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Джамиля / Dzhamillya

  • 11:40 - 11:46
    MOSFILM
  • 11:52 - 11:54
    Tschingis AITMATOW
  • 11:54 - 12:00
    DSHAMILJA
  • 12:36 - 12:38
    Ja, die Zeit...
  • 12:38 - 12:42
    Dinge, die einen beschäftigen,
    kommen und gehen.
  • 12:43 - 12:45
    Wie viele Jahre sind vergangen...
  • 12:45 - 12:48
    Wo sind sie jetzt?
    Wo seid ihr geblieben?
  • 12:49 - 12:52
    Wie sehr ihr mir heute fehlt!
  • 12:52 - 12:54
    Wieder hatte ich einen Misserfolg.
  • 12:55 - 13:00
    Versetze mich, lieber Gott, zurück
    in jene Zeit, als alles begann.
  • 13:38 - 13:43
    SeÏït, geh schnell nach Hause,
    deine Mutter ruft dich!
  • 13:44 - 13:48
    SeÏït, deine Mutter ruft dich!
  • 13:49 - 13:54
    SeÏït, deine Mutter ruft dich!
  • 13:54 - 13:57
    - Schon gut, schrei nicht so!
    - Beeil dich!
  • 13:58 - 14:02
    - Auf deiner Nase sitzt eine Fliege!
    - Stimmt gar nicht!
  • 14:03 - 14:05
    Auf deiner Nase sitzt eine Fliege!
  • 14:06 - 14:07
    Wo denn?
  • 14:08 - 14:13
    SeÏït, geh schnell nach Hause,
    deine Mutter ruft dich!
  • 14:21 - 14:24
    Das sind unsere Häuser,
    das Große und das Kleine Haus.
  • 14:25 - 14:29
    Ich habe zwei Brüder, beide sind sie,
    wie auch mein Vater, an der Front,
  • 14:30 - 14:33
    und schon seit langem haben
    wir nichts mehr von ihnen gehört.
  • 14:34 - 14:36
    Im Kleinen Haus wohnen unsere
    nächsten Verwandten.
  • 14:37 - 14:40
    Eigentlich sind wir alle eine Familie.
  • 14:40 - 14:43
    So ist es bei uns üblich
    seit der Nomadenzeit,
  • 14:44 - 14:49
    als unsere Vorfahren gemeinsam Jurten
    aufschlugen und das Vieh hüteten.
  • 14:50 - 14:52
    Auch aus dem Kleinen Haus ist
    ein Sohn an der Front.
  • 14:52 - 14:56
    So war ich der einzige Mann
    in der Familie.
  • 14:57 - 15:01
    Die wichtigste Person in unserem Haus
    warjedoch meine Mutter.
  • 15:02 - 15:04
    Wir nannten sie die,, ÄItere Mutter".
  • 15:04 - 15:08
    Was scharwenzelst du um mich herum,
    du wirst mich nicht überreden.
  • 15:08 - 15:10
    - Was sind Sie bloß für ein Mensch!
    - Schlag's dir aus dem Sinn!
  • 15:10 - 15:13
    Sie soll mit dem Wagen fahren,
    ich habe sonst niemand.
  • 15:13 - 15:18
    Wo hat man je gesehen,
    dass eine Frau Säcke fährt?
  • 15:18 - 15:23
    Wenn ich mein Bein noch hätte,
    würde ich die Säcke selber schleppen.
  • 15:23 - 15:26
    Lass meine Schwiegertochter in Ruhe.
    Sie soll arbeiten wie bisher.
  • 15:26 - 15:29
    Ich schaff's kaum noch, versuch du
    mal, gleich zwei Höfe zu versorgen.
  • 15:29 - 15:33
    Das Kreuz tut mir weh, und der Mais
    ist nicht gejätet worden.
  • 15:33 - 15:36
    Das ist doch nichts für Frauen, mit
    dem zweispänner zu fahren!
  • 15:36 - 15:39
    Das weiß ich selbst, aberjemand muss
    schließlich die Arbeit machen.
  • 15:39 - 15:43
    Alle Männer sind im Krieg, da müssen
    eben die Frauen der Soldaten ran.
  • 15:43 - 15:47
    Sie geben ihre Schwiegertochter nicht
    her, und ich kriege eins aufs Dach.
  • 15:47 - 15:49
    Die Soldaten brauchen Brot.
  • 15:49 - 15:53
    Wenn Sie Angst haben um sie, kann
    SeÏït sie ja beschützen.
  • 15:53 - 15:57
    Der lässt niemand an sie heran,
    da können Sie beruhigt sein.
  • 15:57 - 15:59
    SeÏït ist ein Pfundskerl.
  • 15:59 - 16:02
    Jungen wie er sind heute unsere
    Ernährer, sind unsere Stütze.
  • 16:03 - 16:08
    Ach du Herumtreiber, SeÏït,
    hastja einen richtigen Zottelkopf.
  • 16:08 - 16:12
    Unser Großvater hat nicht mal Zeit,
    seinem Enkel den Kopf zu scheren.
  • 16:12 - 16:15
    SeÏït, bleib heute zu Hause
    und füttere die Pferde.
  • 16:15 - 16:18
    Morgen bekommt Dshamilja einen Wagen
    und ihr werdet zusammen arbeiten.
  • 16:19 - 16:21
    Keine Bange, SeÏït lässt nicht zu,
    dass ihrjemand etwas zuleide tut.
  • 16:22 - 16:25
    Wenn's sein muss, schicke
    ich euch noch Danijar.
