:20
    unserer Wirkung viel tiefer geht
    als das Ziel dessen, was wir erreichen.
  • 16:20 - 16:23
    Es ist auch das Wie:
    Wie wir dorthin gelangen.
  • 16:23 - 16:24
    Die Mittel.
  • 16:27 - 16:32
    Wenn wir unsere Art zu sein
    als eine Kerze beschreiben,
  • 16:38 - 16:47
    dann strahlen unser Denken, Sprechen
    und Handeln in die Welt hinaus.
  • 16:51 - 16:53
    Die Qualität unserer ...
  • 17:14 - 17:15
    Liebevolles Handeln.
  • 17:19 - 17:24
    Wie wir denken, sprechen
    und handeln, ist auch ...
  • 17:24 - 17:27
    Wenn ihr an eine Kerze denkt,
    die Licht ausstrahlt.
  • 17:27 - 17:31
    Dieses Licht scheint
    auch auf die Kerze selbst.
  • 17:33 - 17:37
    Wenn wir etwas sagen,
    das nicht ganz wahr ist,
  • 17:38 - 17:42
    beeinflusst das unser Bewusstsein,
    beeinflusst es uns selbst.
  • 17:42 - 17:44
    Wenn wir so handeln,
  • 17:44 - 17:52
    dass es nicht so recht unseren
    persönlichen Werten entspricht,
  • 17:53 - 17:55
    wirkt sich das auf uns aus.
  • 18:00 - 18:03
    Es beeinflusst vielleicht,
    wie wir nachts schlafen können.
  • 18:06 - 18:09
    Ob wir Angst oder
    Verzweiflung spüren.
  • 18:11 - 18:15
    Aber wenn wir so handeln,
    sprechen und denken können,
  • 18:15 - 18:17
    dass es wirklich mit unseren
    Werten übereinstimmt,
  • 18:17 - 18:20
    können wir mit uns selbst
    im Einklang sein.
  • 18:21 - 18:24
    Hier ist etwas Interessantes.
  • 18:24 - 18:31
    Wenn wir zu stark denken,
    dass unsere wichtigsten Handlungen
  • 18:31 - 18:33
    im Beruf geschehen,
    übersehen wir vielleicht die Tatsache,
  • 18:33 - 18:40
    dass unsere tiefste Übertragung in der Art
    und Weise liegt, wie wir als Person sind.
  • 18:42 - 18:46
    Zum Beispiel an unsere Kinder,
    an unsere Familienmitglieder.
  • 18:48 - 18:51
    Wie wir mit Wutgefühlen umgehen.
  • 18:51 - 18:54
    Wie wir mit Angstgefühlen umgehen.
  • 18:56 - 19:01
    Wie wir mit Verlangen
    und Gewohnheiten umgehen.
  • 19:02 - 19:09
    Tatsächlich prägen wir dies
    ständig der nächsten Generation ein.
  • 19:11 - 19:15
    Vielleicht ist euer größtes Erbe
    nicht euer berufliches Erbe,
  • 19:15 - 19:18
    sondern die Familie und die Menschen,
    mit denen wir zu Hause zusammen sind.
  • 19:18 - 19:23
    Vielleicht verbringt ihr ja mehr Zeit
    mit euren Kollegen als mit euren Kindern.
  • 19:23 - 19:26
    Also finden diese Muster
    und diese Übertragung
  • 19:26 - 19:29
    vielleicht tatsächlich
    am Arbeitsplatz statt.
  • 19:29 - 19:35
    Wir tragen dazu bei,
    die Energie der Ungeduld zu steigern.
  • 19:35 - 19:41
    Die Energie des „Nichtgenugseins“.
  • 19:41 - 19:44
    Ich werde gleich darauf zurückkommen.
  • 19:46 - 19:50
    Und wir vermitteln nicht das,
    was wir am ersten Tag gelernt haben,
  • 19:50 - 19:54
    nämlich die Kraft der Präsenz.
    Eine Qualität der Präsenz.
  • 19:54 - 19:59
    Vielleicht suchen wir also am
    falschen Ort nach unserem Erbe.
  • 20:01 - 20:05
    Für unsere Übertragung,
    unsere Fortsetzung.
  • 20:05 - 20:07
    Großartige buddhistische Worte.
  • 20:07 - 20:12
    Unser Fortbestehen in der Welt;
    was wir auf Menschen um uns übertragen.
  • 20:18 - 20:21
    Das ist unter anderem wichtig,
  • 20:21 - 20:24
    weil es mit
    Systemänderungen zu tun hat
  • 20:24 - 20:27
    und mit etwas, was wir gestern
    von Bruder Spirit gehört haben:
  • 20:28 - 20:35
    Wir können Maßnahmen ergreifen,
    um die Probleme unserer Zeit zu lindern.
  • 20:35 - 20:40
    Oder um unsere Wirtschaftssysteme
    und Infrastruktur anzupassen.
  • 20:41 - 20:44
    Aber letztlich sind die dritte Säule
    der Transformation,
  • 20:45 - 20:46
    der Transformation des Systems,
  • 20:47 - 20:50
    die Menschen, die in
    diesem System sein werden.
  • 20:51 - 20:57
    In 20 Jahren, 50 Jahren,
    100 Jahren, 150 Jahren.
  • 20:59 - 21:04
    Wie werden diese Menschen auf die
    Herausforderungen ihrer Zeit reagieren?
  • 21:04 - 21:07
    Wir können nicht einmal alle
    Herausforderungen vorhersehen.
  • 21:08 - 21:15
    Aber was wäre, wenn wir eine
    Seinsweise etablieren könnten,
  • 21:15 - 21:19
    die wir lernen, trainieren, kultivieren,
    und diese dann weitergeben?
  • 21:19 - 21:25
    Als ultimativen Werkzeugkasten, als
    Lebens-Kasten, als Lebenserhaltungssystem
  • 21:25 - 21:27
    für die kommenden Generationen,
  • 21:27 - 21:32
    damit sie wissen,
    wie man in einer Krise atmet.
  • 21:33 - 21:41
    Damit sie wissen, wie sie gehen müssen,
    um den Wald genießen zu können.
  • 21:42 - 21:46
    Wir sind vielleicht so sehr damit
    beschäftigt, die Wälder zu schützen,
  • 21:47 - 21:52
    dass wir unseren Kindern
    nicht vermitteln können,
  • 21:52 - 21:55
    wie man einen Wald genießt
    und in Freiheit hindurch geht.
  • 21:57 - 22:02
    Ich versuche euch zu vermitteln,
    dass es vielleicht wichtiger ist,
  • 22:02 - 22:07
    den Kindern zu zeigen,
    wie sie in Freiheit gehen können
  • 22:07 - 22:10
    und einen Wald genießen,
    damit sie Wälder in 50 Jahren
  • 22:10 - 22:13
    oder 100 Jahren oder 150
    Jahren schützen können.
  • 22:14 - 22:18
    Vielleicht, nur vielleicht, wichtiger,
    als eine winzige Ecke zu retten
  • 22:19 - 22:20
    mit einer Kampagne im Jetzt.
  • 22:21 - 22:26
    Es geht um ... Wir hassen es,
    Computermetaphern zu verwenden.
  • 22:26 - 22:30
    Aber es ist wie das Betriebssystem
    des kollektiven Bewusstseins.
  • 22:30 - 22:34
    Hier müssen wir unser
    Transformationsprogramm ansetzen.
  • 22:34 - 22:40
    Wie wir das Leben verarbeiten, wie wir
    es erschaffen und darauf reagieren.
  • 22:40 - 22:44
    Darin müssen wir unsere
    Zeit und Energie investieren.
  • 22:44 - 22:47
    Und das hat etwas mit Ethik zu tun.
  • 22:52 - 22:58
    Ich möchte einen Freund anrufen und
    Bruder Phap Huu bitten, mir zu helfen.
  • 22:58 - 23:01
    Entschuldigen Sie die Anspielung
    auf „Wer wird Millionär?“
  • 23:02 - 23:04
    Die kam bestimmt aus heiterem Himmel.
  • 23:06 - 23:09
    Bruder Phap Huu wird mir helfen,
    einen kleinen Kreis zu zeichnen.
  • 23:09 - 23:11
    [Lachen]
  • 23:22 - 23:24
    Danke, Bruder, danke.
  • 23:26 - 23:31
    Wir tun unser Bestes,
    um wieder zu uns selbst zu kommen.
  • 23:31 - 23:34
    Einige von uns hatten die Frage:
    Was bedeutet das eigentlich?
  • 23:34 - 23:40
    Es bedeutet zum Beispiel,
    zuzuhören, was uns am wichtigsten ist.
  • 23:42 - 23:45
    Am ersten Tag lernten wir,
    auf unsere Atmung und unseren
  • 23:45 - 23:49
    Körper zu hören und
    was die beiden uns sagen.
  • 23:50 - 23:53
    SOS. Ich bin hier.
  • 23:53 - 23:54
    Bitte kümmer dich um mich.
  • 23:54 - 23:58
    Du hast mich, deinen Körper,
    völlig vergessen. Ich bin hier.
  • 23:59 - 24:02
    Wir kehren zurück, um uns
    um unseren Körper zu kümmern.
  • 24:02 - 24:05
    Wir kommen zurück, um uns
    um unsere Gefühle zu kümmern,
  • 24:06 - 24:09
    einschließlich der unangenehmsten:
  • 24:09 - 24:12
    Trauer, Angst, Verzweiflung.
  • 24:13 - 24:15
    Eifersucht, Verlangen.
  • 24:17 - 24:19
    Ein Grundkurs in menschlicher
    Lebenskompetenz.
  • 24:19 - 24:22
    Können wir mit diesen Gefühlen umgehen?
  • 24:25 - 24:27
    Und dann Wohlbefinden erzeugen?
  • 24:27 - 24:31
    Können wir wissen,
    was für uns am wichtigsten ist?
  • 24:31 - 24:34
    Vielleicht haben wir
    in den letzten Tagen bereits
  • 24:35 - 24:38
    einige neue Erkenntnisse darüber
    gewonnen, was uns wichtig ist.
  • 24:43 - 24:46
    Und dann kamen die Linien heraus.
  • 24:50 - 24:54
    Bruder Phap Huu meint, ich kann selbst
    ein paar kleine Kreise zeichnen.
  • 24:58 - 25:00
    Fast.
  • 25:00 - 25:03
    Wir helfen unseren Lieben.
  • 25:03 - 25:07
    Wenn wir dieses Retreat verlassen,
    gehen wir nicht hinaus,
  • 25:07 - 25:10
    um die Menschen,
    die wir lieben, zu reparieren.
  • 25:10 - 25:13
    Wir sagen ihnen nicht, dass sie
    fünf Minuten lang mit uns
  • 25:14 - 25:17
    in Stille essen oder jeden
    Morgen mit uns meditieren sollen.
  • 25:17 - 25:21
    Oder eine Gehmeditation machen.
  • 25:22 - 25:27
    Wir möchten ihnen helfen,
    auf sich selbst zu hören.
  • 25:27 - 25:33
    Mit den Praktiken des tiefen
    Zuhörens, die wir gelernt haben,
  • 25:33 - 25:36
    wird einfach die Art und Weise,
    wie wir mit unserer Präsenz auftreten,
  • 25:36 - 25:40
    unseren Lieben,
    unseren Kollegen helfen,
  • 25:40 - 25:42
    auf sich selbst zu hören.
  • 25:42 - 25:45
    Wir sind eine Art Zeuge,
    ein Begleiter, ein Freund.
  • 25:46 - 25:49
    Wir kommen einfach zu ihnen ...
  • 25:49 - 25:51
    Wir geben nicht an.
  • 25:51 - 25:56
    Es geht darum, da zu sein,
    damit sie sich wohl fühlen können.
  • 25:56 - 26:01
    Ruhig und in der Lage zu hören,
    was in ihnen vorgeht.
  • 26:03 - 26:06
    Thay, unser Lehrer, sagte ...
  • 26:14 - 26:18
    Wir können uns dann vorstellen,
    dass unsere Familie,
  • 26:19 - 26:23
    es kann auch unser
    Freundschaftsnetzwerk sein,
  • 26:23 - 26:25
    oder die Menschen,
    mit denen wir zusammenleben.
  • 26:25 - 26:28
    Unser Lehrer beschrieb es
    als unser Basislager.
  • 26:28 - 26:33
    Er nannte es die Basis oder
    das Fundament unserer Tätigkeiten.
  • 26:33 - 26:40
    Das kann auch das Team im Büro sein,
    wenn ihr mit ihm viel Zeit verbringt.
  • 26:42 - 26:46
    Das Wohlbefinden dieses Körpers,
  • 26:46 - 26:50
    diese Ansammlung von Menschen,
  • 26:51 - 26:53
    ist die Basis für unsere Handlungen.
  • 26:53 - 26:56
    Von dort aus können wir Einfluss
    auf unsere Gesellschaft nehmen.
  • 26:56 - 27:00
    Ihr könnt euch vorstellen:
    Die Gesellschaft ist hier irgendwo.
  • 27:03 - 27:05
    Wir haben viel über
    Zusammenarbeit gesprochen.
