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34C3 Vorspannmusik
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Herald-Engel: Einen wunderschönen guten
Morgen am Tag vier des 34. Chaos
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Communication Congress. Es freut mich,
dass so viele von euch schon hier sind,
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und wir legen auch gleich los, damit wir
nicht gleich wieder in Verzug
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kommen. Mit mir auf der Bühne steht
Leander Seige, und er erzählt euch etwas
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zum Thema 'International Image
Interoperability Framework -
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Kulturinstitutionen schaffen interoperable
Schnittstellen für digitalisiertes
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Kulturgut'. Bitte einen
großen Applaus für Leander!
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Applaus
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Leander: Ja, vielen vielen Dank, auch von
mir einen wunderschönen guten Morgen, und
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ich freue mich sehr, dass obwohl heute der
vierte Konferenz Tag ist, ihr dennoch
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schon zum ersten Talk heute hier
erschienen seid. Vielen Dank dafür. Ich
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freue mich, und ich freue mich vor allen
Dingen auch, dass ich heute die
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Gelegenheit habe, hier meine aktuelle
Lieblings- Technologie zu präsentieren,
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nämlich das International Image
Interoperability Framework. Das es
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erlaubt, interoperable Schnittstellen für
digitalisiertes Kulturgut zu realisieren.
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Ganz wenige Worte zu mir selbst: ich
arbeite in der Universitätsbibliothek
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Leipzig, bin verantwortlich für den
Bereich Digitale Dienste, und habe aus
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diesem Kontext heraus mit diesen Dingen
natürlich sehr zu tun. Aber ich begeistere
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mich auch persönlich dafür und das führt
dazu, dass ich auch das eine oder andere
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kleine selbst motivierte private Projekt
in diesem Bereich durchführe, da zeige ich
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nachher auch noch ein kleines Beispiel.
Ich denke, es ist bekannt und viele würden
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mir da zustimmen, dass digitalisierte
Bilder heutzutage ein fundamentaler
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Informationsträger kulturellen Erbes sind.
Handschriften, Drucke, Zeichnungen und
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Gemälde und viele andere Dinge werden auf
diese Weise viel besser zugänglich. Früher
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war dieser Zugang nur exklusiv Forschenden
möglich, heute ist das für jedermann
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möglich und die Originale erfahren dadurch
auch einen viel höheren Schutz.
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Digitalisierung ist nichts Neues. Doch
bisher war Digitalisierung oft damit
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verbunden, dass die Daten, die Metadaten,
und die digitalisierten Bilder selbst in
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Silo-artigen Systemen präsentiert wurden,
nur kaum mit anderen Daten verknüpfbar
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waren. Entsprechend schwerfällig intern
auch die Prozesse waren, Bilder
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bereitzustellen, und auch immer
individuell an die Realisierung des
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jeweiligen Portals geknüpft waren. Ich hab
hier ein Beispiel aus unserer eigenen
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Bibliothek genommen, eine alte Bibel-
Handschrift, die ich später noch genauer
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vorstellen werde, bei der das der Fall
war, als dieses Portal gebaut wurde, war
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es damals ein sehr modernes und
fortschrittliches Portal, aber heutzutage
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kann es diesen Ansprüchen nicht mehr
genügen, die heute daran angelegt werden.
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Und ja, wie das genau aussieht, komm ich
dann gleich dazu. Also hier nochmal die..
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ein Sinnbild dafür, wie die Situation oft
ist, wie Präsentationen von Digitalisaten
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im Netz oft realisiert werden. Die Systeme
sind, isoliert tragen ihren
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institutionellen Charakter nach außen und
sind, ja, Zugänge zu den Repositorien, was
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schön ist, aber sie sind eben nicht
interoperabel miteinander. Und diesen
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Punkt, den adressiert das IIIF, das
speziell für diesen Zweck konstruiert
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wurde, nämlich einen API Layer, einen
standardisierten API Layer, zwischen den
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eigentlichen Repositorien, also den
Speichersystemen für digitalisierte Bilder
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und die Metadaten zu schaffen. Und diese
APIs mit den Präsentationen zu verbinden,
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so, dass die Daten aus verschiedenen
Repositorien in verschiedenen,
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institutionell auch nicht gebundenen, also
bsp. privaten Arbeitsoberflächen, virtuos
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vom Nutzer selbst zusammengesetzt werden
können. Die Community um diesen, um dieses
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Framework ist recht groß geworden.