  • 16:25 - 16:28
    - Ein harmloser Bursche.
    - Wer ist das denn?
  • 16:28 - 16:32
    Ein Soldat, er hinkt, ist vor kurzem
    von der Front zurückgekehrt.
  • 16:33 - 16:37
    SeÏït, deine Mutter will nicht, dass
    ich Dshamilja zum Kutscher mache.
  • 16:37 - 16:39
    Versuch doch mal, sie zu überreden!
  • 16:40 - 16:44
    - Meinst du, die Wölfe fressen sie?
    - Na hör mal!
  • 16:44 - 16:46
    Was versteht du schon, du Schlaukopf!
  • 16:47 - 16:49
    Geh, iss was,
    und sei nicht so vorlaut.
  • 16:50 - 16:53
    Oberhaupt von zwei Familien ist er!
    Sie können stolz auf ihn sein!
  • 16:53 - 16:57
    Unsinn, ein Kind ist er noch,
    dabei schuftet er Tag und Nacht.
  • 16:58 - 17:01
    Verwaist sind unsere Höfe wie ein
    verlassenes Nomadenlager.
  • 17:01 - 17:04
    Nun weinen Sie doch nicht!
    Hauptsache, sie kommen zurück.
  • 17:04 - 17:08
    Wie ist's nun mit Dshamilja?
    Ich werde nämlich erwartet.
  • 17:09 - 17:11
    Du bist aber hartnäckig!
    Dshamilja!
  • 17:12 - 17:14
    Ich gebe sie nicht her, und basta!
  • 17:14 - 17:18
    Ist sie denn etwas Besseres?
    Die anderen arbeiten doch auch.
  • 17:18 - 17:21
    Die leben schon 5-6 Jahre in der
    Familie, Dshamilja aber erst 2.
  • 17:21 - 17:24
    Wir erfüllen so den Plan nicht!
    Das können wir doch nicht zulassen.
  • 17:24 - 17:27
    Ich habe niemand, der mir hilft,
    mach den ganzen Tag den Buckel krumm,
  • 17:27 - 17:31
    die Arbeit nimmt kein Ende, und bei
    niemand kann man sich beklagen.
  • 17:31 - 17:35
    Haben sie denn kein Gewissen? Geben
    Sie sie mir wenigstens für eine Woche.
  • 17:35 - 17:38
    An der Front brauchen sie Brot!
    Lhre Söhne sind doch auch dort!
  • 18:47 - 18:50
    Nun sei schon vernünftig und quäl
    mich alten Mann nicht.
  • 18:50 - 18:52
    Na schön, Alter, dann fahrt los!
  • 18:55 - 19:01
    Dshamilja! Komm mit nach Hause,
    du wirst woanders eingeteilt!
  • 19:01 - 19:04
    Danijar und ich, wir werden mit dir
    Getreide fahren.
  • 19:04 - 19:07
    Mutter schimpft zwar, aber weigere
    dich nicht, einverstanden?
  • 19:07 - 19:10
    - Verschnauf dich erst mal!
    - Gehn wir!
  • 19:10 - 19:12
    - Nimm die Gabel und hilf!
    - Gehn wir!
  • 19:13 - 19:14
    Nimm die Gabel.
  • 19:17 - 19:20
    Dshamilja! Dshamilja!
  • 19:21 - 19:24
    Fahr mit uns, wir brauchen
    jemand zum Heuaufladen.
  • 19:25 - 19:27
    Such dir einen Wagen aus!
  • 19:27 - 19:31
    - Dshamilja, komm, ich helfe dir!
    - Ich auch.
  • 19:31 - 19:32
    - Hab dich nicht so!
    - Komm ihr nicht zu nah!
  • 19:32 - 19:35
    - Was soll das?
    - Wenn jetzt der Bruder da wäre...
  • 19:35 - 19:37
    - Seht euch den an!
    - Schert euch fort!
  • 19:37 - 19:40
    Dieser Beschützer scheint einer von
    den Dawletbekows zu sein!
  • 19:41 - 19:45
    - Stört sie nicht, verzieht euch!
    - Was prügelst du dich?!
  • 19:46 - 19:50
    Lhr denkt, weil mein Mann fort ist,
    beschützt mich keiner? Weg hier!
  • 19:50 - 19:53
    Was tust du, Dshamilja,
    hör auf!
  • 19:53 - 19:56
    Pass gut auf sie auf,
    sonst wird sie noch entführt!
  • 20:33 - 20:37
    Der Mähdrescher steht wieder. Darum
    bin ich gekommen. Da staunst du?
  • 20:46 - 20:51
    Soll ich dir noch lange
    hinterherlaufen? Ist doch lächerlich!
  • 20:51 - 20:53
    Hör auf, geh mir aus dem Weg!
  • 20:55 - 20:56
    Mein Weg ist überall.
  • 20:56 - 21:00
    Wo ich hingehe, ist mein Weg.
    Greif ich mir eine, gehört sie mir!
  • 21:05 - 21:07
    Spiel dich mal nicht so auf!
  • 21:07 - 21:10
    Die Männer sind knapp jetzt,
    was zierst du dich da.
  • 21:11 - 21:12
    Lass mich!
  • 21:13 - 21:14
    Lass mich in Ruhe!
  • 21:15 - 21:20
    Auch wenn mein Mann nicht zurückkehrt,
    dich würde ich nicht mal anspucken.
