Meine erste Absicht heute ist die: Ich möchte furchtlos sein, die Wahrheit zu sagen. Ich war bei unserem Lehrer, als er 2013 bei der Weltbank sprach. In diesem riesigen Atrium, das viele von euch in Washington, D.C., kennen. Unser Lehrer war so furchtlos, wenn es darum ging, die Wahrheit zu sagen. Wenn ich heute morgen ein Prozent davon haben könnte, wäre ich sehr glücklich. Also gebe ich mein Bestes, um furchtlos die Wahrheit zu sagen. und dies von einem Ort der Liebe und Fürsorge aus. Wie Christiana bereits sagte: Ich denke, dass einige der Probleme unserer Zeit eine Energie der Wut und Ungerechtigkeit hervorrufen. Und wir sind alle Menschen. Ich glaube, das spüre ich auch. Und ich denke... Ein Teil der tiefgreifenden Arbeit, die jeder von uns leisten muss, und das ist meine Aufgabe heute, wenn ich hier spreche: Meine Liebe muss mindestens so stark sein wie mein Zorn und mein Gefühl der Ungerechtigkeit. Ich hoffe, dass meine Geschwister mich unterstützen. Es gibt einen Glockenmeister, Bruder [Name]. Wenn ich etwas zu leidenschaftlich werde, bin ich mir sicher, dass er mir mit dem Weckruf der Glocke helfen wird um mich zu erinnern, mein Herz offen zu halten, wenn ich heute teile. Ich möchte auch mit Freude teilen. Manchmal ... Unsere spirituelle Praxis kann wie ein wirklich ernstes Unterfangen erscheinen. Aber für mich ist das Verstehen meiner selbst und der Welt, das Kultivieren von Einsicht, das Verstehen, wie richtiges Handeln aussehen könnte, ein Quell der Freude! Das ist eine wunderbare Sache und eine großartige Nutzung unserer Zeit und Energie. Also. Auch wenn Ethik ein wirklich schwieriges Thema ist, hoffe ich, dass ich heute Freude daran bereiten kann. Schließlich strebe ich in diesem Vortrag zutiefst danach, irgendwie ... selbst aus dem Weg zu gehen, beiseite zu treten und das Dharma sprechen zu lassen. Wir sprechen im Buddhismus über Nicht-Selbst. Es ist wirklich eine gelebte Praxis. Ich halte mich nicht für ein separates Selbst, das diese Dinge sagt. Jedes Gefühl von "Ich" und "Meins" möchte ich beiseite legen. Deshalb kann ich einfach etwas von der Weisheit von 2 500 Jahren weitergeben, die ich zufällig gelernt habe und weiterhin in dieser Gemeinschaft lerne. Das ist also nicht wirklich mein Vortrag. Es ist ein kollektiver Vortrag. Mit diesem Gedanken können wir drei Glockenklängen lauschen. Manchmal sind wir etwas effizient. Wir lauschen nur einem einzigen. Aber heute wäre es schön, drei Glockenklänge zu genießen und der Glocke als eine Praxis der Systemveränderung zuzuhören. Können wir unsere Freiheit im Klang der Glocke finden, können wir das Heiligste und Kostbarste im Leben berühren? [Klang der Glocke] [Klang der Glocke] [Klang der Glocke] Dank euch allen. In der buddhistischen Tradition gibt es tatsächlich einen Bodhisattva des Weinens. Ich habe mich gefragt, woher meine Tränen kommen. Mir wurde klar, dass es die Tränen der Erde waren und dann flossen sie noch stärker. Okay. Bei unserem gestrigen Dharma-Austausch äußerte jemand die Absicht, ein guter Vorfahre zu sein. Wir hatten unsere Gruppe gefragt: Was ist für euch das Wichtigste? Was ist das Wichtigste in eurem Leben? Wofür möchtet ihr eure Zeit und Energie einsetzen? Danke schön. Für jeden weinenden Bodhisattva gibt es einen mit Taschentüchern. [Lachen] Was würde es bedeuten, ein guter Vorfahre zu sein? Und was würde es bedeuten, ein guter Nachkomme derer zu sein, die vor uns kamen? Wir stehen auf den Schultern von Riesen. Diejenigen in der jüngeren Vergangenheit, aber auch diejenigen, die vor langer Zeit vor uns waren. Die Weisen. Die Weiseren vielleicht. Jemand in unserer Gruppe hat auch gefragt: Was ist das buddhistische Zeitverständnis? Wie bereits erwähnt, sagen wir, dass der gegenwärtige Moment die Vergangenheit enthält. Und er enthält die Zukunft. Meine Tränen sind die Tränen der Vergangenheit und die Tränen der Zukunft. Unsere Aktionen jetzt... enthalten alle Konditionierungen der Vergangenheit in sich. Die Art, wie wir gehen: so als ob wir es eilig hätten. Man sagt, unser Gefühl für Dringlichkeit und Zeit kam mit der Erfindung der Uhr in der industriellen Revolution. Unsere Gehgeschwindigkeit trägt Geschichte in sich. Und wenn wir jetzt in Freiheit gehen können, verwandeln wir das Hetzen, Laufen und Streben unserer Vorfahren. Wir machen es ein Stück weit möglich, dass auch künftige Generationen in Frieden und Freiheit gehen können. Wenn wir uns die Art von Gesellschaft der Zukunft vorstellen, die wir alle ermöglichen wollen: Sie ist gerecht, sie ist gleichberechtigt, sie ist inklusiv. Ob wir im Kloster dazu beitragen oder als jemand im B-Team oder jemand bei Global Optimism oder Project Everyone. Alle hier vertretenen Organisationen. Wir denken an eine Art Gesellschaft und an die künftigen Generationen, die wir heute mit unserem Handeln ermöglichen wollen. Wir wollen glauben, dass eine solche Zukunft möglich ist. Im Buddhismus glauben wir, dass wir im gegenwärtigen Moment über immense Energie und Entscheidungsfreiheit verfügen. Immense Kapazität, die Voraussetzungen für diese Zukunft zu schaffen und irgendwie diese Zukunft mithilfe dieser Gegenwart zu schaffen. Was denken wir, was wir tun, wenn wir am Leben sind? Worüber reden wir, wenn wir über das Leben sprechen und wie wir unser Leben verbringen? In manchen Situationen, in denen sich manche von uns die meiste Zeit befinden, könnte es im Leben um Produktivität gehen, oder Gewinn oder Innovation, oder Agilität. KPIs? Anscheinend ist das was Wichtiges. Im Buddhismus haben wir von Natur aus eine andere Vorstellung, was wir mit unserer Zeit und Energie machen. [KARMA] Wir sprechen über das so genannte Karma. Einige von euch denken bestimmt etwas, wenn sie dieses Wort sehen. Aber eigentlich handelt es sich um ein Fachwort, das einfach „Handeln“ bedeutet. Die Energie des Handelns. Wir alle produzieren in jedem Moment Karma. Wir sprechen von dreifachem Handeln. Unsere Denkweise. [DENKEN] Unsere Art zu sprechen. [SPRECHEN] Und unsere Art zu handeln. [HANDELN] Unsere Gedanken gehen hinaus in die Welt und irgendwie verbreiten sie sich und setzen uns fort. Wir sagen, dass Denken wichtig ist, weil wir diese Samen ständig in unserem Geist, unserem Denken kultivieren. Viele in diesem Raum sind die Art Mensch, die gute Ideen haben und diese sehr schnell kanalisieren, um sie zu sagen und umzusetzen. Unsere Ideen sind wirklich wichtig. Unsere Ideen, unsere Werte, unsere Art, die Welt zu sehen. Es führt zu dem, was wir sagen und zum Handeln. Wir nennen Denken tatsächlich eine Art Handeln. Unser Lehrer zitierte gern Jean Paul Sartre. L'homme est la somme de ses actes. Der Mensch ist die Summe seiner Taten. Jeder von uns, der Abdruck, den wir in der Welt hinterlassen, ist in erster Linie und ausschließlich das Erbe unseres Denkens, Sprechens und Handelns. Unsere Art zu sein. In unserem Berufsleben konzentrieren wir uns möglicherweise so sehr auf das Handeln. Es kann eine interessante Übung sein, sich zu fragen: Wie wird meiner Meinung nach mein berufliches Erbe aussehen? Steht das dann auf unserem Grabstein? Ich habe darüber nachgedacht, als ich zum ersten Mal in Plum Village praktizierte. Zu dieser Zeit arbeitete ich in der BBC-Nachrichtenredaktion, ausgerechnet in politischen Nachrichten. Ich hatte diese Zeilen gehört: Ich werde auf jeden Fall krank werden. Ich kann Krankheit nicht entkommen. Ich werde auf jeden Fall alt werden, ich kann dem Alter nicht entkommen, Ich werde auf jeden Fall sterben, ich kann dem Tod nicht entkommen. Ich werde mit Sicherheit von allen, die ich liebe, getrennt werden. Und der fünfte Punkt: Nur meine Taten von Körper, Sprache und Geist