Gebildet wurde sie aus einer Gemeinschaft
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von der Stanford University Libraries, der
British Library und der.. den Bibliotheken
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in Oxford. Inzwischen ist das sehr stark
gewachsen, die Community, in Deutschland
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ist es vor allen Dingen bsp. die
Bayerische Staatsbibliothek, die sich da
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sehr engagiert. Die Universitätsbibliothek
Leipzig tut das auch, Französische
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Nationalbibliothek und viele andere, in
der Community finden sich inzwischen sehr
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viele internationale, bedeutende
Bibliotheken - Universitätsbibliotheken,
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Nationalbibliotheken. Auch die
Vatikanische Bibliothek stellt ihre
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Digitalisate in diesem interoperablen
Format inzwischen bereit. Es gibt derzeit
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vier APIs, die spezifiziert sind unter CC-
BY Lizenz. Zwei von diesen APIs sind
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tatsächlich erforderlich, um eine
Präsentation aufzusetzen. Das ist einmal
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die Image API, die tatsächlich die Pixel
ausliefert. Und es gibt die Presentation
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API, die dafür da ist, die Struktur und
Metadaten zu diesen Pixeln zu definieren
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und interoperabel abrufbar zu machen.
Weitere APIs kümmern sich dann um das
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Thema Suche und Authentifizierung, aber
auf die gehe ich hier nicht weiter ein,
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weil das den Rahmen sprengen würde. Das
besonders Schöne an diesem Standard ist,
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dass er auf Linked Data beruht. Die Daten
sind typischerweise in JSON-LD abgelegt,
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die Identifier für die verschiedenen Dinge
in diesen Daten sind i.d.R. HTTP URIs, die
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also auflösbar sind und auch den Bezug von
Metadaten aus verschiedenen Quellen
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zueinander ermöglichen, völlig unabhängig
von ihrer Speicherung. Ganz kurz wenige
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Worte über die Presentation API, die die
Hierarchie modelliert, in der die
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Metadaten abgelegt sind: zunächst gibt es
da die Kollektionen, die also mehrere
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Werke zu einer sinnhaften Einheit
zusammenfassen. Solche Kollektionen können
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auch selbst gebildet werden, Forscher
können sich ihre eigenen Forschungs-
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Kollektion zusammenlegen, die aus
Manifest-Dateien bestehen, die dann
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Sequenzen von Bildern definieren. Eine
Manifest-Datei beschreibt also ein Werk,
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das aus Bildsequenzen besteht. Diese
Bildsequenzen sind Canvas-Objekte, also
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reine Seiten- Objekte, die dann durch
Inhalte, durch Bilder, aber das kann
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können eben auch Texte sein, annotiert
werden. Ich gehe noch einmal zu der Slide
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zurück: das sieht man hier auf dieser
Slide sehr schön, wie die.. wie dieses
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abstrakte Canvas-Objekt schließlich mit
dem eigentlichen Bildinhalt annotiert
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wird, was es ermöglicht, dieses Canvas-
Objekt eben auch durch mehrere
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verschiedene Bilddateien und auch Texte,
beschreibende Texte, Transkriptionen und
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vielleicht sogar Übersetzungen, zu
beschreiben. Die Manifest-Dateien sind so
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aufgebaut: ich hab ich hier, vielleicht
ganz kurz mal, so einen schematischen
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Überblick zusammengestellt, den muss man
jetzt nicht genau anschauen, soll nur
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beschreiben, wie die innere Struktur in
Linked Data-Manier aufgebaut ist. Und nach
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dem gleichen Modus sind eben auch die
Annotationen, die die Nutzer selbst auch
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anlegen können in diesen Systemen
strukturiert, so dass es möglich ist,
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eigene Annotationen in eigenen
Speichersystem auf Objekte sich beziehen
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zu lassen, die gar nicht in meinem eigenen
Speichersystem vorhanden sein müssen.