  • 21:21 - 21:25
    Man sieht's, dass deiner Soldat ist,
    ohne Peitsche wirst du noch toll.
  • 21:25 - 21:28
    Wärst du meine Frau, würde ich's
    dir schon beibringen.
  • 21:29 - 21:30
    Hör auf!
  • 21:32 - 21:35
    - Lass sie in Ruhe! Hau ab!
    - Mach, dass du fortkommst!
  • 21:42 - 21:46
    Scher dich fort, du Grünschnabel!
  • 22:07 - 22:11
    Warum sprichst du überhaupt mit ihm?
    Was gibst du dich mit ihm ab?
  • 22:15 - 22:18
    Denk nicht mehr an ihn.
    Lass ihn nur.
  • 22:20 - 22:21
    Der ist doch kein Mensch!
  • 22:56 - 22:59
    Schwer zu sagen, was
    in Dshamilja vorgegangen war,
  • 23:00 - 23:02
    warum sie plötzlich
    wieder gelöster schien.
  • 23:02 - 23:05
    Ich rannte ihr hinterher
    und blickte sie an,
  • 23:05 - 23:07
    und da war mein Kummer
    auch auf einmal verflogen.
  • 23:08 - 23:11
    Ich ahnte damals nicht, dass in mir
    ein Bild Gestalt annahm,
  • 23:12 - 23:16
    das ich später,, Frau, die auf der
    Wiese läuft" nennen würde.
  • 23:53 - 23:54
    Bleib stehen, SeÏït!
  • 23:56 - 23:58
    Ich hole dich ja doch ein!
  • 24:00 - 24:03
    Nun bleib schon stehen!
  • 24:05 - 24:07
    Jetzt ist es aber genug!
  • 24:08 - 24:10
    - Aufhören!
    - Ich krieg dich ja doch!
  • 24:10 - 24:16
    Dshamilja, was bist du so fröhlich?
    Hast du gute Nachrichten?
  • 24:16 - 24:19
    Nein, Mutter,
    ich bis es einfach nur so.
  • 24:20 - 24:23
    Bleib endlich stehen!
    Es ist genug, beruhige dich.
  • 24:23 - 24:26
    Dafür habe ich eine Neuigkeit.
    Sadyk hat geschrieben!
  • 24:26 - 24:30
    SeÏït, ruf schnell alle herbei,
    auch die Nachbarn.
  • 24:32 - 24:34
    SeÏït! SeÏït!
  • 24:57 - 25:00
    Ich wusste schon im Voraus,
    was Sadyk schrieb.
  • 25:01 - 25:05
    Alle seine Briefe glichen einander
    wie die Lämmer im Pferch.
  • 25:05 - 25:09
    Sadyks Briefe begannen mit den Worten
    ,, Nachricht, dass ich gesund bin".
  • 25:09 - 25:11
    Dann teilte erjedes Mal Folgendes mit:
  • 25:11 - 25:14
    ,, Ich schicke diesen Brief mit der
    Post meinen Verwandten,
  • 25:15 - 25:18
    die im duftenden,
    blühenden Talas leben,
  • 25:18 - 25:22
    meinem Großvater Dsholtschubai,
    meiner lieben ÄIteren Mutter..."
  • 25:23 - 25:27
    Es folgten seine Mutter und
    der Reihe nach alle Übrigen.
  • 25:27 - 25:30
    Dann erkundigte er sich unweigerlich
    nach der Gesundheit und dem
  • 25:30 - 25:34
    Wohlergehen der älteren Männer
    und der anderen Verwandten.
  • 25:34 - 25:37
    Und erst ganz am Schluss, gleichsam
    hastig hinzugefügt, schrieb Sadyk:
  • 25:38 - 25:43
    ,, Ich grüße auch
    meine Frau Dshamilja."
  • 25:44 - 25:46
    Er erkundigt sich noch nach uns.
  • 25:46 - 25:50
    Da hat er kurz mitgeteilt, dass er
    gesund ist, mehr ist gar nicht nötig.
  • 25:50 - 25:55
    Sadyk ist im Lazarett und schreibt,
    mein Sohn schweigt schon ein Jahr.
  • 25:56 - 25:58
    Nun hab mal Geduld!
  • 26:00 - 26:03
    Im Krieg kommt alles Mögliche vor.
    Wollen wir sie lieber segnen.
  • 26:56 - 26:59
    Was ist los mit dir? Statt dich zu
    freuen, lässt du den Kopf hängen.
  • 26:59 - 27:02
    Meinst du etwa, nur dein Mann
    ist an der Front?
  • 27:03 - 27:06
    Nein, du bist da nicht allein,
    alle haben ihren Kummer.
  • 27:07 - 27:09
    Ertrag es mit allen gemeinsam.
    Wie sollte es anders sein?!
  • 27:10 - 27:13
    Du darfst dich grämen, meinetwegen,
    nur lass es dir nicht anmerken.
  • 27:15 - 27:19
    Dshamilja und Sadyk hatten ganze
    vier Monate zusammengelebt,
  • 27:19 - 27:20
    dann war der Krieg ausgebrochen.
  • 27:21 - 27:23
    Sie kannten sich vom Wettreiten.
  • 27:24 - 27:27
    Wenn ein Reiter ein Mädchen einholt,
    darf er sie küssen.
  • 27:28 - 27:31
    Holt er sie nicht ein,
    so ist das eine Schande für ihn
  • 27:31 - 27:34
    und das Mädchen kann ihn vor aller
    Augen mit der Peitsche schlagen.