sind der Grund, auf dem ich stehe. Meine Taten. Ich arbeitete in der Nachrichtenredaktion und dachte: Meine Güte. Ich dachte: Wenn ich hier weiter arbeite, Wie lässt sich mein Leben zusammenfassen? Mir wurde klar, dass auf meinem Grabstein nur mein Name stehen würde und so etwas wie: BBC Editor. Es war eine interessante Erkenntnis. Denn wenn einer von euch jemals mit der BBC zusammengearbeitet hat: „Editor“ ist eine große Sache. Quasi der heilige Gral für alle, die dort arbeiten. Und ich wollte, dass es in meinem Leben um viel mehr geht. Mir wurde klar, dass es sehr desillusionierend sein kann, wenn wir über unsere beruflichen Erfolge nachdenken. Vielleicht ist der Bereich unseres Handelns nicht genau das, was wir denken. Wir sprechen oft über Wirkung. Ich möchte Wirkung erzielen. [Name] sagt immer „Skalierung und Geschwindigkeit“. Geschwindigkeit. Skalierung. Wirkung. Wie passt das auf einen Grabstein? Dieses Richtliniendokument. Dieser Bericht. Diese Finanzierung erhalten. Im Buddhismus sagen wir wirklich, dass unser Fortbestehen und die Art unserer Wirkung viel tiefer geht als das Ziel dessen, was wir erreichen. Es ist auch das Wie: Wie wir dorthin gelangen. Die Mittel. Wenn wir unsere Art zu sein als eine Kerze beschreiben, dann strahlen unser Denken, Sprechen und Handeln in die Welt hinaus. Die Qualität unserer ... Liebevolles Handeln. Wie wir denken, sprechen und handeln, ist auch ... Wenn ihr an eine Kerze denkt, die Licht ausstrahlt. Dieses Licht scheint auch auf die Kerze selbst. Wenn wir etwas sagen, das nicht ganz wahr ist, beeinflusst das unser Bewusstsein, beeinflusst es uns selbst. Wenn wir so handeln, dass es nicht so recht unseren persönlichen Werten entspricht, wirkt sich das auf uns aus. Es beeinflusst vielleicht, wie wir nachts schlafen können. Ob wir Angst oder Verzweiflung spüren. Aber wenn wir so handeln, sprechen und denken können, dass es wirklich mit unseren Werten übereinstimmt, können wir mit uns selbst im Einklang sein. Hier ist etwas Interessantes. Wenn wir zu stark denken, dass unsere wichtigsten Handlungen im Beruf geschehen, übersehen wir vielleicht die Tatsache, dass unsere tiefste Übertragung in der Art und Weise liegt, wie wir als Person sind. Zum Beispiel an unsere Kinder, an unsere Familienmitglieder. Wie wir mit Wutgefühlen umgehen. Wie wir mit Angstgefühlen umgehen. Wie wir mit Verlangen und Gewohnheiten umgehen. Tatsächlich prägen wir dies ständig der nächsten Generation ein. Vielleicht ist euer größtes Erbe nicht euer berufliches Erbe, sondern die Familie und die Menschen, mit denen wir zu Hause zusammen sind. Vielleicht verbringt ihr ja mehr Zeit mit euren Kollegen als mit euren Kindern. Also finden diese Muster und diese Übertragung vielleicht tatsächlich am Arbeitsplatz statt. Wir tragen dazu bei, die Energie der Ungeduld zu steigern. Die Energie des „Nichtgenugseins“. Ich werde gleich darauf zurückkommen. Und wir vermitteln nicht das, was wir am ersten Tag gelernt haben, nämlich die Kraft der Präsenz. Eine Qualität der Präsenz. Vielleicht suchen wir also am falschen Ort nach unserem Erbe. Für unsere Übertragung, unsere Fortsetzung. Großartige buddhistische Worte. Unser Fortbestehen in der Welt; was wir auf Menschen um uns übertragen. Das ist unter anderem wichtig, weil es mit Systemänderungen zu tun hat und mit etwas, was wir gestern von Bruder Spirit gehört haben: Wir können Maßnahmen ergreifen, um die Probleme unserer Zeit zu lindern. Oder um unsere Wirtschaftssysteme und Infrastruktur anzupassen. Aber letztlich sind die dritte Säule der Transformation, der Transformation des Systems, die Menschen, die in diesem System sein werden. In 20 Jahren, 50 Jahren, 100 Jahren, 150 Jahren. Wie werden diese Menschen auf die Herausforderungen ihrer Zeit reagieren? Wir können nicht einmal alle Herausforderungen vorhersehen. Aber was wäre, wenn wir eine Seinsweise etablieren könnten, die wir lernen, trainieren, kultivieren, und diese dann weitergeben? Als ultimativen Werkzeugkasten, als Lebens-Kasten, als Lebenserhaltungssystem für die kommenden Generationen, damit sie wissen, wie man in einer Krise atmet. Damit sie wissen, wie sie gehen müssen, um den Wald genießen zu können. Wir sind vielleicht so sehr damit beschäftigt, die Wälder zu schützen, dass wir unseren Kindern nicht vermitteln können, wie man einen Wald genießt und in Freiheit hindurch geht. Ich versuche euch zu vermitteln, dass es vielleicht wichtiger ist, den Kindern zu zeigen, wie sie in Freiheit gehen können und einen Wald genießen, damit sie Wälder in 50 Jahren oder 100 Jahren oder 150 Jahren schützen können. Vielleicht, nur vielleicht, wichtiger, als eine winzige Ecke zu retten mit einer Kampagne im Jetzt. Es geht um ... Wir hassen es, Computermetaphern zu verwenden. Aber es ist wie das Betriebssystem des kollektiven Bewusstseins. Hier müssen wir unser Transformationsprogramm ansetzen. Wie wir das Leben verarbeiten, wie wir es erschaffen und darauf reagieren. Darin müssen wir unsere Zeit und Energie investieren. Und das hat etwas mit Ethik zu tun. Ich möchte einen Freund anrufen und Bruder Phap Huu bitten, mir zu helfen. Entschuldigen Sie die Anspielung auf „Wer wird Millionär?“ Die kam bestimmt aus heiterem Himmel. Bruder Phap Huu wird mir helfen, einen kleinen Kreis zu zeichnen. [Lachen] Danke, Bruder, danke. Wir tun unser Bestes, um wieder zu uns selbst zu kommen. Einige von uns hatten die Frage: Was bedeutet das eigentlich? Es bedeutet zum Beispiel, zuzuhören, was uns am wichtigsten ist. Am ersten Tag lernten wir, auf unsere Atmung und unseren Körper zu hören und was die beiden uns sagen. SOS. Ich bin hier. Bitte kümmer dich um mich. Du hast mich, deinen Körper, völlig vergessen. Ich bin hier. Wir kehren zurück, um uns um unseren Körper zu kümmern. Wir kommen zurück, um uns um unsere Gefühle zu kümmern, einschließlich der unangenehmsten: Trauer, Angst, Verzweiflung. Eifersucht, Verlangen. Ein Grundkurs in menschlicher Lebenskompetenz. Können wir mit diesen Gefühlen umgehen? Und dann Wohlbefinden erzeugen? Können wir wissen, was für uns am wichtigsten ist? Vielleicht haben wir in den letzten Tagen bereits einige neue Erkenntnisse darüber gewonnen, was uns wichtig ist. Und dann kamen die Linien heraus. Bruder Phap Huu meint, ich kann selbst ein paar kleine Kreise zeichnen. Fast. Wir helfen unseren Lieben. Wenn wir dieses Retreat verlassen, gehen wir nicht hinaus, um die Menschen, die wir lieben, zu reparieren. Wir sagen ihnen nicht, dass sie fünf Minuten lang mit uns in Stille essen oder jeden Morgen mit uns meditieren sollen. Oder eine Gehmeditation machen. Wir möchten ihnen helfen, auf sich selbst zu hören. Mit den Praktiken des tiefen Zuhörens, die wir gelernt haben, wird einfach die Art und Weise, wie wir mit unserer Präsenz auftreten, unseren Lieben, unseren Kollegen helfen, auf sich selbst zu hören. Wir sind eine Art Zeuge, ein Begleiter, ein Freund. Wir kommen einfach zu ihnen ... Wir geben nicht an. Es geht darum, da zu sein, damit sie sich wohl fühlen können. Ruhig und in der Lage zu hören, was in ihnen vorgeht. Thay, unser Lehrer, sagte ... Wir können uns dann vorstellen, dass unsere Familie, es kann auch unser Freundschaftsnetzwerk sein, oder die Menschen, mit denen wir zusammenleben. Unser Lehrer beschrieb es als unser Basislager. Er nannte es die Basis oder das Fundament unserer Tätigkeiten. Das kann auch das Team im Büro sein, wenn ihr mit ihm viel Zeit verbringt. Das Wohlbefinden dieses Körpers, diese Ansammlung von Menschen, ist die Basis für unsere Handlungen. Von dort aus können wir Einfluss auf unsere Gesellschaft nehmen. Ihr könnt euch vorstellen: Die Gesellschaft