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Diese Funktionalität ist hier auf dieser
Slide noch einmal abgebildet. Es ist also
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möglich, mit IIIF Präsentations-Systeme
aufzusetzen, die aus verschiedenen
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Repositorien Bilder in eine virtuelle
Forschungsmgebung, um diesen belasteten
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Begriff mal zu benutzen, zusammenzufassen
und dann in verschiedenen Annotationen zu
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speichern.. die wissenschaftlichen
Bemerkungen zu speichern. Für die APIs von
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IIIF gibt es inzwischen zahlreiche
Software-Anwendungen. Ich greife hier
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immer nur ein Beispiel raus, das ich auch
gleich noch live zeigen werde. Die.. für
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die Presentation API gibt es einige
Viewer, die die Digitalisate darstellen
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können. Speziell erwähnen möchte ich hier
den Mirador-Viewer, der Multi-
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Dokumentenfähig ist, also aus
verschiedenen Quellen verschiedene
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Digitalisate zusammenstellen kann und auch
über umfangreiche Funktionen der Bild-
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Manipulation und der Annotationen verfügt.
Die Image API, die tatsächlich die Bilder
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ausliefert, ist sehr dynamisch
strukturiert, d.h. man kann dem Bild-
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Server, der dieser API entspricht,
tatsächlich sagen, welchen Ausschnitt aus
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einem Bild, skaliert oder nicht skaliert,
gedreht und so weiter, also man kann Bild-
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Manipulationen direkt beim Server auch
erbitten, der die Digitalisate dann
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entsprechend aufbereitet. Und so ist es
eben möglich, Digitalisate, die von
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Institutionen bereitgestellt werden,
dynamisch in seine eigenen Anwendungen zu
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übernehmen. Wie auch bei der Presentation
API gibt es eine ganze Reihe von
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Softwareprodukten, die Bild-Server auf
dieser Technologie realisieren. Als
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Beispiel nenne ich hier den IIPImage
Server. Der.. das ist ein FastCGI-Modul
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für Apache, das unter der GPLv3
bereitgestellt wird, und dieser Server ist
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eben in der Lage, diese Presentation API
zu .. umzusetzen, und das tut er auf der
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Grundlage von präprozessierten
Bilddateien, da.. dafür legt man
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Bilddateien an, die über die mehrere
Auflösung des Digitalisats enthalten und
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idealerweise auch schon in Kacheln
unterteilt sind, die von dem Bild-Server
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dann dynamisch ausgeliefert werden. Es
gibt leider nur eine geringe Auswahl an
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Software, mit der man solche Dateien zur
Zeit erstellen kann. TIFF Dateien lassen
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sich recht gut mit ImageMagick herstellen,
aber für JPEG 2000 ist es schon
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schwieriger, da gibt es leider nur die
kommerzielle Lösung Kakadu, und die
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OpenJPEG Implementierung wird, glaube ich,
gerade verbessert, um in diesem Kontext
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auch eingesetzt werden zu können. Beispiel
Nummer eins: der Papyrus Ebers, möchte ich
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kurz präsentieren. Jetzt wird es ein
bisschen praktisch, ich zeig paar Demos.
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Der Papyrus Ebers ist eine Schriftrolle,
die ist dreieinhalbtausend Jahre alt, ist
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sehr gut erhalten und enthält 880
medizinische Behandlungsverfahren, die
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Beschreibungen davon, aus dem alten
Ägypten. Die Rolle hat eine Gesamtlänge
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von 18 m, wurde aus konservatorischen
Gründen einst zerschnitten und ist jetzt
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digitalisiert wieder zusammengefügt
worden. Auf ... dieser ... auf unserer
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Seite und die ist auch per IIIF abrufbar,
natürlich, und ich zeige nur ganz kurz,
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wie das funktioniert und auch die.. die
Qualität der Darstellung zu präsentieren.
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Das ist also die gesamte Schriftrolle, die
so physisch gar nicht mehr existiert. Und
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das Digitalisat hat übrigens.. ist 145 000
Pixel breit und 3000 Pixel hoch und lässt
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sich trotzdem hier wunderbar zoomen.
Darüber hinaus haben wir die IIIF
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Funktionalität, auch die.. kann man das
sehen?. auch die Übersetzungen dieser
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medizinischen Rezepte hinterlegt, so dass
man hierauch drüber schauen kann, welche
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medizinischen Verfahren für welche
Gebrechen angewendet wurden. So. Zur
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Sicherheit habe ich das hier noch als
Slides, das überspringe ich jetzt.