  • 29:10 - 29:14
    Es hieß, der gekränkte Sadyk
    habe sie daraufhin entführt.
  • 29:15 - 29:19
    Andere behaupteten allerdings, sie
    hätten aus Liebe geheiratet.
  • 29:19 - 29:20
    Woher sollte ich das wissen?
  • 29:21 - 29:25
    Ich erinnere mich, wie sie zu uns kam
    und ins Haus geführt wurde.
  • 29:26 - 29:30
    Von ihrer Jungmädchenkappe wollte
    sie sich auf keinen Fall trennen.
  • 31:18 - 31:20
    Du musst Allah dankbar sein,
    meine Tochter.
  • 31:20 - 31:24
    Du bist in ein gesegnetes Haus
    und eine starke Familie gekommen.
  • 31:24 - 31:27
    - Das ist dein Glück.
    - Das ist in der Tat so.
  • 31:28 - 31:32
    Das Glück besteht darin, Kinder zu
    gebären und keinen Mangel zu leiden.
  • 31:32 - 31:34
    Gott sei Dank bekommst du alles.
  • 31:34 - 31:37
    - Du hast Glück gehabt, Töchterchen.
    - Das kann man wohl sagen!
  • 31:37 - 31:42
    Das Glück aber ist dem treu, der
    Ehre und Gewissen bewahrt.
  • 31:42 - 31:44
    Denke stets daran und lass
    dir nichts zuschulden kommen.
  • 31:45 - 31:47
    Bring Glück in unser Haus.
  • 31:48 - 31:51
    - Bring viele Kinder zur Welt.
    - Und sei eine mustergültige Ehefrau.
  • 31:54 - 31:56
    So ist sie denn bei uns geblieben.
  • 32:00 - 32:04
    Dshamilja und Sadyk lebten
    ganze vier Monate zusammen,
  • 32:04 - 32:06
    dann begann der Krieg.
  • 32:15 - 32:18
    Stärkt euch nur ordentlich!
    Morgen müssen wir zeitig los.
  • 32:29 - 32:34
    Ich blieb nicht zu Hause, sondern fuhr
    zur Tenne, wo ich meist übernachtete.
  • 32:34 - 32:36
    Die Pferde brachte ich aufs Kleefeld.
  • 32:37 - 32:40
    Wir würden nun zusammen Getreide
    zur Bahnstation fahren.
  • 32:41 - 32:42
    Das war wunderbar.
  • 33:01 - 33:03
    Sind das deine Pferde in der Senke?
  • 33:04 - 33:06
    - Zwei gehören mir.
    - Und wem gehören die beiden anderen?
  • 33:07 - 33:11
    Dshamilja - so heißt sie doch?
    Sie ist eine Verwandte von dir?
  • 33:11 - 33:13
    - Die Frau deines Bruders?
    - Ja.
  • 33:14 - 33:18
    Ich soll nach ihnen sehen.
    Gib mir mal den Eimer.
  • 33:22 - 33:25
    Danijar, erzähl doch
    mal was vom Krieg.
  • 33:27 - 33:29
    Es ist besser, du weißt nichts davon.
  • 33:30 - 33:33
    - Was bist du im Krieg gewesen?
    - Soldat war ich.
  • 33:34 - 33:36
    - Hat dich eine Kugel getroffen?
    - Ein Granatsplitter.
  • 33:40 - 33:42
    Tut's noch weh?
  • 33:43 - 33:47
    Direkt weh tut es nicht, nur das Knie
    kann ich schlecht bewegen.
  • 33:52 - 33:54
    Warum sagen die Leute,
    du hättest eine Quetschung?
  • 33:57 - 34:02
    Was Leute nicht alles reden! Schlaf
    jetzt, morgen geht's zeitig los.
  • 34:42 - 34:47
    SeÏït, bring schnell meine Pferde her!
    Das dauertja eine Ewigkeit!
  • 34:49 - 34:52
    Was stehst du da wie ein Zaunpfahl?
    Bist wohl noch nicht aufgewacht?
  • 34:52 - 34:55
    SeÏït, wie lange soll das noch dauern!
    Beeilt euch mal ein bisschen!
  • 34:55 - 34:59
    Wir wollen die Steppe hinter uns
    haben, bevor es ganz heiß ist!
  • 35:01 - 35:02
    Lhr seid ja ein schönes Paar!
  • 35:30 - 35:33
    Hör mal, so geht das aber nicht!
  • 35:33 - 35:35
    Wollen wir denn jeder
    für sich arbeiten?
  • 35:36 - 35:39
    SeÏït, steig auf den Wagen
    und staple die Säcke.
  • 35:39 - 35:42
    Gib mir die Hand.
    Halt fest.
  • 35:59 - 36:00
    Nimm noch einen.
  • 36:21 - 36:24
    Altynai, gib meinen Männern
    mal schön kleinere Säcke,
  • 36:24 - 36:26
    die sind nämlich besonders kräftig!
  • 36:26 - 36:28
    Ich stopfe sie morgen mit Stroh voll.
  • 36:30 - 36:33
    Die weiß, wie sie ihn anpacken muss.
  • 36:35 - 36:37
    Solch ein Kerl
    und so ein Schwächling!
  • 36:39 - 36:41
    He, du, Danijar heißt du doch?
  • 36:41 - 36:44
    Siehst eigentlich wie ein Mann aus,
    da fahr mal vornweg!
  • 37:05 - 37:07
    - Los, SeÏït!
    - Los!
  • 37:10 - 37:13
    - Was machst du dich über ihn lustig?