ist hier irgendwo. Wir haben viel über Zusammenarbeit gesprochen. Die ist für alle hier vertretenen Organisationen ganz wesentlich. Die Qualität der Zusammenarbeit, wir könnten sogar sagen Harmonie, wird die Qualität unserer Wirkung auf das Kollektiv bestimmen. Hier praktizieren wir also das Zuhören, das liebevolle Sprechen und Konfliktlösung. Auch das Annehmen von Schmerz und Leid auf kollektiver Ebene. Auf der Ebene einer Familie kann es Schmerz und Leid geben. Wenn es einem Familienmitglied nicht gut geht, vielleicht stirbt jemand. Wenn ein Projekt scheitert, kann es in einem Team zu Schmerzen und Leid kommen. Oder wenn ein Projekt untergraben wird. Denkt nur an die Herausforderung des ESG-Rahmenwerks. Das löst bei vielen Menschen große Emotionen aus. Wir müssen fähig sein, diese Emotionen auf Team-Ebene zu bewältigen. Um unsere Verzweiflung zu teilen, um unsere Trauer zu teilen, um uns gegenseitig zu helfen, mit den starken Emotionen umzugehen, um zu einer kollektiven Einsicht für einen neuen Ausweg gelangen zu können. In diesem Raum herrscht kein Mangel an Intelligenz. In unseren Teams, unseren Organisationen. Es mangelt nicht an gutem Willen, an guten Absichten. Ich habe darüber gesprochen, was wir uns für die Zukunft wünschen und wie wir es jetzt in unserem Leben leben können, um es in Zukunft möglicher zu machen. Wie das Beispiel, in Freiheit zu gehen oder einen Wald zu genießen. Oder schaut euch einen Apfel an. Ist er nicht ein Wunder? Mein sehnlichster Wunsch wäre es, dass die Menschen auch in 100 Jahren einen Apfel in vollen Zügen genießen können und ihn als das Wunder erkennen können, das er ist. Dafür muss ich jetzt einen Apfel so essen und mit anderen teilen, wie man einen Apfel so isst. Wenn wir über Aktionen und Projekte sprechen, etwa ethische Projekte für ethischere Geschäftspraktiken, die wir bei anderen oder in der Zukunft sehen wollen, in unserer Art, als Team zu agieren, um gute soziale Ergebnisse zu erzielen ... Die Werte, die wir in unserem Projekt anstreben, müssen in der Herangehensweise unseres eigenen Projekts da sein. Inklusivität zum Beispiel. Oder gerechte Verteilung. Haben wir Inklusivität und gerechte Verteilung in unseren Teams? Transparenz, Verantwortlichkeit. Thay beschrieb dies manchmal als die Umwandlung unseres Teams oder unserer Organisation in eine Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die die Werte verkörpert, die wir in der Welt sehen wollen. Ich bin sicher, dass ihr bereits wunderbare Leitbilder habt. Hier ist ein kleiner Realitätscheck: Sind die Werte in unserer Organisation ganz im Einklang mit der Wirkung, die wir in der Welt erreichen wollen? Die Werte, wie wir zusammenarbeiten, wie wir einander zuhören und wie wir die Ideen der anderen einbeziehen. Lasst uns sicherstellen, dass wir als Team, als Organisation, bereits die Werte verkörpern, die wir sehen wollen. So tappen wir nicht in die Falle der toxischen Systeme der Welt, die wir zu ändern versuchen. Wie können wir also bei unserem Streben nach Veränderung einigen der schädlichen Praktiken in dieser Welt widerstehen? Dies betrifft auch Dinge wie ... Kommunikation. Ich sage das als eine ehemalige Journalistin. Sind wir in unserer Kommunikation ehrlich? Sagen wir die ganze Wahrheit über die globalen Auswirkungen unserer Unternehmen? Wenn wir in unseren eigenen Unternehmen so aufrichtig kommunizieren, dann können wir andere inspirieren, die es viel schwieriger haben, Denn sie sehen, dass wir diese Werte tiefer Ehrlichkeit wirklich verkörpern. Ich möchte über etwas sprechen, das Christiana mir gegenüber erwähnte. Ich fragte sie vor ein paar Tagen: Was hält diese besondere Gruppe von Menschen nachts wach? Christiana schwieg lange. Einer der vorgeschlagenen Gründe, den Christiana anbot, war ein Gefühl tiefer Frustration. Wir sind hier gute Menschen. Ihr leistet gute Arbeit. Ihr gebt sogar euer Bestes. Aber irgendwie bewegt es die Nadel einfach nicht. Es fehlt einfach die Art von Veränderung, von der wir wissen, dass sie möglich ist. Wir kommen mit all den Hindernissen und warum genau das alles so schwer ist, nicht ganz klar. Hier ist ein Weg, wie wir als buddhistische Praktizierende diesem Gefühl der Frustration entgegenwirken können: Seid auf indirekte Konsequenzen eurer Arbeit vorbereitet. Vielleicht ist der Erfolg dieses einen Projekts, Initiative oder Partnerschaft, nicht der richtige Ansatz, um eure tägliche Arbeit zu messen. Vielleicht ist das Ergebnis dieses einen Projekts nicht der richtige Ort, um euren Einfluss in der Welt zu sehen. Die Tatsache, dass ihr bereits mit einer guten Absicht euer eigenes Leben führt, dass ihr in eure Teams Großzügigkeit, Inklusivität, Präsenz, Zuhören und Werte einbringt, das ist bereits ein Handeln, das vollständig in die Welt und auf die Menschen um euch herum strahlt: zu Hause und bei der Arbeit. Das heißt schon: Es ist einen Versuch wert. Eure täglichen Handlungen können bereits die Botschaft verkörpern: Was wir jetzt tun, ist nicht in Ordnung. Und jeder von uns kann einen Teil dazu beitragen, dies zu ändern. Das ist ein Muster, ein Erbe, das wir in der Gesellschaft hinterlassen. Ich möchte Bruder Phap Huu noch einmal einladen. Erinnern wir uns an unseren Kreis vom ersten Tag zum Thema Samen. Vielen Dank, Bruder. Wir haben verstanden, dass es dieses sogenannte Speicherbewusstsein gibt. [SPEICHERBEW.] Dies ist ein Modell unseres Geistes und wir haben die Samen ... Wir alle haben alle Samen in den Tiefen unseres Bewusstseins. Unsere Handlungen, jeden Tag, die Art, wie wir sprechen, die Art, wie wir zuhören, die Art, wie wir gehen, Die Ideale, die wir hervorbringen, die Werte. Dann bewässern wir in unserem Bewusstsein mit guten Samen. Schwester Hero sagte auch: Das ist sowohl kollektiv als auch individuell. Im Buddhismus sagen wir, dass wir vertrauen – Heute Morgen dreht sich alles um Vertrauen – dass alle Samen rechtzeitig reifen. Wenn ihre Zeit reif ist. Manche Samen reifen sofort. Andere brauchen länger. Möglicherweise sind wir gerade dabei, Samen zu kultivieren die nicht nur eine Saison um die Sonne brauchen, um zu blühen, oder 17 Jahre wie manche Zikaden, die so einen langen Lebenszyklus haben. Vielleicht gibt es einige Samen, deren Reifung mehr als eine Generation dauert. Vielleicht ist ja die Tatsache, dass wir hier sein können, eine Reifung von Samen von der vorherigen Generation? Vielleicht vor zwei Generationen? Mein Großvater war in den 1970er Jahren der erste in meiner Familie, der ein Buch über Meditation kaufte. Ich habe das Gefühl, dass ich über zwei Generationen hinweg heranreife. Dass ich einfach nur hier sein kann. Mein Großvater hatte in seinem ganzen Leben keine Gelegenheit, an einem Retreat teilzunehmen. Das war zu seiner Zeit noch nicht verfügbar. Ich glaube, er wurde 1991 krank. Vor dem Internet. Er wusste nicht, dass es Orte gab, an denen er Meditation lernen konnte. Das Wunderbare an der Reifung von Samen ist: Unser heutiges Leben, unser Handeln, unsere Karrieren sind die Reifung der Vergangenheit. Wir können darauf vertrauen, dass wir im Laufe unseres Lebens vielleicht nicht alle Früchte sehen werden. Aber die guten Samen, die wir jetzt gießen, werden mit der Zeit weiter reifen. Die Frage ist also: Welche Samen gießen wir? Als wir etwas über den Geist lernten erklärte Schwester Hero, dass es einen Teil unseres Geistes gibt, der „Manas“ heißt. Das ist der greifende Teil unseres Geistes. Der immer auf mich und meins aufpassen will. Ich und meins, haben, festhalten. Beschützen. Aneignen. Extrahieren. Wir hatten einige Eigenschaften, an die ich uns erinnern möchte. Aneignung, Überleben, Überlebensinstinkt, Schmerzen