  • 27:05 - 27:09
    Die ist für alle hier vertretenen
    Organisationen ganz wesentlich.
  • 27:11 - 27:14
    Die Qualität der Zusammenarbeit,
    wir könnten sogar sagen Harmonie,
  • 27:15 - 27:22
    wird die Qualität unserer Wirkung
    auf das Kollektiv bestimmen.
  • 27:23 - 27:28
    Hier praktizieren wir also
    das Zuhören, das liebevolle Sprechen
  • 27:29 - 27:31
    und Konfliktlösung.
  • 27:33 - 27:40
    Auch das Annehmen von Schmerz und Leid
    auf kollektiver Ebene.
  • 27:42 - 27:45
    Auf der Ebene einer Familie
    kann es Schmerz und Leid geben.
  • 27:45 - 27:50
    Wenn es einem Familienmitglied
    nicht gut geht, vielleicht stirbt jemand.
  • 27:50 - 27:56
    Wenn ein Projekt scheitert, kann es in
    einem Team zu Schmerzen und Leid kommen.
  • 27:57 - 28:00
    Oder wenn ein Projekt untergraben wird.
  • 28:01 - 28:08
    Denkt nur an die Herausforderung
    des ESG-Rahmenwerks.
  • 28:08 - 28:12
    Das löst bei vielen Menschen
    große Emotionen aus.
  • 28:13 - 28:20
    Wir müssen fähig sein, diese Emotionen
    auf Team-Ebene zu bewältigen.
  • 28:20 - 28:23
    Um unsere Verzweiflung zu teilen,
    um unsere Trauer zu teilen,
  • 28:23 - 28:26
    um uns gegenseitig zu helfen,
    mit den starken Emotionen umzugehen,
  • 28:28 - 28:34
    um zu einer kollektiven Einsicht für
    einen neuen Ausweg gelangen zu können.
  • 28:35 - 28:40
    In diesem Raum herrscht
    kein Mangel an Intelligenz.
  • 28:41 - 28:43
    In unseren Teams,
    unseren Organisationen.
  • 28:43 - 28:46
    Es mangelt nicht an gutem
    Willen, an guten Absichten.
  • 28:59 - 29:02
    Ich habe darüber gesprochen, was
    wir uns für die Zukunft wünschen
  • 29:03 - 29:06
    und wie wir es jetzt
    in unserem Leben leben können,
  • 29:06 - 29:09
    um es in Zukunft möglicher zu machen.
  • 29:11 - 29:14
    Wie das Beispiel, in Freiheit zu gehen
  • 29:14 - 29:16
    oder einen Wald zu genießen.
  • 29:16 - 29:20
    Oder schaut euch einen Apfel an.
    Ist er nicht ein Wunder?
  • 29:21 - 29:24
    Mein sehnlichster Wunsch wäre es,
    dass die Menschen auch
  • 29:24 - 29:28
    in 100 Jahren einen Apfel
    in vollen Zügen genießen können
  • 29:29 - 29:32
    und ihn als das Wunder
    erkennen können, das er ist.
  • 29:34 - 29:38
    Dafür muss ich jetzt
    einen Apfel so essen
  • 29:39 - 29:42
    und mit anderen teilen,
    wie man einen Apfel so isst.
  • 29:45 - 29:50
    Wenn wir über Aktionen
    und Projekte sprechen,
  • 29:50 - 29:54
    etwa ethische Projekte für
    ethischere Geschäftspraktiken,
  • 29:57 - 30:01
    die wir bei anderen oder
    in der Zukunft sehen wollen,
  • 30:01 - 30:04
    in unserer Art, als Team zu agieren,
  • 30:05 - 30:07
    um gute soziale Ergebnisse zu erzielen ...
  • 30:08 - 30:11
    Die Werte, die wir
    in unserem Projekt anstreben,
  • 30:11 - 30:15
    müssen in der Herangehensweise
    unseres eigenen Projekts da sein.
  • 30:15 - 30:17
    Inklusivität zum Beispiel.
  • 30:17 - 30:18
    Oder gerechte Verteilung.
  • 30:19 - 30:22
    Haben wir Inklusivität und
    gerechte Verteilung in unseren Teams?
  • 30:26 - 30:30
    Transparenz, Verantwortlichkeit.
  • 30:31 - 30:36
    Thay beschrieb dies manchmal
    als die Umwandlung unseres Teams
  • 30:37 - 30:39
    oder unserer Organisation
    in eine Gemeinschaft.
  • 30:39 - 30:42
    Eine Gemeinschaft,
    die die Werte verkörpert,
  • 30:42 - 30:44
    die wir in der Welt sehen wollen.
  • 30:45 - 30:49
    Ich bin sicher, dass ihr bereits
    wunderbare Leitbilder habt.
  • 30:50 - 30:52
    Hier ist ein kleiner Realitätscheck:
  • 30:52 - 30:56
    Sind die Werte in unserer Organisation
    ganz im Einklang mit der Wirkung,
  • 30:56 - 30:58
    die wir in der Welt erreichen wollen?
  • 30:58 - 31:01
    Die Werte, wie wir zusammenarbeiten,
    wie wir einander zuhören
  • 31:02 - 31:04
    und wie wir die Ideen
    der anderen einbeziehen.
  • 31:07 - 31:11
    Lasst uns sicherstellen, dass
    wir als Team, als Organisation,
  • 31:11 - 31:15
    bereits die Werte verkörpern,
    die wir sehen wollen.
  • 31:16 - 31:23
    So tappen wir nicht in die Falle
    der toxischen Systeme der Welt,
  • 31:23 - 31:24
    die wir zu ändern versuchen.
  • 31:25 - 31:29
    Wie können wir also bei unserem
    Streben nach Veränderung
  • 31:29 - 31:33
    einigen der schädlichen Praktiken
    in dieser Welt widerstehen?
  • 31:36 - 31:38
    Dies betrifft auch Dinge wie ...
  • 31:43 - 31:44
    Kommunikation.
  • 31:44 - 31:47
    Ich sage das als
    eine ehemalige Journalistin.
  • 31:49 - 31:53
    Sind wir in unserer Kommunikation ehrlich?
  • 31:56 - 32:03
    Sagen wir die ganze Wahrheit über die
    globalen Auswirkungen unserer Unternehmen?
  • 32:05 - 32:10
    Wenn wir in unseren eigenen Unternehmen
    so aufrichtig kommunizieren,
  • 32:10 - 32:16
    dann können wir andere inspirieren,
    die es viel schwieriger haben,
  • 32:17 - 32:22
    Denn sie sehen, dass wir diese Werte
    tiefer Ehrlichkeit wirklich verkörpern.
  • 32:29 - 32:33
    Ich möchte über etwas sprechen,
    das Christiana mir gegenüber erwähnte.
  • 32:34 - 32:37
    Ich fragte sie vor ein paar Tagen:
  • 32:38 - 32:43
    Was hält diese besondere
    Gruppe von Menschen nachts wach?
  • 32:44 - 32:48
    Christiana schwieg lange.
  • 32:49 - 32:53
    Einer der vorgeschlagenen Gründe,
    den Christiana anbot,
  • 32:53 - 32:58
    war ein Gefühl tiefer Frustration.
  • 33:00 - 33:02
    Wir sind hier gute Menschen.
  • 33:02 - 33:04
    Ihr leistet gute Arbeit.
  • 33:04 - 33:06
    Ihr gebt sogar euer Bestes.
  • 33:06 - 33:11
    Aber irgendwie bewegt
    es die Nadel einfach nicht.
  • 33:11 - 33:15
    Es fehlt einfach die Art von Veränderung,
    von der wir wissen, dass sie möglich ist.
  • 33:15 - 33:21
    Wir kommen mit all den Hindernissen
  • 33:21 - 33:24
    und warum genau das alles
    so schwer ist, nicht ganz klar.
  • 33:27 - 33:31
    Hier ist ein Weg, wie wir als
    buddhistische Praktizierende
  • 33:31 - 33:34
    diesem Gefühl der Frustration
    entgegenwirken können:
  • 33:35 - 33:40
    Seid auf indirekte Konsequenzen
    eurer Arbeit vorbereitet.
  • 33:41 - 33:47
    Vielleicht ist der Erfolg dieses einen
    Projekts, Initiative oder Partnerschaft,
  • 33:48 - 33:53
    nicht der richtige Ansatz,
    um eure tägliche Arbeit zu messen.
  • 33:53 - 33:57
    Vielleicht ist das Ergebnis dieses
    einen Projekts nicht der richtige Ort,
  • 33:57 - 33:59
    um euren Einfluss in der Welt zu sehen.
  • 34:00 - 34:04
    Die Tatsache, dass ihr
    bereits mit einer guten Absicht
  • 34:04 - 34:08
    euer eigenes Leben führt,
  • 34:09 - 34:14
    dass ihr in eure Teams
    Großzügigkeit,
  • 34:14 - 34:20
    Inklusivität, Präsenz, Zuhören
    und Werte einbringt,
  • 34:21 - 34:26
    das ist bereits ein Handeln,
    das vollständig in die Welt
  • 34:26 - 34:30
    und auf die Menschen um euch herum
    strahlt: zu Hause und bei der Arbeit.
  • 34:30 - 34:34
    Das heißt schon:
    Es ist einen Versuch wert.
  • 34:35 - 34:40
    Eure täglichen Handlungen können
    bereits die Botschaft verkörpern:
  • 34:40 - 34:42
    Was wir jetzt tun, ist nicht in Ordnung.
  • 34:43 - 34:46
    Und jeder von uns kann einen
    Teil dazu beitragen, dies zu ändern.
  • 34:46 - 34:50
    Das ist ein Muster, ein Erbe,
    das wir in der Gesellschaft hinterlassen.
  • 34:52 - 34:54
    Ich möchte Bruder Phap Huu
    noch einmal einladen.
  • 34:54 - 35:01
    Erinnern wir uns an unseren Kreis
    vom ersten Tag zum Thema Samen.
  • 35:08 - 35:10
    Vielen Dank, Bruder.
  • 35:12 - 35:15
    Wir haben verstanden, dass es dieses
    sogenannte Speicherbewusstsein gibt.
  • 35:15 - 35:17
    [SPEICHERBEW.]
  • 35:17 - 35:21
    Dies ist ein Modell unseres
    Geistes und wir haben die Samen ...
  • 35:21 - 35:27
    Wir alle haben alle Samen
    in den Tiefen unseres Bewusstseins.
  • 35:30 - 35:32
    Unsere Handlungen, jeden Tag,
    die Art, wie wir sprechen,
  • 35:32 - 35:37
    die Art, wie wir zuhören,
    die Art, wie wir gehen,
  • 35:37 - 35:41
    Die Ideale, die wir
    hervorbringen, die Werte.
  • 35:41 - 35:45
    Dann bewässern wir in unserem
    Bewusstsein mit guten Samen.
  • 35:46 - 35:47
    Schwester Hero sagte auch:
  • 35:48 - 35:54
    Das ist sowohl kollektiv
    als auch individuell.
  • 36:02 - 36:05
    Im Buddhismus sagen wir,
    dass wir vertrauen –
  • 36:05 - 36:08
    Heute Morgen dreht sich
    alles um Vertrauen –
  • 36:08 - 36:13
    dass alle Samen rechtzeitig reifen.
  • 36:13 - 36:16
    Wenn ihre Zeit reif ist.
  • 36:16 - 36:19
    Manche Samen reifen sofort.
  • 36:19 - 36:21
    Andere brauchen länger.
  • 36:21 - 36:26
    Möglicherweise sind wir gerade
    dabei, Samen zu kultivieren
  • 36:26 - 36:29
    die nicht nur eine Saison um
    die Sonne brauchen, um zu blühen,
  • 36:30 - 36:37
    oder 17 Jahre wie manche Zikaden,
    die so einen langen Lebenszyklus haben.
  • 36:39 - 36:44
    Vielleicht gibt es einige Samen, deren
    Reifung mehr als eine Generation dauert.
  • 36:47 - 36:51
    Vielleicht ist ja die Tatsache,
    dass wir hier sein können,
  • 36:52 - 36:56
    eine Reifung von Samen
    von der vorherigen Generation?
  • 36:58 - 36:59
    Vielleicht vor zwei Generationen?
  • 37:00 - 37:02
    Mein Großvater war in den
    1970er Jahren der erste
  • 37:02 - 37:06
    in meiner Familie, der ein
    Buch über Meditation kaufte.
  • 37:08 - 37:12
    Ich habe das Gefühl, dass ich über
    zwei Generationen hinweg heranreife.
  • 37:12 - 37:14
    Dass ich einfach nur hier sein kann.
  • 37:14 - 37:17
    Mein Großvater hatte
    in seinem ganzen Leben
  • 37:17 - 37:19
    keine Gelegenheit, an
    einem Retreat teilzunehmen.
  • 37:20 - 37:22
    Das war zu seiner Zeit
    noch nicht verfügbar.
  • 37:22 - 37:27
    Ich glaube, er wurde 1991 krank.
  • 37:28 - 37:30
    Vor dem Internet.
  • 37:32 - 37:36
    Er wusste nicht, dass es Orte gab,
    an denen er Meditation lernen konnte.