    - Ach der!
  • 37:13 - 37:17
    Ich mach ja nur Spaß, das wird dem
    Griesgram schon nichts schaden.
  • 37:17 - 37:21
    Dann begann auch ich Danijar zu
    necken, nicht weniger als Dshamilja.
  • 37:22 - 37:27
    Selbst er starrt sie an, was soll man
    dann von den anderen verlangen!
  • 37:28 - 37:30
    Sicher dachte er,
    keiner würde es merken.
  • 37:31 - 37:34
    Doch ich sah alles, und das gefiel
    mir nun schon gar nicht mehr.
  • 37:34 - 37:36
    Ich spürte, wie es gewissermaßen
    meine Gefühle verletzte.
  • 37:37 - 37:41
    Mein kindlicher Egoismus ließ mich
    furchtbar eifersüchtig werden.
  • 38:05 - 38:07
    Was ist?
  • 38:43 - 38:46
    Wir dachten uns
    immer neue Streiche aus.
  • 38:46 - 38:49
    Unter den Säcken, in denen
    wir das Getreide beförderten,
  • 38:49 - 38:52
    war einer, der gut 2 Zentner fasste.
  • 38:52 - 38:55
    Eines Tages beschlossen wir,
    Danijar einen Streich zu spielen.
  • 39:02 - 39:03
    Schnell!
  • 39:07 - 39:08
    - Er kommt.
    - Gehen wir!
  • 39:16 - 39:18
    Los!
  • 39:24 - 39:26
    Los doch!
  • 39:37 - 39:39
    Wir hatten einen weiten Weg vor uns.
  • 39:40 - 39:45
    Wir fuhren zeitig los und erreichten
    die Bahnstation nachmittags.
  • 39:45 - 39:48
    Jede Ähre für die Front!
  • 40:29 - 40:34
    Den riesigen Sack
    hatten wir ganz vergessen.
  • 40:35 - 40:38
    Wir erinnerten uns erst an ihn, als
    wir fast alles abgeladen hatten.
  • 40:48 - 40:52
    Schnall dir die Hose richtig fest,
    sonst verlierst du sie unterwegs.
  • 41:16 - 41:19
    - Setz ihn ab, es war doch nur Spass!
    - Geh beiseite!
  • 41:50 - 41:52
    Lass den Sack fallen, Danijar!
  • 41:52 - 41:54
    Wirf ihn ab, Danijar!
  • 42:00 - 42:02
    Lauf schnell, SeÏït, und hilf ihm!
  • 42:02 - 42:06
    He, lass den Sack fallen!
    Ich befehle es dir!
  • 42:09 - 42:10
    Geh weg!
  • 42:23 - 42:24
    Wirf den Sack hin, Danijar!
  • 42:25 - 42:27
    Wirf ihn hin, hörst du mich?
  • 44:00 - 44:02
    Ja bist du denn übergeschnappt?!
  • 44:02 - 44:07
    Hätte ich etwa nicht erlaubt, den
    Sack hier unten auszuschütten?
  • 44:07 - 44:11
    Warum schleppst du mit deinem
    kranken Bein solche Säcke?
  • 44:11 - 44:15
    Wenn du nun gefallen wärst?
    Wozu schleppst du solche Säcke?!
  • 44:16 - 44:17
    Das ist meine Angelegenheit.
  • 44:54 - 44:56
    Danijar, sing doch auch mal was!
  • 45:08 - 45:12
    Ja willst du nun etwas singen?
    Bist doch ein ordentlicher Kerl?
  • 45:12 - 45:14
    Da hast du den Falschen gebeten!
  • 46:37 - 46:40
    Damals entdeckten wir
    Danijar für uns.
  • 46:41 - 46:44
    Diese Lieder fesselten uns,
    verzauberten mich und Dshamilja.
  • 46:44 - 46:47
    Und die ganze Welt, die seit
    meiner Kindheit in mir wohnte,
  • 46:48 - 46:50
    die ich kannte,
    spürte und liebte,
  • 46:51 - 46:54
    all das wurde in mir lebendig
    in Tönen und Farben.
  • 48:10 - 48:13
    He, Eldshur!
  • 48:18 - 48:22
    Der Krieg hat begonnen!
  • 48:23 - 48:24
    Es ist Krieg!
  • 48:36 - 48:39
    In mir sind die Sänger erwacht, die
    vom Recken Manas erzählen,
  • 48:40 - 48:42
    aus meinem Munde
    wenden sie sich an das Volk.
  • 48:42 - 48:46
    ,, In den Krieg! Auf die Pferde! Wider
    den Feind, ihr Nachfahren Manas'!
  • 48:47 - 48:50
    In mir klagten
    die Witwen und Mütter.
  • 51:21 - 51:23
    - Wohin gehst du?
    - Ich will die Pferde tränken.
  • 51:31 - 51:32
    Dshamilja war völlig verändert.
  • 51:33 - 51:37
    Ständig dachte sie nun
    angestrengt über etwas nach.
  • 51:50 - 51:53
    Zieh mal deine Bluse aus,
    ich will sie waschen.
  • 52:54 - 52:59
    Nur einmal in dieser Zeit
    lachte Dshamilja lauthals.
  • 53:18 - 53:20
    Küss uns, sonst fliegst du ins Wasser!
  • 53:29 - 53:31
    Lasst das!
  • 54:08 - 54:10
    Genug gescherzt!
    Lass das!
  • 54:45 - 54:47
    Dshamilja!