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Beispiel zwei: der Codex Sinaiticus ist
eine Bibel- Handschrift aus dem 4. Jh. Die
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gilt als die erste Bibel-Handschrift, die
das vollständige Neue Testament enthält
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und heute sich leider auf vier
Einrichtungen verteilt. Der größte Teil
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liegt in der British Library in London,
ein kleinerer Teil liegt hier in der
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Universitätsbibliothek in Leipzig, die
Nationalbibliothek in Russland und das
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Saint Catherine's Monastery in Ägypten
besitzen auch noch kleinere Teile des
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Codex, und das ist ein perfekter use case,
eigentlich, für IIIF, um aus diesen
-
einzelnen besitzenden Institutionen das
Gesamtwerk wieder in einer Präsentation
-
zusammenzuführen und dann blätterbar zu
machen. Toppen kann man die ganze Sache
-
allerdings noch dadurch, dass es eine
zweite Bibel-Handschrift gibt, die in etwa
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das gleiche Alter hat, den Codex
Vaticanus. Der, wie der Name schon sagt,
-
im Vatikan liegt, und das Schöne ist jetzt
eben, dass die Blätter, zumindestens die
-
Leipziger Blätter des Codex Sinaiticus,
bei uns als IIIF bereitstellen, und die..
-
- bereitstehen - und die Blätter des
Vatikans auch von den Vatikanischen
-
Bibliotheken als ... als IIIF bereit
gestellt wurden. So. Und jetzt kann ich
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zeigen, wie es möglich ist, in eine.. in
einer IIIF kompatiblen Oberfläche, die man
-
sich auch selbst aufsetzen kann, sich
Digitalisate aus unterschiedlichen
-
Einrichtungen zusammen zu ziehen. Ich
nehme hier zunächst den Codex Sinaiticus
-
aus.. aus Leipzig und lade auch die
Manifest-Datei des Codex Vaticanus in
-
diese Oberfläche und ja, öffne diese
Ansicht hier in Mirador-Viewer. Und kann
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jetzt über diese relativ komfortable
Möglichkeit, die Digitalisate
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nebeneinander anzuzeigen, tatsächlich als
Forscher - an diesem prominenten Beispiel
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demonstriert - die Digitalisate aus ganz
unterschiedlichen Häusern mir individuell
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in meiner Forschungs-Umgebung
zusammenstellen. Ich rufe mal hier zwei
-
Mal die gleiche Stelle auf, also
inhaltlich die gleiche Stelle, der.. das
-
ist der Beginn des Buches Esther. Und auch
mir als völligem Laie auf dem Gebiet ist
-
das dann auch schon gleich ersichtlich,
dass es sich hier offensichtlich um den
-
gleichen Inhalt handelt. So. Weiter
geht's. Die Folien.. ja, hier nochmal das
-
Sinnbild, um zu verdeutlichen, dass die
beiden Digitalisate in diesem Moment von
-
unterschiedlichen Repositorien
ausgeliefert werden. Beispiel Nummer drei
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ist eine Demo, die in dem offiziellen
Demo-System des Project Mirador zu finden
-
ist. Ich schließe mal hier dieses andere
Objekt - zeigt eine.. eine Handschrift aus
-
Frankreich, aus der, das ist wohl immer
wieder vorgekommen, aus der hier eine,
-
eine Illustration ausgeschnitten wurde.
Und diese Illustration sich heute
-
offensichtlich in einer anderen
Institution befindet und das Datenmodell
-
von IIIF, das institutionsübergreifende,
lässt es eben jetzt auch zu, Digitalisate
-
aus verschiedenen Institutionen auf den
gleichen Canvas - ich hatte das vorhin
-
kurz gezeigt - auf dem gleichen Canvas
zusammen zu führen, um den Eindruck des
-
Originals virtuell auch wieder
herzustellen. Und weil dieses, weil diese
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Demo-System hier ja so schön ist, kann ich
gleich noch ganz kurz zeigen, wie das mit
-
den Annotationen funktioniert. Dafür rufe
man diesen.. kann man hier so einen
-
Bereich aufrufen und dann hier seine
wichtige Bemerkung hinterlassen. Und je
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nachdem, wie das Viewer-System dann
konfiguriert ist, kann diese Annotation in
-
eine institutionelle Speicherung vervoll..