  • 37:37 - 37:40
    Das Wunderbare an der
    Reifung von Samen ist:
  • 37:40 - 37:44
    Unser heutiges Leben, unser Handeln,
    unsere Karrieren
  • 37:44 - 37:47
    sind die Reifung der Vergangenheit.
  • 37:47 - 37:49
    Wir können darauf vertrauen,
  • 37:49 - 37:52
    dass wir im Laufe unseres Lebens
    vielleicht nicht alle Früchte sehen werden.
  • 37:53 - 37:55
    Aber die guten Samen,
    die wir jetzt gießen,
  • 37:55 - 37:57
    werden mit der Zeit weiter reifen.
  • 38:00 - 38:01
    Die Frage ist also:
  • 38:02 - 38:05
    Welche Samen gießen wir?
  • 38:10 - 38:13
    Als wir etwas über den Geist lernten
  • 38:13 - 38:19
    erklärte Schwester Hero,
  • 38:20 - 38:23
    dass es einen Teil unseres Geistes gibt,
    der „Manas“ heißt.
  • 38:23 - 38:27
    Das ist der greifende Teil unseres Geistes.
  • 38:27 - 38:32
    Der immer auf mich
    und meins aufpassen will.
  • 38:32 - 38:35
    Ich und meins,
    haben, festhalten.
  • 38:36 - 38:38
    Beschützen.
  • 38:39 - 38:40
    Aneignen.
  • 38:42 - 38:43
    Extrahieren.
  • 38:45 - 38:47
    Wir hatten einige Eigenschaften,
  • 38:47 - 38:50
    an die ich uns erinnern möchte.
  • 38:51 - 38:53
    Aneignung,
  • 38:59 - 39:01
    Überleben,
  • 39:02 - 39:04
    Überlebensinstinkt,
  • 39:13 - 39:14
    Schmerzen vermeiden,
  • 39:18 - 39:20
    Vergnügungssuche,
  • 39:35 - 39:40
    die Gefahr der Vergnügungssuche ignorieren,
  • 39:50 - 39:52
    das Gute im Leiden ignorieren
  • 40:07 - 40:10
    und das Gesetz der Mäßigung missachten.
  • 40:19 - 40:23
    Das ist die buddhistische Erkenntnis
    aus mehreren tausend Jahren –
  • 40:24 - 40:28
    1500 Jahre. Es stammt aus
    einer späteren Phase des Buddhismus –
  • 40:30 - 40:32
    darüber, wie unser Geist funktioniert.
  • 40:33 - 40:39
    Als wir das neulich
    an der Tafel sahen,
  • 40:40 - 40:44
    Ich weiß nicht, wie viele
    von euch dachten,
  • 40:44 - 40:46
    dass dies nicht nur auf
    individueller Ebene gilt.
  • 40:48 - 40:52
    Ist das nicht eine ganz
    genaue Beschreibung
  • 40:52 - 40:57
    wie die Menschheit als Spezies
  • 40:57 - 40:59
    auf dieser Erde lebt?
  • 40:59 - 41:01
    Wir bemächtigen uns der Erde.
  • 41:02 - 41:04
    Wir nutzen sie aus.
  • 41:05 - 41:09
    Wir betrachten unser
    Überleben getrennt
  • 41:09 - 41:12
    vom Überleben anderer
    Arten und der Erde.
  • 41:15 - 41:23
    Als Spezies meiden wir gerne Schmerzen
    und suchen auf jeden Fall nach Vergnügen.
  • 41:24 - 41:28
    Und wir ignorieren die Gefahr
    der Suche nach Vergnügen.
  • 41:29 - 41:31
    Und wir ignorieren das Gute im Leiden.
  • 41:32 - 41:37
    Also das hier, Nummer 3 bis 7,
  • 41:38 - 41:42
    ist unsere Konsumkultur.
  • 41:44 - 41:45
    Genau da.
  • 41:47 - 41:55
    Wir konsumieren, weil wir den
    inneren Schmerz nicht ertragen können.
  • 41:55 - 41:58
    Wir konsumieren,
    um unser Leid zu vertuschen.
  • 42:02 - 42:07
    Wir denken, wir brauchen mehr Dinge,
    weil uns für nicht genug halten.
  • 42:08 - 42:09
    Was wir haben, ist nicht genug.
  • 42:10 - 42:16
    Und es gibt ein Wirtschaftssystem,
    das uns ständig daran erinnert,
  • 42:16 - 42:19
    dass wir nicht genug haben.
  • 42:35 - 42:37
    Ich habe meinen Ärger eingefangen.
  • 42:37 - 42:39
    Ich werde voller Liebe sprechen.
  • 42:45 - 42:50
    [Klang der Glocke]
  • 43:16 - 43:19
    Ich werde auch die Wahrheit sagen.
  • 43:19 - 43:21
    Im Streben nach Gewinn
  • 43:22 - 43:25
    sagen uns Marketingabteilungen
    auf der ganzen Welt
  • 43:25 - 43:27
    dass wir nicht genug haben.
  • 43:30 - 43:32
    Nach den Erkenntnissen des Buddhismus
  • 43:32 - 43:34
    haben wir tatsächlich genug.
  • 43:34 - 43:36
    Der gegenwärtige Moment reicht aus.
  • 43:37 - 43:40
    Jede*r von uns ist genug.
  • 43:40 - 43:43
    Unsere Anwesenheit, die
    Anwesenheit unserer Lieben,
  • 43:43 - 43:46
    In der Lage zu sein,
    ganz auf der Erde zu wandeln
  • 43:46 - 43:50
    und den Vögeln und Bäumen zu lauschen,
    reicht aus, um glücklich zu sein.
  • 43:51 - 43:54
    Wir können ganz einfach
    leben und glücklich sein.
  • 43:55 - 43:58
    Ich habe diese Woche
    einige von euch sagen hören:
  • 43:58 - 44:02
    Es ist so überwältigend,
    Einfachheit zu berühren.
  • 44:02 - 44:05
    Diese Geräte nicht
    so sehr zu benötigen.
  • 44:05 - 44:08
    Dass wir nichts online kaufen
    müssen, während wir hier sind.
  • 44:08 - 44:11
    Unser Konsumverhalten
    ist deutlich gesunken.
  • 44:11 - 44:14
    Und doch ist unser Glücksniveau
    sprunghaft gestiegen.
  • 44:15 - 44:17
    Wir berühren die Wahrheit,
    dass wir mehr als genug
  • 44:17 - 44:21
    Voraussetzungen haben,
    um glücklich zu sein.
  • 44:23 - 44:26
    Unser Lehrer hat
    einmal etwas gesagt,
  • 44:26 - 44:30
    was ich sehr tiefgründig
    und ziemlich mutig finde.
  • 44:30 - 44:37
    Er sagte: Wir wissen als Spezies nicht,
    was wahres Glück ist.
  • 44:38 - 44:41
    Deshalb zerstören wir unseren Planeten.
  • 44:44 - 44:46
    Das geht echt tief.
  • 44:46 - 44:49
    Wir wissen nicht und
    haben nicht gelernt,
  • 44:49 - 44:52
    wie wir wahres Glück in unserem
    Alltag berühren können.
  • 44:55 - 44:59
    Wir konsumieren,
    um unseren Schmerz zu vertuschen.
  • 44:59 - 45:02
    Wir vertuschen mit Vergnügen
    unseren Schmerz,
  • 45:02 - 45:06
    weil wir nicht wissen, wie wir in
    der Einfachheit Glück finden können.
  • 45:06 - 45:08
    Also konsumieren wir.
  • 45:08 - 45:12
    Und diese Konsumkultur
    zerstört unseren Planeten.
  • 45:19 - 45:23
    Deshalb ist es wirklich wichtig,
  • 45:23 - 45:27
    das Wunder des gegenwärtigen
    Augenblicks berühren zu können
  • 45:27 - 45:30
    um das Glück auf ganz
    einfache Weise zu berühren.
  • 45:31 - 45:35
    Und es ist wirklich wichtig,
    dass jede*r von uns lernt,
  • 45:35 - 45:38
    mit schmerzhaften Gefühlen umzugehen.
  • 45:38 - 45:41
    Damit die erste Reaktion
    auf schmerzhafte Gefühle
  • 45:41 - 45:43
    nicht der Konsum ist.
  • 45:45 - 45:49
    Achtsamkeit kann unsere erste
    Reaktion auf schmerzhafte Gefühle sein.
  • 45:50 - 45:54
    Anwesend sein. Wir treffen uns selbst,
    das sind wir, zurückkommend:
  • 45:54 - 45:57
    Der Ausweg führt nach innen.
  • 45:57 - 46:01
    Wir begegnen unserem Selbst
    und unserem Schmerz
  • 46:01 - 46:04
    mit Zärtlichkeit,
    mit Freundlichkeit,
  • 46:04 - 46:07
    mit Neugier.
  • 46:13 - 46:17
    In ethischer Hinsicht bedeutet es,
  • 46:19 - 46:26
    dass ein ethisches Unternehmen eines ist,
    das sich nicht daran beteiligt,
  • 46:27 - 46:31
    diesen Mechanismus zu verstärken.
  • 46:36 - 46:41
    Sondern es hilft den Menschen
    zu erkennen, dass wir genug haben.
  • 46:42 - 46:46
    Es hilft Menschen,
    wahres Glück zu finden.
  • 46:47 - 46:50
    Es hilft Menschen,
    mit schmerzhaften Gefühlen umzugehen.
  • 46:52 - 46:55
    Wir könnten jetzt sagen:
    Das ist ja die Rolle der Bildung.
  • 46:55 - 46:57
    Das ist die Rolle der Gesellschaft.
  • 46:57 - 47:00
    Die Rolle von ... etwas anderem.
  • 47:01 - 47:06
    Aber wenn unsere Konzerne
    wirklich im Dienst
  • 47:07 - 47:09
    von etwas mehr als nur Profit stehen,
  • 47:09 - 47:12
    idealerweise im
    Dienste der Menschheit,
  • 47:12 - 47:15
    und noch gr;ößer:
    im Dienste des Planeten,
  • 47:15 - 47:19
    müssten wir uns in einem Unternehmen
  • 47:19 - 47:27
    dieser ethischen Dimension
    unserer Tätigkeit bewusst sein.
  • 47:31 - 47:34
    Noch eines ist wirklich interessant:
  • 47:36 - 47:40
    Wir haben als Individuen
    Entscheidungsfreiheit und Souveränität,
  • 47:41 - 47:45
    uns von den Systemen unserer
    eigenen Schöpfung zu befreien.
  • 47:46 - 47:50
    Nach den Erkenntnissen des Buddhismus
    machen wir weder das System
  • 47:50 - 47:56
    noch andere Unternehmen oder
    irgendeine Konsumkultur außerhalb von uns
  • 47:56 - 47:58
    dafür verantwortlich.
  • 47:59 - 48:04
    Mit der Energie der Achtsamkeit erweitern
    wir unsere Zone des freien Willens.
  • 48:05 - 48:08
    Wir entscheiden, was wir konsumieren
  • 48:08 - 48:09
    und wie wir leben.
  • 48:09 - 48:13
    Wir können uns von
    diesen Maschinen, Systemen
  • 48:13 - 48:16
    und Mechanismen unserer
    eigenen Schöpfung befreien.
  • 48:18 - 48:20
    Deshalb hat für uns
  • 48:20 - 48:25
    Achtsamkeit mit
    Erwachen und Freiheit zu tun.
  • 48:25 - 48:28
    Sie gibt uns so
    viel mehr Handlungsraum.
  • 48:28 - 48:31
    Wenn wir den für uns
    selbst umsetzen können,
  • 48:32 - 48:38
    dann gestalten wir aufgrund der Wirkung,
    die wir mit unserer Präsenz haben,
  • 48:38 - 48:41
    ihn auch für unsere Kinder.
  • 48:41 - 48:43
    Für unsere Freunde.
  • 48:43 - 48:45
    Unser Lehrer sagte einmal:
  • 48:45 - 48:50
    Eine der größten Fähigkeiten, die wir
    in Plum Village entwickeln können,
  • 48:50 - 48:54
    besteht darin, zu lernen, wie man
    einen Moment des Glücks herbeiführt.
  • 48:55 - 48:59
    Denn zu lernen, einen Moment
    des Glücks zu erzeugen,
  • 48:59 - 49:02
    hat etwas mit dem Umgang
    mit schmerzhaften Gefühlen zu tun.
  • 49:02 - 49:04
    Die beiden gehören irgendwie zusammen.
  • 49:04 - 49:08
    Wir brauchen einen Moment des Glücks,
    wenn wir uns niedergeschlagen fühlen.
  • 49:09 - 49:11
    Oder wenn wir uns neutral fühlen.
  • 49:12 - 49:15
    Taub.
    Ein bisschen „blah“.
  • 49:17 - 49:22
    Die Fähigkeit, einen Moment
    des Glücks zu erzeugen,
  • 49:23 - 49:25
    ist eine der besten Fähigkeiten,
    die wir hier lernen können.
  • 49:26 - 49:30
    Denn wenn wir wissen, wie wir einen
    Moment des Glücks schaffen können,
  • 49:34 - 49:37
    können wir einen solchen Moment
    für unsere Familie schaffen.