  • 54:55 - 54:58
    Dshamilja, komm etwas essen!
    Dshamilja!
  • 55:29 - 55:32
    Komm SeÏït, setz dich 'ne Weile zu mir!
  • 56:29 - 56:31
    Auch sie bedrückte etwas,
  • 56:32 - 56:37
    etwas ging vor in lhrem Herzen,
    und sie fürchtete sich davor.
  • 56:38 - 56:42
    Ich wartete darauf, dass sie mir
    etwas Wichtiges sagen würde,
  • 56:43 - 56:45
    erklären würde, was sie beunruhigt.
  • 56:46 - 56:49
    Schließlich war sie die
    Schwiegertochter meiner Eltern,
  • 56:49 - 56:51
    die Frau meines Bruders.
  • 59:22 - 59:24
    Warum hast du angehalten?
    Was schaust du so?
  • 59:26 - 59:29
    Fahr zu, starr mich nicht an.
    Fahr zu, hörst du nicht?
  • 59:43 - 59:48
    Am nächsten Morgen erwachte ich
    voller unruhe und Freude zugleich.
  • 59:49 - 59:52
    Mir wollte nicht aus dem Sinn,
    was ich nachts gesehen hatte.
  • 59:53 - 59:57
    Ich ging wie im Schlaf und blickte
    voller Staunen in die Welt,
  • 59:57 - 59:59
    als sähe ich alles zum ersten Mal.
  • 63:00 - 63:04
    Orosmat, ich kann nicht mehr dorthin
    fahren, verstehen Sie mich doch!
  • 63:04 - 63:05
    Was sagst du da?
  • 63:06 - 63:08
    Ich weigere mich nicht zu arbeiten,
    nur geben Sie mir etwas Anderes.
  • 63:09 - 63:11
    Zur Bahnstation fahre ich nicht mehr!
  • 63:11 - 63:14
    Was ist mit dir, Dshamilja?
    Ich habe keine andere Arbeit.
  • 63:15 - 63:16
    Lassen Sie mich gehen, bitte!
  • 63:17 - 63:20
    - Dich hat wohl 'ne Bremse gestochen?
    - Ich will nicht mehr und basta!
  • 63:20 - 63:24
    - Das kommt gar nicht in Frage!
    - Ich fahre nicht mehr zur Station.
  • 63:24 - 63:26
    Erklär mir, was geschehen ist!
  • 63:26 - 63:30
    Schicken Sie mich sonst wohin,
    nur nicht zur Bahnstation.
  • 63:30 - 63:32
    Wenn dich jemand gekränkt hat, sag's!
  • 63:32 - 63:35
    Ich weigere mich ja nicht zu arbeiten.
  • 63:35 - 63:39
    - Die Soldaten brauchen Getreide!
    - Dorthin kann ich nicht mehr fahren!
  • 63:39 - 63:43
    Und ich kann nicht anders. Ich hab
    nichts Anderes für dich zu tun.
  • 63:43 - 63:45
    Altynai, lass die Leute gehn.
  • 63:45 - 63:48
    Ich verspäte mich.
    Dshamilja, fahr los!
  • 64:49 - 64:50
    Bismillah!
  • 64:55 - 64:59
    ,, Bismillah!
    Allah segne es!"
  • 64:59 - 65:03
    Sagte ich wie einst mein
    Vater, als er mich
  • 65:04 - 65:05
    zum ersten Mal aufs Pferd setzte.
  • 65:06 - 65:10
    Bismillah!
    Das bedeutet einen neuen Beginn.
  • 66:05 - 66:06
    SeÏït!
  • 66:10 - 66:12
    SeÏït!
  • 66:14 - 66:17
    SeÏït!
    Bist du taub geworden?
  • 66:17 - 66:22
    Die Wagen sind seit einer Stunde
    beladen. Was tust du hier?
  • 66:36 - 66:37
    Gib mir das!
  • 66:39 - 66:40
    Da, nimm es.
  • 67:08 - 67:11
    Ich war mir nicht sicher, ob die
    Zeichnung das ausdrückte,
  • 67:11 - 67:13
    was ich damit sagen wollte.
  • 67:13 - 67:17
    Tief im Herzen empfand ich jedoch
    eine naive Freude,
  • 67:17 - 67:19
    ja sogar Stolz.
  • 67:19 - 67:23
    Und verlockende Träume
    verwirrten mir den Sinn.
  • 67:24 - 67:29
    Schon wollte ich
    viele herrliche Bilder malen.
  • 67:33 - 67:36
    Danijar, hilf mir mal,
    das Zaumzeug zu ordnen.
  • 67:46 - 67:48
    Verstehst du denn gar nichts?
  • 67:50 - 67:54
    Als ob es nur mich gibt auf der Welt!
    Meinst du, mir fällt es leicht?
  • 68:31 - 68:33
    Ist hierjemand aus dem Ail Kurkurëu?
  • 68:36 - 68:37
    Hast du 'ne Ahnung?
  • 68:38 - 68:41
    Nein.
    Frag dort mal!
  • 68:42 - 68:45
    Wer ist hier aus Kurkurëu?
    Habt ihrjemand von dort gesehen?
  • 68:46 - 68:47
    Nein.
  • 68:48 - 68:50
    Wer ist aus dem Ail Kurkurëu?
  • 68:52 - 68:53
    Dort istjemand, an den Wagen.
  • 68:54 - 68:56
    Dshamilja, ach Dshamilja!