vermeiden, Vergnügungssuche, die Gefahr der Vergnügungssuche ignorieren, das Gute im Leiden ignorieren und das Gesetz der Mäßigung missachten. Das ist die buddhistische Erkenntnis aus mehreren tausend Jahren – 1500 Jahre. Es stammt aus einer späteren Phase des Buddhismus – darüber, wie unser Geist funktioniert. Als wir das neulich an der Tafel sahen, Ich weiß nicht, wie viele von euch dachten, dass dies nicht nur auf individueller Ebene gilt. Ist das nicht eine ganz genaue Beschreibung wie die Menschheit als Spezies auf dieser Erde lebt? Wir bemächtigen uns der Erde. Wir nutzen sie aus. Wir betrachten unser Überleben getrennt vom Überleben anderer Arten und der Erde. Als Spezies meiden wir gerne Schmerzen und suchen auf jeden Fall nach Vergnügen. Und wir ignorieren die Gefahr der Suche nach Vergnügen. Und wir ignorieren das Gute im Leiden. Also das hier, Nummer 3 bis 7, ist unsere Konsumkultur. Genau da. Wir konsumieren, weil wir den inneren Schmerz nicht ertragen können. Wir konsumieren, um unser Leid zu vertuschen. Wir denken, wir brauchen mehr Dinge, weil uns für nicht genug halten. Was wir haben, ist nicht genug. Und es gibt ein Wirtschaftssystem, das uns ständig daran erinnert, dass wir nicht genug haben. Ich habe meinen Ärger eingefangen. Ich werde voller Liebe sprechen. [Klang der Glocke] Ich werde auch die Wahrheit sagen. Im Streben nach Gewinn sagen uns Marketingabteilungen auf der ganzen Welt dass wir nicht genug haben. Nach den Erkenntnissen des Buddhismus haben wir tatsächlich genug. Der gegenwärtige Moment reicht aus. Jede*r von uns ist genug. Unsere Anwesenheit, die Anwesenheit unserer Lieben, In der Lage zu sein, ganz auf der Erde zu wandeln und den Vögeln und Bäumen zu lauschen, reicht aus, um glücklich zu sein. Wir können ganz einfach leben und glücklich sein. Ich habe diese Woche einige von euch sagen hören: Es ist so überwältigend, Einfachheit zu berühren. Diese Geräte nicht so sehr zu benötigen. Dass wir nichts online kaufen müssen, während wir hier sind. Unser Konsumverhalten ist deutlich gesunken. Und doch ist unser Glücksniveau sprunghaft gestiegen. Wir berühren die Wahrheit, dass wir mehr als genug Voraussetzungen haben, um glücklich zu sein. Unser Lehrer hat einmal etwas gesagt, was ich sehr tiefgründig und ziemlich mutig finde. Er sagte: Wir wissen als Spezies nicht, was wahres Glück ist. Deshalb zerstören wir unseren Planeten. Das geht echt tief. Wir wissen nicht und haben nicht gelernt, wie wir wahres Glück in unserem Alltag berühren können. Wir konsumieren, um unseren Schmerz zu vertuschen. Wir vertuschen mit Vergnügen unseren Schmerz, weil wir nicht wissen, wie wir in der Einfachheit Glück finden können. Also konsumieren wir. Und diese Konsumkultur zerstört unseren Planeten. Deshalb ist es wirklich wichtig, das Wunder des gegenwärtigen Augenblicks berühren zu können um das Glück auf ganz einfache Weise zu berühren. Und es ist wirklich wichtig, dass jede*r von uns lernt, mit schmerzhaften Gefühlen umzugehen. Damit die erste Reaktion auf schmerzhafte Gefühle nicht der Konsum ist. Achtsamkeit kann unsere erste Reaktion auf schmerzhafte Gefühle sein. Anwesend sein. Wir treffen uns selbst, das sind wir, zurückkommend: Der Ausweg führt nach innen. Wir begegnen unserem Selbst und unserem Schmerz mit Zärtlichkeit, mit Freundlichkeit, mit Neugier. In ethischer Hinsicht bedeutet es, dass ein ethisches Unternehmen eines ist, das sich nicht daran beteiligt, diesen Mechanismus zu verstärken. Sondern es hilft den Menschen zu erkennen, dass wir genug haben. Es hilft Menschen, wahres Glück zu finden. Es hilft Menschen, mit schmerzhaften Gefühlen umzugehen. Wir könnten jetzt sagen: Das ist ja die Rolle der Bildung. Das ist die Rolle der Gesellschaft. Die Rolle von ... etwas anderem. Aber wenn unsere Konzerne wirklich im Dienst von etwas mehr als nur Profit stehen, idealerweise im Dienste der Menschheit, und noch gr;ößer: im Dienste des Planeten, müssten wir uns in einem Unternehmen dieser ethischen Dimension unserer Tätigkeit bewusst sein. Noch eines ist wirklich interessant: Wir haben als Individuen Entscheidungsfreiheit und Souveränität, uns von den Systemen unserer eigenen Schöpfung zu befreien. Nach den Erkenntnissen des Buddhismus machen wir weder das System noch andere Unternehmen oder irgendeine Konsumkultur außerhalb von uns dafür verantwortlich. Mit der Energie der Achtsamkeit erweitern wir unsere Zone des freien Willens. Wir entscheiden, was wir konsumieren und wie wir leben. Wir können uns von diesen Maschinen, Systemen und Mechanismen unserer eigenen Schöpfung befreien. Deshalb hat für uns Achtsamkeit mit Erwachen und Freiheit zu tun. Sie gibt uns so viel mehr Handlungsraum. Wenn wir den für uns selbst umsetzen können, dann gestalten wir aufgrund der Wirkung, die wir mit unserer Präsenz haben, ihn auch für unsere Kinder. Für unsere Freunde. Unser Lehrer sagte einmal: Eine der größten Fähigkeiten, die wir in Plum Village entwickeln können, besteht darin, zu lernen, wie man einen Moment des Glücks herbeiführt. Denn zu lernen, einen Moment des Glücks zu erzeugen, hat etwas mit dem Umgang mit schmerzhaften Gefühlen zu tun. Die beiden gehören irgendwie zusammen. Wir brauchen einen Moment des Glücks, wenn wir uns niedergeschlagen fühlen. Oder wenn wir uns neutral fühlen. Taub. Ein bisschen „blah“. Die Fähigkeit, einen Moment des Glücks zu erzeugen, ist eine der besten Fähigkeiten, die wir hier lernen können. Denn wenn wir wissen, wie wir einen Moment des Glücks schaffen können, können wir einen solchen Moment für unsere Familie schaffen. Wir können ihn für die Teams schaffen, mit denen wir zusammenarbeiten. Oder für unsere Organisation als Ganzes. Es braucht nicht viel, um einen Moment des Glücks zu schaffen. Thay sagte sogar, wir können einen Moment des Glücks schaffen wann immer wir wollen. Das ist 'ne harte Nuss. Aber ich arbeite daran. Ich kann mir diese Frage wirklich stellen. Wenn ich mich neutral fühle, oder niedergeschlagen, wenn ich mich nicht glücklich, nicht gut fühle, frage ich mich: Was kann ich in diesem Moment tun? Wir haben viele Möglichkeiten kennengelernt, wie wir das tun können. Den Körper entspannen, wenn das Unbehagen, das wir empfinden, ein körperliches ist. Angst, Unruhe, Anspannung. Dann können wir Tiefenentspannung machen. In unserer App gibt es viele Aufnahmen, die ihr verwenden könnt, wenn ihr wieder zu Hause seid. Eine Mahlzeit mit Freunden teilen. Persönlich. Nicht alleine zu essen ist ein Quell der Freude und des Glücks. Aber auch zu Lernen, dass wir, wenn wir alleine essen, nicht das Gefühl haben, dass wir allein sind. Sondern wirklich den ganzen Planeten und Kosmos und Mutter Erde zu sehen, das Wunder des Lebens: in unserem Essen, unserem Sandwich, unserer Lunchbox. Und zu sagen: Ich werde mein Auge der Einsicht nutzen. Es sieht, dass ein Teil von mir sich in diesem Moment allein fühlt. Aber ich weiß, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Ich weiß, dass der ganze Kosmos mein Mittagessen unterstützt. Der ganze Kosmos trägt meinen Apfel. Mit dem Auge der Einsicht können wir Momente der Einsamkeit in Momente des Glücks und der Verbundenheit mit dem ganzen Planeten, dem Kosmos verwandeln. Wenn wir also darüber sprechen, welche Samen wir gegossen haben ... Der Name dieser Samen, für diejenigen, die die Präsentation verpasst haben, könnte Angst sein. Es könnten Angstzustände sein. Es könnte Verzweiflung sein. Aber es könnte auch Glück sein. Dankbarkeit, Achtsamkeit. Großzügigkeit. Eine Frage an uns alle ist: Welche Samen gießen wir in unserem täglichen Leben? Und was hat das mit der Transformation des Systems, der