  • 49:38 - 49:42
    Wir können ihn für die Teams schaffen,
    mit denen wir zusammenarbeiten.
  • 49:42 - 49:44
    Oder für unsere Organisation als Ganzes.
  • 49:46 - 49:50
    Es braucht nicht viel, um einen
    Moment des Glücks zu schaffen.
  • 49:50 - 49:57
    Thay sagte sogar, wir können
    einen Moment des Glücks schaffen
  • 49:58 - 50:00
    wann immer wir wollen.
  • 50:02 - 50:03
    Das ist 'ne harte Nuss.
  • 50:03 - 50:05
    Aber ich arbeite daran.
  • 50:05 - 50:09
    Ich kann mir diese Frage wirklich stellen.
  • 50:11 - 50:14
    Wenn ich mich neutral fühle,
    oder niedergeschlagen,
  • 50:14 - 50:17
    wenn ich mich nicht glücklich,
    nicht gut fühle,
  • 50:18 - 50:21
    frage ich mich: Was kann ich
    in diesem Moment tun?
  • 50:22 - 50:26
    Wir haben viele Möglichkeiten
    kennengelernt, wie wir das tun können.
  • 50:27 - 50:32
    Den Körper entspannen, wenn das Unbehagen,
    das wir empfinden, ein körperliches ist.
  • 50:32 - 50:35
    Angst, Unruhe, Anspannung.
  • 50:35 - 50:38
    Dann können wir
    Tiefenentspannung machen.
  • 50:38 - 50:42
    In unserer App gibt es viele
    Aufnahmen, die ihr verwenden könnt,
  • 50:42 - 50:44
    wenn ihr wieder zu Hause seid.
  • 50:45 - 50:49
    Eine Mahlzeit mit Freunden teilen.
    Persönlich.
  • 50:49 - 50:54
    Nicht alleine zu essen ist
    ein Quell der Freude und des Glücks.
  • 50:54 - 50:59
    Aber auch zu Lernen,
    dass wir, wenn wir alleine essen,
  • 50:59 - 51:01
    nicht das Gefühl haben,
    dass wir allein sind.
  • 51:02 - 51:06
    Sondern wirklich den ganzen Planeten
    und Kosmos und Mutter Erde zu sehen,
  • 51:06 - 51:12
    das Wunder des Lebens: in unserem Essen,
    unserem Sandwich, unserer Lunchbox.
  • 51:12 - 51:16
    Und zu sagen: Ich werde mein Auge
    der Einsicht nutzen.
  • 51:16 - 51:21
    Es sieht, dass ein Teil von mir sich
    in diesem Moment allein fühlt.
  • 51:22 - 51:24
    Aber ich weiß, dass das
    nicht die ganze Wahrheit ist.
  • 51:25 - 51:29
    Ich weiß, dass der ganze Kosmos
    mein Mittagessen unterstützt.
  • 51:29 - 51:32
    Der ganze Kosmos
    trägt meinen Apfel.
  • 51:33 - 51:37
    Mit dem Auge der Einsicht können wir
    Momente der Einsamkeit in Momente
  • 51:37 - 51:43
    des Glücks und der Verbundenheit mit dem
    ganzen Planeten, dem Kosmos verwandeln.
  • 51:52 - 51:55
    Wenn wir also darüber sprechen,
    welche Samen wir gegossen haben ...
  • 52:03 - 52:07
    Der Name dieser Samen, für diejenigen,
    die die Präsentation verpasst haben,
  • 52:08 - 52:11
    könnte Angst sein.
    Es könnten Angstzustände sein.
  • 52:12 - 52:13
    Es könnte Verzweiflung sein.
  • 52:13 - 52:16
    Aber es könnte auch Glück sein.
  • 52:16 - 52:18
    Dankbarkeit, Achtsamkeit.
  • 52:23 - 52:24
    Großzügigkeit.
  • 52:27 - 52:31
    Eine Frage an uns alle ist:
  • 52:32 - 52:35
    Welche Samen gießen wir
    in unserem täglichen Leben?
  • 52:36 - 52:40
    Und was hat das mit der
    Transformation des Systems,
  • 52:40 - 52:42
    der Transformation
    unserer Gesellschaft zu tun?
  • 52:44 - 52:45
    Viele von uns
    auf diesem Retreat
  • 52:45 - 52:51
    kennen die Gefühle der Angst,
    der Wut oder der Panik,
  • 52:55 - 52:57
    weil die Dinge nicht schnell
    genug vorangehen.
  • 52:58 - 53:01
    Skalierung und Geschwindigkeit!
  • 53:07 - 53:10
    Dies können Samen
    in unserer Organisation sein.
  • 53:10 - 53:14
    Das kollektive Bewusstsein
    unserer Organisation und Teams.
  • 53:14 - 53:16
    Es kann eine gute Übung sein.
  • 53:16 - 53:18
    Wie geht es uns allen?
  • 53:18 - 53:21
    Könntet ihr mit euren Teams nach
    Hause gehen und an einem Whiteboard
  • 53:21 - 53:24
    dem Kompost, dem Schlamm,
    einen Namen geben?
  • 53:26 - 53:29
    Vielleicht muss es jede(r privat
    auf einen Post-it-Zettel schreiben
  • 53:29 - 53:31
    und dann sammelt ihr es ein.
  • 53:31 - 53:37
    Vielleicht benötigt ihr eine gleiche
    Anzahl positiver wie negativer Zettel.
  • 53:37 - 53:39
    Welche Samen gießen wir?
  • 53:44 - 53:48
    Ich werde hierhin
    „Konsumkultur“ schreiben.
  • 53:49 - 53:54
    [KONSUMKULTUR]
  • 53:56 - 54:01
    Vielleicht bewässert unsere Konsumkultur
    den Samen des Verlangens in uns.
  • 54:02 - 54:03
    Eine Frage ist also:
  • 54:04 - 54:07
    Wenn wir davon sprechen,
    den freien Willen zu haben,
  • 54:07 - 54:09
    anders auf unserem Planeten zu leben,
  • 54:09 - 54:14
    wie können wir dann unseren Geist
    vor dem kollektiven Bewusstsein schützen
  • 54:14 - 54:19
    das ständig unseren Samen
    des Verlangens gießt?
  • 54:19 - 54:24
    Immer, wenn wir eine Werbung sehen,
    gießt es den Samen des Verlangens.
  • 54:24 - 54:27
    „Mit diesem Produkt
    wirst du glücklicher sein.“
  • 54:27 - 54:32
    „Mit diesem Produkt
    wirst du cool und akzeptabel sein.“
  • 54:33 - 54:35
    „Du wirst Status haben.“
  • 54:35 - 54:39
    „Der Besitz dieses Produkts ist
    ein Zeichen von Macht oder Einfluss.“
  • 54:40 - 54:43
    Diese Samen werden
    ständig in uns bewässert.
  • 54:44 - 54:47
    Die Kraft der Achtsamkeit liegt darin,
    dass sie uns die Freiheit gibt,
  • 54:47 - 54:49
    uns dafür zu entscheiden, anders zu sein
  • 54:49 - 54:53
    und außerhalb dieser
    Konsumkultur zu agieren.
  • 55:00 - 55:03
    Im Buddhismus sprechen wir von Treibstoff.
  • 55:05 - 55:07
    Was treibt uns an?
  • 55:07 - 55:11
    Unsere tiefste Absicht
    oder unser tiefster Wille.
  • 55:12 - 55:15
    Wir können darüber auch als einen
    Samen in unserem Bewusstsein sprechen.
  • 55:16 - 55:20
    Vielleicht erkennt sich jemand
    in diesem Beispiel wieder:
  • 55:20 - 55:26
    Mit 30 werde ich so ein Auto
    und ein eigenes Haus haben.
  • 55:26 - 55:30
    Das ist ein Wille und eine Absicht, die
    wir an einem bestimmten Punkt festlegen.
  • 55:31 - 55:32
    Sie treiben uns an.
  • 55:34 - 55:37
    Vielleicht haben wir
    den Willen und die Absicht,
  • 55:37 - 55:40
    einen bestimmten Geldbetrag zu bekommen,
  • 55:42 - 55:45
    eine bestimmte Gehaltsstufe,
    einen bestimmten Status.
  • 55:48 - 55:52
    Im Buddhismus praktizieren wir
  • 55:52 - 55:55
    das tiefe Erforschen
    unseres Willens.
  • 55:55 - 55:57
    Es ist eine Art Fachbegriff.
  • 55:57 - 55:59
    Der Wille.
  • 56:03 - 56:05
    Was sind unsere größten Sorgen?
  • 56:06 - 56:11
    Fragen wir die buddhistischen Weisen:
  • 56:11 - 56:18
    Geld, Status, Macht und
    sogar sinnliche Freuden
  • 56:19 - 56:20
    schaffen den Schnitt nicht.
  • 56:20 - 56:25
    Vielleicht sehnt ihr euch danach
    oder glaubt euch danach zu sehnen,
  • 56:25 - 56:29
    oder die Gesellschaft sagt euch,
    dass ihr euch danach sehnen sollt,
  • 56:29 - 56:33
    aber vielleicht ist es nicht das,
    was euch am Wichtigsten ist.
  • 56:33 - 56:35
    Was ihr wirklich wollt.
  • 56:35 - 56:39
    Was ihr von Herzen geben möchtet.
  • 56:40 - 56:43
    Ich glaube, dass in vielen von euch
  • 56:43 - 56:46
    der Wille, im Dienst von etwas
    zu stehen, eine Rolle spielt.
  • 56:46 - 56:52
    Im Dienste der Gesellschaft,
    um Inklusivität zu fördern,
  • 56:52 - 56:54
    oder Nichtdiskriminierung.
  • 56:54 - 56:57
    Ihr möchtet Menschen helfen,
    sich in den Planeten zu verlieben
  • 56:57 - 56:59
    und ihn zu beschützen.
  • 56:59 - 57:02
    Ihr möchtet ein gerechteres
    Wirtschaftssystem.
  • 57:02 - 57:05
    Das ist ein fantastischer Wille.
  • 57:05 - 57:10
    Wir sagen, dass unser Wille
    wie ein Feuer in unserem Bauch ist.
  • 57:10 - 57:14
    Wir müssen ihn jeden Tag
    füttern und am Leben halten.
  • 57:15 - 57:19
    Und wir müssen wirklich wissen,
    was uns am wichtigsten ist.
  • 57:19 - 57:25
    Vielleicht ist das Wie, wie wir
    unsere tiefsten Träume verwirklichen –
  • 57:25 - 57:28
    manchmal bezeichnen wir den Willen
    auch als unseren tiefsten Wunsch –
  • 57:32 - 57:34
    [TIEFSTER WUNSCH]
  • 57:36 - 57:41
    vielleicht ist also das Wie der Erkenntnis
    ebenso wichtig wie das Was.
  • 57:41 - 57:44
    Wenn wir unsere Freunde,
    Familie und Gesundheit opfern,
  • 57:45 - 57:47
    um uns um den Planeten zu kümmern,
  • 57:50 - 57:53
    haben wir uns vielleicht nicht
    so um den Planeten gekümmert,
  • 57:53 - 57:56
    wie zukünftige Generationen
    es von uns brauchen.
  • 57:56 - 57:59
    Vielleicht ist das nicht der Weg,
    ein guter Vorfahre
  • 57:59 - 58:02
    für die Zukunft des Planeten zu sein,
    weil wir vorleben,
  • 58:02 - 58:05
    dass wir uns nicht um
    unsere Gesundheit kümmern,
  • 58:05 - 58:08
    Freunde und Familie opfern,
    und das in der Gesellschaft verankern.
  • 58:14 - 58:18
    Thay hatte eine wirklich tiefe Einsicht
    über Willen und Verlangen:
  • 58:18 - 58:24
    Sie sind eine Möglichkeit,
    Manas umzuwandeln.
  • 58:24 - 58:28
    Er verwendete einen Fachbegriff:
    Wir sublimieren Manas
  • 58:28 - 58:33
    im Dienste unserer guten Absicht,
    unseres tiefsten Wunsches.
  • 58:33 - 58:37
    Er beschrieb es so: Erinnert euch
    an die Energie des Aneignens –
  • 58:39 - 58:43
    Manas hatte sich also einen Teil
    des Speicherbewusstseins angeeignet.
  • 58:43 - 58:45
    Es sagt: „Das bin ich.“
  • 58:46 - 58:48
    „Das hier bin ich.“
  • 58:48 - 58:52
    Und er sagte, dass wir Manas
    in einen Lotus verwandeln können.
  • 58:53 - 58:57
    Und dass es ein großer Dienst
    an der Gesellschaft
  • 58:58 - 59:00
    und an der Welt sein kann.
  • 59:00 - 59:03
    Wir nehmen unseren
    Überlebensinstinkt,
  • 59:03 - 59:07
    den Schwester Hero als
    die Energie der Vitalität beschrieb.
  • 59:09 - 59:11
    Wir haben eine Lebenskraft.
  • 59:12 - 59:14
    Diese wird unser tiefster Wunsch.
  • 59:15 - 59:18
    Das ist also selbstverstärkend.