  • 68:57 - 68:59
    Dshamilja,
    erkennst du mich nicht?
  • 69:03 - 69:06
    Dshamilja, sei gegrüßt!
    Wie geht es euch hier?
  • 69:06 - 69:10
    Ich hab's geahnt, dass ihr hier seid.
    Ja, ich komme gerade von Sadyk.
  • 69:10 - 69:12
    Wir waren zusammen im Lazarett.
  • 69:12 - 69:16
    In ein, zwei Monaten kommt er zurück.
    Ich habe einen Brief von ihm.
  • 69:16 - 69:17
    - Kerim!
    - Da ist er.
  • 69:18 - 69:20
    - Kerim!
    - Grüß dich!
  • 69:22 - 69:24
    Kerim ist gekommen!
  • 69:40 - 69:42
    Du bist wohl nicht ganz bei Trost?!
  • 69:43 - 69:45
    Wohin willst du so plötzlich?
  • 70:28 - 70:32
    Dshamilja kehrte lange nicht zurück.
    Wo war sie nur geblieben?
  • 70:33 - 70:35
    Danijar schlief auch nicht.
  • 70:35 - 70:39
    Nach all dem würde er weggehen,
    würde nicht im Ail bleiben.
  • 70:39 - 70:43
    Doch wo sollte er hin?
    Warum geht es so zu im Leben?
  • 70:44 - 70:47
    Ich wäre am liebsten zu ihm gegangen,
    hätte ihn umarmt
  • 70:48 - 70:50
    und etwas Aufmunterndes gesagt.
  • 70:51 - 70:53
    Doch was konnte ich ihm schon sagen?
  • 72:28 - 72:30
    Danijar, da bin ich.
  • 72:32 - 72:33
    Ich bin von selbst gekommen.
  • 72:35 - 72:37
    Umarme mich, Danijar, umarme mich!
  • 72:37 - 72:41
    Sollen sie reden, was sie wollen!
    Bist du etwa schuld daran?
  • 72:42 - 72:46
    Und auch ich habe keine Schuld.
    Ich habe immer auf dich gewartet.
  • 72:46 - 72:51
    Ich wusste, dass du zu mir kommst.
    Mein Liebster, mein Einsamer.
  • 72:52 - 72:57
    Ich kann nicht länger ohne dich leben.
    Ich kann es nicht, Danijar.
  • 72:58 - 72:59
    Mein Lieber.
  • 73:00 - 73:03
    Ich liebe dich.
    Ich kann nicht mehr...
  • 73:04 - 73:08
    Liebt er mich denn? In seinen Briefen
    grüßt er mich nur ganz zum Schluss.
  • 73:08 - 73:12
    - Danijar, umarme mich!
    - Dshamilja...
  • 73:13 - 73:16
    Niemand anderem sollst du je gehören!
  • 74:10 - 74:12
    Bald ist's Herbst, dachte ich.
  • 74:13 - 74:16
    Schade, dass der Sommer
    so schnell zu Ende geht.
  • 74:17 - 74:21
    Ja, ich hatte nicht geahnt, was
    uns in jenem Herbst erwarten würde.
  • 75:03 - 75:06
    Dshamilja! Dshamilja!
  • 75:07 - 75:08
    Dshamilja!
  • 75:50 - 75:53
    Erstjetzt, als ich auf der Erde lag,
  • 75:54 - 75:57
    begriff ich mit einem Mal,
    dass ich Dshamilja liebte.
  • 75:57 - 76:00
    Es war dies meine erste,
    noch kindliche Liebe.
  • 76:00 - 76:04
    Lange lag ich so da, den Kopf
    auf den feuchten Ellbogen gelegt.
  • 76:04 - 76:07
    Nicht nur von Dshamilja und Danijar
    nahm ich Abschied,
  • 76:07 - 76:10
    Ich nahm Abschied
    von meiner Kindheit.
  • 76:28 - 76:29
    Als ich nach Hause kam
  • 76:30 - 76:32
    wurde mir klar,
    warum sie weggegangen waren.
  • 76:32 - 76:35
    Sadyk war zurückgekommen.
  • 76:36 - 76:38
    Schon lange hatten wir ihn erwartet.
  • 76:38 - 76:43
    Wie viel Gerede und Klatsch
    gab es nun auf einmal in unserem Ail!
  • 77:35 - 77:37
    Doch Mutter ließ sich nicht beirren.
  • 77:37 - 77:40
    Wie mühte sie sich, Sadyk einen
    gebührlichen Empfang zu bereiten!
  • 77:41 - 77:45
    Offensichtlich fühlte sie sich
    schuldig ihm gegenüber.
  • 77:46 - 77:50
    Daher wollte sie ihn nach altem
    Brauch empfangen und segnen.
  • 77:50 - 77:53
    Diesen zugelaufenen Hund hätte man
    längst aus dem Ail jagen sollen!
  • 77:54 - 77:57
    Fällt er mir in die Hände, schlag ich
    ihn tot, soll man mich verurteilen!
  • 77:57 - 78:00
    Ich lasse nicht zu, dass ein jeder
    Herumtreiber unsere Frauen entführt.
  • 78:02 - 78:06
    Rasch aufgesessen, wir greifen
    ihn uns an der Bahnstation!
  • 79:22 - 79:23
    Was ist das?
  • 79:30 - 79:33
    Hast du das gezeichnet?
  • 79:34 - 79:38
    - Wir sind soweit, Sadyk!
    - Ich komme gleich!
  • 79:39 - 79:40
    Wer ist das?