Transformation unserer Gesellschaft zu tun? Viele von uns auf diesem Retreat kennen die Gefühle der Angst, der Wut oder der Panik, weil die Dinge nicht schnell genug vorangehen. Skalierung und Geschwindigkeit! Dies können Samen in unserer Organisation sein. Das kollektive Bewusstsein unserer Organisation und Teams. Es kann eine gute Übung sein. Wie geht es uns allen? Könntet ihr mit euren Teams nach Hause gehen und an einem Whiteboard dem Kompost, dem Schlamm, einen Namen geben? Vielleicht muss es jede(r privat auf einen Post-it-Zettel schreiben und dann sammelt ihr es ein. Vielleicht benötigt ihr eine gleiche Anzahl positiver wie negativer Zettel. Welche Samen gießen wir? Ich werde hierhin „Konsumkultur“ schreiben. [KONSUMKULTUR] Vielleicht bewässert unsere Konsumkultur den Samen des Verlangens in uns. Eine Frage ist also: Wenn wir davon sprechen, den freien Willen zu haben, anders auf unserem Planeten zu leben, wie können wir dann unseren Geist vor dem kollektiven Bewusstsein schützen das ständig unseren Samen des Verlangens gießt? Immer, wenn wir eine Werbung sehen, gießt es den Samen des Verlangens. „Mit diesem Produkt wirst du glücklicher sein.“ „Mit diesem Produkt wirst du cool und akzeptabel sein.“ „Du wirst Status haben.“ „Der Besitz dieses Produkts ist ein Zeichen von Macht oder Einfluss.“ Diese Samen werden ständig in uns bewässert. Die Kraft der Achtsamkeit liegt darin, dass sie uns die Freiheit gibt, uns dafür zu entscheiden, anders zu sein und außerhalb dieser Konsumkultur zu agieren. Im Buddhismus sprechen wir von Treibstoff. Was treibt uns an? Unsere tiefste Absicht oder unser tiefster Wille. Wir können darüber auch als einen Samen in unserem Bewusstsein sprechen. Vielleicht erkennt sich jemand in diesem Beispiel wieder: Mit 30 werde ich so ein Auto und ein eigenes Haus haben. Das ist ein Wille und eine Absicht, die wir an einem bestimmten Punkt festlegen. Sie treiben uns an. Vielleicht haben wir den Willen und die Absicht, einen bestimmten Geldbetrag zu bekommen, eine bestimmte Gehaltsstufe, einen bestimmten Status. Im Buddhismus praktizieren wir das tiefe Erforschen unseres Willens. Es ist eine Art Fachbegriff. Der Wille. Was sind unsere größten Sorgen? Fragen wir die buddhistischen Weisen: Geld, Status, Macht und sogar sinnliche Freuden schaffen den Schnitt nicht. Vielleicht sehnt ihr euch danach oder glaubt euch danach zu sehnen, oder die Gesellschaft sagt euch, dass ihr euch danach sehnen sollt, aber vielleicht ist es nicht das, was euch am Wichtigsten ist. Was ihr wirklich wollt. Was ihr von Herzen geben möchtet. Ich glaube, dass in vielen von euch der Wille, im Dienst von etwas zu stehen, eine Rolle spielt. Im Dienste der Gesellschaft, um Inklusivität zu fördern, oder Nichtdiskriminierung. Ihr möchtet Menschen helfen, sich in den Planeten zu verlieben und ihn zu beschützen. Ihr möchtet ein gerechteres Wirtschaftssystem. Das ist ein fantastischer Wille. Wir sagen, dass unser Wille wie ein Feuer in unserem Bauch ist. Wir müssen ihn jeden Tag füttern und am Leben halten. Und wir müssen wirklich wissen, was uns am wichtigsten ist. Vielleicht ist das Wie, wie wir unsere tiefsten Träume verwirklichen – manchmal bezeichnen wir den Willen auch als unseren tiefsten Wunsch – [TIEFSTER WUNSCH] vielleicht ist also das Wie der Erkenntnis ebenso wichtig wie das Was. Wenn wir unsere Freunde, Familie und Gesundheit opfern, um uns um den Planeten zu kümmern, haben wir uns vielleicht nicht so um den Planeten gekümmert, wie zukünftige Generationen es von uns brauchen. Vielleicht ist das nicht der Weg, ein guter Vorfahre für die Zukunft des Planeten zu sein, weil wir vorleben, dass wir uns nicht um unsere Gesundheit kümmern, Freunde und Familie opfern, und das in der Gesellschaft verankern. Thay hatte eine wirklich tiefe Einsicht über Willen und Verlangen: Sie sind eine Möglichkeit, Manas umzuwandeln. Er verwendete einen Fachbegriff: Wir sublimieren Manas im Dienste unserer guten Absicht, unseres tiefsten Wunsches. Er beschrieb es so: Erinnert euch an die Energie des Aneignens – Manas hatte sich also einen Teil des Speicherbewusstseins angeeignet. Es sagt: „Das bin ich.“ „Das hier bin ich.“ Und er sagte, dass wir Manas in einen Lotus verwandeln können. Und dass es ein großer Dienst an der Gesellschaft und an der Welt sein kann. Wir nehmen unseren Überlebensinstinkt, den Schwester Hero als die Energie der Vitalität beschrieb. Wir haben eine Lebenskraft. Diese wird unser tiefster Wunsch. Das ist also selbstverstärkend. Wir kümmern uns um unseren Schmerz. Wir kümmern uns um das Erschaffen von Glücksmomenten. Wir wissen, wie gut es ist, den Kompost wertzuschätzen. Wir verstehen, dass wir keine Zeit mit Streaming und Bildschirmen verschwenden möchten. Wir verstehen das Gesetz der Mäßigung, denn wir haben etwas viel Wichtigeres zu tun in den Tagen und Stunden, in denen wir wach sind. Ich möchte gern etwas vorlesen. Wir haben in Plum Village einen Ethikkodex. Gehen wir nun auf den Teil der angewandten Ethik von allem, was ich gesagt habe, ein. Wir haben einen besonderen ethischen Grundsatz, was wir als die richtige Art von Treibstoff bezeichnen können. [RICHTIGER TREIBSTOFF] Das steht darin: Im Bewusstsein des Leidens, das durch unachtsamen Konsum verursacht wird, setze ich mich für die Förderung einer guten körperlichen und geistigen Gesundheit ein: Für mich, meine Familie und meine Gesellschaft, durch die Praxis von achtsamem Essen, Trinken und Konsum. Der Konsum von essbaren Nahrungsmitteln, Sinneseindrücken, der Konsum von Wille -- wir sagen, dass er eine Art Nahrung ist -- denn er holt uns morgens aus dem Bett, genau wie Kaffee. Der Konsum von Bewusstsein. Interessant am Buddhismus ist, dass wir sagen, wir konsumieren unsere Umwelt. Das Bewusstsein unserer Umwelt. Deshalb werden wir Angst und Furcht verspüren, wenn unser Team Probleme und viel Angst hat. Wenn es auf der Welt viel Verzweiflung und Einsamkeit gibt, etwa nach der Pandemie, wenn wir davon ausgehen, dass diese zugenommen haben, wie Untersuchungen andeuten. Dieses kollektive Bewusstsein wird unser individuelles Bewusstsein beeinflussen. Wir spüren nicht nur unseren eigenen Schmerz, sondern auch den Schmerz unserer Gesellschaft. Es ist, als würden wir das kollektive Bewusstsein auffressen. Hier ist eine weitere Zeile aus diesem Prinzip des richtigen Treibstoffs. Ich bin entschlossen – ich bin mir also des Leids bewusst das durch unachtsamen Konsum ensteht – Ich bin entschlossen, nicht zu versuchen, Einsamkeit, Ängste oder anderes Leid dadurch zu vertuschen, dass ich mich im Konsum verliere. Ich werde über das Inter-Sein nachdenken und so konsumieren, dass es Frieden, Freude und Wohlbefinden in meinem Körper und Bewusstsein bewahrt, aber auch im kollektiven Körper und Bewusstsein meiner Familie, meiner Gesellschaft und der Erde. Wenn wir über individuelle Transformation sprechen und Systemtransformation, dann sind unsere Systeme ein Ausdruck des Einzelnen, der Menschheit. Wenn wir unsere eigene Art zu konsumieren verändern, haben wir das Recht, dies auch von den Organisationen zu verlangen, denen wir angehören. Helfen wir als Unternehmen den Menschen, auf eine Weise zu konsumieren, die Frieden, Freude und Wohlbefinden bewahrt? Diese Ethik beginnt bei uns selbst, gilt aber auch für unseren Lebensunterhalt. Wir haben ein weiteres ethisches Prinzip. Es geht um Einfachheit. Wir könnten es tiefe Einfachheit nennen. [TIEFE EINFACHHEIT] In den letzten Tagen haben wir die Einfachheit auf so viele Arten berührt. Wir haben alle möglichen normalen Dinge getan. Habt ihr bemerkt, dass alles, was wir getan haben, normal ist? Laufen. Essen. Gespräche führen. Sich Vorträge anhören. Sitzen. Wir haben uns hingelegt. Aber wir haben alles auf eine erholsame und heilsame Weise getan. Eine Frage ergibt sich aus diesem Retreat: Wie kann ich mehr von dieser erholsamen Einfachheit in meinem Alltag haben? Wenn wir den Vorteil haben, von zu Hause aus zu arbeiten, könnt ihr vielleicht nach dem Mittagessen 10 oder 20 Minuten lang eine Entspannungsübung mit der Plum Village-App machen. Ein wunderbarer Vorteil von Home Office. In der Nachrichtenredaktion musste ich für meinen Bodyscan die Toilettenräume benutzen. Zum Glück waren die Toiletten sehr schick. Dort habe ich in Krisenmomenten meine Tiefenentspannung gemacht. Sie kann auch noch mehr: Entspannung kann in Momenten echter Panik angewendet werden. Ich war früher Teil einer Live-TV-Show und einmal sagte einer unserer Gäste ab. Das war um 9 Uhr morgens. Wir sendeten um 14 Uhr. Mein Chef sagte nur: „Finde Ersatz!