  • 59:19 - 59:22
    Wir kümmern uns um unseren Schmerz.
  • 59:22 - 59:25
    Wir kümmern uns um das
    Erschaffen von Glücksmomenten.
  • 59:25 - 59:28
    Wir wissen, wie gut es ist,
    den Kompost wertzuschätzen.
  • 59:29 - 59:31
    Wir verstehen, dass wir keine Zeit
  • 59:31 - 59:34
    mit Streaming und Bildschirmen
    verschwenden möchten.
  • 59:34 - 59:37
    Wir verstehen das
    Gesetz der Mäßigung,
  • 59:37 - 59:39
    denn wir haben etwas
    viel Wichtigeres zu tun
  • 59:39 - 59:42
    in den Tagen und Stunden,
    in denen wir wach sind.
  • 59:47 - 59:52
    Ich möchte gern etwas vorlesen.
  • 59:52 - 59:55
    Wir haben in Plum Village einen Ethikkodex.
  • 59:55 - 60:00
    Gehen wir nun auf den Teil der angewandten
    Ethik von allem, was ich gesagt habe, ein.
  • 60:01 - 60:05
    Wir haben einen besonderen
    ethischen Grundsatz,
  • 60:18 - 60:22
    was wir als die richtige Art von
    Treibstoff bezeichnen können.
  • 60:25 - 60:27
    [RICHTIGER TREIBSTOFF]
  • 60:30 - 60:31
    Das steht darin:
  • 60:32 - 60:37
    Im Bewusstsein des Leidens, das durch
    unachtsamen Konsum verursacht wird,
  • 60:37 - 60:40
    setze ich mich für die Förderung
    einer guten körperlichen
  • 60:40 - 60:42
    und geistigen Gesundheit ein:
  • 60:42 - 60:48
    Für mich, meine Familie
    und meine Gesellschaft,
  • 60:48 - 60:52
    durch die Praxis von achtsamem
    Essen, Trinken und Konsum.
  • 60:53 - 60:57
    Der Konsum von essbaren
    Nahrungsmitteln, Sinneseindrücken,
  • 60:58 - 61:01
    der Konsum von Wille --
    wir sagen, dass er eine Art Nahrung ist --
  • 61:01 - 61:06
    denn er holt uns morgens aus
    dem Bett, genau wie Kaffee.
  • 61:06 - 61:09
    Der Konsum von Bewusstsein.
  • 61:09 - 61:14
    Interessant am Buddhismus ist, dass wir
    sagen, wir konsumieren unsere Umwelt.
  • 61:14 - 61:17
    Das Bewusstsein unserer Umwelt.
  • 61:17 - 61:20
    Deshalb werden wir Angst
    und Furcht verspüren,
  • 61:20 - 61:23
    wenn unser Team
    Probleme und viel Angst hat.
  • 61:24 - 61:27
    Wenn es auf der Welt viel
    Verzweiflung und Einsamkeit gibt,
  • 61:28 - 61:31
    etwa nach der Pandemie,
    wenn wir davon ausgehen,
  • 61:31 - 61:34
    dass diese zugenommen haben,
    wie Untersuchungen andeuten.
  • 61:34 - 61:38
    Dieses kollektive Bewusstsein wird unser
    individuelles Bewusstsein beeinflussen.
  • 61:38 - 61:40
    Wir spüren nicht nur
    unseren eigenen Schmerz,
  • 61:40 - 61:42
    sondern auch den Schmerz
    unserer Gesellschaft.
  • 61:42 - 61:46
    Es ist, als würden wir das
    kollektive Bewusstsein auffressen.
  • 61:48 - 61:52
    Hier ist eine weitere Zeile aus
    diesem Prinzip des richtigen Treibstoffs.
  • 61:52 - 61:55
    Ich bin entschlossen –
    ich bin mir also des Leids bewusst
  • 61:55 - 61:57
    das durch unachtsamen Konsum ensteht –
  • 61:57 - 62:01
    Ich bin entschlossen, nicht zu
    versuchen, Einsamkeit, Ängste
  • 62:01 - 62:06
    oder anderes Leid dadurch zu vertuschen,
    dass ich mich im Konsum verliere.
  • 62:06 - 62:08
    Ich werde über das Inter-Sein
    nachdenken
  • 62:09 - 62:12
    und so konsumieren, dass es
    Frieden, Freude und Wohlbefinden
  • 62:12 - 62:16
    in meinem Körper
    und Bewusstsein bewahrt,
  • 62:16 - 62:20
    aber auch im kollektiven Körper
    und Bewusstsein
  • 62:20 - 62:24
    meiner Familie, meiner
    Gesellschaft und der Erde.
  • 62:26 - 62:30
    Wenn wir über individuelle
    Transformation sprechen
  • 62:30 - 62:32
    und Systemtransformation,
  • 62:32 - 62:35
    dann sind unsere Systeme ein Ausdruck
  • 62:35 - 62:38
    des Einzelnen, der Menschheit.
  • 62:40 - 62:43
    Wenn wir unsere eigene Art
    zu konsumieren verändern,
  • 62:43 - 62:44
    haben wir das Recht,
  • 62:44 - 62:49
    dies auch von den Organisationen
    zu verlangen, denen wir angehören.
  • 62:49 - 62:53
    Helfen wir als Unternehmen
    den Menschen, auf eine Weise
  • 62:53 - 62:58
    zu konsumieren, die Frieden,
    Freude und Wohlbefinden bewahrt?
  • 62:59 - 63:01
    Diese Ethik beginnt bei uns selbst,
  • 63:01 - 63:04
    gilt aber auch für
    unseren Lebensunterhalt.
  • 63:08 - 63:10
    Wir haben ein weiteres ethisches Prinzip.
  • 63:10 - 63:12
    Es geht um Einfachheit.
  • 63:12 - 63:14
    Wir könnten es tiefe Einfachheit nennen.
  • 63:16 - 63:18
    [TIEFE EINFACHHEIT]
  • 63:23 - 63:29
    In den letzten Tagen haben wir die
    Einfachheit auf so viele Arten berührt.
  • 63:29 - 63:31
    Wir haben alle möglichen
    normalen Dinge getan.
  • 63:31 - 63:34
    Habt ihr bemerkt, dass alles,
    was wir getan haben, normal ist?
  • 63:34 - 63:36
    Laufen. Essen.
  • 63:36 - 63:37
    Gespräche führen.
  • 63:37 - 63:42
    Sich Vorträge anhören.
  • 63:42 - 63:44
    Sitzen. Wir haben uns hingelegt.
  • 63:45 - 63:49
    Aber wir haben alles auf eine
    erholsame und heilsame Weise getan.
  • 63:50 - 63:52
    Eine Frage ergibt sich
    aus diesem Retreat:
  • 63:52 - 63:57
    Wie kann ich mehr von dieser erholsamen
    Einfachheit in meinem Alltag haben?
  • 63:58 - 64:02
    Wenn wir den Vorteil haben,
    von zu Hause aus zu arbeiten,
  • 64:02 - 64:05
    könnt ihr vielleicht
    nach dem Mittagessen
  • 64:05 - 64:08
    10 oder 20 Minuten lang
    eine Entspannungsübung
  • 64:08 - 64:09
    mit der Plum Village-App machen.
  • 64:10 - 64:12
    Ein wunderbarer Vorteil
    von Home Office.
  • 64:12 - 64:16
    In der Nachrichtenredaktion
    musste ich für meinen Bodyscan
  • 64:16 - 64:20
    die Toilettenräume benutzen.
  • 64:20 - 64:23
    Zum Glück waren die Toiletten sehr schick.
  • 64:26 - 64:28
    Dort habe ich in Krisenmomenten
  • 64:29 - 64:30
    meine Tiefenentspannung gemacht.
  • 64:30 - 64:32
    Sie kann auch noch mehr:
  • 64:32 - 64:36
    Entspannung kann in Momenten
    echter Panik angewendet werden.
  • 64:36 - 64:41
    Ich war früher Teil einer Live-TV-Show
    und einmal sagte einer unserer Gäste ab.
  • 64:41 - 64:43
    Das war um 9 Uhr morgens.
  • 64:43 - 64:46
    Wir sendeten um 14 Uhr.
  • 64:46 - 64:50
    Mein Chef sagte nur: „Finde Ersatz!“
  • 64:50 - 64:52
    Und ich dachte ...
    (schluckt)
  • 64:52 - 64:54
    Als ich merkte, dass ich
    nicht atmete, fiel mir etwas ein.
  • 64:55 - 65:00
    Ich setzte mich auf die Toilette
    und machte meine Tiefenentspannung.
  • 65:02 - 65:06
    Es ist erstaunlich, weil der Geist,
    der nach 10 oder 15 Minuten Bodyscan
  • 65:06 - 65:09
    den Körper wieder verließ,
    so viel klarer und ruhiger war.
  • 65:10 - 65:13
    Er verfügte über so viel mehr
    Ressourcen, um das Problem zu lösen.
  • 65:13 - 65:18
    Tiefenentspannung ist
    hier also ein kleiner Tipp.
  • 65:18 - 65:20
    Ihr könnt sie in Krisenzeiten nutzen.
  • 65:23 - 65:27
    Also: Tiefe Einfachheit.
    Wir hatten Ruhe und tiefe Entspannung.
  • 65:28 - 65:30
    Wir hatten auch Zeit in der Natur.
  • 65:32 - 65:36
    Es ist sehr wichtig, Zeit in der Welt
    zu verbringen, die wir retten wollen.
  • 65:36 - 65:40
    Das ist es, was wir künftigen
    Generationen vermitteln wollen.
  • 65:40 - 65:44
    Eine Liebe und eine Intimität mit
    der Welt, die wir schützen wollen.
  • 65:44 - 65:47
    Wenn ihr von dem Retreat
    nach Hause kommt,
  • 65:47 - 65:49
    wie werdet ihr sicherstellen --
  • 65:49 - 65:52
    Vielleicht braucht ihr einen
    Eintrag in eurem Kalender:
  • 65:52 - 65:54
    Zeit in der Natur.
  • 65:55 - 65:57
    Vielleicht ist es ein Baum
    in der Nähe eures Büros,
  • 65:57 - 66:01
    dieser eine Park,
    eine Ecke in eurem Garten.
  • 66:01 - 66:04
    Die Pflanzen auf eurer Fensterbank.
  • 66:04 - 66:07
    Ihr könnt dasitzen und die Pflanzen
    bei einer Tasse Tee genießen.
  • 66:07 - 66:12
    Wie werdet ihr die Zeit in Stille
    mit der Natur verbringen
  • 66:13 - 66:15
    und dieses einfache Glück,
  • 66:16 - 66:19
    dieses Gefühl
    des Genug-Seins genießen?
  • 66:22 - 66:24
    Ein weiteres Element
    dieses Retreats,
  • 66:24 - 66:26
    das die Einfachheit
    so wunderbar gemacht hat,
  • 66:26 - 66:30
    war unsere körperliche Anwesenheit.
  • 66:30 - 66:32
    Mit anderen Leuten.
  • 66:32 - 66:34
    Wir sind soziale Wesen.
  • 66:35 - 66:39
    Wie können wir es als Teams,
    mit der Familie, mit Freunden
  • 66:39 - 66:43
    wirklich versuchen oder
    unser Leben anders organisieren,
  • 66:43 - 66:48
    damit wir wirklich eine schöne
    Zeit miteinander verbringen?
  • 66:49 - 66:51
    Ich würde sagen,
    das ist ein ethischer Grundsatz.
  • 66:52 - 66:54
    Auftauchen.
  • 66:54 - 66:58
    Im Buddhismus ist die
    Gemeinschaft so wichtig.
  • 66:58 - 67:01
    Einer unserer Grundsätze
    der Gemeinschaft besteht darin,
  • 67:01 - 67:03
    unter einem Dach zusammenzukommen.
  • 67:04 - 67:07
    Deshalb müssen wir uns
    persönlich, im echten Leben,
  • 67:07 - 67:09
    unter einem Dach mit denen
    versammeln, die wir lieben.
  • 67:09 - 67:12
    Dieses Leben ist sehr kurz.
  • 67:12 - 67:14
    Das Leben ist sehr kurz.
  • 67:15 - 67:17
    Es ist wirklich nährend und erfüllend,
  • 67:17 - 67:19
    mit Menschen zusammen zu sein,
    die uns am Herzen liegen.
  • 67:23 - 67:26
    Ich habe über Genug-Sein gesprochen.
  • 67:30 - 67:32
    Im Buddhismus sagen wir --
  • 67:33 - 67:36
    was zum Teil an etwas liegt, das ich
    zu Beginn über den gegenwärtigen Moment
  • 67:36 - 67:40
    gesagt habe, der Vergangenheit
    und Zukunft enthält.
  • 67:41 - 67:43
    Deshalb können wir sagen,
  • 67:43 - 67:47
    dass dieser Moment genug ist.
  • 67:48 - 67:50
    Er ist genug.
  • 67:52 - 67:56
    In diesem Moment ist
    jede*r von uns genug.
  • 67:57 - 67:59
    Ich bin genug.
  • 67:59 - 68:01
    Du bist genug.