äh, gespeichert werden. Aber es ist
-
durchaus auch möglich, Forschern
Arbeitsumgebungen in Zukunft
-
bereitzustellen, die es ermöglichen, dass
diese dort ihre privaten Annotationen,
-
ihre Notizen zu den Werken, an denen sie
arbeiten.. zu hinterlegen. So. Ja, hier
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hab ich nochmal so einen Ausriss gemacht,
in dem man sieht, wie in der Manifest-
-
Datei diese beiden unterschiedlichen
Digitalisaten.. und wenn man sich die URL
-
anschaut, auch aus unterschiedlichen Bild-
Servern, hier auf der Cancas-Oberfläche
-
zusammengefasst werden. So, das war ein
Fehler... So. Ja, ein Beispiel kann ich
-
noch benennen: wir haben diese Technologie
auch praktisch ausprobiert in diesem Jahr.
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Es findet jährlich ein Handschriften-Kurs
an der Universitätsbibliothek Leipzig
-
statt. Und dieses Jahr war es zum ersten
Mal so, dass wir eine virtuelle
-
Arbeitsumgebung den Kursteilnehmern
bereitgestellt haben, in der sie virtuell
-
mit den Handschriften, mit den.. mit
unseren eigenen Handschriften, aber eben
-
auch mit Handschriften aus anderen
Häusern, arbeiten konnten, und dann in
-
Gruppen zusammengestellt Annotationen über
Handschriften gemeinsam erstellt haben und
-
so ihre Forschungsergebnisse gemeinsam
dokumentieren konnten. Das basierte
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übrigens auf einer Software, die von den
Stanford University Libraries
-
bereitgestellt wird und die auch frei
verfügbar ist, und den Mirador-Viewer, den
-
ich vorhin gezeigt habe, noch einmal um
Funktionen erweitert. Ich möchte auch, wie
-
eingangs angekündigt, noch ein kleines
privates Projekt vorstellen. Ich hab
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mittels Wikidata und der Nutzung des
SPARQL - Endpoints mir hochauflösende
-
Bilder von Gemälden, Zeichnungen und
Karten auf meinen eigenen Server gezogen
-
und die dort in IIIF umgewandelt und
bereitgestellt und auch durchsuchbar
-
gemacht, und ... und auf diesem System
kann man sich jetzt eben diese
-
Digitalisate raussuchen und hier kann ich
auch noch das Drag-and-Drop-Feature
-
zeigen, das jetzt sehr oft benutzt wird,
oder empfohlen wird, für die Einbindung
-
oder die Verbindung von Discovery-Systemen
mit Bildpräsentations-Systemen, in denen
-
man diese Daten hier abrufbar macht. Und
über dieses Logo sind dann auch die IIIF
-
Manifest-Dateien, die man benötigt, um die
Daten in andere workspaces zu ziehen,
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erreichbar. Vielleicht noch wirklich ein
ganz winziger Aus.. eine ganz winzige
-
Auswahl: es haben sehr viele bedeutende
Einrichtungen inzwischen IIIF Digitalisate
-
online gestellt, unter anderem das
Metropolitan Museum of Art in New York und
-
die französischen Nationalbibliothek. Aber
beispielsweise gibt es auch in der Schweiz
-
ein Handschriften-Portal, dass die
bedeutenden Handschriften, die in den
-
Schweizer Institutionen liegen,
zusammenfaßt. Auch das ist alles IIIF
-
kompatibel. Hier sind die.. die Links
dazu. Wen das interessiert, der kann das
-
sich ja später im PDF raussuchen. Oder die
Wellcome Library hat auch große
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Bildbestände, archive.org unterstützt IIIF
inzwischen auch, das nur ganz kurz als
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Beispiele von großen Datenpools, die man
anzapfen kann, um seine eigenen
-
Präsentationen, oder sonstige Projekte,
die man mit diesen Daten anstellen möchte,
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zu realisieren. Die IIIF APIs entwickeln
sich natürlich weiter, in Kürze soll die
-
Version 3.0 der Presentation API
veröffentlicht werden, die zum Einen einen
-
Wechsel der Datenmodelle bezüglich der
Annotationen vorsieht und auf der anderen
-
Seite aber auch die Unterstützung für
Videodaten mitbringen soll. Institutionell
-
gesehen, noch zwei Worte zur
Universitätsbibliothek Leipzig, die Open..