“ Und ich dachte ... (schluckt) Als ich merkte, dass ich nicht atmete, fiel mir etwas ein. Ich setzte mich auf die Toilette und machte meine Tiefenentspannung. Es ist erstaunlich, weil der Geist, der nach 10 oder 15 Minuten Bodyscan den Körper wieder verließ, so viel klarer und ruhiger war. Er verfügte über so viel mehr Ressourcen, um das Problem zu lösen. Tiefenentspannung ist hier also ein kleiner Tipp. Ihr könnt sie in Krisenzeiten nutzen. Also: Tiefe Einfachheit. Wir hatten Ruhe und tiefe Entspannung. Wir hatten auch Zeit in der Natur. Es ist sehr wichtig, Zeit in der Welt zu verbringen, die wir retten wollen. Das ist es, was wir künftigen Generationen vermitteln wollen. Eine Liebe und eine Intimität mit der Welt, die wir schützen wollen. Wenn ihr von dem Retreat nach Hause kommt, wie werdet ihr sicherstellen -- Vielleicht braucht ihr einen Eintrag in eurem Kalender: Zeit in der Natur. Vielleicht ist es ein Baum in der Nähe eures Büros, dieser eine Park, eine Ecke in eurem Garten. Die Pflanzen auf eurer Fensterbank. Ihr könnt dasitzen und die Pflanzen bei einer Tasse Tee genießen. Wie werdet ihr die Zeit in Stille mit der Natur verbringen und dieses einfache Glück, dieses Gefühl des Genug-Seins genießen? Ein weiteres Element dieses Retreats, das die Einfachheit so wunderbar gemacht hat, war unsere körperliche Anwesenheit. Mit anderen Leuten. Wir sind soziale Wesen. Wie können wir es als Teams, mit der Familie, mit Freunden wirklich versuchen oder unser Leben anders organisieren, damit wir wirklich eine schöne Zeit miteinander verbringen? Ich würde sagen, das ist ein ethischer Grundsatz. Auftauchen. Im Buddhismus ist die Gemeinschaft so wichtig. Einer unserer Grundsätze der Gemeinschaft besteht darin, unter einem Dach zusammenzukommen. Deshalb müssen wir uns persönlich, im echten Leben, unter einem Dach mit denen versammeln, die wir lieben. Dieses Leben ist sehr kurz. Das Leben ist sehr kurz. Es ist wirklich nährend und erfüllend, mit Menschen zusammen zu sein, die uns am Herzen liegen. Ich habe über Genug-Sein gesprochen. Im Buddhismus sagen wir -- was zum Teil an etwas liegt, das ich zu Beginn über den gegenwärtigen Moment gesagt habe, der Vergangenheit und Zukunft enthält. Deshalb können wir sagen, dass dieser Moment genug ist. Er ist genug. In diesem Moment ist jede*r von uns genug. Ich bin genug. Du bist genug. Als Bruder Spirit seinen Vortrag hielt, sagte er dies: Du bist bereits das, was du werden möchtest. Diese Einsicht gehört zur ultimativen Dimension. Die Einsicht des Genug-Seins. In unserem Alltag müssen wir alle einen Weg finden, Ausflüge in diese wunderschöne ultimative Dimension zu unternehmen und etwas Zeit in einem Moment des Genug-Seins zu verbringen. Vielleicht fünf Minuten morgens bei einer Tasse Tee. Oder während der zehn Minuten Entspannung nach einem anstrengenden Arbeitsmorgen. Oder während ihr euch mit Familie und Freunden zum Essen hinsetzt und euch einfach im Stillen sagt: Das ist genug. Das IST genug. Wir sind genug. Und dieses Gefühl, im gegenwärtigen Moment zu leben, ist letztendlich der einzige verfügbare Moment. Eine Binsenweisheit, aber immer noch so wahr! Die Zukunft ist nicht hier und wird nie hier sein. Es gibt nur gegenwärtige Momente. Wenn wir diese nicht genießen können, wie sollen zukünftige Generationen wissen, wie sie diesen Moment genießen können? Unser Ausflug zu dieser Einsicht des Genug-Seins. Das ist genug. Ich bin genug. Daraus machen wir eine Ausbildung und eine Praxis. Im Buddhismus sprechen wir von Koans. Schreibt es auf ein Blatt Papier. Vielleicht kann Bruder Phap Huu ein paar Kalligraphien machen. Stellt es an einen Ort, an dem ihr gerne sitzt und eine Tasse Tee genießt. Atmet und spürt die Einsicht: „Du bist genug.“ Denn wenn wir 24 Stunden am Tag mit dem Gefühl verbringen, dass wir nicht genug sind, dann frisst das an unserer Menschlichkeit und unserem Zugang zu den Wundern des Lebens. Es ist ein echtes Training. Ein Journalist fragte einmal unseren Lehrer: „Sind Sie ein Optimist oder ein Pessimist, wenn es um Umweltthemen geht? Es war ein Journalist vom britischen The Independent. Ich dachte: Wie wohl Thay damit umgeht? Thay war während des gesamten Interviews sehr müde. Er schwieg sehr lange und sagte plötzlich: Ein Optimist! Ich dachte: OK! Was wird er jetzt sagen? Und er sagte: Wir können in Frieden leben, weil wir wissen, dass wir unser Bestes getan haben. Wir geben unser Bestes und wissen, dass wir unser Bestes gegeben haben. In seinem Optimismus lag auch der Samen des Vertrauens in die Reifung seiner Samen. Wir geben unser Bestes und deshalb können wir Frieden haben. Deshalb könnt ihr euch fünf Minuten Zeit bewahren, in denen ihr sagt: „Ich bin genug.“ „Wir sind genug.“ „Mein Team ist genug.“ „Meine Organisation ist genug.“ Weil wir unser Bestes geben. Deshalb können wir Frieden haben. Und gleichzeitig können wir wieder aus dem Ultimativen herauskommen und uns immer wieder selbst herausfordern: „Gebe ich mein Bestes?“ Auch unsere Freunde können uns herausfordern. Also verbringen wir Zeit im Ultimativen. Es ist sehr schön, jeden Tag ein paar Minuten. Und wir kommen wieder heraus und fordern uns weiterhin in diesem pragmatischen, historischen Bereich heraus: „Was könnten wir noch tun?“ Aber nicht mit einem Gefühl der Knappheit, sondern mit einem Gefühl der Möglichkeit. Was geht noch? Wir können uns fragen: Stellen wir die richtigen Fragen über unsere Konsumkultur? Stellen wir die richtigen Fragen zu Wirtschaftssystemen? Eine ziemliche Herausforderung. Ich denke, dass das B-Team als Organisation sich mit solchen Fragen beschäftigt. Ich denke, bei Global Optimism geht es euch darum. Stellen wir die richtigen Fragen zum Problem? Haben wir das Problem definiert? Wollen wir unsere individualistische, konsumistische, kapitalistische Kultur herausfordern oder verändern, können wir Fragen fragen, die ich von euch schon gehört habe: Ist genug Liebe darin? Welche Rolle spielt die Liebe dort? Gibt es Liebe in unseren Organisationen? Gibt es Liebe in unseren Teams? Wie können wir hier Mitgefühl einbringen? Wie können wir Dinge in Frage stellen, die wir noch nicht in Frage stellen? In diesem Prinzip der tiefen Einfachheit sagen wir: Im Bewusstsein des Leids, das durch Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit, Diebstahl und Unterdrückung verursacht wird ... Im Bewusstsein des Leids, das durch Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit, Diebstahl und Unterdrückung verursacht wird, bin ich bestrebt, Großzügigkeit zu praktizieren in meinem Denken, Sprechen und Handeln. Ich bin entschlossen, nichts zu stehlen und nichts zu besitzen, was anderen gehören sollte. Und ich werde meine Zeit, Energie und materiellen Ressourcen mit denen teilen, die in Not sind. Es gibt noch ein bisschen mehr, und dann kommt das: Ich setze mich dafür ein, den rechten Lebensunterhalt zu praktizieren. So kann ich dazu beitragen, das Leid der Lebewesen auf der Erde zu lindern und aufhören, zum Klimawandel beizutragen. Dieses zweite ethische Prinzip können wir praktizieren und verkörpern sowohl als Einzelperson, aber auch auf organisatorischer Ebene. Es hat mich sehr gefreut, dass das B-Team über verantwortungsvolle Steuerpraktiken verfügt. Ich weiß nicht, ob jemand der Beteiligten hier ist. OK! Vielen Dank! Das ist eine wunderbare Methode, dieses ethische Prinzip auf Organisationen anzuwenden. Wie können Organisationen transparent sein und transparente Steuerpraktiken haben? Es geht nicht nur darum, zu vermeiden, zu verschleiern zu abzugleichen, sondern es geht um echte ethische Integrität auf organisatorischer Ebene über die Notwendigkeit, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Das ist die Anwendung des Satzes: „Ich bin entschlossen, nichts zu stehlen und nichts zu besitzen, was anderen gehören sollte.