  • 68:06 - 68:09
    Als Bruder Spirit seinen Vortrag
    hielt, sagte er dies:
  • 68:09 - 68:13
    Du bist bereits das,
    was du werden möchtest.
  • 68:14 - 68:17
    Diese Einsicht gehört
    zur ultimativen Dimension.
  • 68:20 - 68:22
    Die Einsicht des Genug-Seins.
  • 68:24 - 68:28
    In unserem Alltag müssen
    wir alle einen Weg finden,
  • 68:28 - 68:32
    Ausflüge in diese wunderschöne
    ultimative Dimension
  • 68:33 - 68:36
    zu unternehmen und etwas Zeit
  • 68:37 - 68:39
    in einem Moment
    des Genug-Seins zu verbringen.
  • 68:40 - 68:44
    Vielleicht fünf Minuten morgens
    bei einer Tasse Tee.
  • 68:46 - 68:52
    Oder während der zehn Minuten Entspannung
    nach einem anstrengenden Arbeitsmorgen.
  • 68:53 - 68:56
    Oder während ihr euch mit Familie
    und Freunden zum Essen hinsetzt
  • 68:56 - 68:59
    und euch einfach im Stillen sagt:
  • 68:59 - 69:01
    Das ist genug.
  • 69:01 - 69:03
    Das IST genug.
  • 69:04 - 69:05
    Wir sind genug.
  • 69:06 - 69:11
    Und dieses Gefühl, im
    gegenwärtigen Moment zu leben,
  • 69:11 - 69:14
    ist letztendlich der
    einzige verfügbare Moment.
  • 69:14 - 69:18
    Eine Binsenweisheit,
    aber immer noch so wahr!
  • 69:19 - 69:22
    Die Zukunft ist nicht hier
    und wird nie hier sein.
  • 69:22 - 69:24
    Es gibt nur gegenwärtige Momente.
  • 69:24 - 69:27
    Wenn wir diese nicht genießen können,
  • 69:27 - 69:30
    wie sollen zukünftige Generationen wissen,
    wie sie diesen Moment genießen können?
  • 69:32 - 69:36
    Unser Ausflug zu dieser
    Einsicht des Genug-Seins.
  • 69:36 - 69:38
    Das ist genug.
    Ich bin genug.
  • 69:38 - 69:40
    Daraus machen wir eine
    Ausbildung und eine Praxis.
  • 69:40 - 69:43
    Im Buddhismus sprechen wir von Koans.
  • 69:43 - 69:45
    Schreibt es auf ein Blatt Papier.
  • 69:45 - 69:47
    Vielleicht kann Bruder Phap Huu
    ein paar Kalligraphien machen.
  • 69:48 - 69:52
    Stellt es an einen Ort, an dem ihr
    gerne sitzt und eine Tasse Tee genießt.
  • 69:53 - 69:57
    Atmet und spürt die Einsicht:
    „Du bist genug.“
  • 69:58 - 70:01
    Denn wenn wir 24 Stunden am Tag
    mit dem Gefühl verbringen,
  • 70:01 - 70:03
    dass wir nicht genug sind,
  • 70:04 - 70:06
    dann frisst das
    an unserer Menschlichkeit
  • 70:06 - 70:09
    und unserem Zugang
    zu den Wundern des Lebens.
  • 70:10 - 70:13
    Es ist ein echtes Training.
  • 70:13 - 70:18
    Ein Journalist fragte
    einmal unseren Lehrer:
  • 70:18 - 70:24
    „Sind Sie ein Optimist oder ein
    Pessimist, wenn es um Umweltthemen geht?
  • 70:25 - 70:28
    Es war ein Journalist vom
    britischen The Independent.
  • 70:29 - 70:34
    Ich dachte: Wie wohl
    Thay damit umgeht?
  • 70:35 - 70:39
    Thay war während des
    gesamten Interviews sehr müde.
  • 70:40 - 70:43
    Er schwieg sehr lange
    und sagte plötzlich:
  • 70:43 - 70:45
    Ein Optimist!
  • 70:46 - 70:49
    Ich dachte: OK!
    Was wird er jetzt sagen?
  • 70:51 - 70:52
    Und er sagte:
  • 70:56 - 71:02
    Wir können in Frieden leben, weil wir
    wissen, dass wir unser Bestes getan haben.
  • 71:04 - 71:08
    Wir geben unser Bestes und wissen,
    dass wir unser Bestes gegeben haben.
  • 71:09 - 71:11
    In seinem Optimismus
    lag auch der Samen
  • 71:11 - 71:16
    des Vertrauens in die
    Reifung seiner Samen.
  • 71:18 - 71:22
    Wir geben unser Bestes und
    deshalb können wir Frieden haben.
  • 71:22 - 71:24
    Deshalb könnt ihr euch
    fünf Minuten Zeit bewahren,
  • 71:25 - 71:28
    in denen ihr sagt: „Ich bin genug.“
  • 71:28 - 71:31
    „Wir sind genug.“
    „Mein Team ist genug.“
  • 71:31 - 71:33
    „Meine Organisation ist genug.“
  • 71:33 - 71:36
    Weil wir unser Bestes geben.
  • 71:36 - 71:39
    Deshalb können wir Frieden haben.
  • 71:39 - 71:41
    Und gleichzeitig können wir
  • 71:42 - 71:44
    wieder aus dem Ultimativen herauskommen
  • 71:44 - 71:48
    und uns immer wieder selbst
    herausfordern: „Gebe ich mein Bestes?“
  • 71:48 - 71:51
    Auch unsere Freunde
    können uns herausfordern.
  • 71:52 - 71:54
    Also verbringen wir Zeit im Ultimativen.
  • 71:54 - 71:56
    Es ist sehr schön,
    jeden Tag ein paar Minuten.
  • 71:57 - 72:00
    Und wir kommen wieder
    heraus und fordern uns weiterhin
  • 72:00 - 72:02
    in diesem pragmatischen,
    historischen Bereich heraus:
  • 72:03 - 72:04
    „Was könnten wir noch tun?“
  • 72:04 - 72:07
    Aber nicht mit einem
    Gefühl der Knappheit,
  • 72:07 - 72:09
    sondern mit einem
    Gefühl der Möglichkeit.
  • 72:09 - 72:11
    Was geht noch?
  • 72:16 - 72:18
    Wir können uns fragen:
  • 72:18 - 72:21
    Stellen wir die richtigen Fragen
  • 72:21 - 72:24
    über unsere Konsumkultur?
  • 72:24 - 72:29
    Stellen wir die richtigen
    Fragen zu Wirtschaftssystemen?
  • 72:31 - 72:32
    Eine ziemliche Herausforderung.
  • 72:32 - 72:34
    Ich denke, dass das B-Team
    als Organisation
  • 72:34 - 72:37
    sich mit solchen Fragen beschäftigt.
  • 72:37 - 72:40
    Ich denke, bei Global Optimism
    geht es euch darum.
  • 72:40 - 72:43
    Stellen wir die richtigen
    Fragen zum Problem?
  • 72:43 - 72:45
    Haben wir das Problem definiert?
  • 72:46 - 72:50
    Wollen wir unsere individualistische,
  • 72:51 - 72:56
    konsumistische, kapitalistische Kultur
    herausfordern oder verändern,
  • 72:56 - 73:00
    können wir Fragen fragen, die ich von euch
    schon gehört habe: Ist genug Liebe darin?
  • 73:01 - 73:04
    Welche Rolle spielt die Liebe dort?
  • 73:04 - 73:08
    Gibt es Liebe in unseren Organisationen?
    Gibt es Liebe in unseren Teams?
  • 73:08 - 73:11
    Wie können wir hier Mitgefühl einbringen?
  • 73:12 - 73:15
    Wie können wir Dinge in Frage stellen,
    die wir noch nicht in Frage stellen?
  • 73:17 - 73:22
    In diesem Prinzip der
    tiefen Einfachheit sagen wir:
  • 73:22 - 73:28
    Im Bewusstsein des Leids, das durch
    Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit,
  • 73:28 - 73:31
    Diebstahl und Unterdrückung
    verursacht wird ...
  • 73:47 - 73:51
    Im Bewusstsein des Leids, das durch
    Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit,
  • 73:51 - 73:53
    Diebstahl und
    Unterdrückung verursacht wird,
  • 73:53 - 73:57
    bin ich bestrebt,
    Großzügigkeit zu praktizieren
  • 73:57 - 74:01
    in meinem Denken, Sprechen und Handeln.
  • 74:01 - 74:04
    Ich bin entschlossen, nichts zu stehlen
  • 74:04 - 74:08
    und nichts zu besitzen,
    was anderen gehören sollte.
  • 74:09 - 74:11
    Und ich werde meine Zeit,
  • 74:11 - 74:14
    Energie und materiellen Ressourcen
  • 74:14 - 74:16
    mit denen teilen, die in Not sind.
  • 74:17 - 74:20
    Es gibt noch ein bisschen mehr,
    und dann kommt das:
  • 74:20 - 74:23
    Ich setze mich dafür ein, den
    rechten Lebensunterhalt zu praktizieren.
  • 74:24 - 74:27
    So kann ich dazu beitragen, das Leid
    der Lebewesen auf der Erde zu lindern
  • 74:28 - 74:31
    und aufhören, zum Klimawandel beizutragen.
  • 74:33 - 74:37
    Dieses zweite ethische Prinzip
    können wir praktizieren und verkörpern
  • 74:38 - 74:43
    sowohl als Einzelperson,
    aber auch auf organisatorischer Ebene.
  • 74:46 - 74:50
    Es hat mich sehr gefreut,
    dass das B-Team
  • 74:50 - 74:53
    über verantwortungsvolle
    Steuerpraktiken verfügt.
  • 74:54 - 74:57
    Ich weiß nicht, ob jemand
    der Beteiligten hier ist.
  • 74:58 - 75:00
    OK! Vielen Dank!
  • 75:00 - 75:05
    Das ist eine wunderbare Methode,
  • 75:05 - 75:07
    dieses ethische Prinzip
    auf Organisationen anzuwenden.
  • 75:07 - 75:12
    Wie können Organisationen transparent sein
    und transparente Steuerpraktiken haben?
  • 75:12 - 75:16
    Es geht nicht nur darum,
    zu vermeiden, zu verschleiern
  • 75:16 - 75:20
    zu abzugleichen, sondern es geht
    um echte ethische Integrität
  • 75:20 - 75:22
    auf organisatorischer Ebene
  • 75:22 - 75:25
    über die Notwendigkeit,
    einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
  • 75:25 - 75:31
    Das ist die Anwendung des Satzes:
    „Ich bin entschlossen,
  • 75:31 - 75:34
    nichts zu stehlen und nichts zu besitzen,
    was anderen gehören sollte.“
  • 75:34 - 75:37
    Wir können sagen, dass es
    beim Prinzip der Besteuerung,
  • 75:37 - 75:39
    angewendet in einem demokratischen System,
  • 75:41 - 75:43
    um Gerechtigkeit geht.
    Es geht um Inklusion.
  • 75:43 - 75:47
    Wir können nicht sagen, dass dieser
    Gewinn nur diesem Unternehmen gehört.
  • 75:47 - 75:52
    So wie der ganze Kosmos
    in der Blume oder im Apfel steckt,
  • 75:52 - 75:54
    steckt auch der ganze Kosmos
    in diesem Gewinn.
  • 75:54 - 75:58
    Also geben wir diesen Gewinn
    im Geiste der Gegenseitigkeit zurück.
  • 76:00 - 76:04
    Wir könnten dieses Prinzip der
    Gegenseitigkeit noch weiter anwenden.
  • 76:05 - 76:08
    Ich biete mal ein paar Ideen an.
    Vielleicht sind sie kontrovers,
  • 76:08 - 76:10
    aber ich werde mutig sein:
  • 76:10 - 76:13
    Gehaltsverhältnisse in Organisationen.
  • 76:14 - 76:17
    Zwischen der Spitze der
    Organisation und der Unterkante.
  • 76:17 - 76:19
    Vielleicht kann es da
    ethische Grundsätze geben.
  • 76:19 - 76:22
    Wir nehmen uns
    der Steuerpraktiken an.
  • 76:22 - 76:25
    Wieso nicht auch
    ein ethischer Rahmen für Gehälter?
  • 76:27 - 76:29
    Mit diesem ethischen Grundsatz –
  • 76:29 - 76:34
    Ich werde euch allen eine Kopie
    dieses Blattes geben, keine Sorge.
  • 76:34 - 76:37
    Mit diesem ethischen Grundsatz
    können wir sagen, dass Subventionen
  • 76:37 - 76:41
    für fossile Brennstoffe
    ethisch nicht in Ordnung sind.
  • 76:42 - 76:45
    Es ist eine einfache moralische Wahrheit.
  • 76:46 - 76:49
    Das gibt uns die Sprache,
    um das zu beschreiben.
  • 76:49 - 76:54
    Es ist nicht möglich, mit gemeinsamen
    Ressourcen etwas zu subventionieren,
  • 76:54 - 76:57
    das den Planeten zerstört.
  • 76:57 - 77:00
    Das ist ethisch nicht akzeptabel.
  • 77:00 - 77:03
    Als Buddhisten können
    wir uns furchtlos fühlen,
  • 77:03 - 77:06
    wenn wir es nur
    beim Namen nennen.