  • 79:41 - 79:43
    Antworte.
    Er hat dich etwas gefragt.
  • 79:45 - 79:46
    Wo sind sie hin?
  • 79:48 - 79:52
    In welche Richtung?
    Zum Bahnhof oder zur Ausweichstelle?
  • 79:52 - 79:55
    - Sadyk, wir warten nur auf dich!
    - Gleich!
  • 79:56 - 80:01
    Ich frage dich, ob sie zur Station
    oder zur Ausweichstelle sind!
  • 80:02 - 80:04
    Zerreiß es nicht!
  • 80:32 - 80:35
    Wenn sie ihnen doch entkämen!
    Lauft davon, so schnell ihr könnt!
  • 80:37 - 80:42
    Lhr werdet verfolgt, eure Verfolger
    sind schon nahe, sie sind zu Pferd!
  • 80:43 - 80:46
    Nimm dich in Acht, Dshamilja!
    Sie sind euch auf den Fersen!
  • 80:47 - 80:48
    Lauft, was ihr könnt!
  • 81:19 - 81:22
    Nicht schießen!
    Du darfst nicht schießen!
  • 82:13 - 82:16
    Schade, dass sie uns entwischt sind.
    Ich hätte sie auf der Stelle getötet.
  • 82:18 - 82:20
    Das geschieht ihr ganz recht!
  • 82:37 - 82:40
    Zugrunde wird sie gehen, Dshamilja.
  • 82:41 - 82:44
    Wohin ist sie nur gegangen? Und wozu?
  • 82:45 - 82:47
    Ach, Dshamilja!
  • 83:15 - 83:17
    Ach, Dshamilja, Dshamilja...
  • 83:19 - 83:21
    Was für eine Hausfrau
    wäre sie für unsere Familie geworden!
  • 83:22 - 83:24
    Fort ist sie, hat sich losgesagt von uns.
  • 83:29 - 83:30
    Warum hat sie das bloß getan?
  • 83:31 - 83:34
    Hat sie es etwa schlecht gehabt?
  • 83:35 - 83:38
    Morgen fahre ich in die Stadt.
    Ich soll studieren.
  • 83:38 - 83:40
    - Ich will malen.
    - Was willst du?
  • 83:40 - 83:42
    Ich will Maler werden.
  • 84:00 - 84:02
    Na schön, dann fahr eben.
  • 84:04 - 84:08
    Lhr seid flügge geworden und schlagt
    auf eigene Weise mit den Flügeln.
  • 84:10 - 84:14
    Wie sollen wir wissen, ob ihr nicht
    eines Tages hoch hinauffliegt.
  • 84:16 - 84:18
    Dann geh mal studieren.
  • 84:19 - 84:23
    Vielleicht überlegst du's dir
    in der Stadt anders.
  • 84:24 - 84:28
    Zeichnen und Malen ist kein Handwerk.
  • 84:31 - 84:34
    Aber vielleicht hast du Recht.
  • 84:34 - 84:36
    Fahr nur!
  • 84:38 - 84:41
    Aber vergiss dein Elternhaus nicht.
  • 84:56 - 85:00
    An jenem Tag ging ein Riss durch
    unser Haus, und ich fuhr zum Studium.
  • 85:02 - 85:06
    Auch heute erlebe ich Misserfolge
    und schwierige Augenblicke,
  • 85:06 - 85:08
    da ich den Glauben an mich verliere.
  • 85:09 - 85:12
    Dann schaue ich mir lange meine
    Zeichnungen aus der Kindheit an
  • 85:13 - 85:15
    und unterhalte mich stumm mit ihnen.
  • 85:16 - 85:20
    Heute weiß ich, dass die Kunst
    einem wilden Pferd ähnelt.
  • 85:21 - 85:24
    Wie oft fiel ich, stand wieder auf...
  • 87:40 - 87:46
    Beim Anblick meiner Zeichnungen
    denke ich an Dshamilja und Danijar.
  • 87:47 - 87:50
    Diese unvergesslichen Menschen haben
  • 87:50 - 87:54
    Mir die Schönheit der Welt offenbart.
  • 88:03 - 88:08
    Regie:
    Irina POPLAWSKAJA
  • 88:08 - 88:12
    Kamera:
    Kadyrshan KYDYRALIJEW
  • 88:12 - 88:15
    Bauten:
    Anatoli KuSNEZOW
  • 88:16 - 88:20
    Musik:
    N. SIDELNIKOW
  • 88:20 - 88:23
    Deutsche untertitel:
    Friedrich PREuSS
  • 88:45 - 88:47
    Darsteller:
  • 88:47 - 88:51
    Dshamilja:
    Natalja ARINBASSAROWA
  • 88:51 - 88:55
    Danijar:
    Sjuimenkul TSCHOKMOROW
  • 88:55 - 88:59
    SeÏït:
    Nasredin DuBASCHEW
  • 88:59 - 89:02
    Mutter: A. DSHANGOROSOWA
    Sadyk: A. KENSHEKOW
  • 89:02 - 89:04
    Osmon: M. BACHTYGIREJEW
  • 89:04 - 89:08
    Maler: B. BEJSCHENALIJEW
    Vorarbeiter Orosmat: N. KITAJEW
  • 89:08 - 89:11
    Sprecher:
    Tschingis AITMATOW
  • 89:27 - 89:29
    Ende
Title:
Джамиля / Dzhamillya
Description:

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Video Language:
Russian
Duration:
01:17:55

German subtitles

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