-
wir haben für uns eine Open Digitization
Policy gefasst, mit der Absicht, die dafür
-
geeigneten Digitalisate in unserem Haus
unter CC0 oder CC-PD-Mark frei verfügbar
-
zu machen und das auch eben in dieser
institutions-übergreifenden kompatiblen
-
Art und Weise, unter der hier
eingeblendeten URL kann man in unsere
-
Digitalisierungs-Werkstatt schauen,
sozusagen, in der immer die letzten 20
-
Digitalisate, die durch unseren
Digitalisierung-Workflow gegangen sind,
-
live angeschaut werden können. Der eine
Hinweis sei mir noch gestattet: wir führen
-
demnächst einen Hackathon durch in
Leipzig, zu dem.. aus dessen Anlass wir
-
auch einen IIIF Workshop veranstalten
werden. Ich danke vielmals für ihre
-
Aufmerksamkeit, wenn..
seufzt
-
wenn ihr mehr wissen wollt über IIIF, dann
kann das.. könnt ihr euch's unter iiif.io.
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erfahren, meine Kontakt.. Kontaktdaten
stehen auch hier. Vielen Dank und wer noch
-
Fragen an mich hat, da stehen jetzt
vielleicht auch noch ein paar Minuten
-
Zeit.
-
Applaus
-
Herald: Dankeschön!
weiterhin Applaus
-
Herald: Vielen herzlichen Dank, Leander.
Wir haben 5 Minuten für Q&A, d.h. wenn ihr
-
Fragen habt, stellt euch ruhig an. Frage
an den Signal-Angel: ist das Internet
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schon munter und hat Fragen? Keine Fragen
aus dem Internet. Dann fangen wir bitte
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mit Mikrofon 1 an.
M1: Guten Morgen, vielen Dank für den
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Vortrag. Meine Frage: gibt es
Schnittstellen zu Inventurda.. oder
-
Inventar-Datenbaken, wie startext HiDa,
oder ähnliches?
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Leander: Da, also, auf speziell dieses
Produkt, da kann ich keine Aussage drüber
-
machen, aber ich glaube, IIIF ist ja ein..
eine standartisierte.. also, eigentlich
-
nur die Beschreibung eines Schnittstellen-
Standarts. Und Systeme, die damit
-
kompatibel gemacht werden sollen, müßten
eben Schnittstellen anbieten, die diesen
-
Standart realisieren.
M1: Danke.
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Herald: Dann machen wir weiter mit
Mikrofon 1.
-
M1: Meine Frage ist, das ist ja jetzt ein
Standart. Gibt's denn alternative
-
Standarts, die irgendwo auch verwendet
werden? Weil ich mein, der große Vorteil
-
ist ja, dass wenn das alle verwenden,
diese.. dass verschiedene Institutionen
-
das machen. Wenn jetzt aber irgendwie in
Berlin die Bibliothek anfängt, einen
-
anderen Standart umzusetzen, ist es
vielleicht ein bisl schlecht, darum meine
-
Frage: wird das irgendwie allgemein
verwendet in der Bibliotheks-Szene, oder
-
gibt's da konkurrierende Standarts?
Leander: Es gibt tatsächlich einen
-
älteren, konkurrierenden Standart, das
sind.. der basiert auf XML Dateien und
-
dort ist auch vorgesehen, dass die Daten
i.d.R. als ... als komplette Bilder
-
ausgeliefert werden, aber auf diesem
technologischen Standart, diese dynamische
-
Auslieferung auf Kachel-Basis, die Basis
auf Linked Data-Technologien, ist aus
-
mein.. nach meinem Kenntnisstand so
konkurrenzlos im Moment.
-
Herald: Wunderbar, herzlichen Dank. Gibt
es sonst noch Fragen? Hat sich das
-
Internet mittlerweile gemeldet? Noch immer
nicht? Die schlafen alle noch. Haben die
-
auch Party gemacht, so wie wir alle.
lacht
-
Gut, an den Mikrofonen steht sonst niemand
mehr, dann würde ich sagen: Vielen
-
herzlichen Dank, Leander!
Leander: Danke.
-
Applaus
-
34c3 Abspannmusik
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Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2018. Mach mit und hilf uns!