  • 77:06 - 77:11
    Wir können andere dabei unterstützen,
    es in der Sprache der Ethik zu benennen.
  • 77:14 - 77:16
    Ich weiß, es ist Teil
    der Mission des B-Teams,
  • 77:16 - 77:18
    mutig und kühn zu sein.
  • 77:18 - 77:20
    Ich sag das jetzt einfach mal.
  • 77:21 - 77:24
    Es gab einige interessante Studien.
  • 77:24 - 77:27
    Ich habe kürzlich einen Artikel gesehen,
    der letztes Jahr veröffentlicht wurde.
  • 77:29 - 77:35
    Es ging darum, wie ungerecht unser
    Wirtschaftssystem weltweit immer noch ist.
  • 77:35 - 77:38
    Es gab einige sehr
    aussagekräftige Untersuchungen,
  • 77:38 - 77:42
    die einen Abfluss aus dem globalen Süden
  • 77:42 - 77:46
    durch den ungleichen Austausch
    von Ressourcen aufdecken.
  • 77:47 - 77:49
    Die in der Studie verwendete Methode
  • 77:49 - 77:55
    zur Messung von Arbeit,
    Land, Ressourcen, Investitionen
  • 77:55 - 77:59
    im globalen Süden, die die Wirtschaft
    im globalen Norden ermöglicht,
  • 77:59 - 78:01
    war sehr wirkungsvoll.
  • 78:01 - 78:02
    Die Studie kam zu dem Schluss,
  • 78:03 - 78:05
    dass der Kolonialismus immer noch
  • 78:05 - 78:07
    auf wirtschaftlicher Ebene operiert,
  • 78:07 - 78:10
    wie sehr wir uns auch
    etwas anderes erzählen.
  • 78:11 - 78:14
    Wir könnten mit
    diesem ethischen Prinzip
  • 78:14 - 78:16
    einen Kommentar dazu formulieren.
  • 78:18 - 78:22
    Mit diesem ethischen Grundsatz
    über das Nicht-Nehmen,
  • 78:23 - 78:26
    das Nicht-Stehlen,
    das Großzügigsein,
  • 78:26 - 78:30
    können wir erkennen, dass wir
    auf einem endlichen Planeten leben.
  • 78:30 - 78:35
    Das muss bedeuten: Endliches
    Wachstum einer bestimmten Art.
  • 78:35 - 78:39
    Auf einem endlichen Planeten kann
    es kein unendliches Wachstum geben.
  • 78:42 - 78:45
    Da war mal ein Journalist ...
    Vielleicht warst du das, Jo.
  • 78:45 - 78:47
    Ich weiß nicht, ob
    Jo hier irgendwo sitzt.
  • 78:47 - 78:51
    Ich hab sein lautes Lachen nicht gehört.
    Vielleicht ist das der Grund.
  • 78:52 - 78:56
    Vielleicht war es Jo,
    der Thay einmal gefragt hat,
  • 78:56 - 78:59
    als Thay an der Nottingham
    University in Großbritannien lehrte:
  • 78:59 - 79:02
    Er fragte ihn: „Aber Thay...
  • 79:02 - 79:04
    Du magst Wachstum als Prinzip.
  • 79:04 - 79:06
    Du willst dein Kloster vergrößern.
  • 79:06 - 79:08
    Du willst deine Reichweite
    und Wirkung vergrößern.
  • 79:08 - 79:11
    Du willst, dass viele
    Menschen dein Dharma hören.
  • 79:11 - 79:13
    Du kannst also nicht gegen Wachstum sein.“
  • 79:14 - 79:18
    Und Thay lächelte.
    Er mag es sehr, wenn Leute frech sind.
  • 79:19 - 79:21
    Er lächelte und sagte:
  • 79:22 - 79:26
    „Das stimmt. Aber wir wissen,
    was wir wachsen lassen wollen.“
  • 79:27 - 79:30
    Wir wollen Mitgefühl entwickeln.
    Wir wollen Weisheit wachsen lassen.
  • 79:30 - 79:34
    Wir wollen den Gemeinschaftsgeist
    und das Gemeinschaftsgefühl stärken.
  • 79:35 - 79:39
    Und ja, wir müssen möglicherweise
    in Bezug auf die Ressourcen wachsen.
  • 79:39 - 79:40
    Aber im Dienste dessen.
  • 79:41 - 79:45
    Wir streben kein Wachstum um des Wachstums
    willen oder um des Profits willen an.“
  • 79:48 - 79:50
    (flüstert) Okay, ich weiß.
  • 79:50 - 79:53
    Wir haben noch ein paar andere Prinzipien.
  • 79:54 - 79:56
    Eins davon ist die Ehrfurcht
    vor dem Leben.
  • 79:57 - 80:04
    [EHRFURCHT VOR DEM LEBEN]
  • 80:23 - 80:28
    Zur Ehrfurcht vor dem Leben gehört
    auch der Geist der Gewaltlosigkeit
  • 80:28 - 80:30
    und des Nicht-Tötens.
  • 80:30 - 80:34
    Nicht extrahieren. Nicht ausnutzen.
  • 80:37 - 80:40
    Im Bewusstsein des Leids, das die
    Zerstörung des Lebens mit sich bringt,
  • 80:40 - 80:44
    setze ich mich dafür ein, die Einsicht
    von Inter-Sein und von Mitgefühl
  • 80:44 - 80:47
    zu kultivieren und Wege zu lernen,
    das Leben von Menschen,
  • 80:47 - 80:50
    von Tieren, Pflanzen und
    Mineralien zu schützen.
  • 80:51 - 80:53
    Ich bin entschlossen, nicht zu töten,
  • 80:53 - 80:55
    andere nicht töten zu lassen
  • 80:55 - 80:59
    und kein aktives Töten
    auf der Welt zu unterstützen,
  • 80:59 - 81:02
    weder in meinem Denken
    noch in meiner Lebensweise.
  • 81:03 - 81:06
    Weil schädliche Handlungen
  • 81:07 - 81:09
    aus Wut entstehen,
  • 81:10 - 81:14
    aus Angst, Gier und Intoleranz,
  • 81:15 - 81:18
    die wiederum aus dualistischem und
    diskriminierendem Denken resultieren,
  • 81:19 - 81:23
    verpflichte ich mich zur Kultivierung
  • 81:24 - 81:27
    von Offenheit, Nichtdiskriminierung,
  • 81:27 - 81:29
    und dem Nicht-Festhalten an Ansichten
  • 81:29 - 81:32
    um dazu beizutragen, Gewalt,
    Fanatismus und Dogmatismus
  • 81:32 - 81:37
    in mir selbst und in der Welt
    zu transformieren.
  • 81:39 - 81:41
    Auf diese Weise
    wenden wir als Buddhisten
  • 81:41 - 81:44
    das Prinzip der Ehrfurcht
    vor dem Leben an.
  • 81:46 - 81:49
    Sich um die Welt zu kümmern,
    kann also eine intellektuelle Idee sein,
  • 81:50 - 81:53
    oder es kann eine Praxis sein,
    die wir mit unserem Körper ausdrücken.
  • 81:57 - 82:00
    Deshalb laden wir euch ein,
    sich diese Frage zu stellen.
  • 82:00 - 82:03
    Mir liegt die Gesellschaft am Herzen,
    mir liegt die Erde am Herzen,
  • 82:03 - 82:07
    wie zeigen meine
    körperlichen Handlungen das?
  • 82:10 - 82:14
    Wie ihr bemerkt habt, glauben wir,
  • 82:14 - 82:18
    dass eine pflanzliche Ernährung
  • 82:19 - 82:24
    ein sehr möglicher und doch radikaler
    Schritt ist, den ein/e jede/r gehen kann.
  • 82:25 - 82:28
    Wir urteilen nicht und
    gehen dabei nicht dogmatisch vor,
  • 82:28 - 82:31
    was auch ein Grundsatz
    dieser Praxis ist.
  • 82:32 - 82:34
    In der Ethik sagen wir:
  • 82:34 - 82:36
    Das ist eine Richtung,
    in die wir alle gehen können.
  • 82:36 - 82:39
    Es ist eine einfache Möglichkeit,
    in unserem Alltag
  • 82:40 - 82:41
    Gewaltlosigkeit zu praktizieren.
  • 82:46 - 82:53
    Wenn wir über Gewaltlosigkeit reden,
  • 82:54 - 83:00
    denken wir manchmal vielleicht, dass
    es nur um körperliche Gewalt geht.
  • 83:01 - 83:06
    Aber auch unser Denken kann
    gewalttätig und extraktiv sein.
  • 83:07 - 83:09
    Unser Sprechen kann gewalttätig sein.
  • 83:10 - 83:13
    Ebenso wie unser Verhalten.
  • 83:13 - 83:16
    Es könnte unser Konsumverhalten sein.
  • 83:18 - 83:21
    Wir sind auch nicht absolutistisch.
  • 83:21 - 83:24
    Dies ist ein sehr interessantes
    Prinzip der buddhistischen Ethik.
  • 83:24 - 83:25
    Wenn ich heute drei Stunden hätte,
  • 83:25 - 83:29
    könnte ich euch noch einige
    weitere Kriterien für die Anwendung
  • 83:29 - 83:33
    unserer Grundsätze in
    verschiedenen Situationen mitteilen.
  • 83:34 - 83:36
    Wie etwa, dass wir sie nie
  • 83:36 - 83:39
    auf eine absolutistische,
    puritanische Art und Weise anwenden.
  • 83:40 - 83:44
    Ich weiß, dass im B-Team
  • 83:44 - 83:49
    und in vielen Unternehmen,
    die Gutes erreichen wollen,
  • 83:49 - 83:53
    die Gefahr besteht, dass man sich in einem
    Erschießungskommando wiederfindet.
  • 83:54 - 83:56
    Andere zeigen mit dem Finger auf uns
  • 83:56 - 83:59
    und wir haben vielleicht Angst
    vor ethischen Grundsätzen,
  • 83:59 - 84:02
    weil wir nicht wollen,
    dass sie zu einem Stock werden,
  • 84:02 - 84:04
    mit dem wir andere Menschen schlagen.
  • 84:04 - 84:07
    In den buddhistischen Prinzipien
    der Ethik heißt es:
  • 84:08 - 84:10
    Sie sind kein Stock.
  • 84:10 - 84:13
    Wir beschreiben sie
    gerne als Nordstern.
  • 84:13 - 84:15
    Ein Wegweiser.
  • 84:16 - 84:19
    Bei der Anwendung gibt es viel Raum,
  • 84:19 - 84:23
    viel Mitgefühl und Geduld.
  • 84:23 - 84:25
    Viel Offenheit.
  • 84:25 - 84:29
    Diese Prinzipien sind zunächst
    einmal etwas,
  • 84:29 - 84:34
    was wir als Einzelpersonen,
    als Teams und als Organisationen tun.
  • 84:34 - 84:37
    Wir lassen den Worten Taten folgen.
  • 84:37 - 84:41
    Über die ethischen Grundsätze
    können wir uns unterhalten.
  • 84:41 - 84:45
    Aber wir nutzen sie nicht, um Vorwürfe
    zu machen, zu urteilen oder zu bestrafen.
  • 84:46 - 84:48
    Das ist ein Aspekt buddhistischer Ethik.
  • 84:49 - 84:52
    Sehr kurz.
  • 84:53 - 84:57
    Wir haben viel über
    ein anderes Prinzip gelernt,
  • 84:57 - 85:00
    nämlich mitfühlende Kommunikation.
  • 85:00 - 85:02
    [MITFÜHLENDE KOMMUNIKATION]
  • 85:03 - 85:05
    Mehr werde ich dazu nicht sagen.
  • 85:06 - 85:07
    Das ist für uns
  • 85:10 - 85:14
    unsere Art, mit Integrität und
    Ehrlichkeit zu kommunizieren
  • 85:15 - 85:18
    und gleichzeitig geschickt zu sein,
  • 85:20 - 85:24
    geduldig und sich der
    Wirkung unserer Worte bewusst.
  • 85:24 - 85:26
    Wir haben diese Woche
    viel darüber gelernt.
  • 85:26 - 85:29
    Beim letzten Grundsatz
    geht es um Wahre Liebe.
  • 85:29 - 85:31
    [WAHRE LIEBE]
  • 85:31 - 85:34
    Das wirklich Interessante
    an der buddhistischen Ethik ist,
  • 85:34 - 85:37
    dass wir unsere intimen
    Beziehungen einbeziehen
  • 85:37 - 85:44
    in den Wirkungsbereich
    unseres ethischen Handelns.
  • 85:45 - 85:47
    Wie wir mit denen umgehen,
    die wir lieben.
  • 85:47 - 85:50
    Können wir unseren Partner respektieren?
  • 85:50 - 85:53
    Können wir zulassen,
    dass sie anders sind?
  • 85:53 - 85:56
    Können wir ihre Mängel akzeptieren?
  • 85:56 - 85:58
    Können wir ihnen helfen,
    ihr Leiden zu überwinden?
  • 85:59 - 86:02
    Wie können wir sie als Wunder
    des Lebens betrachten?