“ Wir können sagen, dass es beim Prinzip der Besteuerung, angewendet in einem demokratischen System, um Gerechtigkeit geht. Es geht um Inklusion. Wir können nicht sagen, dass dieser Gewinn nur diesem Unternehmen gehört. So wie der ganze Kosmos in der Blume oder im Apfel steckt, steckt auch der ganze Kosmos in diesem Gewinn. Also geben wir diesen Gewinn im Geiste der Gegenseitigkeit zurück. Wir könnten dieses Prinzip der Gegenseitigkeit noch weiter anwenden. Ich biete mal ein paar Ideen an. Vielleicht sind sie kontrovers, aber ich werde mutig sein: Gehaltsverhältnisse in Organisationen. Zwischen der Spitze der Organisation und der Unterkante. Vielleicht kann es da ethische Grundsätze geben. Wir nehmen uns der Steuerpraktiken an. Wieso nicht auch ein ethischer Rahmen für Gehälter? Mit diesem ethischen Grundsatz – Ich werde euch allen eine Kopie dieses Blattes geben, keine Sorge. Mit diesem ethischen Grundsatz können wir sagen, dass Subventionen für fossile Brennstoffe ethisch nicht in Ordnung sind. Es ist eine einfache moralische Wahrheit. Das gibt uns die Sprache, um das zu beschreiben. Es ist nicht möglich, mit gemeinsamen Ressourcen etwas zu subventionieren, das den Planeten zerstört. Das ist ethisch nicht akzeptabel. Als Buddhisten können wir uns furchtlos fühlen, wenn wir es nur beim Namen nennen. Wir können andere dabei unterstützen, es in der Sprache der Ethik zu benennen. Ich weiß, es ist Teil der Mission des B-Teams, mutig und kühn zu sein. Ich sag das jetzt einfach mal. Es gab einige interessante Studien. Ich habe kürzlich einen Artikel gesehen, der letztes Jahr veröffentlicht wurde. Es ging darum, wie ungerecht unser Wirtschaftssystem weltweit immer noch ist. Es gab einige sehr aussagekräftige Untersuchungen, die einen Abfluss aus dem globalen Süden durch den ungleichen Austausch von Ressourcen aufdecken. Die in der Studie verwendete Methode zur Messung von Arbeit, Land, Ressourcen, Investitionen im globalen Süden, die die Wirtschaft im globalen Norden ermöglicht, war sehr wirkungsvoll. Die Studie kam zu dem Schluss, dass der Kolonialismus immer noch auf wirtschaftlicher Ebene operiert, wie sehr wir uns auch etwas anderes erzählen. Wir könnten mit diesem ethischen Prinzip einen Kommentar dazu formulieren. Mit diesem ethischen Grundsatz über das Nicht-Nehmen, das Nicht-Stehlen, das Großzügigsein, können wir erkennen, dass wir auf einem endlichen Planeten leben. Das muss bedeuten: Endliches Wachstum einer bestimmten Art. Auf einem endlichen Planeten kann es kein unendliches Wachstum geben. Da war mal ein Journalist ... Vielleicht warst du das, Jo. Ich weiß nicht, ob Jo hier irgendwo sitzt. Ich hab sein lautes Lachen nicht gehört. Vielleicht ist das der Grund. Vielleicht war es Jo, der Thay einmal gefragt hat, als Thay an der Nottingham University in Großbritannien lehrte: Er fragte ihn: „Aber Thay... Du magst Wachstum als Prinzip. Du willst dein Kloster vergrößern. Du willst deine Reichweite und Wirkung vergrößern. Du willst, dass viele Menschen dein Dharma hören. Du kannst also nicht gegen Wachstum sein.“ Und Thay lächelte. Er mag es sehr, wenn Leute frech sind. Er lächelte und sagte: „Das stimmt. Aber wir wissen, was wir wachsen lassen wollen.“ Wir wollen Mitgefühl entwickeln. Wir wollen Weisheit wachsen lassen. Wir wollen den Gemeinschaftsgeist und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Und ja, wir müssen möglicherweise in Bezug auf die Ressourcen wachsen. Aber im Dienste dessen. Wir streben kein Wachstum um des Wachstums willen oder um des Profits willen an.“ (flüstert) Okay, ich weiß. Wir haben noch ein paar andere Prinzipien. Eins davon ist die Ehrfurcht vor dem Leben. [EHRFURCHT VOR DEM LEBEN] Zur Ehrfurcht vor dem Leben gehört auch der Geist der Gewaltlosigkeit und des Nicht-Tötens. Nicht extrahieren. Nicht ausnutzen. Im Bewusstsein des Leids, das die Zerstörung des Lebens mit sich bringt, setze ich mich dafür ein, die Einsicht von Inter-Sein und von Mitgefühl zu kultivieren und Wege zu lernen, das Leben von Menschen, von Tieren, Pflanzen und Mineralien zu schützen. Ich bin entschlossen, nicht zu töten, andere nicht töten zu lassen und kein aktives Töten auf der Welt zu unterstützen, weder in meinem Denken noch in meiner Lebensweise. Weil schädliche Handlungen aus Wut entstehen, aus Angst, Gier und Intoleranz, die wiederum aus dualistischem und diskriminierendem Denken resultieren, verpflichte ich mich zur Kultivierung von Offenheit, Nichtdiskriminierung, und dem Nicht-Festhalten an Ansichten um dazu beizutragen, Gewalt, Fanatismus und Dogmatismus in mir selbst und in der Welt zu transformieren. Auf diese Weise wenden wir als Buddhisten das Prinzip der Ehrfurcht vor dem Leben an. Sich um die Welt zu kümmern, kann also eine intellektuelle Idee sein, oder es kann eine Praxis sein, die wir mit unserem Körper ausdrücken. Deshalb laden wir euch ein, sich diese Frage zu stellen. Mir liegt die Gesellschaft am Herzen, mir liegt die Erde am Herzen, wie zeigen meine körperlichen Handlungen das? Wie ihr bemerkt habt, glauben wir, dass eine pflanzliche Ernährung ein sehr möglicher und doch radikaler Schritt ist, den ein/e jede/r gehen kann. Wir urteilen nicht und gehen dabei nicht dogmatisch vor, was auch ein Grundsatz dieser Praxis ist. In der Ethik sagen wir: Das ist eine Richtung, in die wir alle gehen können. Es ist eine einfache Möglichkeit, in unserem Alltag Gewaltlosigkeit zu praktizieren. Wenn wir über Gewaltlosigkeit reden, denken wir manchmal vielleicht, dass es nur um körperliche Gewalt geht. Aber auch unser Denken kann gewalttätig und extraktiv sein. Unser Sprechen kann gewalttätig sein. Ebenso wie unser Verhalten. Es könnte unser Konsumverhalten sein. Wir sind auch nicht absolutistisch. Dies ist ein sehr interessantes Prinzip der buddhistischen Ethik. Wenn ich heute drei Stunden hätte, könnte ich euch noch einige weitere Kriterien für die Anwendung unserer Grundsätze in verschiedenen Situationen mitteilen. Wie etwa, dass wir sie nie auf eine absolutistische, puritanische Art und Weise anwenden. Ich weiß, dass im B-Team und in vielen Unternehmen, die Gutes erreichen wollen, die Gefahr besteht, dass man sich in einem Erschießungskommando wiederfindet. Andere zeigen mit dem Finger auf uns und wir haben vielleicht Angst vor ethischen Grundsätzen, weil wir nicht wollen, dass sie zu einem Stock werden, mit dem wir andere Menschen schlagen. In den buddhistischen Prinzipien der Ethik heißt es: Sie sind kein Stock. Wir beschreiben sie gerne als Nordstern. Ein Wegweiser. Bei der Anwendung gibt es viel Raum, viel Mitgefühl und Geduld. Viel Offenheit. Diese Prinzipien sind zunächst einmal etwas, was wir als Einzelpersonen, als Teams und als Organisationen tun. Wir lassen den Worten Taten folgen. Über die ethischen Grundsätze können wir uns unterhalten. Aber wir nutzen sie nicht, um Vorwürfe zu machen, zu urteilen oder zu bestrafen. Das ist ein Aspekt buddhistischer Ethik. Sehr kurz. Wir haben viel über ein anderes Prinzip gelernt, nämlich mitfühlende Kommunikation. [MITFÜHLENDE KOMMUNIKATION] Mehr werde ich dazu nicht sagen. Das ist für uns unsere Art, mit Integrität und Ehrlichkeit zu kommunizieren und gleichzeitig geschickt zu sein, geduldig und sich der Wirkung unserer Worte bewusst. Wir haben diese Woche viel darüber gelernt. Beim letzten Grundsatz geht es um Wahre Liebe. [WAHRE LIEBE] Das wirklich Interessante an der buddhistischen Ethik ist, dass wir unsere intimen Beziehungen einbeziehen in den Wirkungsbereich unseres ethischen Handelns. Wie wir mit denen umgehen, die wir lieben. Können wir unseren Partner respektieren? Können wir zulassen, dass sie anders sind? Können wir ihre Mängel akzeptieren? Können wir ihnen helfen, ihr Leiden zu überwinden? Wie können wir sie als Wunder des Lebens betrachten? Wie können wir sie nicht als gegeben voraussetzen? Wenn wir sagen, was Buddhisten zu einer globalen Ethik beitragen können, könnten wir sagen, dass das B-Team vielleicht eine Art mitfühlender Ethik entwickeln könnte, Ich teile jetzt die Blätter aus. Für die Heimmannschaft: Ihr braucht sie nicht. Ich habe nur 40 Exemplare gedruckt, um Papier zu sparen. Das sind die fünf Achtsamkeitsübungen, die Plum Village-Vision von Ethik und von dem, was wir globale Spiritualität nennen könnten. Wäre das nicht eine interessante Herausforderung, einen schriftlichen Kodex wie die Steuergrundsätze zu entwickeln? Einen schriftlichen Kodex für die Art von Ethik, die wir in unserer Unternehmenswelt gerne sehen würden. Dieser Text, den ihr seht, hat unser Lehrer im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Es war ihm 2009 sehr wichtig, ihn aktuell zu halten. Die letzte Aktualisierung erfolgte letztes Jahr. Wir entwickeln ihn kontinuierlich weiter. Es ist ein lebendes Dokument. Wir sollten keine Angst davor haben, unsere Werte zu definieren. Ich denke manchmal, weil wir hier in Europa sind, oh, das möchte ich nicht sagen, was möchte ich sagen? Im judäo-christlichen Norden, möchte ich das sagen? Wir befinden uns in einer leicht postreligiösen Ära. Und wir haben große Angst davor, Ethik und einen moralischen Kompass zu definieren. Unser Lehrer hat unserer Gemeinschaft beigebracht, dass wir keine Angst davor haben müssen, zu sagen, was richtig und was falsch ist im Lichte des Leidens. Jedes dieser Prinzipien wird von einem Bewusstsein für das Leid umrahmt, das durch bestimmte Handlungen verursacht wird. Basierend auf unserer Einsicht in das Leiden können wir Verhaltensweisen entwickeln um das Leiden in uns selbst, unserer Familie und der Welt zu verringern. Und es ist in Ordnung, schädliches Verhalten zu definieren. Manchmal wollen wir andere nicht beschämen. Ich habe hier in dieser Community gelernt, dass wir sagen können: „Dieses Verhalten ist nicht in Ordnung.“ Aber wir können die Person immer noch lieben. Wir lieben die Person so, wie sie ist, und wir erkennen an, dass alle Menschen Mängel haben. Und doch können wir darauf hinweisen, dass diese oder jene Handlung ethisch nicht korrekt ist. Als Gesellschaft müssen wir den Mut haben, offene Gespräche zu führen. Und auf uns selbst zu vertrauen. Und auf die Weisheit unserer Vorfahren zu vertrauen. Ich möchte mit etwas abschließen, was unser Lehrer gesagt hat. Es kam neulich in unserer Gruppe zur Sprache. Im Bereich der Ethik und Spiritualität können wir nicht zulassen, dass „andere“ Gott und Spiritualität monopolisieren. Und sie dann im Dienste der Intoleranz zu nutzen, im Dienst von Hass, Diskriminierung, Dogmatismus, sogar Verlangen und Gier. Wir können nicht zulassen, dass andere das Monopol übernehmen, er benutzte sogar das Wort „kidnappen“, dass andere Gott und die Spiritualität im Dienste dieser Dinge kidnappen. Ich denke vielleicht, dass die anderen hier ... Ich weiß nicht, ob so deutliche Worte nötig sind. Wenn wir an die konservative christliche Rechte denken, können wir fragen: Haben sie Gott im Dienste von Intoleranz, Hass, Diskriminierung, Dogmatismus und sogar Verlangen oder Gier entführt? Um für sich selbst zu sorgen, für ihr eigenes Überleben, für das Überleben einiger weniger. Die wenigen mit den gleichen Überzeugungen. Mit den gleichen Werten. Der gleichen ethnischen Zugehörigkeit. Unser Lehrer wurde gefragt, das war 2005, nachdem John Kerry die Wahl verloren hatte, der Ausgang war sehr knapp, in mancher Hinsicht. Er wurde gefragt: Wie ist es möglich? Warum ... warum scheiterte die Güte des Landes in diesem Moment? Das war 2005. Wir alle haben das Jahr 2016 erlebt. Es war traumatisch für die Menschen in den USA und traumatisch für die Menschen im Vereinigten Königreich. Das hat Thay gesagt: „Ich denke, wenn die Demokratische Partei dieses Mal keinen Erfolg hatte, liegt das daran, dass ihnen eine spirituelle Dimension fehlte. Sie erlaubten der anderen Seite, Gott zu monopolisieren, Gott zu kapern, in Richtung der Spaltung, Hass, Diskriminierung, Nichttoleranz. Und sie deuten an, dass die andere Seite alle möglichen Dinge duldet, von denen sie behaupten, sie widersprächen dem Willen Gottes.“ Und Thay sagte: „Das ist fundamentalistisches Denken. Es ist gefährliches Denken.“ Und dann sagte er: „Wir brauchen einen Gott des Mitgefühls. Wir brauchen einen Gott der Nichtdiskriminierung. Einen Gott der Toleranz. Wir brauchen einen Gott der Liebe. Und wenn wir nicht zusammenkommen und gemeinsam praktizieren, um die spirituelle Dimension in unser tägliches Leben zu bringen, dann vermute ich, dass es uns auch zukünftig nicht gelingen wird. Spirituell zu sein ist nichts, was weit von unserem täglichen Leben entfernt ist.“ Wenn ihr unseren Lehrer noch nie sprechen gehört habt: Er benutzte Gott, um die ultimative Dimension zu beschreiben. Sein Gott ist sehr umfassend. Er umfasst die Götter, die viele von uns aus unserer Kindheit kennen und die vielen von uns immer noch am Herzen liegen. Spirituell zu sein ist also etwas, das nicht weit von unserem Alltag entfernt ist. „Wir sind spirituell in der Art, wie wir unseren Tee trinken“, sagte er. „In der Art, wie wir gehen. Wenn Menschen etwas mit Hass und Wut sagen, kann unsere Antwort Spiritualität in sich tragen. Das ist mitfühlende Kommunikation. Das ist Spiritualität. Das ist eine Praxis. Das ist das Leben." Und dann sagte er: „Deshalb sollten Frieden, soziale Gerechtigkeit und Gleichheit immer bei uns selbst anfangen.“ Wir müssen lernen, mit uns selbst umzugehen, mit Mitgefühl mit uns selbst umzugehen, damit wir mitfühlend bei unseren Familien sein können und anderen Familien helfen können, dasselbe zu tun. Und das ist der Geist von Gemeinschaftsbildung. Sogar... " Das ist ein wirklich erstaunlicher Satz. „Sogar wenn Sie eine perfekte Analyse der Situation haben. Sogar wenn Sie einen perfekten Handlungsplan haben. Ohne diese Art spiritueller Ausbildung oder Praxis, ohne eine spirituelle Dimension in Ihrer Art zu sein und zu tun, glaube ich nicht, dass Sie Erfolg haben werden.“ Und dann sagte er: (lacht) „Danke.“ [Lachen] Ich möchte mich auch bei euch bedanken. Vielen Dank für eure Geduld. Dafür, dass ihr mir zugehört habt. Ich habe mein Bestes gegeben. Und deshalb kann ich in Frieden sein. [Klang der Glocke] [Klang der Glocke] [Klang der Glocke] [Glockenspiel]