  • 86:02 - 86:04
    Wie können wir sie nicht
    als gegeben voraussetzen?
  • 86:10 - 86:14
    Wenn wir sagen, was Buddhisten
    zu einer globalen Ethik beitragen können,
  • 86:15 - 86:19
    könnten wir sagen,
    dass das B-Team vielleicht
  • 86:19 - 86:26
    eine Art mitfühlender
    Ethik entwickeln könnte,
  • 86:26 - 86:30
    Ich teile jetzt die Blätter aus.
  • 86:48 - 86:50
    Für die Heimmannschaft:
  • 86:50 - 86:52
    Ihr braucht sie nicht.
  • 86:52 - 86:55
    Ich habe nur 40 Exemplare gedruckt,
    um Papier zu sparen.
  • 86:55 - 86:59
    Das sind die fünf Achtsamkeitsübungen,
    die Plum Village-Vision
  • 86:59 - 87:03
    von Ethik und von dem, was wir
    globale Spiritualität nennen könnten.
  • 87:04 - 87:07
    Wäre das nicht eine
    interessante Herausforderung,
  • 87:07 - 87:13
    einen schriftlichen Kodex
    wie die Steuergrundsätze zu entwickeln?
  • 87:13 - 87:16
    Einen schriftlichen Kodex
    für die Art von Ethik,
  • 87:16 - 87:19
    die wir in unserer Unternehmenswelt
    gerne sehen würden.
  • 87:22 - 87:24
    Dieser Text, den ihr seht,
  • 87:24 - 87:27
    hat unser Lehrer im Laufe der Zeit
    weiterentwickelt.
  • 87:27 - 87:31
    Es war ihm 2009 sehr wichtig,
    ihn aktuell zu halten.
  • 87:31 - 87:35
    Die letzte Aktualisierung
    erfolgte letztes Jahr.
  • 87:35 - 87:38
    Wir entwickeln ihn kontinuierlich weiter.
  • 87:38 - 87:39
    Es ist ein lebendes Dokument.
  • 87:41 - 87:45
    Wir sollten keine Angst davor
    haben, unsere Werte zu definieren.
  • 87:46 - 87:51
    Ich denke manchmal,
    weil wir hier in Europa sind,
  • 87:51 - 87:55
    oh, das möchte ich nicht sagen,
    was möchte ich sagen?
  • 87:57 - 88:00
    Im judäo-christlichen Norden,
    möchte ich das sagen?
  • 88:02 - 88:05
    Wir befinden uns in einer
    leicht postreligiösen Ära.
  • 88:05 - 88:10
    Und wir haben große
    Angst davor, Ethik und
  • 88:11 - 88:13
    einen moralischen
    Kompass zu definieren.
  • 88:13 - 88:18
    Unser Lehrer hat unserer
    Gemeinschaft beigebracht, dass wir keine
  • 88:18 - 88:21
    Angst davor haben müssen, zu
    sagen, was richtig und was falsch ist
  • 88:21 - 88:23
    im Lichte des Leidens.
  • 88:23 - 88:25
    Jedes dieser Prinzipien
    wird von einem Bewusstsein
  • 88:25 - 88:29
    für das Leid umrahmt, das durch
    bestimmte Handlungen verursacht wird.
  • 88:30 - 88:32
    Basierend auf unserer
    Einsicht in das Leiden
  • 88:32 - 88:35
    können wir
    Verhaltensweisen entwickeln
  • 88:35 - 88:39
    um das Leiden in uns selbst, unserer
    Familie und der Welt zu verringern.
  • 88:40 - 88:43
    Und es ist in Ordnung,
    schädliches Verhalten zu definieren.
  • 88:45 - 88:47
    Manchmal wollen wir
    andere nicht beschämen.
  • 88:48 - 88:50
    Ich habe hier in dieser
    Community gelernt,
  • 88:50 - 88:53
    dass wir sagen können: „Dieses
    Verhalten ist nicht in Ordnung.“
  • 88:53 - 88:55
    Aber wir können die Person
    immer noch lieben.
  • 88:57 - 88:59
    Wir lieben die Person
    so, wie sie ist, und wir
  • 88:59 - 89:03
    erkennen an, dass alle
    Menschen Mängel haben.
  • 89:03 - 89:05
    Und doch können wir
  • 89:08 - 89:12
    darauf hinweisen,
    dass diese oder jene Handlung
  • 89:12 - 89:14
    ethisch nicht korrekt ist.
  • 89:14 - 89:17
    Als Gesellschaft
    müssen wir den Mut haben,
  • 89:17 - 89:19
    offene Gespräche zu führen.
  • 89:20 - 89:21
    Und auf uns selbst zu vertrauen.
  • 89:22 - 89:24
    Und auf die Weisheit unserer
    Vorfahren zu vertrauen.
  • 89:28 - 89:32
    Ich möchte mit etwas abschließen,
    was unser Lehrer gesagt hat.
  • 89:33 - 89:36
    Es kam neulich
    in unserer Gruppe zur Sprache.
  • 89:39 - 89:44
    Im Bereich der
    Ethik und Spiritualität
  • 89:46 - 89:51
    können wir nicht zulassen,
  • 89:52 - 89:56
    dass „andere“ Gott und
    Spiritualität monopolisieren.
  • 89:57 - 90:02
    Und sie dann im Dienste
    der Intoleranz zu nutzen,
  • 90:02 - 90:08
    im Dienst von Hass, Diskriminierung,
    Dogmatismus, sogar Verlangen und Gier.
  • 90:09 - 90:13
    Wir können nicht zulassen,
    dass andere das Monopol übernehmen,
  • 90:13 - 90:15
    er benutzte sogar das Wort „kidnappen“,
  • 90:15 - 90:18
    dass andere Gott und
    die Spiritualität im Dienste
  • 90:18 - 90:20
    dieser Dinge kidnappen.
  • 90:22 - 90:25
    Ich denke vielleicht,
    dass die anderen hier ...
  • 90:25 - 90:28
    Ich weiß nicht, ob
    so deutliche Worte nötig sind.
  • 90:29 - 90:33
    Wenn wir an die konservative
    christliche Rechte denken,
  • 90:34 - 90:38
    können wir fragen:
    Haben sie Gott im Dienste von
  • 90:38 - 90:45
    Intoleranz, Hass, Diskriminierung,
  • 90:45 - 90:48
    Dogmatismus und sogar
    Verlangen oder Gier entführt?
  • 90:48 - 90:51
    Um für sich selbst zu sorgen,
    für ihr eigenes Überleben,
  • 90:51 - 90:53
    für das Überleben einiger weniger.
  • 90:54 - 90:56
    Die wenigen mit
    den gleichen Überzeugungen.
  • 90:56 - 90:59
    Mit den gleichen Werten.
    Der gleichen ethnischen Zugehörigkeit.
  • 91:02 - 91:07
    Unser Lehrer wurde gefragt,
  • 91:08 - 91:12
    das war 2005, nachdem John Kerry
    die Wahl verloren hatte,
  • 91:12 - 91:14
    der Ausgang war sehr knapp,
  • 91:15 - 91:16
    in mancher Hinsicht.
  • 91:18 - 91:20
    Er wurde gefragt:
  • 91:22 - 91:24
    Wie ist es möglich?
  • 91:24 - 91:30
    Warum ... warum scheiterte die
    Güte des Landes in diesem Moment?
  • 91:31 - 91:35
    Das war 2005. Wir alle
    haben das Jahr 2016 erlebt.
  • 91:35 - 91:37
    Es war traumatisch für
    die Menschen in den USA
  • 91:37 - 91:40
    und traumatisch für die Menschen
    im Vereinigten Königreich.
  • 91:44 - 91:45
    Das hat Thay gesagt:
  • 91:46 - 91:50
    „Ich denke, wenn die Demokratische
    Partei dieses Mal keinen Erfolg hatte,
  • 91:51 - 91:54
    liegt das daran, dass ihnen
    eine spirituelle Dimension fehlte.
  • 91:57 - 92:00
    Sie erlaubten der anderen
    Seite, Gott zu monopolisieren,
  • 92:00 - 92:03
    Gott zu kapern,
    in Richtung der Spaltung,
  • 92:04 - 92:08
    Hass, Diskriminierung, Nichttoleranz.
  • 92:09 - 92:13
    Und sie deuten an,
    dass die andere Seite
  • 92:15 - 92:16
    alle möglichen Dinge duldet,
  • 92:16 - 92:20
    von denen sie behaupten,
    sie widersprächen dem Willen Gottes.“
  • 92:21 - 92:24
    Und Thay sagte: „Das ist
    fundamentalistisches Denken.
  • 92:25 - 92:27
    Es ist gefährliches Denken.“
  • 92:28 - 92:29
    Und dann sagte er:
  • 92:30 - 92:33
    „Wir brauchen einen Gott des Mitgefühls.
  • 92:33 - 92:36
    Wir brauchen einen Gott
    der Nichtdiskriminierung.
  • 92:36 - 92:40
    Einen Gott der Toleranz.
    Wir brauchen einen Gott der Liebe.
  • 92:41 - 92:45
    Und wenn wir nicht zusammenkommen
    und gemeinsam praktizieren,
  • 92:45 - 92:50
    um die spirituelle Dimension
    in unser tägliches Leben zu bringen,
  • 92:50 - 92:53
    dann vermute ich, dass es uns
    auch zukünftig
  • 92:53 - 92:55
    nicht gelingen wird.
  • 92:57 - 93:02
    Spirituell zu sein ist nichts, was weit
    von unserem täglichen Leben entfernt ist.“
  • 93:03 - 93:05
    Wenn ihr unseren Lehrer
    noch nie sprechen gehört habt:
  • 93:05 - 93:09
    Er benutzte Gott, um die
    ultimative Dimension zu beschreiben.
  • 93:10 - 93:12
    Sein Gott ist sehr umfassend.
  • 93:14 - 93:17
    Er umfasst die Götter, die viele von
    uns aus unserer Kindheit kennen
  • 93:17 - 93:20
    und die vielen von uns
    immer noch am Herzen liegen.
  • 93:22 - 93:24
    Spirituell zu sein ist also etwas,
  • 93:24 - 93:26
    das nicht weit von
    unserem Alltag entfernt ist.
  • 93:26 - 93:29
    „Wir sind spirituell in der Art, wie
    wir unseren Tee trinken“, sagte er.
  • 93:29 - 93:31
    „In der Art, wie wir gehen.
  • 93:32 - 93:36
    Wenn Menschen etwas
    mit Hass und Wut sagen,
  • 93:36 - 93:40
    kann unsere Antwort
    Spiritualität in sich tragen.
  • 93:41 - 93:43
    Das ist mitfühlende Kommunikation.
  • 93:45 - 93:46
    Das ist Spiritualität.
  • 93:46 - 93:49
    Das ist eine Praxis.
    Das ist das Leben."
  • 93:52 - 93:55
    Und dann sagte er:
    „Deshalb sollten Frieden,
  • 93:55 - 94:00
    soziale Gerechtigkeit und Gleichheit
    immer bei uns selbst anfangen.“
  • 94:01 - 94:04
    Wir müssen lernen,
    mit uns selbst umzugehen,
  • 94:04 - 94:06
    mit Mitgefühl mit uns
    selbst umzugehen,
  • 94:07 - 94:10
    damit wir mitfühlend bei
    unseren Familien sein können
  • 94:10 - 94:13
    und anderen Familien helfen können,
    dasselbe zu tun.
  • 94:13 - 94:16
    Und das ist der Geist von
    Gemeinschaftsbildung.
  • 94:17 - 94:18
    Sogar... "
  • 94:18 - 94:20
    Das ist ein wirklich erstaunlicher Satz.
  • 94:20 - 94:25
    „Sogar wenn Sie eine perfekte
    Analyse der Situation haben.
  • 94:26 - 94:30
    Sogar wenn Sie einen
    perfekten Handlungsplan haben.
  • 94:30 - 94:34
    Ohne diese Art spiritueller
    Ausbildung oder Praxis,
  • 94:35 - 94:39
    ohne eine spirituelle Dimension
    in Ihrer Art zu sein und zu tun,
  • 94:40 - 94:43
    glaube ich nicht,
    dass Sie Erfolg haben werden.“
  • 94:45 - 94:46
    Und dann sagte er:
  • 94:46 - 94:47
    (lacht) „Danke.“
  • 94:47 - 94:49
    [Lachen]
  • 94:49 - 94:51
    Ich möchte mich auch bei euch bedanken.
  • 94:51 - 94:55
    Vielen Dank für eure Geduld.
    Dafür, dass ihr mir zugehört habt.
  • 95:00 - 95:04
    Ich habe mein Bestes gegeben.
    Und deshalb kann ich in Frieden sein.
  • 95:11 - 95:14
    [Klang der Glocke]
  • 95:31 - 95:35
    [Klang der Glocke]
  • 95:53 - 95:57
    [Klang der Glocke]
  • 96:12 - 96:14
    [Glockenspiel]
Title:
How to be a Good Ancestor: Mindfulness for Business People | Sr. Hien Nghiem (Sr. True Dedication)
Description:

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Video Language:
English
Duration:
01:37:06

German subtitles

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